Sanddorn. Die Vitamin-C Pflanze für Selbstversorger.

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Landschaftsgärtnerische Bedeutung

Im Garten- und Landschaftsbau wird der Sanddorn gerne als Heckenpflanze und Vogelnährgehölz verwendet. Da die Früchte sehr lange am Strauch stehen bleiben bietet er zudem in der dunklen Jahreszeit einen hohen Zierwert. Für eine Ansiedlung in kleineren Zier- oder Nutzgärten ist der Sanddorn weniger geeignet. Durch seine ausgeprägte Wurzelbrut und das weit streichende Wurzelsystem tendiert er dazu, Nachbarpflanzen zu verdrängen und die Pflanzfläche weitflächig zu durchwurzeln. Eine Eindämmung ist dann nur noch begrenzt möglich. Maßnahmen wie Rhizomsperren werden daher bei einer Anpflanzung in weniger großzügigen Arealen als sinnvoll angesehen.

Ingenieurbiologische Bedeutung

Der Sanddorn zeichnet sich durch Windbeständigkeit, Erträgnis salzhaltiger Böden und ein weitstreichendes Wurzelsystem aus. Er wird daher gerne zur Bodenbefestigung sandiger Standorte wie Dünen, Fluss- und Küstengebiete eingesetzt. Er kann als Pionierpflanze auch auf Rohböden wie Sanddünen und Kiesbänken gedeihen, baut mit Hilfe der mit ihm in Symbiose lebenden Frankia-Aktinomyceten langsam den Humusgehalt auf und bereitet so den Boden für anspruchsvollere Folgepflanzen vor. Eine Sanddornhecke entwickelt dichtes Astwerk und dient zahlreichen Vögeln als Nistgehölz und Unterschlupf.

Sanddorn-Holz

Das Holz des Sanddorns zeichnet sich durch einen schmalen gelben Splint und lebhaft braunen Kern aus. Es ist dauerhaft, feinfasrig, mittelschwer und gut polierbar und findet als Drechsler- und Brennholz Verwendung. Es enthält Quercitin und kann daher auch zum Gelb- und Braunfärben genutzt werden.

Das Wichtigste in Stichworten:

Sanddorn (Hippopheae Rhamnoides)

lebt in Symbiose mit Strahlenpilzen, dadurch bessere Stickstoffversorgung, Pioniergehölz

ist gleichzeitig Tief- und Flachwurzler, daher guter Zugang zu Wasser und guter Bodenbefestiger

Weibliche und männliche Blüten wachsen an verschiedenen Sträuchern

Blüten beider Geschlechter sind klein und unscheinbar

Höhe 3-6 Meter

Wuchs meist als Strauch, selten als kleiner Baum

bildet Ausläufer

Äste mit Dornen bewehrt

junge Zweige silbrig-weißlich beschuppt

ältere Rinde graubraun-schwärzlich

Blätter: länglich-lanzettliche Form, ähnlich Weiden

Blätter stehen wechselständig

Blattunterseite weißlich behaart

Früchte: orange-rot, eiförmig, 6-8-mm im Durchmesser, sehr saftig

umgangssprachlich „Beeren“ genannt, botanisch: Steinfrüchte mit je einem Kern

Vorkommen: auf sandigen Böden an Küsten, Flussufern, Böschungen, ehemalige Sand- und Kiesgruben sowie Ödland

Quellen: Strauß, Markus: Köstliches von Hecken und Sträuchern, Hädecke Verlag 2011, Zeitlhöfler, Andreas: Die obstbauliche Nutzung von Wildobstgehölzen, Diplomarbeit, FH Weihenstephan 2001

Anbau, Ernte und Verarbeitung
Der ideale Standort

Sanddorn ist an extreme Temperaturen gut angepasst: im Winter schadet ihm auch strenger Frost nicht und im Sommer erträgt er Hitze und Trockenheit. Dank dieser Eigenschaften wächst Sanddorn in Sibirien und Zentralasien hervorragend. Auch Spätfröste im Frühjahr können der Blüte nichts anhaben: diese sind bis -12 Grad frosthart!

Bei der Wahl des Standortes sollte allerdings unbedingt beachtet werden, dass der Strauch nicht beschattet wird! Nur an voll besonnten Standorten gedeiht Sanddorn optimal.

Weil der Sanddorn den für das Wachstum benötigten Stickstoff auch über die Symbiose mit Strahlenpilzen aus der Luft beziehen kann, gedeiht er auch auf mageren, sandigen Böden gut. Er bevorzugt sogar solche Substrate, wobei sich sowohl tonige, als auch lehmige oder humose Sandböden für seine Kultur eignen. Auch an Steilufern gelegene Mischböden sind für den Sanddorn bestens geeignet. Der Standort sollte jedoch keinesfalls sumpfig oder längere Zeit überflutet sein. Luftige, lockere Böden dagegen sind für den Anbau bestens geeignet. Saure, staunasse oder stark verdichtete Substrate sind zu meiden. Der pH-Wert sollte im neutralen bis schwach alkalischen Bereich liegen und auf keinen Fall geringer als 5,0 sein.

Anzucht und Pflanzung

Sanddorn kann durch Sämlinge vermehrt werden. Da das Geschlecht der Jungpflanzen jedoch kaum zu erkennen ist und die Reinheit der Sorten gewährleistet sein soll wird heute fast ausschließlich vegetativ vermehrt. Es ist empfehlenswert gut bewurzelte Jungpflanzen aus einer Baumschule zu beziehen. Die Pflanzung sollte in Reihen erfolgen, welche am besten in Nord-Süd-Richtung verlaufen (ungehinderte Sonneneinstrahlung!) Als idealer Abstand der einzelnen Reihen gelten 4 - 4,5 m. Der notwendige Pflanzenabstand in der Reihe beträgt 1 - 1,5 m.

An dieser Stelle soll noch einmal auf die Zweihäusigkeit des Sanddorns hingewiesen werden, welche es erforderlich macht, dass neben den rein weiblichen, fruchttragenden Sorten auch männliche Befruchtersorten (z.B. diejenigen aus der Reihe ´Pollmix´) gepflanzt werden müssen. Dazu sollten zu je einer weiblichen Sorte ein oder besser gleich zwei männliche Sorten gesetzt werden. Die Angaben darüber, in welchem Verhältnis die männlichen zu den weiblichen Sanddornpflanzen stehen sollen, sind z.T. recht unterschiedlich. So reichen die empfohlenen Mengenverhältnisse von 1 : 15 bis 1 : 8. Um für eine gute Bestäubung zu sorgen, ist es sinnvoll, die "Männchen" in Reihen anzupflanzen, welche am besten quer zur Hauptwindrichtung verlaufen sollten.

Nach den neuesten Erfahrungen sollten in größeren Erwerbsanlagen die männlichen Pflanzen im Verhältnis 1 : 9 unter die weiblichen Kultursorten gemischt werden. Dazu wird empfohlen, die gesamte Plantage mit männlichen Pflanzen zu umgeben und gleichzeitig die Befruchtersorten als durchgehende Reihen in die Pflanzung einzugliedern. So ist zum Beispiel in den Plantagen der Firma Berger eine Reihe von männlichen Pflanzen nach zehn Reihen von weiblichen Sanddornsträuchern eingegliedert. Weil die Blütezeit der Fruchtsorten je nach Witterung stark unterschiedlich sein kann und nur in etwa auf die Zeit von März bis Anfang Mai festgelegt werden kann, ist es notwendig, mehrere verschiedene Befruchtersorten zu verwenden, z.B. die ´Pollmix´- Klone 1 - 4. Bei einer Verwendung von wilden Sanddornpflanzen als Befruchter müssten diese 20% der gesamten Pflanzen ausmachen, wodurch der Nutzen solcher ausgelesenen Klone deutlich wird.

Wenn dagegen eine obstbauliche Nutzung des Sanddorns bei gleichzeitiger Verwendung als Schutzpflanzung angestrebt wird, so sollte darauf geachtet werden, dass die weiblichen Sorten dorthin gepflanzt werden, wo man sie auch abernten kann, z.B. an den Hangfuß oder an den Rand solcher Pflanzungen. Die männlichen und wilden Sanddornsträucher dagegen können auch in unzugängliche Bereiche gesetzt werden. Falls Sanddorn direkt als Hecke zur Umzäunung oder Abschirmung gepflanzt wird, so sollten die Pflanzen in einer Reihe mit einem Abstand von 1 - 2 m gepflanzt werden.

Die Pflanzung wird zur üblichen Zeit im Frühling oder Herbst durchgeführt. Falls einzelne Pflanzen ausfallen, so müssen diese recht schnell ersetzt werden, denn Lücken werden von den Wurzelausläufern der Nachbarpflanzen rasch ausgefüllt.

Erziehung und Schnitt

Schon bei der Ernte erhalten die Sträucher durch das Entfernen der Früchte tragenden Zweige einen beachtlichen Rückschnitt. Darauf wird im Kapitel "Ernte und Ertrag" noch näher eingegangen werden. Dieser Ernteschnitt ist gleichzeitig als Instandhaltungsschnitt anzusehen, durch welchen es zu einem alternierenden, zweijährigen Ertragsrhythmus kommt. Daneben existieren auch Sorten, welche erst am dreijährigen Holz wieder tragen. Dieser Ernteschnitt fördert auch die regelmäßige Erneuerung der Sträucher von der Basis her bei gleichzeitiger Begrenzung der Pflanzenhöhe. Er führt auch zu größeren Einzelfrüchten und einem größeren spezifischen Ertrag hinsichtlich des Kronenvolumens. Außerdem ermöglicht er eine die Früchte schonende Transport- und Erntetechnologie, was wiederum maßgeblich zum Erhalt der wertvollen Inhaltsstoffe beiträgt. Neben dem Ernteschnitt sind zusätzlich auch die Wurzelschößlinge mehrmals zurückzuschneiden, damit die Fahrgassen nicht zuwachsen.

 
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