Höllenfahrt - Horror-Thriller (Hardcore)

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2.3

Die Gefährten stürmten in den Tunnel. Zurück blieben Sammi Curr und seine Band, deren Konzert so abrupt geendet hatte. Der Rocksänger grollte in seinem Inneren. Fuckin` Satan! Der Gig war doch so vielversprechend gelaufen! Er hatte wie ein Gott gesungen! Und dann waren da noch die Erdlinge. Was für unglaublich geile Pussys! Drei ultraheiße Chicks. Vor allem die Schwarzhaarige Tussie in den Netzstrümpfen hatte es ihm angetan. Wie gerne hätte er die Kleine klargemacht…

Schon bei Eddies erstem Gitarrensolo hatte sich Sammi vorgestellt, wie sie nach dem Konzert an seinen Eiern lutschten würde, während die anderen Beiden abwechselnd an seiner Nille saugten. Danach hätte er ihnen die Haut vom Körper gerissen und dann ihr Blut getrunken. Total mies gelaufen! Jetzt musste er sich mit den noch anwesenden Vampir-Schlampen vertrösten. Letztendlich wollten die ihm immer an seine Halsschlagader und sein „Bestes“; sein Lebenselixier, durch das sie weiter bestehen konnten. Curr griff in Richtung des Drum-Kits und nahm einen kräftigen Schluck aus der Jack Daniels-Flasche. Während vor ihm das Inferno tobte, brachte ihn der Alkohol ein wenig in die Spur.

Mittlerweile hatte er sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass sein Schwanz noch heute Nacht in einem weiblichen Vampirarsch stecken würde, als der Blick auf den Typen mit der Warze im Gesicht fiel. Einer der größten Basser zu Lebzeiten. Zweifellos! Sammi war trotzdem sichtlich genervt, auch wenn er niemals die Schuld bei sich selber suchte. Dem Rock-Original hatte er damals den Gitarristen abspenstig gemacht, und trotzdem nuckelte der an seinem Wodka-O und zwinkerte dem Sänger zu, während sich zahlreiche wollüstige Dämoninnen um die präsente Gestalt Kilmisters scharten und ihn umgarnten. Gegen ihn war Curr wohl doch nur ein unbeschriebenes Blatt. What the Fuck! Shit happens!

*

„Schnell! Hier lang!“ Jana Sommer rannte gefolgt von ihren Freunden durch den von Fackeln beleuchteten Gang.

In dem Kerzenschein kristallisierten sich gequälte steinerne Gesichter an den Wänden, aus deren Augen bernsteinfarbene Tränen auf den Boden tropften und am Höhlenboden für kleine Pfützen sorgten. Pauline rutschte fast darin aus. Im letzten Moment bekam sie Marty zu fassen. Im Rücken spürten die Freunde die furchterregenden Kreaturen, die die Verfolgung aufgenommen hatten. Endlos ging die Hetzjagd weiter. Schließlich erreichten die Menschen einen Ausgang. Vor ihnen erstreckte sich eine riesige Kuppel. Der gewaltige blauschimmernde Dom, der vor ihren Füßen in einer endlosen dunklen Schlucht mündete und an dessen Felswänden unzählige Feuer leckten, breitete sich vor den Augen der Gefährten aus. Eine circa 100 Meter lange, mannsbreite Felsenbrücke schien der einzige Zugang zur anderen Seite zu sein. Würde dieser Weg der richtige sein?

Das Dämonengezücht hatte sich den Gefährten bedrohlich genähert. „Wir haben keine Wahl“, schrie Sturm, „wir müssen darüber!“ Er führte die Gruppe an. Pauline und Tim folgten ihm. Auf dem Felsgrat schien es wohl besser, schnell unterwegs zu sein. War doch die Querung derartig schmal, dass, wenn man dabei zu viel nachdachte, schnell das Gleichgewicht verlieren konnte. Die Menschen rannten panisch über den gefährlichen Pfad, während sich einzelne Gesteinsbrocken lösten und in die tiefe Schlucht fielen.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Die Brücke begann unter den Füßen zu bröckeln. Sturm, Berger und Herrmann schafften es schließlich und kamen sicher auf der anderen Seite an. Aber als Marty und Jaqueline auf der dünnzulaufenden und porösen Mitte waren, brach sie berstend unter ihnen zusammen. Berger rannte zurück und versuchte noch die Hände der Sächsin zu erhaschen, doch war es bereits zu spät. Unter lautem Getöse krachten massige Steine in die Tiefe, und die Zwei stürzten mit lautem Geschrei hinterher. „Oh nein!“, schrie Pauline Herrmann. Sie weinte hemmungslos. Die Freunde waren verloren!

Auf der anderen Seite der Brücke befand sich noch Jana, der die Dämonen bedrohlich im Nacken saßen. Ihre X-1 flammte immer wieder auf. Die Patronen machten den Dämonen den Garaus. Doch waren es zu viele, die sich der Agentin bedrohlich näherten! Ihre Handkanten und Füße knallten in die Gegner und beförderten einige der teuflischen Wesen in die Schlucht. Schon bald war A-Girl umzingelt. Erneute Schüsse verließen den Lauf ihrer Pistole. Gelber Schmodder trat aus den Schusswunden der Bestien. Die Göttingerin stand unmittelbar am Abgrund der Schlucht. Nur ein kurzes Stück der kaputten Brücke war noch vorhanden. Die Dämonen stürzten sich auf sie. Wie durch ein Wunder konnte sie sich einigen gehörnten Geschöpfen entziehen und nahm Anlauf… Die EPO-Agentin sprang… und landete dank ihrer besonderen Kräfte nach 60 Metern auf der sicheren Seite bei Sturm, Berger und Herrmann. Tim war angesichts dieser Leistung schier fassungslos und doch erleichtert: Jana hatte es wenigstens geschafft.

Geschockt starrten die verbliebenden Vier in den Abgrund, in dem nur Stille herrschte. Pauline heulte noch immer hemmungslos. Jaqueline und Marty konnten den Sturz in die Tiefe unmöglich überlebt haben. Henning, der ebenso erschüttert, aber auf sein Umfeld genauestens konzentriert war, räusperte sich: „Wir müssen weiter! Dort vorne ist ein Gang. Für die Anderen können wir nichts mehr ausrichten, und hier sind wir nicht sicher!“ Natürlich hatte er Recht! Schließlich mussten sie alles dafür tun, um zu überleben.

Schienen die bisher erlebten Bilder aus einem Albtraum zu stammen, so waren sie doch pure Wirklichkeit. Am anderen Ende der Brücke schlugen schon die ersten Dämonen ihre Flügel auf. In wenigen Sekunden würden sie bei ihnen sein. Die Zeit drängte! Jana, Tim, Henning und Pauline rannten in den Tunnel und wussten nicht, was sie als nächstes erwartete…

*

Der Gang war stockfinster und nicht besonders breit. Sturm zückte die Taschenlampe aus seinem Umhängebeutel. Klick… nichts! Die Batterien hatten den Geist aufgegeben!

Tims ausgestreckte Arme berührten die feuchten Wände. Er tastete sich - gefolgt von seinen Freunden -blind durch die Dunkelheit. Plötzlich schrie der Göttinger auf. Verdammt!!! „Leute, ich habe da ein ganz mieses Gefühl!“ Etwas hatte sich in seinem Handrücken festgebissen. Mit der anderen Hand riss Tim an dem runden Knäul, dass sich pelzig anfühlte. Schließlich konnte er das Ding lösen, schmiss es auf den Felsenboden und trat gezielt darauf. Ein schmatzendes Geräusch erklang. Berger spürte sein eigenes Blut, welches aus der Wunde trat. Um ihn herum begann es gefährlich zu zischen.

„Was ist da vorne los? Die Flugdämonen sitzen uns im Nacken!“ Sturm, der die Nachhut bildete, vernahm hinter sich die grausigen Geräusche der Verfolgenden in dem unglaublichen Stress, dem er und seine Freunde in diesem Moment ausgesetzt waren.

Hab doch noch vom letzten Umtrunk das Feuerzeug in der Tasche. Unmittelbar nach der Erinnerung an einen Abend, an dem Berger wie ein Schlot gequalmt hatte, flammte das Raucherutensil auf. Wieder einmal hatte es sich als richtig erwiesen, auf die mittlerweile speckige und reinigungsbedürftige Jeans zu vertrauen. Seine Hand schwenkte durch den Gang und machte das umgebende Grauen sichtbar. Unzählige kugelförmige Köpfe, deren Gesichter nur aus messerscharfen Reißzähnen und zwei blinden Augen zu bestehen schienen, hingen unter der Decke und grinsten blutdurstig auf die Vier herab.

„Okay Freunde, wir müssen jetzt ganz schnell sein. Scheißt auf die Dunkelheit, rennt um euer Leben!“, gab Sturm den Startschuss für die Gefährten, während sich die kleinen Monster von der Höhlendecke auf die Menschen fallen ließen.

Unzählige Bestien versuchten sich jetzt im Fleisch der Fliehenden festzubeißen. Paulines Faust schmetterte einen der Dämonen an die Höhlenwand. Ein schmatzendes Splashen erklang. War es jetzt auch wieder dunkel, so sorgte doch das tierhafte Gekreische der Wesen für einen gruseligen Soundtrack. Messerscharfe Zähne gruben sich in die Haut der Erdlinge.

Henning kam eine Idee: Der EPO-Agent zog sein im Vatikan geweihtes Kreuz aus der mitgeführten Tasche. Auf der Stelle wurde die Umgebung kurzzeitig durch ein grelles Licht ausgeleuchtet. Dieses vertrugen die Biester, deren fast blinde Augen sonst nur absolute Dunkelheit kannten, überhaupt nicht. Sie fielen von den flüchtenden Menschen ab und rollten über den Höhlenboden, um sich eine dunkle Ecke zu suchen, in der sie sich verschanzen konnten.

Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Drei geflügelte Unholde waren den Menschen auf den Fersen, die sich hier in ihrem Territorium befanden und anscheinend problemloser mit der Düsternis klarkamen. Berger stolperte vorwärts und krachte mit einem Mal gegen einen Widerstand. Seine Hände erfühlten ein hölzernes Tor. Eine Tür! Die war jetzt ihre einzige Chance. In seiner Panik bekam er schließlich einen eisernen Knauf zu fassen. Ein Riegel! Tim schob ihn unter rostigem Knirschen zurück. Das Tor ließ sich öffnen. Knarrend schob es sich nach innen. Augenblicklich war da auch wieder ein Lichtschein, der von der anderen Seite kam.

Die Gefährten passierten gerade noch im richtigen Moment den Durchgang ins Ungewisse. Polternd fiel die Tür ins Schloss, als die Dämonen zu spät heran waren und wutentbrannt ihren ätzenden Geifer auf die Bohlen verspritzten.

2.4

In der Hölle schienen die physikalischen Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten. Als endlos hatte sich ihr Sturz erwiesen. Doch waren sie weich auf einer Art Moos gelandet.

Jaqueline König und Marty Anders versuchten, sich in ihrer unmittelbaren Umgebung zurechtzufinden. Sie schienen von den seltsamen Lichtern hier unten wie geblendet. Neben ihnen türmten sich die riesigen Felswände auf, zwischen denen sie hinab in diese seltsame Schlucht gestürzt waren. Die Quelle des Lichts bestand aus unzähligen bunten Kristallen und Edelsteinen, die, im Gestein verankert, für eine bunte Atmosphäre sorgten. „Wo sind wir hier?“ Die 21-jährige war fasziniert und angsterfüllt zugleich von diesem magischen Schein.

 

„Ich weiß es nicht. Aber der Elbstone-Man ist an deiner Seite!“ Marty ballte seine Faust. Momentan tat sich eine unheilvolle Stille vor den Menschen auf.

Noch immer hatten sich die Augen der Beiden nicht an das grelle Licht gewöhnt, als plötzlich vor ihnen Bewegung in dem weichen Boden kam. Der grüne Wuchs klaffte mit einem Male auseinander. Riesige Krallen bahnten sich ihren Weg nach oben und schoben sich aus den aufgeplatzten Spalten. Den Gliedern folgten zwei gewaltige, unförmige Körper… Die Trolle waren erwacht!

*

Die riesigen Leiber von Eposil und Antrum bahnten sich wie zwei riesige Mauern vor den Menschen auf. Berge aus Muskeln zierten die Körper dieser Kolosse. Die Pranke des einen schlug auf den Boden und brachte die Erde zum Beben.

Jaqueline drückte sich ängstlich an ihren Freund, der nahezu perplex war, was sich da vor seinen Augen bot. Eposil riss sein riesiges Maul zu einem höhnischen Lachen auf: „Wen hat uns der Teufel denn da geschickt?“

„Ein paar Erdlinge, wie mir scheint.“ Antrum streichelte bei seiner Antwort mit der Klaue über das spitze Ohr. „Doch die eigentliche Frage ist doch die: Fressen wir sie gleich oder spielen wir noch mit ihnen?“

Darauf wusste der befragte Troll sofort eine Antwort: „Den grünen Erdling kannst du haben. Lass ihn dir munden, wenn du ihn fressen magst. Aber diese braunhaarige Schnecke gebührt mir. Frivole Gedanken gehen mir durch den Kopf!“

Was Eposil im Schilde führte, war nur zu offensichtlich: Zwischen seinen unförmigen Beinen erhob sich ein mächtiger Phallus, der an seiner Wurzel von dichtem, kräuselndem Schamhaar umgeben war. In seiner Geilheit rann dem Riesen Spucke aus dem Maul.

Der Elbstone-Man baute sich schützend vor seiner Freundin auf. Doch war dies ein hoffnungsloses Unterfangen. Eposil packte ihn und schmiss ihn wie ein lästiges Insekt an die nahe Felswand. Ein stechender Schmerz jagte durch Martys Körper. Dann gingen bei ihm für einige Sekunden alle Lichter aus. Diese Zeit reichte dem Troll, die kreischende Jaqueline mit seinen klobigen Pranken zu schnappen, um sie dann auf den Bauch zu drehen. Seine riesige Erektion klatschte dabei auf den Rücken der Sächsin. Der nur leichte Kontakt genügte, um dem Schwanz des hochgradig erregten Unholds einen klebrigen, fetten Samenspritzer zu entlocken, der in den Haaren des Mädchens landete.

Antrum beobachtete derweil das Schauspiel und klatschte dabei wie ein kleiner Junge diebisch in die Hände. „Fick sie, Bruderherz! Es wird sie zerreißen.“

„Oh ja! Das wird es!“ Eposil zerfetzte mit seinen messerscharfen, gelben Fingernägeln den Minirock, während das glasige Sperma über Jaquelines Kopfhaut rann. Der milchige Saft lief an ihrem Gesicht hinab und nahm Kontakt zu ihren Lippen auf. Der Sächsin wurde schlecht und so erbrach sie sich auf dem Moos.

Jahrhunderte war es her, dass der Troll noch als Zwerg einen Geschlechtsverkehr genossen hatte. Sein hässliches Gemächt pulsierte und war bereit, die Erdenfrau zu zerstören.

Marty war zwischenzeitlich wieder zu sich gekommen. Er sah das grausige Szenario und griff nach einem Stein, der, von der Felswand abgebröckelt, im grünen Moos lag. Das darf nicht sein! Der Elbstone-Man stürmte nach vorne und schleuderte dem Troll den Brocken genau zwischen die Augen. Der Riese zuckte in seinem Schmerz zusammen. Kam ihm der lästige Mensch doch schon wieder in die Quere! Was für ein lästiges Insekt! Erneut packte er den Sonderling in den grünen Klamotten und hob ihn wütend in die Luft. Jede Sekunde war in diesem Moment kostbar, Eposil von Jaqueline abzulenken. So fügte sich Marty seinem wohl nicht positiven Schicksal. Der Troll schien bereit, den Menschen mit seinen Pranken zu zerquetschen, während parallel dazu sein Schwanz an das Gesäß des Mädchens klopfte. Womit fange ich an? Das Ungetüm war mit sich uneins. Erst die Mordlust befriedigen? Oder doch lieber die Geilheit?

*

Marty erwartete seinen sicheren Tod, als er plötzlich einen Windzug spürte. Ein schwarzer Schatten zischte an ihm vorbei. Dann vernahmen die Ohren des 35-jährigen ein lautes Ploppen. Was zum Teufel? Der Riese stieß einen gewaltigen Schmerzschrei aus. Augenblicklich löste sich die Umklammerung, die den Harzer bislang umgeben hatte. Er fiel nach unten in das weiche Moos.

Eposil schaute ungläubig an sich herab. Nur noch ein Stummel seines Gliedes war vorhanden, aus dem unaufhörlich Blut spritzte. Der Rest seiner Erektion lag neben der Sächsin und schrumpelte in sich zusammen.

Marty sah den schwarzen Schatten, der sich jetzt stolz zwischen den Trollen aufbaute. Der „Geflügelte Tod“ schwenkte filigran sein Schwert, mit dem er zuvor die Kreatur entmannt hatte. Die leuchtenden Augenhöhlen seines Totenschädels musterten dabei die beiden Menschen. „Seid Ihr wohlauf, meine Freunde?“ Der Harzer nickte in seiner Überraschung und sprang hastig zu seiner Freundin, die blut- und spermaverschmiert noch immer auf dem Bauch lag und sich vor Angst nicht umdrehen wollte.

Derweil spürte der geschockte Eposil die unsäglichen Schmerzen im Schritt und war momentan zu keiner Handlung mehr fähig. Sein Bruder hingegen ging unter lautem Gebrüll zum Angriff über. War das Wesen auch gewaltig, so kam es in seiner Größe nicht an ihn und seinen Bruder heran. Trolle waren stark, und das sollte dieser Feind zu spüren bekommen!

Antrum stürzte sich auf den gefallenen Engel. Doch der wich geschickt aus und ließ erneut die Klinge gekonnt durch die Luft surren. Die trennte die zufassende Pranke wie Butter vom Körper des Trolls. Der Riese schrie gequält auf. Er sammelte sich. „Ich werde dich zerquetschen wie einen Wurm!“

„Wohlan, ich erwarte deinen Angriff, Ausgeburt der Hölle“, antwortete Christian und ließ den Stahl kreisen. Wie von Sinnen trat der Koloss nach seinem Gegner. Doch der war viel zu flink, so dass die plumpen Attacken im Nichts endeten. Mit einem kräftigen Schwerthieb schlug der Geflügelte dem Riesen den verhornten Fuß ab, der daraufhin im blutgetränkten Moos landete. Antrum stöhnte vor Schmerzen. Der blutige Stumpen versuchte im Verbund mit dem gesunden Bein das Gleichgewicht auszubalancieren. Doch konnte sich der Koloss in seiner Grobmotorik nicht auf dem einen verbliebenden Fuß halten und fiel krachend auf den Boden. In Christian war jetzt die Mordlust angesichts der austretenden Blutmengen erwacht. Sein Schwert sauste erneut auf den Gegner herab und kappte das andere Bein.

Eposil hingegen hatte mittlerweile begriffen, dass er schon bald verbluten würde; sich jedoch noch einmal aufgerappelt. Mit einem Urschrei eilte er seinem Bruder zur Hilfe und griff nach dem Erzengel. Doch abermals war Christian schneller. Der scharfe Stahl glitt oberhalb der Handfläche entlang und trennte die Fingerglieder ab.

Der Troll schaute erstaunt auf die deformierte Klaue. Dann bohrte sich das Schwert unterhalb der klaffenden Wunde in den Leib des Trolls, schnitt ihn bis zur Brust auf und zerstörte die so überlebenswichtigen Organe, die nun aus dem Körper herausquollen. Ein letztes Mal schaute Eposil fragend in die Runde. Dann brach er tot zusammen. Warm und heißer als die Hölle quollen die Gedärme aus dem Troll.

Der „Geflügelte Tod“ zerlegte jetzt wie im Fieber das Höllenwesen. Antrum lebte noch, als er schon keine Ex-tremitäten mehr besaß. Ängstlich schaute er zu dem Engel, der seinen Torso erklommen hatte. Satans Herold sah ihn mit seinen Augen, in denen sich das Höllenfeuer schürte, an: „Nun ist es an der Zeit, dass du mir Stärke gibst.“ Der Erzengel schob sein heiliges Schwert zurück in die Scheide.

Fast zärtlich fuhr er dann mit seinen Händen über die behaarte Brust des Besiegten. Diese bohrten sich in den Oberkörper und schnitten wie ein Messer in das Fleisch. Dann riss Christian mit seiner unbändigen Kraft die Hautlappen auseinander und legte das Herz des Unholds frei. Dies sollte die letzte Wahrnehmung Eposils gewesen sein. Des Engels Klauen umfassten den Muskel und lösten ihn mit einem Ruck von den Arterien. Triumphierend hielt der von Gott Verstoßene seine Beute in die Höhe.

Marty und Jaqueline erschauderten, als sich Christians spitze Zähne in das noch pumpende Körperteil verbissen. Der Herold aß das blutige Fleisch. Dabei rann der rote Lebenssaft des Trolls verschwenderisch über das Kinn des Engels und tropfte auf die schwarzen Rippen.

Mit einem Male wurde Christians Körper in ein gleißendes Licht gehüllt. Der Dämon absorbierte mit dieser Mahlzeit die Kräfte des Opfers. Die ehemals schwarzen, freigelegten Knochen seines Skeletts überzogen sich mit Hautschichten. Doch damit war es nicht genug: Der Geflügelte erstrahlte von seinem Innersten her. Er verwandelte sich wieder zu dem Engel Gottes, der er einst gewesen war.

Der blonde, wunderschöne Jüngling öffnete nun einladend die edlen, weißen Schwingen. Dies schien eine hypnotisierende Wirkung auf die anwesenden Menschen auszulösen. Sie erhoben sich wie in Trance von dem Höhlenboden und wurden bereitwillig von Christian in Empfang genommen. Schützend schlossen sich die Flügel um die Zwei. Dann nahm der Engel sie in seine Arme: „Ihr braucht euch nun nicht mehr zu fürchten, denn Ihr seid in meiner Obhut. Die Freunde von Jana Sommer und Tim Berger sind auch meine Freunde. Ich bringe Euch in Sicherheit.“

Die Gedanken an ihre augenblickliche Situation kehrten bei dem Harzer und der Sächsin zurück. „Es sind unzählige, seltsame Dinge in den letzten Minuten passiert. Sind wir hier wirklich in der Hölle?“, fragte Marty.

„Ja, so ist es. Ihr befindet euch am Erdkern; im Reich des Teufels. Ihm gilt es, von nun an Paroli zu bieten. Doch zuerst müssen wir zur Brutstätte des Bösen, wo sich meine Hallen befinden. Dort wird euch mein Herr nicht vermuten.“

Jaqueline ahnte angesichts dieser Worte nichts Gutes. Ängstlich fragte sie nach den Anderen: „Was is mit unsern Freunden? Läben sie?“

„Sie sind noch wohlauf. Luzifer will sie aber und auch euch um jeden Preis vernichten. Sommer, Sturm und die anderen haben nur eine geringe Chance, die Prüfungen zu bestehen. Nachdem ich euch in guten Händen weiß, werde ich versuchen, ihnen Unterstützung zu leisten.“ Christians starke Arme umfassten fest die Erdlinge. Dann öffnete er seine riesigen Schwingen. Das Federkleid begann zu flattern. Mit den Schützlingen erhob sich der Engel in die Lüfte. Unter ihnen blieben die grausig entstellten Kadaver der Trolle zurück.

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