Exoplanet PCB4

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Exoplanet PCB4
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Manfred Seewald

Exoplanet PCB4

Eine Reise in die nahe Zukunft

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt und Vorwort

Aufbruch ins Ungewisse

Notlandung auf Corot2

Reise nach Sumtil

Die Ankunft

Überraschung auf Sumtil

Die Flucht

Die Rückkehr

Die vermeintlich letzte Hürde

Zwischenstation Mars

Ankunft auf der Erde

Impressum neobooks

Inhalt und Vorwort

Inhalt

Aufbruch ins Ungewisse

Notlandung auf Corot2

Reise nach Sumtil

Die Ankunft

Überraschung auf Sumtil

Die Flucht

Die Rückkehr

Die vermeintlich letzte Hürde

Zwischenstation Mars

Ankunft auf der Erde

Vorwort

Alle Menschen streben nach Selbstverwirklichung, das liegt wohl in unseren Genen. Egal ob arm oder reich, wir wollen unser persönliches Glück finden. Das ist aber nicht immer einfach zu erreichen, denn wir leben in einer Gemeinschaft mit anderen zusammen. Durch schicksalshafte Fügungen, Zwänge, den eigenen Entscheidungen und den Entscheidungen anderer wird das finden des eigenen Glücks oft erschwert oder verhindert, es entsteht eine Unzufriedenheit gegenüber dem Umfeld, aber auch gegenüber sich selbst. Aber ist es nicht gerade diese Unzufriedenheit des einzelnen Individuums die den Fortschritt der ganzen Gesellschaft und der jeweiligen Spezies vorantreibt?

Doch diese Unzufriedenheit kann sich individuell auch in Verachtung, Unterdrückung und Ausbeutung ohne jegliche Rücksichtnahme oder Toleranz gegenüber den anderen äußern, allzu oft nimmt sich der stärkere das recht dazu. Gegenseitige Wertschätzung und Respekt gegenüber anders aussehenden und denkenden Individuen sollte aber gerade eine intelligentes Individuum oder Kultur auszeichnen. Auch die negativen Energien treiben evolutiv den Fortschritt voran, jedoch meist um den Preis der Zerstörung, dabei sollte sowohl der Fortschritt als auch das Glück jedes einzelnen durchaus ohne Zerstörung möglich sein, sollte man meinen. Der vorliegende Roman versucht diese Thematik mit in das Geschehen einzubeziehen, jeder soll sich dann selbst hinterfragen, wie wir unser gemeinsames Umfeld gestalten wollen.

Der hintere Teil der Geschichte wird von der Hauptprotagonistin Susan Baker geschildert. Alle Namen der Protagonisten sind frei erfunden. In dieser Geschichte wird versucht auf eine möglichst schlüssige Art und Weise ein Bild davon zu zeichnen, was auf uns Menschen zukommen könnte, wenn wir erst die Möglichkeiten hätten weiter in das Weltall vorzudringen. Dabei wurde möglichst Bedacht darauf gelegt nicht irgendwelche Science-Fiction Fantasien auszuleben, sondern sich auf der Basis des heutigen Wissenstandes vorzustellen, was in einigen Jahrzehnten möglich sein könnte. Wer gerne Action haben will, der muss sich bis zum zweiten Kapitel gedulden, denn wie im normalen Leben auch dominiert der Dialog über wichtige Themen solange sich über einen längere Zeit nichts außergewöhnliches tut, was bei einer längeren Reise i.d.R. auch der Fall ist, bis zu einem Zeitpunkt an dem plötzlich etwas passiert und wichtige Handlungen erforderlich sind.

Damit der Charakter eines Kurzromans erhalten bleibt wurde auf eine Schilderung, wie sich die außerordentlichen physischen und psychischen Belastungen einer sehr langen Reise im Weltraum auf eine Besatzung auswirken könnte, verzichtet. Auch wie sich die Schwerelosigkeit, die Konditionierung der Atemluft, die veränderten Licht- und Ernährungsverhältnisse u.ä. über so lange Zeiträume auswirken könnten wurde nicht eingegangen. Die Handlung selbst ist frei erfunden, versucht aber ein Bild davon zu zeichnen, wie sich intelligente Lebewesen möglicherweise in ihrer Entwicklung verhalten könnten.

Der Autor

Aufbruch ins Ungewisse

Wir schreiben das Jahr 2060. Die Erde erlebte 2050 einen Umbruch. Eine außergewöhnliche Sonneneruption erzeugte einen gewaltigen Sonnensturm. Dieser Sonnenwind mit seiner gewaltigen elektromagnetischen Energie provozierte eine Umkehr des magnetischen Schutzmantels der Erde, besser bekannt unter dem Namen „Polsprung“. Die Welt versinkt daraufhin in Chaos.

Der Milliardär Jim Clark geht als einer der reichsten und mächtigsten Männer aus diesem Chaos hervor, denn er versteht es geschickt seine gewaltigen Ressourcen in dieser Notlage gewinnbringend einzusetzen. Außerdem hatte er schon so eine Vorahnung und sich gut für den Tag X vorbereitet. In gerade einmal 5 Jahren hatte er seine eigene Space-Agency aufgebaut und war darin sehr erfolgreich. So konnte er u.a. bereits einige bemannte Flüge zum Mars durchführen lassen, wo im Zuge dieser Unternehmungen eine funktionierende bemannte Basis auf dem Mars geschaffen wurde. Möglich wurde dies u.a. auch durch die Entwicklung eines neuen Ionen-Antriebssystem das bis zu einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen konnte. Also auf annähernd 30 000 Km/Sekunde. Das garantierte eine sehr kurze Flugzeit zum Mars, welcher nur 20 Lichtminuten von der Erde entfernt ist. Somit dauerte die Reise zum Mars gerade einmal viereinhalb Stunden, das Starten und Landen bereits mitgerechnet. Perfektioniert wurde zu diesem Zweck weitgehend auch der Schutz des Raumschiffs gegen kosmische Strahlung und anderer Einflüsse. Viel mehr Probleme bereiteten den Technikern hingegen Details die nicht so im Vordergrund standen. Das waren z.B. die Witterungsverhältnisse auf dem Mars, Ausfälle der Elektronik, Unkorrektheiten bei komplexen Zielberechnungen, Fehlfunktionen von automatischen Steuerungssystemen, Funktionsstörungen von Bordeinrichtungen oder die psychische und physische Belastung der Teilnehmer.

Nun als er am Zenit seines Lebens auf der Erde angelangt schien, wollte sich Jim einer letzten großen Herausforderung stellen die ihm immer schon beschäftigte: Eine Reise zum Exoplaneten PCB4. Dieser Planet gilt als der nächstgelegene und erdähnlichste Planet in einer habitablen Zone, wo die Wahrscheinlichkeit auf erdähnliches Leben zu treffen am größten war. Starten soll die Mission am ehemaligen Raumfahrtzentrum der NASA in Cape Canaveral, Florida. Er unterzog sich bereits einem intensiven Raumfahrttraining und Vorbereitungsprogramm, wobei alle möglichen Vorkommnisse und das Leben im All bereits im Vorfeld trainiert wurden. Seine engsten Berater erklärten ihm, dass durch ein neues Antriebssystem die Reisedauer auf etwa 10 Jahre verkürzt werden könnte. Trotzdem eine sehr lange Zeit, aber es schloss eine Rückkehr zur Erde prinzipiell nicht aus. Er persönlich verglich das sogar mit einem Gefängnisaufenthalt jedoch unter ganz anderen Umständen und mit einem schönen Ziel vor Augen, daher war er voller Zuversicht. Um Angehörige brauchte er sich keine Sorgen zu machen, denn er war Singel. Das einzige was ihm noch Kopfzerbrechen bereitete war die Suche nach einer geeigneten Partnerin oder Partner. Die Kompetenz des Partners war klar definiert, denn da er selbst kein Pilot war und in technischen Belangen auch nicht gerade eine Koryphäe war, musste diese Person all die Voraussetzungen erfüllen, um das Raumschiff sicher von der Erde zum gewünschten Zielort zu steuern.

Jim wurden, im Rahmen seiner Vorbereitungen von seinen Beratern, einige Personen vorgeschlagen und auch vorgestellt, welche die Kriterien und seine Wünsche am ehesten erfüllten, denn schließlich musste er das Raumschiff mindestens 10 Jahre lang mit dieser Person teilen und dort angekommen vermutlich noch länger mit dieser zusammen sein. Er entschied sich für Susan Baker, von der er annahm, dass sie auch persönlich gut mit ihm harmonieren könnte, und hübsch war sie zudem auch noch. Von den Fertigkeiten als Pilotin hatten seine Berater ihn überzeugt. Die letzten 2 Monate vor Abflug hat er sich mir ihr gemeinsam vorbereitet, dabei wurde alles was ihnen persönlich wichtig war an Bord gebracht.

Im August 2060 war es dann soweit. Das Raumschiff hob mit Unterstützung der Trägerraketen von der Basis in Florida ab. Die Emotionen stiegen in beiden hoch, denn Jim wusste nicht ob sie wiederkehren werden und Susan wusste bereits, dass eine Rückkehr ausgeschlossen war. Für sie könnte es der Flug in den sicheren Tod sein, er aber dachte beim Abflug bereits an eine mögliche Rückkehr.

Das Raumschiff flog am Mars vorbei um dann in einer Schleife um den Jupiter dessen Anziehungskraft für das Erreichen der maximalen Geschwindigkeit zu nutzen. Die letzten Funksprüche wurden mit der Basis auf dem Mars ausgetauscht, ab dann waren sie auf sich alleine gestellt. Jim war euphorisch und hatte ein gutes Gefühl, denn er hatte die Vorstellung, dass sie jederzeit wieder zurückkehren konnten. Auch Susan war euphorisch, allerdings mit dem Gedanken, dass es der Große Abschied von der Erde war und ihre Zukunft nur in dieser Reise lag.

 

Zu Beginn funktionierte alles prächtig, das erlaubte viel Spaß und den Ehrgeiz sich „häuslich“ einzurichten, natürlich unter der Einschränkung der Gegebenheiten, wie der Schwerelosigkeit und dem begrenzten Platzangebot, obwohl man sagen muss, dass sich Jim die Einrichtung einiges kosten ließ. So gehörten außer den notwendigen technischen Einrichtungen auch eine Küche, ein Vorratsraum, ein Fitnessraum, ein speziell für die Schwerelosigkeit konzipiertes Wasserpool, ein Arbeitsraum kombiniert mit einem Labor für diverse Untersuchungen oder ein Minigarten zur Grundausstattung. Was aber am wichtigsten war, sie hatten jede Menge Zeit für Dialog und über alles nachzudenken, wozu sie auf der Erde keine Gelegenheit hatten.

Nicht einmal noch aus dem Sonnensystem heraus ging es auch schon munter los mit dem „Gequatsche“. Jim euphorisch: „Hier haben wir die grenzenlose Freiheit die ich mir immer gewünscht habe“. Susan: „Du irrst dich, es gibt keine Freiheit, egal wo du bist, du wirst immer von etwas abhängig sein. Hier z.B. bist du von mir als Pilotin, dem korrekten Funktionieren des Raumschiffs, einer problemlosen Versorgung mit Lebensmitteln und was man sonst so noch zum Leben benötigt und natürlich auch von der Umgebung abhängig“. Jim: „Möglicherweise hast du recht, vielleicht ist Freiheit nur eine Illusion, ein Ideal dem wir alle nacheifern?“

Susan: „Eines hätte mich interessiert. Wie bist du eigentlich so mächtig und reich geworden?“ Jim: „Nun, die Sache ist gar nicht so schwierig wie man sich das vielleicht als Außenstehender vorstellen mag. Man muss halt nur die richtigen Dinge zur rechten Zeit am rechten Ort machen, dann entwickelt sich fast alles von allein, natürlich wenn man clever genug und kein Dummkopf ist. Naja, ich hatte immer Jobs die ganz schön viel Geld eingebracht hatten. Das sauer verdiente Geld habe ich aber, nicht wie andere, für irgendwelche Blödheiten „beim Fenster rausgeschmissen“, nein, ich habe das Geld immer in günstige Grundstücke mit viel natürlichen Ressourcen und andere Immobilien investiert. Den Gewinn aus der Vermietung und auch aus den lukrativen Wiederverkäufen habe ich dann wieder reinvestiert. Das hat ganz klein begonnen, aber innerhalb von 15 Jahren bin ich zu einem großen Grundstücksbesitzer aufgestiegen. 2050 kam dann der große Zusammenbruch, du kannst dich sicher erinnern, als der bis dahin größte Sonnensturm im Zusammenwirken mit einem Polsprung die ganze Informationsübertragung und Energieversorgung weltweit lahmlegte, da funktionierte rein gar nichts mehr. Natürlich brachen auch der Verkehr und die gesamte Logistik weltweit zusammen. Die Ressourcen wurden knapp. Das Finanzsystem kollabierte. Hier hatte ich das Glück, dass ich einen enormen Besitz an natürliche Ressourcen wie Land, Wasser und Landwirtschaft hatte auf das ich weltweit zurückzugreifen und das ich vermarkten konnte, denn die Supermärkte hatten ja nichts mehr. Ich hatte sozusagen mit der Not der anderen ein riesiges Geschäft gemacht. Natürlich gab es da und dort Anarchie und Gewalt. Ich hatte aber schon früh genug auf Innovation gesetzt und meinen eigenen Sicherheits- und Verteidigungsapparat aufgebaut. Den ganzen technischen Fortschritt den gab es ja immer noch, der wurde ja nicht zerstört, all die Fabrikhallen, Laboratorien und Produktionsstätten, die konnte ich dann wieder neu hochfahren. Ich war aber einer von wenigen, der auch die personellen Ressourcen dazu hatte. Bezahlt wurde mittels Beteiligungen oder Tauschgeschäfte, das Geld war obsolet, es war ja nichts mehr Wert. So erwarb ich unter anderem auch die gesamte NASA. Du erinnerst dich sicher noch, dass wir bereits 2040 eine Station auf den Mars einrichteten. Kurz darauf entdeckten meine Wissenschaftler ein neues Impuls-Ionen-Antriebsystem, das es ermöglichte, auch sehr weit entfernte Strecken im All zurückzulegen, da es unterwegs immer wieder neu aufgeladen werden konnte. Ein perfektes Recycling-Antriebssystem, das seine Energie, zu einem großen Teil, nur der stellaren Umgebung entnimmt. Aber das kennst du ja, schließlich steuerst du gerade so ein Antriebssystem“.

Susan: „Ich eigentlich nicht sondern der Autopilot. Ich kontrolliere nur die Systeme. Für mich wäre das zu komplex wenn ich alles alleine machen müsste. Den computergestützten Autopilot benötigen wir u.a. auch deshalb, da wir bei dieser Geschwindigkeit sonst ständig Kollisionen mit irgendwelchen Körpern wie Asteroiden, Planeten, Kometen, Gesteinsbrocken oder ähnliches hätten. Das wäre genauso wie wenn du auf der Autobahn bei starkem Verkehr mit 300 Km/h unterwegs wärst, da kannst du keinem anderen Fahrzeug mehr ausweichen, auch alle Kurven werden dir dann zu eng. Außerdem dürfen wir keinen Körper der eine gewisse Masse überschreitet zu nahe kommen, denn die Anziehungskraft wäre dann so groß, dass diese unseren Körper platzen oder zerquetschen ließe. Du kannst dir das so vorstellen: Ein Kampfjetpilot auf der Erde kann wegen der dort herrschenden Gravitation bei Richtungsänderungen oder engen Kurven einer Schwerkraft von 5-7 g oder mehr ausgesetzt sein. Jim: „Ich verstehe, und wie wurde das Problem gelöst?“

Susan: „Ganz einfach, der Computer berechnet lange im Vorhinein den optimalen Kurs aufgrund der ständig verändernden Umgebungssituation. Naja, zugegeben, ganz so einfach ist das nicht, der Computer benötigt dabei nämlich auch alle Daten von Objekten die sich auf unseren Kurs befinden, ihn kreuzen oder uns mit einer sehr hoher Geschwindigkeit entgegenkommen, beim letztgenannten addieren sich die Geschwindigkeiten. Dieses einzigartige Ortungssystem war eins der herausragensten Errungenschaften neben dem revolutionären Antriebssystem. Unser Flugobjekt hat darüber hinaus auch noch einen virtuellen Schutzschild der kleine Partikel bis zu einer bestimmten Größe einfach wegstößt. Aber trotz der ungeheuren Leistungen der Computer, der elektronischen und technischen Einrichtungen, gänzlich Vertrauen können wir diesen auch nicht, das haben wir bei allen anderen Missionen leidvoll miterleben müssen.“ Jim: „Ja, da hat die Technik und der Mensch etwas gemeinsam, keines von beiden ist perfekt, überall passieren Fehler.“ Susan: „Bei deinem Reichtum haben sich gewisse Fehler womöglich nicht so ausgewirkt, wie sie sich vielleicht beim „Otto-Normalverbraucher“ ausgewirkt hätten?“

Jim: „Das kann schon sein, das kommt aber auf den Fehler an, denn einen groben darf sich auch ein Reicher nicht leisten, denn das könnte dann umso fatalere Folgen haben. Reichtum ist aber nicht alles, irgendeine Herausforderung oder Beschäftigung braucht jeder Mensch, auch muss er sich als soziales Wesen immer mit anderen austauschen, alleine und vereinsamt stirbt er an Verdruss oder er wird wahnsinnig. Susan: „Zum Glück hast du mich ja als „Austauschpartner“. Jim: “Wie wahr. So bin ich halt auf die Idee gekommen dieses einzigartige Unternehmen zu starten, das Letzte, denn schließlich ist das Leben gelaufen wenn wir wieder zurückkehren - falls wir überhaupt jemals zurückkehren werden. Ich bin jetzt etwas über 30 und laut meinen Spezialisten und Gefolgsleuten werde ich in ca. 10 Jahren, also mit 40, dort ankommen, wenn wir die Geschwindigkeit von ca. einer halben des Lichts permanent fliegen können, da kann man dann noch einiges bewegen, denke ich“.

Susan: „Gutes Stichwort „falls wir zurückkehren“, da muss ich dir noch etwas beichten was dir offenbar deine engsten Berater verheimlicht haben. Deine Experten und Wissenschaftler haben dir offenbar nicht die ganze Wahrheit über dieses Projekt erzählt. Es gibt da nämlich noch ein paar Dinge die du wissen solltest. Dieser Exoplanet ist 4 Lichtjahre entfernt. Mit diesem Antriebssystem können wir aber nur maximal ein Zehntel der Lichtgeschwindigkeit erreichen und nicht die Halbe, das heißt mit anderen Worten, wir benötigen 40 Jahre bis dorthin, natürlich nur, wenn sonst alles gut läuft und wir uns nirgendwo lange aufhalten. Das heißt, auch wenn wir den Planeten tatsächlich erreichen, dann können wir diesen erst in einem biologisch fortgeschrittenen Alter von 70 Jahren erreichen. Dort angekommen werden wir wohl kaum mehr große Aktionen unternehmen können. Ja, wir können vielleicht Kontakt mit der Erde aufnehmen und Neuigkeiten übermitteln, falls es die Welt auf der Erde dann überhaupt noch gibt, so wie wir sie in Erinnerung haben. Jim erschrocken: „Oh mein Gott, aus 10 Jahren Flug werden plötzlich 40!“ Susan: “Jetzt ist es leider zu spät Jim, wo wir jetzt sind können wir nicht mehr so einfach umkehren, die ganzen Systeme sind nicht auf so ein Manöver programmiert und wir würden die benötigte Geschwindigkeit die wir jetzt haben nach einer Umkehr bei weitem nicht mehr erreichen, das hättest du dir bereits auf der Erde überlegen sollen. Wir sind gerade aus unserem Sonnensystem herausgetreten, das ist sozusagen „the point of no return“. Jim: „Warum hast du mir das auf der Erde nicht gesagt?“ Susan: „Ich wollte dir deinen Glauben und deine Zuversicht nicht nehmen, denn du hattest dir so sehr gewünscht einmal diesen Planeten zu sehen.“ Jim: „jetzt kann ich wirklich von meiner letzten großen Unternehmung sprechen, ein Flug ins Ungewisse ohne Rückkehr also. Warum hast du dich eigentlich für dieses Experiment, oder sagen wir besser diese Mission, gemeldet?

Susan: „Ich bin kinderlos, mit Beziehungen hatte ich nie viel Glück. Daher hatte ich mich ganz der Wissenschaft gewidmet und wollte zumindest da Karriere machen. Das ist mir auch geglückt, aber irgendetwas hat mir immer gefehlt, irgendetwas Besonderes, eine Aufgabe der ich mich voll hingeben kann, oder etwas das meinen Leben wirklich Sinn gibt. Da ich so etwas auf der Erde nicht mehr erwarten konnte, habe ich mich eben kurzerhand dazu entschlossen diese für immer zu verlassen, sie gab mir ohnehin nicht das von dem ich immer geträumt hatte.“

Jim: „Auch wenn für die meisten von uns zu leben Sinn macht, so stellt sich andererseits doch die Frage: „Wenn ich ein Leben führe das Sinn macht, dann macht es keinen Sinn, wenn es nach kurzer Zeit schon wieder zu Ende geht. Also liegt das Problem wohl hauptsächlich in der begrenzten Lebenszeit, oder etwa nicht?“ Susan: „Vielleicht wäre die Gentechnik einmal in der Lage dies zu bewerkstelligen. Allerdings spielt hier die Entropie im biologischen Abbau eine Rolle. Auch würde damit die Weltpopulation noch viel stärker zunehmen. Da sich der Lebensraum und die Ressourcen nicht im selben Maß ausdehnen, gäbe es eine dramatische Überbevölkerung mit all seinen negativen Folgen, was wir jetzt bereits ohne eine wesentliche Lebensverlängerung schon feststellen mussten. Durch das natürliche Gleichgewichtsbestreben würde es noch stärker, als je zuvor, zu Krieg und Vernichtung kommen. Wie man weiß, gab es solch dramatische und natürliche Populationsregulierungen, anthropologisch gesehen, in der Menschheitsgeschichte schon öfters, man denke dabei nur an die vielen Hochkulturen die alle ausgestorben sind. Und doch war die demographische Entwicklung aufgrund der Zunahme der Weltbevölkerung noch nie so dramatisch wie jetzt“.

Jim: „Könnte man vielleicht die Zeit, respektive die Geschwindigkeit, überlisten?“ Susan: „Auch wenn wir jetzt mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit davon fliegen; gut, von unserem Bezugspunkt Erde aus betrachtet würden wir kaum altern, kämen wir aber wieder zurück, würden wir in einer anderen Erdenzeit landen. Und wenn wir nicht zurückkommen, was brächte das schon, denn unsere biologische Lebenszeit verlängert sich dadurch auch nicht.“ Jim: „Und wie wär`s mit Kryonik? Was wäre, wenn wir uns tatsächlich, z.B. durch einfrieren, konservieren könnten? Susan: „Das brächte auch nicht viel, denn dann wäre das Leben nur aufgehoben, also verschoben auf eine spätere Zeit. Sollten wir dabei irgendwann einmal irgendwo anders wieder erwachen, womöglich alleine, wo es keinen anderen Menschen oder keine Lebewesen gäbe, dann wäre das für den Betroffenen auch fatal, denn der Mensch ist nun einmal ein soziales Wesen, er braucht jemand, mit dem er sich austauschen kann, um deine eigenen Worte zu wiederholen.“

Jim: „Bei näherer Betrachtung fällt auf…., Jim überlegt, „gut streng genommen ist der Überlebenstrieb der wichtigste, aber gleich danach – nein, jetzt kommt nicht das was du denkst, der Fortpflanzungstrieb, nein, dann kommt die Aufgabe. Der Mensch braucht eine Aufgabe und wenn es nur die ist jemand anderen zu suchen. Der Weg ist das Ziel, denn wir alle sind immer auf der Suche nach irgendetwas oder irgendjemand und auf dem Weg dahin werden wir immer etwas oder irgendjemandem finden. „Wir sind alle Reisende“, diese Aussage finden wir in allen Schriften, Aufzeichnungen und Überlieferungen, immer wieder.“

 
To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?