Die große Trickkiste für Hunde

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Z serii: Hundesport
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Winken

Winken ist eine sehr schöne Abwandlung vom Pfötchengeben. Der Aufbau des Tricks ist zudem ähnlich. Wenn euer Hund schon seine Pfote geben kann, streckt ihr ihm eine Hand entgegen. Wenn er versucht, seine Pfote in eure Hand zu legen, zieht ihr diese rasch weg und bestätigt ihn für das Pfote-in-die-Luft-Schlagen. Variiert ruhig die Höhe: Denn um ein schönes Winken zu bekommen, sollte euer Vierbeiner seine Pfote möglichst hoch heben. Etabliert als Sichtzeichen vielleicht ein Winken von euch, es sieht sehr nett aus, wenn ihr euch scheinbar gegenseitig zuwinkt.


Foto © M. Zaitz

Wenn ihr mit euren Händen die Höhe variiert, behaltet bitte die körperlichen Möglichkeiten eures Hundes im Auge.


Foto © M. Zaitz

Ein schönes Winken erreicht ihr, wenn der Hund seine Pfote möglichst hoch hebt.

Schäm dich

Bei diesem niedlichen Trick legt euer Hund seine Pfote über die Schnauze oder wischt sich mit ihr darüber. Ihr könnt dabei verschiedene Hilfsmittel nutzen: beispielsweise ein Post-it, ein Stück Tesa-film, das ihr bitte vorher so präpariert, dass es nicht mehr allzu gut klebt. Ihr könnt es aber auch mit einem Stück Kräuselgeschenkband oder einem ausreichend großen Spiralarmband probieren. Achtet bei diesem Trick bitte gut auf euren Hund. Er wischt sich nämlich nur über die Nase, um den Fremdkörper dort wegzubekommen. Für die allermeisten Vierbeiner ist es eigentlich keine große Sache. Sobald sie merken, dass sie sich damit eine Belohnung verdienen können, ist es für sie okay. Sollte es hingegen für euren Hundekumpel nicht in Ordnung sein oder er sogar ängstlich reagieren, lasst bitte diese Übung außen vor. Kein Trick der Welt ist es wert, sich das Verhältnis zum besten Freund zu verderben.

Und so geht es: Lasst euren Hund sitzen und legt ihm das Geschenkband auf die Schnauze. Die meisten Vierbeiner werden gleich versuchen, das störende Ding wieder loszuwerden. Benutzt euer Hund hierzu seine Pfote, bestätigt ihr ihn sofort und wiederholt die Übung. Probiert aus, welche Stelle auf seiner Nase die richtige ist: weiter vorn oder lieber weiter hinten, bei manchen klappt es auch schräg zwischen ihren Ohren hindurch. Es gibt keine allgemein gültige Regel, wo es am besten funktioniert.

Senkt euer Hund nur den Kopf und das Band fällt von allein hinunter, versucht es stattdessen mit einem Post-it. Diese Klebezettel in verschiedenen Größen sind ideal, weil sie zwar haften, beim Abwischen mit der Pfote den Hund aber nicht ziepen. Wenn ihr lieber Tesa-film verwenden möchtet, drückt den Klebestreifen vorher ein paarmal gegen eure Kleidung, damit die Klebekraft geringer wird. Das ist sehr wichtig, da es sonst eventuell unangenehm für euren Hundekumpel sein könnte. Auch hier variiert ihr die Stelle, bis ihr den optimalen Punkt kennt.


Foto © M. Zaitz

Mit einem Spiralband könnt ihr ein Mit-der-Pfote-über-die-Nase-Wischen provozieren...

Wenn ihr ein Spiralarmband nutzt, lockt euren Hund, seine Nase durch das Band zu schieben, und stülpt es ihm nicht einfach über. Bedenkt, dass beim Tricktraining alle Beteiligten Spaß haben sollen.

Wie immer, wenn Hilfsmittel im Training eingesetzt werden, müssen sie wieder abgebaut werden, und das ist gar nicht so einfach. Gerade bei diesem Trick können wir nicht sicher sein, was der Hund genau lernt. Wenn wir glauben, ihn gerade für das Mit-der-Pfote-über-die-Nase-Wischen zu belohnen, verknüpft er vielleicht, dass er immer einen Marker und eine Belohnung bekommt, wenn er sich das Band oder das Post-it abstreift. Verbindet ihr jedoch ein Signal mit der Handlung und lasst danach das Hilfsmittel weg, zeigt sich, ob euer Teamkumpel wirklich das verknüpft hat, was ihr dabei im Kopf hattet.


Foto © M. Zaitz

... besonders niedlich, wenn es schließlich klappt.

Manche Hunde zeigen das Über-die-Schnauze-Wischen mit ihrer Pfote auch, wenn sie etwas besonders Gutes gefressen haben. Das wäre auch eine Möglichkeit, dieses Verhalten einzufangen und darauf aufzubauen.

Pfoten rechts und links überschlagen

Der Hund liegt im Platz und schlägt die Pfoten übereinander. Das sieht sehr niedlich und posierend aus. Manche Hunde bieten diese Pfotenhaltung von sich aus an. Das ist natürlich praktisch, denn in diesem Fall könnt ihr dieses Verhalten nutzen, um gleich zu markern und zu belohnen. Zeigt euer Vierbeiner dieses Verhalten im Alltag jedoch nicht, könnt ihr es ihm trotzdem beibringen. Dafür sollte er das Pfötchengeben schon beherrschen, und zwar rechts wie links.

Kniet oder setzt euch vor euren im Platz liegenden Teamkumpel. Seine Pfoten sind dabei lang ausgestreckt und zeigen in eure Richtung. Überprüft zunächst, ob er im Platz liegend überhaupt Pfötchengeben kann.

Vielen fällt das zunächst schwer, weil ihr das wahrscheinlich noch nie geübt habt. Klappt es jedoch, kann es losgehen: In unserem Beispiel beginnen wir mit der linken Pfote. Mit eurer rechten Hand bedeckt ihr die rechte Pfote des Vierbeiners. Nun legt ihr euren linken Arm weit über euren rechten Arm, Handfläche nach oben ausgestreckt, und fordert euren Hund auf, euch die linke Pfote zu geben. Euer Arm sollte so weit ausgestreckt sein, dass er die Pfote im Prinzip wie gewohnt geben kann; der einzige Unterschied ist, dass ihr dabei die Arme überkreuzt habt. Markert und belohnt, wenn euer Hund euch so die Pfote gibt. Sobald der Vierbeiner sich an eure für ihn seltsame Haltung gewöhnt hat und problemlos die linke Pfote in eure linke Hand gibt, nehmt ihr sie zentimeterweise von Mal zu Mal weiter nach links.


Foto © M. Zaitz

Durch geschickte Positionierung der Hand überkreuzt Urmel schon die Pfoten.


Foto © M. Zaitz

Nehmt eure Hand zentimeterweise weiter nach links.

Allein mit dem Pfote-Ausstrecken kann er nicht mehr eure Hand erreichen, sondern muss sie immer weiter zur Seite bewegen. Ziel ist es, dass der Hund auf diese Weise beim Linkes-Pfötchen-Geben seine rechte Pfote überkreuzt. Wenn ihr die Hand so weit zur Seite genommen habt, dass sie nun links von eurer rechten Hand ist, und der Hund es zuverlässig schafft, die Pfoten zu überkreuzen, beginnt ihr langsam, diese auszuschleichen. Mit der rechten Hand bedeckt ihr noch eine Weile locker die rechte Pfote eures Hundes, damit er nicht versucht, diese zu geben. Haltet eure linke Hand ein paar Zentimeter seitlich von seiner rechten Pfote entfernt. Ermuntert ihn wieder, die Pfote zu geben. Kurz bevor seine Pfote eure Hand berührt, zieht ihr sie weg, sodass die Pfoten übereinander zu liegen kommen.

Markert, belohnt und wiederholt diesen Schritt, bis euer Hund ohne Probleme eine Pfote über die andere legt. Nun müsst ihr nur noch die zweite „Hilfshand“ ausschleichen. Lasst zuerst noch zwei Finger, dann einen Finger auf der rechten Pfote liegen und übt so weiter. Macht der Hund keine Anstalten, seine rechte Pfote zu benutzen, lasst ihr auch die zweite Hand weg. Nun hat der Hund gelernt, die linke Pfote über die rechte zu legen. Möchtet ihr, dass er dies auch zur anderen Seite kann, übt den gleichen Aufbau mit der anderen Seite.

Wartet damit, bis euer Hundekumpel eine Seite gut beherrscht. Auf diese Weise kommt er beim Training nicht so leicht durcheinander. Haltet auch hier die Schritte wirklich klein; gerade, wenn euer Hund diese Position nicht von sich aus einnimmt, ist die Dehnung und das Überkreuzen sehr ungewohnt für ihn. Habt ihr ein Exemplar mit einem sehr breiten Brustkorb und kurzen Beinen, ist das vielleicht nicht der richtige Trick für euren Kumpel, da es anatomisch für ihn kaum möglich ist.


Foto © M. Zaitz

Es lohnt sich, die Übung für beide Seiten aufzubauen.

Gib Laut – Bellen auf Signal

Es gibt Hunde, die neigen zum Bellen, und es gibt Vierbeiner, denen entlockt man kaum ein leises „Wuff“. Wenn euer Hundekumpel am Zaun regelmäßig Nachbars Waldi ankläfft, ist das nicht die Situation, in der ihr ihn dafür bestätigen solltet. Denn der Lernerfolg für ein Bellen auf Signal wäre gleich null, da euer vierbeiniger Mitbewohner gerade dabei ist, Waldi mal so richtig Bescheid zu geben. Nehmt stattdessen lieber ein begehrtes Spielobjekt eures Hundes und spielt ausgelassen damit, jedoch ohne ihn miteinzubeziehen. Werft es hoch, jauchzt und seid einfach gut drauf.

 

Die allermeisten Hunde werden innerhalb kurzer Zeit aus Erregung bellen. Markert und belohnt euren Hund sofort und am besten mit dem Spielzeug. Denn genau das ist es, was er im Augenblick am liebsten haben möchte, und somit ist es die beste verfügbare Belohnung. Wiederholt diese Übung mehrfach. Wenn ihr sicher seid, dass euer Hund das Bellen wieder zeigen wird, gebt ihr euer neues Signal hinzu, zum Beispiel Gib Laut.

Beim Bellen ist die Signalkontrolle sehr wichtig. Ihr möchtet euren Hund nicht dazu erziehen, dass er euch jedes Mal anbellt, wenn er etwas von euch möchte. Ab der Einführung des Signals wird jede Lautäußerung nicht mehr belohnt oder beachtet. Wendet euch ab, geht aus der Situation und bietet sogleich eine Alternative an, wie er sich, wie von euch gewünscht, verhalten kann.

„Singen“

„Singen“ ist nicht für jeden Hund etwas. Viele nordische Rassen bieten es an, aber auch andere Hunde stimmen manchmal ein begeistertes Geheul an. Wichtig: Es ist keine gute Idee, mit einem Hund zu üben, der aus Einsamkeit vielleicht jemandem hinterherheult, der gerade das Haus verlassen hat. Dieser Hund hat ein Trennungsstressproblem und bedarf eines guten Trainers.


Foto © M. Zaitz

Über ein Spielzeug lassen sich viele Hunde motivieren zu bellen.

Einige Hunde reagieren von selbst auf Mundharmonika- oder Flötenspiel oder auf singen in hoher Tonlage mit begeistertem Geheule. Achtet darauf, dass euer tierischer Kumpel wirklich nur begeistert mit einstimmt. Er sollte nicht mitjaulen, weil die Töne so hoch und schrill sind, dass man sie kaum aushalten kann und am liebsten selbst mitheulen möchte. Singt für euren Hund und schaut, ob ihr ihn mitreißen könnt und er mit einstimmt. Tut er das, markert und belohnt ihn sofort.

Euer Hund singt leider nicht? Macht euch nichts draus, er hat sicher andere Talente, die ihr fördern könnt.


Foto © A. Maurer

Den Kopf weit nach hinten gelegt, „singt“ Hannes aus vollem Halse …


Foto © A. Maurer

… und Sam stimmt begeistert mit ein.


Foto © M. Zaitz

Lockt euren Hund mit einem Leckerchen in die Seitenlage.

Stell dich tot

Es ist wohl einer der Filmtrickklassiker: Ein Hund liegt bewegungslos auf der Seite am Boden. Gerade für agile und bewegungsfreudige Vierbeiner keine leichte Übung. Aus dem Platz heraus lockt ihr euren Hundekumpel mithilfe eines Leckerchens in die Seitenlage. Dazu führt ihr zum Beispiel einen Keks vor seiner Nase in einem nicht zu engen Bogen in Richtung Rippenbogen und Körpermitte. Macht keine zu schnelle Bewegung und haltet eure Hand dabei tief, um zu vermeiden, dass der Hund aufsteht.

Um dem Leckerchen mit Nase und Augen folgen zu können, wird er sich zur Seite fallen lassen. Bestätigt hier bereits euren Hund mit dem Leckerchen, auch wenn zunächst nur die Hüfte zur Seite gekippt ist. Liegt er nun so, lockt ihr ihn mit einem weiteren Leckerchen weiter. Dabei bewegt sich eure Hand vom Rippenbogen über den Rücken und dann nach vorn, sodass der Hundekumpel ausgestreckt daliegt. Das ist ein wenig knifflig und ihr müsst ausprobieren, welches Tempo und welcher Winkel für euren Hund am besten funktionieren. Hunde, die zwar in der Hüfte abkippen, dann aber einen Ellbogen so aufstellen, dass sie beim Locken mit dem Leckerchen nicht über die Schulter abrollen, könnt ihr mit einem weicheren Untergrund unterstützen.

Zu keiner Zeit schiebt oder drückt ihr bitte den Hund zu Boden! Dies könnte er missverstehen. Ihr wollt ja den Trick gemeinsam erarbeiten und nicht einfach nur euren Hund in die gewünschte Position schieben. In dem Augenblick, da der Hund auch seinen Kopf auf die Seite sinken lässt, markert und belohnt ihr sofort.

Was tun, wenn der Hund nun aber immer wieder aufspringt, anstelle sich einfach auf die Seite fallen zu lassen, wenn ihr ihn mit dem Leckerchen in die Seitenlage locken wollt? Dafür kann es die verschiedensten Gründe geben. Manche Hunde liegen nicht gern auf feuchtem Untergrund, wie taunassem Gras. Anderen ist tatsächlich der Fliesenboden zu hart. Hier kann ein Wechsel des Untergrunds helfen. Auch ist vielleicht das Leckerli einfach zu gut und es hilft, ein etwas trockeneres, nicht ganz so tolles zu wählen. Manchen Hunden ist es unheimlich, wenn sich eure Hand in Richtung Genick bewegt, weil sie vielleicht früher schon mal schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Wenn es also so gar nicht klappen will, überlegt euch, in welchen Situationen sich euer Hund freiwillig auf die Seite legt; fangt dieses Verhalten ein und bestätigt es. Das mag länger dauern, kann aber unter Umständen viel stressfreier sein.


Foto © M. Zaitz

Bitte schiebt oder drückt euren Hund nicht zu Boden! Erarbeitet diesen Trick mit ihm gemeinsam.


Foto © M. Zaitz

Ein Signal wie Tot-auf-die-Seite-Fallen gehört zu den Filmhundeklassikern.

Männchen

Dieser Trick ist einfach und niedlich. Euer Hund sitzt dabei aufrecht auf seinen Hinterbeinen. Dafür lockt ihr den Vierbeiner mit einem Leckerchen aus dem Sitz heraus in eine aufrechte Position. Am leichtesten geht das, wenn ihr den Keks unmittelbar an der Nase des sitzenden Hundes andockt und ihn ganz langsam nach oben bewegt. Wirklich gerade nach oben und nicht von ihm weg.


Foto © M. Zaitz

Filou kann perfekt Männchen machen.

Markert und belohnt bereits, wenn euer Hundekumpel nur ganz kurz die Vorderpfoten vom Boden lupft. Kleine Hunde können häufig sehr schnell und sicher ein Männchen zeigen. Das liegt an den körperlichen Voraussetzungen. Um über hohes Gras oder auf den Couchtisch schauen zu können, zeigen sie dieses Verhalten häufig aus eigenem Antrieb und sind so schon entsprechend trainiert. Gerade große Hunde tun sich mit der Balance gar nicht so leicht und auch der Aufbau der Muskulatur braucht seine Zeit. Springt euer Hund sofort immer nach dem Leckerchen, versucht es mit einem Keks, der nicht ganz so attraktiv ist, und achtet darauf, die Lockbewegung mit der Hand wirklich langsam zu gestalten.

Frauchen

Dem Männchen sehr ähnlich, steht auch hier der Hund mit dem Oberkörper aufrecht. Allerdings sitzt der Hund hierbei nicht auf seinem Po, sondern steht aufrecht auf den Hinterpfoten. Trainiert zunächst sicher das Männchen, und erst wenn euer Hund das auf Signal sicher zeigen kann, beginnt ihr mit dieser Variation. Dafür nehmt ihr ein Leckerchen und lockt euren Hundekumpel so aus der sitzenden in die stehende Position. Dafür muss er sich mit den Hinterpfoten ordentlich hochdrücken, was keine einfache Übung ist. Auch hieraus kann man wieder Varianten erarbeiten: Eine sehr schöne, aber nicht ganz einfache Variante ist das Laufen auf zwei Beinen oder das Tanzen, das Sich-Drehen auf zwei Beinen. Damit könnt ihr beginnen, wenn euer Hund ein sicheres Frauchen kann, indem ihr ihn in eine Vorwärtsbewegung lockt.


Foto © M. Zaitz

Frauchen kann Filou auch.

Eine weitere Variante ist, abwechselnd das Männchen und Frauchen abzufragen, sodass der Hund sich aus der sitzenden Position hochdrückt ins Stehen und sich daraus wieder in die sitzende Position absenkt.

Achtung! Das ist wirklich nur eine Übung für sehr sportliche Hunde und erfordert einen guten Aufbau der Muskulatur.

Schau

Schau ist ein tolles Signal, nicht nur für Tricks. Natürlich ist es klasse, wenn es so aussieht, als ob ihr beide nur Augen füreinander habt, jedoch ist es auch in vielen Alltagssituationen sehr praktisch. Ein Hund, der euch auf Signal anschauen kann, kennt dadurch ein Alternativverhalten, um den Blick von einem fixierenden Hund abzuwenden. Neigen Vierbeiner dazu, ihr komplettes Programm abzuspulen und dabei kaum ansprechbar zu sein, habt ihr damit eine Möglichkeit, dieses Verhalten zu unterbrechen.

Ihn dazu zu bringen, euch anzuschauen, ist gar nicht so schwer. Zum einen könnt ihr dazu übergehen, jeden zufälligen Blickkontakt, den euer Hundekumpel euch schenkt, zu belohnen. Schaut er euch aufmerksam an, markert und belohnt ihr dieses Verhalten. Die meisten Hunde mögen diese Übung sehr gern, weil es mit wenig Anstrengung viele Belohnungen gibt. Neigt der tierische Kollege dazu, euch gar nicht anzuschauen, nehmt ein Leckerchen, zeigt es ihm, verschließt es in eurer Hand und führt diese dann in Augenhöhe neben den Kopf. Schaut er euch dabei an, markert und belohnt ihr dies.


Foto © A. Maurer

Dayos’ Schau sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch nützlich.

Übt dies – wie alle anderen Tricks auch – zunächst ohne Ablenkung, wenn euer Vierbeiner ohnehin aufmerksam und auf euch konzentriert ist. Bietet er das Anschauen nun häufiger an, eil es sich für ihn gelohnt hat, könnt ihr es mit einem neuen Signal verknüpfen.

Es ist nicht einer der ersten Tricks, die ich mit einem Hund üben würde. Obwohl es so schön einfach ist, ist es recht passiv. Voraussetzung für viele Übungen sind Vierbeiner, die gern unterschiedliche Dinge ausprobieren. Legt ihr aber gleich zu Beginn fest, dass es sich lohnt, uns auch über längere Zeit anzuschauen, mag euer Hund vielleicht nicht mehr so bereitwillig andere Verhaltensweisen ausprobieren.


Foto © M. Zaitz

Für den Aufbau dieses Tricks könnt ihr einen Klappstuhl als Hilfsmittel einsetzen.

Nicken

Bestätigung zu bekommen ist immer schön. Wie toll wäre es, wenn euer Hundekumpel euch auf die Frage: „Habe ich recht?“, zustimmend zunicken würde? Das ist gar nicht so schwer.

 

Ich nutze hierfür gern einen Bistrostuhl, der zwar eine Rückenlehne hat, aber auch ein „Fenster“ im unteren Rückenbereich.

Hinter der Rückenlehne setzt ihr euren Hund ab. Ihr stellt euch gegenüber, auf die Seite der Sitzfläche. Auf diese Weise habt ihr über die Lehne hinweg Blickkontakt. Senkt nun euren Kopf so, als wolltet ihr durch das „Fenster“ des Stuhls hindurchschauen. Die meisten Hunde sind bemüht, den Blickkontakt wiederherzustellen, und senken ebenfalls den Kopf. Die so entstehende Nickbewegung markert und belohnt ihr sofort. Füttert unbedingt hinter der Lehne, und zwar oberhalb, sodass der Hund seinen Kopf immer wieder gern hochhebt. Ist euer Vierbeiner nach dem Markern um den Stuhl herumgelaufen, um sich seine Belohnung abzuholen, führt ihr ihn mit dem Keks wieder zurück und gebt ihm die Belohnung erst, wenn er wieder an dem richtigen Punkt sitzt. Wiederholt die Übung mehrfach.

Wenn ihr keinen Bistrostuhl habt, geht auch ein Couchtisch oder die Sitzfläche eines Stuhls, abhängig von der Größe eures Hundes. Auch ein Besenstiel, den ihr zwischen zwei Stühle hängt, mit einem gefalteten Geschirrtuch darüber, eignet sich hervorragend. Seid einfach kreativ. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen.


Foto © M. Zaitz

Neugierig linst Dr. Pepper durch das Fenster in der Stuhllehne.

Übrigens, wenn ihr einen Besenstil verwendet, könnt ihr eure Hilfe am leichtesten wieder ausschleichen, indem ihr den Hund Stückchen für Stückchen immer weiter Richtung Rand des Besenstiels positioniert, bis er quasi danebensitzt und trotzdem auf euer Nicken hin die Übung ausführen kann.

Bei mir und meinem Hund lautet das Wortsignal für das Nicken: Recht. So frage ich meinen Hund gern: „Habe ich recht?“, und Morris nickt zustimmend.

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