Helen und die Häute der Frauen - Erster Teil: SOKO Haut

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Mit dem offenkundigen Interesse anderer Männer an Helen ging ihr Freund, mit dem sie schon eine Zeitlang liiert war, auf seine Weise um. Allerdings zu Helens großer Überraschung auf eine Weise, mit der sie im Traum nie gerechnet hätte. Peter wusste, dass sie sich gelegentlich mit Raul traf, und wusste auch, dass sie noch immer gelegentlich Sex miteinander hatten. Eines Abends erklärte er ihr, dass ihr gemeinsamer Sex eine andere Dimension bekommen müsse, er bräuchte noch einen deutlichen Kick. In dieser Zeit machte er gerade seinen Jagdschein und Helen lernte zwangsläufig mit, da sie ihn dauernd abfragen musste. Zum Schluss war sie der Lehrer und er der Schüler. Sie war ohnehin der bessere Schütze, traf bei den wenigen Malen, die sie ihn zum Schießtraining begleitete nahezu jede Tontaube. Blöderweise war ausgerechnet Deo, ihr Schießtrainer und Begrabscher, der Fachtrainer für das jagdliche Schießen. Um sich nicht weiter in den Vordergrund zu spielen und um möglichst den Kontakt zu Deo zu meiden, verzichtete sie auf weitere Demonstrationen ihrer Fähigkeiten mit der Pistole und dem Repetierer oder der Doppelflinte. Auch Peter war es nicht entgangen, dass Deo und einige Jagdfreunde Helen unverhohlen gierig beäugten, wenn sie ihn zum Training begleitete. Irgendwann klärte sie ihn über den Grund ihrer Abneigung auf. Das schien aber bei Peter zu eher paradoxen Reaktionen zu führen.

Vor zwei Jahren war Peter bei ihr eingezogen. In einer Anwandlung von häuslichem Bedürfnis und Drang zum Nestbau mit Kinderwunsch hatte sie sich Peter geangelt. Also ließ sie sich darauf ein, dass er zu ihr zog. Er hatte BWL studiert und stach aus der Gruppe der Bewerber um eine längerfristige Beziehung hervor. Er war ein ansehnlicher, sportlicher Bursche, den sie beim Hockeytraining kennengelernt hatte. Ein hübscher, blonder Kerl, der ihr auch mit dem, was er in der Hose hatte, imponieren konnte. Das war ihr wichtig, denn es gab genügend Angebote. Sie befand sich in einem ständigen „sexuellen Belagerungszustand“, wie Annegret es vornehm formulierte. Trotz dieser selbst für alle hartnäckigen Bewerber offenkundigen, ständigen Beziehung mit Peter gab es immer wieder Burschen in ihrer Umgebung, die sie weiter bedrängten. Peter war sich nicht sicher, dass Helen immer standfest blieb. Er hatte schon hart an ihrer Beziehung zu Raul zu knabbern, von der er wusste, dass sie keineswegs nur platonisch war und schon gar nicht beendet. Das hatte Helen ihm gegenüber auch nie behauptet. Das hatte Peter aber bisher geschluckt.

Nachdem sich, trotz intensivem ungeschützten Sex, keine Schwangerschaft einstellte, ließen sich beide untersuchen. Helen ahnte, dass der Grund bei ihr lag, denn sein Sperma hatte alle Qualitäten, die sie so sehr liebte. Geschmack und Konsistenz, Farbe und Menge waren für sie der reinste Genuss. So war es dann auch. Es nütze nichts, darüber zu grübeln, wieso es an ihr lag. Sie wusste, dass ihr promiskuitiver Lebenswandel Risiken barg. Sie hatte eben schon seit zehn Jahren ein intensives Sexualleben, bei dem nichts ausgelassen worden war. Irgendwie war Peter eines Tages vom Stress seiner latenten Eifersucht zermürbt.

An jenem Abend, als er eine Steigerung ihres Sexuallebens einforderte, kam er gerade vom Jagdkurs zurück und war, gelinde gesagt, etwas mehr alkoholisiert als sonst. Helen wollte jetzt wissen, was er sich denn so vorstelle, und beging den Fehler, sich auf eine Diskussion mit einem angetrunkenen, eifersüchtigen Partner einzulassen. Mehr noch, sie forderte ihn regelrecht heraus. Er meinte, dass er immer schon davon geträumt habe, endlich mal gemeinsam Sex mit anderen Männern zu haben, so in der Gruppe. Sie hätte doch früher schon derartiges praktiziert. Er wolle das auch mit ihr erleben. Provokant meinte sie, dass er wohl eher sehen wolle, wie sie Sex mit anderen hatte. Auf diese Nachfragen rückte er damit heraus, dass er es tatsächlich gerne sehen würde, wie sie von anderen, möglichst von mehreren Männern gleichzeitig und möglichst hart, gevögelt werden würde. Er würde gerne zuschauen, wenn sie dabei gefesselt würde und sich nicht wehren könne. Es wäre für ihn schön zu erleben, wie sie sich dabei verhielte und er würde dann gerne auch selber mitmachen. Er wurde mutiger und erklärte, wie er es sich vorstellte. Er wolle erleben, wie ihre Ekstase mit anderen aussehe und sich auch anhöre. Er würde ihre Schreie gerne hören, wenn andere sie bis zum Orgasmus fickten.

Helen war sehr überrascht und ahnte Dunkles. Schließlich kam er deutlicher mit der Sprache heraus, dass er mit seinen Kameraden vom Jagdkurs darüber gesprochen habe, die alle, ausnahmslos, total scharf auf sie seien. Sie hätten sie ja beim Schießtraining einige Male erlebt. Sie hätten ihm den Vorschlag gemacht, dass er sie einfach wieder mitbringen solle. Irgendwie würden sie sie schon rumkriegen und dann könnten sie alle mit ihr gemeinsam Sex haben. Helen war innerlich ziemlich empört über ein solches Ansinnen. Aber sie wollte es noch genauer wissen. Diese Seite an Peter kannte sie noch nicht. Der Alkohol brachte es jetzt an den Tag. Er hatte begriffen, dass Helen das Ziel überbordender Begierden seiner Jagdfreunde war. Insbesondere Deo, ihr polizeilicher Schießtrainer, war die treibende Kraft dahinter. Er trieb mit seinen offenen Reden die erotischen Phantasien der Jungjäger an und vermittelte den Eindruck, als ob Helen sofort bereit wäre, auf entsprechende Angebote einzugehen. Peter war überrascht, dass sein Weibchen derart im Mittelpunkt sexueller, männlicher Phantasien stand. Es musste wohl schon eine Weile immer wieder alkoholisierte Auslassungen über sie nach dem Training gegeben haben. Schließlich war Peter wohl von Deo überzeugt worden, dass Helen sich im Kreise seiner Jagdfreunde sofort ausziehen würde, falls man sie dazu aufforderte und genügend Alkohol auch bei ihr im Spiel wäre. Seine Wahrnehmung ihrer erotischen Ausstrahlung hatte sich in den Monaten der Jagdprüfung und unter dem Einfluss von Deo so verändert, dass er inzwischen das echte Bedürfnis entwickelt hatte, Sex mit ihr im Kreise anderer Männer zu erleben.

Helen glaubte nicht, was sie da von Peter zu hören bekam. Sie hatte ihn diesbezüglich für eher harmlos gehalten. Der Sex mit ihm war bisher eher bieder gewesen und passte zu einer braven Familie. Aber die würde es ja nun nicht geben. Sie war angeblich steril geworden. War das der Grund seines Wandels oder hatte Deo ihn einer Gehirnwäsche unterzogen?

„Dann habt ihr Euch schon richtig ausgemalt, wie ihr mich rumkriegen wollt und wie ihr es dann mit mir machen wollt. Mit Alkohol und vielleicht auch K.O.-Tropfen.“

„Ja, so ähnlich. Von K.O.-Tropfen war nicht direkt die Rede. Alle meinten, du wärst sicher schnell, auch ohne die Tropfen, bereit mitzumachen. Du wärst sicher auch ganz scharf drauf, meinte einer. Er würde es dir ansehen, dass du nur ans Vögeln denkst. Er kenne dich.“

Sie ahnte natürlich, wer als die treibende Kraft hinter diesem Versuch steckte, und fragte Peter direkt, ob Deo, ihr Schießtrainer, solche Ideen entwickelt habe und wo das ganze schlussendlich stattfinden solle.

„Ja“, sagte Peter, „es war Deo, er meinte, nach dem Kurs in der Kneipe nebenan, da wären sie an diesem Abend alleine. Da wäre genug Platz.“

Klar, dachte Helen, Platz auf den Wirtshaustischen. Das konnte nur Deo sein, der ihm derartig den Kopf verdreht hatte. Deo, der schon immer hinter ihr her war. Schließlich meinte Peter, ihre Erzählungen von früheren sexuellen Erlebnissen hätten ihn dazu angeregt, diese Ideen aufzunehmen. Schließlich habe sie doch derartiges schon früher praktiziert.

„Er, Deo, meinte auch, dass du viel Geld mit deinem Körper verdienen könntest, statt hinter dem Schreibtisch bei der Polizei zu sitzen. Und außerdem hast du ja immer noch ein Verhältnis mit Raul und möglicherweise noch mit anderen.“

„Sowas hatte sich damals eben ergeben, auf diese Weise bist du mir damals ja auch aufgefallen“, sagte Helen. „Von Raul weißt du, das haben wir schon vor ewigen Monaten geklärt, ehe du bei mir eingezogen bist. Was du jetzt hier machst, ist, mich anzubieten, ohne dass du vorher mit mir über deine Lüste und Bedürfnisse gesprochen hast.“

„Ich habe dich nicht angeboten.“

„Vielleicht nicht so direkt, aber du hast die Vorschläge aufgegriffen. Du hast den wilden, erotischen Phantasien deiner Jagdkameraden keine Schranke gezeigt. Im Gegenteil, es hat dich angemacht, erleben zu können, was andere gerne mit mir anstellen würden. Was habt ihr euch denn so alles ausgedacht, in Worten ausgemalt? Wie wolltet ihr es denn gerne mit mir machen? Ihr wolltet mich brutal nageln. Sollte ich mich ausziehen oder wolltet ihr mich ausziehen? Sollte es ein bisschen mit Gewalt vonstattengehen? Wer sollte anfangen, wer sollte als erster seine Hände an meinen Körper legen und mich für die anderen präsentieren?“

In der Zwischenzeit hatte sich Peter noch zwei weitere Flaschen Bier eingefüllt und Helen hatte sich direkt die Flasche Whisky geholt. Das musste jetzt sein, dachte sie.

„Deo sagte, dass du ganz sicher von alleine anfangen würdest, dir das eine oder andere auszuziehen, und dann würde sich alles weitere ganz von alleine ergeben.“

„Aha“, sagte Helen und genehmigte sich einen weiteren Whisky, „ganz von alleine. Sozusagen ohne anfassen. Auf dem Kneipenboden oder wo war das Unternehmen Helena geplant?“

Peter war jetzt richtig betrunken. „Deo meinte, du wärst so geil, dass du es gar nicht erwarten könntest, von allen gevögelt zu werden. Er kennt dich doch vom Schießtraining. Er hätte schon deine Brüste angefasst und du hättest es zugelassen.“

„So interpretiert ein hemmungsloser Ignorant eine Abwehr. Also, wo wolltet ihr mich haben?“

„Nicht auf dem Boden, auf dem Tisch. Deo sagte, der Tisch sei groß genug. Wir würden dich dort festbinden, damit du nicht herunterfällst.“

 

„Ha, Ha, Ha, festbinden. Es wird ja immer schöner. Auch groß genug für was?“

„Na für den Sandwich mit dir. Du immer mit drei anderen.“

„Mit wieviel Mann haben du und Deo denn geplant?“

„Mit dem engeren Kreis. Mit denen, die dich schon kennen. Mit mir neun.“

„Was verstehst du unter kennen?“

„Die schon Bilder von dir kennen.“

„Wer soll Bilder von mir kennen? Ich war ein paar Mal beim Tontaubenschießen dabei.“

„Doch“, sagte Peter. „Sie haben Bilder von dir gesehen.“

„Wieso Bilder von mir? Ich begreife langsam.“ Helen griff wieder zum Whisky und Peter holte eine weitere Flasche Bier.

„Du hast ihnen Bilder von mir gezeigt. Bilder, die du von mir gemacht hast, die wir gemeinsam erlebt haben. Womöglich Nacktbilder?“

„Ja.“

Jetzt verpasste ihm Helen eine schallende Ohrfeige. Die halb leere Bierflasche fiel vom Tisch. Der Teppich saugte alles auf und Peter holte die letzte Flasche.

„Zeig mir die Bilder.“

Er holte ein Bündel Bilder, die er auf dem Drucker reproduziert hatte, und gab sie ihr. Helen brauchte eine Weile, bis sie ihre Fassung wiedergefunden hatte. Es waren die Bilder einer ganzen Serie. Teilweise extrem erotisch, teilweise pornographisch brutal. Besonders die Aufnahmen, wie Peter sie mit dem Baseballschläger fickte.

„Die hast du ihnen im Ernst gezeigt?“

„Ja“

„Tatsächlich auch die mit dem Schläger in meinem Arsch? Danach waren sie sicher ganz aufgegeilt.“

„Ja, sehr.“

„Das denke ich mir. Die haben dann sicher gedacht, das auch mit mir zu machen.“

„Ja, ich hätte ihn mitbringen sollen.“

„Da habt ihr euch schon viel ausgemalt.“ Dann hatte sie ihren Entschluss gefasst.

„Also Peter, ich wiederhole. Mit neun aufgegeilten Männern wolltet ihr mich betrunken machen, mir K.O.-Tropfen geben, mich ausziehen, Sandwich mit mir machen und mich zum weiteren Vögeln auf dem Wirtshaustisch festbinden. Und der Baseballschläger sollte auch dabei sein.“

„Ja, festbinden, damit du nicht herunterfällst und dir weh tust.“

„Ihr seid so gut zu mir. Ihr habt an alles gedacht. Nur ob ich mitmache steht noch offen.“

„Und, machst du mit? Für mich wäre das eine neue Erfahrung.“

„Es wird für dich eine neue Erfahrung werden.“

„Prima“

„Geh ins Bett. Du bist betrunken. Ich muss noch aufräumen.“

Der nächste Morgen war ein Samstag. Helen hatte auf dem Sofa geschlafen und gleich noch in der Nacht den „Bierteppich“ auf den Balkon getragen. Sie richtete das Frühstück in der Küche. Als Peter dazu kam und saß, eröffnete Helen ihm ihren Plan.

„Erinnerst Du Dich noch an unser Gespräch von heute Nacht?“

„Ja, du sagtest, dass mein Vorschlag für dich auch gut sei. Du würdest mitmachen.“

„Ich glaube, du bist immer noch betrunken und hast nicht zugehört. Ich sagte, du wirst eine neue Erfahrung machen.“

„Eben.“

„Eben. Ja, am Montagabend bist du von hier ausgezogen. Deine Schlüssel sind am Montagabend im Briefkasten. Heute ist Sonnabend. Wenn du Montagabend nicht mit Sack und Pack weg bist, wenn ich vom Dienst komme, werfe ich eigenhändig deinen Krempel auf die Straße. Du kannst sehen, wo du ab sofort bleibst. Hier jedenfalls nicht. Und jetzt raus hier. Vielleicht nimmt dich ja Deo auf. Dann könnt ihr weiter fantasieren, wie ihr mich auf dem Tisch in der Kneipe festbindet, damit ich nicht herunterfalle und ihr mich ficken könnt.“

Helen hatte damals die Tür aufgerissen und Peter war wortlos hinausgegangen.

Als sie am Montag in der Dienststelle war, lag auf ihrem Schreibtisch ein neutraler, weißer Briefumschlag, groß, ohne Adresse. Sie machte ihn auf und fand auf einem gefalteten Din-A-4-Blatt eine Kopie der schärfsten Aufnahme, die Peter am Freitagabend den Jägern gezeigt hatte. Da kniete sie nackt und sehr breitbeinig mit durchgedrücktem Rücken auf einem Bett und stützte sich mit den Händen auf der Matratze ab, drehte sich etwas um, lächelte und warf ihre schwarzen Haare gekonnt zur Seite, blickte auffordernd über ihren Rücken zurück zum Fotografen, der ihren breit geöffneten Schritt vor der Linse hatte. Man sah ihre linke Brust sehr schön und voll. Man sah auch sehr scharf auf ihren offenen Schritt, Rosette und Pfläumchen. Eine sehr gelungene Aufnahme, jedoch nicht gedacht für die Öffentlichkeit. Darunter stand in Druckbuchstaben: „Schneewittchen, geiler Arsch und geile Tittchen. Wir ficken dich noch.“

Sie musste sich erst einmal setzen und überlegte, was zu tun sei. Sie ahnte damals, dass da noch einiges an Problemen kommen könnte.

Dann kam Moneypenny und brachte Arbeit mit.

Am Nachmittag wurde sie zu BH zitiert. Er machte ein ernstes Gesicht und legte ihr eine weitere Kopie der besagten Aufnahme mit Text hin.

Helen dachte, zum Glück nicht die Aufnahme mit dem Baseballschläger, und sagte dazu nur: „Wenn ich es wäre, würde jetzt jeder meinen Arsch kennen.“ Sie legte ihren Drohbrief dazu.

„Aha“, meinte BH, „wird ja immer besser. Wem haben wir das zu verdanken?“

„Meinem Ex-Freund. Ich habe ihn am Samstagmorgen rausgeschmissen. Er hat wohl diese Aufnahmen verteilt.“ Deo ließ sie unerwähnt, weil sie dachte, es sei besser, nicht alles so richtig hochkochen zu lassen.

„Sind da möglicherweise noch mehr im Umlauf?“

„Keine Ahnung.“

„Wollen sie eine Anzeige erstatten?“

„Nein. Ich denke, es ist für die Abteilung besser, wenn der Ball flach gehalten wird. Es ist ja noch nichts passiert, was den Einsatz lohnen würde. Ich werde aufpassen und Ihnen möglichst alles melden, was eine Beachtung verdient.“

„Steckt ihr spezieller Freund Deo dahinter?“

„Ich habe keine Hinweise, Chef. Ich erkenne auf den Aufnahmen übrigens mein Gesicht nicht.“

„Nein“, sagte BH, „ich tatsächlich auch nicht. Ich stimme Ihnen zu. Auf alle Fälle ist es die Aufnahme einer sehr, sehr schönen Frau. Passen Sie gut auf sich auf, Helen.“

Helen dachte, leck mich, sehr, sehr schöne Frau, hat er gesagt, dabei sind vor allem meine drei Löcher und der Busen zu sehen. Jetzt hat er eine gute, nein, irrsinnige Onaniervorlage.

Mit seiner Erklärung war damals die Sache erledigt gewesen. Nur hatte sie seit dieser Zeit den Spitznamen „Schneewittchen“ weg und ihr Bild, eben dieses spezielle Bild, hing wohl bei einigen ihrer Kollegen im Spind. Sie vermutete, dass Deo zur Verbreitung der Aufnahme und ihres Spitznamens beigetragen hatte.

Am Montagabend hatte Peter alles ausgeräumt und sich sang- und klanglos zurückgezogen. Helen machte aus diesem misslichen Erlebnis kein Drama. Es war ihr dennoch eine Lehre und Warnung vor zu enger Beziehung. Sie ging zur Tagesordnung über. Ihren Kinderwunsch hatte sie damals auch gleich mitbegraben. Nicht ganz ohne Bedauern hatte sie allerdings diese Beziehung damals aufgegeben. Immerhin hatten sie eine Zeitlang sehr guten Sex gehabt. Der war nicht so überbordend, dass sie vollständig auf andere, wie Raul zum Beispiel, verzichten wollte. Einzig zu Beginn ihrer Affäre war er sehr einfallsreich gewesen und hatte sie in manch unerwarteten Situationen überrascht und es dann nicht schwer gehabt, sie auf aufregende Weise zu verführen. Es waren die vielen liebenswerten Kleinigkeiten im Alltag, die sie schließlich bereit machten, mit ihm ein Nest bauen zu wollen. Dann dieses Ende. Gut, so war es eben. Strich drunter. Mit einem gewissen Bedauern hielt sie auch fest, dass seine körperliche Attraktivität, sein muskulöser Körper und auch das ganze Erleben seiner sexuellen Erregung die Beziehung durchaus wert gewesen waren. Selbst die ungewöhnlichen Spiele, wie mit dem Baseballschläger, waren durchaus eine Erinnerung wert. Ihre Gedanken kreisten um diesen Genuss. Auch das Weitere war keineswegs alltäglich gewesen, dachte sie etwas wehmütig. Das fehlte ihr jetzt etwas. „Wenn du schon keine Kinder bekommen kannst, hast du doch ganz andere Möglichkeiten deinen Körper einzusetzen“, hatte er damals in der trunkenen Diskussion noch gesagt. „Zumal jeder der dich sieht, sofort nur an das Eine denkt.“ Auf ihre Nachfrage hatte er deutlich gemeint, dass sie ihre körperlichen Reize gewinnbringend einsetzen sollte. So ein kleines Vergnügen mit seinen Jagdfreunden könnte doch ein Einstieg sein. Das war ihr dann alles doch zu viel gewesen. Sandwich mit den Jägern auf dem Wirtshaustisch! In vino veritas, auch wenn es Bier war. Peter Dietz hatte das losgelassen, was ihn zunehmend bewegte. Er wollte miterleben, wie sie von anderen gevögelt wurde.

Eine ganze Weile war es danach deutlich ruhiger gewesen. Aber, wie es so ist, hatte diese Offenbarung ihres Freundes Spuren hinterlassen. Sie entwickelte Lust daran, sich mental in solche von Peter angeregte Situationen zu begeben, ähnlich wie früher, als Annegret in ihrer gemeinsamen Studienzeit solche Treffen organisiert hatte. Es arbeitete in ihr. Es müsste jetzt nur etwas härter zur Sache gehen. Nur mit Deo, der so sehr hinter ihr her war, wollte sie nichts zu tun haben. Langsam hatte sich jetzt ein steigender Druck aufgebaut. Ein gewaltiger Druck wurde es. Sie hatte Bedürfnis nach deutlich mehr. Annegret wusste das. Nach dem Training saß sie noch mit Annegret auf ein Glas Wein zusammen, dann verabschiedete sich Helen, um nochmals ins Büro zu gehen.

Sie merkte sofort, dass etwas anders war. Es gab einen besonderen Geruch. Er war schwach, sehr schwach, aber sie nahm ihn wahr. Es roch nicht gerade nach Schweiß, aber es roch nach einem fremden Körper. Männlich. Sie blieb wie angewurzelt stehen und überblickte ihr Zimmer. Die Kiste mit den Akten war verschoben und die Akten waren eher unordentlich in der Kiste deponiert. Sie lagen auch anders geschichtet. Ihr privater Laptop war noch da, aber nicht wieder korrekt zugeklappt worden.

Jemand hat versucht an die Daten zu kommen, war ihr erster Gedanke. Wie konnte sie so blöd sein. Nie hatte sie bisher ihren privaten Laptop unbeaufsichtigt im Büro zurückgelassen. Sie prüfte, ob das Passwort gehackt worden war. Es war wohl nichts Ernsthaftes passiert. Dann prüfte sie, ob Akten fehlten. Sie blätterte alles durch. Es schien alles noch vollständig zu sein. Aber die Akten waren mit Sicherheit fotokopiert oder wie auch immer gecheckt worden. Sie sah geknickte Seiten, die vorher mit Sicherheit glatt gewesen waren. Hier hatte jemand Interesse an dem Fall. Sie hob den Laptop hoch. Darunter lag ein Zettel.

„Wir werden Dich bald ficken. Du brauchst es.“

Jetzt war Helen doch sehr überrascht und alarmiert. Das kannte sie doch. Die Worte waren diesmal aus verschiedenen Zeitschriften herausgeschnitten und auf einen rosafarbenen, quadratischen Zettel geklebt worden. Ja, dachte sie, ich brauche es schon, aber von wem entscheide ich. Das war ja wie im TV-Krimi. Attraktive, junge Polizistin wird sexuell belästigt. Ab jetzt ist Aufmerksamkeit angesagt, sagte sich Helen. Nur, wer steckte dahinter? Wer hatte Zugang zu ihrem Zimmer? Und was hieß wir? Sie dachte sofort an den Brief vor fast einem Jahr. Den Brief mit ihrem Foto und der Drohung, wir ficken Dich bald, oder so ähnlich. Damals hatte jemand den Text mit Kugelschreiber in Großbuchstaben darauf gekritzelt. Ab jetzt würde sie nur noch mit Kampfausrüstung zum Joggen gehen. Sie blätterte in den Bildern ihrer Erinnerung. Des Öfteren war sie beim Joggen Bikern begegnet. Aber auch diverse Mountainbiker hatten ihren Weg gekreuzt. Selten waren es andere Jogger gewesen. Borhagen hatte mehr als nur Recht mit seinen Äußerungen.

Sie machte ein Foto von diesem Zettel. Dann nahm sie Einmalhandschuhe aus ihrem Schrank und steckte diesen Zettel in eine Plastiktüte. DNA und Fingerabdrücke waren sicher nicht zu erwarten. Und wenn, dann womöglich von den Falschen. Die Zeitungen konnten viele in den Händen gehabt haben. Vielleicht gab es aber doch irgendwelche Spuren. Sie würde trotzdem danach suchen lassen. Das konnte nur aus ihrer direkten Umgebung stammen. Und sie musste Borhagen gleich morgen früh informieren. Den Zettel mit der Drohung würde sie allerdings zunächst für sich behalten. Sie wollte die alte Geschichte nicht noch weiter hochkochen lassen. Die Aktualisierung während des Snuff-Videos war schon grenzwertig genug. Aber dass jemand die Akten durchwühlt hatte, das musste sie weitergeben. Dann

ging sie an die eigentliche Arbeit.

Es war weit nach Mitternacht, als sie mit dem Scannen fertig war. Dann ging sie in Moneypennys Zimmer, holte den Schüssel von Borhagens Zimmer aus Moneypennys Garderobenschrank und fand den USB-Stick des Häutungsvideos noch im Rechner. Borhagen hatte es wohl sehr eilig gehabt, nach Hause zu kommen. Helen zog eine Kopie des Snuff-Videos auf ihren Rechner.

 

Sie schickte Raul eine Kopie, wohl wissend, dass er mit dem Mastertape mehr

anfangen konnte. Aber dieses Band war schon hausintern in Arbeit.

Vielleicht konnte er ja doch noch etwas Zusätzliches erkennen. Jetzt würde sie gerne ihre allgemeine Erregung an Raul abarbeiten. Sie dachte an das wundervolle Gefühl, das sie hatte, wenn sie seinen festen Hintern in den Händen hatte oder seine Hoden zwischen ihren Fingern knetete, und er sich dann auf ihr umdrehte und danach in ihrem Mund, den sie weit aufsperren musste, verströmte, während ihre Zunge über seine eingeschleimte, samtig-sämige Eichel glitt. Sie konnte von diesem Genuss einfach nicht genug bekommen. Das waren auch die wenigen Momente, die noch einmal ein winziges Tor zur Erinnerung an Peter öffneten. Sein Sperma auf der Zunge und im ganzen Mund. Das war für sie immer ein großer Genuss gewesen. Dann dachte sie, was werden würde, wenn BH mit seiner Hand auf ihrem Schenkel mehr wollte. Sie wollte nicht unterstellen, dass er getestet hatte, wie weit er gehen konnte. Aber sie dachte an diese Möglichkeit. Sie dachte auch, dass sie es darauf ankommen lassen würde.

Dienstag, 24. Mai 2011

Aktenstudium

Nachdem Helen ihren Nachtrag vom Montag bezüglich des Snuff-Videos in den Rechner eingegeben hatte, machte sie sich an die weitere Lektüre des Falles, dessen Bilder vom Montagnachmittag sie, wie befürchtet, schon nicht mehr aus dem Kopf bekam. Moneypenny sagte ihr, dass Borhagen erst am Nachmittag zurück sei. Sie musste sich erst noch einen Becher Kaffee aus dem Automaten holen. Sie war allein und konnte ihren Gedanken nachhängen. Sie grübelte, wer wohl in ihrem Zimmer gewesen war und wer sie so unverblümt ficken wollte. Das war schon eine üble Drohung. Aber sie hatte keine Idee, wer jetzt so dringend und direkt hinter ihr her war. Sie dachte sofort an Deo. Aber das war eher absurd. Aber vielleicht hatte er irgendjemanden scharf gemacht. Sie wusste, dass sie nicht nur wegen ihrer Fröhlichkeit Interesse weckte. Ein bisschen Tagträumen hätte sie jetzt gern gemacht und mit dem Versuch, sich abzulenken, dachte sie an den morgigen Saunaabend, erinnerte sich an den Abend vor drei Wochen, als sie so völlig aufgegeilt mit den beiden Burschen in der Saunakabine und unter der Dusche bis zum Gehtnichtmehr gevögelt hatte. Beim Gedanken daran wurde ihr warm. Es war damals richtig gut gewesen, endlich mal wieder gut gebauten Männern so genussvoll die Eier zu kneten und sie am Schaft zu packen, um ihre Ejakulation im Mund zu erleben. Sie spürte noch den festen Griff ihrer Hände in ihren Haaren, mit dem sie ihren Kopf wie in einem Schraubstock fixierten und über ihren harten Latten hin und her bewegten. Die Wärme und der Duft, der sich dabei ausbreitete, waren ihr noch ganz gegenwärtig. Sie hatte alles mit großer Lust geschluckt und Verspritztes auf ihrer Haut gespürt und verteilt. Dann dieses Gefühl der elastischen Festigkeit in ihren Händen und die vibrierende, samtige Härte, die ihren Mund ganz ausfüllte und in ihren Hals stieß. Diese Gefühle nahmen an diesem Morgen Raum in ihrer Erinnerung. Sie spürte noch den unnachgiebigen Druck dieser kraftvollen Körper zwischen ihren gespreizten Schenkeln. Da war dann auch wieder dieses Wahnsinnsgefühl einer überbordenden Geilheit, das sie überflutete und nichts anderes mehr zuließ als den Wunsch, auf der Stelle und egal wie penetriert, ausgefüllt zu werden. Es nahm sie ganz gefangen. Sie ließ nochmals alles vor ihrem inneren Auge ablaufen und hatte dann etwas Mühe, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.

Welch ein Wunder, dachte sie in einem Anflug von Selbstironie. Morgen schon würde es wieder weitergehen, sie hatte es Annegret versprochen und wollte das unbedingt wieder erleben. Sie wusste, sie war nicht nur für einen Mann bestimmt. In den letzten zwei Jahren hatte sie viel versäumt. Das würde sie jetzt ändern. Um sich etwas von diesen angenehmen Flashbacks abzulenken, holte sie sich einen zweiten Becher Kaffee, las weiter in ihren Unterlagen und nahm sich die folgenden Berichte, die sie am Montag schon quergelesen hatte, genauer vor.

Pathologiebericht Semmelweiss Universität, Pathologiebericht Szeged von 2010:

Aus diesen Analysen ging hervor, dass die Schneider-Puppen aus gegerbten Häuten von Frauen stammen und eine davon zweifelsfrei „Doreen“ zugeordnet werden kann. Vergleichende DNA- Analysen bestätigten den Befund.

Damit war eines der Mordopfer durch DNA, Tattoos und das kleine Muttermal (Übereinstimmung an der gegerbten Haut und im Snuff-Video) identifiziert, das Häutungs-Opfer des Snuff- Filmes. Es handelte sich um „Doreen Manteuffel“.

Unfallbericht Vesprem 2010:

Helen las den lapidaren Unfallbericht mit den beiliegenden Fotos. Sie nahm sofort ihre Tastatur näher zu sich und tippte schnell alles, was ihr bei der Betrachtung der Bilder auffiel, in die entsprechende Datei ihres PCs.

Es gab vier schlechte Aufnahmen von einem Autowrack, das noch halb unter einem Sattelschlepper auf einer Staubstraße steckte. Auf einer weiteren Aufnahme war das Wrack herausgezogen worden und man konnte ahnen, dass in diesem Wrack kaum einer hatte überleben können. Es war ein DB–Geländewagen mit deutschem Nummernschild, zugelassen auf Ursula Steinmüller. Mit beiliegender Überlassungsurkunde ausgestellt auf Dr. Hagen von Eynim. Es gab auch Nachtaufnahmen der tatsächlichen Unfallsituation, mit Scheinwerfern schlecht ausgeleuchtet. Spätere Aufnahmen vom geborgenen Wrack bei Tageslicht. Eine Person war wohl durch die Frontscheibe geschleudert worden, nicht angeschnallt. Angeschnallt hätte er vielleicht überlebt, oder doch eher nicht, dachte Helen. Die Leiche fand man unter einem Rad des Aufliegers.

Es gab eine Aufnahme. Völlig ohne Gesicht, nur ein Ohr war noch teilweise erhalten. Es war der Ansatz des Ohrläppchens links. Haut- und Knochenreste des Gesichtes fanden sich an den scharfen Rändern der zerborstenen Windschutzscheibe und an den Rädern des LKW-Aufliegers. Die Reifen waren wohl auch über den Kopf gerollt. Der Ausweis lautete auf Dr. Maric Hödeny aus Szeged.

Helen verglich den Rest des Ohres mit dem Passbild und fand, dass eher keine Übereinstimmung da war. Sie würde das mit BH besprechen und auch Raul darauf hinweisen. In den Unterlagen wurde hierüber kein Wort verloren.

Im Fond (im Laderaum) fand man tot und eingeklemmt eine Frau, Mandy, in einem blauen Plastiksack mit alter Blutlache, wie die Papiere aussagten. Und von ihrem alten Blut völlig besudelt.

Das Erstaunliche war, dass man auch eine halb zu Ende gerauchte Cohiba im völlig ausgeweideten Bauch- und Brustraum der Leiche gefunden hatte. Von einer DNA-Analyse wurde nicht berichtet. Angefügt waren Fotokopien der jeweiligen Ausweise. Mandys Schweizer Pass, Typ 85, und Marics ungarischer Reisepass. Mandys bildschönes Gesicht konnte man erkennen und mit dem Foto des Ausweises vergleichen. Bei Dr. Maric Hödeny war das nicht möglich. Es gab eine Liste von Gegenständen, die im Geländewagen gefunden worden waren. Zwei Koffer, die Mandy gehörten. Hierin versteckt, unter einer Plastikplatte an der Seitenwand des kleineren Koffers und eingewickelt in der Einkaufstüte von einem Drogeriemarkt in Vesprem, ihr Tagebuch mit den Briefen von Manuela. Ein angeblich völlig zerstörter Laptop und ein mit Kennwort geschützter USB-Stick mit 64 GB.

Borhagen hatte ein Post-it angehängt mit der Bemerkung „Zigarrenstumpen, geschmacklos“. Über die fehlende DNA-Analyse kein Wort. Aber vielleicht war sie ja an anderer Stelle erwähnt. Sie würde sie finden, falls sie nicht unterschlagen worden war. Oder hatte man gedacht, dass eine zu starke Überlagerung mit ihrem eigenen Blut vorlag?