Höllenfahrt - Horror-Thriller (Hardcore)

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2.1





Schier endlos verlief der Sturz der Gefährten durch die Schlucht, bevor sie eine wohltuende Ohnmacht übermannte.



Als die Freunde wieder zu sich kamen, standen sie auf wundersame Weise inmitten eines riesigen Pulks. Der süßliche Geruch von Drogen umnebelte dabei ihre Köpfe. Dies alles konnte nur Teufelswerk sein. Wo waren sie hier gelandet?



Ihre letzten Gedanken spielten sich bei dem Beben in der Harzer Winterlandschaft ab. Sie stürzten in eine unbekannte Tiefe. Endlose Steinquader waren im Flug an ihnen vorübergezogen und eigentlich hätten sie doch allesamt tot sein müssen! Aber dem war nicht so!



Die Gefährten fanden sich in einer surrealen Welt wieder, die so gar nicht zu den normalen physikalischen Gesetzen passen wollte. Vor ihnen erstreckte sich eine riesige Bühne, vor denen menschliche Gestalten immer wieder „Rock, Rock“ grölten. Wie konnte das sein? Fand hier so weit unten etwa ein Konzert statt?



Die Sechs trugen seltsamerweise nicht mehr ihre Winterkleidung. Jana, Pauline und Jaqueline waren mit einem Mal sexy angezogen, die Männer hatten Jeans und Metal-Shirts an ihren Körpern, bis auf Henning Sturm und Marty Anders: Der steckte mit einem Male wieder in seinem grünen Superheldenkostüm, mit dem er regelmäßig das Elbsandsteingebirge beglückte. Dem entgegen zierte ein Modern Talking-Foto das Oberteil des Geisterjägers Henning Sturm.



Das Bild wurde von einem Rocker in schwerer Lederkluft und Slayer-Shirt registriert, der seine Nase rümpfte und ihm einen bösen Blick zuwarf. Jana Sommer griff in ihre Handtasche. Die X-1 war komischerweise da. Auch Tim und Sturm besaßen noch ihre Waffen. Sie waren in Alarmbereitschaft.



Neben Berger tanzte eine brünette Schönheit zur Musik, die aus den riesigen Boxen dröhnte, welche links und rechts die Bühne flankierten.

Das war doch „Feel the Fire“ von Overkill!



Ein langhaariger Typ neben Marty tätschelte den wohlgeformten Hintern seiner Freundin, der in einer hautengen Spandex-Hose steckte und stampfte nebenbei im Rhythmus des Songs mit seinem Bikerstiefel. Die Freunde waren von zahllosen Metalfreaks umgeben. Auf Sturms Stirn bildete sich eine Denkerfalte.

Wir haben bis auf Tim komplett andere Klamotten an. Die Waffen sind seltsamerweise da; ebenso meine spezielle Tasche, die ich in der Harzer Winterlandschaft noch nicht einmal dabei hatte! Wo befinden wir uns hier?

 Die besagte Tasche führte der Agent unter normalen Umständen immer mit sich. Darin bewahrte er wichtige Reliquien auf, die ihn im Kampf gegen Dämonen unterstützten. Seine Frage sollte hingegen vorerst unbeantwortet bleiben, da die Musik plötzlich abrupt endete und das Saallicht in Folge ausging. Dann ertönten die ersten Gitarrenriffs.



Die Menge tobte und schrie erneut „Rock, Rock“. Die Band positionierte sich auf ihre Plätze, während „Fast Eddie Clarke“ einen Lick nach dem anderen seiner Axt entlockte. Sammi Curr betrat die Bühne und presste das Mikro wie eine Schwanzverlängerung an seinen Körper. Für die hinteren Reihen waren Großbildleinwände vorhanden, die die Action auf der Bühne von den Kameraleuten perfekt wiedergab.



Suddenly everything's alright, Everything is cool. Hey dudes I like your style. It's the way it should. Maybe you'll see, someone's put a spell on me

.



Die ersten Miezen in der ersten Reihe fielen in Ohnmacht. Dem Sänger, dem das halbe Gesicht fehlte, schien das zusätzlich zu motivieren. Energiegeladen schmetterte Curr den Refrain in die Menge:





Rock and Roll! Rockin' on a midnight. Steal your soul. Rock and Roll. Rockin' on a midnight, take control…





Im vorderen Bereich vor der Bühne flogen die Haarschöpfe der Headbanger. Keiner von den Gefährten wusste wirklich, was hier los war. Aber Jana Sommer ging ab wie ein Zäpfchen und schmiegte sich im Beat der Rhythmus-Truppe. Ein Langhaariger klopfte der 34-jährigen anerkennend auf die Schulter und wackelte mit seiner Zunge, die an „Gene Simmons“ erinnerte. Sturm schubste ihn weg. Er war bis in die Fingerspitzen auf diese merkwürdige Situation fokussiert.



„Hey, Henning, genieß den Sound! Hier stimmt so einiges nicht. Aber wir sind Agenten. Und wenn es auch die Hölle sein sollte, in der wir uns gerade befinden, so sind wir doch gut gewappnet“, schrie die Göttingerin lachend dem Kollegen unter unbeschreiblichen Krach ins Ohr.

Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Die X-1 ist geladen. Bisher ist es geil, und wenn sich das ändern sollte, werde ich zur Furie!

 Jana küsste ihren Tim, während sie ihr rockendes Becken an seinen Schritt presste. Berger kam das Ganze natürlich grenzwertig vor. Seine Hand war jederzeit bereit, die X-1 zu greifen, die ihm Sturm damals schenkte. Doch bisher verlief alles ungewöhnlich normal.



„Fast Eddie Clarke“ schmetterte sein Solo in die Menge. An der Ecke stand ein langhaariger Typ in Army-Klamotten und mit einer Warze im Gesicht. Filzige Zotteln fielen weit über seine Schultern. Er nickte anerkennend. Ein alter Freund gab sich da schließlich auf der Bühne die Ehre! „Fast Eddie“ war noch immer der Knaller! Kilmister schlürfte seine Whiskey-Cola.

Cool Guy

, dachte sich der Inbegriff des New Wave of British Heavy Metal. Auf einmal erschien eine weibliche Bedienung mit einem Tablett: „Mr. Kilmister, Sie wissen doch, dass Ihnen Whiskey nicht mehr bekommt!“ Der Rocker wollte aufbegehren, aber die Dämonin duldete keine Widerrede. Die Schönheit zog Lemmy mit ihren spitzen Fingern den Drink aus der Hand. Stattdessen überreichte sie dem Heavy Metal-Urgestein einen Wodka-O. Kilmister grunzte zufrieden.

Hauptsache Alkohol!



Eine Blondine warf während des Gitarrensolos ihren blutigen String auf die Bühne. Theatralisch fing Curr den Stoff mit seiner kralligen Hand und leckte den roten Saft aus dem Schritt. Die Augen des Rocksängers fingen Feuer und leuchteten gelbrot. Dann hing er den Slip wie ein Souvenir an seinen Mikroständer.



Take control for a sweet surprise. It's a trick or treat. See my face true up in the skies. Rockin' on a midnight, Steal your soul

.



Der Sänger zeigte auf die Blondine und eine Schwarzhaarige. Sie hatte er sich auserkoren, nachher in seinen Umkleideraum zu kommen. Die Rowdys befestigten die Backstage-Pässe an den üppigen Dekolletés der Auserwählten. Die schüttelten nun begeistert ihre Mähnen zum Schlussakkord.



Rock, Rock

.



Der Drummer läutete den Schlusspunkt des Songs ein. Unter brachialem Gitarrengewitter endete er.



Sammi schrie in die Menge: „Wollt Ihr mehr Rock and Roll?“ Die Menge tobte! Der Shouter röhrte in das Publikum: „Die Auserwähltem des Rock führen die Apokalypse an. Braucht Ihr Metal?“ Curr griff sich in den Schritt seiner Spandex-Hose und leckte sich über den halben Teil seiner noch vorhandenen Lippen. „Der nächste Song ist den Erdlingen gewidmet.



Besonders dir, du geiles rockendes Chick!“ Seine knöcherne Hand zeigte zu Jana, die mittlerweile auch im Alarmstatus war. „Du willst Rock? The next song is „After Midnight“.“



Erneut haute Eddie einen Hammerriff aus seiner Gitarre. Dann screamte Sammi seine Vocals in den Mikroständer:



You better run. It's a hurricane on fire. Nowhere to hide. Gonna hunt you through the night ya! You've got it, I want it. Presume your gonna change your tune now. So keep knockin, keep rockin. I gotta, I gotta, Hear you scream

.



I'm gonna get you, get you after midnight. Shock you, Shock you till the sparks fly

.



Der vordere Teil vor der Bühne entwickelte sich mit einem Mal zu einem einzigen Sündenpfuhl. Die Konzertbesucher fielen übereinander her, rissen sich die Klamotten vom Leib und fingen an, sexuelle Dinge miteinander zu praktizieren.



Der Sänger machte einen Spagat vom erhöhten Drumkit. Er schrie ins Publikum: „Du musst deinen Helden treu bleiben. Sonst töten sie dich.“ Sammi Currs Blick fiel bei dieser Aussage auf Sturm, Marty und Jaqueline. Dann veränderte sich alles…



*



Aus den höllischen Augen schossen Blitze in die Menge. Die getroffenen Konzertbesucher verwandelten sich: Vampire und anderes Teufelsgezücht umgaben auf einmal die Menschen. In den vorderen Reihen bildete sich ein Pulk aus tentakelartigen Greifarmen. Schlangenähnliche Wesen suhlten sich schleimig ineinander, wo noch vor kurzem die härtesten Fans rockten.



Die Konzerthalle entpuppte sich als eine riesige Höhle, die von aus den Wänden heraustretenden menschlichen Armen, die Fackeln hielten, beleuchtet wurde. Dann erschien die Fratze des Teufels auf der Leinwand. Sein grausiges Antlitz erfüllte den Dom. „Willkommen in der Finsternis! Hier in meinem Reich werdet Ihr Euer Grab finden! Doch gewähre ich euch eine Chance. Meistert die anstehenden Prüfungen und Ihr habt zumindest eine Möglichkeit, euch der Kraft der Hölle zu widersetzen und eurem irdischen Dasein ein wenig länger zu fristen.“ Der ziegenbockartige Schädel stieß ein überhebliches Grunzen aus, vor dem sich selbst der überzeugendste Heide gefürchtet hätte. Dann entblößte die Kreatur die grausigen Zahnreihen seines Gebisses und lachte so laut, dass es die vorangegangene Musik bei weitem übertönte und als Echo von den Höhlenwänden dröhnte. Die Menschen hielten sich die Ohren zu.



Das Publikum hatte sich in dämonische Kreaturen verwandelt, die sich jetzt auf die Neuankömmlinge konzentrierten. Einige Geschöpfe kesselten die Gefährten ein. Ein grausiges Wesen wollte sich gerade auf Marty stürzen, als ihm die X-1 Bergers den Garaus machte. Dann ging alles sehr schnell. Die Mündungsfeuer der Waffen trafen ins Ziel und sorgten für einen Keil zu einem Zufluchtspunkt am Rande der Höhle. Erneut schlugen die Geschosse in Dämonen ein, die sich um die Menschen manifestierten wollten.

 



Sommer analysierte das Areal: „Da vorne ist ein Tunnel! Dahin müssen wir uns durchschlagen.“ Janas Waffenladung zerfetzte im Moment ihres Ausrufs einigen Zombies das Gehirn. Der Weg war jetzt frei. Die Freunde rannten zu ihrem einzig verbleibenden Hoffnungsschimmer.







2.2





Was hat die Hölle aus mir gemacht? Warum überkommen mich immer wieder diese sadistischen Gedanken? Hätte ich diese Entwicklung stoppen können? Warum hat „der Herr“ keine


Gnade walten lassen? Wieso hat er mich in dieses Martyrium gestoßen, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt?



Der „Geflügelte Tod“ kniete in seinem Schlafgemach in Satans Burg am Mittelpunkt der Erde und zuckte unter den regelmäßigen Peitschenhieben zusammen, die ihm zwei Dämoninnen verabreichten. Der Gegeißelte nahm die Schläge einerseits mit Schmerzen auf. Andererseits bescherten sie ihm Lustgefühle ungekannten Ausmaßes. Erneut knallten die Striemen auf seine schwarzen Schwingen und erzeugten eine enorme Erektion in seinem Lendenbereich.



Die Malträtierenden waren nackt, bildschön und trugen lediglich rote hüfthohe Lederstiefel. Fast wirkten sie wie Menschen, wenn da nicht die Teufelshörner an der Stirn und der gezackte Schwanz am Gesäß gewesen wären. Der Erzengel begutachtete sie sich im Spiegel, welcher sich vor seinem Bett befand.

So liebreizend und doch werde ich sie vernichten

. Aber er sah auch seine Erscheinung.

Was ist aus mir geworden?

 Der ehemals bildhübsche blonde Engel Gottes hatte sich zu einer Kreatur des Grauens entwickelt.



In den Jahrtausenden war von seiner einstigen Erscheinung nicht viel übriggeblieben. Nach und nach hatten die Dämonen der Hölle das Fleisch von seinen Rippen gefressen. Sein Oberkörper war kaum noch vorhanden. Blanke schwarze Rippen traten im Bauchbereich hervor. Trotzdem war der Engel eine gewaltige Erscheinung und besaß an den anderen Körperteilen sehnige Muskelmasse. Das Erscheinungsbild seines Kopfes entsprach in etwa dem seiner Rippen. Ein schwarzer Totenschädel grinste fies in den Spiegel, in dem die leeren Augenhöhlen gespenstisch leuchteten. Nur die schwarzen Schwingen deuteten noch darauf hin, dass der Engel einstmals ein Bote Gottes war.



Der erneute Schlag erschütterte das Kreuz des Gepeinigten bis ins Rückenmark. Christians Phallus schwoll in einer Intensität an, die Angst machte. Sollte der Engel die ihn quälenden Weiber damit beglücken, würde er ihre Fotzen zerreißen. Doch da war ihm im Moment nicht nach. Er genoss weiterhin diesen süßen Schmerz und dachte an seine Vergangenheit.



Gott hatte ihn verstoßen. Einst war er der lieblichste Engel im Garten Eden. Doch dann zeugte er mit der Jungfrau das Gotteskind. Dieser Spross starb vor über 2000 Jahren am Kreuz. Er und Maria fuhren in die Hölle, obwohl ihm bis vor kurzem nur „sein“ dortiges Dasein bekannt gewesen war. An dem unchristlichen Ort entwickelte er sich zum mächtigsten Herold des Teufels, während seine Geliebte, ohne eine Ahnung seinerseits, durch ein wahrhaftiges Fegefeuer gehen musste.



Die Eichel pulsierte vor Geilheit unter den harten Schwingungen der Knuten.

Bestraft mich! Bin ich es überhaupt wert, selbst in der Hölle ein Dasein zu frönen?



Nach unzähligen Jahren waren sie sich schließlich wieder begegnet; er und Maria. Zu des Engels Überraschung hatte sich seine große Liebe nicht im Himmel, sondern über die Jahrtausende auch in der Hölle befunden. Der Geflügelte befreite sie aus der sexuellen Geißelung, die der Teufel ihr all die Jahre zukommen ließ. Dadurch entstand ein erster Vertrauensbruch zwischen Christian und seinem Gebieter. Zudem entwickelte er Sympathien für die Menschen, die doch eigentlich seine Feinde waren.

Was ist richtig? Was ist falsch?

 Immerfort knallte das Leder auf die Flügel und den Rücken. Tiefe Striemen zierten das Federkleid und blaues Blut sickerte aus den schlimmen Wunden.

Warum hat mir „der Herr“ das angetan? Warum hat er die Mutter meines Kindes hierher verbannt?

 Der „Geflügelte Tod“ fand keine Antwort auf diese Fragen. Warum behandelte der Teufel ihn so, wo er doch große Dienste für ihn geleistet hatte?



Eine der Dämoninnen schob dem Erzengel jetzt einen Finger in sein Arschloch und massierte mit der anderen Hand die prallgefüllten Hoden. Ein letzter Peitschenschlag… dann ergoss sich Christian in einer Schale.

Was für ein Irrsinn! Und doch so geil!

 Das viele Sperma flutete den Behälter.



Nach dem Erguss kamen kurzzeitig Schuldgefühle in ihm auf.

Maria ist in ihrem Geist zu rein für so etwas. Ich würde ihr niemals diese Neigungen zumuten wollen. Doch ist es um diese Weiber nicht auch schade?



Die Dämoninnen stürzten sich wie besessen auf das Ejakulat und setzten das Behältnis an ihre Münder. Gierig schlürften sie die weiße Masse aus dem Gefäß.



*



Angewidert wendete sich der Erzengel ab, um nicht das Schauspiel zu verfolgen, dass sich ihm sonst geboten hätte: Die Bäuche der Weiber wuchsen in rasender Geschwindigkeit an. Dann quollen kleine Wesen aus ihren Mösen.



Die Geburten hatten dunkle Totenschädel und den Ansatz von schwarzen Flügeln auf dem Rücken. Christian schämte sich. Hatte er doch Jesus Christus gezeugt und dann diese Schmach!



Der Erzengel griff sich mit seiner unvorstellbaren Kraft eine der Dämoninnen und riss ihr mit einem Ruck den Kehlkopf aus dem Hals. Das Blut der Verblüfften tränkte das große Bett, während die andere sich ängstlich in eine hintere Ecke verzog. Christian griff nach seinem Schwert. Diese Dämonenbrut musste ausgemerzt werden! Sie war eine Schande für die Hölle; aber noch mehr für ihn…



*



Mit einem Mal erfüllte eine besondere Aura das Schlafgemach: Der Teufel war erschienen. „Halte ein, mein stolzer Engel! Lass diese wunderbaren Kreaturen gedeihen. Bestimmt entwickeln sie sich zu prächtigen Bestien… Unsere Feinde sind in meinem Reich zu Gast. Heißen wir sie willkommen.“



„Du sprichst von welchen?“



„Von Berger und Sturm.“ Hatten die Beiden doch in der Vergangenheit dem Fürsten der Finsternis so manche Niederlage bereitet! „Genau die sind gerade mit ihren Verbündeten in meine Falle getappt. Diesmal sind sie in meiner Welt. Das bedeutet ihr Ende.“ Der Teufel grapschte nach der übriggebliebenen Lustdienerin und positionierte sie so, dass er mit seinem stacheligen Schwanz in sie eindringen konnte.



„Berger und Sturm? Ist Jana Sommer bei ihnen?“ Der Engel versuchte, sich nichts von seinen Gefühlen für die Erdlinge anmerken zu lassen, obwohl Luzifer sicherlich seine Gedanken lesen konnte.



Mit dieser Frau hatte er vor nicht allzu langer Zeit ein weiteres Kind gezeugt, das derzeit in den Abgründen der Hölle aufwuchs. Sommer hatte ihn damals vom Aussehen an Maria erinnert. So entführte er sie in die Unterwelt und schwängerte sie. Monate später trafen sich die Erzfeinde wieder. Die Frau bekam auf magische Weise und unter seiner Obhut das Baby.



Der Erzengel hatte damals Gefühle für die Menschen entwickelt und Jana mit ihrem Freund Tim Berger vor dem sicheren Tod bewahrt. Nur das Kind musste er der Mutter nehmen, da er zuvor einen Pakt mit Luzifer geschlossen hatte, um Maria zurückzugewinnen. Als Gegenwert stattete er Jana Sommer mit besonderen Kräften aus, die er mit seinem magischen Schwert auf sie übertrug.



Die Frau bedeutet dem Erzengel immer noch sehr viel. Er fühlte sich sogar für ihr Befinden verantwortlich. Dieses Weib war seiner Meinung nach frei von jeglicher Sünde.



„Auf diese Frage habe ich gewartet. Ja das ist sie. Und diesmal werde ich sie vernichten!“ Satan wollte also auch ihre Seele! Der richtete mit den Zacken seines Phallus in dem Unterleib der Dämonin ein Blutbad an. Markerschütternde Schmerzensschreie erfüllten den Raum. Christian wendete sich angeekelt ab und ging in sich, als Luzifer die Dämonin mit seinem dornigen Schwanz kaputt fickte.



*



Maria von Nazareth kümmerte sich um Christian und Janas Sohn.



In der Hölle gab es keinen Raum und keine Zeit. Waren auf der Erdenwelt schon Monate vergangen, so befand sich der kleine Torge hier in der Hölle noch im Säuglingsalter. Die Auserwählte Gottes dachte an längst vergangene Zeiten, während sich der kleine Dämon an ihren ausladenden Brüsten kuschelte. Ihrem eigenen Sohn Jesus gab sie vor über 2000 Jahren noch Muttermilch. Hier in der Finsternis waren da nun die Hebammen des Teufels für zuständig, die Luzifer zuvor geschwängert hatte.



Das Baby fühlte sich sichtlich wohl. Es gurrte und streichelte mit seinen Hörneransätzen den großen Busen. Wenn man außer Acht ließ, dass sich auf dem Rücken zudem kleine schwarze Schwingen befanden, sah das Kind fast wie ein normaler Mensch aus. Die schwarzhaarige Schönheit küsste den Sohn ihres Geliebten auf die Stirn und hoffte, dass er eine bessere Zukunft als ihr eigener Sohn haben würde.



Am Berg Golgotha hatte Maria seinerzeit Sturzbäche an Tränen vergossen. Ihr Junge war für die Menschen gestorben; hatte im frühen Alter alle ihre Sünden auf sich genommen.

Was war das für ein Gott, der so etwas zuließ? Passierte damals dieses unvorstellbare Unglück, weil Christian der eigentliche Vater von Jesus war? Aber selbst dann mutmaßte es unchristlich an, Gottes vermeintlichen Sohn sterben zu lassen!


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