Za darmo

Waldröschen I. Die Tochter des Granden

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34. Kapitel

Als Sternau durch das Vorwerk schritt, saß der Steuermann auf der bereits erwähnten Bank des Hofes. Den Doktor erblickend, erhob er sich und zog grüßend den Südwester, den er auch dann zu tragen pflegte, wenn er sich in der Heimat befand. Sternau dankte durch das Abnehmen seines Hutes und blieb stehen, da er merkte, daß der andere mit ihm zu sprechen beabsichtigte.

»Verzeihung! Sind Sie der Doktor Sternau?« fragte Helmers. – »Ja«, lautete die Antwort. – »Haben Sie Zeit zu einer Mitteilung, die ich Ihnen notwendigerweise machen muß?« – »Ja. Sie sind gewiß der Steuermann Helmers, der Vater unseres kleinen Kurt?« – »Sie haben es erraten, Herr Doktor. Ich bin erst vor ganz kurzer Zeit hier angekommen.« – »Ist Ihre Angelegenheit eine ärztliche?« – »Nein. Sie betrifft Ihren Aufenthalt und Ihre Erlebnisse in Spanien!« – »Ah!« sagte Sternau verwundert. »Waren Sie in Spanien?« – »Nein, aber ich habe während meiner letzten Seereise zufälligerweise einiges erfahren, was Sie interessieren wird, wie ich annehmen muß.« – »Sie machen mich wirklich neugierig! Ich wollte jetzt einen kleinen Spaziergang machen, um mich zu erholen, aber wir haben ja hier frische Luft genug. Setzen wir uns also auf diese Bank.«

Sie nahmen beide nebeneinander Platz, und der Steuermann begann zu erzählen. Je weiter er in seinem Bericht kam, desto größer wurde die Aufmerksamkeit, mit der Sternau ihm zuhörte. Endlich sprang dieser auf und rief erregt:

»Herr, Sie glauben gar nicht, wie wichtig mir Ihre Mitteilungen sind. Also Sie sagten, daß sich wirklich ein Gefangener im Raum jenes Piratenschiffs befand?« – »Ja.« – »Daß dieser aus Rodriganda entfuhrt worden sei?« – »Ja.« – »Und daß ein gewisser Gasparino Cortejo seine Hand dabei im Spiel gehabt habe?« – »Ja.« – »Wie nannte man den Kapitän des Schiffs?« – »Henrico Landola. Sein Schiff ist ›La Pendola‹, was zu deutsche ›die Feder‹ heißt. Das Schiff hatte eine Maske angelegt. Ich wette um mein Leben, daß die ›Pendola‘ nichts anderes ist als das Raubschiff ›Lion‹, das die afrikanischen und ostamerikanischen Meere unsicher macht« – »Mein Gott dann wäre ja dieser Henrico Landola kein anderer als Kapitän Grandeprise?« – »Gewiß, Herr Doktor. Es sollte mich freuen, wenn meine Mitteilungen Ihnen von einigem Nutzen sein könnten.« – »Von einigem Nutzen, sagen Sie? Oh, nicht bloß das, sondern von einer ganz außerordentlichen Wichtigkeit sind sie mir!« antwortete Sternau. Und dann fügte er nachsinnend hinzu: »Das stimmt ja ganz genau mit dem zusammen, war mir Garbilot im Gefängnis gesagt hat!« – »Garbilot?« fragte Helmers. »Jacques Garbilot vielleicht?« – »Ja. Kennen Sie ihn, Steuermann?« – »Oh, sehr gut. Er war ein tüchtiger Kerl. Als ich Schiffsjunge auf dem ›Entrebras‹ war, führte er als Matelot dieses Schiff. Später trafen wir wieder auf dem ›Country‹ zusammen. Dann ging er ab, man hörte sagen, daß er auf die schlimme Seite gefallen und unter die Piraten gegangen sei. Es sollte mir leid tun, wenn dies wahr gewesen wäre.« – »Es ist wahr gewesen, er hat es mir in seiner Todesstunde gestanden. Ich habe seine Beichte gehört, denn er befand sich mit mir in einer Gefängniszelle, in der er in meiner Gegenwart gestorben ist. Ich bin Ihnen sehr viel Dank schuldig für das, was Sie mir heute gesagt haben. Wissen Sie nicht wohin die ›Pendola‹ von Madeira aus gegangen ist?« – »Ich hörte, daß sie an Kapstadt anlegen wolle, aber bei einem Piraten darf man solche Angaben leicht bezweifeln. Sie werden ja wissen, daß diese Art von Schiffen keinen bestimmten Kurs einhält Ein Seeräuber fährt nur dahin, wo er eine Beute erwarten kann.« – »Wäre es denn nicht von hier aus zu erfahren, wo die ›Pendola‹ angelegt hat oder gesehen worden ist?« – »O ja, aber eine solche Erkundigung ist mit bedeutenden Geldkosten verknüpft Wenden Sie sich an das Auswärtige Amt nach Berlin und lassen Sie von dort aus bei den Konsuln anfragen. Sie werden Nachricht erhalten, obgleich eine ziemliche Zeit bis dahin vergehen wird.« – »Wenn ich nun bitte, diese Anfragen auf telegrafischem Weg zu tun?« – »So wird es schneller gehen, aber auch mehr Kosten verursachen. Aber ich setze den Fall, daß Sie erfahren, in welcher See sich die ›Pendola‹ befindet, was kann es Ihnen dann helfen?« – »Ich werde dieses Raubschiff aufsuchen.« – »Weshalb?« – »Um den Gefangenen zu befreien!« – »Ist Ihnen seine Freiheit so wertvoll?« – »Von ungeheurem Wert! Vielleicht erzähle ich Ihnen den Fall später ausführlich. Sagen Sie einmal: Stehen Sie jetzt im Engagement?« – »Nein.« – »Getrauen Sie sich, ein Schiff zu führen?« – »Das versteht sich!« – »Vielleicht eine kleine Dampfjacht?« – »Ja, wenn ich einen guten, zuverlässigen Maschinisten im Raum habe.« – »Würde es eine solche Jacht mit der ›Pendola‹ auf offener See aufnehmen können?« – »Alle Teufel, das ist keine leichte Frage! Sie müßte allerdings einige sehr brave Geschütze haben, fest gebaut sein und mit tapferen Jungs bemannt werden, die gut zu bewaffnen wären.« – »Also für möglich halten Sie es?« – »Unter den angegebenen Bedingungen, ja.« – »Wie teuer würde eine solche Jacht sein?« – »Hundertzwanzigtausend Mark ohne die Ausrüstung.« – »Könnte man eine gebrauchte zu kaufen bekommen?« – »Hm, wohl schwerlich. Dergleichen Fahrzeuge werden nur zum Privatgebrauch gebaut. Es sind Vergnügungsschiffe für Millionäre, und für so einen Geldmenschen wäre es geradezu eine Schande, seine Jacht zu verkaufen. Übrigens würde ein gebrauchtes Fahrzeug für Ihren Zweck wohl kaum etwas taugen. Sie müssen sich einen guten Seefisch nach Ihren eigenen Angaben bauen lassen. Auch die Ausrüstung würde nach diesen Angaben hergestellt werden müssen.« – »Wo baut man am besten?« – »Ich würde für die berühmten Werften zu Greenock am Clyde stimmen.« – »Also in Schottland!« – »Ja. Sie müßten in eigener Person hinreisen.« – Aber ich verstehe mich auf dieses Fach nicht gut genug. Hätten Sie Lust, mich zu begleiten im Fall, daß ich mich entschließe, Ihren Rat auszuführen?« – »Von Herzen gern, Herr Doktor!« – »Nun gut, so werde ich es mir überlegen. Meine Schwester, die Ihre Frau sehr lieb hat, fragte mich, ob ich nicht geneigt sei, Ihnen eine Summe vorzuschießen, die Sie in den Stand setzte, sich zur See selbständig zu machen. Bestelle ich mir eine Jacht, so sind Sie zwar nicht der Besitzer, aber doch der Kommandant derselben, und erreichen wir unseren Zweck, so werde ich gern bereit sein, auch weiter für Sie zu sorgen. Jetzt will ich noch ein wenig nach dem Wald gehen. Was Sie mir mitgeteilt haben, ist so ausführlich, daß ich der Einsamkeit bedarf, um es mir zurechtzulegen. Guten Abend, Steuermann!« – »Guten Abend, Herr Doktor!«

Die Herren reichten einander die Hände und trennten sich. Ein jeder von ihnen hatte die Überzeugung, daß ihre Schicksale von jetzt an, wenigstens für einige Zeit, miteinander verbunden seien.

Es war wohl mehr als eine Stunde vergangen, als Sternau wieder zurückkehrte. Als er in das Krankenzimmer trat, fand er Rosa unter strömenden Tränen noch im Bett sitzend. Die Kastellanin saß bei ihr und weinte mit. Seine Mutter hatte ihren Platz am Fenster inne und kam bei seinem Eintritt sehr eilfertig auf ihn zu. Es mußte etwas ihr Unangenehmes geschehen sein. – »Wie gut, daß du kommst, Karl!« sagte sie. »Ich kann nicht Spanisch verstehen, aber ich vermute, daß Frau Elvira geschwatzt hat. Sie sprachen sehr viel und sehr lange miteinander, und ich vermochte es nicht, sie durch meine Bitten zum Schweigen zu bringen!«

Sternau wandte sich mit besorgten Blicken zu Rosa, diese aber bat ihn mit bewegter Stimme:

»Zürne uns nicht, mein Carlos! Die gute Elvira erzählte mir einiges, und da konnte ich es nicht länger aushalten, ich habe ihr alles abgefragt« – »Aber, mein Gott, das muß dir heute ja unendlich schädlich sein!« sagte er. – »Nein«, antwortete sie. »Die Gewißheit greift mich nicht so sehr an wie die Besorgnis, die ich vorher empfand.« – »So fühlst du dich nicht angegriffener als vorher?« – »Nein. Oh, ich bin stark, nachdem ich erfahren habe, was du gelitten hast, du sollst dich meiner nicht zu schämen haben. Ich werde mich bemühen, deiner wert zu sein. Mein Gott, mein guter Gott, so bin ich also wahnsinnig gewesen! Wirklich?« – »Ja, wahnsinnig infolge eines Gifts.« – »Welches mir Cortejo gab?« – »Ich vermute es.« – »Es war dasselbe Gift, das mein Vater erhielt?« – »Ja.« – »Wo befindet er sich? Du sagtest daß er noch lebe.« – »Beruhige dich, mein Herz! Ich werde dir erzählen. Ich glaube nicht, daß unsere Elvira dir alles so sagen könnte, wie es eigentlich zu berichten ist. Da du einmal einiges weißt, sollst du nun auch alles erfahren, denn ich sehe, daß du wirklich stark genug bist, die Wahrheit zu hören.«

Sternau nahm bei Rosa Platz, und nun wurde der Abend der Besprechung jener Ereignisse gewidmet, die von so großem Einfluß auf das Schicksal der Familie de Rodriganda gewesen waren.

Am anderen Morgen, als Rosa vom Schlaf erwachte, fühlte sie sich so gekräftigt, daß sie aufstand und sich von Elvira ankleiden ließ; dann erlaubte sie Alimpo, zu ihr zu kommen.

Als derselbe in ihr Zimmer trat, stand sie inmitten desselben im Morgenkleid ebenso frisch und schön da, wie er sie auf Rodriganda gesehen hatte. Er eilte auf sie zu, sank vor Rührung vor ihr nieder und zog ihre beiden Hände an seine Lippen.

»Oh meine liebe, liebe, gnädige Condesa«, rief er mit überströmenden Tränen, »wie danke ich Gott, daß Sie gerettet sind!« – »Ich danke ihm nicht minder, daß ich nun wieder mit euch sprechen kann«, antwortete sie. – »Daran ist nur Señor Sternau schuld; nur er allein hat Euch wieder gesund gemacht!« – »Ich weiß es. Er hat mir auch erzählt, was ihr für ihn und mich getan habt. Habe Dank dafür, du Treuer du!« – »Oh, das ist nichts, das ist gar nichts«, versicherte er. »Wir würden Euch folgen bis an das äußerste Ende der Erde. Meine Elvira sagt das auch.« – »Ich werde nachsinnen, ob ich euch diese Aufopferung ein wenig vergelten kann. Aber, willst du nicht einmal zu Señor Sternau gehen und ihn fragen, ob ich einige Minuten lang Spazierengehen darf!« – »Sogleich, sogleich! Oh, unsere Condesa kann wieder sprechen und spazierengehen!«

 

Mit diesem Freudenruf sprang Alimpo in höchster Eilfertigkeit zur Tür hinaus und brachte bereits nach zwei Minuten den Arzt herein, der sich freute, die Patientin so wohlauf zu sehen, und ihr infolgedessen den Spaziergang unter seiner Begleitung erlaubte.

35. Kapitel

Bereits eine Stunde früher war schon ein anderer nach dem Wald gegangen, nämlich der kleine Kurt, der es sich nicht nehmen ließ, in der Morgenfrühe mit seinem Gewehr im Forst herumzustreifen. Er hatte tief drin einen sehr guten Bekannten, den er heute aufsuchen ging, nämlich den Waldhüter Tombi, der in einer einsamen, tief versteckten Hütte wohnte und große Stücke auf den Knaben hielt, dessen Lehrer er in gar mancherlei Dingen war.

Als Kurt die kleine Lichtung erreichte, auf der die Hütte lag, sah er aus dem niedrigen Rauchfang derselben blaue Rauchwolken aufsteigen.

»Ah, er ist nicht fortgegangen; das ist gut, da bekomme ich gute Gesellschaft!«

Mit diesen vor sich hingesprochenen Worten schritt er auf die Hütte zu und klopfte an die Tür derselben.

»Wer ist da?« fragte eine helle, kräftige Stimme von innen. – »Kurt«, antwortete der Knabe. – »Gleich!«

Tombi konnte nicht sogleich öffnen, denn er befand sich bei einer Beschäftigung, von der der Knabe nichts wissen sollte. Er saß nämlich an einem alten Tisch und las bei verschlossenen Läden und dem Schein des auf dem offenen Herd brennenden Feuers einen Brief, der in fremdartigen Schriftzügen geschrieben war. Das daneben liegende Kuvert trug den Poststempel von Manresa in Spanien und die Adresse: »An den Forsthüter Tombi in Rheinswalden bei Mainz, Deutschland.« Ein Kenner hätte die Buchstaben des Briefes als arabische erkannt; das Schreiben selbst aber war in jenem malaiischen Dialekt abgefaßt, der auf den westlichen Inseln des Stillen Ozeans gesprochen wird und viel mit arabischen Wörtern vermengt ist. Es lautete:

»An Tombi. Mein Sohn!

Ich freue mich, daß es unseren Schützlingen wohl geht. Bei Doktor Sternau war dies nicht der Fall. Jetzt ist er mit der Wahnsinnigen abgereist Er ist über die Grenze und wird wohl nach Paris gehen. Es ist auch möglich, daß er sie zu seiner Mutter und Schwester führt Sollte dies der Fall sein, so wache über ihr Glück. Es wird einst die Zeit kommen, in der sie es dir danken werden und in der auch wir Rache nehmen an dem, der uns verstoßen hat. Schreibe mir alles, was passiert, und auch ich werde dich benachrichtigen, wenn etwas vorkommt. Du bist der zukünftige König der Gitanos. Vergiß nicht daß dein Schutz mächtig ist über alle, die ich unter denselben gestellt habe!

Deine Mutter

Zarba, die Königin.«

Der Waldhüter hatte diesen Brief gestern empfangen. Heute las er ihn noch einmal durch, bis er dabei durch den Besuch des Knaben gestört wurde. Nun legte er ihn schnell zusammen, steckte ihn in das Kuvert und verbarg dieses in einer Brieftasche, die in einer alten Lade lag.

Dieses Portefeuille paßte nicht zu dem alten, rissigen Möbel, in dem es aufbewahrt wurde. Es war aus dem feinsten Saffianleder gefertigt, enthielt ein mit Goldschnitt gefertigtes Notizbuch, in dem alle Bemerkungen in der erwähnten Malaiensprache niedergeschrieben waren, und in den Taschen außer mehreren geheimnisvollen Schriften und Briefen auch noch einen ziemlich dicken Stoß von Banknoten, die einen Wert repräsentierten, dessen Besitz kein Mensch dem unscheinbaren Waldhüter zugetraut hätte. Nun erst, nachdem er den Brief versteckt hatte, öffnete er.

»Guten Morgen, Tombi!« grüßte der Kleine. – »Guten Morgen«, dankte der Hüter.

Das Licht des Morgens fiel auf seine schlank und kräftig gebaute Gestalt. Wer den falschen Grafen Alfonzo de Rodriganda kannte und diesen Waldhüter erblickte, dem mußte die ganz außerordentliche Ähnlichkeit auffallen, die zwischen diesen beiden herrschte, nur daß die Gesichtszüge des Hüters ein dunkleres Kolorit zeigten und in ihrem Schnitt an jene Physiognomien erinnerten, die man vorzugsweise bei den Zigeunern findet.

»Du stehst wohl erst auf?« fragte der Knabe. – »Nein. Ich habe gar nicht geschlafen.« – »Was hast du getan?« – »Ich habe einem Bock aufgelauert.« – »Hast du ihn erwischt?« – »Ja.« – »Wo liegt er?« – »Hier in der Höhle.« – »Den muß ich sehen! Zeige ihn mir schnell!« sagte Kurt ganz begeistert. – »So komm herein!«

Das Deutsch des Waldhüters klang fremdartig und gebrochen. Er hatte ein scharfes, durchdringendes Auge und einen Zug der Biederkeit, der Aufrichtigkeit im Gesicht, der ihm das Vertrauen aller erweckte, mit denen er in Verkehr kam.

Er führte den Knaben in das Innere der Hütte, wo der Rehbock lag, über den sich Kurt sogleich niederbeugte, um ihn aufmerksam zu betrachten.

»Ein Kapitalbock!« – »O ja! Ich bin ihm bereits seit langer Zeit nachgegangen.« – »Aufs Blatt getroffen und im Feuer zusammengestürzt! Du bist ein tüchtiger Kerl, Tombi!« – »Du auch, Kleiner!« lachte der Hüter. – »Wieso?« – »Ich habe noch gestern gehört, daß du einen Fuchs geschossen hast.« – »Ja. Auch er war ein tüchtiger Kerl!« sagte Kurt mit stolzer Miene. – »Wer war mit?« – »Der Ludwig und die beiden anderen.« – »Haben denn die nicht getroffen?« – »Nein.« – »Hm!« brummte der Hüter mit einem scharfen Blick in das Gesicht des Jungen. »Der Ludwig schießt doch sonst sehr gut. Er fehlt niemals. Das ist kurios. Hat er denn auf den Fuchs gezielt?« – »Nein«, antwortete Kurt verlegen. – »So hat er also gar nicht geschossen?« – »Doch, o ja!« – »Ja, worauf denn?« – »Hm! Frage ihn selbst!« – »Donneritta! Ist es denn ein so großes Geheimnis?« – »Allerdings.« – »Auch vor mir?« – »Auch vor dir«, nickte Kurt – »Höre, Junge, ich denke, wir sind gute Freunde!« – »Das denke ich auch.« – »Nun, zu einem guten Freund hat man Vertrauen!« – »Das habe ich ja zu dir. Aber der Ludwig ist mein guter Freund auch, und es gibt Sachen, die man selbst einem guten Freund nicht erzählen darf.« – »Donneritta, du redest ja wie ein Buch, Kleiner!« lachte der Hüter. Dann fragte er mit einer schelmischen Miene, die ihm sehr gut stand: »Ich habe gehört, daß ihr im Schloß Trauer habt.« – »Trauer? Weshalb?« – »Weil ein Weibsbild gestorben ist.« – »Ein Weibsbild? Davon weiß ich ja gar nichts!« – »Ja, ein Weibsbild. Eigentlich nicht gestorben ist sie, sondern man hat sie geradezu ermordet.«

Da trat Kurt erschrocken zurück und rief:

»Ermordet? Und ich weiß nichts davon!« – »Ja, ermordet, elendiglich erschossen!« – »Wer ist denn der Mörder, he?« – »Hm! Der Ludwig!« – »Das ist nicht wahr!« rief der Knabe eifrig. »Der Ludwig ist kein Mörder und kein Totschläger!« – »Das habe ich auch gedacht, aber da sieht man, wie man sich sogar in seinem besten Freund irren kann. Er hat das Weibsbild ermordet und dann heimlich im Garten vergraben.«

Da besann sich der Knabe endlich und rief lachend:

»Ach, jetzt weiß ich es, welches Weibsbild du meinst!« – »Nun?« – »Die Waldina.« – »Ja, die Waldina«, nickte der Hüter befriedigt. »Junge, ich wollte dich auf die Probe stellen, und du hast sie gut bestanden. Man darf seine Freunde nie blamieren, und du wolltest über den schandbaren Tod der armen Waldina schweigen, um der Ehre Ludwigs keinen Schaden zu tun. Das war recht von dir!« – »Es hat ihm weh getan«, sagte der Knabe. Ich glaube, er hatte eine Träne im Auge; es war ein Sauschuß.« – »Ja, ein echter, richtiger Sauschuß. Ich hoffe, daß du niemals einen solchen tun wirst!« – »Fällt mir gar nicht ein!« – »Warum kamst du diese Tage nicht zu mir?« – »Ich hatte keine Zeit. Als ich den Fuchs geschossen hatte, kam Besuch.« – »Wer?« – »Onkel Sternau.« – »Wer noch?« – »Die Gräfin Rodriganda nebst Cousin Alimpo und Cousine Elvira. Weißt du das noch nicht?« – »Ich habe davon gehört! Wie gefallen sie dir?« – »Wie sollen sie mir gefallen! Gut, sehr gut. Den Onkel Sternau habe ich sehr lieb, und die Cousine ist so dick und gut, daß man sie gleich gern hat, wenn man sie sieht«

Der Hüter lachte.

»Also dick muß man sein, um dir zu gefallen? War die Gräfin nicht krankt?« – »Ja, sehr. Aber der Onkel hat sie schnell wieder gesund gemacht. Oh, er ist ein gescheiter Kerl, viel gescheiter sogar als der Herr Hauptmann; das sagen alle Leute!« – »Auch gescheiter als du?« fragte der Hüter scherzend. – »Ja, aber wenn ich einmal so groß bin wie er, dann nehme ich es mit ihm auf; darauf kannst du dich fest und getrost verlassen.« – »Dann machst du keine Dummheiten mehr?« – »Nein. Habe ich denn einmal welche gemacht?« – »O bewahre!« lachte Tombi. »Du errettest Gefangene und schießt Staatsanwälte tot!«

Da stieg die Röte der Scham und des Zorns in das Gesicht des Knaben, und er sagte:

»Du bist nicht gut, Tombi, du bist schlecht.« – »Ah, warum?« – »Hast du nicht erst vorhin gesagt, daß du mein guter Freund bist?« – »Ja.« – »Und daß gute Freunde sich nicht blamieren sollen?«

Der Hüter machte ein sehr ernsthaftes Gesicht und antwortete:

»Du hast recht, Kurt! Aber gute Freunde können unter sich auch einen Spaß verstehen!« – »Diese Art Spaß liebe ich nicht. Komm, wir wollen schießen!«

Kurt sagte das mit einer so indignierten Miene, als ob ihm die größte Beleidigung widerfahren sei. Der Hüter nickte schweigend mit dem Kopf, nahm sein Gewehr zur Hand und trat mit Kurt aus der Hütte, wo auf der Lichtung ein Schießstand errichtet war. Hier pflegten sich die beiden zu üben, und hauptsächlich hier hatte sich der Knabe seine Treffgeschicklichkeit geholt.

Sie nahmen auch heute ihre gewöhnlichen Übungen auf. Tombi erwies sich als ein ganz vorzüglicher Schütze, aber der Knabe gab ihm wenig nach. Während der Übung bedienten sie sich einer fremd und eigentümlich klingenden Sprache, von der kein Bewohner der Umgegend ein Wort hätte verstehen können. Kurt hatte sie spielend gelernt. Als die Übung beendet war, kehrte der Knabe zum Schloß zurück, und der Hüter begleitet ihn. Er hatte sich den Rehbock über die Schulter geworfen, um ihn nach dem Schloß zu bringen.

Was sie sich für heute zu sagen gehabt hatten, das war gesagt worden, darum schritten sie nun schweigend hintereinander her. Sie mochten etwas über die Hälfte des Weges zurückgelegt haben, als sie Stimmen vor sich hörten.

»Komm herein!« sagte der Hüter.

Er faßte dabei den Knaben und zog ihn in das dichte Gebüsch, das von hohen Eichen und Buchen überragt wurde. Dort blieben sie schweigsam und lauschend stehen. Vielleicht ertappten sie auf diese Weise Leute, die in irgendeiner verbotenen Absicht den Wald aufsuchten. Solche Leute gab es in der Umgegend genug.

Sie hatten noch nicht lange gestanden, so bemerkten sie, daß sie sich getäuscht hatten, denn die beiden, die des Weges daherkamen, waren keine anderen als Sternau und die Gräfin Rosa de Rodriganda.

»Donneritta!« brummte der Hüter überrascht, »ganz der Herzog Olsunna! Ganz wie aus den Augen geschnitten!« – »Was?« fragte Kurt leise. – »Oh, nichts«, flüsterte der Gefragte, sich rasch zusammennehmend. »Wer ist dieser Riese?« – »Onkel Sternau.« – »Und diese prächtige Dame?« – »Die Gräfin.« – »Lassen wir sie vorüber.«

Dies war ein Beschluß, der sich nicht so leicht als ausführbar erweisen sollte. Denn als Sternau Arm in Arm mit der Geliebten langsam dahergeschritten kam und jetzt in ihrem Gespräch eine Pause eingetreten war, während welcher beide nachdenklich ihren Weg fortsetzten, krachte es plötzlich links von ihnen in den Büschen, und es ließ sich ein zorniges und schnaubendes »Hu hu hu hu« vernehmen.

»Was ist das?« fragte Rosa, stehenbleibend. – »Das klingt fast wie eine Wildsau auf der Flucht«, antwortete Sternau besorgt.

Er hatte diese Worte kaum gesagt, so brach es aus dem Buschrand hervor. Ja, es war ein Eber! Er sah das Paar, glotzte es einen Augenblick lang grimmig mit seinen kleinen Augen an, senkte dann den mit zwei fürchterlichen Hauern bewehrten Kopf und stürzte sich auf Rosa, die mit ihrer auffälligen Kleidung seinen Zorn mehr auf sich zog als Sternau.

»Heilige Madonna!« rief sie, vor Schreck nicht fähig, auch nur einen einzigen Schritt zu tun, und »Heiliger Gott!« rief auch Sternau in fürchterlicher Angst, da er keine Waffe bei sich trug, dabei umfaßte er die Geliebte, riß sie gerade in demselben Augenblick, in dem der Eber seinen hauenden Stoß führen wollte, empor und sprang mit ihr zur Seite. – »Holla, Onkel, keine Angst!« rief da eine helle Kinderstimme, und zu gleicher Zeit ertönte ein Schuß. Da blieb der Eber, der zum zweiten Stoß, der jetzt ganz gewiß getroffen hätte, ausholte, einen Augenblick lang wie erstarrt stehen, schnellte dann um einige Schritte zur Seite, wankte wie betrunken und brach zusammen.

»Hurra! Fertig! Auf einen einzigen Schuß!« jubelte dieselbe Kinderstimme.

Erst jetzt gewann Sternau seine volle Tatkraft wieder, die er aus Angst um die Geliebte, was bei ihm noch niemals vorgekommen war, für einen Augenblick verloren hatte.

 

»Du, Kurt?« fragte er den Knaben, der soeben aus den Büschen trat. – »Ja, ich!« lachte dieser, das Gewehr noch immer erhoben, um nötigenfalls sogleich den zweiten Lauf abschießen zu können. »Ist der Bursche wirklich tot, Onkel?« – »Ich glaube es. Oh, Kurt, Herzensjunge, du hast uns das Leben gerettet!« – »O nein, Onkel«, antwortete der Junge. »Du bist stark, du hättest diesen Keiler in den Boden getreten. Darum bin ich froh, daß ich dir zuvorgekommen bin.« – »Wie kamst du hierher?« – »Ich wollte nach dem Schloß. Ich war bei dem Tombi, der einen Bock hintragen will.« – »Tombi? Wer ist das?« – »Da, da steht er ja.«

Nun trat Tombi hervor und antwortete:

»Herr, ich bin Waldhüter und gehöre zum Schloß.«

Als Sternau ihn erblickte, wich er vor Überraschung einen Schritt zurück, und Rosa erging es ebenso, und sie rief erstaunt, sich nicht auf die Gegenwart besinnend:

»Alfonzo! Ah, nein! Aber welche Ähnlichkeit!« – »Tombi heißen Sie?« fragte Sternau, sich fassend. »Das ist kein deutscher Name!« – »Ich bin kein Deutscher, Herr.« – »Was denn?« – »Ein Gitano.« – »Ah, ein Zigeuner!« – »Ein spanischer Zigeuner!« setzte Rosa hinzu. »Denn nur diese werden Gitanos genannt.« – »Ja, meine Dame«, antwortete Tombi spanisch, da Rosa in dieser Sprache gesprochen hatte. – »Aus welcher Gegend?« – »Aus keiner«, antwortete er mit einem wehmütigen Lächeln. »Der Gitano hat keine Heimat; er kennt weder Nähe noch Ferne; er kennt weder Gegend noch Richtung. Er zieht und wandert, und wo er ist, und wo er hinkommt, da ist er fremd und ausgestoßen.« – »Doch nur durch böse Menschen. Oh, wie freut es mich, die Sprache meiner Heimat zu hören. Wie kommen Sie aber hierher in diesen Dienst?« – »Ich habe Spanien und Frankreich oft durchzogen, dann auch Deutschland. Als ich hierherkam, war ein großes Treiben. Man brauchte Leute und stellte mich zu den Treibern. Da merkte der Herr Hauptmann, daß ich schießen konnte und vertraute mir ein Gewehr an. Er war mit mir zufrieden und fragte mich, ob ich bleiben wolle. Ich blieb.« – »Wie lange ist dies her?« fragte Sternau. – »Drei Jahre.« – »Gerade so lange, wie meine Mutter sich hier befindet. Ich liebe die Zigeuner; ich habe immer welche gesehen, wo ich mich befand, als Knabe, als Student, auf meinen Reisen. Und immer waren sie freundlich und ehrlich gegen mich.«

Sternau ahnte nicht, daß dies kein Zufall sei, sondern daß er sich unter dem Schutz der Königin einer weit verbreiteten Zigeunerverbindung befand.

»Der Gitano ist ein Freund seiner Freunde und ein Feind seiner Feinde«, entgegnete der Hüter. – »Haben Sie keine Verwandten?« fragte Sternau. – »Ich habe viele Verwandte; alle Gitanos sind meine Brüder und Schwestern. Einen Vater habe ich nicht, aber meine Mutter lebt; ihr Name ist Zarba.« – »Zarba?« fragte Rosa schnell. »Ist es möglich!« – »Ja, Zarba«, antwortete er einfach. – »Oh, diese war sehr viel bei uns auf Rodriganda. Sie hat mir sehr oft geweissagt – als ich noch ein kleines Mädchen war«, fügte sie hinzu. – »Später nicht?« fragte Sternau lächelnd.

Rosa erglühte vor Verlegenheit, war aber doch aufrichtig und gestand:

»Auch später einmal. Da riet sie mir – oh, daran habe ich ja gar nicht wieder gedacht! Das ist ja ganz außerordentlich merkwürdig!« – »Was?« – »Sie kannte dich!« – »Mich?« fragte Sternau verwundert. – »Ja, dich!« – »Das wäre allerdings wunderbar. Was sagte sie?« – »Sie war auf dem Schloß, als mein Vater die drei Ärzte kommen ließ, um sich operieren zu lassen. Sie bat mich, mir weissagen zu dürfen, und ich reichte ihr die Hand. Da sagte sie, daß nur ein Arzt, der in Paris lebe, dem Vater helfen könne. Nun dachte ich an dich und nannte deinen Namen. Sie nickte und sagte, ich solle dich kommen lassen, du seiest bei Professor Letourbier.« – »Merkwürdig!« rief Sternau. – »Mutter Zarba weiß alles und kennt alles«, versetzte der Hüter stolz. »Sie ist die Königin des Stammes der Brinjaren und Lambadaren, sie ist mächtiger als mancher Fürst der Erde.« – »Und dennoch bleiben Sie hier?« – »Zarba wird mich rufen, wenn sie meiner bedarf.« – »Ich wünsche ihr alles Gute, habe ich doch ihrem Sohn das Leben zu verdanken, denn wenn Sie nicht mit Kurt in der Nähe gewesen wären, so waren wir verloren. Es soll mich herzlich freuen, wenn Sie mir einmal Gelegenheit geben, Ihnen dankbar zu sein. Vergessen Sie dies ja nicht!«

Sternau nahm Rosa am Arm und kehrte mit ihr nach dem Schloß zurück. Er konnte den Spaziergang nicht fortsetzen, da er befürchten mußte, daß der Schreck die Geliebte zu sehr angegriffen habe. Der Hüter aber blieb mit Kurt noch einige Zeit am Platz, um den Keiler mit Reisern zu bedecken.

»Was seid Ihr Deutschen doch für Leute!« sagte Rosa. »Dieses Kind ist bereits ein vollständiger Held!«

Rosa richtete dabei einen warmen, leuchtenden Blick zu Sternau empor, der ihm deutlich sagte, daß sie ihn noch immer für einen Helden halte, obgleich er ihretwegen einen Augenblick gezittert hatte, aber eben auch nur ihretwegen.

Als sie nach Hause kamen, trafen sie den Jäger im Hof.

»Ludwig«, sagte Sternau, »spanne an. Draußen am Weg nach dem Eichenbühl liegt ein Keiler.« – »Ah, tot?« – »Ja. Soll er sich etwa lebendig hinlegen?« lächelte Sternau. – »Nein, oh, ich Dummkopf dahier! Wer hat ihn geschossen?« – »Kurt.« – »Alle Teufel! Wann?« – »Vorhin. Das Tier fiel uns an, und wir wären schlecht weggekommen, wenn Kurt nicht zufälligerweise in der Nähe gewesen wäre. Ich war ja ohne alle Waffen.« – »Also das Leben gerettet, dahier! Ein Prachtjunge, Herr Doktor! Nicht?« – »Ja; ich werde es ihm niemals vergessen.« – »Ich habe ihn erzogen«, bemerkte Ludwig stolz. »Übrigens hat man bereits nach Ihnen gefragt. Es kam ein Herr gefahren.« – »Wer ist es?« – »Es wird wohl der Staatsanwalt sein, dahier.« – »Ich danke.«

Sternau trat mit Rosa in das Portal. Ludwig aber sah ihnen mit leuchtenden Augen nach und brummte:

»Welch ein Paar! So gibt es bei Gott kein zweites! Er wie eine Eiche, so fest und stolz, und sie wie eine Linde, so mild und schön. Wenn unsereiner so eine Frau bekommen könnte! Aber es ist schon dafür gesorgt, daß einem keine Gräfin auf den Buckel springt dahier.«

Sternau führte unterdessen Rosa nach ihrem Zimmer und begab sich dann nach dem Gesellschaftsraum, wo er den Staatsanwalt bei dem Oberförster fand. Er wurde von beiden auf das herzlichste begrüßt, und der letztere fragte in seiner drastisch wohlmeinenden Weise:

»Wo laufen Sie denn schon so früh herum, Cousin? Und Ihre Kranke schleppen Sie auch mit sich fort! Wenn sie bereits so sehr außer aller Gefahr ist, so haben Sie bei Gott ein wirkliches Meisterstück fertiggebracht.« – »Sie ist allerdings genesen«, entgegnete Sternau einfach. – »Vollständig?« fragte der Oberförster. – »Vollständig. Wenn ich noch gezweifelt hätte, so wäre dieser Zweifel jetzt beseitigt. Sie hat einen großen Schreck ohne alle schlimmen Folgen ausgehalten, der hundert anderen Damen gefährlich geworden wäre.« – »Einen Schreck? Donnerwetter, ich will doch nicht hoffen, daß einer meiner Burschen eine Dummheit begangen hat!« – »Nichts weniger als das! Wir waren in Lebensgefahr oder doch wenigstens in Gefahr, fürchterlich verwundet und zugerichtet zu werden. Wir wurden von einem Keiler angefallen.« – »Alle Teufel!« rief der Oberförster aufspringend. »Sie waren ohne Waffen?« – »Ohne alles. Ich hatte nicht einmal einen Stock.« – »Und die Dame dabei?« – »Ja.« – »Und Sie stehen hier, vollständig gesund und unverletzt? Der Teufel soll mich holen, wenn ich das begreife.« – »Oh, es ist sehr leicht zu erklären. Der Keiler wurde gerade in demselben Augenblick erschossen, als er sich auf die Gräfin stürzte.« – »Von wem?« – »Von Kurt.«