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Überhaupt dieses Büro … (17, avenue Matignon, Paris 8e, teure Adresse). Eine kontinuierliche Berichterstattung über Frankreich ist dort nicht möglich, trotz, oder wegen, des grossen Apparates: sieben Personen, dazu die schönsten technischen Errungenschaften wie Bildkopierer, Textübermittlungsgerät etc. – an der Technik hat es beim STERN noch nie gefehlt. Die Reportage über einen der grossen verstaatlichten Betriebe – was hat sich in einer solchen Fabrik geändert für Arbeiter; Direktoren, Gewerkschaften? –, die ich schon im letzten November vorgeschlagen hatte, konnte nicht realisiert werden, die Idee provozierte im Auslandressort nur Gähnen. Hingegen musste ich über Neujahr zisch und knack, ruck und zuck nach Marbella jetten, um den grössten Bankraub der Weltgeschichte d.h. die leeren Tresore in einer Bank, zu schildern (STERN-Redakteur Meienberg sprach mit den geraubten Edelsteinen). Nichts gegen ausgeraubte Banken, wirklich nichts – aber die grossen französischen Themen sollten deshalb nicht vernachlässigt werden. Eine Reportage über Rassismus in Marseille musste ich «auf Befehl der Chefredaktion» (wie oft habe ich den Ausdruck gehört?) abbrechen – sofort nach Hamburg fliegen, Barbie war ausgeliefert worden, Koch möchte sofort, am liebsten gestern, eine Serie über «Kollaboration und Widerstand» – Wann können Sie liefern, Herr Meienberg? –, welche Arbeit ich in Angriff nahm und leider nach dem Hitler-Tagebuch-Schlamassel unterbrechen musste, weil man als STERN-Vertreter in Frankreich heute nicht über die Hitler-Zeit recherchieren kann, ohne ausgelacht zu werden. Unterdessen kam zum Vorschein, dass bis vor einigen Jahren der Leiter des Gruner & Jahr-Büros in Paris (welchem Verlag der STERN gehört) ein gewisser Benno Schaeppi gewesen war, Landsmann, jetzt in Ehren pensioniert. Schaeppi … Schaeppi … Der Name tönt so vertraut. Und richtig, es handelte sich um jenen historischen Schaeppi, der zahlreiche Schweizer für die Waffen-SS angeworben hatte, Standartenoberjunker, Lieferant der Gestapo etc. Ein paar Meter von jenem Büro entfernt, wo der Oberkollaborateur Schaeppi jahrelang für den Verlag, welchem der STERN gehört, gewirkt hatte, sollte jetzt die Serie «Kollaboration und Widerstand» für den STERN geschrieben werden … Als ich meine Bestürzung darüber einem Kollegen vom STERN mitteilte, wurde mir erwidert: Schaeppi sei von seinen politischen Gesinnungsfreunden, hoch oben im Verlag, engagiert worden, und ich solle nicht den Puristen spielen.

So reden die dort.

PS I: Anruf von Gillhausen: Er habe sich sehr geärgert nach der Lektüre des Artikels, und zwar über sich selbst und den STERN, weil die Zustände richtig geschildert seien. Und ob ich nicht als freier Mitarbeiter wieder etwas für den STERN produzieren möchte? Etwas mit dem Fotografen René Burri?

PS II: Ex-Chefredakteur Felix Schmidt, der das Tagebuch-Schlamassel mitverschuldet hat, ist wieder Chefredakteur: Bei HÖR ZU (Die Zeitschrift mit der grössten Auflage Deutschlands).

Schwirrigkeiten des Bluck mit der Wirklklichkeit*

Übersack,* Werbeplakat des BLICKs, zum eigenen Geburtstag mit berühmtem Lapsus: «BLICK hat solchen Erfolg, weil Hunderttausende von Schweizerinnen und Schweizern wissen: Über das, was wirklklich interessiert, wird man im BLICK am schnellsten und besten informiert.» der soignierte Nachtportier und Chefredaktor mit dem Seidenblick und der quicken Dompteurpeitsche, mustert abends immer die Worternte des verstrichnen Tages, den Wortzoo seines Blattes. Wörter trietzen, bis das Grosi quietscht. Wörter melken schlitzen litzen. Wie das muht und blökt, stampft und dampft, blüht und glüht, rockt und sockt, wie rhythmisch heute wieder alles galoppiert. Es war wieder ein guter Tag. Zwei Schwárze stáhlen ín der Schweiz/über 1000 wéisse Büstenhálter. Zwei Weísse stáhlen in der Schwárz/über 1000 gélbe Féderhálter. Frau biss im Liebesrausch zu – Übersack im Spital. Kurze Sätze. Ein Gedanke pro Satz. Zwei Gedanken pro BLICK. Keine warme Luft. emd befiehlt: Hosen runter. Übersack befiehlt: Schnäbi an die Luft. Wolfisberg warnt die Wölfe: Offensive kann tödlich sein. Wölfe warnen Wolfisberg. Defensive kann möglich sein. D's Hürate u ds Boue het no mänge groue. BLICK-Leser finden die schönsten Hausinschriften, wie spürt eigentlich der Mann, dass die Frou zum Orgasmus kommt. Die Anti-Schmerz-Kapsel Melabon. Beide wollten ausweichen – Frontalkollision mitten auf der Wiese. Lügt Frau Kopp? Liebe Marta. Orgasmus u ds Boue het no kene groue. 5jähriger Übersack geriet in Kreissäge – tot. Eis im Pool – so kühlt Julio Übersack für besondere Gäste das Wasser. Witwe Sally: Schweres Leben ohne Peter Übersack. Knecht Sämi – ein Schicksal, wie man es von Gotthelf kennt, Gotthelf kennt, Gotthelf kennt. Auch ich nickte auf der Todesstrecke ein, Gottvater soll mein Zeuge sein. Liebe Marta, lieber Peter, Turi Honegger schlackert mit den Eselsohren. Karibik zum Superpreis, ab 1090.– und voller Kuoni-Vorteile. Lausanne holt Milani aus der Wüste zurück. Mikrogenitalis? Sofort starke und bleibende Vergrösserung ihres Penis durch Vakuum-Wundergerät, morgen ist es zu spät. Spiritus-Anlage im Gotteshaus.

*

So schwirrt die Lyrik der Schwirr-und-Schlag-Zeilen jeden Tag dem Leser an den Kopf, so stampft ihn die After-Poesie in Grund und Boden, so knockt sie ihn out. Der Leser dankt: er kauft, frisst und vergisst. Dann kauft er wieder. Uebersax und seine Crew sind die einzigen erfolgreichen Lyriker der deutschen Schweiz (Lyrik-Grafiker oder Grafik-Lyriker). Und kann man sich vorstellen, dass Alfred Döblin, wäre der BLICK damals schon greifbar gewesen, in seinem «Berlin Alexanderplatz» BLICK-Schlagzeilen montiert hätte, um den Eindruck des Überprallen, der Sättigung und der zischenden Modernität zu fabrizieren. Der BLICK ist das konsequenteste Gesamtkunstwerk an unsern Kiosken. Alles ist in eins gekehrt. Die Schranken zwischen Sex und Politik, Panzerbeschaffung und Unterhöschen, Kleinkram und Weltereignis, Wirtschaft und Hormonen werden niedergerissen, geografisch und zeitlich weit entfernte und logisch nicht verknüpfte Ereignisse oder Nicht-Ereignisse mit der schnellen Klaue des BLICK-Redaktors von den Philippinen, aber auch von Affoltern am Albis herbeigefetzt, in die gleiche Spalte geknallt, als Continuum aufbereitet und serviert. Alles ist austauschbar wiederholbar umkehrbar. Alles ist mixbar. Die ästhetische Form ist die des anonymen Gesamtkunstwerks, wie bei der BILD-Zeitung:

«Das formale Modell der BILD-Zeitung ist radikal modern. Dieses Modell ist das Kunstwerk der Avant-Garde. Nicht nur die emanzipatorischen Wissenschaften, von der Psychoanalyse bis zur Kritischen Theorie, hat BILD enteignet, sondern auch die Künste des zwanzigsten Jahrhunderts. BILD ist der alltäglich gewordene Bruch mit jeder tradierten Sprache und mit jeder tradierten Form, es ist Collage, Montage, Assemblage, es ist das objet trouvé und die écriture automatique, Bewusstseins- und Bewusstlosigkeitsstrom, Poesie ohne Poesie, es ist die ästhetische Zertrümmerung des Ästhetischen, die Aufhebung der Kunst, die ästhetische Summa unserer Zivilisation» (Hans Magnus Enzensberger).

BLICK ist Avantgarde; allerdings. Die seriösen Zeitungsmacher schnöden über ihn – um ihn dann verstohlen zu imitieren. Die «Zwölfte Seite» des «Tages-Anzeigers» ist ein blasses Plagiat des strotzenden BLICK, mit dümmlich-verschämten Prominentenstorys: «(j)et cetera», human touch und Klatsch. Nur ein bisschen braver. Die Freitags-Beilage namens ZÜRI-TIP ist auf dem besten Weg, ein Luxus-Blick zu werden. Sie kommt nur etwas gespreizter daher; und der Rest der Zeitung wird auch bald Farbe kriegen. Dank der wunderbaren neuen Druckerei. Keine Zeitung, vom «Walliser Boten» bis zum «ST. GALLER TAGBLATT», die nicht von der BLICK-Grafik beeinflusst wäre, kaum ein Redaktor, der nicht Elemente der BLICK-Sprache bewusst oder unbewusst in sein Vokabular aufnimmt (und manchmal verschreckt registriert, wie weit es mit ihm gekommen ist). Eine Ausnahme: die NZZ, welche vorläufig noch dem Mahlstrom widersteht. (Sie haben richtig gelesen, Bü., dieses ist ein Compliment, aber une fois n'est pas coutume.)

*

Uebersax. Wie er leibt und lebt und Faxen macht. Der harte Knaller, der permanent «Miezen» sagt statt «Frauen» (jedenfalls wenn er mit Männern redet). Er macht eine Zeitung für das Volk, gehört aber zu den Reichen. Er zitiert die Volkstümlichkeit herbei – synthetisch. Er lebt gediegen, mit Porsche-Villa-Ferienhaus-in-Spanien, Jahresgehalt rund 240000, er vermittelt die Welt von oben nach unten; gibt aber auch nach oben die Volksstimmung weiter. Eigentlich wäre er ein Intellektueller, ein Akademiker ist er nicht, Studium abgebrochen. Er ist gescheit genug, um den BLICK nicht ernst zu nehmen. Zirkus Uebersax. Ein Schnelldenker, Sofortverwurster, Stachanow des Zynismus. Persönlich von kultivierter Wurstigkeit, Wendigkeit, er glitscht dem Interviewer leicht durch die Finger, der quicke Ringier-Aal. Der Mann lebt in Harmonie mit seinem Ideal: dem Zynismus. Er behauptet nicht, der blick habe einen «Informationsauftrag» oder die Presse müsse «die vierte Gewalt im Staat» sein, sondern nur: Der blick wolle gefallen und solle gekauft werden und müsse unterhalten. Er heuchelt ein bisschen weniger als andere. Ihm ist wohl in seiner Haut, ausser wenn man ihn etwas allzu stark drauf haut, dann sagt er: «Wollen Sie mir Lektionen in Boulevard-Journalismus geben?» (Nicht: in Journalismus»; – Journalismus schlechthin und B-Journalismus haben in seiner Optik soviel miteinander zu tun wie ein Trottinett mit einem Porsche). Damit schmettert er jede Kritik ab. Er liest andere Zeitungen oft lieber als den blick, könnte aber jetzt keine andere Zeitung mehr machen. Er zieht mir den Speck durch den Mund, indem er seine Begeisterung für die Papst-Reportage, die in der WOZ erschienen ist, Juni 1984 (vgl. Band 2), offenbart – «ein Meisterstück». Ich kann das Compliment aber wirklich nicht erwidern, die BLICK-Papst-Reportagen, bzw. der Hofklatsch, Polizeiklatsch, pseudoreligiöse Blähungen, war langweilig, nicht informativ, dümmer und päpstlicher als erlaubt, nicht mal nach BLICK-Kriterien akzeptabel, aber, «wir müssen auf die religiösen Gefühle der Leser Rücksicht nehmen», sagt der Atheist Uebersax, der gebenedeite Zyniker, «es gibt nie so viele Lämpen wie beim Verletzen der religiösen Gefühle», und Lämpen will er nicht, und meine Papst-Reportage hätte er nicht gedruckt. Er will majoritär schreiben und schreiben lassen, obwohl er zur Minorität der Aufgeklärten und Privilegierten gehört. Gleichwohl ist «Minorität» für ihn ein Schimpfwort …

 

Das tönt fast ein bisschen voltairianisch.

Er saugt die aggressive Kritik mit gierigen Ohren auf. Er wird an diesem Abend gern ein bisschen gepfitzt, das ist eine nette Abwechslung in seinem Herrendasein. Heute nacht oder nie. Der 3. absolute Herrscher über das BLICK-Grossraumbüro regiert ohne Zimmerlinde und Stöcklein, aber mit eiserner Hand. Er kann sich als einziger in seine persönliche Bürohöhle zurückziehen, sein Redaktorenvolk ist überblickbar und hat keine Schlupfwinkel. Dort hinten links sitzt Marta. Grüss Gott Marta. Weiter hinten sitzt der Sport. Herr Englund, der Vize, hat keine Kompetenzen, ausser diejenigen, den BLICK in Uebersaxens Abwesenheit genau so zu machen wie der Chef. Er wagt es nicht, mir das Grossraumbüro in Uebersaxens Abwesenheit zu zeigen. Englund ist ein Unterdrückter, aber ein Fleissiger. Sehr modisch seine Hosen. Er ist immer fröhlich.

*

Enzensberger:

«BILD wird gelesen nicht obwohl, sondern weil es von nichts handelt, jeden Inhalt liquidiert, weder Vergangenheit noch Zukunft kennt, alle historischen, moralischen Kategorien zertrümmert, nicht obwohl, sondern weil es droht, quatscht, ängstigt, schweinigelt, hetzt, leeres Stroh drischt, geifert, tröstet, manipuliert, verklärt, lügt, blödelt, vernichtet. Gerade dieser unveränderliche, alltägliche Terror verschafft dem Leser den paradoxen Genuss, den er mit jedem Süchtigen teilt und der sich von der bewusst erlebten Erniedrigung, die mit ihm verbunden ist, gar nicht trennen lässt. Die Tatsache, dass BILD prinzipiell nicht datierbar ist, dass es sich selbst permanent wiederholt, führt nicht zur Langeweile, sondern zur Beruhigung. Bei seinem jahrzehntelangen Frühstück mit BILD wiegt sich der Leser in der Gewissheit, dass alles so weitergeht, dass nichts etwas macht oder, was auf dasselbe hinausläuft, dass das Nichts nichts macht.»

So dick wie BILD treibt es BLICK noch nicht, das Land ist ja auch kleiner, man muss vorläufig noch ein bisschen dünner auftragen. Immer die richtige Dosis! Aber die Tendenz läuft manchmal Richtung BILD. Wenn die Tamilen noch mehr Rabatz machen, wenn die Minoritäten sich ungebärdig aufführen wie damals im brennenden Züri – «Wir hätten die Tamilen schon morgen ausgeschafft, wenn wir das wollten», sagt Uebersax.

Ist aber gnädig, will vorläufig nicht. Le bon vouloir du prince. BLICK als zweite Gewalt, als Exekutive des Volkswillens, die Zeitung als Staat und Hirnpolizei.

*

Jürg Bürgi, SPIEGEL-Korrespondent für die Schweiz, hat jetzt ein Buch herausgebracht über den BLICK. Fünfzehn Autoren haben Beiträge dafür geschrieben, einige wurden nachgedruckt, u.a. das bekannte WOZ-Interview von Res Strehle mit BLICK-Vize und Bundeshauskorrespondent Jürg Zbinden (Lenos-Verlag, Basel, 279 Seiten, Fr. 25.–). Verschiedene Prominente wurden um statements angegangen. Erstaunlich, oder vielleicht doch nicht, wie vor allem die (auf BLICK angewiesenen) Politikerinnen von Gerwig bis Uchtenhagen das Blatt schonen bzw. loben. Wer zuhanden des SPIEGEL-Mannes Bürgi kein statement abgeben wollte und ihm das mitteilte, figuriert im Buch jetzt namentlich unter der Rubrik «Keine Zeit, kein Interesse oder keinen Mumm, an diesem Buch mitzuschreiben, hatten diese 35 Damen und Herren: …» Weitere «26 Damen und Herren» haben gar die Frechheit gehabt, die Einladung Bürgis «ohne Reaktion» vorbeigehen zu lassen, auch diese sind namentlich aufgeführt. (Man wird so an den Pranger gestellt wie im BLICK ein Politiker, welcher der Zeitung kein Interview geben will.)

Ich bin aufgefordert worden, über «Die Sprache des Blick» ein Kapitel zu schreiben, und wollte nicht. Ich fand es komisch, für den SJU- und SPIEGEL-Mann Bürgi, der das kaputteste Binnendeutsch, nämlich die garstige SPIEGEL-Sprache, propagiert (in dem von ihm redigierten «Klartext»), über die BLICK-Sprache herzufallen. Bürgi, ein Spezialist der Sprachzerstörung und Puscher des öden Magazinstils, hätte besser eine Studie über den toten Stil der linken SJU-Journalisten bestellt, z.B. seinen eigenen.

Im Buch sind lesenswerte Beiträge, jener von Bürgi (trotz seiner Sprache!) über die Geschichte des BLICK, das Uebersax-Portrait von Margrit Sprecher, die Durchleuchtung der BLICK-Finanzen von Fredy Haemmerli; und der Beitrag von Werner Jehle über die «Ästhetik der Strasse» bzw. «Die Versprechen der Boulevard-Typographie» ist brillant. Jehle zitiert Dziga Vertov, den sowjetischen Pionier des Film-Dokumentarismus, und zeigt, dass das BLICK-Layout eine revolutionäre Tradition hat, die pervertiert worden ist.

PS: Uebersax telefoniert, kaum ist der Artikel erschienen. Was will der harte Knaller? Einen Kafi mit mir trinken. Und bietet mir eine Kolumne im BLICK an. Er gäbe mir zwei Themen, über die man dort nicht schreiben könne: Religion und Militär (schöne Offerte). Und ich hatte ihn übrigens zutreffend charakterisiert, sagt er. Wie gesagt, der Mann lebt in Harmonie mit seinem Ideal: dem Zynismus. Es glitscht ihm alles mühelos hinunter, sogar das Epitheton «Glitschiger Ringier-Aal».

Eine Adventsansprache, gehalten vor den Mitgliedern des Art Directors Club Zürich, der Dachorganisation für Reklamiker, am 12. Dezember '88
(anlässl. der Vernissage des neuen ADC-Jahrbuchs)

Liebe Gemütsingenieure und Seelenmasseure, Soul-Brothers und Eisschrankverkäufer,

liebe Weltgeistverwalter,

geschätzte Zeitgeistsurfer und Whiskyschlörfer;

verehrte Agenten aller Agenturen,

liebe Seelengerber und Schönfärber, Flüstermaschinen und Produktesouffleure,

verehrte Marketingmakler, Art Directors, Printproducers, Creative Directors, Illustrators, Texters, Gesamtverantworters, Cutters, Grafikers, Kamerapeople, Psycho-Directors,

ihr fleissigen Versprüher der creativsten und creatifigsten Kreativität,

ihr Einpeitscher und Vorsteher des gesunden Geschmacks,

ihr schmatzenden Köche der allgemeinen Bouillabaisse,

ihr subtilen Spezialisten der Sinngebung,

ihr Semantiker des rasenden Konsumismus,

verehrte Agenten der Agenturen Jux und Rubikon, Ogilvy & Nahtlos, Farmer Pubertis, Busch, Putz und Bums, Stulder und Sater,

Marti und Zarti, Eberhupf und Schwartenstein, CASH Mash & Trash, Saatchi und Pflaatschi, Aeby u. Schnaeby: kurzum,

liebe Reklamiker –

im ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babylon, hatte Daniel einen Traum, und was er auf seinem Lager vor Augen schaute, ängstigte ihn. Da schrieb er den Traum nieder: Ich, Daniel, schaute bei Nacht ein Gesicht, und siehe, die vier Winde des Himmels erregten das grosse Meer, und es stiegen vier grosse Tiere aus dem Meere herauf, ein jedes verschieden vom anderen. Das erste sah aus wie ein Löwe und hatte Adlerflügel. Ich schaute hin, und auf einmal wurden ihm die Flügel ausgerissen, und es wurde von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf zwei Füsse gestellt, und Menschenverstand ward ihm gegeben. Und siehe, ein anderes Tier erschien, ein zweites, das glich einem Bären, es war nur auf einer Seite aufgerichtet und hatte drei Rippen im Maul zwischen den Zähnen, und es ward ihm geboten: Auf, friss viel Fleisch! Darnach schaute ich, und siehe, ein weiteres Tier erschien, das glich einem Panther und hatte vier Vogelflügel an seinen Seiten, auch vier Köpfe hatte das Tier, und Macht ward ihm gegeben. Darnach schaute ich in den Nachtgesichten, und siehe, ein viertes Tier erschien, furchtbar und schrecklich und überaus stark. Es hatte grosse eiserne Zähne, es frass und zermalmte, und was übrigblieb, zerstampfte es mit den Füssen; es war anders als alle die Tiere vor ihm und hatte zehn Hörner. Und ich gab acht auf die Hörner: siehe, da wuchs zwischen ihnen noch ein kleineres Horn empor, und drei von den ersten Hörnern wurden ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete grosse Dinge (Weissagungen Daniels, Kap. 7, Vers 1–8).

Fürwahr und parbleu, diese Tiere haben ein grosses Maul und fressen viel Wortfleisch und zermantschten unser Sprachgemüt zwischen ihren eisernen Zähnen, und was übrigbleibt, schmeissen sie uns an den Kopf und nehmen uns auf die Hörner, und der Panoramablick ihrer Augen hat uns überall unter Kontrolle, ob wir nun lesenderweise in Zeitungen und Magazinen schneuggen wollen und mühsam die Artikel aus der happy Reklamewelt herausklauben müssen oder uns in der Landschaft ergehen und dabei von der Freilandreklame heimgesucht werden und die Landschaft nur noch so sehen können, wie die Landschaftsreklamiker sie uns serviert haben. Unsere Zukunft ist rosa, unser Stuhlgang ist gelb, es gibt kein Entrinnen weder auf dem Abtritt Haklelujah noch im Kino; den Filmen, die wir gern sehen möchten, ist das obligatorische Reklameklistier vorgeschaltet. figugegl, ob wir wollen oder nicht. Hands up Jogup. Wir möchten gern leer schlucken, aber unsere Mäuler werden gestopft wie Mastgänseschnäbel.

Gibt es noch Örtchen, wo wir Ruhe finden? Aber nicht doch. Aus dem Radio schallt's und knallt's und prallt's –

(Vater erzählt, Kind möchte etwas fragen)

«Ja also dann würd ich sägä gömmär hindärä is Jakobstäli vielleicht det am Furzbächli verbii det chöntemer ä chlini Rascht machä uf dä Grill chöntat mär an Cervelat, Suppä, Wurscht und» –

«Papi!»

«Brot brätä, ja, dann gömmar da Wanderwäg hindärä, lueg da hindärä» –

«Aber Papi iiii –»

«Da hämmär äs wunderbars wart jetzt» –

«Aber Papiiiii»

«Alpäpanoramaaaaa»

«Aber Papi, wo schlafäd mir?»

«Ja uf äm Hirschörli am Waldrand bim Majelisgrättli im Zelt vom VILAN» (darauf Musik VILAN).

Jawohl, so schallt's und prallt's, und erfunden ist es nicht von mir, sondern von Frank Baumann und von der Firma ASGS/BBDDO kreativ verwirklicht, und dieses am Furzbächli ersonnene Reklamefürzchen wurde vom ART DIRECTORS CLUB auf den Schild erhoben und mit Gold prämiert, wie Sie im ART-DIRECTORS-JAHRBUCH, Jahrgang 1988, auf Seite 279 unschwer feststellen können. Tatsächlich, le beaujolais nouveau est arrivé. Und ich bin in der glücklichen Lage, Ihnen dieses ART-DIRECTORS-BUCH druckfrisch vorzustellen, worin sich Dutzende von Produkten befinden, die etwa auf demselben Niveau liegen wie das eben zitierte sample.

Also wie gesagt, im Kino hat man keine Ruhe vor euch. In der Aussenwelt auch nicht. Ihr beschallt uns ausserdem auch zu Hause unablässig und bespringt uns mit aggressiven Bildern, die der ART DIRECTORS CLUB ebenfalls prämieren zu müssen glaubt. Wir sehen einen Reporter vor Wolkenkratzern ins Mikrofon sprechen –

Es stinkt zum Himmel. Unheimliche Invasoren – die Killerzwiebel, der Würgeknoblauch und das Kariesmonster – bedrohen die City.

Dann sieht man Superman mit flatterndem Umhang über die Wolkenkratzer fliegen, welch originelle, bisher noch nie verwurstete Idee, Superman siegt sehr schnell und streckt ein Rezeptakel in die Höhe mit dem Schriftzug SIGNAL, und im Off hört man eine Stimme –

Fluidman fliegt zum Kampf an. Mit seiner umwerfend frischen Puste macht er den Eindringlingen den Garaus. Dank Signal Fluid – der superfrischen Lösung, die vor Karies schützt.

«Puste» ist übrigens gut, das hört man besonders gern.

So werden zwar unsere Zähne, aber nicht unsere Hirne vor Karies geschützt, und ich habe mir sagen lassen, dass dieser Spot nicht etwa von munteren Sekundarschülern, die sich in ihrem Videolabor einen Jux machen wollten, fabriziert worden sei, sondern von der als seriös geltenden Agentur FARMER PUBERTIS, und dass dieses bescheidene Witzchen, wie andere TV-Witzchen auch, mit allem Drum und Dran seine 60'000 Franken gekostet haben dürfte, also etwa so viel, wie ich in einem guten Jahr verdiene. Wäre das Geld nicht in diesen Werbespot, sondern in einen guten Journalisten investiert worden, so hätte dieser z.B. genügend Musse gehabt, den Fall Kopp/Kopp, d.h. sowohl die Affäre Trans W. Kopp als auch die Geschehnisse im Flagellantenbüro Kopp und andere Connections beizeiten zu untersuchen; der Journalist oder die Journalistin hätte sich in aller Gründlichkeit mit dieser gesellschaftlichen Karies beschäftigen können, und so wären uns sowohl der Signal-Fluid-Werbespot erspart geblieben als auch Bundesrätin Kopp; und zwar schon vor vier Jahren.

 

Abonnenten haben mehr im Kasten. Tun Sie etwas gegen Zahnstein, bevor Sie Berge davon haben. Katzen würden Whyski kaufen. Den Computer NCR 9800 kann so gut wie nichts ausser Betrieb setzen, höchstens vielleicht eine PERSHING-Rakete. Es ist Käse, dass der Fendant Les Rocailles nur zu Fondue passt. Konsumentinnen, Konsumenten, wie wollt ihr euren Emmentaler geschnitten sehen? Wir haben ihn am liebsten schnittig. Wollt ihr den totalen Emmentaler? Vor Aids schützen, Feldschlösschen Bier benützen. Aebi und Partner, habt ihr euch entschieden? Um Antwort wird gebeten, u.a.w.g.

Fitness ohne Stress/macht die Betten näss. Lieber zwäg als träg. Klosterfrau Melissengeist macht die dümmsten Mönche feist.

Jawohl, meine sehr verehrte Zuhörerschaft, wir haben es geschnallt: Glatt für alli, Sauglattismus, bis die Schwarten krachen und die Grosis schunkeln. Integration, Partizipation, Kremation im Feuer der Werbekohlen, allgemeine Kommunion. Das Mittelstandsglück der generellen Enthirnung und der wütenden Munterkeit. Wie sagt meine Kollegin Isolde Schaad in ihrem Artikel über «Schweizer Werbung in den Achtzigern», erschienen in der «Wochen-Zeitung» vom 5.8.1988?

«… Partizipieren wir alle persönlich, und nirgends ist das Leben so persönlich geworden wie in der Reklame. Wir partizipieren am Chästeilet, am Candlelight, am Parcours und an der Direttissima. Die Reklame ist die Inkarnation der Klassenlosigkeit, in der alle als Charakterköpfe ganz ausgeprägt individuell geniessen. Es gibt keine Elite, keine Minderheit und keine Aussenseiter in der Totalen des Mittelstandsglücks, weil da alle mit allen identisch sind. Pardon, auch Sie, Madame, sind die Omi des sprudelnden Seniorenwesens und das Happy Baby, und Sie, Esquire, sind der Ferdi Kübler der Versicherungen und der Daddy der reparierenden Munterkeit. Alle passen fugenlos in den Selbsterfüllungsapparat und sind Alle für Alli. Auf dem gesunden Zahnschmelz von Eiger, Mönch und Chästeller erfüllt sich das Schwiizer Qualitätsglück, die eidgenössische Fassung des Kommunismus.»

Und wirklich, liebe Reklamiker, ihr produziert das Gemüt einer herzlosen Welt, die Labsal der verdürstenden Gesellschaft, die Ambulanz der Verzweifelten, die Tünche auf dem Saustall, und ihr verhelft den Massen nicht zu ihrem Recht, aber doch zu ihrem Ausdruck. Die von euch produzierte Scheinhaftigkeit wird künftigen Historikern Rückschlüsse auf die Wirklichkeit zu ziehen erlauben, und insofern erfüllt ihr wenigstens für die Nachwelt eine wichtige Funktion. Die unberührten Landschaften und wilden Naturwüchsigkeiten der Reklame deuten auf Landschaftszerstörung in der realen Welt, die ewig strahlenden Visagen der Select- und Strumpfhosengirls geben einen Fingerzeig auf die triste Welt der Grossraumbüros, und das Negativ des gsünsen Rhäzünsers ist der von den Fischen befreite – wenigstens temporär befreite – Rhein bei Basel. Je verreckter die Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt, desto glücklicher strahlt die Kleinfamilie aus den Inseraten von «Haus und Herd».

Man muss es umgekehrt proportional sehen, dann kommt man den Verhältnissen auf den Sprung, vermutlich. Als Anästhesisten und Narkotiseure habt ihr eure Verdienste. Darin, liebe Reklamiker, seid ihr ganz tüchtig, und das ist eure ideologische Funktion: von den Tatsachen abzulenken und uns zu führen aus diesem Jammertal ins Alpamare der diversen Happylands. Eine volkswirtschaftliche Funktion habt ihr demgegenüber kaum mehr, oder sie ist an einem kleinen Ort, d.h. besteht in der Erfüllung eurer ganz persönlichen finanziellen Wünsche und Lüste. Ihr verdient ja wirklich nicht schlecht, hueregopfertamisiech. In den Sechzigern und Siebzigern war das ein bisschen anders, da konnte man noch glauben, dass die Werbung, bitte sehr, Bedürfnisse wecken musste, die man eigentlich nicht hatte, weil bestimmte Produkte sonst nicht zu verkaufen gewesen wären, was wiederum Arbeitsplätze in der realen Produktion gefährdet hätte. Aber heute ist das nicht mehr so. Isolde Schaad bringt es auf den Punkt: «In den achtziger Jahren trifft nicht mehr zu, was für die Siebziger galt: dass die Werbung Bedürfnisse weckt, die man gar nicht hat. Man hat sie längst, und die Werbung bestätigt sie bloss, nachdem sie gestillt sind. Die Reklamelandschaft ist jetzt das Projektionsfeld des Erworbenen, Vorhandenen. Das Umfeld ist ausgeklügelt, weil entscheidend, der Gegenstand beliebig. Die Bedeutung löst sich allmählich vom Symbol und verdunstet in der Diffusion.»

Und woraus besteht diese Diffusion? Und wie verkauft man Produkte, die sich alle gleichen? Es ist unterdessen völlig wurscht, ob wir einen VW kaufen oder einen Mitsubishi oder Hatschamutschli oder Citroën oder Kurasawa oder Kamasutra 6-Zylinder oder was auch immer: Auto ist Auto, und nur bei den Luxusschlitten gibts noch entscheidende Nuancen. Hermann Burger wird Ihnen bestätigen, dass ein Ferrari Testarossa nicht dasselbe ist wie ein Ferrari Rossatesta. Aber item, bei den Waschmitteln kommts doch auch schon lange nicht mehr auf die Marke an. Herr Marti von der Werbeagentur Marti & Marti & Marti hat das Problem richtig erkannt und schreibt deshalb seinen Kunden folgendes:

«Wir sehen unsere Aufgabe vor allem darin, in enger Zusammenarbeit mit den Marketingspezialisten einer Unternehmung einen vorhandenen Ansatz emotional aufzubauschen, dass die Werbung richtig unter die Haut –» wobei er wohl die Füdlihaut meint – «geht, und zwar so, dass unsere Zielsetzungen voll erreicht werden.» Es heisst jetzt nicht mehr wie im Vietnamkrieg: SEARCH AND DESTROY, sondern SEARCH AND BUILD UP, nämlich die Emotionen der potentiellen Käufer. Aber Krieg ist auch jetzt, erbarmungsloser Kampf zwischen Closettpapierherstellern und Jeansfabrikanten z.B. Bemerkenswert, dass hier das negativ besetzte Wort «aufbauschen» zum erstenmal in seiner Geschichte positiv umgepolt wird. «Aufbauschen» hiess früher «auf degoutante Art übertreiben». So wird den Wörtern der Hals umgedreht, wenn sie auf den Strich gehen. Aber man muss auch sagen: Herr Marti ist eine ehrliche Haut. Er sagt stracks, was er macht, und bringt die Perversität der Branche unverhüllt ans Licht. Hallelutschah!

Uns bleibt nur noch, wenn wir an Martis Plakaten vorbeischleichen, an Hakle- und Rifle-Ärschen vorbeipromenieren, die Frage: Ist es dasselbe Tschick, das hier seinen Hintern so verkauft wie Marti sein Hirn, oder sind es deren zwei? Und mit aller Macht versuchen wir dann jeweils, unsere Emotionen abzubauschen, und führen zu diesem Zweck immer einen Wattebausch mit uns, damit wir nicht in Bausch und Bogen überfahren werden von unseren Gefühlen.

Ihr lieben Durchlauferhitzer der Kauflust und Kaufwut, ich möchte hier nicht ein bestimmtes specimen eurer Gattung vertrampen und darüber die Gattung vergessen, Marti ist nicht schlimmer als die andern, nur quicker. Reklame ist hierzulande allgemein doof, das neue ADC-Jahrbuch beweist das, da hilft euch keine Geistreichelei. Vielleicht war sie einmal besser. Ich glaube mich zu erinnern, dass Herbert Leupin in den fünfziger Jahren eine gewisse Eleganz zustande brachte, und wenn es auch nur im Dienst von Coca-Cola war. Vielleicht war der Konkurrenzkampf damals noch nicht so hart, und es war noch eine Art von Gelassenheit möglich und weniger Gschaftlhuberei. Aber heute in diesen euren Kreisen: Da liegt die Ästhetik im Clinch mit der Warenästhetik. Erquickender Scherz, Witz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung sind nicht möglich im Dienste von Möbel Pfister oder Wohnland oder Tivolino, euer genre und eure Arbeitgeber gestatten nur Gags, Flips, Flops. Denn der wirkliche Humor ist bekanntlich unberechenbar und befreiend, könnte den Konsumismus gefährden. Vergesst eure literarischen Ambitionen, solange ihr dieses Gewerbe betreibt, und verputzt ruhig euren Lohn chez Max oder chez Agnes oder chez Mireille, in der BLAUEN ENTE oder im GRÜNEN ARSCH und in der toskanischen Zweitresidenz, solange der Stutz in derart rauhen Mengen auf eure Konten niederprasselt. Es ist ja wirklich interessant, wie schnell auch die unbegabtesten Pörschtlis und Maitlis in eurer Branche zu Geld kommen und wie rasant sie, quer durch die Werbelandschaft, via Radio-24-TV-Spots und Rincovision, in die Höhe katapultiert werden. Es gibt zwar ein paar Talente in euren Kreisen, aber wie schnell sind sie verhurt! Einen kenne ich, der macht Käsereklame, und siehe da, wirklich, an seinen Wörtern konnte man sich delektieren, man bekam nicht nur Lust auf Emmentaler, sondern auch auf weitere Kostproben seiner Sprache. Wie könnte sich dieses Talent entwickeln, wenn es sich, ausser vom Käse, noch von andern Objekten inspirieren liesse. Wenn der schnelle Mann einmal nicht mehr den Stutz, sondern nur noch eine Sache im Auge hätte, für die sich sein Herz erwärmt. Aber es soll halt Leute geben, ihr lieben Einpeitscher und Vorsteher des guten Geschmacks, welche von Existenzängsten befallen werden, wenn sie im Monat weniger als 20'000 Franken verdienen.