Gesundheit durch die Kraft der Nahrung

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Ernährungssouveränität



Unser Nahrungsmittelsystem ist wie schon erwähnt in die Fänge von internationalen Märkten und Großkonzernen geraten. Wir müssen unsere Rechte auf gesunde Nahrung und Selbstbestimmung darüber inklusive neuer Rahmenbedingungen (= nachhaltige Erzeugung) einfordern. Die industriellen Produktionsmethoden erkennen die Begrenztheit von Ressourcen, den Schutz der Natur, des Bodens und des Wassers nicht an. Sie sind die Treiber des Klimawandels, besonders in Ländern, die am wenigsten dazu beigetragen haben.



Organisationen wie die Landarbeiterbewegung

La Via Campesina

 haben das Problem erkannt und den Begriff „Ernährungssouveränität“ geprägt. Darunter versteht man „das Recht von Menschen, über die Art und Weise der Produktion, der Verteilung und der Konsumption von Lebensmitteln selbst zu bestimmen. Sie ist das Recht zur demokratischen Gestaltung des eigenen Agrarsystems, ohne dabei Anderen oder der Umwelt zu schaden.“

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 Das Gemeinwohl wird in den Mittelpunkt gestellt wie auch jene Menschen, die Nahrungsmittel produzieren, und jene, die sie konsumieren. Ernährungssouveränität findet sich auf selbst verwalteten Bauernhöfen, in Lebensmittelkooperativen (FoodCoops) und solidarischen Landwirtschaften (CSA), BäuerInnenmärkten und Saatguttauschbörsen ebenso wieder wie in Kampagnen gegen die Ausbeutung von Supermarkt-MitarbeiterInnen und ErntehelferInnen. Es gilt, Strategien gegen die Privatisierung von Saatgut, gegen Gentechnik und Pestizide sowie für einen Zugang zu Landflächen, städtischer Landwirtschaft und nachhaltigen, unabhängigen Lösungen zu finden. Meine Vorstellung für gesunde und sozial gerechte Agrarpolitik ist ein Weg zurück zu den Wurzeln. Eine gute und natürliche Landwirtschaft muss wieder attraktiv werden und sich lohnen. Auch ein kleiner Betrieb muss genug erwirtschaften können, um davon leben zu können. Die Ausbeutung der Erde muss aufhören, ein ökologischer Kreislauf mit unserem Planeten wiederhergestellt werden. Wir brauchen keine Freihandelszonen, sondern eine Kleinbauernstruktur und Systeme der solidarischen Landwirtschaft. Wir sollten direkt bei den ErzeugerInnen einkaufen und unsere Supermärkte entmachten. Statt die Massentierhaltung zu unterstützen, sollten wir, wo es möglich ist, auf pflanzliche Alternativen umstellen. Statt billigem Fleisch müsste es erschwingliches Bio-Gemüse für alle geben. Schulen, Krankenhäuser und große Büros sollten kleine Küchen haben und auf regionale, frische und biologische Produkte setzen und im besten Fall individuell angepasst für die Menschen kochen. Es ist falsch, die günstigste Ware kilometerweit aus Industrieküchen anzukarren, Essen also nach dem Billigstbieter-Prinzip auszuwählen. Bei gesunder Ernährung sollte nicht gespart werden. Die Wertschätzung gegenüber unseren Lebensmitteln, dem Ackerboden, den Menschen, die mühevoll für uns Essen herstellen, muss wieder zurück in unser Bewusstsein gelangen.



Viele Initiativen arbeiten an praktischen Lösungen und Rahmenbedingungen. Im Folgenden sind beispielhaft ein paar aufgelistet. Wir sind aufgerufen, uns daran zu beteiligen.



Urban Gardening

 in Wien



Solidarische Landwirtschaften

 (Ochsenherz, CSA Kamptal, Ackerschön etc.)



Mitmach Supermarkt Mila

 in Wien



Food Cooperatives

 (foodcoops.at)



Österreichische Berg- und KleinbäuerInnen Vereinigung

 (ÖBV-Via Campesina Austria)



Nyéléni

 (Internationale Bewegung für Ernährungssouveränität)



Attac

(Internationale Bewegung für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft)



Meine Alternative für Gemüseeinkauf in Wien:



Raritäten-Eck,

 Jasmin Böhm & Christoph Luif (

raritaeten-eck.at

)















Traditionelle Chinesische Medizin










Die chinesische Naturheilkunde und Ernährungslehre



Es gibt keine traditionelle Medizin mit einer längeren Geschichte, einem ganzheitlicheren Umfang und einem größeren Verbreitungsgebiet als jene der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Ursprünge dieser Heilkunde entwickelten sich bereits im Altertum. Das Bestreben blieb über die Jahrtausende gleich: die Kräfte der Natur zum Zweck der Heilung nutzbar zu machen. Die europäische Naturheilkunde und Ernährungslehre sind mit der fernöstlichen eng verbunden. Hildegard von Bingen, Hippokrates, Galen von Pergamon, Avicenna, Paracelsus und Sebastian Kneipp haben in sehr ähnlicher Weise gewirkt und Lebensmittel und Kräuter für ihre Therapien klassifiziert. Unsere heimische Naturheilkunde ist jedoch nur mehr fragmentarisch erhalten, es fehlen eine ungebrochene Tradition und Übertragungslinie. Im Gegensatz zur TCM besitzt die Traditionelle Europäische Medizin (TEM) kein einheitliches System. Es ist schwierig, die Verfahren der Humoralpathologie, der Klostermedizin (beispielsweise der Hildegard-Medizin), der Signaturenlehre sowie andere Lehren zu einem einheitlichen medizinischen System zu vereinen, da sich einzelne Behandlungsmethoden und zugrunde liegende Theorien teilweise widersprechen.



Die ungebrochene mehrere tausend Jahre alte Tradition der Chinesischen Medizin überliefert ein vollständiges Weltbild an Physiologien, Pathologien und Differentialdiagnostiken sowie damit eng verbundenen Behandlungsverfahren. Sie ist einerseits eine uralte Erfahrungsmedizin und andererseits ein System, das auf den taoistischen Prinzipien und den großen Schriften der Menschheitsgeschichte wie dem „Yijing“ („Das Buch der Wandlungen“) basiert. Das Yijing kann mit Recht als das umfassendste systemische Werk der Welt angesehen werden. Es veranschaulicht alle Gesetzmäßigkeiten und Abläufe, die als die „Große Ordnung der Natur“ zu bezeichnen sind. Wir können dieses System mit unseren lokalen, europäischen Nahrungsmitteln und Heilkräutern praktizieren. Es ist nicht unbedingt notwendig, auf asiatische Produkte oder Heilkräuter aus China zurückzugreifen. Die alte ostasiatische Philosophie darf nicht mit dem heutigen China verwechselt werden. Das eine hat mit dem anderen nichts mehr zu tun.



Im Westen sind die TCM-Therapiemethoden wie Akupunktur, Kräuterheilkunde, Schröpfen, Moxen und Schaben recht bekannt geworden. Das Fundament der TCM ist jedoch die Ernährung. Bis heute gibt es in Ostasien kaum eine traditionelle Ärztin, die nicht eine ausgezeichnete Ernährungsberaterin oder Köchin ist, einen traditionellen Arzt, der nicht ein ausgezeichneter Ernährungsberater oder Koch ist. Der Wissensschatz über Nahrungsmittel reicht von Erkenntnissen über thermische Wirkungen (heiß, warm, neutral, kühl, kalt), Organwirkungen (Funktionskreise), Wirkrichtungen (nach oben, nach unten, nach innen, nach außen, zentripetal, zentrifugal) bis hin zu den Geschmackseigenschaften (süß, scharf, salzig, sauer, bitter). Die Menschen haben es über Generationen gelernt, die richtige Auswahl der vielfältigen Gemüsesorten und Kräuter zu treffen.





Die Lehre der fünf Wandlungsphasen



Diese Theorie bildet den Schlüssel zur TCM. Die fünf Wandlungsphasen sind ein Erklärungsmuster aller Erscheinungen, Wahrnehmungen, Ereignisse, Umstände und Muster, die wir in unserem Mikrokosmos (Körper) und dem Makrokosmos (Umwelt) wahrnehmen können. Sie sind eine zeitlos gültige Wahrheit, die auf Wandlung beruht. Sie gewähren uns Einblicke in die innere Welt der Person und schaffen damit Klarheit im Blick auf die Welt. Alle Phänomene des Universums werden unter diese fünf grundsätzlichen Wandlungsphasen subsumiert, die nach den Elementen Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall bezeichnet werden.





Das System der fünf Wandlungsphasen












Jede dieser fünf Phasen steht als Symbol für eine Kategorie verwandter Funktionen und Qualitäten. So symbolisiert Holz die Qualität der Aktivität, die im Wachstum begriffen ist. Feuer benennt einen maximalen Aktivitätszustand am Wendepunkt der Expansion. Metall steht für Aktivität der Verminderung und des sich Einverleibens. Wasser repräsentiert Aktivität, die den maximalen Ruhezustand des Bewahrens kennzeichnet, im Sinne der Kontraktion. Erde beschreibt Balance und Neutralität. Wir können alle Phänomene des Universums, Körperteile, Emotionen, Gerüche usw. den Wandlungsphasen zuordnen. Eine Möglichkeit dazu bietet der Geschmack, eine andere die Konsistenz.



Die fünf Phasen dienen hauptsächlich dazu, klinische Prozesse und Beziehungen zu beschreiben und den begrifflichen Rahmen für angemessene Behandlungen oder Ernährungsempfehlungen zu liefern. So steht die Produktion von Feuchtigkeit und Schleim im Zusammenhang mit der Milz, die Knochen stehen im Zusammenhang mit den Nieren, die Blutgefäße und das Herz im Zusammenhang mit dem Feuer-Element. Sehnen, Bänder, die Sehkraft sowie Erkrankungen mit Tremor stehen in Verbindung mit dem Holz-Element und somit mit der Leber und der Galle.



Die Basis der fünf Elemente bilden die beiden Urkräfte von Yin und Yang, durch deren Vermischung die dynamischen Grundbedingungen der 84.000 Krankheiten entstehen, wie es in den alten Schriften nachzulesen ist. Gleichwohl haben wir ebenso viele Möglichkeiten der Heilung und des Ausgleichs von Disharmonien.

 





Die fünf Wandlungsphasen – allgemein










Erklärung der Schichten

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:



Juéyīn

 – Äußerstes Yīn (schließen) / Wind bzw. bewegen



Shăoyáng

 – Kleines Yáng (Scharnier) / Feuer bzw. feuern



Shàoyīn

 – Kleines Yīn (Scharnier) / Hitze bzw. wärmen



Tàiyáng

 – Äußerstes Yáng (öffnen) / Kälte bzw. kühlen



Tàiyīn

 – Äußerstes Yīn (öffnen) / Feuchtigkeit bzw. befeuchten



Yángmíng

 – Helles Yáng (schließen) / Trockenheit bzw. trocknen





Die zwei Welten: westliche Diätetik und östliche Naturheilkunde



Es scheint, als würden die östliche und die westliche Lehre nicht zusammenpassen. Das spiegelt sich auch in den gängigen Kochbüchern und Ernährungswissenschaften wider. Dabei liegt es vor allem an den unterschiedlichen Sprachen, Philosophien und an unserem westlichen, materialistischen Zugang, der das Gemeinsame verhindert. Die Ernährungswissenschaften existieren seit etwa 150 Jahren, die empirische Wissenschaft über Lebensmittel und Nahrung seit Tausenden von Jahren. Die TCM geht von einem ganz anderen Körper aus als die moderne Medizin. Ein gemeinsames Agieren ist sehr schwierig, dazu fehlt es noch an genügend Offenheit und Toleranz. Für mich zählt, das Gemeinsame zu finden und aus jeder Disziplin zu profitieren, um den Menschen die bestmögliche Unterstützung zu geben.








Ein paar Beispiele: Reden wir von Vitamin C, so meint die TCM vor allem das säuerliche rote und grüne Gemüse des Feuer- und Holz-Elementes, reden wir von Proteinen, meint die TCM Samen und Kerne des süßen Erde-Elementes, reden wir von Mineralien, meint die TCM den scharfen Geschmack des Metall-Elementes. Die Chinesen benutzen die Geschmäcker als Synonyme für Inhaltsstoffe und den Charakter eines Nahrungsmittels. Ohne zu wissen, dass Sesam viel Kalzium enthält, wurde das Lebensmittel gegen Arthrose, Nierenschwäche, Knochenkrankheiten usw. eingesetzt.



Die Menschen der alten Kulturen brauchten keine biochemische Analyse, um zu verstehen, welche Stoffe sie wann zu sich nehmen sollten. Eine moderne biochemische Wissenschaft ist keine unbedingte Voraussetzung für eine gesunde Ernährung. Wenn wir uns offen, unvoreingenommen und bewusst Lebensmitteln annähern und diese entsprechend den aktuellen körperlichen Bedürfnissen einsetzen, eröffnet sich ganz natürlich eine innere Stimme, die uns leitet. Manche Menschen sind der Meinung, dass asiatische Heilmittel nicht auf Europäer übertragbar sind. Ich denke: Uns unterscheidet weniger, als wir glauben. Unsere Emotionen, Gedanken, unsere Physiologie und unser Stoffwechsel sind praktisch ident, warum sollte also der Zugang zu unserer Ernährung ein anderer sein? Aus Sicht der TCM-Philosophie sind alle Säugetiere „gleich“. Mit dem Wissen von Ost und West können wir uralte Weisheiten und moderne Erkenntnisse bestens verbinden und für unsere Gesundheit und das Wohlergehen unserer Erde anwenden.



Heute sprechen alle über Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Superfoods. Es ist sehr wichtig, dass man sich wieder mit der Frage auseinandersetzt, welche Nahrungsmittel uns die lebenswichtigen Inhaltsstoffe liefern. Was ist es, das uns zu einem langen und gesunden Leben verhilft? Welche Stoffe benötigen wir?

















Unsere Welt hat sich der biochemischen Untersuchung von Lebensmitteln verschrieben. Es werden Inhaltsstoffe gesucht, Einzelwirkstoffe extrahiert und geprüft. Forscherinnen und Forscher haben die ganze Welt bereist und etwa die Mittelmeerkost mit ihren Kräutern und ihrem Olivenöl, die französische Küche mit ihrem Rotwein und der Gänseleber und die japanische Küche mit ihren gesunden, fetthaltigen, frischen Fischen untersucht. Sie waren in Ländern, in denen Menschen besonders alt werden, wie in Süditalien oder China, und haben herausgefunden, dass die Menschen im Hunzatal (im Karakorum-Gebiet von Pakistan) Aprikosenkerne mahlen und mit ihrer einfachen Nahrung zu sich nehmen.



Es geht aber nicht um diesen oder jenen Inhaltsstoff, der uns Gesundheit und ein langes Leben bereitet. Das ultimative Elixier gibt es nicht. Es ist oft das Gegenteil: das einfache, entbehrungsreiche, meditative Leben mit natürlichen Lebensmitteln und traditionellen Kombinationen sowie Zubereitungsarten, abgestimmt auf die Person, das Klima, das Lebensalter usw. Es ist mehr als die Summe aller Teile, die wir messen und verstehen können. Eine gesunde Ernährung ist nicht mit dem Mikroskop zu erkennen, es hilft uns aber, das eine oder andere in unseren westlichen Denkmustern besser zu verstehen.



Als Hauptbestandteile der menschlichen Ernährung galten seit dem 19. Jahrhundert Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Die Qualität der Ernährung wurde bis zur Entdeckung der Vitamine und Vitalstoffe ausschließlich an der Zufuhr von Nahrungsenergie gemessen. Heute sind viele verschiedene Ernährungsformen aktuell: Paleo, Veganismus, Rohkost-Ernährung, Frutarismus, Flexitarismus – die Trends bei alternativen Ernährungsformen reichen von A–Z, von absurd bis zwanghaft. Für jede finden sich stichhaltige Argumente und begeisterte Fans. Es gibt kaum eine Wissenschaft, die so viel Widersprüchliches hervorbringt, wie die Ernährungswissenschaft. Der Veganismus bildet für mich allerdings eine Ausnahme. Er hat sehr viel Innovation in die festgefahrenen Strukturen der Ernährungslehre gebracht und gezeigt, dass man damit nicht nur gesund, sondern auch absolut ökologisch leben kann.





Fünf Elemente für eine ganzheitliche Energieaufnahme



Als Grundsatz gilt: Verwenden Sie nach Möglichkeit alle fünf Geschmacksrichtungen (bitter, süß, scharf, salzig, sauer) in Ihrem Essen, damit gewährleisten Sie, dass alle Organe harmonisch angesprochen werden. Jede Mahlzeit, die zu sehr in die eine oder andere Geschmacksrichtung fällt, bedingt, dass Ihr Gaumen kurze Zeit später wieder Ausgleich durch Appetit auf etwas anderes sucht. Ein ganzheitliches Essen soll beispielsweise aus süßen Getreide- und Gemüsesorten, scharfen Gewürzen, salzigen Mineralstoffen (Algen, Hülsenfrüchten, Miso), sauren Komponenten (Zitrone, Tomatenmark, frischen Kräutern) und bitteren Gewürzen (Kurkuma, Thymian) oder Salaten bestehen.





Warum sind die fünf Geschmacksrichtungen so wichtig?



Sie sind ein Synonym für die verschiedenen Stoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mikronährstoffe etc., die wir brauchen, um gesund zu sein. Dazu müssen wir alle Geschmacksrichtungen in einem ausgewogenen Verhältnis zu uns nehmen.



Nach modernem Wissensstand könnte man folgende Zuordnung treffen:


















Holz-Element








= Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe

 (erfrischende kühlende, säuerliche, kinetische Energie)



















Feuer-Element








= Energie, Katalysator der Transformation

 (bittere, lichtartige, verdauungsfördernde thermische Energie)



















Erde-Element








= Kohlenhydrate, Fette und Ballaststoffe

 (süße, nährende, sättigende, materialisierte Energie)



















Metall-Element








= Mineralstoffe, Spurenelemente, Bakterien

 (scharfe, metallische, synthetisierende, transformierende Stoffe)



















Wasser-Element








= Eiweiß

 (salzige, verflüssigende, mineralhaltige, thermische Energie)








Alle Lebensmittel können einzelnen oder mehreren Wandlungsphasen entsprechen, wodurch wir eine Matrix für die Zuordnung in unserem Körper erhalten. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass beispielsweise alle dem Feuer-Element zugerechneten Nahrungsmittel das Herz oder den Dünndarm heilen, sie haben jedoch einen Bezug dazu, wie nachstehende Tabelle verdeutlicht.





Klassifizierung von Nahrungsmitteln nach den fünf Wandlungsphasen in der TCM

















Die Thermik ist farblich dargestellt:

HEISS ERWÄRMEND NEUTRAL ERFRISCHEND/KÜHLEND KALT



Wie die Tabelle zeigt, haben Geschmacksrichtungen eine eindeutige Funktion auf den Körper. Der Geschmack ist der Schlüssel zum richtigen Lebensmittel.



Scharf

 zerstreut und seine Energie geht nach außen, es befreit die Oberfläche.



Süß

 harmonisiert und entspannt (dämpft) und seine Energie ist aufsteigend, daher tonisiert es die Erde (Milz und Magen).



Bitter

 ist ausleitend und lässt sinken, es vertreibt Überschüssiges.



Sauer

 sammelt und seine Natur ist adstringierend.



Bland/Fad

 regelt das Durchsickern und seine Natur ist, Wasser zu lösen, es klärt durch Trennung.



Salzig

 wirkt aufweichend und lässt absinken, es löst Stagnation.



Darüber hinaus gibt es die sogenannten Botschaftsgeschmäcker. Das bedeutet, dass der jeweilige Geschmack ein entsprechendes Organ adressiert:





„Sauer reist zur Leber, scharf wandert zur Lunge, bitter wirkt auf das Herz, salzig geht zu den Nieren und süß betritt die Milz ...







Sauer reist in die Sehnen, bitter reist ins Blut, scharf reist zum Qi, süß reist zum Fleisch, salzig reist in die Knochen.“

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Die Ausgewogenheit der Elemente und Nährstoffe ist der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung. Jeder Geschmack löst in unserem Körper eine Funktion aus. Quantitativ gesehen brauchen wir vor allem Nahrungsmittel mit leicht süßlichem Geschmack (Erde-Element) wie etwa von einer Karotte, Kartoffel, von Polenta oder Fenchelgemüse. Diese Art von Süße entspannt und gibt Kraft. Das deckt sich auch mit den aktuellen Vorgaben der EAT-Lancet-Diät, ein Zugang, der die Übereinstimmung der Wissenszweige aufzeigt, die uns hilft, beide Welten zu verstehen.






Die fünf Wandlungsphasen – Geschmäcker und Wirkung










Nicht nur in Bezug auf den Geschmack oder ein Symptom, sondern auch in Übereinstimmung mit dem Wetter, dem Klima, der Tageszeit, dem Alter und der eigenen Konstitution gilt es die richtigen Nahrungsmittel zu wählen. Darüber hinaus verlangt jedes Nahrungsmittel nach einer entsprechenden Kombination von Gewürzen und Zubereitungsart. Was wird gedämpft? Was wird gegrillt? Was wird kurz oder lange gekocht? Wer sollte was roh essen? Das Wissen in der Chinesischen Medizin darüber ist enorm und so exakt, dass es als tägliches Heilmittel angesehen werden kann. Die Stärken der Chinesischen Medizin und Ernährungslehre liegen vor allem in der Behandlung von sogenannten funktionellen Krankheiten (Beschwerden ohne organische Ursache), bei denen mit westlichen Methoden noch keine strukturellen Veränderungen zu erkennen sind.

 



Mit dem Wissen über die fünf Elemente oder Wandlungsphasen, die Geschmäcker und Wirkrichtungen, den Organbezug und den Vergleich zur modernen Ernährungswissenschaft können wir uns nun der praktischen Umsetzung widmen. Um diese anhand von Speisen anschaulicher zu machen, möchte ich in der Folge beispielhaft zehn Gerichte vorstellen, mit denen Sie konkrete Beschwerden, Symptome oder Schwächen ausgleichen können. Dabei versin

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