Linguistische Stil- und Textanalyse

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Das sind zum einen sog. ‚Existenzpräsuppositionen‘ bzw. ‚referentielle Präsuppositionen‘, die beispielsweise durch die Verwendung des bestimmten Artikels oder die Setzung von definierenden Attributen ausgelöst werden. So enthalten die Aussagen Das versenkbare Metalldach des neuen Volvo C 70 ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst … und Das tiefer gelegte Fahrwerk des neuen Volvo C 70 verbessert das Fahrergebnis zusätzlich … auf jeden Fall folgende referentiellen Präsuppositionen:

‚Der neue Volvo C 70 hat ein versenkbares Metalldach‘,

‚Der neue Volvo C 70 hat ein tiefer gelegtes Fahrwerk‘ und

‚Es gibt einen neuen Volvo C 70‘.

Zu den zeichengebundenen Präsuppositionen gehören zum anderen die semantischen Präsuppositionen, die an die Bedeutung einzelner Wörter oder Ausdrücke gebunden sind. Dabei geht es um die nicht direkt angesprochene, aber mitgemeinte Bedeutung, die mit bestimmten Äußerungen verknüpft ist. Hierzu zählt etwa die Verwendung implikativer Verben (wie z.B. es fertig bringen, sich herablassen, gelingen; vgl. Grewendorf et al. 1996, S. 432). Zum Beispiel wird mit dem Satz: Volvo hat es geschafft, die Sicherheit einer geschlossenen Limousine mit der Ästhetik eines reinrassigen Cabriolets zu kombinieren. auch ausgesagt, dass sich das Unternehmen ‚Volvo‘ in irgendeiner Weise um dieses Ergebnis („Das beste zweier Welten“) bemüht hat. Denn die Bedeutung von es schaffen, etwas zu tun schließt ein ‚Sich-bemüht-haben‘ mit ein.

Das bedeutet, beide Formen zeichengebundener Präsuppositionen erlauben dem Textproduzenten, mit der Äußerung bestimmter Sätze gewisse Tatbestände und Sachverhalte zu behaupten bzw. als gegeben zu unterstellen, die selbst nicht explizit thematisiert bzw. mit den verwendeten Ausdrücken nicht explizit ausgesagt werden. Sie können dadurch auch eine Art ‚verdeckte Rekurrenz‘ bzw. ‚verdeckte Substitution‘ ermöglichen, die zur Kohärenzbildung beiträgt (vgl. Linke et al. 2004, S. 263f.).

Weiterführende Literatur:

Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse. Erich Schmidt, Berlin 2005.

De Beaugrande, Robert Alain/Dressler, Wolfgang Ulrich: Introduction to Text Linguistics. Longman, London 1981.

Dijk, Teun A. van: Textwissenschaft. Eine interdisziplinäre Einführung. DTV, München 1980.

2.2 Satzebene

Unter der primären und obersten Ebene der Textbeschreibung, der Textebene, liegt die Satzebene.1 Für die Beschreibung der Satzebene ist es zunächst sinnvoll, auf grundlegende Prinzipien des Satzaufbaus, auf Form und Eigenschaften syntaktischer Strukturen und Elemente sowie auf die Beziehungen zwischen diesen Strukturen und Elementen innerhalb eines Satzes einzugehen.

Der Begriff ‚Struktur‘ setzt die Annahme von Elementen voraus, die einerseits so miteinander verknüpft sind, dass sie Funktionen innerhalb der Struktur erfüllen, und andererseits bestimmte Eigenschaften miteinander teilen, die die Zuordnung zu Kategorien ermöglichen. Die komplexe Struktur des Zeichensystems Sprache lässt sich dabei anhand von zwei grundlegenden Relationen beschreiben: erstens syntagmatischen, zweitens paradigmatischen Beziehungen.2 Um syntagmatische Relationen handelt es sich, wenn sprachliche Einheiten in einem Ausdruck zusammen vorkommen (können). So stehen die Laute [b], [l], [ɑ] und [t] in dem Wort Blatt in syntagmatischer Beziehung zueinander. Auf der Satzebene liegen syntagmatische Beziehungen in Fällen wie Er wirft (den Ball) vor, denn zwischen er und wirft besteht die syntagmatische Beziehung der Kongruenz, d.h. der Übereinstimmung bestimmter grammatischer Merkmale (z.B. in Person und Numerus). Syntagmatische Beziehungen werden also durch die Kombinierbarkeit auf horizontaler (linearer) Ebene definiert.

Demgegenüber bestehen paradigmatische Beziehungen zwischen sprachlichen Elementen, die austauschbar sind – also prinzipiell an der gleichen Position innerhalb eines sprachlichen Ausdrucks stehen können – und auf der vertikalen Ebene liegen. So bilden die Anlautphoneme /b/, /t/ und /g/ in Bier, Tier und Gier ebenso eine paradigmatische Austauschklasse auf der lautlichen Ebene wie gehen, latschen, schlurfen auf der lexikalischen oder Pizzas und Pizzen auf der morphologischen. Auf der syntaktischen Ebene können die Elemente ebenfalls ähnliche oder gleiche grammatische Eigenschaften aufweisen. So lassen sich klein, groß, stark, schwach alle der Wortart Adjektiv zuordnen, weil sie deklinierbar sind und über kein festes Genus verfügen. Aufgrund der grammatischen Eigenschaften, die die Mitglieder einer Wortart teilen, werden diese auch als syntaktische Kategorien bezeichnet. Die syntagmatische Ebene ist die Ebene der Kombination; dagegen ist die paradigmatische Ebene die Ebene der Selektion.

Die Differenzierung zwischen syntagmatischen und paradigmatischen Relationen ist somit für alle sprachlichen Beschreibungsebenen relevant. Das Verhältnis von Syntagma und Paradigma auf der Ebene des Satzes veranschaulicht die folgende Darstellung:


Paradigma 1Paradigma 2Paradigma 3Paradigma 4Paradigma 5
Syntagma 1DerHandballerwirftdenBall.
Syntagma 2SiefängteinenPass.
Syntagma 3EinFußballerschießteinTor.
Syntagma 4EineFußballerinschlägtFlanken.

Bei der Beschreibung sprachlicher Phänomene lassen sich jedoch syntagmatische und paradigmatische Relationen nicht immer scharf voneinander abgrenzen. So werden etwa Wortartenzuschreibungen einerseits über die Einordnung in ein Paradigma bestimmt, andererseits lassen sie sich mitunter erst über ihre für das Syntagma relevanten Eigenschaften durchführen.

Grammatikalität und Akzeptabilität

Korrekte Syntagmen ergeben sich auch im Deutschen nicht aus einer willkürlichen linearen Aneinanderreihung von Wörtern, sondern unterliegen bestimmten Regularitäten. So würde ein Muttersprachler den folgenden Satz sehr wahrscheinlich nicht als wohlgeformt und grammatisch richtig bewerten:

1 a) *Danach ich habe Fußball gespielt.

Ebenso verhält es sich mit dem nächsten Satz, bei dem nicht nur gegen die übliche Wortstellung, sondern auch gegen die reguläre Genuszuordnung verstoßen wird:

b) *Er gestern gelaufen ist eine Marathon.

Beide Sätze sind ungrammatisch, weil erst die richtige Reihenfolge und die richtige Verbindung von Einzelelementen eine sprachlich korrekte syntaktische Einheit ergibt. Das heißt, der Begriff der Grammatikalität bezieht sich auf die Wohlgeformtheit einer sprachlichen Äußerung in Bezug auf einzelne Aspekte der Sprachbeschreibung (z.B. der Syntax). Grammatikalität kann durch die Urteile kompetenter Sprecher einer Sprache aufgrund deren intuitiven Regelwissens eingeschätzt werden. Dabei ist Grammatikalität zu unterscheiden von Kategorien wie ‚Akzeptabilität‘ und ‚Angemessenheit‘, die insbesondere für die stilistische Analyse bedeutsam sind (vgl. Kap. 3.2.4). So können Sätze auch dann für kompetente Sprecher nicht akzeptabel sein, wenn sie grammatisch sind. Relevant können hierbei etwa die Satzlänge oder der Komplexitätsgrad eines Satzes in Zusammenhang mit einer bestimmten Kommunikationssituation sein. Beispielsweise ist der nachfolgende Satz (2) wohl nicht nur wegen seines Themas für ein Kinderbuch inakzeptabel, obwohl er das Kriterium der Grammatikalität erfüllt:

Die Anglerin, die die Rute, welche sie sich von ihrer Freundin, die sie bereits aus der Schule kennt, geborgt hatte, nicht zum Blinkern, das in manchen Gewässern verboten ist, einsetzen wollte, verhält sich meistens nach den Vorschriften.

Was von den Sprechern einer Sprache als akzeptabel oder inakzeptabel bzw. als grammatisch oder ungrammatisch bewertet wird, kann sich mit der Zeit und mit Blick auf den jeweils dominanten Sprachgebrauch und die jeweilige Kommunikationssituation ändern, denn Sprache unterliegt einem stetigen Wandel. Dieser Sprachwandel bewirkt auch, dass es Uneinheitliches und Schwankungen in Bezug auf die Bewertung von Sprache gibt. So wäre der Satz Die hebe ich auch immer auf, weil die ist so witzig. vor einigen Jahren noch eindeutig als inakzeptabel empfunden worden (weil in Hauptsatzstellung), ebenso wie die doppelte Negation im folgenden Textbeispiel (3), die im Mittelhochdeutschen akzeptabel und grammatisch war, heute als ungrammatisch gilt.3

Nû giengen sî ouch ezzen,und enwart des niht vergezzensî enbuten dem gastevolleclîcher vastealsô grôze êre4(Hartmann von Aue „Iwein“, Vers: 6545–6549 [Hervorhebung nicht im Original])

Zur Beschreibung von Sätzen

Das den Regularitäten des Deutschen entsprechende Inbezugsetzen von Wörtern ergibt größere Einheiten, die Verbindung dieser größeren Einheiten ermöglicht die Bildung von Sätzen. Nach Dürscheid können Sätze wie folgt definiert werden:

Sätze sind sprachliche Einheiten, die relativ selbständig und abgeschlossen sind. Sie bauen sich aus Phrasen auf; und sie erscheinen normalerweise in größeren selbständigen und abgeschlossenen, sprachlichen Einheiten, in Texten. (Dürscheid 2012, S. 56)

 

Syntaktische Beziehungen beziehen sich auf die Regularitäten des Satzbaus bzw. der Syntax. Neben der Linearität sind diese Beziehungen durch die Eigenschaften der Elemente bestimmt (Nominalphrasen können so u.a. Subjekt- oder Objektstatus haben). Wesentliche syntaktische Bausteine sind die Phrasen. Da der Kern bzw. Kopf von Phrasen jeweils durch eine spezielle Wortart und ihre Eigenschaften bestimmt ist, werden zunächst kurz die verschiedenen Wortarten charakterisiert, im Anschluss daran häufige Phrasentypen beschrieben.

Wortarten

Wörter lassen sich aufgrund ihrer grammatisch-lexikalischen Eigenschaften Wortarten zuordnen.1 Gängige Wortartklassifikationen gehen in der Regel von morphologischen Kriterien aus, wie der grundlegenden Unterscheidung zwischen flektierbaren und nicht-flektierbaren Wörtern bzw. bei erstgenannten zwischen deklinierbaren und konjugierbaren (vgl. Abb. 8):

Abb. 8:

Wortartendifferenzierung nach morphologischen Kriterien

Substantive, Adjektive, Artikel und Pronomen sind deklinierbar, d.h., sie enthalten Kasus-, Numerus-und Genusinformationen. Diese Kategorien sind im Deutschen folgendermaßen gegliedert:


Kasus:Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ
Numerus:Singular, Plural
Genus:Maskulinum, Neutrum, Femininum

Verben sind konjugierbar. Sie können nach Merkmalen der Kategorien ‚Person‘, ‚Numerus‘, ‚Tempus‘, ‚Modus‘ und ‚Genus verbi‘ bestimmt werden, worin sich folgende Teilkategorien spiegeln:


Person:1., 2., 3.
Numerus:Singular, Plural
Tempus:Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I, Futur II
Modus:Indikativ, Konjunktiv I und II, Imperativ
Genus verbi:Aktiv, Passiv

Darüber hinaus wird zwischen offenen und geschlossenen Wortklassen unterschieden. Offene Wortklassen können insbesondere durch Wortbildung ständig erweitert werden. Zu ihnen gehören die lexikalischen Inhaltswörter, sog. Autosemantika (Substantive, Verben, Adjektive). Geschlossene Wortklassen umfassen die grammatischen Funktionswörter, sog. Synsemantika, die die Inhaltswörter eines Syntagmas verbinden (z.B. Präpositionen, Konjunktionen). Geschlossene Wortklassen unterliegen diachron betrachtet deutlich geringeren und langsameren Veränderungen als offene.

Im Vergleich zu anderen deklinierbaren Wortarten verfügen Substantive über ein relativ festes Genus. Gelegentlich kommt es auch zu Genusschwankungen, die in den meisten Fällen regional bedingt sind (z.B. die/das Cola; vgl. Kap. 3.2.2). Die Genuszuweisung erfolgt nicht zufällig, sondern ist von semantischen, phonologischen, morphologischen und pragmatischen Kriterien abhängig (vgl. Köpcke/Zubin 2009). In semantischer Hinsicht können Substantive in Abstrakta (z.B. Freiheit, Liebe, Würde), Konkreta wie Appellativa (z.B. Stuhl, Bibliothek) und Stoffsubstantive (‚nicht zählbare Entitäten‘ z.B. Wasser, Mehl) sowie Eigennamen (z.B. Paul, Bello) unterschieden werden.

Die Besonderheit der Wortart Adjektiv besteht in ihrer Fähigkeit zur Bildung von Vergleichsformen (Komparation), die sie neben dem Positiv (z.B. schön) auch Komparativ- und Superlativformen bilden lässt (z.B. schöneram schönsten). Adjektive lassen sich attributiv (4a), prädikativ (4b) und adverbial (4c) verwenden. In der prädikativen und adverbialen Verwendung werden sie nicht dekliniert.

1 a) die schöne Fraub) Die Frau ist schön.c) Die Frau schreibt schön.

Innerhalb der Wortart Artikel wird zwischen bestimmten und unbestimmten Artikeln unterschieden. Mit dem bestimmten Artikel werden – im Gegensatz zum unbestimmten – Substantive verbunden, die in der Kommunikationssituation von den beteiligten Kommunikationspartnern eindeutig zugeordnet werden können. Von den Artikeln lassen sich die Pronomen mitunter schwer abgrenzen, weshalb sie in einigen Grammatiken zu einer Wortart zusammengefasst werden (vgl. Duden-Grammatik 2006 oder Boettcher 2009a). Auch Pronomen determinieren die Referenz des Substantivs, wobei sie als Begleiter an die Position des Artikels treten oder als Stellvertreter das Substantiv (bzw. die ganze Nominalphrase) ersetzen können. Eine mögliche Unterscheidung von Pronomen ist die folgende:


Personalpronomen:z.B. ich, du, er
Possessivpronomen:z.B. mein, dein, sein
Demonstrativpronomen:z.B. dieser, diese
Indefinitpronomen:z.B. alle, einige, manche
Reflexivpronomen:z.B. sich
Interrogativpronomen:z.B. wer, was, welches
Relativpronomen:z.B. der, die

Verben bilden die konjugierbare Wortart. Sie besteht zum überwiegenden Teil aus Vollverben, die sich durch eine selbstständige lexikalische Bedeutung auszeichnen und durch Wortbildung erweitert werden können. Vollverben lassen sich u.a. folgenden semantischen Gruppen zuordnen:


Handlungsverben:z.B. waschen, anrufen
Zustandsverben:z.B. schlafen, sitzen
Vorgangsverben:z.B. blühen, regnen

Als spezifische Gruppen von Verben können darüber hinaus Hilfsverben, Modalverben und Kopulaverben unterschieden werden.

Als Hilfsverben werden die Verwendungsweisen von haben, sein und werden als Exponenten morphologischer Kategorien, d.h. etwa als analytische Tempus- und Diathesenformen (z.B. Perfekt, Passiv), bezeichnet:

Er ist heute früher aus der Schule gekommen.

Zu den Modalverben gehören können, müssen, dürfen, wollen, sollen und mögen. Sie treten zusammen mit infiniten Vollverben (6a) oder Kopulaverben (6b) auf. Semantisch bezeichnen Modalverben eine Notwendigkeit, Erlaubnis, Möglichkeit oder Fähigkeit.

1 a) Ich kann morgen laufen.b) Er durfte in der Kabine der Stars sein.

Kopulaverben (v.a. sein, bleiben, werden) verfügen ebenso wie die Hilfsverben nur über eine sehr abgeschwächte lexikalische Bedeutung. Sie haben die Funktion, die Beziehung zwischen Subjekt und Prädikativ herzustellen, indem sie einen Zustand oder das Eintreten eines Zustandes bezeichnen.

1 a) Er ist Architekt.b) Sie war sehr talentiert.

Die nichtflektierbaren Wortarten bilden eine sehr heterogene Klasse, die in der Forschungsliteratur ganz unterschiedlich subklassifiziert wird.2 Da die Nichtflektierbaren keine morphologische Kennzeichnung i.e.S. enthalten, werden als Unterscheidungskriterien u.a. verschiedene syntaktische Funktionen und Vorkommensorte herangezogen (vgl. Boettcher 2009a, S. 130):


Adverbien= Vorfeld besetzend möglich
Präpositionen= Kasus regierend
Konjunktionen= Teilsatz oder Satzteil verbindend
Rest als Sammelgruppe der Partikeln

Gegenüber den anderen Nichtflektierbaren zeichnen sich die Adverbien durch ihre topologischen Eigenschaften aus, denn sie können alleine im Vorfeld von Sätzen stehen (sie sind also vorfeldfähig). Daraus folgt u.a., dass sie satzgliedfähig sind. Hinsichtlich ihrer Struktur ist zwischen einfachen (z.B. oft, gern) und komplexen Adverbien zu unterscheiden, wobei komplexe häufig eine Präposition enthalten (sog. ‚Präpositionaladverbien‘ z.B. davor, hiernach). Adverbien liefern entweder eigene lexikalische Informationen (z.B. montags, immer oder vielleicht) oder nehmen Elemente aus dem vorhergehenden Satz wieder auf (z.B. An der Wand stand ein Stuhl. Darauf setzte sie sich).

Präpositionen sind Wörter wie in, wegen, um … willen, die meistens zusammen mit einem Nomen, aber auch mit einem Adjektiv (z.B. Sie kommt für gewöhnlich um fünf.) oder einem Adverb (z.B. von dort) vorkommen können. Sie betten verschiedene Phrasen wie die Nominalphrase ein. Nomen geben sie einen spezifischen Kasus vor (z.B. durch den Wald (laufen)).

Sätze oder Satzteile werden durch Konjunktionen3 (z.B. und, weil, obwohl) neben- und unterordnend verbunden. Sie bestimmen diese Verbindung semantisch-logisch (z.B. ‚kausal‘: Weil er krank war, kam er nicht).

Partikeln weisen jeweils Besonderheiten im Stellungsverhalten auf und sind wiederum vielfältig subklassifizierbar. Ihre Formative begegnen mitunter auch in anderen syntaktischen Funktionen. Partikeln spezifizieren Aussagen, kommentieren sie, moderieren sie und dienen der Steuerung von Gesprächsverläufen. Nach unterschiedlichen semantischen Funktionen ist folgende Differenzierung möglich (vgl. Boettcher 2009a, S. 155ff.):


Gradpartikeln, z.B.: sehr, fast, höchst, kaum
Fokuspartikeln, z.B.: nur, auch, sogar
Kommentarpartikeln, z.B.: sozusagen, gleichsam
Negationspartikel, z.B.: nicht
Einstellungspartikeln, z.B.: ja, doch, wohl, nur, bloß
Gesprächsgebundene Partikeln, z.B.: Begrüßungs-/Verabschiedungspartikeln wie hallo, tschüss, aufmerksamkeitssteuernde Partikeln wie he, ey, Antwortpartikeln wie ja, nein, doch oder Kontaktpartikeln wie ne, oder

Phrasen

Phrasen sind Wortgruppen, die syntaktisch eine Einheit bilden. Sie werden jeweils durch einen Kopf dominiert, nach dem sie auch benannt werden. So ist der Kopf der Nominalphrase (NP) der neue Ball beispielsweise das Nomen Ball. Zu diesem können ein bestimmter oder ein unbestimmter Artikel hinzutreten. Zudem sind Nominalphrasen durch (8a) Adjektiv-Attribute, (8b) Genitiv-Attribute, (8c) Präpositional-Attribute und (8d) sogar ganze Sätze erweiterbar.

1 a) der neue Ballb) der Ball der WMc) der Ball vom Mitspielerd) der Ball, der nicht ordentlich aufgepumpt war

Den Kopf einer Nominalphrase kann auch ein Pronomen bilden. Beispielsweise können die Wortgruppen (8a–d) mithilfe des Pronomens er ersetzt werden und sind in diesem Sinne gegeneinander austauschbar. Sie teilen grammatische Eigenschaften, sind deshalb Phrasen derselben Kategorie und können somit zu einem Paradigma gerechnet werden. In syntagmatischer Hinsicht ist wiederum relevant, dass die Anordnung der Elemente innerhalb der NP nicht beliebig erfolgen kann. Die Elemente einer NP müssen in den grammatischen Merkmalen Genus, Kasus und Numerus übereinstimmen. Diese Übereinstimmung in grammatischen Merkmalen wird als Kongruenz bezeichnet.

In einer Präpositionalphrase (PP) bestimmt die Präposition den Kasus der zugehörigen NP. Es handelt sich damit um Rektion, was bedeutet, dass ein Element die grammatischen Eigenschaften eines von ihm abhängigen Elements im Syntagma determiniert. Präpositionalphrasen lassen sich in vielen Fällen durch Präpositionaladverbien wie darauf oder damit substituieren.

Eine Verbalphrase (VP) besteht aus einem Voll- oder Kopulaverb und den dazugehörigen Leerstellen, die durch verschiedene Ergänzungen (z.B. Akkusativobjekt oder Dativobjekt) gefüllt werden können. In diesem Zusammenhang ist etwa umstritten, ob die Subjektergänzung (oder auch Nominativergänzung) zur Verbalphrase zählt oder nicht. Dagegen spricht z.B., dass das Subjekt das Verb in Numerus und Person bestimmt.

 

Die Adjektivphrase (AP) verfügt über einen adjektivischen Kopf und kann durch verschiedene Elemente – wie weitere Adjektivphrasen – attribuiert werden (9). Attribuierbar sind auch Adverbphrasen (AdvP) (10), die ein Adverb als Kopf besitzen.

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