Das Paradies ist zu Ende

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Nach dem Essen im Ochsen fragte Gerda ihre Chefin, bei der sie arbeitete, ob sie bis morgen bei ihrer Schwester, Erika, bleiben könne. Dr. Tina erlaubte es ihr natürlich und sagte: „Gerda, ich möchte mich morgen bei deinen Eltern vorstellen, damit sie mich kennenlernen und möchten mit ihnen deinen Lehrvertrag besprechen. Frag bitte deine Schwester, ob sie ein Gästezimmer für uns beide hat, dann muss ich nicht bei Nacht heim fahren.“ Gerda erzählte uns später: „Morgens fuhr ich mit Tina vor dem Frühstück zu unserem Hof, um mit meinen Eltern zu frühstücken. Als wir von der Hauptstraße abbogen und auf dem Feldweg fuhren, sagte meine Chefin, Gerda ich halte jetzt an, und du fährst weiter. Ich bin sicher, dass uns hier kein Polizist begegnet. Als sie bei Gerners in Hof fuhren, staunten ihre Eltern als sie Gerda hinter dem Steuer des Volkswagens sahen. Gerda ging in die Küche und sagte ihren Eltern, während ich das Frühstück vorbereite, könnt ihr mit der Frau Doktor reden und beim Frühstück besprechen wir meinen Lehrvertrag. Gerners waren von der netten Frau Doktor sehr angetan und auch stolz, als Frau Doktor, Gerdas Lehrvertrag unterschrieb. Der Gernervater sagte, bevor du ausziehst und bei der Frau Doktor den Beruf lernsch, den du dir gewünscht hasch, möchten wir noch gemeinsam mit dir beten und dich mit Gottes Segen verabschieden. Ich hoffe, sagte die Gernermutter, dass du und deine Chefin uns öfters besuchen. Frau Dr. antwortete, ich werde schnellstens einen Antrag stellen, damit Gerda den Führerschein machen kann. Herr Gerner, sie sollten bei der Post einen Antrag stellen und Telefon einrichten lassen, damit wir telefonieren können. Erika hat im Gasthaus ebenfalls Telefon, dann können sie auch mit ihr telefonieren. Der Gerner sah seine Frau an und meinte, mir müsset uns doch no mit dem neumodische Zeug beschäftige. Gerda sagte zu ihren Eltern, ich gehe am Montag zur Post und beantrage euer Telefon. Der Gerner holte einen Schnaps und schenkte allen ein Glas Selbstgebrannten ein. Dr. Tina umarmte Gerdas Eltern und sagte, ich freue mich sehr, dass ihre liebe Tochter zu mir kommt. Sie ist eine exzellente Köchin und wenn sie Hilfe in der Landwirtschaft brauchen, gebe ich Gerda frei und bin gerne bereit, ihnen am Wochenende ebenfalls zu helfen, die Bewegung würde mir gut tun. Ich habe zwar von ihrer Tätigkeit keine Ahnung, aber Gerda kann mich anlernen. Der Gerner sagte, unsere Familie isch inzwische klein worde, on mir hen ja au en Traktor, der uns die Arbeit erleichtert. I ka bloß no nit gescheit fahre, aber des werd i au no lerne, Frau Doktor, da müsset sie uns nit helfe. An diesem Nachmittag wurde der Lehrvertrag von Gerda besiegelt.

Esther fuhr nach dem Abendessen mit Linde und mir in ihre Wohnung. Wir waren müde vom aufregenden Tag. Linde und ich kuschelten eng zusammen bis wir aufgedeckt und fotografiert wurden. Wir schliefen rasch wieder ein. Nachts spürte ich Madame und streichelte sie. In ihren Armen fühlte ich mich geborgen und schlief weiter. Als ich erwachte hatte Linde ihre Arme um mich gelegt. Madame war bereits aufgestanden. Ich fragte: „Linde, wie spät ist es wohl?“ Als Madame hörte, dass wir wach waren, setzte sie sich ans Bett und sagte: „Es ist neun Uhr, wir frühstücken gleich, aber zuerst möchte ich noch ein wenig mit euch spielen. Ihr seid eine Weile meine beiden Sklaven, ich möchte euch anschauen, es interessiert mich, wie sich meine Sklaven entwickeln. Lautes Schreien ist verboten, auch wenn es euch Schmerzen bereitet, dürft ihr nur stöhnen. Sobald ihr schreit werdet ihr bestraft. Ich möchte zunächst meine Sklaven breitbeinig in mein Bett fesseln.“ Sie band uns, mit Binden an den Stangen und Holzleisten im Bett fest. Meine Beine waren so gespreizt, dass es mir weh tat. Madame sagte: „Ich werde meine Lin eine Weile auf das Peinpferd setzen, meine Sklavenmädchen, weißt du noch, was das ist?“ „Ja etwas ähnliches wie der Pranger, den man im Mittelalter benutzt hat“, sagte Lin. „Schau her meine kleine Sklavin“, antwortete Madame, „ich hänge in meinem Himmelbett die oberste Leiste aus, die mittlere Leiste, auf die du dich setzten wirst ist dein Peinpferd. Dort siehst du die Uhr, du wirst zehn Minuten auf dem Peinpferd sitzen, wenn du schreist, verlängert es sich um zwei Minuten. Meine Sklaven aus dem Quartett werden sich an Schmerzen gewöhnen.“ Madame löste die Binden und setzte Lin, auf das Peinpferd. „Die Arme binde ich dir an, damit du dich nicht abstützen kannst, lass mich schauen, wie deine Muschi in den Genuss des Pferdchens kommt.“ Madame sah sich Lin an und lächelte. Lin biss die Zähne zusammen und sagte leise: „Das halte ich nicht aus.“ „Oh doch“, meinte Madame „du wirst staunen, was Sklaven aushalten.“ Ich fragte: „Madame, warum müssen wir Schmerzen aushalten?“ „Das erzähle ich euch, wenn unser Quartett vollständig ist. Während Lin ihre Schmerzen klaglos erträgt, überlege ich, wie ich dich quälen kann, ich möchte nicht immer deine Bälle drücken. Louis, schau die brennende Kerze, macht es romantisch. Bei Kerzen verbrennt nicht das Wachs, es verdunstet, nur der Dunst brennt. Das flüssige Wachs ist nicht sehr heiß, es gibt keine Brandblasen, aber Jungs haben Stellen an denen es schmerzt“, sagte Madame und tropfte das heiße Wachs auf meine Eichel. Ich stieß einen Schrei aus. „Mein lieber Sklave, ich überlege, ob du fünf Tropfen, ohne zu schreien aushalten kannst, für jeden Schrei gibt es einen weiteren Tropfen.“ Madame zog meine Vorhaut zurück, es folgten die nächsten Tropfen. Ich schrie nicht mehr. Danach nahm sie Lin vom Peinpferd. Linde war blass und sie sagte, „danke.“ Madame umarmte und streichelte Linde. Sie fragte: „War es sehr schlimm für meine kleine Sklavin?“ Sie umarmte mich ebenfalls, streichelte mich und fragte: „Lus, war es schlimm ?“ Wir waren eingeschüchtert und kämpften noch mit unseren Schmerzen. Ich hätte mich ebenfalls bei Madame fast bedankt. Ich war nicht mal zornig auf sie. Madame sagte: „Louis, deine Mutter kommt erst abends, wir bringen Linde nach Hause.“ Als wir zu Gerners kamen, waren Gerda und Dr. Tina noch da. Gerda sagte: „Ich hoffte, ihr würdet rechtzeitig kommen. Bitte esst mit uns, damit meine Eltern nicht wieder so traurig werden, denn jetzt haben sie wieder ihr Nesthäkchen daheim und sind nicht alleine.“ Gerda hatte einen Rinderbraten mit Kartoffelbrei und Erbsen gekocht. Als ich Gerda anschaute, wie sie das Essen auftrug, dachte ich, sie ist kein hübsches Mädchen mehr, sondern eine Frau. Sie war schlank und eher zierlich, obwohl sie nicht klein war, im Gegensatz zu Linde, hatte sie nicht diese blauen und lachenden Augen, sie sah etwas melancholisch aus, was sich wohl verstärkte, weil sie Abschied von zu Hause nahm. Gerda fragte: „Louis, hilfsch du in den Sommerferien wieder meiner Schwester?“ Ich antwortete: „Natürlich helfe ich gerne, es gefällt mir, mit dr Linde Kühe zu hüten, d' Linde kann eure und Seilers Kühe kaum alleine hüten, denn man muss zu zweit saumäßig renne, weil Kühe immer weglaufen und meinen auf andern Wiesen würde das Gras besser schmecken.“ Gerda sagte: „Zu zweit ist es nicht so langweilig, denn spielen und unterhalten kann man sich mit Kühen leider nicht.“ Nach dem Essen verabschiedeten sich alle. Gerda und Linde weinten, sie hatten sich sehr lieb, auch wenn sie manchmal zankten. Tina und Esther verabschiedeten sich am Auto. Tina fragte: „Wann kommst du diese Woche?“ Ich hörte wie Esther leise zu ihr sagte: „Vielleicht bin ich dir jetzt nicht mehr so wichtig, weil du Gerda hast?“ Tina sagte genauso leise: „So ein Quatsch, du bist und bleibst meine beste Freundin, ohne dich wäre ich nicht hierher gezogen.“ Gerda küsste mich und sagte: „Sei lieb zu meiner Linde, sie hat's verdient.“ Ich stieg zu Madame ins Auto und sagte: „Abschied, ist immer traurig.“ Madame antwortete: „Louis, ich überlege, ob wir in den Ferien, deine Kindergartentante in Frankreich besuchen. Wenn wir nachmittags fahren, haben wir wenig Zeit. Wir sollten am frühen Vormittag fahren, was denkst du?“ Ich fragte: „Madame, kommen wir in den Ferien weiterhin zum Förderkurs?“ Madame antwortete: „Ich freue mich, wenn ihr kommt. Ich fahre mit meiner Freundin zwei Wochen weg. Deine Mutter erzählte, dass ihr eine mehrtägige Wanderung geplant habt. Linde geht mit ihren Eltern auch zwei Tage weg. Du wirst eine Zeit bei Linde sein, da könnt ihr beide nicht zum Förderunterricht kommen. Wir besprechen es am Mittwoch, danach unterhalte ich mich ich mit euren Eltern. Du kommst noch mit mir, deine Mutter sagte, dass sie dich bei mir abholt.“ Es ist erst drei Uhr, ich denke, deine Mutter kommt gegen sechs.“ „Madame“, sagte ich, „Ich möchte sie gerne zeichnen, könnten sie mein Modell sein?“ Esther sah mich lächelnd und liebevoll an, holte mir einen Zeichenblock, zwei weiche Bleistifte und sagte: „Louis, ich bemerkte in der Schule, dass du mich gezeichnet hast und sah in der Pause heimlich deine Zeichnung an. Mein Schatz, dir wurde eine Begabung in die Wiege gelegt. Ich bin eine Stunde deine Sklavin, du darfst alles von mir verlangen und alles mit mir machen, was du willst.“ Ich umarmte meine Lehrerin und sagte: „Würden sie bitte ihre Augen schließen, damit sie mich nicht immer anschauen.“ „Hallo, Louis“, meinte Esther, „ich bin deine Sklavin, also sagst du nicht sie zu mir, denn eine Sklavin siezt man nicht, du musst mich nicht bitten, dass ich meine Augen schließe, sondern du befielst es.“ Es war mir nicht geheuer und ich war mir fremd als ich meiner Sklavin sagte: „Du bist meine neue Sklavin und du hörst auf den Namen Est, denn als Sklavin bist du eine Sache, mit der ich tun und lassen kann was ich will. Ich möchte dich zeichnen und du bist mein Modell. Setze dich auf den Sofa und ziehe bitte deinen Rock aus. Deine weiße Jacke kannst du anbehalten. Du darfst eine Zeitschrift ansehen, aber nicht mich, sonst bestrafe ich dich. Wenn ich dir etwas befehle und du nicht gehorchst, bestrafe ich dich.“ Meine Sklavin gehorchte, sie hatte ein Magazin, das sie oft las, es hieß „DER SPIEGEL“. Ich fragte meine Sklavin: „Warum gefällt dir die Zeitschrift?“ Est sah mich kurz an und sagte: „Während du zeichnest, lese ich dir vor.“ Ich schlug ihr auf den Po und antwortete: „Du hast mich angesehen, dafür bestrafe ich dich, jetzt lies mir mit deiner angenehmen Stimme vor.“ Est lächelte und las vor. Als ich meine erste Skizze fertig hatte, befahl ich ihr, ihre Jacke auszuziehen. Ich sagte: „Est, du bist im Unterrock eine sehr schöne Sklavin, ich möchte dass du mich jetzt ansiehst, damit ich deine dunklen Augen zeichnen kann.“ Als ich meine zweite Skizze fertig hatte, sagte ich: „Est, ich möchte dich jetzt nackt und stehend zeichnen, ziehe dich bitte aus.“ Meine Skizzen gefielen mir. Meine Sklavin bat mich, ihr die Zeichnungen zu zeigen. Est sagte: „Ich bin gerne die Sklavin eines Künstlers, deine Skizzen gefallen mir, zeigst du mir die Zeichnungen, wenn sie fertig sind?“ Ich sah Est an und sagte: „Wenn du erneut meine Sklavin bist, darfst du meine Zeichnungen sehen, aber jetzt möchte ich noch eine Weile mit meiner schönen Sklavin spielen, du hast mich aufgegeilt.“ Est lächelte, als ich sie ins Schlafzimmer führte, sagte ich: „Est, ich möchte dich fesseln, weil ich meine neue Sklavin ansehen möchte.“ Ich schob den Schrank vor und holte einen Ring soweit runter, dass ich ihre Hände festbinden konnte. Dann nahm ich beide Parkettbrettchen weg, spreizte ihre Beine und fesselte sie. Ich sah meine Sklavin auch von hinten im Spiegel. Meine Sklavin sprach kein Wort und lies es geschehen. Ich fasste ihre Brüste an und drückte sie ein wenig. Ihre Brustwarzen versteiften sich, als ich sie sanft biss. Sie verzog ihr Gesicht. Ich roch unter ihren Armen und sagte: „Ich rieche meine Sklavin gern.“ Est lächelte, ich streichelte sie und kniff ihren Po. Wieder verzog sie ihr Gesicht. Ich schlug ihr mit der Hand auf den Po und sagte: „Meine liebe Est, es ist keine Strafe, es gefällt mir.“ Est sagte: „Ich bin deine Sklavin, du kannst mit mir machen was du willst.“ Ich streichelte Est unter ihren Armen bis zur Hüfte, sie bekam eine Gänsehaut, ich streichelte ihre Beine und ihre Oberschenkel, auch hier bekam Est eine Gänsehaut. Ich streichelte ihren Bauch und ihren Busen und fragte: „Meine liebe Sklavin, ist es für beide Brüste gleich schön, oder gefällt es einer Brust besser?“ „Meiner linken Brust gefällt es besser“, sagte Est. „Ich hole ein Lineal und messe wie tief deine Scheide ist.“ Sagte ich. Est ließ es geschehen. Ich kniff sie in ihre Scham. Wieder verzog Est ihr Gesicht. Est war langweilig, deshalb holte ich den kleinen Bambusstock und schlug auf ihren Po. Es erregte mich, was ich seltsam fand. Ich sah in ihrem Gesicht den Schmerz wenn ich sie schlug und genoss den Augenblick. Ich schlug stärker, sie stöhnte manchmal, gab jedoch keinen Laut von sich. Ich sah die Striemen auf ihrem Po, auch das erregte mich. Ich genoss etwas Fremdes. Es traf mich wie ein Blitz, ich fragte mich und hatte dabei laut gesprochen: „Bin ich ein Sadist?“ Das Wort hatte Madame uns erklärt. „Vielleicht?“ Sagte meine Sklavin. „Wir Menschen sind vieles, ein wenig Sadist, ein wenig Masochist und auch ein wenig normal.“ Meine Sklavin hatte, dabei gelächelt. Ich küsste Est auf ihre Scham, sie zitterte und ich roch ihre Erregung. Ich holte ihre kurze Peitsche mit dem breiten Leder, es gab keine Striemen, die ganze Fläche rötete sich. Ich überlegte, warum mir das gefiel. Warum konnte ich jemand Schmerzen zufügen, den ich liebte? Ich schlug ihr mit der breiten Peitsche über ihren Bauch und ihren Busen. Est erregte mich und ich wusste nicht warum. Ich stand auf einen Stuhl und küsste Est auf ihren Mund, ich drückte meinen Körper an sie und sagte: „Meine Sklavin, wenn du mich nicht küsst, bestrafe ich dich.“ Sie küsste mich schön und intensiv und sagte: „Binde mich los, ich möchte mit dem Künstler, der mein Herr ist, intensiv schmusen. Ich schlug mit der Peitsche auf ihren Po, band sie los und ging mit ihr zum Bett. Est wurde zu einer Traumsklavin. Ich legte meinen Kopf an ihren Hals, wir ruhten uns aus und waren zärtlich. Da klingelte ihr Zeitwecker. Est sagte: „Meine Sklavenzeit ist vorbei. Du wurdest von dir überrascht. Es gefiel dir, dass du Macht über mich hattest, denn Macht ist geil und Macht ist erregend. Deine Kindergärtnerin hatte ebenfalls Macht. Wenn Erwachsene pädosex mit Kindern haben, nennt man dies Pädophilie, es ist verboten. Es hat mit Macht zu tun, es geht mir wie dir, es erregt mich, wenn ich euch bestrafe, aber ich habe euch trotzdem sehr lieb. Würde es dir gefallen, wenn ich manchmal deine Sklavin wäre.“ Ich sagte: „Madame, ehrlich, ich weiß es nicht, meine Erregung überraschte mich. Ich glaube es würde mir gefallen.“ Madame sagte: „Wir teilen unser Geheimnis mit niemand.“ Wir hatten geduscht und uns angezogen. Wir wollten gerade Schach spielen, als es klingelte und meine Mutter kam. Sie sah das Schachspiel auf dem Tisch. Ich fiel ihr um den Hals und freute mich. Meine Mutter fragte: „War mein Louis brav und hat nichts angestellt? Ist er ihnen nicht zur Last gefallen? Ich danke ihnen.“ Esther überlegte und sagte: „Wir sagten, dass wir uns duzen, sie umarmte meine Mutter und sagte: „Martha, dein Louis ist bei mir sehr lieb und hilfsbereit, du kannst mich jederzeit fragen, wenn du weggehen möchtest, ich nehme deinen Louis gerne.“ Sie fügte im Spaß hinzu: „Wenn du ihn nicht mehr willst, kaufe ich ihn dir ab.“ Wir lachten, ich überlegte, was meine Mutter wohl denken würde wenn sie wüsste, was ich an diesem Wochenende erlebte. Sie fragte: „Esther, hast du schon gehört, dass der Seiler Walter jemand vergewaltigt hat. Anscheinend hat ein Amisoldat, den jungen Seiler fürchterlich fertig gemacht. Er ist, nur mit einem Sack bekleidet, mitten in der Nacht zum Gasthof Ochsen gelaufen und soll übel ausgesehen haben. Man hat auch schon gemunkelt, er hätte seiner Schwester was angetan. Ich weiß nicht, woher in unserer Region ein Soldat der US Armee herkam. Vielleicht hat es dem Walter Seiler geträumt.“ Meine Mutter erzählte unsere Geschichte und sagte: „Wenn er wirklich eine Frau vergewaltigt hat, dann geschieht es ihm recht.“ Esther sagte zu meiner Mutter: „Ich habe Walter Seiler nur ein oder zweimal gesehen, er sieht bösartig aus. Wird im Dorf darüber geredet? Kannst du mir mal sagen, was ihr in den Ferien, wann geplant habt? Ich möchte mit meinem Quartett nach Frankreich zu Louis ehemaliger Kindergartentante fahren, sie hat mich und die Kinder eingeladen.“ Meine Mutter war etwas überrascht und sagte: „Tante Helga hat im Kindergarten meinen Louis und d' Rosanna vom Zahnarzt fürchterlich verhauen, er war damals ein Lausbub, aber das war zuviel, ich musste damals mit ihm zum Arzt. Als mein Louis ihr später die Tasche nach Hause trug, war sie sehr nett und hat Kakao mit ihm getrunken. Sie hat, als er zur Schule ging, sogar mit ihm gelernt. Esther, wenn wir uns nächstes Mal sehen, sage ich dir unsere Ferienpläne.“ Esther antwortete: „Martha, Lindes Eltern erzählten, Louis würde in den Ferien Lindtraud wieder helfen würde. Gerners freuen sich, weil nur noch Linde zu Hause wohnt. Inzwischen haben sie einen Traktor, da darf Louis vielleicht auch mal den Traktor fahren. Ach und noch etwas neues, du weißt, meine Freundin, die Ärztin, hat jetzt mit Gerda einen Lehrvertrag, Gerda wird Sprechstundenhilfe und wohnt bei ihr.“ „Ach des freut mich“, antwortet meine Mutter, „Gerda wäre gern Krankenschwester geworden, jetzt lernt sie einen tollen Beruf, der dem Mädle sicher gefällt, weil d' Gerda nie Bäuerin werden wollte. Deine Freundin bekommt ein tüchtiges Mädchen, sie wird mit ihr zufrieden sein. Du hast dabei sicher nachgeholfen. Esther, du bist eine patente und tolle Frau.“ Esther sagte: „Als ich mit Louis heute bei Gerners war, gab es Lachen und Weinen, weil sich Gerda verabschiedet hat und zu meiner Freundin zieht. Alle freuten sich, weil Gerda einen Beruf lernen darf, der ihr gefällt.“ Meine Mutter sagte: „Esther, ich muss dir sagen, du bist wirklich für das ganze Dorf ein Segen, hoffentlich bleibst du lange in Larenbuch.“ Meine Mutter wurde ein wenig verlegen und sagte ich wünsche dir, dass du einen lieben Mann findest und sehr glücklich wirst, du hättest es verdient.“ Esther antwortete: „Martha, du hättest auch einen netten Mann verdient und findest vielleicht ebenfalls keinen.“ „Bei mir ist es anders“, sagte meine Mutter, „denn mit meinen drei Kindern ist es nicht leicht, meine Tochter möchte keinen Stiefvater.“ Die Frauen umarmten und verabschiedeten sich, Esther küsste mich und sagte: „Louis, wir sehen uns am Montag in der Schule und am Mittwoch wie immer zum Förderunterricht. Vielleicht darfst du übernachten, Linde freut sich, wenn sie nicht alleine ist. Meine Mutter sagte: „Also wenn er will, darf er gerne am Mittwoch übernachten, dann lasse ich dir seinen Schlafanzug hier. Am Montag fragte Frau Kofer unsere Klasse: „In zwei Wochen sind Sommerferien, danach verlassen uns leider vier Kinder, die ins Gymnasium wechseln. Habt ihr inzwischen mit euren Eltern gesprochen, wer von euch noch Sprung ins Gymnasium wagen möchte? Also niemand mehr. Ich werde nach den Ferien noch ein Jahr, eure Lehrerin in der sechsten Klasse, dann übernehme ich wieder eine zweite oder dritte Klasse. In den kommenden zwei Wochen unternehmen wir noch einige Lehrgänge. Ihr seid eine sehr liebe und tolle Klasse, ich bedauere, dass vier meiner Schüler unsere Klasse verlassen. Da wir morgen schönes Wetter bekommen, haben wir einen interessanten Lehrgang vor. Wir haben ein Sägewerk besichtigt, deshalb wollen wir unsere Wälder ansehen. Ich war gestern Abend bei einem Bauer, der viel Wald besitzt und der am Dienstag einige Bäume fällen möchte. Ich fragte ihn, ob ich mit meiner Klasse zusehen kann. Deshalb gehen wir am Dienstag zum Seiler-Hof und schauen zu, wie Bäume gefällt werden. Bitte denkt mal nach, wie sehr Holz unser Leben bestimmt.“ Rosa meldete sich und sagte: „Ich habe gehört, der junge Seiler hätte eine Frau vergewaltigt.“ Wir unterhielten uns darüber und auch was eine Vergewaltigung ist. Frau Kofer sagte: „Wisst ihr, es kann sein, dass Walter Seiler das getan hat, aber seine Mutter und seine Schwester sind sehr nett, sie sollten nicht unter dem Gerücht leiden. Vielleicht ist Walter Seiler ein bösartiger Mensch. Vielleicht ändert er sich, vielleicht ist es nur ein Gerücht, wir wissen es nicht. Von Seilers, ist es nicht weit zu Gerners, dort können wir wieder am Brunnen sitzen und vespern. Also morgen gute Schuhe anziehen, Vesper und was zu trinken mitnehmen, bitte sagt euren Eltern, es könnte später werden. Es war schönes Wetter, ich hatte meinen Brotbeutel dabei. Lindtraud hatte für mich Vesper mitgebracht. Als Getränk hatte ich Wasser in einer Feldflasche. Meist war unser Quartett zusammen, es gefiel mir bei den Mädchen, sie unterhielten sich anders als Jungs und waren nicht so angeberisch. Linde und ich hatten unsere Schleuder mitgenommen. Frau Kofer sagte: „Wenn ihr mit der Schleuder schießen wollt, müsst ihr bitte vorausgehen, damit niemand getroffen wird.“ Erhard und Klaus fanden die Schleuder von Linde nicht schlecht und fragten: „Linde lässt du uns mal damit schießen?“ Linde zeigte auf einen Baum und sagte: „Den treffe ich.“ Klaus sagte: „Wenn du triffsch, kriegsch mei Brausepulver.“ Linde nahm einen Stein und schoss. Man hörte, wie der Stein mit einem „bing“ den Baum traf. „Respekt“, sagte Klaus, „aber wahrscheinlich ein Zufall.“ Linde traf noch zweimal. Klaus gab ihr sein Waldmeister-Brausepulver. Klaus versuchte es ebenfalls und traf nicht. Ich gab Erhard meine Schleuder, der Gummi war dicker und der Stein bekam mehr Wucht. Erhard traf mit 5 Schuss nur einmal. Er sagte: „Wenn die Weiber so weiter machet, no müsset mir eines Tages Kinder kriege und Putzen und Kochen und Waschen und die Weiber gehn in d’ Fabrik und machet Uhren, Fahrräder und Autos.“ Rosanna sagte: „Du könntest putzen und Geschirr spülen, aber kochen könntest nicht und es würde dir niemals gelingen, ein Kind zu bekommen. Also braucht man solche Männer wie dich nicht mehr. „Aber i kann Kinder mache“, sagte Erhard. „Aber wer will von dir ein Kind, wenn ich von dir eines bekäme, würde ich abtreiben.“ „Du“, sagte Erhard, „des isch verboten.“ Rosanna antwortete vorausschauend: „Es ist verboten, weil Männer Gesetze machen und keine Ahnung haben, aber du wirst sehen, eines Tages machen Frauen Gesetze, dann wird Abtreibung erlaubt.“ Linde gab Rosa ihre Schleuder, die sportliche Rosa war enttäuscht, weil sie nicht traf. Linde zeigte es ihr nochmals, sie traf wieder nicht. Sie fragte: „Linde, woher hasch du die Schleuder?“ Lindtraud sagte: „Ha, vom Louis.“ Rosa sah mich an und fragte: „Hast du die wirklich selbst gemacht? Wenn du mir eine machst, darfst du dir von mir was wünschen.“ Ich sagte: „Rosa, morgen schenke ich dir eine.“ Erhard fragte: „Louis, was wünschst du dir von ihr?“ „Das sage ich ihr, wenn sie die Schleuder bekommt, aber ich sage es doch nicht dir.“ Antwortete ich und gab an als ich sagte: „Erhard, siehst du die alte Birke da vorne, die treffe ich.“ Ich schoss und man hörte wie der Stein traf, ich zeigte es ein zweites Mal und „bing“, traf der Stein wieder den Baum. Frau Kofer wollte es ebenfalls probieren, ich gab ihr meine Schleuder und „bing“, hörte wir, wie der Stein die Birke traf, sie zielte nochmals und traf wieder. Rosa hatte zugeschaut. Ich gab ihr meine Schleuder und „bing“, hörte man wie der Stein die Birke traf. Frau Kofer sagte zu Erhard: „Wahrscheinlich musst du nicht mehr lange warten, bis Frauen Gesetze machen und Gesetze ändern. In eurer Generation wird sich vieles ändern und manche Jungs müssen sich umstellen. Schaut, unsere Landschaft, so wie sie jetzt aussieht, wurde ausschließlich von Menschen angelegt. Unsere Wälder wurden von Menschen angelegt, sie hegen und pflegen die Wälder. Wiesen sind angelegt, Felder werden gepflügt, gesät und geerntet. Es gibt keine wilden Kühe und keine Wildpferde mehr. Alles ist bei uns kultiviert. Der Schwarzwald wurde mit schnell wachsenden Bäumen, nämlich weitgehend mit Fichten bepflanzt, um Holz zu verkaufen. Das kauften die Holländer für Ihre Häuser und Schiffe. Es wurde mit riesigen Flößen erst die Kinzig, dann den Rhein hinunter bis nach Holland geflößt und dort verkauft. Viele Holzfäller und Flößer kamen damals ums Leben, denn das Flößen war eine gefährliche Arbeit.“ Inzwischen waren wir beim Seiler-Hof angekommen. Einer der beiden Rottweiler Hunde lag an der Kette und kam zu Linde die er kannte, sie streichelte ihn. Er beschnupperte sie, vielleicht wollte er wieder Knochen. Linde hielt ihn am Halsband fest. Frau Kofer klopfte. Walters Schwester kam aus dem Haus. Im Gegensatz zu ihrem Bruder, sah sie mit ihren roten Haaren hübsch aus, sie war siebzehn und ein wenig schüchtern. Sie sagte: „Frau Kofer, darf ich sie begleiten, mein Vater und mein Bruder sind im Wald und fällen Bäume, sie würden sie kaum finden. Frau Kofer fragte sie nach ihrem Namen und sagte: „Erna hast du Schmerzen im Bein, du hinkst ein wenig“. „Ich bin hingefallen“, sagte sie schnell. „Zeig mal“, sagte Frau Kofer. Erna hatte einen riesigen blauen Fleck am Oberschenkel. Als wir in Wald kamen, hörten wir das Geräusch der Äxte, dann hörte man das Geräusch einer Säge. -Mit heutigen Kettensägen ist das Fällen von Bäumen einfacher und nicht mit damals zu vergleichen, heute hört man den Lärm von Motorsägen, oder den Krach einer riesigen Maschine, die ein Mensch bedient und Bäume zersägt, entastet, entrindet und am Wegrand aufschichtet.- Um damals einen Baum zu fällen war es ideal, wenn zwei Männer mit der Axt im Takt Holzspäne aus dem Stamm schlugen, dann nahmen beide eine Baumsäge, die jeder zu sich her zog, deshalb mussten Holzfäller zu zweit sein. Irgendwann war der Stamm soweit durchgesägt, dann wurde ein Keil in Stamm getrieben, bis der Baum krachend und stöhnend umfiel. Es gab keine Maschinen, die Äste wurden mit der Axt entfernt. Dann wurde der Baum mit einem etwa 50 cm langen, halbrunden Messer, das an jedem Ende einen Griff hatte, geschält. Die Stämme wurden meist von Kaltblütern aus dem Wald gezogen und am Wegrand aufgeschichtet. Zwei Männer luden sie auf ein Langholzfahrzeug und brachten sie zum Sägewerk. Wir hörten, wie ein Baum krachend umstürzte. Erna rief ihren Vater, der mit seinem schrecklichen Sohn aus dem Wald kam. Der alte Seiler sagte: „Ihr seid die erste Schulklasse, die uns besucht um zu sehen, wie und warum Bäume gefällt werden. Leider müssen im Wald Bäume gefällt werden, nicht nur, weil wir Bauern Geld brauchen, sondern damit Bäume nicht zu dicht stehen, sonst nehmen sie sich gegenseitig Licht und Sonne weg. Wisst ihr, der gesündeste Wald ist ein Mischwald, der aus verschiedenen Baumarten besteht.“ Frau Kofer fragte: „Herr Seiler, dürfen die Kinder meiner Klasse mal zusehen, wie sie und ihr Sohn einen Baum fällen?“ Herr Seiler sagte: „Wir müssen am Waldrand einen fällen, den fällen wir jetzt. Im Wald, wo Bäume oft unberechenbar fallen, wäre es für ihre Klasse zu gefährlich.“ Herr Seiler zeigte uns am Waldrand eine riesige Fichte, die er fällen möchte. Es gefiel mir, wie der Seiler-Bauer, dem Baum sagte: „Mein Baum, du bist eine meiner schönsten Fichten, dich hat mein Großvater gepflanzt, ich bedaure, dass wir dich fällen müssen. Ein Zimmermann braucht deinen Stamm für das neue Dach eines Bauernhofs, es wird dir dort sicher gefallen. Ich danke dir und dem Herrgott, dass du so schön und gerade gewachsen bist.“ Wir bildeten einen Halbkreis und schauten den beiden Seiler-Bauern zu. Wir waren weit genug entfernt, dass der Baum uns beim fallen nicht treffen konnte. Der Seiler wollte Erna heimschicken. Frau Kofer sagte: „Lassen sie Erna noch eine Weile bei uns. Sie ist durch ihre Verletzung beim Laufen behindert. Wenn sie mit uns zurückgeht, kann ich sie stützen. Die Verletzung ist eigenartig, vielleicht sollte Erna einen Arzt aufsuchen. Die Verletzung sieht aus, als hätte ein Pferd, eine Kuh, oder ein Mann sie getreten.“ Die beiden Seiler Bauern holten ihre Äxte und schlugen im Takt große Späne aus dem Baum, dann nahmen sie ihr Baumsäge und sägten gleichmäßig. Danach schlugen sie große Keile in Stamm, bis die Fichte krachend und stöhnend umfiel. Frau Kofer erklärte uns, wie das Alter der Bäume durch Ringe im Stamm bestimmt werden kann. Frau Kofer bedankte sich bei den beiden Seilers und sagte: „Es hat mich sehr gefreut, dass meine Klasse gesehen hat, wie zwei Männer einen riesigen Baum fällen können. Herr Seiler es gefiel mir besonders, dass sie dem Baum erklärt haben, warum sie ihn fällen müssen. Vielleicht finden sie die Liebe zu ihren Bäumen und ihrem Wald, auch zu Menschen. Es wäre schön, wenn sie ihrem Sohn diese Liebe ebenfalls näher bringen.“ Wir gingen zum Vespern zu Gerners und saßen um den Brunnen, als der Gerner und seine Frau mit ihrem neuen Traktor nach Hause kamen. Der Gerner schenkte uns einen großen Krug mit frischem Apfelmost, der süß war und noch keinen Alkohol enthielt. Er gab uns fünf Gläser und sagte: „Ich denke dass einige von euch aus eim Glas trinke könnet, denn i han keine vierzig Gläser.“ Wir bedankten uns bei Lindes Papa. Als ich mein Glas an Erhard weiterreichte, fragte er: „Louis, wieso sagsch du zu dem Bauer Gernervater, i han denkt dein Vater wär tot?“ Linde sagte: „Erhard, wenn i zu dir sage dät, du wärsch ein Ochs, dann hät ich den beleidigt, weil mein Ochs gescheiter ist als du. Deshalb kann i dir des nit erkläre.“ Erhard lachte hämisch und sagte: „Ihr Baure un dr Louis hän halt a weng ein Vogel, euch gfällt des, wenn so ein Bauer mit seim Baum schpricht, wenn er ihn fällt. Da lachet sich ja eure Hühner z' dot.“ Unsere Lehrerin hatte das Gespräch gehört und sagte: „Weißt du Erhard, es gibt Menschen, die lieben ihre Tiere, ihre Bäume und die Natur. Mich hat es beeindruckt wie der Bauer mit seinem Baum sprach. Hast du mal gesehen, wie sich Sonnenblumen der Sonne zuwenden und sich dabei drehen, weil sie ihre Wärme und ihr Licht brauchen. Pflanzen und besonders Bäume sind Lebewesen. Ich weiß, dass die schöne Fichte, den Seiler Bauer gehört und verstanden hat. Wahrscheinlich versteht ein Ochse oder eine Kuh wenn Linde mit ihnen spricht. Erhard, wenn du manches nicht verstehst, solltest du tolerant sein und dich nicht über Dinge lustig machen, die du nicht verstehst. Linde, du kannst natürlich zu Hause bleiben.“ Ich sagte leise: „Linde, was du zum Erhard gesagt hast, war klasse, ich würde dich am liebsten in Arm nehmen, aber das sieht doof aus, wenn alle uns zusehen. „Louis, komm schnell mit“, sagte sie, „ich muss dir noch was zeigen.“ Hinter der Tür küsste sie mich zum Abschied. Auf dem Rückweg sah ich an einem Haselnussstrauch eine perfekte Astgabel. Ich sagte: „Rosa, bitte warte auf mich, ich klettere schnell hoch, die Astgabel gibt eine perfekte Schleuder für dich.“ „Bitte“, sagte Rosanna, „gib mir dein Messer, ich möchte gerne die Astgabel selbst holen.“ Rosa bewunderte mein Taschenmesser, sie schnitt die Astgabel ab und gab sie mir. Ich zeigte ihr, wie lang die einzelnen Enden sein müssten, um eine perfekte Schleuder zu fertigen und wie in die Gabelenden eine Kerbe geschnitten wird. Ich sagte: „Rosa, jetzt brauche ich nur noch die Gummis und das Leder. Ich werde für dich die gleichen Gummis nehmen, wie bei meiner Schleuder. Sie fragte: „Woher hast du die Gummistreifen?“ Ich erklärte es ihr leise. Als Erhard mein Taschenmesser sah, sagte er: „Da sagt man, so Witwen hätten wenig Geld und dann sehe ich, dass ihr Sohn s' teuerschte Taschenmesser hat.“ Ich sagte: „Erhard, du bisch so ein blöder Sack, das Messer hat mir meine Patin geschenkt. Aber eigentlich geht es dich wirklich nichts an. Du hast auch ein Messer und kannst dir eine Astgabel schnitzen.“ Erhard sagte: „Aber i han keine solche Gummis.“ Ich antwortete: „Wenn du nit immer so bösartig wärsch, no könntsch mi frage, ob i dir zwei schenken könnt,.“ Erhard war leise geworden und sagte: „Weisch, manchmal bin ich neidisch und bösartig, aber ich versuch, dass wir vor den Ferien gut miteinander auskommen. Kasch du mir wirklich zwei solche Gummis besorgen.“ Als wir in der Schule waren, wartete Rosa bis wir alleine waren. Sie sagte zu Frau Kofer: „Ich hab mit Louis so lange nicht geschmust, kann ich mit ihm zu ihnen kommen, sonst müssen wir wieder in die Kirche gehen.“ Frau Kofer lachte: „Rosa das ist Erpressung, du kannst mit Louis natürlich zu mir kommen, ich verstehe dich, denn die letzten Male ist unser Förderkurs ausgefallen.“ Als wir bei Esther in der Wohnung waren, sagte Rosa: „Louis, zieh dich bitte aus, ich muss mit dir kuscheln, weil ich süchtig wurde.“ Madame sagte: „Ich will euch nicht beeinflussen, aber Rosa, lass dir Zeit, dann du bist viel länger im Paradies.“ Wir kuschelten und schmusten über eine Stunde. Dann nahm ich mir von den Schleudergummis welche mit. Ich steckte die Gummilösung ein, wickelte ein Stück Draht auf und schnitt etwas von dem Leder ab. Wir bedankten uns bei Madame und verabschiedeten und küssten uns auf der Treppe. Ich sagte: „Rosanna, wenn ich dich heute nicht begleite, kann ich dir morgen deine Schleuder mitbringen.“ Dann rannte ich nach Hause und erzählte meiner Mutter, was wir heute in der Schule gemacht hätten und was Frau Kofer zum Seiler sagte. Ich fertigte die Schleuder für Rosanna an und schnitzte in die dunkelbraune Rinde Verzierungen. Ich freute mich, dass ich einen Wunsch frei hatte. Für die zwei Gummis die ich Erhard versprochen hatte, nahm ich Schläuche von PKW-Reifen, damit er nicht so weit schießen konnte. Linde konnte inzwischen mit der Schleuder sehr gut schießen und stärkere Gummis von LKW-Schläuchen spannen. Meiner Mutter sagte ich, dass ich mit Hartmut noch etwas im Sägewerk aufräumen müsste und rannte in Wald, um nach einer schönen Astgabel zu suchen. Ich fand eine passende und fertigte für Linde eine zweite Schleuder an, in die dunkelbraune Rinde schnitzte ich ihren Namen und Sterne ein. Meine Mutter meinte, es wäre Zeit ins Bett zu gehen.