Das Paradies ist zu Ende

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Ich begleitete Reinhild und schrieb abends meinem Tagebuch: Hella, heute erzähle ich Dir eine lustige Geschichte, als Ren zur Kirche auf die Uhr sah, sagte sie zu mir: „Heute sind wir noch früh dran, wenn meine Mutter nicht zu Hause wäre, könnten wir in meinem Zimmer spielen. Mir könntet aber no schpaziere laufe on mitnander schwätze, hätsch Lust, no könnte mir zur Bergkapelle laufe“. Ich hatte Lust und nahm Ren bei der Hand. Zur Bergkapelle ging es durch einen finsteren Jungwald. Ren schaute mich an und meinte: „Jetzt han i mi scho so dra gewöhnt, dass i au mit dir scho fascht hochdeutsch gschwätzt hät, obwohl mir ganz allei sin.“ Ich dachte es wäre vielleicht gar nicht schlecht, weil wir ja inzwischen auch in der Schule hochdeutsch reden sollten und sagte es ihr. Reinhild fragte: „Glaubst du, dass es eine Sünde ist, wenn man sich streichelt und zusammen kuschelt?“ Ich antwortete: „Ich weiß, dass es keine Sünde ist. Wenn Gott es schlimm oder sündig fände, hätte er dafür gesorgt, dass es uns keinen Spaß macht, dann würden wir ungern Kinder zeugen. Tiere machen es ebenso, also hat Gott uns diese Freude geschenkt. Ich glaube nicht dass Gott uns immer beobachtet. Wenn es unserem Gott nicht gefallen würde, hätten wir Frau Kofer nicht als Lehrerin bekommen. Wenn ich mir vorstelle, wie zickig du anfangs warst, hätte ich nie gedacht, dass dir vögeln und schmusen jemals gefällt.“ Ren sah mich an und antwortete: „Ich war damals no schüchtern und hatte Angst etwas Unrechtes zu tun. Wenn ich heute mal einen Tag keinen Sex habe, muss ich es mir selbst machen. Es wundert mich, dass ich mit Lin und Ros so eng befreundet bin, obwohl deine Linde manchmal eifersüchtig ist. Ich vögle gern mit dir, aber ich spiele lieber mit Ros und Lin. Würde es dir was ausmachen, wenn eine von uns, oder vor allem, wenn d' Linde mit einem anderen Jungen vögeln würde?“ Ich dachte nach und stellte fest: „Es würde mir was ausmachen. Gleichzeitig fand ich es blöd, weil man ja wirklich keinen Menschen besitzen kann. Vielleicht ist es uns angeboren, dass man meint, man müsste jemand besitzen. Sogar Lindes Hund ist manchmal eifersüchtig, wenn ich Linde in Arm nehme, bellt er mich an, weil er meint, es wäre seine Linde. Linde lacht und schimpft, Hasso, merk dir, i g' hör nur mir und nit dir, aber au nit im Louis. Wir haben unseren Verstand und können uns gegen Eifersuchtsgefühle wehren. Es wurde mir tatsächlich schon im Kindergarten klar, dass man Menschen nicht besitzen kann. In meiner Familie leben meine zwei Geschwister. Meine Mutter liebt uns alle. Ich mag meine Schwester und meinen Bruder, ich muss nie eifersüchtig sein, wenn meine Mutter zu meinen Geschwistern genauso nett und lieb ist.“ Inzwischen waren wir bei der Bergkapelle. Wie erwähnt, sind katholische Kirchen und Kapellen immer geöffnet. Ren und ich gingen hinein. Kirchen und Kapellen haben immer etwas Feierliches. Es roch leicht nach Weihrauch. Von Ros wusste ich inzwischen, dass Katholiken dieses Harz aus dem Weihrauchstrauch der in Oman wächst anzünden, um einen feierlichen Geruch in Kirchen zu verbreiten. Wenn es sich um echten Weihrauch aus Oman handelt, finde ich diesen Duft sehr angenehm. Wir waren in der Kapelle alleine. Reinhild kniete sich hin und betete: „Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns arme Sünder und sorge dafür dass wir in dieser Kapelle alleine bleiben, weil ich gerne mit Louis spielen möchte. Du hasch leider nie erfahre, wie schön Sex ist, denn du hasch dein Sohn als Jungfrau geboren und bisch gebenedeit.“ Ren stand auf und legte ihren Arm um meinen Hals, sah mich an und fragte: „Was eigentlich, wenn i mir des überleg gar nit sei kann. Heilige Maria Mutter Gottes, wahrscheinlich hasch du bloß gemeint, dass dir ein Erzengel a Kind prophezeit hat, sicher war dein Engel in Wirklichkeit so ein Kerle wie dr Louis und hat dich zum vögle überredet und du hasch nachher selber glaubt, weil es dir gefiel, es wäre ein Engel gewesen. Aber egal, bitte hilf uns damit niemand kommt, Amen. So, Louis, jetzt musch du mir zeige, wie ihr Evangelische betet.“ Ich antwortete: „Wir beten im Stehen: „Lieber Gott, ich würde gerne mit Reinhild in deiner Kapelle alleine sein und mit ihr spielen. Bitte sorge dafür dass niemand kommt und wenn jemand unterwegs zu deiner Kapelle ist, dann könnt dr Petrus für ein Gewitter sorgen, damit die Leute wieder umkehren, Amen.“ Ich ging nochmals vor die Türe und sah, dass weit und breit niemand unterwegs war. Ren sagte zu mir: „Du müsstest vielleicht ein Stock in die Tür spannen, falls jemand kommt, dann kann er nicht reinkommen.“ Wir suchten im Wald einen passenden Stock. Da die Türe nach außen aufging war es nicht einfach. Schließlich hatten wir einen passenden Stock gefunden und klemmten ihn in die Türklinke und den Türrahmen. Wir zogen uns in eine Ecke zurück, hier konnte uns kein Mensch durchs Fenster sehen. Der gekreuzigte Jesus sah auf die andere Seite. Reinhild meinte. „Wir sind verwöhnt, mit Rosanna habe ich manchmal geschmust indem wir uns untern Rock fassten. Mit dir will ich so schmusen und spielen, dass ich dich sehn kann, deshalb musst du dich ausziehen“ „Aber du auch“, sagte ich. Wir zogen uns aus, wollten uns jedoch nicht auf den kalten Boden oder auf eine Bank legen“. Reinhild nahm meinen Penis in die Hand und sagte: „Es gefällt mir, wenn ich mit damit spiele, da kommst du mir so hilflos vor und ich denke, ich habe Macht über dich.“ Als wir aus unserem Paradies zurück kamen, streichelten wir uns. Ich sagte: „Mein Gott, war das schön, mit dir.“ Ren sagte: „Da hat Gott nichts getan, das war nur ich, aber mir gefiel es auch. Ich glaube, dass wir gehen müssen. Wir zogen uns rasch an, ich warf den Stock von der Türe in Wald. Wir hielten uns an der Hand und gingen rasch. Plötzlich blitzte es und gleich darauf donnerte es. Reinhild sagte: „Jesses-Maria, -ein typischer Aufschrei unserer Region- jetzt werden wir bestraft und ich ängstige mich bei Gewitter. Ich hatte vor Gewitter keine Angst und sagte: „Ren wir werden nicht bestraft, Petrus hat‘s missverstanden, ich bat, wenn jemand unterwegs wäre sollte er für ein Gewitter sorgen. Als Petrus uns sah erinnerte er sich, dass Gott sagte, er soll für ein Gewitter sorgen. Ich sollte mich im Gebet klarer ausdrücken.“ Es regnete fürchterlich, ich nahm Ren bei der Hand, wir rannten los. Ich brachte sie nach Hause, wir waren nass bis auf die Haut. Glücklicherweise war es nicht kalt. Frau Gründer öffnete uns die Tür und sagte: „Ja Louis, das ist aber nett, dass du Reinhild heim begleitest, weil meine Tochter bei Gewitter fürchterlich Angst hat. Wo seid ihr denn gelaufen, ihr habt ja Tannenadeln auf eurem Kopf und in der Kleidung“. Ich überlegte und sagte: „Frau Gründer wir standen unter der Tanne beim Vereinshaus und hofften, dass es aufhört. Reinhild meinte es wäre bei einem Gewitter unter dem Baum unsicher, deshalb sind wir heim gerannt.“ Frau Gründer wollte mir von Reihild eine trockene Bluse und einen Schlüpfer geben, damit ich nicht friere. Sie sagte: „Louis, leider habe ich keine Hose für dich.“ Ich lachte und bedankte mich für den Schlüpfer und die Bluse und sagte: „Es ist nicht kalt und ich laufe rasch heim, wegen der nassen Hose friere ich nicht.“

Ich rief meinem Freund Hartmut, als ich bei seinem Haus war. Als er kam sagte ich: „Du Hartmut, es war saublöd, weil du zugegeben hast, dass du Angelika angesehen und angefasst hast. Deine Mutter hat im Dorf böse Geschichten erzählt. Wir ändern die Geschichte, du sagst deiner Mutter, sie hätte was missverstanden, du hättest nur Sägemehl aus den Kleidern von Angelika geklopft, aber sie nicht angeschaut. Du wärst auch nicht alleine gewesen, weil wir alle dabei waren. Nur Lindtraud fuhr mit Frau Kofer weg, aber Rosanna und Reinhild sahen deine Mutter und haben sie gegrüßt, als sie in Keller geschaut hat. Du sagst ihr, du wolltest es ihr sagen, aber sie hätte nicht zugehört, weil sie dir gleich den Arsch versohlte. Hartmut, wir konnten auch Frau Kofer überzeugen. Sie wird morgen mit den Lehrern reden.“ Hartmut war etwas skeptisch, ob wir die Geschichte damit aus der Welt schaffen könnten. Er sagte: „Louis, i bleib fescht bei der Geschichte.“ Als ich heim kam, sagte meine Mutter: „Louis, du bist heute spät dran.“ Ich antwortete: „Mutter, ich wollte warten bis das Gewitter aufhört und bin dann doch losgerannt. Wir haben mit Frau Kofer über unser Eisenbahnspiel vom Samstag gesprochen.“ Ich erzählte die Geschichte, wie wir sie inzwischen als Wahrheit kannten. Meine Mutter freute sich, als sie erfuhr, wie sich alles zugetragen hatte und meinte: „Es freut mich vor allem für Familie Kranski, weil Dorfbewohner oft negativ über Flüchtlinge reden.“ Als ich heute in unser Klassenzimmer kam, freute ich mich, weil Linde wieder da war. Sie war früh aufgestanden und zur Schule gelaufen. Sie hatte ein schönes Kleid an und roch nach dem Duschgel von Frau Kofer. Ich wollte erzählen, was sich am Samstag zugetragen hatte, als sie sagte: „Frau Kofer hat alles beim Frühstück erzählt. Meine Schwester, hat daheim erzählt, sie hätte sich den Zeh angestoßen und könne kaum laufen, deshalb ging meine andere Schwester mit den Eltern aufs Feld, Gerda macht den Haushalt. Sie will zu Haus bleiben, damit sie nicht zufällig dem schrecklichen Seiler begegnet, weil sie ihm sagte, sie müsse auf dem Kruster Hof ihren Verwandten helfen. Sie meint, ich könnte getrost zur Schule gehen, sie hätte in ihrem Schlüpfer ein Messer versteckt, falls der Seiler zufällig zum Gerner-Hof käme und klopfen würde. Seit Gerda weiß, dass Dr. Tina bei ihr den Eingriff vornimmt ist sie wieder fröhlich. Ich bin froh, dass wir es unsrer Lehrerin erzählten.“ Nach der ersten Stunde kam ein Umlauf vom Rektor, die Große Pause wäre für die Schüler heute eine halbe Stunde länger, weil das Lehrerkollegium eine Besprechung hätte. Wir müssten deshalb erst wieder ins Klassenzimmer, wenn es läuten würde. In der großen Pause kam Angelika und erzählte uns: „Frau Kofer und Rosanna waren gestern bei meiner Mutter und erzählten, Frau Poller hätte ein Gerücht verbreitet, das nicht stimmt. Es würde heute im Lehrerzimmer besprochen. Als Frau Kofer Louis erzählte, was Frau Poller sah, hätte Louis sie überzeugt, dass sich Frau Poller irrt und ihre Geschichte nicht stimmen könne. Sie hätte auch Reinhild und Rosanna gefragt, alle hätten meine Erzählung bestätigt. Frau Kofer sagte ihrer Mutter, dieses Gerücht muss aus der Welt geschafft werden. Ich möchte mich bei euch bedanken, besonders bei dir Louis, weil es deine Idee war. Wenn wir jetzt nicht im Schulhof wären, würde ich euch um den Hals fallen, aber wenn ich jemals etwas für euch tun kann, dann sagt es mir. Ihr habt alle in meinem Gedächtnis einen Gutschein für eine gute Tat. Ich beneide euch um eure tolle Lehrerin, meine Mutter sagte sie wäre der Lehrerin ewig dankbar.“ Die Mädchen wollten mich überreden, beim Seilhüpfen mitzuspielen. Ich spielte lieber mit den Jungs Fangen.

 

Frau Kofer, sagte in unserer Klasse: „Unser Schulrektor, Herr Lohrer möchte mit folgenden Schülern ein Gespräch führen: Louis, Rosanna und Reinhild. Louis, ich denke, er sollte mit dir den Anfang machen.“ Ich klopfte am Rektorat und begrüßte Herrn Lohrer. Er sagte: „Du weißt sicher, was inzwischen an der Schule und im Dorf für eine Geschichte über euer Eisenbahnspiel vom Samstag erzählt wird. Du könntest mir erzählen, wie es am Samstag war, wenn ich etwas Genaueres wissen möchte, unterbreche ich dich und frage nach.“ Ich erzählte wir hätten mit den Rollwagen Zug gespielt und wie Frau Kofer kam und uns Schnecken und Zitronenlimonade brachte und wie sie einmal mit dem Rollwägelchen nach Stuttgart gefahren wäre. Ich sagte ihm, dass wir schon öfters am Wochenende, wenn im Sägewerk nicht gearbeitet wurde, mit den Rollwägelchen Eisenbahn spielten. Ich erklärte, wir hätten oft, vom gebückten Schieben Kreuzschmerzen bekommen, deshalb hätte ich mit Hartmut eine Schiebestange gebastelt. Ich erklärte Herrn Lohrer, wie die Stange gehandhabt würde und sagte: „Auch die Arbeiter vom Sägewerk benutzen unsere Schiebestange.“ Herr Lohrer lachte und sagte: „Du solltest die Schiebestangen patentieren lassen.“ Da ich nicht wusste was patentieren war, erklärte er es mir. Er fragte mich noch gezielt, was wir gemacht hätten, nachdem Frau Kofer mit Lindtraud wegfuhr. Ich sagte: „Wir haben geschaut ob, was auf den Schienen liegen blieb, dann haben wir im Sägewerk gefegt und danach kehrten alle den Sägemehlkeller aus, dort ist es besonders staubig. Ich half dabei nicht, weil ich auf der Toilette war, deshalb traf ich Frau Poller nicht, aber die anderen erzählten, Frau Poller hätte oben auf der Treppen gestanden und geschaut. Anscheinend sah sie nur Hartmut und Angelika, beide haben sich gegenseitig das Sägemehl aus den Kleidern geklopft, so wie es Reinhild und Rosanna auch taten. Wahrscheinlich hatte sie ihre Brille nicht auf, denn sie hat Rosanna und Reinhild die weiter hinten fegten, nicht gesehen. Herr Lohrer, als ich erfuhr, was Hartmuts Mutter erzählte, konnte ich es fast nicht glauben, weil mein Freund, Hartmut, ein Jahr jünger ist als ich, der denkt überhaupt nicht an Sex, der findet d' Angelika nett, aber doch nicht mehr. Ich weiß, dass d' Frau Poller immer so Zeug über d' Leut schwätzt.“ Herr Lohrer sagte: „Zunächst muss ich dich loben, du hast nicht nur die Geschichte exakt erzählt, du hast auch ein gutes Hochdeutsch gesprochen, ich muss sagen, ihr habt wahrscheinlich die beste Lehrerin. Sie hat sich heute Morgen sehr eingesetzt und hat besonders dem Vikar die Meinung gesagt. Ich habe fast gelacht, als sie ihm sagte, er sollte die zehn Gebote kennen und hätte gegen Gottes achtes Gebot verstoßen, als er von der Kanzel über eine Flüchtlingsfamilie geredet hätte, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Der Vikar ist ganz blass geworden, als Frau Kofer hinzufügte er müsse sich am Sonntag in der Kirche bei seiner Gemeinde entschuldigen. Eure Lehrerin sagte, sie würde deshalb am Sonntag in die Kirche gehen, um sich seine Entschuldigung anzuhören. Der Vikar versuchte sich zu erklären und versprach im Lehrerzimmer, dass er die Geschichte am Sonntag richtig stellen würde. Frau Kofer bestand auf einer Entschuldigung von der Kanzel.“ Herr Lohrer lächelte und sagte: „Meine Kollegen und ich sind froh dass die Geschichte an unserer Schule erledigt ist. Du kannst deine Klassenkameradinnen schicken, sie können zu zweit kommen, du hast mich überzeugt. Sicher hat Frau Poller ohne Brille was falsch gesehen.“ Als ich die Klassenzimmertüre öffnete, wurde es still und alle schauten mich an, jeder wusste worüber gesprochen wurde. Ich sagte: „Rosanna und Reinhild ihr könnt gemeinsam zu Herrn Lohrer gehen, er sagte er wäre überzeugt, dass Frau Poller ein Gerücht verbreitet hätte, weil sie etwas falsch gesehen hätte.“ Erhard sagte: „Louis, du kasch halt lüge, ohne dass es d' Leut merket, es war scho bei de Wühlmäus so. I bin heut no sicher, dass es damals nit mit rechte Dinge zugange isch.“ Ich antwortete Erhard mit einem Wortspiel und sagte: „Das was ich erzählt habe und das was damals war, würde ich jederzeit auf Mein-Eid nehmen.“ Frau Kofer bemerkte mein Wortspiel und lächelte.

Linde flüsterte: „Hast du zum Erhard absichtlich vom Meineid gesprochen?“ Ich nickte. Als Rosanna und Reinhild zurückkamen und sich gesetzt hatten, sagte Frau Kofer: „Aus dieser Geschichte können wir vieles lernen, deshalb reden wir und schreiben morgen einen Aufsatz darüber. Ich erkläre euch wie ein Gerücht entsteht. Jemand behauptet aus Bosheit über jemand etwas Negatives. Es kann ein Missverständnis sein. Jemand hat etwas falsch gehört, falsch verstanden, oder falsch wahrgenommen. Der häufigere Fall ist leider der erste. Jemand erzählt bewusst eine falsche Story, weil er einem andern schaden will. Ich erkläre es euch durch ein Beispiels. Unser Erhard war mit seinen Freunden ein erfolgreicher Wühlmaus Fallensteller, sie haben von allen Schülern den zweiten Platz errungen. Dies ist eine hervorragende Leistung. Leider kann er bis heute nicht verkraften, dass Louis mit seinem Freund Hartmut ein noch erfolgreicherer Fallensteller war. Er behauptet, wider besseres Wissen, es wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen. Mit dieser Behauptung unterstellt er nicht nur Louis und Hartmut, sie hätten betrogen, sondern er unterstellt den Betrug auch dem Rathaus und somit dem Bürgermeister. Der Nächste, dem Erhard das erzählt, sagt nicht, mir hat Erhard das oder jenes erzählt, sondern er sagt, ich habe erfahren, dass uns das Rathaus und der Bürgermeister betrügen. Der Nächste erzählt, wisst ihr eigentlich, dass der Bürgermeister uns betrügt. Nehmen wir an, dass es sich um etwas Wichtiges handelt und Erhards Behauptung würde von vielen Menschen geglaubt, dann würde euer sympathischer Bürgermeister in Misskredit geraten, weil viele Bürger glauben, sie würden vom Rathaus betrogen. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl würden die Bürger, auf Grund eines Gerüchts, das eine Person in die Welt gesetzt hat, den Bürgermeister nicht wählen. Gerüchte verbreiten sich so schnell wie Feuer und werden, wenn man ihnen nicht Einhalt gebietet, zu einer Lawine, die immer größer wird. Deshalb brauchen wir für Gerüchte eine Feuerwehr, sie ist sehr wichtig. Ihr braucht Zivilcourage, denn sie ist die Feuerwehr der Gerüchte. Wenn euch jemand etwas Negatives über einen Menschen erzählt, überlegt zunächst, ob der, der es erzählt, etwas davon hat, wenn er über einen Andern etwas Negatives behauptet. Wenn er sagt, er habe es erfahren, dann überlegt und fragt von wem. Wenn es etwas Böses ist, überprüft die Geschichte und erzählt sie nicht unüberlegt weiter. Das Gerücht von Erhard ist leicht zu widerlegen, denn hier waren mehrere Menschen beteiligt und Erhard erhielt vom Bürgermeister bereits eine Strafpredigt. Er ist vielleicht nicht intelligent genug, um daraus zu lernen. Ich werde deshalb mit Erhards Vater reden.“ Erhard hatte einen roten Kopf, ob er sich schämte, weiß ich nicht. Unsere Lehrerin sagte: „Das neue Gerücht, zu dem ich euch jetzt etwas erzähle, ist viel schlimmer. Denn hier leiden in eurem Dorf nicht nur Angelika und Hartmut sondern eine sehr nette Flüchtlingsfamilie, die es schwer hat, bei uns eine neue Heimat zu finden. Flüchtlinge haben ihre alte Heimat wegen des schrecklichen Krieges, verloren. Diesen Krieg der Europa und die ganze Welt erschütterte, hat Hitler mit seiner Clique und seinen Schergen angefangen und verloren. Deshalb wäre es für alle Flüchtlinge, die in Larenbuch eine neue Heimat suchen, sehr positiv, wenn sie von euch liebevoll aufgenommen würden. Zu diesem Gerücht erzähle ich euch die wirkliche Geschichte.“ Sie erzählte uns, die erfundene Wahrheit, die sie dem Rektor und ihren Kollegen erzählte und fügte hinzu: „Am schlimmsten finde ich den Vikar, weil er sich nicht christlich verhalten und Öl ins Feuer gegossen hat. Wisst ihr was geschieht, wenn man Öl ins Feuer gießt. Es bekommt Nahrung, brennt noch stärker und breitet sich aus. Frau Poller hat etwas falsch gesehen oder missverstanden. Der Vikar hat, wenn er von seiner Kanzel predigt, eine große Verantwortung, weil er das Gerücht vielen Menschen erzählt, als Mann der Kirche glauben ihm die Menschen. Ich bitte alle meine lieben Schüler, geht am Sonntag mit euren Eltern in die Kirche. Sagt euren Eltern bitte, dass sie Freunde und Bekannte bitten, ebenfalls in die Kirche zu gehen. Sagt anderen Kindern, sie sollen mit ihren Eltern zur Kirche gehen, weil es sicher einmalig ist, dass ein Vikar sich bei seiner Gemeinde entschuldigt. Der Vikar hat ein Gerücht, als Wahrheit verkündet und damit eine Familie verdammt. Er hat gegen das achte Gebot verstoßen. Herr Lohrer, unser Rektor und alle meine Kollegen versprachen mir, dass sie ihre Schüler bitten, am Sonntag mit ihren Eltern in die Kirche zu gehen. Ich werde den Bürgermeister bitten, dass er seinen Büttel durchs Dorf schickt und ausschellen lässt, die Menschen würden in der Kirche eine besondere Neuigkeit erfahren. In diesem Moment bewunderte ich meine Lehrerin, sie hatte Zivilcourage. Ich wollte Beifall klatschen und traute mich nicht. Da fingen hinter mir Reinhild und Rosanna an zu klatschen, bis die ganze Klasse Beifall klatschte. Es war Donnerstag und wir waren nach der Schule bei unserer Lehrerin, sie sagte: „Ich habe heute etwas Schnelles gekocht, denn ich hatte gestern wenig Zeit, weil ich mit Frau Kranski gesprochen habe.“ Ich stand auf und sagte: „Und wenn wir heute hungern würden, wäre es kein Problem, denn ich habe heute gelernt was Zivilcourage ist. Ich kann kaum sagen, wie sehr ich sie bewundere, ich bin dankbar, dass wir sie als Lehrerin haben und möchte sie umarmen.“ Madame sagte: „Louis, ich möchte dich auch in meine Arme schließen, aber erst wenn du dich ausgezogen hast.“ Wir lachten und zogen uns rasch aus. Madame umarmte und küsste mich.“ Sie sagte zu mir: „Schade dass du erwachsen wirst, wenn du ein Junge bleiben würdest, könnte ich dich heiraten.“ Ich errötete, schaute sie an und sagte: „Madame auch als Mann hätte ich sie noch genauso lieb.“ Madame lachte und sagte: „Wenn du ein Mann bist, möchtest du lieber mit Ros, Lin, oder Ren schmusen. Aber wer weiß schon, was bis dahin passiert. Lin sagte: „Madame, jetzt haben wir den Auflauf in Backofen gestellt, haben Tisch gedeckt und können bald essen, wir haben Gläser hingestellt und Limonade eingegossen und sie halten immer noch Lus im Arm und streicheln ihn. Wir bewundern sie auch und möchten sie auch in Arm nehmen, wann lassen sie Lus wieder los?“ Alle lachten, Madame sagte: „Du hast recht, ich war in Gedanken.“ Sie umarmte und küsste die Mädchen ebenfalls. Inzwischen duftete der Nudelauflauf nach Schinken und Käse. Esthers Freundin, hatte Käse aus dem Allgäu gekauft und Esther etwas davon geschenkt. Esther hat den Käse gerieben und über den Auflauf gestreut. Der Auflauf schmeckte köstlich. Zum Nachtisch hatte Madame ein Glas mit Kirschkompott geöffnet und dazu eine Schale Kekse auf den Tisch gestellt. Ros fragte: Louis, wieso ist du keine Kirschen?“ Ich sagte, ich esse doch welche. Lin sagte: „Dr Lus schluckt alle Steine, deshalb siehsch keine. Madame sagte: „Ich möchte noch mal daran erinnern, dass wir uns ausschließlich hochdeutsch unterhalten. Ich habe eine sehr neugierige Frage, bitte beantwortet sie mir ehrlich: „Wir treffen uns inzwischen regelmäßig, onaniert oder masturbiert ihr dazwischen, oder reicht euch unser Treffen?“ Lin wusste nicht was onanieren ist. Ich sagte: „Es ist das Wort für Selbstbefriedigung.“ Frau Kofer sagte: „Das Wort stammt aus der Bibel. Das Buch Mose schreibt von einem Mann, namens Onan. Gott war zornig auf ihn. Sein Bruder Ger kam ums Leben. Gott befahl Onan, dessen Frau zu heiraten und sagte ihm, er solle für seinen Bruder auch Nachkommen zeugen. Dies wollte Onan nicht, er schlief zwar mit der Frau und wendete den Coitus Interruptus an. Ihr wisst, wenn Lus einen Orgasmus bekommt spritzt er Samenflüssigkeit in eure Scheide, diese kann euch, wenn ihr älter, seid befruchten. Dann entsteht ein Kind in eurer Gebärmutter. Onan wollte gerne mit seiner Schwägerin schlafen, aber keine Kinder zeugen, deshalb nahm er, wenn er spürte, dass er seinen Orgasmus bekommen würde, den Penis aus der Scheide. Das gefiel Gott nicht, deshalb starb Onan und wurde der Namensgeber für onanieren, dem Ausdruck für Selbstbefriedigung. Übrigens manche Menschen denken es wäre schädlich. Glaubt bitte diesen Quatsch nicht, es schadet euch nichts. Es befriedigt nur meine Neugier. Lus erzähle es uns.“ Ich sagte: „Manchmal stehe ich unter Dampf, wie eine Lokomotive, dann onaniere ich. Ich muss dabei mit meiner Fantasie spielen und mir vorstellen es würde Lin, Ros, oder Ren mitspielen. Madame manchmal denke ich auch an sie.“ Madame sagte: „Louis, du musst nicht rot und verlegen werden. Es freut mich wenn du dabei an mich denkst, wie oft machst du das?“ Ich sagte, manchmal schon am Sonntag, wenn ich Lin traf und nicht mit ihr spielen konnte, weil wir nicht alleine waren. Aber sicher am Montag oder am Dienstag. Ros sagte: „Ich tat es Gestern, mir hat die Geschichte vom Lus so gfalle, wege dere arme Angelika, das ich an ihn gedacht und onaniert habe. Aber sonst mache ich das auch oft erst am Sonntag oder am Montag.“ Lin sagte: „Es geht mir wie im Louis, wenn ich am Sonntag nicht mit ihm spiele, dann masturbiere ich und denke dabei auch an Ros und Ren und stelle mir vor, wie wir alle zusammen spielen.“ Ren sagte: „I hät des geschtern sicher mache müsse, aber i han richtig mit em Louis g'schpielt.“ Ros fragte: „War gestern deine Mutter nicht da?“ „Doch“, sagte Ren, „ihr werdet es kaum glauben, aber wir sind noch zur Bergkapelle gelaufen und dort hemer kuschelt.“ Alle schauten uns an. Lin fragte: „Und was hätsch gmacht, wenn jemand gekommen wäre?“ Ren antwortete: „Lus hat mit einem Stock die Tür versperrt und wir haben gebetet, dass niemand kommt. Der Louis hat Gott direkt um ein Gewitter gebeten, und ihm gesagte er soll, wenn jemand unterwegs wäre, ein Gewitter machen. Das hat Petrus missverstanden weil er halt schon alt ist. Als er uns auf dem Heimweg gesehen hat, gab‘s ein fürchterliches Gewitter und wir sind patschnass geworden. Zu Hause wollte meine Mutter wissen, warum wir Tannennadeln auf dem Kopf und den Kleidern hätten. Zum Glück ist im Louis eingefallen, dass es beim Vereinshaus eine Tanne gibt bei der wir uns untergestellt hätten.“ Als Ren ihre Geschichte erzählt hatte lachten alle. Madame lachte ebenfalls. Ros sagte: „Wenn ich mir vorstelle, wie ihr in der Kapelle gekuschelt habt, dann muss ich daran denken, dass wir es schon in der Kirche getan haben.“ Sie erzählte die Geschichte und sagte: „Am Ende habe ich meine Hände am Klingelbeutel abgewischt. Ich hörte wie mein Vater meiner Mutter erzählte, der Klingelbeutel hätte nach Sperma gerochen. Ich dachte, wenn mein Vater wüsste, wie Sperma an Klingelbeutel kam und dass meine Mutter im Louis so gefällt, würde ihm mein Vater ein Loch in alle Zähne bohren.“ Wir lachten erneut. Madame sagte: „Es gab wenige Fehler, ich habe eine Strichliste, wenn ich zurückkomme gibt es nur wenige Strafen, bei Lus habe ich vier gezählt, er hat dreimal Namen ausgesprochen und einen Fehler gemacht. Ros hatte acht Fehler und Ren hatte zehn, Lin hatte nur zwei. Ihr habt interessante gemeinsame Erlebnisse, man sollte ein Buch über euch schreiben. Aber jetzt muss ich gehen. Wenn ich zurückkomme müssen wir uns mal unterhalten. Ich möchte euch bitten, zunächst einen Aufsatz über den Kreislauf des Wassers zu schreiben, das haben wir kürzlich im Unterricht behandelt. Ich möchte gerne wissen, was ihr verstanden habt. Während ihr den Aufsatz schreibt, fahre ich zum Rathaus, der Bürgermeister hat Sprechstunde, ich möchte ihm die Sache mit Angelika erklären und ihn bitten mit seinen Mitarbeitern in die Kirche zu kommen. Ich möchte ihn überzeugen, dass seine Flüchtlinge keine Bürger zweiter Klasse sind, sondern ihn beim nächsten Mal möglicherweise wählen. Ihr wisst, ihr dürft euch in meiner Wohnung frei bewegen, nur meine Dunkelkammer ist tabu. Ich habe ein Sicherheitsschloss anbringen lassen, weil ich sah, dass Louis inzwischen in der Elektrowerkstatt vom Hasen Kerb einen Dietrich gemacht hat.“ Ich sagte: „Madame, den Dietrich aus Messing habe ich nicht für ihr Schloss gemacht, es hat mich nur interessiert, ob ich damit Türen aufschließen kann.“ Sie sagte: „Denkt daran, dass Gott zu Adam und Eva sagte, sie dürften im Paradies von zwei Bäumen keine Früchte essen. Verbotene Dinge sind besonders interessant. Mit meinem neuen Schloss führe ich euch nicht in Versuchung. Ich weiß nicht genau, wie lange es dauert, weil ich noch beide Ärzte aufsuche, damit sie ihre Patienten ebenfalls in die Kirche bitten. Wenn ich komme klingle ich mit meinem Klingelzeichen, ansonsten macht ihr nicht auf. Ich weiß, dass ihr lieb seid, deshalb gebe ich euch eine Tafel Schokolade, die ihr zum Aufsatz essen könnt. Bitte verteilt sie gerecht. Ich nehme mir ein Rippchen als Wegzehrung mit.“ Wir hörten Madame die Treppe runter rennen und schauten uns an. Ros sagte: „Wir machen erst unsern Aufsatz, danach können wir spielen, aber wir schreiben einen guten Aufsatz und schreiben auch schön, denn wir wollen die beste Lehrerin der Welt nicht enttäuschen.“ Wir unterhielten uns über den Kreislauf des Wassers und überlegten, warum es zum Beispiel in manchen Regionen in Afrika wenig regnet, obwohl sie am Meer liegen und bei der Hitze dort sehr viel Wasser verdunstet.“ Wir sahen im Atlas nach und erkannten, dass es dort auch Berge gab, an denen sich die Wolken abregnen müssten. Ich erzählte von meinem tunesischen Freund, der damals sagte, dass es in Tunesien im Sommer nie regnet, obwohl Tunesien mit einer langen Küste, am Mittelmeer liegt. Ros hatte sicher recht, als sie sagte: „Es ist wahrscheinlich so heiß, dass die Sonne die Wolken, die sich eventuell bilden gleich wieder verdunstet und wenn es heiß ist, ist die Luft feuchter als im Winter, deshalb regnet es in Afrika nicht, weil das Wasser in der heißen Luft als Feuchtigkeit bleibt.“ Wir hatten alle die gleichen Fakten beschrieben, aber jeder Aufsatz hatte seinen eigenen Stil. Als wir fertig waren, wollten die Mädchen von mir wissen, wie das mit meinem Penis wäre. Lin sagte: „Der steht jetzt schon die ganze Zeit, bist du jetzt immer erregt, oder kannst du auch etwas anderes denken und er steht trotzdem.“ Ich erklärte: „Wenn lauter nackte Mädchen um mich sind und meine Augen immer etwas sehen, das mich erregt, dann steht mein Penis, aber ich kann trotzdem über den Kreislauf des Wassers diskutieren und muss kein Mädchen vergewaltigen.“ Ros fragte: „Lus, wenn du jetzt die Augen schließen würdest, würde dein Penis trotzdem stehen bleiben?“ Ich antwortete: „Es erregt mich, wenn ich euch sehe und wenn ich die Augen schließe, rieche ich euch.“ Ren fragte: „Kannst du dein Ding wirklich überhaupt nicht beeinflussen? Wenn du dich sehr anstrengst und an was ganz andres denkst, kannst du deinen Penis nie schrumpfen lassen? Ich glaube dir, aber ich kann nicht verstehen, dass du das Ding nicht bewegen kannst. Du kannst mit deinen Ohren wackeln, das können wenig Menschen, Dein Penis gehört dir, wenn du dich bemühst, müsstest du ihn bewegen können.“ Ich zeigte, dass ich ihn stehend ein wenig bewegen kann. Ich sagte: „Wenn ich beispielsweise mit einer reichen Frau zusammen wäre, die mir ein Fahrrad schenken würde, könnte ich, wenn sie mir nicht gefällt, oder wenn ich sie nicht riechen mag, nicht mit ihr schlafen. Es gibt Mädchen, die mir nicht besonders gefallen, die aber Sex ausstrahlen, ich weiß nicht mal, was es ist und warum sich mein Penis bewegt. Bei Frauen ist es manchmal peinlich, wenn sich mein Penis bewegt, obwohl ich es nicht will.“ Ros sagte: „Sag uns ein Beispiel.“ Ich überlegte und sagte: „Kürzlich war ich bei deinem Vater, wegen meines Weisheitszahns, der wahrscheinlich gezogen werden muss, was mich ängstigt. Deine Mutter war bei deinem Vater im Sprechzimmer, sie sagte: „Louis, du musst dich nicht fürchten, du bekommst eine Spritze und spürst es kaum. Ich schenk dir zwei Tabletten, damit du danach keine Schmerzen hast.“ Als sie mir über meine Haare strich, wachte mein Penis auf. Deine Mutter hat es wahrscheinlich nicht bemerkt, weil man es in meiner Lederhose nicht sieht.“ Ros fragte erstaunt: „Ich weiß, dass dir meine Mutter gefällt, aber ich wusste nicht, dass meine Mama dich erregt, ich überleg, ob es mich freut?“ „Versprecht mir“, sagte ich, „dass ihr es niemand erzählt. Warum glaubst ihr, dass schöne Frauen, mich nicht erregen? Deine Mutter ist schön und riecht wie du.“ Ros lachte und sagte: „Lus, wir haben uns versprochen, dass wir nie etwas ausplaudern, was wir uns bei Madame erzählen, daran halten wir uns immer. Aber wenn du bei meinem Vater einen Termin hast, dann sag‘s mir, ich assistiere meinem Papa und streichle dich auch, damit du keine Schmerzen hast.“ Es klingelte nach dem Klingelzeichen von Madame. Wir erklärten ihr, dass wir uns über den Kreislauf des Wassers unterhalten hätten und dabei wären uns verschieden Ideen gekommen, wir hätten jedoch nicht abgeschrieben, der Inhalt wäre sicher ähnlich, aber jeder hätte seinen Aufsatz geschrieben. Ich fragte: „Hat Ros recht, wenn sie meint, es würde trotz der Hitze und des Wassers, das aus dem Meer verdunstet, nicht regnen weil die warme Luft die Feuchtigkeit behalten würde?“ Madame sagte: „Meine liebe Ros, du bist wirklich sehr klug, denn du hast recht. Es gibt in heißen Regionen am Meer manchmal eine Luftfeuchtigkeit von über 90 % deshalb regnet es dort kaum und die Menschen schwitzen stark. Ich finde es klasse, dass ihr euch darüber Gedanken gemacht habt. Im englischen gibt es dafür den Ausdruck, Teamwork. Ich sehe mir eure Aufsätze an, habt ihr denn schon gekuschelt oder geschmust?“ Ros antwortete: „Wir sind noch nicht dazu gekommen, aber stellen sie sich vor, im Lus gefällt meine Mutter so gut, dass sein Penis aufsteht, weil ihn meine Mutter erregt.“ Madame antwortete: „Warum wundert dich das. Ihr alle habt tolle Mütter, die ich sehr bewundere. Louis Mutter hat ihren Mann in Hitlers schrecklichem Krieg verloren, obwohl Louis Vater ein Gegner von Hitler war. Die Mutter von Louis ist eine tolle Frau, die ihre drei Kinder sehr liebevoll erzieht. Louis und seine Geschwister sind eine Familie die, obwohl sie wenig Geld haben, viel unternehmen und viele Erlebnisse teilen. Sie haben einen innigen Familienzusammenhalt. Reinhilds Mutter ist eine emanzipierte Frau, die ich ebenfalls gern mag, sie ist manchmal traurig, weil sie nicht weiß, ob ihr Mann noch lebt und wie es ihm geht. Ihre Trauer versucht sie zu verbergen und ist nach außen meist fröhlich, das Liebste was sie hat, ist ihre nette Tochter. Frau Gründer hat einen Kleiderladen angefangen und großen Mut bewiesen, denn mit ihrem Laden und mit ihrer Geschicklichkeit beim Nähen, verdient sie inzwischen ordentlich Geld, sie kauft bald einen Motorroller und liebäugelt mit der NSU Lambretta, oder einer Vespa. Liebe Lin, deine Mutter ist ein Schatz, sie half deinem Vater, als er schwerverletzt im Lazarett lag und hat mit ihren Lebensmitteln Ärzte bestochen, damit sie deinen Vater operieren. Sie hat zusammen mit euch Kindern den Bauernhof und die Tiere versorgt. Sie ist eine herzliche, liebe und großzügige Frau. Und du meine liebe Ros hast eine intelligente Mutter, die deinem Vater in seiner Praxis hilft, seine Abrechnungen und seine Buchhaltung macht. Sie hielt auch zu ihm, als er entnazifiziert und eingesperrt war. Freu dich doch, wenn deine Mutter dem Louis gefällt, denn du siehst ihr ähnlich und wirst später so hübsch wie deine Mama. Ich freue mich, dass ich unserem Louis gefalle und dass ich ihn sexuell errege. Du hast natürlich recht, nicht jeder elfjährige Junge reagiert auf erwachsene Frauen. Louis hatte eine verschmuste Patentante, die ihn liebte. Im Kindergarten hatte er sich in seine Kindertante verliebt, aber dabei ist es nicht geblieben, sie liebte ihn ebenfalls, er wurde süchtig nach ihr. Dann erlebte er, dass sie sich verabschiedet hat und nach Frankreich ging. Wahrscheinlich sehnt er sich manchmal nach der hübschen Helga, die ihm das Paradies zeigte. Die junge Frau ist unverändert hübsch, sie war lieb und zärtlich zum kleinen Louis.“ Ich fragte: „Madame, woher wissen sie, ob d' Helga immer noch hübsch ist?“ Madame antwortete zu unserem Erstaunen: „Ich habe sie mit meiner Freundin besucht und mich mit ihr unterhalten. Helga hat ein süßes zweijähriges Töchterchen, es geht ihr gut im Elsass, sie spricht französisch und die große Familie ihres Mannes liebt sie sehr. Sie haben Landwirtschaft mit einem Weingut und produzieren edlen Pinot Noir. Sie haben eine Schnapsbrennerei und brennen Trester, in Frankreich nennen sie ihn, Marc d’ Alsace und sie haben Bienenvölker. Ich habe sechs Flaschen Wein und drei Kilo Honig gekauft. Die Familie wollte es uns schenken, aber den Wein und den Honig bezahlte ich. Sie haben auch eine kleine Fischzucht und züchten Forellen, die sie räuchern und als geräucherte Forellenfilets verkaufen. Sie backen wunderbares elsässisches Brot. Eine Flasche Schnaps, ein Brot und zwei geräucherte Forellenfilets mussten wir als Geschenk annehmen. Die Großfamilie lebt in einem Anwesen, das aus mehreren Häusern besteht. Ich glaube es sind Eltern, zwei verheiratete Brüder und eine Schwester. Eine der beiden Schwägerinnen lernte ich kennen, sie ist so alt wie Helga und spricht mit Helga meist deutsch. Man merkt, dass beide Frauen sich sehr mögen. Als ich Helga erzählte, dass ich eure Lehrerin bin, sagte sie, ich soll Louis und Rosanna grüßen und euch einen Kuss von ihr geben. Da Helga feuchte Augen bekam, als sie von euch sprach, fragte ihre Schwägerin, wie alt meine Schüler wären. Ich sagte, sie wären jetzt elf. Helga sagte, im Kindergarten mochte ich die Beiden, Louis hat mich auch noch besucht, als er zur Schule ging. Es hat mich gerade an mein Dorf erinnert, deshalb wurden meine Augen feucht. Ich erzählte ihr, ich würde mich jeden Tag auf meine Schüler freuen. Als wir uns verabschiedeten, bedankte sich Helga für unsern Besuch und fragte, kann ich mich mit mir treffen, wenn ich meine Mutter besuche? Ich bestätigte, dass ich mich über ihren Besuch freuen würde. Kinder, was meint ihr? Wir könnten Helga in den Ferien besuchen. Ihr Ehemann ist sehr nett, aber er ist auf seine hübsche Frau, aus Deutschland sehr stolz und eifersüchtig. Er denkt sicher nicht, dass Louis mit Helga geschmust hat, aber eifersüchtige Menschen haben oft ein drittes Auge.“ Ich sagte: „Eifersucht ist für Helga ein Problem, weil sie nur sich selbst gehört, aber was ist ein drittes Auge?“ Madame antwortete: „Das dritte Auge hat mit Esoterik und indischer Religion zu tun, es ähnelt vielleicht unserem sechsten Sinn und sieht Dinge man eher fühlt, als sieht. Mein Kleeblatt, Eifersucht macht misstrauisch und ist problematisch. Eine Liebesbeziehung braucht Vertrauen und kein Misstrauen.“ Madame erzählte vom Besuch beim Bürgermeister: „Er dankte mir, dass die schreckliche Geschichte ein gutes Ende fand und versprach, seinen Büttel durchs Dorf zu schicken um die Bürger am Sonntag in die Kirche zu bitten. Auch beide Ärzte wollen ihre Patienten beeinflussen, damit möglichst viele am Sonntag zur Kirche gehen.“ Dr. Ralwor, unser Hausarzt unterhielt sich wohl länger mit Frau Kofer. Als meine Mutter drei Tage später bei ihm war, sprach er mit ihr über unsere Lehrerin und sagte, er hätte diese selbstsichere, junge Lehrerin bewundert. Leider wären engagierte Lehre selten. Madame schenkte uns ein Gläschen von ihrem tollen Himbeergsäls ein und wurde fast feierlich, als sie sagte: „Ich überlegte unterwegs, wie blöd es für euch ist, wenn ihr schmusen wollt und eine Kirche, oder Kapelle aufsuchen müsst und euch fürchtet, gesehen zu werden. Ich ließ beim Schlosser Haug einen zweiten Schlüssel fertigen. Für den suchen wir im Treppenhaus ein Versteck. Wenn ihr schmusen wollt, könnt ihr meine Tür aufschließen und ins Gastzimmer gehen. Ihr müsst mich nicht fragen. Sollte ich Besuch haben, dann schließe meine Türe und lasse den Schlüssel im Schloss. Lin schaute Madame an und sagte. „Was mache ich, wenn ich am Mittwoch in ihr Gastzimmer gehe und dr Lus mit Ros im Nescht vögelt.“ „Aber Lin“, sagte Madame, „am Mittwoch und Donnerstag sind wir alle hier, da braucht niemand von euch einen Schlüssel. So jetzt schauen wir, ob wir für den Schlüssel einen Platz finden.“ Wir schauten uns im Treppenhaus um, ich versuchte ob die Stäbe vom Treppengeländer locker waren und fand einen, den man raus nehmen konnte. Es ist der vierte von oben, den kann man hoch drücken und raus nehmen, den Schlüssel in das Loch legen und den Stab wieder reinstecken. Madame sagte: „Mein Schatz, du hast einen perfekten Platz gefunden.“ Alle probierten, ob sie den Stab rausnehmen konnten. Madame sagte: „Jetzt müssen wir noch unsere Strafen empfangen und ich erkläre euch was der Pranger für eine Bedeutung hat und wann er Verwendung fand. Der Pranger entstand in Europa im Mittelalter, so um 1530 und wurde bis etwa 1650 angewandt. Er wurde meist an Plätzen aufgestellt, die von vielen Bürgern besucht wurden, in der Nähe des Rathauses, oder in der Nähe der Kirche. Man nannte den Pranger auch Schandpfahl. Denn es war eine Schande, wenn Menschen verurteilt wurden, am Pranger zu stehen. Es vernichtete meist ihre Existenz, weil sie danach fast immer den Ort verlassen mussten, mit dieser Schande konnten sie nicht mehr im Ort leben. Oft wurde ein Halseisen an einem öffentlichen Gebäude angebracht. Oder es wurde in Boden ein Holzpfahl mit einem Halseisen eingelassen. Es gab einen Sitzpranger, in einem Käfig. In Frankreich hatte man einen Drehbaren Pranger entwickelt, um den Delinquenten nach allen Seiten auszustellen. Der Pranger hatte immer das Ziel, den Bestraften öffentlich auszustellen. Das Nazireich verwendete den Pranger, nicht mehr in der damaligen Form, Menschen wurden öffentlich vorgeführt und als Volksschädlinge, oder als Volksverräter diffamiert. Für Frauen war im Mittelalter das Peinpferd eine Strafe, sie wurden auf einen dreieckigen Klotz gesetzt, der ihnen die Beine spreizte und die scharfe Kante des Holzes gegen ihre Scham drückte. Die Strafe wurde meist noch verschärft, indem man schwere Steine als Gewichte an ihre Füße band. Das Dritte Reich unter Hitler hatte sich grauenvolle Strafen für Volksschädlinge oder Volksfeinde ausgedacht. Bei Angelika verwenden wir den Pranger im übertragenen Sinn, indem wir Menschen von der Gemeinschaft ausstoßen, deshalb stehen sie, wie Angelika, wenn in der Schule niemand mit ihr spricht, am Pranger. Madame sagte: „Wir bestrafen uns heute nicht. Lin weil du nicht in der Schule warst, möchtest du sicher mit Louis schmusen.“ Ros und Ren schmusten mit Madame während ich mit Lin schmuste. Danach versuchte Ros, meinen Penis wieder aufstellen kann, weil sie nicht verstand, warum Männer ihren Penis nicht bewegen könnten. Als wir drei uns verabschieden wollten, sagte Madame zu mir, mit dir möchte ich noch was besprechen, bleib bitte noch. Als Ren und Ros gegangen waren, schaute ich Madame fragend an. Sie sagte: „Ich habe mit deiner Mutter gesprochen. Sie ist einverstanden, dass du erst am Sonntag heim kommst. Frau Kofer erzählte meiner Mutter, der katholische Vikar würde sich öffentlich in der Kirche entschuldigen, deshalb sollte unsere Klasse seine Entschuldigung hören. Sie würde Angelika, Linde und mich in die katholische Kirche mitnehmen und uns nach der Kirche zurückbringen. Meine Mutter freute sich. Seit unsere Lehrerin das Gerücht mit Angelika und Hartmut aus der Welt schaffte, wurde sie von Larenbucher Bürgern noch mehr bewundert und geachtet.