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Martin Luthers Geistliche Lieder

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Der zwölfte Psalm: Salvum me fac

 
Ach Gott von Himmel, siehe darein
Und laß dich das erbarmen!
Wie wenig sind der Heiligen dein,
Verlassen sind wir Armen.
Dein Wort man läßt nicht haben wahr,
Der Glaub ist auch verloschen gar
Bei allen Menschenkindern.
 
 
Sie lehren eitel falsche List,
Was Eigenwitz erfindet,
Ihr Herz nicht eines Sinnes ist,
In Gottis Wort gegründet.
Der wählet dies, der ander das,
Sie trennen uns ohn alle Maß
Und gleißen schon von außen.
 
 
Gott wollt ausrotten alle Lahr,
Die falschen Schein uns lehren,
Dazu ihr Zung stolz offinbar
Spricht: Trotz, wer wills uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
Was wir setzen, das gilt gmein,
Wer ist, der uns sollt meistern?
 
 
Darum spricht Gott: Ich muß auf sein,
Die Armen sind verstoret,
Ihr Seufzen dringt zu mir 'erein,
Ich hab ihr Klag erhoret.
Mein heilsam Wort soll auf dem Plan
Getrost und frisch sie greifen an
Und sein die Kraft der Armen.
 
 
Das Silber, durchs Feur sieben mal
Bewährt, wird lauter 'funden.
Am Gotteswort man 'warten sall
Desgleichen alle Stunden.
Es will durchs Kreuz bewähret sein,
Da wird sein Kraft erkannt und Schein
Und leucht't stark in die Lande.
 
 
Das wollst du, Gott, bewahren rein
Fur diesem argen G'schlechte,
Und laß uns dir befohlen sein,
Daß sichs in uns nit flechte.
Der gottlos Hauf sich umher find't,
Wo diese lose Leute sind
In deinem Volk erhaben.
 

Der vierzehnte Psalm: Dixit insipiens in corde suo

 
Es spricht der Unweisen Mund wohl:
Den rechten Gott wir meinen.
Doch ist ihr Herz Unglaubens voll,
Mit Tat sie ihn verneinen.
Ihr Wesen ist verderbet zwar,
Fur Gott ist es ein Greuel gar,
Es tut ihr keiner kein gut.
 
 
Gott selb vom Himmel sah 'erab
Auf aller Menschen Kinden.
Zu schauen sie, er sich begab,
Ob er jemand wurd finden,
Der sein Verstand gerichtet hätt,
Mit Ernst nach Gottes Worten tät
Und fragt nach seinem Willen.
 
 
Da war niemand auf rechter Bahn,
Sie waren all ausschritten,
Ein jeder ging nach seinem Wahn
Und hielt verlorne Sitten.
Es tät ihr keiner doch kein gut,
Wie wohl gar viel betrog der Mut,
Ihr Tun müßt Gott gefallen.
 
 
Wie lang wöllen unwissend sein,
Die solche Müh aufladen,
Und fressen dafür das Volk mein
Und nähren sich mit seim Schaden.
Es steht ihr Trauen nicht auf Gott,
Sie rufen ihm nicht in der Not,
Sie wolln sich selb versorgen.
 
 
Darum ist ihr Herz nimmer still
Und steht allzeit in Forchten.
Gott bei den Frommen bleiben will,
Dem sie mit Glauben g'horchen.
Ihr aber schmecht des Armen Rat
Und höhnet alles, was er sagt,
Daß Gott sein Trost ist worden.
 
 
Wer soll Israel, dem armen,
Zu Zion Heil erlangen?
Gott wird sich seins Volks erbarmen
Und lösen, die gefangen.
Das wird er tun durch seinen Sohn,
Davon wird Jakob Wonne han
Und Israel sich freuen.
 

Der 130. Psalm: De profundis

 
Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhor mein Rufen;
Dein gnädig Ohren kehr zu mir
Und meiner Bitt sie offen'.
Denn so du willt das sehen an,
Was Sund und Unrecht ist getan,
Wer kann, Herr, fur dir bleiben?
 
 
Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gonst,
Die Sunden zu vergeben.
Es ist doch unser Tun umsonst,
Auch in dem besten Leben.
Fur dir niemand sich ruhmen kann,
Des muß dich furchten idermann
Und deiner Gnaden leben.
 
 
Darum auf Gott will hoffen ich,
Auf mein Verdienst nicht bauen.
Auf ihn mein Herz soll 'lassen sich
Und seiner Güte trauen,
Die mir zusagt sein wertes Wort,
Das ist mein Trost und treuer Hort,
Des will ich allzeit harren.
 
 
Und ob es währt bis in die Nacht
Und wieder an den Morgen,
Doch soll mein Herz an Gottes Macht
Verzweifeln nicht noch sorgen.
So tu' Israel rechter Art,
Der aus dem Geist erzeuget ward,
Und seines Gotts erharre.
 
 
Ob bei uns ist der Sunden viel,
Bei Gott ist viel mehr Gnaden.
Sein Hand zu helfen, hat kein Ziel,
Wie groß auch sei der Schaden.
Er ist allein der gute Hirt,
Der Israel erlosen wird
Aus seinen Sunden allen.
 

Der 67. Psalm: Deus misereatur

 
Es wollt uns Gott genädig sein
Und seinen Segen geben,
Sein Antlitz uns mit hellem Schein
Erleucht' zum ewigen Leben,
Daß wir erkennen seine Werk
Und was ihm 'liebt auf Erden,
Und Jesus Christus Heil und Stärk
Bekannt den Heiden werden
Und sie zu Gott bekehren.
 
 
So danken, Gott und loben dich
Die Heiden uber alle,
Und alle Welt, die freue sich
Und sing mit großem Schalle,
Daß du auf Erden Richter bist
Und läßt die Sund nicht walten,
Dein Wort die Hut und Weide ist,
Die alles Volk erhalten
In rechter Bahn zu wallen.
 
 
Es danke, Gott, und lobe dich
Das Volk in guten Taten,
Das Land bringt Frucht und bessert sich,
Dein Wort ist wohl geraten.
Uns segen' Vater und der Sohn,
Uns segen' Gott, der heilig Geist,
Dem alle Welt die Ehre tun,
Fur ihm sich furchten allermeist.
Nu sprecht von Herzen Amen.
 

Der 128. Psalm: Beati omnes qui timent dominum

 
Wohl dem, der in Gottes Furcht steht
Und der auf seinem Wege geht.
Dein eigen Hand dich nähren soll,
So lebst du recht und geht dir wohl.
 
 
Dein Weib wird in deim Hause sein
Wie ein Reben voll Trauben fein,
Und dein' Kinder umb deinen Tisch
Wie Ölpflanzen gesund und frisch.
 
 
Sich, so reich' Segen hangt dem an,
Wo in Gottes Furcht lebt ein Mann.
Von ihm läßt der alt Fluch und Zorn,
Den Menschenkindern angeborn.
 
 
Aus Zorn wird Gott seg'en dich,
Daß du wirst schauen stetiglich
Das Gluck der Stadt Jerusalem
Fur Gott in Gnaden angenehm.
 
 
Fristen wird er das Leben dein
Und mit Gute stets bei dir sein,
Daß du sehen wirst Kindes Kind,
Und daß Israel Friede find't.
 

Der 124. Psalm: Nisi quia dominus

 
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit,
So soll Israel sagen,
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit,
Wir hätten mußt verzagen,
Die so ein armes Häuflin sind,
Veracht't von so viel Menschenkind,
Die an uns setzen alle.
 
 
Auf uns ist so zornig ihr Sinn;
Wo Gott hätt das zugeben,
Verschlungen hätten sie uns hin
Mit ganzem Leib und Leben.
Wir wär'n, als die ein Flut ersäuft
Und uber die groß Wasser läuft
Und mit Gewalt verschwemmet.
 
 
Gott Lob und Dank, der nicht zu gab,
Daß ihr Schlund uns möcht fangen,
Wie ein Vogel des Stricks kommt ab,
Ist unser Seel entgangen.
Strick ist entzwei, und wir sind frei,
Des Herren Namen stehet uns bei,
Des Gotts Himmels und Erden.
 

Ein Lobgesang von der Geburt Christi

 
Gelobet seist du, Jesu Christ,
Daß du Mensch geboren bist
Von einer Jungfrau, das ist wahr,
Des freuet sich der Engel Schar.
Kyrioleis.
 
 
Des ewigen Vaters einig Kind
Itzt man in der Krippen find't.
In unser armes Fleisch und Blut
Verkleidet sich das ewig Gut.
Kyrioleis.
 
 
Den aller Welt Kreis nie beschloß,
Der liegt in Maria Schoß.
Er ist ein Kindlin worden klein,
Der alle Ding erhält allein.
Kyrioleis.
 
 
Das ewig Licht geht da herein,
Gibt der Welt ein'n neuen Schein.
Es leucht't wohl mitten in der Nacht
Und uns des Lichtes Kinder macht.
Kyrioleis.
 
 
Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
Ein Gast in der Werlet ward,
Und fuhrt' uns aus dem Jammertal,
Er macht' uns Erben in seim Saal.
Kyrioleis.
 
 
Er ist auf Erden kommen arm,
Daß er unser sich erbarm
Und in dem Himmel machet reich
Und seinen lieben Engeln gleich.
Kyrioleis.
 
 
Das hat er alles uns getan,
Sein groß Lieb zu zeigen an,
Des freu sich alle Christenheit
Und dank ihm des in Ewigkeit.
Kyrioleis.
 

Hymnus: Veni redemptor gentium

 
Nu komm, der Heiden Heiland,
Der Jungfrauen Kind erkannt,
Daß sich wunder' alle Welt,
Gott solch Geburt sich bestellt.
 
 
Nicht von Mann's Blut, noch von Fleisch,
Allein von dem heilgen Geist
Ist Gottes Wort worden ein Mensch
Und blüht' ein Frucht Weibs Fleisch.
 
 
Der Jungfrau Leib schwanger ward,
Doch blieb Keuschheit rein bewahrt.
Leucht't hervur manch Tugend schon,
Gott da war in seinem Thron.
 
 
Er ging aus der Kammer sein,
Dem königlichen Saal so rein,
Gott von Art und Mensch, ein Held,
Sein'n Weg er zu laufen eilt.
 
 
Sein Lauf kam vom Vater her
Und kehrt wieder zum Vater,
Fuhr hinuntern zu der Hell'
Und wieder zu Gottes Stuel.
 
 
Der du bist dem Vater gleich,
Führ hinaus den Sieg im Fleisch,
Daß dein ewig Gotts Gewalt
In uns das krank Fleisch enthalt.
 
 
Dein Krippen glänzt hell und klar,
Die Nacht gibt ein neu Licht dar,
Dunkel muß nicht kommen drein,
Der Glaub bleib immer im Schein.
 
 
Lob sei Gott dem Vater g'ton,
Lob sei Gott, seim ein'gen Sohn,
Lob sei Gott, dem heiligen Geist,
Immer und in Ewigkeit.
 

Der Hymnus: A solis ortus

 
Christum wir sollen loben schon,
Der reinen Magd Marien Sohn,
So weit die liebe Sonne leucht't
Und an aller Welt Ende reicht.
 
 
Der selig Schöpfer aller Ding
Zog an eins Knechtes Leib gering,
Daß er das Fleisch durch Fleisch erworb
Und sein Geschepf nicht all's verdorb.
 
 
Die göttlich Gnad von Himmel groß
Sich in die keusche Mutter goß.
Ein Meidlein trug ein heimlich Pfand,
Das der Natur war unbekannt.
 
 
Das zuchtig Haus des Herzens zart
Gar bald ein Tempel Gottis ward,
Die kein Mann ruhret' noch erkannt',
Von Gotts Wort sie man schwanger fand.
 
 
Die edle Mutter hat geborn,
Den Gabriel verhieß zuvorn,
Den Sankt Johanns mit Springen zeigt,
Da er noch lag in Mutterleib.
 
 
Er lag im Heu mit Armut groß,
Die Krippen hart ihn nicht verdroß.
Es ward ein kleine Milch sein Speiß,
Der nie ein Voglin hungern ließ.
 
 
Des Himmels Chör' sich freuen drob,
Und die Engel singen Gott Lob.
Den armen Hirten wird vermeldt
Der Hirt und Schepfer aller Welt.
 
 
Lob, Ehr und Dank sei dir gesagt,
Christe, geborn von reiner Magd,
Mit Vater und dem heilgen Geist
Von nun an bis in Ewigkeit.