Die Clique

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

VIERTES KAPITEL

Eines Nachmittags im September verlor Harald seine Stellung. Er sagte dem Regisseur in aller Ruhe die Meinung, woraufhin der schwule Kerl ihn rausschmiss. Wenn sie nur schreiben könnte, dachte Kay, die Geschichte wäre bestimmt etwas für den New Yorker. Sie war an diesem Tag gerade von der Arbeit gekommen und band sich die Schürze um, als sie Haralds Schritte auf der Treppe hörte. Das wunderte sie, denn vor halb sieben oder sieben Uhr gab es am Theater meist keine Pause. Harald hatte eine Flasche Gin unter dem Arm und seine tief liegenden, dunklen Augen glitzerten verdächtig. Sie erriet auf den ersten Blick, was passiert war. »Ich bin mir der bitteren Ironie des Schicksals wohl bewusst«, knurrte er. »Du scheinst eine Niete gezogen zu haben.« – »Warum sagst du das?«, protestierte Kay und weinte los, denn das hatte sie ganz und gar nicht gedacht.

Und doch lag eine Ironie darin, das musste man zugeben. Am 1. Oktober lief der Untermietvertrag für die Sommerwohnung ab und sie sollten in eine eigene Wohnung ziehen, in einem eleganten Neubau, dem einige alte Häuser hatten weichen müssen, mit einem grünbepflanzten Innenhof und einem Portier, der wie eine Pariser Concierge in einer Loge neben dem Eingang saß. Der Mietvertrag war unterschrieben, die erste Monatsmiete bereits bezahlt. Einhundertzwei Dollar und fünfzig Cents, Licht und Gas inbegriffen. Harald wäre es nie im Traum eingefallen, so viel auszugeben, aber Kay hielt ihm vor, dass man üblicherweise ein Viertel des Einkommens für die Miete rechnen dürfe. Sie, Kay, verdiene bei Macy’s fünfundzwanzig Dollar die Woche, und er bekomme, wenn das Stück erst angelaufen sei, fünfundsiebzig Dollar ausbezahlt. Das würde ihnen (wenigstens bis heute Nachmittag) erlauben, hundert Dollar für die Miete auszugeben, und tatsächlich zahlten sie, zog man die Kosten für Licht und Gas ab, weniger. Mit männlicher Logik wandte Harald ein, dass man nicht verpflichtet sei, ein Viertel seines Einkommens für seine Wohnung auszugeben, betonte jedoch – als Kay diese Bemerkung so ungemein witzig fand, dass sie sie ihren Freundinnen nicht vorenthalten könne –, dass er damit lediglich eine Tatsache feststelle. Haralds risus sardonicus, wie Helena Davisons Mutter es nannte, war für Kay eine Quelle des Entzückens.

Doch als sie ihm ins Wohnzimmer folgte, wo er sich seelenruhig eine Zigarette in die Spitze steckte und sein hintergründiges Lächeln aufsetzte, stieg eine unbegreifliche Wut in ihr hoch. Ein einziger Blick sagte ihr, dass er vorhatte, wegen seiner Entlassung von dem Mietvertrag zurückzutreten, und eine böse Ahnung durchzuckte sie, dass ihm die verlorene Stellung ein willkommener Anlass war, nicht in die neue Wohnung ziehen zu müssen. »Vorsicht, Strong«, warnte sie sich (sie konnte sich nach drei Monaten noch nicht an Petersen gewöhnen), »nimm dich zusammen.« Heute Abend brauchte Harald mehr denn je ihre Anteilnahme, wenn auch sein Stolz ihm verbot, es zu zeigen.

Der arme Harald war ja schon fast den ganzen Sommer ohne Arbeit gewesen. Das Theater hatte mit dem Einbruch der Hitze geschlossen. Bereits am Samstag nach ihrer Hochzeit war das Stück abgesetzt worden. Und da war es zu spät, etwas an einer Sommerbühne zu finden, obgleich Kay sich an seiner Stelle doch immerhin darum bemüht hätte. Harald hatte nicht ihre Beharrlichkeit, das hatte sie inzwischen herausgefunden. Zuweilen schien es ihr, als ob die Ehe, statt ihn anzuspornen, beinahe das Gegenteil bewirke. Dann aber hatte man ihm aus heiterem Himmel diesen neuen Job angeboten, den besten, den er je gehabt hatte: Inspizient einer satirischen Revue über die Wirtschaftskrise, Hail Columbia, die im Oktober anlaufen sollte. Offiziell war er nur Inspizient, aber der Produzent hatte ihm gesagt, er dürfe sich auch an der Regie der Sketche versuchen, weil der Regisseur, ein alter Revuefritze, sonst nur die üblichen Girl-Shows herausbrachte. Der Produzent hatte, wie sich herausstellte, schon längere Zeit ein Auge auf Harald geworfen und wollte ihm eine Chance geben.

»Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein!«, jubelte Kay und sah im Geiste bereits Haralds Namen als Regieassistent auf dem Programmzettel. Aber schon in der zweiten Woche der Proben waren Schwierigkeiten aufgetreten. Der Produzent hatte die Kompetenzbereiche nicht klar abgegrenzt. Nach Haralds Auffassung lag das an einem inneren Zwiespalt: Der Produzent könne sich nicht entscheiden, welche Art von Revue er eigentlich wolle: eine literarische mit ein paar witzigen Songs und wirklich aktuellen Sketchen oder das ewig gleiche blöde Sammelsurium von Nummern einiger Stars. Überdies benutzte er Harald als eine Art Versuchskaninchen. Harald probte eine Szene, aber sobald sie stand, erschien der Regisseur und änderte sie – brachte eine Einlage mit Revue-Girls, die als demonstrierende Arbeitslose über die Bühne zogen, oder eine alberne Szene über den Milchstreik mit Operettenbäuerinnen in Strohhüten. Die Autoren waren hundertprozentig auf Haralds Seite, aber der Produzent wollte sich, wenn man sich an ihn wandte, nie festlegen und erklärte bloß immer: »Versuchen Sie es einstweilen mal so« oder »Warten Sie ab!« Inzwischen habe der Regisseur ihn, Harald, völlig kaltgestellt. Wehe, wenn er sich nach der Mittagspause um ein paar Minuten verspätete oder ein musikalisches Stichwort verpasste. Und alles nur, weil Harald die Konzeption der Autoren wahren wollte. Harald hatte ihm heute Nachmittag schließlich vor der ganzen Truppe ganz ruhig gesagt, dass er unfähig sei, ein intelligentes Libretto zu inszenieren. Kay hätte alles darum gegeben, das miterlebt zu haben. Der Regisseur, der natürlich Harald geistig nicht gewachsen war, hatte ihn kreischend aus dem Zuschauerraum gewiesen. So stand er nun, noch ehe die Revue überhaupt angelaufen war, auf der Straße. Im Büro, wo er sich beschweren wollte (Kay hätte ihm sagen können, dass es ein Fehler war zu glauben, er fände dort immer noch ein offenes Ohr), hatte der Produzent, der sich schämte, ihn zu empfangen, ihm sagen lassen, er könne sich zu diesem vorgerückten Termin nicht mehr über den Regisseur hinwegsetzen. Der Kassierer hatte ihm sein Gehalt für zwei Wochen ausbezahlt und ihm einen Whiskey angeboten. Und das war es.

Was Kay roch, war also nur der rezeptpflichtige Whiskey, den ihm der Kassierer zur Aufmunterung gegeben hatte. Als er mit der Alkoholfahne und der Flasche Gin unterm Arm vor ihr in der Tür stand, hatte sie einen schrecklichen Augenblick lang gefürchtet, er sei wegen Trunkenheit im Dienst geflogen. Wie unrecht sie ihm getan hatte. Nicht nur der Kassierer, nein, auch die ganze Truppe hatte Harald anscheinend ihre Sympathie bezeugt. Fast alle Hauptdarsteller hatten ihm ihr Bedauern ausgesprochen. Die Autoren – einer von ihnen schrieb für Vanity Fair – waren protestierend zum Regisseur gestürzt. Eins der Revue-Girls hatte geweint …

Kay saß in der hübschen, weiß eingefassten roten Schürze da, die ihre Mutter geschickt hatte, und nickte teilnehmend, während Harald im Wohnzimmer auf und ab ging und die Szene, die sich im Theater abgespielt hatte, wiederholte. Immer wieder unterbrach sie ihn mit einer gezielten Frage, die möglichst beiläufig klingen sollte. Bevor sie den Eltern schrieb, wollte sie sich vergewissern, dass Harald ihr auch wirklich die Wahrheit erzählte und nicht nur seine persönliche Version. Das hatten sie in Vassar gelernt: aufgeschlossen zu bleiben und stets Beweise zu fordern, selbst von der eigenen Partei.

Obwohl sie Haralds Version glaubte, weil alle vorgebrachten Beweise sie erhärteten, konnte sie sich vorstellen, dass Harald in den Augen eines Außenstehenden wie ihres Vaters besser daran getan hätte, sich auf sein Aufgabengebiet zu beschränken – nämlich sich um Stichworte, Requisiten und Souffleurtexte zu kümmern, statt dem Regisseur einen willkommenen Anlass zu seinem Rausschmiss zu liefern. Wie zum Beispiel sein Zuspätkommen. Aber wer war daran schuld? Der Produzent oder wer immer für die ewig langen Probezeiten verantwortlich war. »Eine Stunde Pause!« Wie sollte denn Harald, bei der Trödelei der städtischen Autobusse, in sechzig Minuten vom Essen zurück sein? Die Mehrzahl des Ensembles esse, sagte Harald, einen Happen in einem Drugstore oder Speakeasy unweit des Theaters. Aber schließlich war Harald jung verheiratet, was jedoch anscheinend niemanden interessierte. Immerhin wusste man, dass er verheiratet war. Harald hatte sie einmal auf eine Probe mitgenommen. Die Hauptdarstellerin hatte sie im Zuschauerraum bemerkt und Krach geschlagen. Mitten in einem Lied unterbrach sie, deutete auf Kay und wollte wissen, was die dort zu suchen habe. Auf die Antwort, es sei Haralds Frau, zwitscherte sie: »Verzeih, Schätzchen« und lud sie beide zu einem Drink zu sich ein. Aber der Regisseur untersagte Harald, sie je wieder mitzubringen. Es störe die Hauptdarsteller, wenn Fremde ihnen beim Proben zuschauten, wie Harald wissen dürfte. Es war das erste Mal, dass sie erlebte, wie Harald sich abkanzeln lassen musste, und es bedrückte sie schrecklich, denn sie fühlte sich als lästigen Ballast. Bei dem Besuch in der Wohnung der Hauptdarstellerin (einem Penthaus mit Blick auf den Central Park) genierte sie sich wegen ihrer dicken, behaarten Beine. Dass sie einmal in Vassar ein Stück inszeniert hatte, bot ihr keinerlei Trost.

Kay fand, dass die Bühnengewerkschaft etwas wegen der Probenzeiten unternehmen müsse. Auch Priss Hartshorn sprach von mittelalterlichen Zuständen, die man nicht einmal in einer noch so rückständigen Fabrik hinnehmen würde. Kay und Harald hatten, seit er den neuen Job hatte, fast keinen Geschlechtsverkehr mehr gehabt – wie sollten sie auch? Die Proben gingen bis ein, zwei Uhr morgens und bis dahin schlief sie längst. Wenn sie morgens zur Arbeit ging, schlummerte Harald noch fest. Nach einer Sitzung im Büro des Produzenten kam er einmal erst nach vier Uhr morgens nach Hause, musste aber schon um zehn wieder auf der Probe sein, obgleich es Sonntag war und sie ausnahmsweise einmal gemütlich zusammen hätten frühstücken können. Und nach den Proben sollte die Revue erst in der Provinz anlaufen, sodass sie zwei Wochen lang allein sein würde, während Harald in Gesellschaft der Tänzerinnen und Revue-Girls blieb. Eine von ihnen sei recht intelligent, sagte Harald (er hatte sie einmal hinter den Kulissen Katherine Mansfield lesen sehen), außerdem habe sie ein Haus in Connecticut. Bei alledem war Kay natürlich froh, dass Harald zu den Mahlzeiten nach Hause kam, statt mit den anderen im Speakeasy zu essen. Einmal brachte er einen der Autoren mit und Kay hatte ein Lachsgericht mit Remouladensauce gemacht. Sie mussten ziemlich lange auf das Essen warten (eine Stunde im Ofen backen, so stand es im Rezept, und Kay gab immer noch eine Viertelstunde zu) und die Wartezeit mit Cocktails ausfüllen. Harald hatte keine Ahnung, wie sehr sie sich täglich hetzen musste. Zunächst der Heimweg von Macy’s, und dann musste sie doch noch bei Gristede das Essen einkaufen. Harald hatte jetzt keine Zeit mehr, ihr das abzunehmen. Und merkwürdigerweise wurde die Einkauferei, seit sie das erledigen musste, zu einem Zankapfel zwischen ihnen. Er mochte das A & P, weil es billig war, und sie zog Gristede vor, weil die ins Haus lieferten und auch ausgefallene Gemüse hatten – Harald nannte es den Markt für die Sutton-Place-Kundschaft. Und dann kochte Harald ständig seine Standardgerichte, wie Spaghetti mit getrockneten Pilzen und Tomatenpüree, während sie gern Kochbuch- und Zeitungsrezepte studierte und immer wieder etwas Neues ausprobierte. Er warf ihr Fantasielosigkeit vor, weil sie, mit der Brille auf der Nase, sklavisch den Rezepten folgte, die Gewürze genau dosierte und die vorgeschriebene Zeit einhielt. Kochen sei eine lebendige Kunst, bei ihr aber würde es etwas Akademisches, Blutloses. Es war komisch, wie im Lauf von drei Monaten ihre Gegensätze immer deutlicher zutage traten. Anfangs war sie nichts als sein Echo. Aber wenn er jetzt sagte, sie solle keine Umstände machen und eine Büchse öffnen (weil wieder einmal das Essen nicht fertig war), schrie sie ihn an, das könne sie nicht. Ihm sei es vielleicht egal, sie aber denke nicht daran, tagein, tagaus Nahrung zu sich zu nehmen wie ein Tier, nur um nicht zu verhungern. Hinterher tat es ihr leid und sie nahm sich vor, ihre Zeit künftig besser einzuteilen. Aber war sie dann wirklich einmal pünktlich und das Essen, das sie abends zuvor vorbereitet hatte, wartete in einer feuerfesten Form im Ofen, dann irritierte es ihn, wenn sie ihn mit einem Hinweis auf die späte Stunde zum Essen drängte. »Bitte nicht Hausmütterchen spielen«, hieß es dann, er drohte ihr vielsagend mit dem Zeigefinger und mixte absichtlich noch einen Cocktail, ehe er sich zum Essen niederließ.

 

Das vermittelte ihr ein gewisses Schuldgefühl. Die regelmäßige Cocktailstunde hatte sie eingeführt. »Dein Klassenritual«, nannte er es, und sie wusste nicht genau, ob er damit die Absolventenklasse 1933 oder ihre Gesellschaftsklasse meinte. Ihren Eltern in Salt Lake City wäre es nie eingefallen, Alkohol auf den Tisch zu bringen – auch nicht, wenn sie Gäste hatten –, obwohl ihr Vater den Whiskey auf Rezept bekam. Aber im Osten gehörte es auch für ältere Leute zum guten Ton, wie Kay als Gast bei Pokey Prothero, Priss und Polly festgestellt hatte. In Cleveland, bei Helena Davisons Eltern, wurde, wie Harald wusste, Sherry getrunken. Kay zuliebe gab es nun auch bei ihnen Cocktails aus dem Aluminiumshaker – nur dass Kay das kleine Zeremoniell liebte, Harald hingegen den Alkohol. Ein, zwei Cocktails schadeten natürlich nicht, doch hätte man wohl aus Rücksicht gegenüber Harald für die Dauer der Probenzeit darauf verzichten sollen. Aber sich ohne diese Präliminarien zu Tisch zu setzen, genau wie zu Hause, hätte einen zu argen Abstieg bedeutet.

Harald hatte sich in der Küche einen Gin Bitter gemixt. Das war ein schlechtes Zeichen, denn er wusste, wie sehr Kay klare Schnäpse verabscheute und dass sie es nicht gern sah, wenn er sie trank. Er stopfte sich die Pfeife, zündete sie an und goss sich einen zweiten ein. »Was nimmst du? Einen Silver Fizz?« Kay runzelte die Stirn; seine spöttische Höflichkeit verletzte sie. »Ich glaube, ich möchte gar nichts«, erwiderte sie nachdenklich. »Was soll diese neue Mode?«, fragte er. Kay war plötzlich fest entschlossen, ein neues Leben zu beginnen, merkte aber, dass jetzt wohl nicht der Augenblick war, damit herauszurücken. Man konnte nie wissen, wie Harald reagieren würde, wenn er betrunken war. »Ich hab’ einfach keine Lust«, meinte sie. »Ich kümmere mich jetzt um das Essen.« Sie stand auf. Harald schürzte die Lippen, stemmte die Hände in die Hüften und starrte sie an. »Mein Gott«, sagte er, »du bist wohl der taktloseste, dämlichste Trampel, der mir je vorgekommen ist.« – »Aber was habe ich denn gesagt?«, rief Kay, zu erstaunt, um beleidigt zu sein. »Ich glaube, ich möchte gar nichts«, äffte er sie nach, und in seiner Stimme schwang jetzt eine Selbstgefälligkeit mit, die er aus ihren Worten nicht hätte heraushören können. Wenn er doch nur wüsste, wie liebend gern sie einen Silver Fizz trinken würde und dass sie es bloß nicht tat, weil sie sich für die Unstimmigkeiten auf den Proben weitgehend mitverantwortlich fühlte. Wie würde denn sie sich bei Macy’s benehmen, wenn sie vor der Arbeit zwei Cocktails tränke? War das nicht eigentlich das Gleiche? Man könne immer viel lernen, fand sie, wenn man sein eigenes Verhalten auf die Situation eines anderen übertrug und sich dann ein objektives Bild machte. Hätte man zum Beispiel sie hinausgeschmissen, so ginge sie sofort der ganzen Angelegenheit auf den Grund. Aber vielleicht tat Harald das auch und verschwieg es nur.

»Ich habe einfach keine Lust«, fuhr er fort. »Bitte nicht in diesem Ton! Er steht dir nicht. Du bist eine miserable Schauspielerin.« – »Ach, hör auf!«, sagte Kay schroff und ging in die Küche. Dort horchte sie, ob Harald vielleicht türenknallend die Wohnung verließ, wie neulich Abend, als sie von Macy’s den neuen Bohnenhobel mitbrachte, der nicht funktionierte. Aber er rührte sich nicht.

Sie öffnete eine Büchse dicker Bohnen, schüttete sie in eine Form und bedeckte sie mit Speckscheiben. Ursprünglich sollte es, als Überraschung für Harald, Welsh Rarebits mit Bier geben, aber jetzt hatte sie Angst, es könne ihr misslingen und Harald könne ihr deswegen Vorhaltungen machen. Sie pflückte einen Kopfsalat auseinander und gab die Sauce dazu. Auf einmal, beim Gedanken an die Welsh Rarebits, die sie nicht essen sollten, nur weil Harald seine Stellung verloren hatte, schluchzte sie laut auf. Alles würde nun anders werden, das wusste sie. Damit meinte sie im Grunde die neue Wohnung. Sie war so darauf aus, endlich umzuziehen. Ihre jetzige Wohnung gehörte der Witwe eines Radierers, die sich zurzeit in Cornish, New Hampshire, aufhielt. Sie war vollgestopft mit falschen und echten Antiquitäten – spanischen Truhen, Orientbrücken, englischen Tischchen, Stühlen im Hepplewhite-Stil, Messing- und Kupfergeräten, die geputzt werden mussten. Kay konnte es kaum erwarten, dieses Museum zu verlassen und in eigenen Möbeln zu wohnen. Harald wusste das, aber bis jetzt hatte er kein Wort von der Wohnung gesagt, obgleich er wissen musste, dass ihr der Gedanke daran auf der Seele brannte, seit sie ihn vor sich hatte in der Tür stehen sehen: Was sollten sie denn jetzt tun? Beschäftigte ihn denn das nicht auch?

In ihrer Tasche auf dem Abstelltisch im Wohnzimmer lagen Bezugsstoffmuster, die sie nach Hause gebracht hatte und ihm zeigen wollte: Ihre ganze Mittagspause hatte sie darauf verwandt, in Macy’s Möbelabteilung eine moderne Couch und zwei Sessel auszusuchen. Und spaßeshalber hatte sie sich auch den Preis für Vorhänge ausrechnen lassen, um Harald zu zeigen, was sie dadurch sparten, dass die Hausverwaltung die Jalousien kostenlos lieferte, wie das in den meisten eleganten Neubauwohnungen üblich war. Bei Jalousien brauchte man keine Fenstervorhänge. Selbst mit Rabatt hätten sie hundert bis hundertzwanzig Dollar gekostet, sodass man das bereits als Ersparnis auf die erste Jahresmiete anrechnen konnte. Und das war nur der Preis für ungefütterte, gefütterte kosteten noch mehr.

Sie warf einen Blick auf ihre Bohnen im Ofen – noch nicht braun. Im Wohnzimmer richtete sie den Klapptisch her und legte zwei Gedecke auf, wobei sie aus dem Augenwinkel feststellte, dass Harald in den New Yorker vertieft schien. Er sah auf. »Möchtest du vielleicht die Blakes zu einem Bridge nach dem Essen einladen?« Sein nonchalanter Ton täuschte Kay nicht: Für Harald war das gleichbedeutend mit einer Abbitte. Offensichtlich wollte er wiedergutmachen, dass er ihnen beiden fast den Abend verdorben hätte. »Das fände ich herrlich!« Kay war begeistert. Sie hatten schon lange nicht mehr Bridge gespielt. »Rufst du sie an, oder soll ich es tun?« – »Ich werde sie anrufen«, sagte Harald, zog Kay zu sich hinunter und küsste sie fest auf den Mund. Sie machte sich los und eilte in die Küche. »Ich habe drei Flaschen Bier im Kühlschrank!«, rief sie. »Sag ihnen das!«

Jedoch in der Küche verflog plötzlich ihre ganze Freude. Schlagartig wurde ihr klar, dass Haralds Wahnsinn Methode hatte. Warum ausgerechnet die Blakes? Norine Blake, ihre Klassenkameradin, stand politisch sehr weit links. Im College war sie bei allen sozialistischen Versammlungen und Demonstrationen die Anführerin gewesen. Ihr Mann, Putnam, war eingetragenes Mitglied der Sozialistischen Partei. Und beide waren von einem regelrechten Sparteufel besessen sowie von der fixen Idee, mit einem Existenzminimum auszukommen, obwohl Putnam über privates Einkommen verfügte und aus sehr guter Familie stammte. Kay wusste jetzt schon, was passieren würde. Die Blakes würden, sobald sie von Haralds Entlassung erführen, auf der neuen Wohnung herumreiten. Kay konnte es schon nicht mehr hören, dass Norine und Put ein schönes Souterrain mit einem richtigen Garten für nur vierzig Dollar im Monat gefunden hatten – warum denn Kay und Harald nicht auch so was suchten? Sie weigerte sich jedoch, im Souterrain zu wohnen, das war ungesund. Sie warf wieder einen Blick auf ihre Bohnen und knallte die Ofentür zu. Put würde behaupten (sie hörte ihn schon), dass Harald jede Berechtigung hätte, vom Mietvertrag zurückzutreten, da ein Mietvertrag eine Form der Ausbeutung und Miete einen ohne Arbeit erworbenen Wertzuwachs darstelle – etwa so ähnlich. Und Norine würde über Fahrgelder reden. Das war eines ihrer Spezialthemen. Beim letzten gemeinsamen Bridge hatte sie genau wissen wollen, wie Kay zu ihrer Arbeitsstelle komme.

»Du nimmst den Autobus?«, hatte sie erstaunt gefragt und dabei ihren Mann vielsagend angesehen, als sei es ein unerhörter Luxus, mit dem Stadtbus zu fahren. »Und dann noch mit der Sixth-Avenue-Bahn?« Abermals sah sie ihren Mann an und wiegte den Kopf. »Das kostet also zweimal Fahrgeld«, schloss sie erbarmungslos. Norine war von der fixen Idee besessen, junge Ehepaare müssten möglichst nahe an einem U-Bahnhof wohnen. Ihrer Meinung nach musste Harald, weil er in der Gegend des Times Square arbeitete, auf der West Side wohnen, nicht mehr als zwei Häuserblocks von der U-Bahn entfernt. Kay und Harald hatten damals über Norines Verkehrsmittel-Spleen gelacht, aber Harald hatte sich unwillkürlich davon anstecken lassen. Und am gleichen Abend noch, als Kay nach dem Bridge Kaffee und gebackene Käseschnitten herumreichte, hatte Norine gerufen: »Was, richtige Sahne?«, als dürften nur Millionäre sich frische Sahne leisten. Monatelang hatte Kay Harald zu überzeugen versucht, dass frische Sahne etwas ganz Selbstverständliches war, und bei Norines Worten war sie dunkelrot geworden, als hätte man sie als Lügnerin entlarvt. Doch merkwürdigerweise nahm Harald es ihr nicht nur nicht übel, sondern neckte sie bloß damit. »Was, richtige Sahne!«, murmelte er hinterher und kniff sie in die Brust.

Harald sagte ihr immer öfter, wie leicht sie zu durchschauen war. Manchmal, wie etwa heute Abend, sollte das ein Vorwurf sein, manchmal aber schien er es für eine höchst liebenswerte Eigenschaft zu halten. Doch im Grunde wusste sie nie so recht, was er eigentlich in ihr sah oder zu sehen glaubte. Sie musste wieder an den merkwürdigen Brief denken, den sie vorgestern Abend gefunden hatte, als sie seine Papiere für den Umzug ordnete. Es war ein Brief an seinen Vater, ihrer Schätzung nach am Samstag vor ihrer Hochzeit geschrieben. Als ihr auf der ersten Seite ihr Name ins Auge sprang, konnte sie der Versuchung, ihn zu lesen, nicht widerstehen.

»Kay hat keine Angst vor dem Leben, Anders« – so nannte er seinen Vater. »Du und Mutter und ich – wir haben alle ein bisschen Angst davor. Wir wissen, welch tiefe Wunden das Leben schlagen kann. Kay ahnt davon nichts. Das ist, glaube ich, der Grund, warum ich sie nun doch heirate, obwohl Zyniker mir raten, auf ein reiches Mädchen zu warten, mit deren Geld ich mich ins Theatergeschäft einkaufen könnte. Glaube nur nicht, dass ich das nicht bedacht hätte. Unter uns gesagt – dies ist nicht für Mutters Augen bestimmt – habe ich einige davon gekannt, im biblischen Sinn. Ich habe sie in ihren Sportwagen beschlafen, habe den Schnapsschrank ihrer Väter geplündert und sie für mich in den Speakeasys zahlen lassen, wo sie Kredit haben. Ich spreche also aus Erfahrung. Auch die haben Angst vor dem Leben, sie tragen den Todestrieb ihrer Klasse in sich, sie suchen Vergessen in einem Augenblick wilder Lust. Sie gleichen den Mänaden, die Orpheus zerrissen – entsinnst du dich noch des alten griechischen Mythos? Aber letzten Endes haben sie Angst vor der Zukunft, genau wie die Familie Petersen. Du und Mutter, ihr macht Euch Sorgen, Du könntest Deine Stellung zum zweiten Mal verlieren oder in den Ruhestand versetzt werden; und seit dem Schwarzen Freitag machen die reichen Mädchen sich Sorgen, dass Papa sein Geld verlieren oder durch eine Revolution einbüßen könnte. Nicht so Kay. Sie kommt aus der gesicherten Schicht, die du nie ganz erreicht hast, der obersten Schicht der Berufstätigen. Ihr Vater ist ein bekannter Orthopäde in Salt Lake City, schlag ihn im Who’s Who? nach (wenn du’s nicht bereits getan hast). Diese Schicht glaubt noch an ihre Zukunft, an ihre Fähigkeit, zu überdauern und zu herrschen, und das mit vollem Recht, wie das Beispiel der Sowjetunion zeigt. Dort werden die Dienste der Ärzte und Wissenschaftler, ungeachtet ihres bourgeoisen Milieus, ebenso hoch geschätzt wie die Dienste von Filmregisseuren und Literaten. Diesen Glauben, dieses Pioniervertrauen spüre ich auch in Kay, obwohl sie selbst sich dessen nicht bewusst ist. Es steht ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, »das äußere, sichtbare Zeichen eines verinnerlichten und vergeistigten Volkes«, wie es im Gebetbuch der Episkopalkirche heißt. Nicht, dass sie mit besonderen Gaben gesegnet wäre außer im Sport. Sie schwimmt und reitet gut und spielt angeblich auch Hockey. Apropos Gebetbuch (lies es gelegentlich wegen seiner Sprache): Kay möchte, dass wir in J. P. Morgans Kirche heiraten. Ich bin mir der Ironie der Situation wohl bewusst und tröste mich mit dem Gedanken, dass auch Senator Cutting (Bronson Cutting aus New Mexico, einer meiner kleineren Helden – erwähnte ich das schon? –, ein kämpferischer, fortschrittlicher Gentleman) dort den Gottesdienst besucht, wenn er in New York ist.

 

Ich weiß nicht, wie die Dinge bei Euch in Boise stehen, aber hier im Osten macht sich, seit Roosevelt im Amt ist, ein großer Umschwung bemerkbar. Als alter Townley-Mann wirst Du ihm vermutlich misstrauen. Das tue ich, ehrlich gesagt, nicht. Du wirst gehört haben, wie viele Professoren Regierungsämter übernehmen. Das erklärt den Umschwung und bedeutet unter Umständen eine unblutige Revolution noch in unserer Zeit, wobei nicht mehr das Finanzkapital, sondern der Verstand die Nutzung unserer unerschlossenen Ressourcen übernehmen wird. Die Marxisten hier in New York irren sich, wenn sie einen Entscheidungskampf zwischen Kapital und Arbeiterschaft erwarten. Es ist anzunehmen, dass sowohl das Kapital wie auch die Arbeiterschaft in ihrer jetzigen Form nicht fortbestehen werden. Dass Roosevelt aus altem Bürgeradel stammt, ist bedeutsam. Er war übrigens im Aufsichtsrat von Vassar, wie mir Kay stolz erzählte. Ich komme vom Thema ab, aber du weißt schon, worauf ich hinaus will: Ich empfinde meine Heirat mit Kay als eine Art Bund mit der Zukunft. Das mag etwas mystisch klingen, aber was sie betrifft, habe ich wirklich ein mystisches Gefühl, ein Gefühl von Richtigkeit oder Schicksal, oder wie man es nennen mag. Frag mich nicht, ob ich sie liebe. Liebe ist für mich, abgesehen vom physischen Reiz, noch immer eine unbekannte Größe. Was Du möglicherweise erraten hast. Kay ist eine sehr starke junge Frau mit einer strahlenden, noch ungebändigten Vitalität. Du und Mutter werdet Euch vielleicht nicht gleich mit ihr anfreunden können. Aber ich brauche ihre Vitalität; sie bedarf noch der Formung und Führung, und beides kann ich ihr, glaube ich, geben.

Ob Mutter wohl Kay auffordern könnte, sie Judith zu nennen, wenn sie ihr schreibt? Wie alle modernen Mädchen hat sie einen Horror davor, ihre Schwiegermutter ›Mutter‹ zu nennen, und ›Mrs. Petersen‹ klingt so förmlich. Wirke doch dahingehend auf Mutter ein. Du bist für Kay bereits Anders; sie ist tief beeindruckt von der Beziehung zwischen Dir und mir. Ich habe versucht, ein Theaterstück über Deine Lebensgeschichte zu schreiben, aber Kay, die in Vassar Theaterwissenschaften studiert hat, meint, mir fehle noch der Sinn für den dramatischen Aufbau. Ich fürchte, sie hat recht. Ach, Anders …«

Hier brach der Brief ab, er war nie beendet worden, und sie fragte sich, was wohl in dem Brief, den Harald stattdessen abschickte, stehen mochte. In dem brüchigen Koffer lagen noch andere unbeendete Briefe, einige davon an sie in Vassar, und einige angefangene Kurzgeschichten und Romane, die schon ganz vergilbt waren, sowie die beiden ersten Akte seines Stückes. Kay fand diesen Brief glänzend wie alles bei Harald, doch hinterließ er in ihr ein seltsames, deprimierendes Gefühl. Er enthielt zwar nichts, was sie nicht schon ungefähr wusste, aber offenbar war es ein Unterschied, ob man etwas nur ahnte oder ob man es tatsächlich wusste. Harald hatte ihr allerdings niemals verhehlt, dass er zu anderen Frauen Beziehungen gehabt und in einigen Fällen sogar mit dem Gedanken gespielt hatte, zu heiraten oder sich heiraten zu lassen. Und was er über ihre Gesellschaftsklasse sagte, war ihr auch nicht neu (obgleich er ihr gegenüber immer behauptete, dass sie erledigt sei), ebenso wenig wie die Äußerungen über Roosevelt und dass er sich nicht darüber klar sei, ob er sie liebe, und die Redensart von der »Ironie der Situation«. Aber vielleicht war sie gerade deshalb von dem Brief so enttäuscht, weil sie darin nur wieder denselben Harald entdeckte, wodurch er aber sonderbar verändert wirkte. Neugier war etwas Schreckliches. Sie hatte wider besseres Wissen angefangen, den Brief zu lesen, weil sie hoffte, mehr über ihn und sich zu erfahren. Aber statt dass der Brief ihr mehr über Harald verraten hätte, offenbarte er vielmehr seine Grenzen. Oder war es ihr einfach nur unangenehm, dass er vor seinem Vater sein Innerstes entblößte?

Und dennoch hatte der Brief ihr etwas verraten, sagte sie sich, als sie Harald jetzt telefonieren hörte (die Blakes schienen zugesagt zu haben) und methodisch ihren Salat mischte. Der Brief sagte klar und deutlich, was ihn an ihr anzog – und das hatte sie nie genau gewusst. Bei ihrer ersten Begegnung im Sommertheater hatte er sie wie alle anderen behandelt. Er kommandierte sie herum, bemängelte die Art, wie sie Kulissen zusammenhämmerte, schickte sie auf Botengänge in die Eisenhandlung. »Sie haben Farbe im Haar«, sagte er ihr eines Abends, als die Truppe zusammen feierte und er sie zum Tanzen aufforderte. Er hatte sich gerade mit der Hauptdarstellerin gekracht, mit der er damals schlief – ihr Mann war Anwalt in New York. Ein andermal, als sie alle in einer Kneipe zusammen Bier tranken, kam er an ihren Tisch, wo sie mit anderen Lehrlingen saß, nur um ihr zu sagen – war es zu fassen? –, dass ihr Trägerband vorschaute. Kay konnte es gar nicht glauben, als er versprach, ihr nach ihrer Rückkehr nach Vassar zu schreiben, aber er tat es – es waren ein paar kurze, nichtssagende Zeilen. Und sie hatte ihm geantwortet, und er war zum Wochenende nach Vassar gekommen, um das Stück zu sehen, bei dem sie Regie führte, und nun waren sie verheiratet. Aber sie hatte sich seiner nie sicher gefühlt. Bis zum letzten Moment fürchtete sie, er wolle sie lediglich gegen eine andere Frau ausspielen. Selbst im Bett behielt er sein sang froid. Er sagte das Einmaleins her, um den Orgasmus hinauszuzögern – ein altes arabisches Rezept, das er von einem Engländer hatte. Kay richtete ihre Bohnen an. Sie hatte keine Angst vor dem Leben, wiederholte sie sich, sie besaß eine strahlende Vitalität. Ihre Ehe war ein Bund mit der Zukunft. Statt sich zu kränken und zu wünschen, dass er etwas Romantischeres geschrieben hätte, sollte sie einsehen, wo ihre Stärke lag, und sie entsprechend nutzen. Die Blakes konnten ihr gestohlen bleiben, auch ein Mietvertrag war ein Bund mit der Zukunft. Was sie auch sagen mochten, sie würde die neue Wohnung nicht aufgeben. Sie wusste nicht, warum sie ihr so viel bedeutete, ob es an den Jalousien oder dem Portier oder dem süßen Ankleidezimmerchen oder sonst etwas lag. Es wäre ihr Ende, wenn sie diese Wohnung aufgeben müssten. Und was sollten sie auch stattdessen tun? Etwa wieder in das möblierte Zimmer gegenüber von Dick Brown ziehen, bis Haralds Pläne sich konkretisierten? Nein! Kay schob das Kinn vor. »Es gibt noch andere Wohnungen, Kind«, hörte sie ihre Mutter sagen. Sie wollte keine andere Wohnung. Sie wollte diese oder keine. Es war dasselbe wie mit Harald, den sie unbedingt haben musste und den sie jedes Mal zu verlieren fürchtete, wenn kein Brief gekommen war. Da hatte sie auch nicht verzichtet und sich damit getröstet, dass es noch andere Männer gab, wie die meisten Mädchen es getan hätten. Sie hatte nicht lockergelassen. Und diesmal ging es nicht nur um sie, für Harald wäre es eine seelische Katastrophe, wenn er sein Lebensziel aufgeben und schon nach der ersten Niederlage kapitulieren müsste – ganz abgesehen vom Verlust der Kaution, die eine ganze Monatsmiete betrug.

To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?