Licht am Ende vom Filz

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Z serii: Der Weg der Puppen #2
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Aladin und die Wunderlampe

Diese Trance rückte erst wieder in mein Interesse, als ich die Geschichte zwei Jahre später niederschrieb und zu verstehen suchte. Damals hatte ich mich zwar gewundert, konnte aber nicht viel mit dem Erlebnis anfangen. Aber es musste da wirklich, also mit Wirkung, etwas passiert sein, weil das Erleben emotional sehr tief ging. Für das Buch wandte ich mich nun an die Ebene der aufgestiegenen Meister und bat sie darum, mir zu erklären, was in der Afrikatrance eigentlich passierte, denn nach einem Jahr völliger Funkstille bekam ich mittlerweile endlich wieder Antworten von dort.

St. Germain meldete sich. „Was willst du wissen?“

„Na ja, erst einmal: Wie funktioniert Duduu?“ Dass es funktionierte, stellte ich nicht in Frage, denn Barbara hatte mir da so einige Geschichten aus der Familie ihres afrikanischen Freundes erzählt.

„Und dann auch noch: Welche karmischen Folgen hat es, wenn Nadeln in eine Puppe gesetzt werden und dort stecken bleiben?“

Es wurde doch auch Zeit, Duduu aus der verstaubten Kiste magischer Praktiken ans Tagslicht zu zerren und zu schauen, was dahinter steckte, also wie und warum dieser Zauber eigentlich wirkte. Wie sah man das also auf der Ebene all dieser hoch bewussten aufgestiegenen Meister, was war deren Konzept zu Wirkung und Wirklichkeit? Und vielleicht konnte ich ja nicht nur dies herausfinden, sondern auch noch, was hinter allen paranormalen Begebenheiten, Wundern und Zaubern so tickte, und natürlich auch hinter meinen Lichtfilzlingen. Es musste doch eine natürliche Erklärung für das alles geben, davon war ich jedenfalls immer schon überzeugt.

Das Wort „Esoterik“ bedeutete doch nur „weiße Flecken auf der Landkarte, Neuland, da kann man noch was entdecken“. Und ich liebte halt Entdeckungen, ich grub gerne tiefer. Und ich stellte mir unsere gemeinsame Realität auch ziemlich dynamisch vor. Mein Interesse an Geschichte, Archäologie und Astronomie hatte mich gelehrt, dass jede Zivilisation auch andere Erklärungen hervorbrachte. Ich war nicht mehr so vermessen zu glauben, dass ausgerechnet ich in einer Zivilisation lebte, die unsere Realität bereits ganz verstand. Unsere Wissenschaften entwickelten sich doch gerade sehr rasant weiter und überraschten uns immer wieder mit neuen Konzepten von Wirklichkeit.

Erst vor zehn Jahren hatte man die dunkle Energie entdeckt, von der man nun vermutete, dass sie neunzig Prozent aller Energie im Universum ausmachte, und bastelte an Versuchen und Beweisen dazu. Überall wurde weiter geforscht, in jedem Gebiet.

Am Ende wissenschaftlicher Forschung würde es keine Esoterik mehr geben, dann mussten sich alle Themen in Wissenschaftsgebiete verwandelt haben, also auch mit entsprechenden Studiengängen und Lehrstühlen. Und dann würden solche Dinge so selbstverständlich in der Schule gelehrt wie heutzutage die Bruchrechnung. Die klang zu einer früheren Zeit auch „esoterisch“ und nach so vielen Jahren als Mathematiklehrerin war ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es auch heute noch etliche, sogar sehr gebildete Erwachsene gab, denen die Bruchrechnung weiterhin ein mystisches Rätsel blieb.

St. Germain erklärte es mir so: „Duduu versklavt einen Geist und macht ihn zu einem Geist in der Flasche, einen wie bei dem Märchen von Aladin und der Wunderlampe, auf Abruf bereit und mit großer Wirkung.“

Gleich stellte ich mir Aladin und die Wunderlampe vor und sah St. Germain dazu nicken. Also ging es um Geister. Interessant. Er fuhr fort:

„Dabei handelt es sich einfach um ein komplettes energetisches Feld. Das passt und ist schon vorhanden, aber es stammt aus anderen Reichen und gehört nicht hierher. Es gehört zum Reich der Elementargeister, den Bausteinen für materielle Erfahrungen, die sonst nur direkt auf Felderebene arbeiten. Wenn Geister an die Materie gebunden werden, bringen sie hier alles durcheinander. Sie unterstützten normalerweise alles Erschaffene grundsätzlich nur auf der prä-materiellen Ebene, also der Vorstufe der Materie. Und durch die eingeflößte menschliche Lebens- oder Schöpferkraft des Schamanen wird ihnen viel mehr Bedeutung gegeben. Sie verselbstständigen sich dadurch und werden fast zu eigenständigen Wesen. Sie fühlen und denken ein wenig, bleiben aber doch Geister ohne freien Willen und das ist einfach kein glücklicher Zustand. Deshalb muss man Duduu als eine Versklavung von Geistern ansehen.“

Und weiter sagte er: „In den anderen Reichen verläuft ihre Existenz weniger bewusst. Sie denken und fühlen viel weniger und dienen ihrem geringen Bewusstsein entsprechend froh und heiter ihrer Bestimmung. Wenn man ihnen künstlich mehr Bewusstsein zuführt und sie dann auch noch an eine bestimmte Wirkung in dieser Realität bindet, dann fehlt ihre Substanz außerdem in ihrem eigenen Schöpfungsgefüge, in der Dimension der Geister und prä-materiellen Felder. Kurz und gut, mit Duduu wird ein Wesen für die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse erschaffen, also um unglücklich zu sein, und das ist Sklaverei. Es ist im Gegensatz dazu frohe Bestimmung, wenn sich die Substanz selbst für Schöpfer ordnet und danach wieder in ihre Elemente zerfällt.“

Upps, da kam ich ja gleich mächtig ins Schleudern! Gut, dass meine Intuition mir relativ früh sagte, ich müsse jedem Lichtfilzling ausdrücklich die Freiheit geben, das Filzmaterial zu verlassen, und einige hatten das ja auch getan. Ich hatte die Geister meiner Lichtfilzlinge also nicht versklavt. Dann ging es aber in der Trance auch tatsächlich um Freiheit, nicht nur symbolisch, so wie ich bisher annahm. Zuletzt hatten wir ja sogar allen Teddies und Puppen die Freiheit geschenkt!

Das warf ein völlig neues Licht auf meine Filzerei. Dann erschuf ich also eigentlich freie Felder, die in meinen Puppen nur repräsentiert und verstärkt wurden, und deshalb besaßen sie auch so eine optimistische Grundausstrahlung, es gab bei mir keine Versklavung, die Substanz arbeitete offenbar gern mit mir zusammen. Ich war sehr erleichtert.

St. Germain erklärte mir dann auch noch, dass sich alle Felder normalerweise nach ihrem Wirken sofort auflösen. Wie ein geschöpfter Löffel Wasser wurde so ein Geist nach vollendeter Tat einfach zurück gegossen in das Urmeer prä-materieller Substanz. Ein nettes Konzept war das.

Und wenn man es auf das Märchen übertragen wollte, so fand Aladin den Geist bereits versklavt vor, in die Flasche gebannt und mit drei Wünschoptionen beauftragt. Aladin erwischte nur rein zufällig die Kodierung, in dem er an der Lampe rieb. Eigentlich hätte der Geist sich einfach auflösen müssen, als er Aladin die drei Wünsche erfüllt hatte. Aber das ging nicht, weil er an die Flasche gebunden blieb.

War der auf ewig versklavt? Oder nur so lange wie die Flasche intakt blieb? Die Fixierung auf die materielle Flasche hatte ihn und damit die Wirkung eines Feldes jedenfalls an die Flasche gebunden und seine Wirkungsmacht ganz ordentlich verstärkt. Er wurde viel lebendiger und bewusster, als wenn er in seinen Dimensionen geblieben wäre und nur als Feld auf der Ebene prä-materieller Felder gewirkt hätte. Und das auch, weil ihm der Schamane, der ihn da in die Flasche gebannt hatte, künstlich mehr Bewusstsein zugeführt hatte. Wahrscheinlich schon alleine durch den Kontakt und das Zaubern selbst.

Wie lange würde der Geist an die Flasche gebunden bleiben? Hätte Aladin ihn befreien können? Aber der hat ja eh nur daran gedacht, sich selbst ein gutes Leben herbei zu zaubern. Ich konnte mich leider auch nicht mehr erinnern, wie es mit dem Geist weitergegangen war.

Die Harmonie der Schöpfung

Mir gefiel auch dieses Konzept von Feldern. Es hatte so was handfestes, begreifbares. Geister waren irgendwie unreal, unberechenbar und möglicherweise auch sehr mächtig und gefährlich. Felder dagegen nicht, die konnte ich rational verstehen. Sie ähnelten mehr einer mathematischen Menge in der Mengenlehre. Geschweifte Klammer auf, Beschreibung der Elemente, geschweifte Klammer zu. Seit die Menschheit Fernsehen sah und mit dem Handy telefonierte, waren Felder für jeden alltäglich. Auf bestimmten Schwingungsfrequenzen wurden ganze Programme übertragen, eine Frequenz oder einen Kanal weiter schon wieder andere. An einem gemütlichen Fernsehabend zappten wir uns durch viele Felder und Schwingungen.

Lag es dann nicht nahe, dass die gesamte Realität hier ähnlich funktionieren könnte? Wie oben so unten? Auf einer Ebene prä-materieller Felder und Dimensionen wurde dann alles hier erschaffen und in Form gehalten, von Gott selbst oder von wem auch immer. Oder aus einer inneren harmonischen Gesetzmäßigkeit heraus auch ohne Gott.

Wenn Schamanen oder Zauberer mit Geistern arbeiteten, hatten sie nur einen Weg gefunden, solche Felder zu erzeugen, zu verstärken, zu bündeln und an den vorbestimmten Empfänger umzuleiten, sozusagen als Fernsehtechniker. Aber leider machten sie diese Felder auch bewusster und verhinderten manchmal durch die Bindung an materielle Gegenstände deren sofortige Auflösung. Es war mir nicht gerade gemütlich bei dem Gedanken, was dieses Konzept in letzter Konsequenz für unsere gesamte Zivilisation bedeuten könnte.

St. Germain riss mich aus meinen Gedanken. „Liebes, es geht nicht um Gut und Böse, verfange dich nicht in Bewertungen. Verurteile nicht die Handlungen anderer oder sogar deine eigenen in Augenblicken, wo du weniger bewusst warst. Es geht nur um Harmonie und Ausgleich. So wie die Natur alles im Gleichgewicht hält, so stellen wir uns das mit der gesamten Schöpfung vor. Jedes Eingreifen hat Konsequenzen. Wir sind davon überzeugt, dass die Harmonie jeder Schöpfung nur dadurch im Gleichgewicht gehalten wird, dass alle erschaffenen Geister eine Würdigung durch Dankbarkeit erfahren, und dazu müssen sie freiwillig dienen können. Dankbarkeit ist der Ausgleich für jegliche Unterstützung, sie bringt die Bilanz einer Schöpfung wieder ins Gleichgewicht. Der Jagdzauber und die Dankbarkeit nach einer Jagd waren zum Beispiel in archaischen Kulturen der harmonische Ausgleich dafür, dass Menschen Fleisch verzehrten, oder Wurzeln und Gemüse. Das hielt ihr Leben und ihre gesamte Realität im Gleichgeweicht mit der Schöpfung."

 

Hatte ich mit meinen Lichtfilzlingen die Schöpfung im Gleichgewicht gehalten? Ich überlegte. Doch, ich war dankbar, manchmal floss ich regelrecht über vor Dankbarkeit, so berührt wurde ich immer wieder von diesen Geschichten rund um die Lichtfilzlinge, und die sind ja längst noch nicht alle erzählt, da stehen noch einige ziemlich wunderbare und schockierende Erlebnisse aus. Und bei den meisten Fans spürte ich ebenfalls diese Dankbarkeit.

Wahrscheinlich senkte mangelnde Dankbarkeit die Schwingung und machte das Erschaffene dunkler. Und eine Reinigung gab den Feldern ihre ursprünglich reinere und höhere Schwingung zurück. Aber dann fand die Ursubstanz in meinen Lichtfilzlingen auch jetzt schon ihr echte und frohe Bestimmung. Die Geister dienten gerne und das sah man ihnen auch an. Und alle Lichtfilzlinge blieben frei, denn sie verblassten mit der Zeit und ihre Geister zerfielen auch ohne Wolle in einem natürlichen Prozess.

Das konnte sogar sehr schnell geschehen, wenn die energetische Differenz zwischen Mensch und Lichtfilzling groß war. Und wer weiß, vielleicht lag es auch nur an der mangelnden Dankbarkeit, dass manche Lichtfilzlinge so schnell ihre Wirkung verloren. Denn wenn ich die mir bekannten Fälle betrachtete, wo Lichtfilzlinge ganz schnell ihr schönes Aussehen und ihre energetische Wirkung verloren hatten, war ihnen da auch Dankbarkeit verweigert worden.

Lichtfilzlinge zerfielen also einfach, genau wie in einer harmonischen Schöpfung vorgesehen. Zumindest der Geist dahinter zog sich zurück und löste sich auf. Und so versicherte ich mir: Mit meinen Lichtfilzlingen blieb ich in Harmonie mit der Schöpfung, ich brachte auch das Schöpfungsgefüge nicht durcheinander, wenn überhaupt, dann meistens nur mich selbst, und damit musste ich offenbar leben.

Ich war sehr froh, als St. Germain mir nun bestätigte, dass ich mit den Lichtfilzlingen kein Duduu praktiziert hatte. Denn mit dieser schamanischen Praktik wollte ich auch absolut nichts zu tun haben. Die Geister meiner Lichtfilzlinge blieben von Anfang an frei. Doch meine Puppen hatten die Grenze zu Duduu auch immer stark verwischt, und das lag an ihrer intensiven und manchmal paranormalen Wirkung. Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute damals ebenfalls begannen, über Duduu nachzudenken. Aber Nachdenken ist ja an sich nicht verkehrt, es hat noch keinem geschadet. Ich jedenfalls hatte die ersten drei Jahre Lichtfilz intensiv geforscht und mich damit gleichzeitig ziemlich alleine gefühlt.

Einerseits halfen mir selbst die hochspirituellen Theorien meiner Freunde recht wenig beim Thema „Duduu“, andererseits verweigerte mir auch die Ebene der aufgestiegenen Meister jede erklärende Hilfe, man hatte mich das alles ganz alleine ausprobieren lassen. Ich bekam nur immer zu hören: „Folge deiner Stimmigkeit, deiner Freude, deinem Herz.“ Und von Sanat Kumara kam nur: „Schau, womit du dich verbindest.“ Es hätte vielleicht auch anders laufen können, aber zu meiner Freude war alles gut.

St. Germain betonte das auch noch einmal ausdrücklich: „Die Substanzfelder der Lichtfilzlinge dienen ganz ihrem ursprünglichen Lebenszweck, und da dient Substanz gerne. Und wenn es sich bei einem Lichtfilzling außerdem noch um ein Tor handelt, gibt es auf anderen Ebenen bzw. in anderen Dimensionen ein Wesen, das sich durch ihn melden und sich mit euch unterhalten kann, da dienen sie sozusagen als Telefon oder Sprechfunkgerät.“

Und auch dieses Tor schloss sich ja mit der Zeit, wenn ein Mensch es nicht mehr weiter aktivierte. Das Lichtfilz Handy schaltete sich dann sozusagen nach einer Weile von selbst ab. Es brauchte immer auch die Energie der Menschen, bei denen die Lichtfilzlinge sich befanden, damit sie aktiviert blieben. Ich hatte nur die Ursubstanz dahin gebracht, dass der Filz das überhaupt tun konnte, dass Substanz noch besser anderen Schöpfern diente und dabei noch glücklicher und ein wenig bewusster wurde. Und offensichtlich konnten nicht nur die Schamanen des Duduus oder andere Zauberer erschaffen, nein, wir alle hier waren wohl mehr oder weniger bewusste Mit-Schöpfer.

Bei einem Autobauer oder Bäcker hatte ich das schon lange eingesehen, die erschufen ein Auto oder eben Brötchen. Aber man musste das eigentlich ausdehnen auf alle Ideen und Visionen, auf ganze Konzepte und Filme und auf ihre einzelnen Bestandteile, die Gedanken und Gefühle. Also erschuf jeder Mensch unentwegt, es sei denn, in seinem Kopf herrschte Leere, nur dann gab es weder einen Gedanken noch ein Gefühl. Und das wiederum konnte nur bedeuten, dass wir selbst im Schlaf noch erschufen, zumindest wenn wir träumten.

Die Psychologie ging bisher immer davon aus dass ein psychisch Kranker geheilt werden sollte, und beschäftigte sich noch viel zu wenig damit, wie Menschen sich ihr Un-heil im Allgemeinen selbst erschufen. Es fehlte sozusagen ein neuer psychologischer Ansatz, der sich an Verantwortung orientierte und die selbstständige Lebensbewältigung förderte.

Da fiel mir meine Absorbertheorie wieder ein. Dann fehlte auch ein umweltorientierter Ansatz, der weit über die anerkannte Sozialpsychologie hinaus ging. Whow. Eigentlich hatte ich innerhalb eines neuen Konzepts über Duduu nachgedacht und landete nun geradewegs bei der psychologischen Theorie. An den Erlebnissen mit meinen Lichtfilzlingen kam ich nicht vorbei: Zumindest mir und ihren Fans hatten sie bewiesen, dass es sich beim Zaubern oder dem Kontakt mit Geistern nicht um eine Spinnerei verrückter Leute handelte und dass die Wirkung von Duduu auch nicht auf Tricks oder auf dem Palcebo-Effekt basierte. Da war was dran!

Lichtfilzgeister

Wenn auf der Erde in Zukunft bewusstere und liebevollere Menschen leben würden, dann erschufen sie vermutlich auch viel intensiver und wahrscheinlich auch paranormaler. Und das musste unweigerlich Auswirkungen auf die gesamte Biologie der Erde haben. Sollte unsere Entwicklung dahin führen, müsste eine Erde entstehen, auf der die Schwingung aller Substanz und aller Wesen höher, freudiger und bewusster war. Daher fühlten sich auch die Verbindungen dorthin schon so stark und lebendig an. Denn seit längerem vermutete ich, dass mit den Lichtfilzlingen eigentlich Verbindungen zu Wesen geschaffen wurden, die auf einer zukünftigen Erde lebten, aber vielleicht war das auch nur Blödsinn. In meinem Kopf tauchte jedenfalls immer wieder der Begriff „Neue Erde“ auf. Und dann fühlte ich mich mit einer Zukunft verbunden, die etwa 5000 Jahre der unseren voraus ging, und dort dachten die Enten wirklich über viel mehr nach als die Enten hier auf der Erde.

Als ich das St. Germain erzählte, fand er meine Vermutung gar nicht verrückt, er meinte, das sei wirklich so. Ich staunte. Außerdem nahm er noch zu den Talenten der Lichtfilzlinge Stellung, und da wunderte ich mich noch mehr.

Er sagte: „Dass deine Lichtfilzlinge den Raum klar halten können, liegt daran, dass du mit deiner eigenen, bereits vorhandenen Schöpferkraft die Ursubstanz jeder Wollfaser auf der prä-materiellen Ebene so extrem verdichtest, dass ein Lichtfilzling fast wie ein Aufenthalt in der Natur wirkt. Er klärt und reinigt unentwegt alles in seiner Umgebung.“

Gut zu hören. Daher fühlten sich bestimmt auch die Menschen so entspannt und beruhigt, wenn sie ihren Lichtfilzling im Arm hielten. Die mussten sich dann ja auch fühlen, wie ich das von meinen Kraftplätzen im Wald kannte.

St Germain fuhr fort: „Das machst du selbst auch immerzu, alleine schon durch deine Anwesenheit, du kannst gar nicht anders. Du bist ein Kraftplatz. Denn du selbst bist die Erde und deshalb kannst du das auch in einer Puppe so gut konzentrieren. Und wenn du einen Lichtfilzling mit Einweihungsenergien erschaffst, wie zum Beispiel den Meisterdelfin, dann verbindet der jemanden, für den es gerade wichtig ist, in diesem Falle also Bärbel, mit seinen eigenen, verlorenen Aspekten. Oder er vervollständigt in Übereinstimmung mit seinem eigenen Seelenplan sein Potential.“

Ich war so froh, dass ich endlich Antworten bekam, das kann sich keiner vorstellen! Manchmal hatte ich nämlich mein entdeckendes Lernen auch ganz schön satt. Es war doch sehr anstrengend gewesen, mich immer nur an den Vermutungen und Experimenten entlang zu tasten, so learning by doing.

Geister waren also sehr einfache aber gleichzeitig sehr kraftvolle Wesen, etwa so kraftvoll wie Engel, aber von unbewussten oder bewussten Mitschöpfern aus dem Naturreich der materiellen Ursubstanz erschaffen, also aus dem Reich der Elemente, dort, wo die Erfahrungen in der Materie programmiert wurden. Bestimmt nannte man sie unter den aufgestiegenen Meistern auch wegen ihrer Beziehung zu den materiellen Elementen „Elementale“. Und dieser schöpferische Akt hatte Auswirkungen für alle Beteiligten in allen betroffenen Dimensionen und erzeugte damit Konsequenzen. Aber das bedeutete Wirkung ja eigentlich auch: Eine Handlung hatte Auswirkungen. Konnte man das mit Karma gleichsetzen?

Nein, nicht ganz, befand ich nun. Karma kam irgendwie von außen, ich hatte da aber gerade eine Eigenverantwortung entdeckt. Vielleicht nannten die spirituellen Menschen auch nur dann ihre Erfahrungen Karma, wenn sie die Geister dafür bereits in einem früheren Leben gerufen hatten und nun gerade nicht wieder los wurden. Diese Geister wollten wirken, wenn sie schon mal erschaffen waren. Ich dachte weiter.

Von den Buddhisten, die vermutlich das ganze Karmakonzept erfunden hatten, wusste ich, dass sie ihre Erfahrungen möglichst ohne Widerstand anzunehmen versuchten, und sich ansonsten vor allem damit beschäftigten, sich kein neues Karma zu erschaffen. Aber konnte man das denn überhaupt? Und selbst wenn, wollte ich das? Es lag doch überhaupt nicht in meinem Naturell, nur noch still rumzusitzen, ich wollte filzen. Und schreiben und Spaß haben am Leben.

„Ich will erschaffen! Ich geb’s zu“, dachte ich.

In letzter Konsequenz gab es dann aber auch kein über mich hereinbrechendes Schicksal, ich erschuf dann unentwegt, wie alle anderen auch. Ich war schon von Natur aus Mitschöpfer. Warum sollte ich also etwas anderes sein wollen? Aber darum ging es vielleicht auch gar nicht. Dann wollte ich es nur immer besser hinkriegen, das mit dem Erschaffen.

Doch ich spekulierte ja ziemlich wild herum. War das denn wirklich so? Ich übernahm eigentlich nie etwas einfach nur, weil das ein anderer behauptet hatte, und da machten ich mit aufgestiegenen Meistern keine Ausnahme. Ich wollte eine praktische Bestätigung meiner Theorien, zumindest über Versuche und Forschung.

Seit langem schon würdigte ich auch die Elemente der Natur und damit auch die Natur und die Ursubstanz. Oft fühlte ich mich mit allem so verbunden, dass ich einfach nur „danke, danke, danke“ denken und vor allem fühlen konnte. In dem kleinen Tal war es mir so ergangen. Aber selbst, wenn ich mich in meiner Wohnung umschaute, wurde ich oft von solchen Regungen überflutet. Das hatte irgendwie mit meiner Schwingung und meinem Bewusstsein zu tun und wurde im Laufe der Zeit öfter und intensiver. Vielleicht funktionierte Erleuchtung ja genau so: Man simulierte mit Liebe und Dankbarkeit so lange diesen hohen Schwingungszustand, bis aus der Simulation echte Wirklichkeit wurde und man selbst einfach erleuchtet war. Der eigene, inspirierte, göttliche Durchfluss kooperierte dann letztendlich mit allen Reichen und Elementen der Schöpfung.

Am besten, ich sah schon mal prophylaktisch alles als heilig an und zeigte mich dankbar, dann würde sich dieser glückliche Zustand bestimmt auch bei mir einstellen. Als eine ganz praktische Konsequenz sollte ich dann aber auch den ganzen Werdegang meiner Wolle würdigen und nicht erst das Material, sobald ich es filzte. Eigentlich wäre zu wünschen, dass bereits die Schafe selbst und die ganzen Mitarbeiter auf dem Weg der Wolle zu mir geachtet und bedankt wurden, oder wie meine grün-denkenden Mitmenschen sagen würden, ich sollte nur noch „ökologisch vertretbare“ Wolle kaufen.

Nun, im Augenblick war ich damit noch überfordert, mit fehlten Marktübersicht und finanzielle Mittel, und eine solche Änderung konnte ich auch nicht alleine bewerkstelligen. Aber an jenem Tag, als St Germain mir den Hintergrund von Duduu erklärte, versprach ich mir, dass ich möglichst nur noch solche Rohstoffe hinzu kaufen würde, die aus liebevoller und dankbarer Schafzucht stammten und von ebenso freundlichen und dankbaren Menschen verarbeitet und geliefert wurde.

 

Nicht nur Geister konnten genutzt und versklavt werden, auch Menschen wurden dann noch benutzt und vielleicht sogar versklavt, ich sollte wenigstens mal drüber nachdenken. Freiheit galt immer auf allen Ebenen. Ich glaube an den Erfolg meiner Lichtfilzlinge. Und mit einer entsprechend größeren Marktmacht will ich mich auch versichern, dass die Schafe ein gutes Leben haben und die Schafschur liebevoll gehandhabt wird, und vor allem: Dass überall die Harmonie der Schöpfung durch Dankbarkeit erhalten bleibt.