Kirchliches Begräbnis trotz Euthanasie?

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

27 Unter Eugenik wird der im angelsächsischen Raum vertretene Ansatz von Francis Galton (1822-1911) verstanden, demnach die Verbreitung von schlechtem Erbgut mithilfe des konsequenten Austauschs durch gutes zu verhindern sei. [Vgl. F. Galton, Inquiries into Human Faculty and its Development (1883) (Classics in psychology: 1855-1914 19), Bristol 1998, 24-25.] Er unterschied positiv- und negativ-eugenische Maßnahmen. [Vgl. M. Vodopivec, Art. Eugenik, in: LThK 3 (21959) 1175-1178, 1175-1176; H.-W. Schmuhl, Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie. Von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ (1890-1945), Göttingen 21992, 30.]

28 Das deutschsprachige Äquivalent zur Eugenik bezeichnete sich als Rassenhygiene. Ihr bekanntester Vertreter war der Nationalökonom und Arzt Alfred Ploetz (1860-1940), der ökonomisches und medizinisches Fachwissen verband und für die Initiation eines idealen Rassenprozesses warb. Vgl. A. Ploetz, Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen, Berlin 1895, 147.

29 R. Gerkan, Euthanasie, in: Das monistische Jahrhundert 2 (1913) 170-172, 171. Signifikant ist, dass einerseits die Begriffe Sterbehilfe und Euthanasie als Synonyme verwendet wurden und andererseits kein Recht seitens des Staates, sondern der unheilbaren Kranken normiert werden sollte. Ob dieser Gesetzesvorschlag die Legalisierung von Sterbehilfe für unheilbar Kranke auf deren Wunsch oder aber die Legalisierung von Sterbehilfe an ihnen intendierte und damit eigentlich auf die Lockerung des seit Mitte des 19. Jahrhunderts existierenden Tötungsverbotes abzielte, ist unklar. Zu einer Gesetzesänderung kam es jedenfalls nicht.

30 Vgl. A. Jost, Das Recht auf den Tod. Sociale Studie, Göttingen 1895, 13.

31 Vgl. ebd.

32 E. Haeckel, Lebenswunder. Gemeinverständliche Studien über biologische Philosophie, Stuttgart 1904, 135.

33 K. Binding/A. Hoche, Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Mass und ihre Form, Leipzig 1920. Eine ausführliche Kommentierung findet sich u. a. bei Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 64-68.

34 Hans-Walther Schmuhl bezeichnete diesen Transfer als Sprung von der Ideengeschichte der Euthanasie zu ihrer Realgeschichte. [Vgl. Schmuhl, Rassenhygiene, 127-354.]

35 Vgl. Binding/Hoche, Freigabe, 12.

36 Vgl. ebd., 17. Binding wehrte sich bewusst gegen den neu aufkommenden, aus seiner Sicht zweideutigen Sterbehilfebegriff, da es ihm einzig um die aktive Form der Lebensverkürzung durch Austausch der Todesursache, nicht aber Rückführung der Krankheit in den Urzustand ging. [Ebd., 16.]

37 Binding sprach sich damit für die Tötung „nicht nur absolut wertloser, sondern negativ zu wertender Existenzen“ [Ebd., 26-27.] aus.

38 Als Bedingung gab Binding an, dass jede unverbotene Tötungshandlung wenigstens „als Erlösung mindestens für ihn selbst empfunden werden [muss]: sonst verbietet sich die Freigabe von selbst“ [Ebd., 27.].

39 Eine Aussage Hitlers von 1929 lässt seine Ambitionen zur Stärkung der Rasse deutlich werden: „Würde Deutschland jährlich eine Million Kinder bekommen und 700 000 bis 800 000 der Schwächsten beseitigen, dann würde am Ende das Ergebnis vielleicht sogar eine Kräftesteigerung sein. Das Gefährlichste ist, daß wir selbst den natürlichen Ausleseprozeß abschneiden (durch Pflege der Kranken und Schwachen)“ [K. Nowak, „Euthanasie“ und Sterilisation im „Dritten Reich“. Die Konfrontation der evangelischen und katholischen Kirche mit dem Gesetz der Verhütung erbkranken Nachwuchses und der „Euthanasie“-Aktion, Göttingen 31984, 63-64.].

40 Vgl. Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 64-66. Weiterführende Informationen siehe Frieß, Sterbehilfe, 26; Benzenhöfer, Der gute Tod?, 101-103; K.-P. Drechsel, Beurteilt – vermessen – ermordet. Die Praxis der Euthanasie bis zum Ende des deutschen Faschismus, Duisburg 1993, 35; E. Klee, „Euthanasie“ im NS-Staat. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, Frankfurt/Main 31983.

41 Beispielhaft sei hier auf die Protestpredigten des Münsteraner Diözesanbischofs Clemens August Graf von Galen (1878-1946) verwiesen: C. A. v. Galen, Predigt am 3. August 1941, in: C. A. v. Galen, Akten, Briefe und Predigten: 1933-1946 / Bischof Clemens August Graf von Galen. Bearb. von Peter Löffler (VKZG: Reihe A, Quellen 42), Mainz 21996, 874-883. Vgl. diesbezüglich W. Süss, Ein Skandal im Sommer 1941. Reaktionen auf den „Euthanasie“-Protest des Bischofs von Münster, in: H. Wolf/T. Flammer u.a. (Hg.), Clemens August von Galen. Ein Kirchenfürst im Nationalsozialismus, Darmstadt 2007, 181-198.

42 Vgl. Klee, „Euthanasie“ im NS-Staat, 339.

43 Eid, Aspekte, 21.

44 Durch Gründung von Euthanasiegesellschaften wurde die wissenschaftliche Debatte um Tötung auf Verlangen institutionalisiert und deren Legalisierung gefordert. [Vgl. Emanuel, Euthanasia Debates, 796-797; Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 71-73; G. Simon, Die Sterbehilfe-Bewegung. Entstehung, Entwicklung, Bedeutung und Aussichten, Erlangen-Nürnberg 1987, 94-95.]

45 Vgl. Frieß, Sterbehilfe, 32; Benzenhöfer, Der gute Tod?, 118, 125-128; Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 73; H. Doucet, Der Beitrag der Theologie zur Euthanasiedebatte, in: A. Holderegger/D. Müller u.a. (Hg.), Theologie und biomedizinische Ethik. Grundlagen und Konkretionen, Fribourg 2002, 316-325; Emanuel, Euthanasia Debates, 797.

46 Während sich in Deutschland der Sterbehilfebegriff etablierte, wurde der Euthanasiebegriff international weiterhin verwendet (engl.: euthanasia, franz.: l‘euthanasie, span.: eutanasia, ital.: eutanasia, niederl.: euthanasie, pol.: eutanajza).

47 Die Unterscheidung in erste und zweite Nachkriegsphase geht zurück auf Schockenhoff, Sterbehilfe, 55-62.

48 Für eine differenziertere Betrachtung der medizinethischen Beiträge von Pius XII. siehe Punkt 4.2.1.

49 Vgl. Oduncu, In Würde sterben, 23; Borasio, Über das Sterben, 160; Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 19.

50 Vgl. M. v. Lutterotti, Art. Sterbehilfe. I. Medizin, in: A. Eser/M. v. Lutterotti (Hg.), Lexikon Medizin, Ethik, Recht, Freiburg/Br. 1989, 1086-1095, 1086.

51 In den einschlägigen Lexika vor 1900 fehlt eine entsprechende Begriffsbestimmung von Sterbehilfe. [Vgl. F. Kaulen (Hg.), Brockhaus‘ Konversations-Lexikon 15: Social-Türken, Leipzig 141895, 325; H. J. Wetzer/B. Welte, Wetzer und Welte’s Kirchenlexikon oder Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hülfswissenschaften 11: Sculptur-Trient, Freiburg/Br. 21899, 780-781; J. Mayer (Hg.), Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens 18: Schöneberg-Sternbedeckung, Leipzig 61909, 942.]

52 Vgl. Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 63.

53 Vgl. F. Mauthner, Gespräche im Himmel und andere Ketzereien, München 1914, 161.

54 J. Grimm/W. Grimm, Deutsches Wörterbuch 18 (Nachdruck München 1941), Leipzig 1991, 2408.

55 Einen ausführlichen Überblick der Sterbehilfediskussion in Deutschland ab 1945 bieten J. E. Lunshof/A. Simon, Die Diskussion um Sterbehilfe und Euthanasie in Deutschland von 1945 bis in die Gegenwart, in: A. Frewer/C. Eickhoff (Hg.), ‚Euthanasie’ und die aktuelle Sterbehilfe-Debatte, Frankurt/Main 2000, 237-249; T. Lohmann, Euthanasie in der Diskussion. Zu den Beiträgen aus Medizin und Theologie seit 1945, Düsseldorf 1975. Den Sterbehilfeterminus in die Nähe der Begleitung und des seelsorglichen Beistands von Kranken und Sterbenden stellte Lutterotti, Sterbehilfe, 1087.

56 Das langsame, aber kontinuierliche Ablösen des Euthanasiebegriffs durch den Sterbehilfebegriff lässt sich mithilfe der drei Auflagen des Lexikons für Theologie und Kirche veranschaulichen. Während in der ersten Auflage ein Artikel zum Begriff Sterbehilfe fehlt und zu diesem Stichwort lediglich ein Verweis auf den Artikel zu Euthanasie existiert [Vgl. M. Buchberger (Hg.), Lexikon für Theologie und Kirche 9, Freiburg/Br. 1937, 811.], wurden in der zweiten Auflage beide Begriffe behandelt. Dabei wurden unter Euthanasie alle aktiven Handlungen zur Tötung auf Verlangen zusammengefasst und Sterbehilfe vorwiegend als Schmerzenslinderung mit nichtintendierter tödlicher Nebenwirkung verstanden. [Vgl. W. Schöllgen, Art. Euthanasie, in: LThK 3 (21959) 1207-1208; H. Vorgrimler, Art. Sterbehilfe, in: LThK 9 (21964) 1053-1054, 1053-1054.] In der dritten Auflage zeigt sich durch den Verweis bei Euthanasie auf den Artikel zu Sterbehilfe wiederum eine einseitige Darstellung zugunsten des Sterbehilfebegriffs. [Vgl. W. Kasper/K. Baumgartner u.a. (Hg.), Lexikon für Theologie und Kirche 3, Freiburg/Br. 31995, 1019.]

57 Vgl. N. Hoerster, Sterbehilfe im säkularen Staat (stw 1377), Frankfurt/Main 22002, 7.

58 Vgl. U. Kämpfer, Die Selbstbestimmung Sterbewilliger. Sterbehilfe im deutschen und amerikanischen Verfassungsrecht (Schriften zum internationalen Recht 154), Berlin 2005, 35; K. Woellert/H.-P. Schmiedebach, Sterbehilfe, München 2008, 17.

 

59 Vgl. Kämpfer, Selbstbestimmung, 36. Die Zeit der voranschreitenden aber noch nicht lebensbedrohlichen Krankheit wird Terminalphase genannt (Wochen und Monate vor dem Tod) und mündet dann in die Sterbe- bzw. Finalphase (letzten Stunden oder höchstens Tage des Lebens), wobei der Begriff Phase auch wahlweise durch Stadium ersetzt werden kann. [Vgl. G. Becker/C. Xander, Zur Erkennbarkeit des Beginns des Sterbeprozesses, in: G. D. Borasio/F.-J. Bormann (Hg.), Sterben. Dimensionen eines anthropologischen Grundphänomens, Berlin 2012, 116-136, 128-131; G. D. Borasio, Palliativmedizin – weit mehr als nur Schmerztherapie, in: ZME 52 (2006) 215-223, 218.

60 Zur philosophischen Unterscheidung von Sterben, Sterbeprozess und Tod siehe G. D. Borasio/F.-J. Bormann (Hg.), Sterben. Dimensionen eines anthropologischen Grundphänomens, Berlin 2012.

61 Vertreter sind u.a. D. Birnbacher, Tun und Unterlassen, Stuttgart 1995, 338; Oduncu, In Würde sterben, 26; Borasio, Über das Sterben, 160.

62 Der Erfurter Moraltheologe Josef Römelt spricht beispielsweise sowohl von aktiver Sterbehilfe [Vgl. Römelt, Sterben, 7, 21, 33, 35, 37, 39.] als auch in gleicher Weise von aktiver Euthanasie [Vgl. ebd., 7, 8, 19, 21, 23, 24, 28- 32, 40- 45, 48; Römelt, Christliche Ethik/II, 289-294.].

63 Vgl. Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 154; Benzenhöfer, Der gute Tod?, 63; Schlögel/Hoffmann, Passive und aktive Sterbehilfe, 89; Oduncu, In Würde sterben, 21, 23.

64 Vgl. Frieß, Sterbehilfe, 33.

65 Vgl. J. Baumann (Hg.), Alternativentwurf eines Gesetzes über Sterbehilfe (AE-Sterbehilfe). Entwurf eines Arbeitskreises von Professoren des Strafrechts und der Medizin sowie ihrer Mitarbeiter, Stuttgart 1986.

66 Vgl. Bundesärztekammer, Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung (1998), in: DÄ 95 (1998) A2366-A2367; Bundesärztekammer, Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung (2004), in: DÄ 101 (2004) A1298-A1299; Bundesärztekammer, Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung (2011), in: DÄ 108 (2011) A346-A348. Dieser Forderung schloss sich mit Gian Domenico Borasio einer der bekanntesten Palliativmediziner Europas an. Er schlug Tötung auf Verlangen für aktive, Nichteinleitung oder Nichtfortführung lebenserhaltender Maßnahmen für passive sowie zulässige Leidenslinderung bei Gefahr der Lebensverkürzung für indirekte Sterbehilfe vor. [Vgl. G. D. Borasio, Der assistierte Tod aus palliativmedizinischer Sicht, in: ZME 55 (2009) 235-242, 235; Borasio, Über das Sterben, 168.]

67 Nationaler Ethikrat, Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende. Stellungnahme, Berlin 2006, 53. (Kursivsetzung im Original nicht enthalten)

68 Vgl. C. Roxin, Zur strafrechtlichen Beurteilung der Sterbehilfe, in: C. Roxin/U. Schroth (Hg.), Medizinstrafrecht. Im Spannungsfeld von Medizin, Ethik und Strafrecht, Stuttgart 2001, 87-112, 87.

69 Vgl. T. Verrel, Patientenautonomie und Strafrecht bei der Sterbebegleitung. Gutachten C für den 66. Deutschen Juristentag, München 2006, 60-62; A. Simon/T. Verrel, Patientenverfügungen. Rechtliche und ethische Aspekte (Ethik in den Biowissenschaften – Sachstandsberichte des DRZE 11), Freiburg/Br. 2010. Eigene, von der klassischen Dreiteilung abweichende Definitions- und Unterscheidungsvorschläge geben F.-J. Bormann, Töten oder Sterbenlassen? Zur bleibenden Bedeutung der Aktiv-Passiv-Unterscheidung in der Euthanasiediskussion, in: ThPh 76 (2001) 63-99; Schlögel/Hoffmann, Passive und aktive Sterbehilfe.

70 Der englische Begriff euthanasia steht hier stellvertretend für die Verwendung des Wortes in anderen Ländern und Sprachen. Wird im Folgenden nur noch der Sterbehilfebegriff verwendet, so ist die internationale Verwendung des Euthanasiebegriffs als impliziert enthalten zu betrachten.

71 Ein weiteres Differenzierungskonzept, auf welches hier nicht näher eingegangen wird, liefert Martin Frieß. Er unterscheidet zwischen fünf Formen (aktive, passive, indirekte Sterbehilfe, assistierter Suizid, Palliativmedizin), drei Arten (freiwillige, nichtfreiwillige, unfreiwillige Sterbehilfe) und zwei Situationen (terminale, finale Phase). [Vgl. Frieß, Sterbehilfe, 12-29; Frieß, ‚Komm süßer Tod’, 33-63.] Die terminologische Unterscheidung zwischen Formen und Arten ist sehr irreführend, zumal diese in der eingesehenen Literatur nicht einheitlich verwendet wird. So gebraucht Barbara Häcker den Begriff Arten für jene Unterscheidung in aktiv, passiv und indirekt, die Frieß mit Formen bezeichnet. [Vgl. Häcker, Die ethischen Probleme der Sterbehilfe, 24.]

72 Vgl. Punkt 2.1.2.

73 Vgl. Eid, Aspekte, 23-24.

74 Verallgemeinernde Aussagen wie folgende, dass aktive Sterbehilfe „das über die Beendigung einer medizinischen Behandlung hinausgehende aktive Handeln Dritter [ist], das gezielt, kausal und unmittelbar zu einer Lebensbeendigung führt, z. B. eine tödliche Injektion durch den Arzt“ [Kämpfer, Selbstbestimmung, 37.], würde nach vorliegendem Verständnis eine Verkürzung des Sachverhalts darstellen.

75 Eid ordnete die indirekte Sterbehilfe jedoch der passiven zu. [Vgl. Eid, Aspekte, 23-24.]

76 Borasio stellt zu Recht fest, dass in manchen Situationen statt Lebensverlängerung eigentlich Sterbeverlängerung betrieben wird. [Vgl. G. D. Borasio, Wann dürfen Menschen sterben?, in: ÖR 56 (2007) 248-251, 248.]

77 Zur Debatte über die Existenz eines natürlichen Todes siehe F.-J. Bormann, Ist die Vorstellung eines ‚natürlichen Todes’ noch zeitgemäß? Moraltheologische Überlegungen zu einem umstrittenen Begriff, in: G. D. Borasio/F.-J. Bormann (Hg.), Sterben. Dimensionen eines anthropologischen Grundphänomens, Berlin 2012, 325-350; J. Schuster, Der Tod aus theologischer Sicht, in: V. Schumpelick (Hg.), Klinische Sterbehilfe und Menschenwürde. Ein deutsch-niederländischer Dialog. Akten des Symposiums vom 5.-8. Oktober 2002 in Cadenabbia, Freiburg/Br. 2003, 35-40.

78 Vgl. Römelt, Christliche Ethik/II, 291; Kämpfer, Selbstbestimmung, 37. Der Arzt und Medizinethiker Jochen Vollmann sieht die Gefahr, dass diese terminologischen Unklarheiten im medizinischen Alltag zu großer Verunsicherung beim medizinischen Personal darüber führen, welche medizinischen Handlungen nach juristischen Kriterien erlaubt sind. Vor allem die Konnotation von physischem Tun mit aktiver Sterbehilfe führe in der Praxis dazu, dass Behandlungsabbruch als aktive Sterbehilfe missverstanden wird, obwohl dieser eigentlich dem Bereich der passiven Sterbehilfe zuzurechnen sei. [Vgl. J. Vollmann, Sterbebegleitung (Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2), Berlin 2001, 7.] Ähnliches vermuten auch Vollmann und Borasio. [Vgl. G. D. Borasio/B. Weltermann u.a., Einstellungen zur Patientenbetreuung in der letzten Lebensphase. Eine Umfrage bei neurologischen Chefärzten, in: Der Nervenarzt 75 (2004) 1187-1193; Vollmann, Sterbebegleitung, 7.]

79 Vgl. Borasio, Über das Sterben, 163.

80 Siehe diesbezüglich Bundesärztekammer, Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung (2011), A364. Wie notwendig eine Differenzierung zwischen der pflichtgemäßen Basisversorgung und der therapeutischen Behandlung des Patienten ist, zeigt die folgenschwere Gleichsetzung des Stillens von Hunger und Durst mit der künstlichen Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr. Während Hunger und Durst von Sterbenden bereits durch die Befeuchtung der Mundschleimhäute mittels eines Eiswürfels oder geringer Tropfen Wasser gestillt werden können, ist die künstliche Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr für den sterbenden und alten Menschen nicht nur sehr beschwerlich, sondern zusätzlich kontraproduktiv. [Vgl. Borasio, Über das Sterben, 108-114; G. D. Borasio, Ernährung und Flüssigkeit am Lebensende aus palliativmedizinischer Sicht, in: G. D. Borasio/F.-J. Bormann (Hg.), Sterben. Dimensionen eines anthropologischen Grundphänomens, Berlin 2012, 150-158; G. D. Borasio, Medizinischer Kommentar zum Fallbericht, in: ZME 55 (2009) 426-429.]

81 Vgl. Woellert/Schmiedebach, Sterbehilfe, 18.

82 Thomas geht in seiner Summa theologica der Frage nach, ob es im Rahmen der Selbstverteidigung jemandem erlaubt sei, einen anderen zu töten. Seiner Argumentation zufolge stehe der Tatsache „nichts im Wege, daß ein und dieselbe Handlung zwei Wirkungen hat, von denen nur die eine beabsichtigt ist, während die andere außerhalb der Absicht liegt. Die sittlichen Handlungen aber empfangen ihre Eigenart von dem, was beabsichtigt ist, nicht aber von dem, was außerhalb der Absicht liegt, da es zufällig ist […]. So kann auch aus der Handlung dessen, der sich selbst verteidigt, eine doppelte Wirkung folgen: die eine ist die Rettung des eigenen Lebens; die andere ist die Tötung des Angreifers. Eine solche Handlung hat auf Grund der Absicht, die auf die Rettung des eigenen Lebens geht, nichts Unerlaubtes“ [Thomas von Aquin, Summa theologica, II-II, 57-79: Recht und Gerechtigkeit, in: Albertus-Magnus-Akademie (Hg.), Die deutsche Thomas-Ausgabe. Vollständige, ungekürzte deutsch-lateinische Ausgabe der Summa theologica 18, Heidelberg 1953, q. 64, a. 7.].

83 Vgl. Thiele, Aktive Sterbehilfe, 17. Eine ausführliche Darstellung bietet Häcker, Die ethischen Probleme der Sterbehilfe, 54-59.

84 Vgl. Borasio, Über das Sterben, 165. Er beruft sich neben persönlicher Erfahrung auf eine Studie der englischen Palliativmediziner Nigel Sykes und Andrew Thorns aus dem Jahr 2003, die nach Analyse von 3000 Fällen aufzeigen konnten, dass die hohe Dosierung von starken Schmerzmitteln wie Opioiden oder Sedativa in der letzten Lebensphase keine Lebensverkürzung nach sich zog. Stattdessen sei es aufgrund der medizinisch indizierten Sedierung sogar zu einer lebensverlängernden Wirkung gekommen. [Vgl. N. Sykes/A. Thorns, The Use of Opioids and Sedatives at the End of Life, in: LO 4 (2003) 312-318, 317.]

85 Diese Dreiteilung geht auf den Philosophen und Ethiker Peter Singer und seine Differenzierung in voluntary, involuntary und nonvoluntary zurück. [Vgl. P. Singer, Practical ethics, New York 32011.] Die Unterscheidung in freiwillige, unfreiwillige und nichtfreiwillige Sterbehilfe verwenden u.a. Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 105-106; Häcker, Die ethischen Probleme der Sterbehilfe, 25-26; P. Foot, Euthanasie, in: A. Leist (Hg.), Um Leben und Tod. Moralische Probleme bei Abtreibung, künstlicher Befruchtung, Euthanasie und Selbstmord, Frankfurt/Main 1990, 285-317, 306-308; Thiele, Aktive Sterbehilfe, 23-24; Birnbacher, Tun und Unterlassen, 362-363; Frieß, ‚Komm süßer Tod’, 37-43; Woellert/Schmiedebach, Sterbehilfe, 23, 31.

86 Vgl. Frieß, Sterbehilfe, 23. Zur Debatte der Freiheit einer entsprechenden Willensentscheidung siehe Punkt 4.2.2.

87 Vgl. Thiele, Aktive Sterbehilfe, 20; Frieß, Sterbehilfe, 25. Diese ist als (fahrlässige) Tötung eines einwilligungsfähigen Patienten zu qualifizieren. [Vgl. Woellert/Schmiedebach, Sterbehilfe, 34-35; Frieß, Sterbehilfe, 41.]

88 Vgl. Thiele, Aktive Sterbehilfe, 20; Häcker, Die ethischen Probleme der Sterbehilfe, 26.

89 Ein Patient ist nur dann einwilligungsfähig, wenn er die Bedeutung, den Umfang, die Tragweite und die Folgen eines geplanten Behandlungseingriffs geistig erfassen kann, zu diesem mit dem geforderten Urteils- und Einsichtsvermögens Stellung nimmt und seinen eigenen Willen bestimmt. [Vgl. D. Griesen, Art. Einwilligung, in: LBE 1 (2000) 539-543, 540.]

 

90 Zur Bestimmung des mutmaßlichen Willens anhand früherer Aussagen des Patienten gegenüber Familienangehörigen, Freunden, Ärzten, Pflegern und/oder Betreuern siehe u. a. G. D. Borasio/H.-J. Heßler u.a., Patientenverfügungsgesetz. Umsetzung in der klinischen Praxis, in: DÄ 106 (2009) A1952-A1957; M. Parzeller/M. Wenk u.a., Aufklärung und Einwilligung bei ärztlichen Eingriffen, in: DÄ 104 (2007) A576-A586; A. May, Autonomie und Fremdbestimmung bei medizinischen Entscheidungen für Nichteinwilligungsfähige (Ethik in der Praxis. Studien 1), Münster 22001.

91 Vgl. Häcker, Die ethischen Probleme der Sterbehilfe, 28.

92 Andere Kombination wie (ärztliche) Suizidbeihilfe, Beihilfe zur Selbsttötung, assistierter Suizid lassen sich finden unter Verrel, Patientenautonomie und Strafrecht bei der Sterbebegleitung, 17-20; Hillebrand, Ethische Aspekte der Sterbehilfe, 127; Nationaler Ethikrat, Selbstbestimmung, 55; Frieß, Sterbehilfe, 14. Zur Diskussion, ob Ärzte beim Suizid helfen dürfen, siehe G. Klinkhammer, Darf ein Arzt beim Sterben helfen? Medizinethiker, Ärzte, Juristen und Vertreter der Ärztekammern nehmen teilweise konträre Positionen ein, in: DÄ 110 (2013) A500-A501; E. Richter-Kuhlmann, Sterbehilfe. Gesetz liegt voerst auf Eis, in: DÄ 110 (2013) A112; E. Richter-Kuhlmann, Assistierter Suizid. Dissens um die Arztrolle, in: DÄ 109 (2012) A1970; F. S. Oduncu/G. Hohendorf, Die ethische Verantwortung des Arztes, in: DÄ 108 (2011) A1362-A1364; V. Lipp/A. Simon, Beihilfe zum Suizid. Keine ärztliche Aufgabe, in: DÄ 108 (2011) A212-A216.

93 Vgl. Birnbacher, Tun und Unterlassen, 339. Zur Verfahrensweise von (ärztlich) assistiertem Suizid siehe die Beschreibung der Arbeitsweise der Schweizer Sterbehilfeorganisation EXIT in Punkt 3.1.3.

94 Vgl. Grimm, Rechtliche Aspekte der Sterbehilfe, 26. Solange die Tatherrschaft beim Suizidanten liegt, ist es nach juristischen Gesichtspunkten sogar irrelevant, in welcher Beziehung sich die außenstehende Person zum Sterbewilligen befindet. Zur Straffreiheit von Suizidbeihilfe siehe Benzenhöfer, Der gute Tod?, 179-181; Oduncu, In Würde sterben, 42-44; Bauer/Fartacek u.a., Suizid, 136-141; Grimm, Rechtliche Aspekte der Sterbehilfe, 51-54; C. Paterson, Assisted Suicide and Euthanasia. A Natural Law Ethics Approach, Hampshire 2008, 26; 103-128; Frieß, ‚Komm süßer Tod’, 61-63; Kämpfer, Selbstbestimmung, 39-40.

95 Zur ethischen Beurteilung der jeweiligen Handlungen durch die katholische Kirche siehe Punkt 4.2.

96 Der vom kirchlichen Lehramt genutzte lateinische Begriff euthanasia wird im Folgenden direkt mit Euthanasie widergegeben. Sofern nicht explizit von NS-Euthanasie gesprochen wird, ist der Begriff Euthanasie ausschließlich als Herbeiführung des Todes zum Erlös von Schmerzen durch Handlung oder Unterlassung im Sinn des kirchlichen Lehramtes zu verstehen.

97 Zu den Ausführungen von Pius XII. siehe Punkt 4.1.

98 Zimmermann-Acklin, Euthanasie, 74.

99 Vgl. Sacra Congregatio pro Doctrina Fidei, Declaratio de euthanasia Iura et bona (05.05.1980), in: AAS 72 (1980) 542-552. Dt. Übersetzung: Heilige Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Iura et bona zur Euthanasie (VApS 20), Bonn 1980. Auch abgedruckt in: Heilige Kongregation für die Glaubenslehre, Ethische Grundsätze über Euthanasie. Eine Erklärung der Heiligen Glaubenskongregation, in: HerKorr 34 (1980) 451-454. (Im Folgenden wird die Erklärung in der Übersetzung der Deutschen Bischofskonferenz (=DBK) unter Verwendung der Initialen IB und mit Angabe der Abschnittsnummer zitiert.)

100 Vgl. IB Einleitung.

101 Vgl. Conseil Pontifical Cor Unum, Document Dans le cadre. Quelques questions d’éthique relatives aux grands malades et aux mourants (27.06.1981), Cité du Vatican 1981. Auch abgedruckt in: Conseil Pontifical Cor Unum, Document Dans le cadre. Quelques questions d’éthique relatives aux grands malades et aux mourants (27.06.1981), in: EnchVat 7 (1982) 1132-1173. Inhalt des Dokuments waren die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Tagung im Jahr 1976 für ausgewählte Theologen, Ärzte, Mitglieder von Ordensinstituten, Krankenpfleger und Seelsorger. Ihre Aufgabe bestand darin, ethische Fragen in Bezug auf schwerkranke und sterbende Menschen zu reflektieren, die zu beachtenden lehramtlichen Grundlagen zu analysieren und praktische Antworten auf Fragen der Pastorale und der Betreuung von Sterbenden zu geben. [Vgl. ebd., Nr. 1237.]

102 Vgl. L’Église catholique, Catéchisme de l’Église catholique, Paris 1992. Dt. Übersetzung: Ecclesia Catholica, Katechismus der Katholischen Kirche, München 1993. (Im Folgenden wird aus dem französischen Originaltext und aus der deutschen Übersetzung unter Verwendung der Initialen CÉC bzw. KKK und Angabe der Abschnittsnummer zitiert.) Weiterführende Literatur zur Entstehungsgeschichte, Promulgation und Verbindlichkeit des Katechismus’ siehe M. Simon, Le ‚Catéchisme de l’Église catholique’. De Vatican II à Jean-Paul II, in: RTL 32 (2001) 3-23, 18-21; U. Ruh, Warum nicht? Der „Weltkatechismus“ und das Latein in der Kirche, in: HerKorr 51 (1997) 545-546; R. J. Barrett, The Normative Status of the Catechism, in: PerCan 85 (1996) 9-34; H. Vorgrimler, Der „Katechismus der Katholischen Kirche“ in der Perspektive systematischer Theologie. Einblicke in eine Diskussion, in: ThRv 91 (1995) 3-8, 4; U. Ruh, Der Weltkatechismus. Anspruch und Grenzen, Freiburg/Br. 1993, 45-57; M. Simon, Un catéchisme universel pour l’Église catholique. Du concile de Trente à nos jours, Löwen 1992.

103 Vgl. Ioannes Paulus PP. II., Constitutio apostolica Fidei depositum (11.10.1992), in: AAS 86 (1994) 113-118, 4. Dt. Übersetzung: Johannes Paul II., Apostolische Konstitution Fidei depositum (11.10.1992), in: Ecclesia Catholica, Katechismus der Katholischen Kirche, München 1993, 29-35, 4.

104 Vgl. Ioannes Paulus PP. II., Litterae encyclicae Evangelium vitae (25.03.1995), in: AAS 87 (1995) 401-522. Dt. Übersetzung: Johannes Paul II., Enzyklika Evangelium vitae an die Bischöfe, Priester und Diakone, die Ordensleute und Laien sowie an alle Menschen guten Willens über den Wert und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens (VApS 120), Bonn 1995. (Im Folgenden wird die Enzyklika in der Übersetzung der DBK unter Verwendung der Initialen EV und Angabe der Abschnittsnummer zitiert.)

105 Vgl. Pontificio Consiglio della Pastorale per gli Operatori Sanitari, Carta degli Operatori Sanitari, Città del Vaticano 1995. Dt. Übersetzung: Päpstlicher Rat für die Seelsorge im Krankendienst, Charta der im Gesundheitsdienst tätigen Personen, Vatikanstadt 1995. (Im Folgenden wird die Charta unter Verwendung des Kurztitels Charta und Angabe der Abschnittsnummer zitiert.)

106 Vgl. EV 3.

107 Die Charta erhebt an sich selbst den Anspruch, eine „organische und erschöpfende Synthese der Haltung der Kirche zu allem zu bieten, was auf dem Gebiet des Gesundheitswesens die Beteuerung des vorrangigen und absoluten Wertes des Lebens betrifft: des ganzen Lebens und des Lebens jedes einzelnen Menschen.“ [F. Angelini, Vorwort, in: Päpstlicher Rat für die Seelsorge im Krankendienst, Charta der im Gesundheitsdienst tätigen Personen, Vatikanstadt 1995, 5-6, 6.] Sie gibt einen „Pflichtencodex für die Ärzte und das im Krankendienst tätige Personal“ [Ebd., 5.] und ist zur Grundausbildung und Weiterbildung der im Krankendienst tätigen Personen gedacht.

108 Vgl. ebd.

109 Vgl. Punkt 5.2.

110 IB 2. Siehe auch: „Historiquement et étymologiquement, le mot ‘euthanasie’ signifie ‘une mort paisible et sans douleurs’. Dans l‘usage courant contemporain, le mot connote un acte ou une omission vivant à abréger le vie du patient.“ [Conseil Pontifical Cor Unum, Document Dans le cadre, Nr. 1253.].

111 IB 2. Im lat. Original: „Nomine euthanasiae significatur actio vel omissio quae suapte natura vel consilio mentis mortem affert, ut hoc modo omnis dolor removeatur. Euthanasia igitur in voluntatis proposito et in procedendi rationibus, quae adhibentur, continetur.“ [Sacra Congregatio pro Doctrina Fidei, Declaratio de euthanasia Iura et bona, 546.]

112 Götz, Medizinische Ethik, 267. Hingegen dem lehramtlichen Verständnis ist der Moraltheologe Karl-Heinz Peschke der Auffassung, dass gerade diese Unterscheidung zwischen aktiver Tötung und passivem Verzicht als lebenserhaltende bzw. -verlängernde Maßnahmen für die sittliche Bewertung grundlegend ist. [Vgl. K.-H. Peschke, Christliche Ethik. Spezielle Moraltheologie, Trier 1995, 344.]

113 EV 64.

114 Vgl. Punkt 4.2.3.

115 Vgl. „Cette acception commune ne va pas sans entraîner dans le débats sur l’euthanasie une confusion notable qu’il est urgent de dissiper.“ [Conseil Pontifical Cor Unum, Document Dans le cadre, Nr. 1253.].

116 Vgl. ebd., Nr. 1254.

117 Vgl. IB 2.

118 Vgl. Conseil Pontifical Cor Unum, Document Dans le cadre, Nr. 1253.

119 Vgl. „Quels qu’en soient les motifs et les moyens, l’euthanasie directe consiste à mettre fin à la vie de personnes handicapées, malades ou mourantes.“ [CÉC 2277.]

120 Vgl. KKK 2277.

121 Vgl. „Hisce in rerum adiunctis magis ac magis alliciuntur homines ad euthanasiam, ut morte videlicet dominentur in antecessum inducenda morte sicque suae vel alienae vitae ‚dulciter’ imponendo finem.“ [EV 64.]

122 Vgl. „Sub nomine euthanasiae vero proprioque sensu accipitur actio vel omissio quae suapte natura et consilio mentis mortem affert ut hoc modo omnis dolor removeatur. ‘Euthanasia igitur in voluntatis proposito et procedendi rationibus, quae adhibentur, continetur’.“ [EV 65.]

123 Die Verbindung der beiden Kriterien der Natur nach und Intention durch das Bindewort et lässt keine andere Interpretation zu. Zudem gibt es aber auch keine intendierten Tötungshandlungen, ohne dass die angewandte Methode nicht auch gleichzeitig aus ihrer Natur heraus zum Tod führen würde.