Za darmo

Der blaurote Methusalem

Tekst
Autor:
0
Recenzje
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

»Dieser Mandarin hat über den Hafen von Kuang-tschéu-fu und alle Flüsse des Landes zu gebieten. Es darf ohne seine Erlaubnis kein Schiff kommen oder gehen. Vorhin nun besann er sich darauf, daß der Kapitän eines Ts‘ien-kiok um die Genehmigung nachgesucht habe, abzusegeln. Der Ho-po-so hatte das vergessen, und da das Schiff morgen schon weit von hier sein muß, so eilte er fort, um das Versäumte nachzuholen.«

Ts‘ien-kiok heißt wörtlich: Tausendfuß. So werden die leicht gebauten Kriegsdschunken genannt, welche besonders die Flüsse des Binnenlandes und Kanäle befahren. Sie werden außer von den Segeln auch durch eine Menge von langen Rudern fortgetrieben, welche zu beiden Seiten des Fahrzeuges in das Wasser greifen. Die schnelle Bewegung und große Anzahl dieser Ruder ist der Grund, daß man diese Fahrzeuge oft Tausendfüße nennen hört.

Was aber hatte so ein Schiff heute abend für eine Wichtigkeit? Warum sprach der Tong-tschi von demselben, wo man von ihm ganz anderes erwartet hatte?

»Haben Sie schon einmal so einen Ts‘ien-kiok rudern sehen?« fragte er in einem Tone, als ob dieser Gesprächsgegenstand der vorzüglichste sei, den es nur geben könne.

»Nein,« antwortete der Methusalem kurz.

»Sie werden es noch sehen und sich über die Schnelligkeit wundern, mit welcher es in kurzer Zeit große Strecken zurücklegt.«

»Später! Heut aber habe ich an ganz anderes zu denken!«

»O, warum wollen Sie nicht auch einmal von einem Tausendfuße sprechen oder hören? Er wird zwei Stunden nach Mitternacht abgehen, kann aber auch vorher bereit dazu sein. «

»So!« dehnte Degenfeld.

»Er muß nämlich noch in dieser Nacht fort, um einen Yao-tschang-ti nach Schü-juan zu bringen.«

»Wohnen dort viele Leute, welche die Steuern schlecht bezahlen?« fragte der Student, um nur etwas zu sagen.

»Ja. Aber wissen Sie, wo Schü-juan liegt?«

»Nein.«

»Es liegt jenseits hoch oben am Pe-kiang, wenn man nach Schao-tschéu fährt.«

Jetzt wurde der Methusalem aufmerksam, denn die letztgenannte Stadt lag auf der Route, welche er einschlagen wollte. Warum erwähnte der Mandarin sie? Hatte er doch einen Grund, von dem Tausendfuße zu sprechen?

»Dieses Schiff,« fuhr er fort, indem er mit den kleinen Augen blinzelte, »ist das schnellste, welches ich kenne. Wenn es heute zwei Stunden nach Mitternacht fortfährt, wird es übermorgen noch vor Mittag den Pe-kiang erreichen, wozu ein anderes Schiff zwei volle Tage braucht. Es legt bis dorthin nicht am Ufer an und würde für denjenigen, welcher sehr schnell und rasch weit von hier entfernt sein will, eine vortreffliche Gelegenheit bieten.«

Es war klar, er sagte das nicht ohne eine gewisse Absicht. Sollte das etwa der Rat sein, den er hatte geben wollen? Wollte er als Beamter ihn nicht direkt erteilen, sondern ihn erraten lassen? Dies war immerhin anzunehmen, und darum fragte der Methusalem:

»Nimmt denn ein Kriegsschiff auch Passagiere mit?«

»Ja, wenn sie dem Kapitän empfohlen sind.«

»Auch Fremde?«

»Jeden, der eine Empfehlung besitzt.«

»Und muß dieselbe eine schriftliche sein?«

»Ja. Noch besser aber ist es, wenn derselben eine mündliche vorangegangen ist. Aber wer einen Paß besitzt, wie zum Beispiel ich Ihnen ausgestellt habe, bedarf dessen gar nicht. Besitzt er aber außer demselben auch noch eine schriftliche und mündliche Empfehlung, so kann er auf dem Tausendfuße schalten und walten, als ob derselbe sein Eigentum sei.«

»Das würde der Kapitän sich nicht gefallen lassen!«

»Oh, was ist der Kapitän einer Flußdschunke! Nichts, gar nichts! Sie wissen ja, daß China gar keine Seeoffiziere besitzt. Sie existieren nur dem Namen nach. Ein Soldat wird zu Lande oder zu Wasser verwendet, ganz wie es seinem Vorgesetzten beliebt. Landoffiziere kommandieren auf Dschunken, und Seeoffiziere befehligen Landabteilungen, und dabei verstehen sie keins von beiden. Ich bin Chinese, aber ich kenne unsere Mängel und weiß recht gut, weshalb wir in jedem Kriege, den wir mit den Fremden führen, geschlagen werden und geschlagen werden müssen. Der Kapitän dieses Tausendfußes ist ein gewöhnlicher Scheu-yü-tsiang-tsung, auch Scheu-pi genannt, dem kaum seine Soldaten gehorchen. Die eigentliche Führung des Schiffes fällt, wie auch bei den Handelsdschunken, dem Ho-tschang zu.«

»Und hat der Yao-tschang-ti etwas zu befehlen?«

»Der Steuereintreiber? Diese Leute treten überall befehlend auf und gebärden sich, als ob sie hohe Mandarinen seien; aber sie haben nur Macht über die säumigen Steuerzahler, sonst über keinen Menschen. Sie brüllen einen jeden an, kriechen aber in dem Staube, wenn er sie noch lauter anschreit.«

»Dann muß eine Segel- und Ruderfahrt mit solchen Leuten sehr interessant sein.«

»Das ist sie gewiß. Vielleicht haben Sie bald Gelegenheit, eine solche Fahrt zu unternehmen, da Sie ja auch den Pe-kiang hinauf wollen.«

»Woher wissen Sie das? Ich erinnere mich nicht, es Ihnen gesagt zu haben.«

»Ihr Liang-ssi sprach davon, als ich ihn heute früh zufällig im Garten traf.«

»So hat er Ihnen auch gesagt, weshalb ich diese Richtung einschlage?«

»Nein. Er teilte mir nur mit, daß Sie hinauf nach Schao-tschéu wollen.«

»Ist Ihnen der Kapitän des Tausendfußes bekannt?«

»Ja. Der Ho-po-so hat mir seinen Namen genannt.«

»Und wohl auch der Steuereintreiber?«

»Auch dieser. Ihn kenne ich persönlich. Er ist ein kleiner, dürrer Mann, dünkt sich aber ein Riese von Verstand und Würde zu sein. Er wird von allen ausgelacht, die keine Steuern schuldig sind. Es befinden sich auf diesem Tausendfuße einige Waren, welche ich holen lassen will.«

»Wann?«

»Nach Mitternacht.«

»Warum so spät und wenn alle Thore der Gassen verschlossen sind?«

Er blinzelte wieder sehr listig mit den Augen und antwortete:

»Weil – — nun, Ihnen kann ich es anvertrauen, weil es Waren sind, von denen niemand etwas wissen darf.«

»Dürfen die Träger denn durch die Gassen? Wird man ihnen die Thore öffnen?«

»Ganz gewiß, denn ich denke, es wird einer dabei sein, welcher einen guten Paß besitzt.«

»Und dieser Mann muß mit ihnen gehen?«

»Gehen? O nein! Ein Mann, welcher einen solchen Paß besitzt, darf nicht gehen. Er ist zu vornehm dazu. Auch muß ich die Waren in Sänften holen lassen, damit sie nicht von den Wächtern gesehen werden.«

Jetzt begann der Methusalem, zu begreifen. Um sich völlig zu überzeugen, ob er recht vermute, erkundigte er sich noch weiter:

»Wie viele Sänften werden Sie senden?«

»Eigentlich nur sechs. Aber es kommt noch eine Doppelsänfte dazu, um die Gewehre und Kleider aufzunehmen.«

»Welche Gewehre?«

»Diejenigen, welche ich von hier nach dem Tausendfuße sende. Für sie wäre eine einfache Sänfte nicht räumlich genug. Und dann bekomme ich von dem Schiffe aus Kleider zugeschickt. Es ist ein kleines, heimliches Geschäft, von welchem ich sehr wünsche, daß es gelingen möge.«

Jetzt wußte Degenfeld ganz genau, woran er war. Der Mandarin wollte ihm Kleider leihen, um sich unkenntlich machen zu können. In diesen Kleidern sollte er die Gefangenen befreien. Dann sollte er sich mit seinen Genossen nach dem Schiffe tragen lassen und die Kleider zurücksenden.

»Aber wird man nicht die Sänften und ihre Träger erkennen?« fragte der Student, um sich genau zu unterrichten.

»Nein, denn die Leute sind wie ganz gewöhnliche Kulis gekleidet, und ich habe auch dafür gesorgt, daß ganz einfache Palankins vorhanden sind.«

»Das ist ja ganz ausgezeichnet. Aber werden die Träger auch so klug sein, ohne anzuhalten nach dem Schiffe zu laufen?«

»Sie brauchen nur ein einzigesmal auszuruhen. Wo das geschehen soll, das hat der Mann mit dem Passe zu bestimmen. Auch habe ich es ihnen schon gesagt. Es ist nicht allzuweit von hier.«

»Sind es viele Kleider?«

»Nur zwei Mandarinenanzüge. Wollen Sie dieselben sehen?«

»Ich bitte, es zu dürfen.«

»So kommen Sie!«

Der Tong-tschi führte Degenfeld in eine Stube, welche für den letzteren nicht bequemer liegen konnte, denn sie stieß an die seinige. Da hingen zwei vollständige Anzüge nebst Mützen mit Knöpfen und Pfauenfedern, welche letztere ein Zeichen großer kaiserlicher Gewogenheit und Anerkennung sind. Nicht das Geringste fehlte. Selbst die Gegenstände, welche trotz ihrer Kleinheit eine so große Wichtigkeit besaßen, waren vorhanden, denn der Mandarin griff in die Aermel, welche in China bekanntlich als Taschen benutzt werden, und zog zwei Medaillen hervor, welche er dem Methusalem zeigte, um sie dann wieder zurückzustecken. Dabei sagte er lächelnd:

»Diese Kleider und Münzen sind nämlich für zwei gute Freunde bestimmt, welche einmal versuchen wollen, wie man sich als Mandarin fühlt. Es ist nur ein Scherz, und sie werden mir diese Gegenstände alle sofort zurücksenden, damit mir später nichts davon fehle, denn über diese Münzen habe ich Rechenschaft abzulegen.«

»Wann werden sich diese Freunde ankleiden?«

»Kurz bevor sie gehen. Sie nehmen ihre eigenen Anzüge in der Doppelsänfte mit, um sie dann, bevor sie das Schiff erreichen, wieder zu vertauschen.«

Das war alles genau so arrangiert, als ob der Gottfried dem Mandarin seine Gedanken und Pläne mitgeteilt hätte. Nur handelte es sich darum, die Gefährten glücklich aus dem Gefängnisse und in die Sänften zu bringen. Das war freilich die Hauptsache, zu deren Gelingen aber der Tong-tschi nichts beitragen konnte, wenigstens nicht direkt.

Indirekt aber that er sein möglichstes. Denn als er nun mit Degenfeld in das Speisezimmer zurückgekehrt war, brachte er das Gespräch auf die Gefangenen und beschrieb bei dieser Gelegenheit das Gefängnis so genau und eingehend, daß der Methusalem schließlich auf das allerbeste orientiert war.

Ungefähr eine Stunde vor Mitternacht brach er auf. Er sagte, daß er heute noch einige Stunden zu arbeiten habe und auch auf die Rücksendung der Kleider und Münzen warten müsse. Er schüttelte den dreien die Hände auf das herzlichste, that ganz so, als ob er nur für diese Nacht Abschied von ihnen nehme, drehte sich aber unter der Thür noch einmal um und sagte in gerührtem Tone:

 

»I lu fu sing!«

Als er dann fort war, schüttelte Gottfried den Kopf und sagte:

»Jetzt weiß ich nicht, ob ich ihn recht verstanden habe. Es ist mich janz so, als ob er jelauscht hätte, als wir unten im Garten miteinander sprachen.«

»Das kann nicht geschehen sein, weil der Ho-po-so bei ihm war.«

»Dann ist mich diese Jeschichte ein noch viel jrößeres Rätsel. Was hatten denn seine letzten Worte zu bedeuten?«

»Möge euch das Glück auf eurer Reise begleiten!«

»So hat er gesagt? Donner und Doria, dann ist es richtig! Dann habe ich ihm verstanden! Wir sollen auf das Schiff. Oder nicht?«

»Ja.«

»Und wat war‘s mit die Kleidage?«

»Kommt! Ich will es euch zeigen.«

Er führte die beiden in die erwähnte Stube. Als Gottfried die Anzüge erblickte, sagte er:

»Da ist ja jeder Wunsch erfüllt. Dieser Tong-tschi muß heut mal allwissend jewesen sein. Ich könnte ihn küssen oder ihm ein Morjenständchen off meine Oboe bringen. Nur die Zöpfe fehlen.«

»Brauchen wir nicht, denn wir haben da nicht gewöhnliche Mützen, sondern Regenhüte mit Kaputzen. Er hat eben alles überlegt.«

»Wie soll denn dat allens werden?«

»Das wirst du nachher erfahren. Jetzt will ich einmal sehen, wie es im Hause steht, wer noch wach und munter ist und wo sich die Sänften befinden.«

Im Stockwerke brannte nur eine einzige einsame Lampe. Unten hing zwischen Vorder- und Hinterthür auch eine solche. Die erstere Thür war verschlossen; die zweite stand offen. Als Degenfeld hinaustrat, sah er die Sänften stehen. Ein Mann erhob sich vom Boden, trat nahe zu ihm heran, verbeugte sich und fragte:

»Wann befiehlt Ihre hohe Würde, daß wir aufbrechen?«

Der Sprecher war ganz einfach, wie ein Kuli gekleidet.

»Weißt du, wen ihr zu tragen habt?« fragte der Methusalem.

»Ja.«

»Auch wohin?«

»Auch das.«

»Nun, wohin?«

»Nach dem Schiffe.«

»Direkt?«

»Nein. Wir halten einmal. Zwei hohe Herren steigen aus; der jüngere Gebieter bleibt in seinem Palankin. Dann kommen die beiden Ehrwürdigen mit drei andern Achtungsgebietenden zurück; sie steigen ein, und der Weg wird fortgesetzt, bis wir in der Nähe des Schiffes halten, um die Umkleidung abzuwarten und sie dann auf das Deck des Tausendfußes zu bringen.«

»Du hast sehr genaue Befehle erhalten. Aber wo ist die Stelle, an welcher ihr zu halten habt?«

»In der Nähe des Gefängnisses steht die Thür eines Hauses offen, in dessen Hof wir warten werden.«

»Wem gehört dieses Haus?«

»Einem sehr ergebenen Diener unseres mächtigen Tong-tschi.«

»Gut! In kurzer Zeit werden wir aufbrechen. Haltet euch bereit!«

Degenfeld ging in seine Stube zurück, in welcher er den Gottfried instruierte. Als er mit seiner Weisung zu Ende war, kratzte sich der Wichsier hinter den Ohren und schmunzelte:

»Allens ist jut, allens, aberst ob es jelingen wird, dat müssen wir abwarten. Leicht ist es nicht. Es scheint mich vielmehr, als ob wir noch niemals ein so jroßes Wagnis unternommen hätten. Wenn es auch nicht den Kopf kostet, so kann doch der Kragen verloren jehen. Doch, frisch jewagt, ist halb ertrunken! Ein tapferer Ritter zaudert nicht. Machen wir uns also in die Jewänder und dann auf die Beine!«

Sie vertauschten ihre Kleider mit den beiden Anzügen, wobei Richard ihnen behilflich war. Dann mußte der letztere die Habseligkeiten der gefangenen Gefährten aus deren Stuben holen. Der Hund bekam seinen Tornister aufgeschnallt, und dann begaben sie sich hinab zu den Sänften.

Dort standen jetzt vierzehn Kulis, welche ihrer warteten. Degenfeld befahl ihnen, die Effekten herabzuholen und in die Doppelsänfte zu thun. Als dies geschehen war, stiegen die drei ein.

Es schien im ganzen Hause außer den Genannten kein Mensch anwesend oder wach zu sein, eine so tiefe Stille herrschte überall. Der Zug setzte sich in Bewegung. Die Thür wurde leise geöffnet und wieder verschlossen; dann ging es im Trabe die Gasse hinab.

Es war dem Methusalem keineswegs allzu behaglich zu Mute. Er stand vor einem Wagnisse, von welchem hundert gegen zehn zu wetten war, daß es übel ablaufen werde; er vertraute aber auf sein gutes Glück und sagte sich, daß sein Vorhaben zwar ein ziemlich leichtsinniges, aber doch nicht unbegründetes sei.

Die Straße war dunkel. Nur ganz vorn, wo sie durch einen Gitterbogen von der nächsten Gasse getrennt war, gab es eine Papierlaterne, bei welcher ein Wächter stand.

»Schui ni-meo – wer seid ihr?« fragte er, als die Träger Degenfelds, welcher in der vordersten Sänfte saß, bei der Pforte anhielten.

Der Student hatte seinen Paß bereit gehalten und zeigte ihn vor. Der Wächter leuchtete mit der Laterne auf die Schrift; als er die ersten Charaktere und dann das Siegel erblickte, riß er die Pforte auf und warf sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen oder zu fragen, platt auf den Boden nieder. Sie konnten passieren.

Ebenso ging es am Ende von noch vier andern Straßen. Ueberall ertönte das Schui-ni-men, und sobald die Wächter den Paß erblickten, öffneten sie schleunigst und warfen sich dann auf die Erde.

Dann bogen die Träger in ein Haus ein, dessen Thür offen stand, und setzten die Sänften draußen im Hofe ab. Degenfeld, Gottfried und Richard stiegen aus. Es war hier so finster und still wie in einer Kirche um Mitternacht.

»Ich wollte, ich könnte mit euch gehen,« sagte Richard. »Mir ist so bange um euch, Onkel Methusalem.«

»Pah, bange!« antwortete der Blaurote. »Wer wird da ängstlich sein.«

»Aber es ist so gefährlich. Was thue ich, wenn man euch festhält?«

»Da läßt du dich zurück zum Tong-tschi tragen. Aber das kann gar nicht geschehen. Als Mandarinen haben wir das Recht, das Gefängnis zu jeder Stunde auch des Nachts zu besuchen. Da kann uns niemand etwas thun. Und sind wir drin, so werden wir ja sehen, ob die Sache leicht oder schwer ist. Ist sie unmöglich, so gehen wir unverrichteter Dinge fort. Kopflos werde ich gar nicht handeln. Also den Kopf in die Höhe, Junge! In einer Viertelstunde sehen wir uns wieder.«

Richard schlang den Arm um ihn, drückte ihn an sich und trat dann still zurück. Degenfeld ging mit dem Gottfried durch das Haus zurück auf die Straße. Diese war vollständig dunkel. Nur gerade ihnen gegenüber schimmerten einige geölte Papierfenster.

»Das ist im Gefängnisse,« sagte Degenfeld. »Dort muß es liegen.«

»Ja, nach der Beschreibung des Tong-tschi liegt es dort. Doch sagen Sie mich erst mal, welches Jefühl Sie in der Magengejend empfinden?«

»Ungefähr so, als ob ich saures Bier getrunken hätte.«

»Mich ist es ebenso. Und oben im Halse habe ich die Empfindung, als ob ich zur Hälfte einen Schangdarm verschlungen hätte. Ist es dat Jewissen, nämlich dat böse, oder die Angst?«

»Wohl beides. Einen Schritt, wie wir ihn vorhaben, kann man unmöglich ohne Sorge und Beklemmung thun. Wer das leugnet, der lügt einfach. Doch je schneller man ins Wasser springt, desto eher ist man naß. Komm, alter Gottfried!«

»Jottfried? Dat verbitte ich mich. Ich bin jetzt der Kuan-fu Ziegenkopf. Verstanden? Ich werde versuchen, mein Chinesisch an den Mann zu bringen.«

»Ja nicht! Sprich so wenig wie möglich; am besten ist‘s, du schweigst ganz.«

»Jut, so schweige ich chinesisch. Auch dat habe ich jelernt.«

Sie schritten über die Straße hinüber und standen vor einem Thore, welches durch eine hohe und dicke Mauer führte. Ueber dem Thore hing ein Gong, an welches der Methusalem schlug.

»Schui-tsi – wer da?« fragte es von innen.

»Ri kuan fu – zwei Mandarinen,« antwortete Degenfeld.

Ein Riegel wurde zurückgeschoben und das Thor ein wenig geöffnet. In der Lücke erschien zuerst ein Spieß und dann die Gestalt eines Soldaten, welcher ein kleines Laternchen in der Hand hielt.

»Lao-ye put tek lai – die alten Herren dürfen nicht herein,« sagte er.

Da zogen die beiden ihre Münzen vor und zeigten sie ihm. Sofort trat er zur Seite, um sie eintreten zu lassen, und verbeugte sich fast bis zur Erde herab.

Aus der Beschreibung, welche der Tong-tschi ihm geliefert hatte, kannte Degenfeld die Oertlichkeiten des Gefängnisses. Sie schritten über einen schmalen Hof und standen nun vor der Thür des eigentlichen Gebäudes, welches sich lang und nur ein Stockwerk hoch in der Dunkelheit verlor.

Auch hier mußte an ein Gong geschlagen werden, worauf hinter der Thür dasselbe Schui-tsi ertönte. Der Posten öffnete, als er die schon erwähnte Antwort bekam, und ließ sie nach Vorzeigen der Münze eintreten. Jetzt befanden sie sich in einem schmalen Gang, welcher von zwei Laternen erleuchtet wurde.

»Dummes Zeug!« brummte Gottfried.

»Was? Die Angst?«

»Nein, der Anzug. Dat schleppt bis auf die Füße, gerade wie bei sonne Promenadendame mit oblijate Schleppe. Ich bringe die Beine nicht vorwärts.«

In der Mitte des Ganges gab es rechts und links eine Thür. Degenfeld wußte vom Tong-tschi, wo die Gefangenen sich befanden. Er klopfte links.

»Schui-tsi?« rief es dahinter.

Die beschriebene Scene wiederholte sich abermals. Auch hier stand ein Soldat, welcher auf Brust und Rücken das Wort Ping zur Schau trug, welches eben »Soldat« bedeutet.

Als die Thür hinter ihnen wieder verriegelt worden war, befanden sie sich in einem breiteren Gang, in welchem zu beiden Seiten niedrige Thüren mündeten. Da lagen die besseren Gefängnisse.

Hinten am Ende des Ganges wurde jetzt eine Thür geöffnet. Der Schein eines hellen Lichtes fiel heraus und beleuchtete die Person, welche erschienen war, um zu erfahren, wer in so später Stunde komme. Es war der junge Mandarin. Das Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit hatte ihm den Schlaf verboten. Er wartete, bis die beiden in den Kreis seines Lichtes traten, betrachtete sie mit mißtrauischem Blicke, verbeugte sich nur wenig und fragte:

»Schui-tsün, wer sind Sie?«

Die beiden zeigten, ohne mit einem Worte zu antworten, ihre Münzen vor.

» Kommen Sie herein!«

Er führte sie in eine kleine Stube, in welcher sich ein Tisch, ein Stuhl und eine niedrige Lagerstätte befand. Auf dem Tische brannten zwei Talgkerzen, bei denen ein aufgeschlagenes Buch lag. Der Mandarin betrachtete die Münzen längere Zeit und sehr genau; dann hatte er sich überzeugt, daß dieselben echt seien. Nun verbeugte er sich tiefer, also höflicher, und fragte:

»Welcher Veranlassung habe ich es zu verdanken, daß meine höheren Brüder mich besuchen?«

Das war noch immer nicht diejenige Höflichkeit, welche der Methusalem erwartet hatte. Darum antwortete er in ziemlich barschem Tone:

»Sind Sie der Pang-tschok-kuan dieses Hauses?«

»Ja.«

»Gibt es in dieser Stunde noch andere Oberbeamten hier, welche anwesend sind?«

»Nein.«

»Es sind heut zwei Lamas mit einem Dolmetscher eingeliefert worden?«

»Nein.«

»Ich glaube, Sie sprechen die Unwahrheit!«

»Ich sage keine Lüge. Diese Leute sind nicht das, wofür sie sich ausgeben. Der eine ist ein Holländer und der andere ein Deutscher.«

»Wie können Sie das wissen?«

»Ich habe mich überzeugt. Ich habe von Scha-mien einen Dolmetscher kommen lassen, welcher mir genaue Auskunft gab.«

»Hat er mit ihnen gesprochen?«

»Nein, denn in diesem Falle hätten sie sich in acht genommen, sich nicht zu verraten. Er hat an ihrer Thür gehorcht, und da sie laut sprachen, verstand er alle ihre Worte. Der dritte ist ein Chinese, welcher auch deutsch spricht.«

»Wer hat Ihnen denn die Erlaubnis erteilt, einen Dolmetscher kommen zu lassen?«

»Niemand. Ich bedarf dazu keiner besonderen Genehmigung.«

»Da dürften Sie sich irren, besonders da Ihnen schon der Tong-tschi eine ernste Verwarnung erteilt und Ihnen gesagt hat, daß er in dieser Angelegenheit allein zuständig sei.«

»Das habe ich auch geachtet. Ich habe die Gefangenen nicht belästigt und nur wissen wollen, wer sie sind.«

»Die allergrößte Belästigung für einen Menschen aber ist es, wenn er sich belauschen lassen muß. Die drei Männer wohnen hier?«

Er zeigte auf eine verschlossene Thür, welche nach der Seite hin aus dem Zimmer führte.

»Ja,« bestätigte der Mandarin.

»Oeffnen Sie! Ich wünsche mit ihnen zu sprechen.«

Anstatt zu gehorchen, musterte ihn der Pang-tschok-kuan abermals genau und antwortete:

»Diesem Wunsche kann ich nicht Folge leisten.«

»Wunsch? Von einem Wunsche ist keine Rede; es handelt sich vielmehr um einen Befehl, den ich Ihnen erteile.«

»Dem muß ich widersprechen. Ich kann eine Willensäußerung von Ihnen beiden nicht als Befehl gelten lassen.«

 

»Warum nicht?«

»Weil ich Sie nicht kenne.«

»Sie sehen es unserer Kleidung an, daß wir Ihnen vorgesetzt sind. Ihr geblümter goldener Mützenknopf und unsere blauen Kugeln müssen Ihnen sagen, daß wir in die dritte, Sie aber in die siebente Rangklasse gehören. Wir fordern also von Ihnen denjenigen Gehorsam, welchen Sie uns schuldig sind!«

Der junge Mann ließ kein Zeichen von Furcht blicken. Er sah dem Methusalem fest in die Augen und antwortete in ebenso festem Tone:

»Dieser Gehorsam soll Ihnen werden, sobald Sie mir beweisen, daß Sie berechtigt sind, diesen blauen Knopf zu tragen.«

»Was! Zweifeln Sie etwa daran?«

»Ich zweifle weder noch glaube ich daran; aber ich verlange Beweise. Gestern um dieselbe Zeit ist auch ein Mandarin desselben Knopfes hier gewesen und hat drei Gefangene entführt. Mir soll das nicht auch passieren.«

Der Methusalem hätte diesem braven und furchtlosen Manne am liebsten die Hand drücken mögen, obgleich ihm diese Festigkeit sehr ungelegen kam. Darum zog er seinen Paß heraus und zeigte ihn dem Mandarin, doch so, daß er ihn nicht lesen konnte, da er sonst aus dem Inhalte ersehen hätte, daß der Vorzeiger ein Fremder sei.

»Kennen Sie dieses Siegel?«

»Ja; es ist dasjenige des Himmelssohnes,« antwortete der junge Mann, indem er zwar sich nicht auf die Erde warf, aber doch niederkniete. »Sie sind also ein Schün-tschi-schu-tse, ein Vertrauter der höchsten Majestät; ich beuge mich vor Ihnen.«

»Stehen Sie auf und öffnen Sie die Gefängnisthür!«

Jetzt gehorchte der Mandarin. Die Stube, in welche der Methusalem jetzt blicken konnte, war allerdings keines der gewöhnlichen chinesischen Gefängnislöcher. Sie bot für drei Personen Raum genug und hatte einen Tisch, drei Stühle und ebenso viele Lagerstätten. Eine Laterne beleuchtete die Reste eines wohl nicht gefängnismäßigen Abendessens.

Die Gefangenen standen erwartungsvoll inmitten des Raumes; sie hatten die Sprechenden durch die Thür gehört und den Blauroten an der Stimme erkannt. Als sie ihn nun sahen, stutzten sie. Er bot in seiner chinesischen Tracht einen sonderbaren Anblick. Zwar kleidete dieselbe sein Bierbäuchlein gar nicht so übel, aber sein dichter, dunkler Vollbart paßte nicht zu ihr, und eine solche Nase hatte man wohl auch niemals bei einem Mandarin gesehen.

Noch anders, fast komisch, wirkte das Aussehen Gottfrieds. Die weite Tracht hing an seinem langen, hageren Körper wie ein Reisemantel um einen Gartenpfahl, und sein bartloses, vielfaltiges Gesicht nahm sich unter der Mandarinenmütze höchst sonderbar aus.

»Gott sei Dank, da sind sie endlich!« rief Turnerstick. »Und zwar in Maskerade! Aber, bester Methusalem, wie kommen Sie denn auf den Gedanken, Ihren Studentenanzug mit dieser Tracht zu vertauschen? Sie sehen so lächerlich aus, daß – — – «

»Still!« fuhr ihn der Blaurote an. »Ich glaube gar, Sie wollen lachen! Damit würden Sie alles verderben. Dieser junge Mann darf nicht ahnen, daß wir uns kennen. Er hält uns für sehr hohe Beamte. Kommen Sie aber mit Vertraulichkeiten, so ist es aus damit.«

»Aber – er versteht uns ja nicht,« stotterte der Kapitän verlegen.

»Ihr Gesicht und Ihr Ton sprechen deutlicher als alle Worte. Sie scheinen überhaupt keinen Begriff von der Gefahr zu haben, in welcher Sie schwebten und noch schweben. Sie sind geradezu leichtsinnig gewesen und haben gar keine Veranlassung, lustig zu sein. Doch habe ich zu Vorwürfen keine Zeit. Wir müssen handeln. Kommen Sie heraus in die Stube des Mandarins! Läßt er Sie nicht fort, so müssen wir ihn überwältigen.«

Indem er das sagte, trat er schnell an die vordere Thür, welche nach dem Gefängnisgange führte, um dem Mandarin diese Richtung abzuschneiden. Ebenso rasch kamen die Gefangenen herein in das Zimmer. Das ging so plötzlich vor sich, daß der Pang-tschok-kuan keine Zeit fand, es zu verhindern. Er stand neben Gottfried, hinter sich die drei Gefangenen und vor sich den Methusalem. Die Situation überschauend, fragte er in betroffenem Tone:

»Was soll das? Warum dürfen diese Leute herein?«

»Weil sie mit mir gehen werden,« antwortete Degenfeld. »Ich bin gekommen, sie abzuholen.«

»Das gebe ich nicht zu!«

»Wollen Sie mir, dem Schün-tschi-schu-tse, ungehorsam sein?«

»Ihnen und jedem andern, und wenn sein Rang noch so hoch wäre! Diese Leute sind mir von dem Tong-tschi anvertraut worden, und nur ihm allein werde ich sie übergeben. Ich rufe sofort die Wache!«

Er trat an das neben der Thür hängende Gong, um ein Alarmzeichen zu geben, doch der Methusalem schleuderte ihn zurück. Da richtete der furchtlose junge Mann sich stolz auf und rief:

»Jetzt weiß ich, woran ich bin. Sie sind kein Mandarin. Sie reden die Sprache dieser Gefangenen. Sie sind ein Bekannter von ihnen und wollen sie befreien. Gestehen Sie das?«

Diesem achtunggebietenden Wesen gegenüber konnte der Methusalem sich nicht zu einer Lüge entschließen; er hätte sich dann ihrer schämen müssen. Darum antwortete er:

»Sie haben es erraten, können aber die Ausführung unserer Absicht nicht verhindern. Sie sind einer gegen fünf.«

»Sie irren. Ich brauche nur um Hilfe zu rufen, So kommt die Wache!«

»Ja, der eine Mann, welcher draußen im Gange steht; von anderen können Sie nicht gehört werden. Und ob wir den mürben Spieß dieses Mannes fürchten, mögen Sie hiernach beurteilen!«

Er zog seine zwei Revolver aus der Tasche, zeigte sie ihm und spannte sie; Gottfried that desgleichen. Der Mandarin erbleichte, denn er wußte wohl, daß er nur von dem nächsten Posten gehört werden könne. Ein Widerstand seinerseits hatte nicht die geringste Aussicht auf Erfolg. Ja, selbst wenn alle wachehaltenden Soldaten hätten herbeikommen können, wären dieselben diesen vier Drehpistolen gegenüber ohnmächtig gewesen. Sie wären wohl schon vor dem selbstbewußten, furchtlosen Auftreten des Methusalem in alle Winkel gekrochen. Die Hauptsache aber war, daß dieser letztere sich in dem Besitze eines Passes befand, welchen jeder Soldat, bis hinauf zum General, zu respektieren gezwungen war. Er brauchte ihn nur vorzuzeigen, so gehorchte man seinen Befehlen, nicht aber denjenigen eines Gefängnisbeamten. Aus diesen Gründen konnte gar kein Zweifel darüber gehegt werden, daß die Gefangenen aus dem Huok-tschu-fang entkommen würden.

Wenn infolgedessen der Student der Ansicht gewesen war, daß der junge Mandarin sich fügen werde, so hatte er sich dennoch geirrt. Der Beamte zeigte eine sehr ernste, ja entschlossene Miene und sagte:

»Herr, Sie sind sehr gut vorbereitet. Ich sehe ein, daß ich zu schwach bin, die Ausführung Ihres Vorhabens zu verhindern. Aber Sie haben etwas nicht mit in Betracht gezogen, was Sie mit in Berechnung hätten ziehen sollen, nämlich das Schicksal, welchem ich erliegen werde, wenn Sie Ihren Vorsatz wirklich ausführen.«

»Sie irren. Ich habe daran gedacht.«

»So sind Sie wohl der Ansicht gewesen, daß man mich vielleicht nur meines Amtes entheben werde. Es ist sogar möglich, daß Sie angenommen haben, ich werde ganz ohne Strafe davonkommen. Ihnen kann es ja überhaupt gleichgültig sein, was mit mir geschieht; Ihr Gewissen wird sich nicht davon beschwert fühlen. «

Das klang so eindringlich und wurde in so ernstem, ja traurigem Tone vorgebracht, daß der Methusalem sich davon gerührt fühlte. Er antwortete:

»Ich denke nicht, daß Sie ganz ohne Strafe davonkommen werden; aber die Ahndung wird wohl auch nicht allzu hart sein. Man wird Ihnen einen Verweis erteilen.«

»Sie irren. Es sind gestern zwei Verbrecher entkommen; an ihrer Stelle sitzt nun der betreffende Beamte im Gefängnisse. Ganz ebenso wird es auch mir ergehen, und ich sage Ihnen, daß mir mein Ehrgefühl verbietet, das geschehen zu lassen. Ich sehe ein, daß ich Sie nicht hindern kann, diese Leute hier zu befreien; aber mich dann einsperren und meines Amtes entsetzen zu lassen, das kann ich verhüten. Sobald Sie sich entfernt haben, werde ich mich töten, und ich halte Sie nicht für so gewissenlos, daß Ihnen der Gedanke, der Mörder eines pflichtgetreuen Beamten zu sein, gleichgültig ist.«

Man sah ihm an, daß es ihm mit diesen Worten vollständig ernst sei. Degenfeld erkannte, daß er es hier mit einem festen Charakter zu thun habe. Er war vollständig überzeugt, daß der Mandarin sich wirklich das Leben nehmen werde. Das brachte ihn natürlich in große Verlegenheit. Die Gefährten sollten und mußten befreit werden; aber sollte ihre Freiheit mit dem Tode eines so braven Mannes bezahlt werden? Das mußte man vermeiden. Aber wie? Er versuchte, ihn durch freundliche und eindringliche Vorstellungen von seinem Vorhaben abzubringen, doch vergebens. Der Mandarin hörte ihn ruhig an und antwortete dann, indem er langsam den Kopf schüttelte: