Play with me 12: All in

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Z serii: Play with me #12
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»Komm schon, sag es!«

»Ich - Ich will deinen Schwanz reiten, verdammte Scheiße! Ich will - hngh!« Mein Mund klappt auf, ich rucke nach hinten, will mehr, brauche es härter, tiefer, und zwar jetzt auf der Stelle! »Ich will mich mit deinem – hnn - mit deinem Schwanz selbst ficken, und ... fuck, ich kann nicht - bitte! Bitte, Mike!« Meine Stimme zittert, mein Kopf schwirrt, alles dreht sich und ich habe keine Ahnung mehr, wo oben und unten ist. Wichtig ist nur, dass er da ist! Dass Mike da ist und jetzt endlich! Endlich reagiert er und zieht seine Finger zurück.

»Shit ... okay, dann fick dich. Mach´s dir mit meinem Schwanz, los!«, knurrt er an meinem Hals, greift in meine Haare, zwingt meinen Kopf nach unten und küsst mich noch einmal grob auf die Lippen, bevor er mich loslässt. Ich verliere nicht eine Sekunde, gehe hoch auf die Knie, greife nach seiner wirklich steinharten Erektion und führe sie nach hinten, erzittere, als ich ihn endlich da spüre, wo ich ihn schon die ganze Zeit haben will, bevor ich mich mit einem sehr lauten, sehr erleichterten Stöhnen auf ihn sinken lasse, komplett, bis er vollkommen in mir ist.

Ich ersticke fast, weil mein Körper sich so verkrampft, weil er sich so anspannt vor lauter Erregung, dass ich nicht mehr weiß, was ich zuerst tun soll, worauf ich mich konzentrieren soll, weil mein ganzes Sein nur von seinem harten Penis in mir eingenommen ist, der mich so wunderbar ausfüllt und mir endlich das gibt, was ich so dringend brauche.

»Hnn, Gott, Leon ... beweg dich!«

Mike klingt, als würde es ihm kein Stück besser gehen und das beruhigt mich, zeigt mir, dass er mich genauso sehr will wie ich ihn.

»Ja ...«

Ich nicke hektisch, kann mich aber noch nicht rühren. Himmel, es fühlt sich einfach so verdammt gut an ihn so tief in mir zu haben … Mit ihm verbunden zu sein ...

»Echt jetzt ... du tötest mich irgendwann noch, weil du so verfickt geil bist. Komm jetzt ... reit meinen Schwanz ... bitte, Baby.« Fest drücken sich seine Finger in meine Oberschenkel, drängen mich nach oben, und ich gebe nach. Ein Zittern durchläuft mich, mein Nacken kribbelt, dann spieße ich mich zum ersten Mal auf, bringe uns damit gleichzeitig zum Stöhnen.

»Fuck ... du machst dich extra eng, kann das sein?«

Mein Lächeln zittert, als ich mich zu einem Kuss zu ihm beuge.

»Möglich ...«

»Du Bastard ... Echt jetzt ... Shit, ey ...« Jedes weitere Wort, das ich hätte sagen können, bleibt mir im Hals stecken, und ich kann mich jetzt selbst nicht mehr beherrschen, spanne sämtliche Muskeln in meinen Oberschenkeln an und fange an mich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller, immer fester. Ich stöhne ungehemmt bei jedem harten Stoß und kann mich auch auf wirklich nichts anderes konzentrieren als auf das Gefühl, wenn Mikes Penis sich tief in mich schiebt, mich komplett ausfüllt und dehnt. So gut ... So verdammt perfekt.

»Fuck ... dein Gesicht ... du siehst so - hn - so verdammt geil aus, wenn du mich reitest.« Mein Becken bewegt sich wie von selbst, kreist, stößt, als hätte es ein Eigenleben, und langsam spüre ich, wie die Anspannung sich aufbaut, wie sie sich durch meinen ganzen Körper zieht, gefolgt von diesem intensiven Kribbeln, das mir zeigt, dass es nicht mehr lange dauert, und auch Mike merkt es.

»Ich werd nicht aufhören, wenn du jetzt kommst«, erklärt er knurrend, packt fester zu, hilft mir, mich zu bewegen, weil meine Oberschenkel langsam zittern, und mein Unterleib zieht sich heftig zusammen bei seinen Worten.

»Hnnn ...«

»Schneller ... Komm schon, Baby, fick dich härter! Ich will, dass du kommst, und dann fick ich dich von hinten, bis du nochmal kommst ...«

»Hah ...« Das gibt mir den Rest. Alles in mir zieht sich zusammen, meine Nägel kratzen über seinen Rücken, während er mich beißt, und dann explodiere ich fast, als mich ein so heftiger Orgasmus schüttelt, dass ich kurz vollkommen die Orientierung verliere und mich einfach gegen ihn sinken lasse.

»Der war hart nötig, hm?«

Ich nicke. Antworten kann ich nicht, dafür habe ich gerade zu wenig Luft.

»Fühlt sich schon geil an, dich so auf mir zu haben. Aber jetzt will ich dich auf den Knien, okay? So wie vorhin, als ich dich mit meiner Zunge gefickt habe.«

Allein die Vorstellung lässt mich erschaudern und meinen gerade erschlaffenden Penis zucken.

»Na komm, runter mit dir.« Er schiebt mich von sich und ich fühle mich für einen Moment seltsam leer und unvollständig, als er aus mir gleitet, damit ich mich hinknien kann. Genau wie vorhin, den Kopf tief, die Wange auf dem weichen Fell, den Hintern hoch in der Luft.

»Oh fuck, Leon ... Scheiße, ich hab gerade ... Komm noch etwas nach links ... ja ... ja, so.« Ich zucke unter seiner warmen Hand, die sich jetzt wieder in meinen Nacken schiebt und mich dann nach oben zieht. Was ...?

»Schau mal da. Schau ... der Spiegel am Schrank. Fuck, Leon, ich will, dass du mich ansiehst, wenn ich dich gleich ficke ...« Meine Augen im Spiegel sind dunkel und riesig, und Mikes Blick geht mir durch und durch. Himmel ... Ich hatte den Spiegel zwar gesehen, aber bis eben vollkommen ausgeblendet. Doch jetzt schaffe ich es nicht mehr, meinen Blick zu lösen. Mike ... Wie er da hinter mir kniet, seinen harten Penis in der Hand ... Wie er sich ein paar Mal wichst, während seine andere Hand zu meinem Hintern gleitet und dann -

»Aaahh! Mike!« Unerwartet fest schiebt er erneut drei Finger in mich, bewegt sie schnell und hart, während er weiter meinen Blick im Spiegel hält und ich schäme mich ein bisschen für das, was mein Gesicht da tut. Wie es sich in grenzenloser Erregung verzieht, während ich mich ihm gleichzeitig entgegen dränge. Mehr. Ich will noch mehr.

»Hör auf ... zu spielen! Fick mich ... bitte!«

Ich bin schon wieder hart, spüre, wie meine Erektion bei jedem Stoß wippt und »Nnhaah!« Da war es! Da! Meine Finger krallen sich in das weiche Fell, suchen Halt und ich presse mich Mikes Fingern entgegen, und dann überrollt mich vollkommen unerwartet ein dritter Orgasmus, weil der Mistkerl hinter mir einfach genau weiß, wie er es machen muss! Und ich kann es nicht lassen, mich selbst dabei im Spiegel zu beobachten ... Heilige Scheiße, ich fühle mich kein Stück weniger erregt als eben. Mehr ... Ich will noch viel mehr!

»Oooh, das ging schnell. Aber das war auch gemein, oder? Hmhm, ich weiß, der war unfair, aber fuck, ich find es so geil, wenn du kommst, und dein Gesicht eben ... Du hast es gesehen, oder? Kein Scheiß, irgendwann muss ich das filmen!«

»Hnn, du ... halt endlich ... den Mund«, keuche ich, versuche durchzuatmen, solange ich noch Zeit dafür habe. Ihn zu provozieren ist in meinem Zustand vielleicht nicht die beste Idee, aber ich halte es jetzt wirklich kaum mehr aus. Vollkommen egal, dass ich gerade dreimal gekommen bin, ich will ihn spüren! Jetzt! Tief in mir!

»Scheiße, bist du heute gierig. Aber ich hab dich auch echt gequält, von daher ...« Seine Stimme ist nur ein raues Flüstern hinter mir und streicht zusammen mit seinen Händen viel zu sanft über meinen Körper, runter zu meiner Hüfte, und ich gehe mit, sinke nach hinten, bis ich seinen Penis an meinen Oberschenkeln spüre, wie er mich immer wieder streift, bevor er sich endlich dorthin bewegt, wo ich ihn haben will.

»Sieh mich an.« Ich habe nicht mal gemerkt, dass mir die Augen zugefallen sind. Schwerfällig öffne ich sie, suche und finde seinen Blick im Spiegel und werde mitgerissen von all den Emotionen, die mir daraus entgegen leuchten. Er will mich genauso dringend wie ich ihn und jetzt ... jetzt bekomme ich ihn. Mein Körper zuckt ihm entgegen, zerfließt fast, als seine Finger sich auf meinen Hintern legen und dann -

»Hhha ... hnnn ...«

»Du fühlst dich echt so verdammt gut an ...« Und dann ist er in mir. »Beweg dich, Schatz«, raunt er mir zu, klapst sanft auf meinen Hintern und ich reagiere sofort.

Immer wieder bewege ich mich nach vorne, bevor ich mich nach hinten gegen ihn sinken lasse, mich selbst aufspieße, und dabei sehe ich ihm die ganze Zeit fest in die Augen, beobachte, wie sein Blick allmählich verschwimmt, die Lust ihn langsam, aber sicher überwältigt und dann, nach einem letzten kräftigen Stoß, ist es vorbei und er tut endlich das, was er die ganze Zeit versprochen hat. Grob krallen seine Finger sich in meine Haare, halten mich fest, während die andere Hand mich an der Hüfte packt, und dann zieht er das Tempo an.

»Fuck, eigentlich ... wollte ich noch warten, aber ... Shit!«, stöhnt er über mir, fickt mich so hart, dass meine Knie haltlos über das Fell rutschen und ich nichts tun kann, als zu stöhnen und irgendwie zu versuchen mich festzuhalten.

»So geil ... So verfickt geil! Leon ... Fuck, Leon!« Mein dunkel gestöhnter Name treibt mir die Gänsehaut über den Rücken und lässt mich nur noch lauter stöhnen. Oh Gott, da! Jetzt hat er´s ...

»Mike!«, ächze ich, will ihm zeigen, dass es so perfekt ist, aber das weiß er ohnehin, denn er macht genauso weiter, lässt mich keuchen und stöhnen, immer lauter, bis es in meinen Ohren so laut dröhnt, dass ich nichts anderes mehr wahrnehmen kann.

»Kann ich ... Fuck ... Kann ich in dir kommen ... Bitte?«

Flüssiges Feuer rast durch meine Adern, schüttelt mich und ich habe das Gefühl, als würde ich von oben bis unten rot anlaufen, aber ist mir egal. Ich will ... Ich will das! Ich will, dass er in mir kommt! So, wie wir es wieder und wieder geschrieben haben. Ich will es spüren, ihn, alles, jedes Zucken seines Höhepunkts.

»Ja!«

Es ist mir nicht mal peinlich, dass es mehr nach einem Schrei als nach einem Stöhnen klingt.

»Oh Gott ... Ich überleb das nicht.«

»Hör jetzt - bloß nicht auf!«, presse ich mühsam hervor, stoße mein Becken nach hinten, ihm entgegen und spüre, wie es sich ausbreitet, dieses wahnsinnige Kribbeln, das mich gleich umhauen wird, aber ich sterbe, wenn er jetzt aufhört!

 

»Nein! Schhh ... Nein! Du - hnnn, fuck, Leon, ich -« Ich komme. Hart, laut, und so heftig wie noch nie zuvor, während ich ihn gleichzeitig in mir pulsieren spüre, fühlen kann, wie er zuckt und ebenfalls kommt. Sein Griff um mich wird fester, drängender, er schiebt sich nochmal tiefer in mich, verbindet uns noch fester und ich lasse mich einfach tragen. Ich lasse mich fallen, nehme alles an, was er mir gibt, bis er sich irgendwann auf mich sinken lässt und ich seinen heißen Atem in meinem Nacken spüre.

Mit etwas Mühe öffne ich meine Augen und sehe rüber zum Spiegel. Das gefällt mir. Wie er da auf mir liegt, mir mit geschlossenen Augen in den Nacken atmet, während er so absolut entspannt und glücklich aussieht. Er lächelt sogar. Und meine Lippen machen, wie so oft in den letzten Monaten, einfach mit. Ich bin immer noch ganz außer Atem und mein Herzschlag hat sich auch noch nicht wirklich beruhigt, aber hier zu liegen und ihn zu beobachten ... Es erfüllt mich mit einer Art Ruhe, die ich so nicht kenne. Das hier mit ihm, das alles ... Ich hatte so lange keine Ahnung, was ich will, wonach ich gesucht habe. Ich dachte, ich hätte in meinem Leben einfach nicht mehr zu erwarten als meine Pflicht zu tun und mich damit abzufinden, und jetzt ...

Jetzt mit ihm ist alles so anders, so viel mehr und so viel intensiver. Meine Brust wird eng von all den unausgesprochenen Empfindungen und mir wird jetzt erst bewusst, dass zwar ich es war, der viel früher wusste, was er eigentlich will, aber Mike bisher der Einzige war, der es ausgesprochen und mir die Bestätigung gegeben hat, die ich so verzweifelt von ihm verlangt habe. Er hat alles riskiert, nur, um mit mir zusammen zu sein. Er hat die Freundschaft zu Hannah aufs Spiel gesetzt, sich meinem Vater und Richard gestellt und jetzt ... hat er sogar Chain für mich aufgegeben.

Und ich ... Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr, dass es wehtut.

»Ich liebe dich auch.«

Es ist raus, bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, und im selben Moment wird mir bewusst, dass wir eigentlich total bescheuert für so ein Geständnis liegen. Ich bin ein Idiot! Und während ich es ausspreche, ruckt Mike hoch, versteift sich und ich spüre, wie er ins Rutschen kommt, sein Penis langsam aus mir herausgleitet und hasse mich direkt noch mehr, weil ich nicht abwarten konnte, bis wir im Bett liegen. Verdammt nochmal!

»Was hast du ge - Oh shit!« Auch er merkt, dass er wegrutscht, wird hektisch. »Okay, warte, ich hole Taschentücher!« Dann ist er auch schon ganz aus mir herausgeglitten, aufgesprungen und hüpft zum Bett, wo auf dem Nachtkästchen Taschentücher liegen. Und ich vergrabe mein Gesicht in meinen Armen, weil ich mir so unendlich dämlich vorkomme. Wie? Wie kann es sein, dass Mike vorhin eine solch romantische Stimmung erschafft, dass sein Geständnis fast wie ein Antrag klingt, und ich Volltrottel sage ihm das, während wir uns nicht mal umarmen oder auch nur küssen können, weil mir sonst sein Zeug aus dem Hintern läuft? Dumm ... Einfach nur unfassbar dumm.

»Nawww, nicht doch! Nicht schämen! Komm, wir machen das jetzt sauber und dann sagst du´s mir einfach gleich nochmal. Ich hab´s eh nicht richtig verstanden.«

»Lügner. Halt die Klappe!«

Das wird er mir ewig vorhalten.

»Nein echt! Du kannst nicht gesagt haben, was ich verstanden habe, also komm, auf jetzt!«

Ich höre Plastik knistern und dann schiebt er mir eines der Tücher zwischen die Finger. Ich will mich nicht bewegen. Ich komme mir so furchtbar dämlich vor!

»Oh Mann ...«, brummt er leise. Er kniet sich neben mich, dann habe ich seine Lippen an meinem Hals. »Schau mich an. Bitte.«

Ein paar tiefe Atemzüge brauche ich, bevor ich es schaffe, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Die Liebe in seinem Blick, all diese ehrliche Zuneigung wärmen mich und das schlechte Gefühl von vorhin verschwindet. Vorsichtig legt er seine Hand an meine Wange, beugt sich noch tiefer und küsst mich. So sanft und zärtlich, dass ich jetzt wirklich alles um mich herum vergesse.

»Leon ... ich liebe dich«, flüstert er leise, streicht mit der Nase über meine und küsst mich auf die Spitze. Mein Körper bebt, ich habe Herzrasen und bin schrecklich aufgeregt, aber meine Antwort kommt sofort und ohne zu zögern.

»Ich liebe dich auch, Mike.«

Seine Augen fangen an zu glänzen, laufen fast über, dann blinzelt er hektisch.

»Wow ...«

»Tu nicht so überrascht. Ich dachte du wüsstest es?«

»Ja, aber ... Dass du es jetzt tatsächlich sagst, das ist wie ... Geburtstag und Weihnachten und Hochzeit und Ostern und ...«

»Silvester?«, schlage ich vor und er lacht leise.

»Ja ... und Pfingsten.«

»Feierst du da?«

»Nein, aber da ist langes Wochenende.«

»Oh Gott, halt jetzt bitte den Mund und mach es nicht kaputt!«, lache ich, verziehe dann direkt das Gesicht, weil ich spüre, dass es läuft, aber ihn interessiert das wohl nicht, denn er lacht hell auf, packt mich und dreht mich auf den Rücken, bevor er sich auf mich legt und seine Arme fest um mich schlingt. »Ich bin so glücklich, echt jetzt«, seufzt er leise gegen meinen Hals, küsst mich dort und ich gebe nach, kann es jetzt sowieso nicht mehr aufhalten und lege meine Arme um seinen Rücken.

»Ich fürchte, jetzt schulden wir Fiona ein neues Fell.«

***

Eine knappe halbe Stunde später haben wir es tatsächlich geschafft, uns zu duschen und wieder anzuziehen. Ich schäme mich immer noch ein bisschen, obwohl Mike meinen kleinen Fauxpas von vorhin mit keinem Wort erwähnt oder auch nur Andeutungen macht. Als ich vom Duschen komme, bin ich es, der diesmal gerne ein Foto von Mike gemacht hätte.

Auf dem kleinen Tisch in unserem Zimmer stehen ein Wasserkocher und zwei grüne Tassen.

Offenbar hat er sich Tee gemacht, während ich weg war. Jetzt steht er da, nur ein grünes Handtuch um die Hüfte, eine Hand im Nacken, in der anderen hält er eine Tasse und den Blick versonnen ins Nichts gerichtet ... Ja, das hätte ich gerne als Foto. Zusammen mit den Kratzspuren auf seinem Rücken.

Als er mich bemerkt, stellt er die Tasse weg, kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Sowieso hat er seine Hände dauernd irgendwo auf mir und ich könnte nicht sagen, dass es mich stört. Im Gegenteil. Ich bin erleichtert. Ich bin wahnsinnig erleichtert und zufrieden, dass ich es ihm endlich gesagt habe. Dass ich ihm endlich sagen konnte, wie viel er mir bedeutet.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Mauer, die ich einreißen muss, aber ... ich habe jetzt fast noch mehr Angst davor. Was, wenn ich es ihm sage und er dann geht? Was Hannah vorhin zu mir gesagt hat, ist total schlüssig, aber wer kann mir denn garantieren, dass sie sich nicht irrt? Dass er nicht doch geht, weil er sich von mir - zu Recht - verraten fühlt und das so sehr, dass er mir nicht verzeihen kann?

»Hey ... Alles okay? Wir hatten doch grade vorhin geilen Sex, oder? Ich hab das nicht geträumt?«

Sanft drücken sich seine Lippen auf mein Kinn.

»Nein, das war kein Traum.«

»Warum machst du dann so ein Gesicht? Hab ich dir wehgetan?«

Sofort ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn sanft.

»Nein. Nein, ich war nur in Gedanken, es ist alles okay!«

»Dann ist ja gut. Also wir haben´s jetzt kurz nach halb zehn. Ich denke wir gehen langsam mal zu den Anderen? Ich hoffe die haben noch was zu essen.«

»Essen klingt gut. Ziehst du dir auch noch irgendwas an? Etwas, das ein bisschen mehr verdeckt als dieses Handtuch?«

»Eh, ja, sollte ich wohl. Gib mir ne Sekunde.«

Zufrieden sehe ich ihm dabei zu, wie er das Handtuch achtlos auf das Bett wirft und sich frische Klamotten aus seinem Koffer sucht. Mein Magen hängt mir in den Kniekehlen. Schließlich hatte ich nichts mehr seit der widerlichen Currywurst von heute Mittag, wovon die Hälfte Mike abbekommen hat, weil ich mich geweigert habe mehr davon zu essen als nötig war, um den größten Hunger zu besänftigen. Aber vor dem Sex jetzt hätte ich auch nichts mehr runter gekriegt.

»Okay, dann auf mit uns!« Ein letzter Kuss, dann löst er sich, geht zur Tür und hält sie mir mit einer tiefen Verbeugung auf. »Madame - au!«

Lachend reibt er sich den Kopf, überholt mich und hüpft dann vor mir die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo wir die Anderen schon in der Küche hören.

»Meine Fresse, ich dachte ihr werdet nie fertig! Tiiim! Du kannst die Musik jetzt wieder leiser drehen, Romeo und Julian haben erfolgreich gevögelt!«

»Fuck, Nick, du Sackgesicht!«, keift Mike sofort lachend los, springt ihn an und die zwei gehen rangelnd zu Boden. Hoffentlich tut er Nicklas aus Versehen ein bisschen weh. Furchtbar, dieser Kerl!

Der Ärger über Nicklas bewahrt mich leider nicht davor, direkt feuerrot anzulaufen, auch wenn sie uns hier unten eigentlich gar nicht gehört haben können. Oben im Gang, da wahrscheinlich schon, aber doch nicht hier.

»Ja ist doch wahr. Wegen euch konnten wir alle nicht essen, weil wir auf euch warten mussten«, hält Nicklas laut lachend dagegen, steckt einen halbharten Schlag in den Magen weg und versucht Mike irgendwie auf Abstand zu halten, aber bei dem Wort Essen lässt dieser quasi sofort die Hände sinken und sieht fragend zu Hannah und Fiona, die neben ihnen stehen. Fiona sieht genauso knallrot aus wie ich mich fühle.

»Ihr habt auf uns gewartet?«

»Natürlich! Was dachtest du denn?«, sagt Hannah lachend, geht zu ihm und verpasst ihm eine Kopfnuss. »Und jetzt hört auf zu streiten und kommt essen. Ich bin halb verhungert!«

»Dafür schlägst du aber noch ordentlich zu.«

»Das sind die Reflexe, die funktionieren noch super!«

»Du bist so brutal ...«

»Und du bist laut. Okay, nein, Leon ist lauter, aber ist auch egal. Wir essen jetzt!«

Die nächsten zweieinhalb Stunden müssen wir uns noch einiges mehr an solchen Sprüchen anhören, aber immerhin ist es mir irgendwann egal. Dann haben sie uns eben gehört, meine Güte.

»Es ist so süß, wenn du rot wirst. Woran denkst du«, reißt Mike mich aus meinen Gedanken und ich komme mir ein bisschen blöd vor, greife aber nach dem Glas mit Sekt, das er mir hinhält.

Noch fünf Minuten bis Mitternacht. Silvester. Neujahr. Die ganze Zeit schon mache ich mir Gedanken. Eigentlich ... wäre jetzt doch die ideale Gelegenheit, die Karten auf den Tisch zu legen und ohne Geheimnisse in das neue Jahr zu starten. Außerdem sind Hannah und Nicklas hier. Selbst wenn er sauer auf mich ist, vielleicht kann einer der beiden mit ihm reden und es ihm erklären ...? Wobei, nein. Am Ende ist er auf die beiden dann auch wütend, weil sie Bescheid wussten und nichts gesagt haben. Verdammte Axt, ich kann mich einfach nicht entscheiden!

»Leon? Schatz?«

Mit etwas Mühe zwinge ich meine Mundwinkel zu einem verunglückten Lächeln. »Alles okay. Wirklich. Ich bin nur ...«

»Sentimental? Denkst du drüber nach, was dieses Jahr alles passiert ist?«

Ich lehne mich ihm entgegen, und er schlingt seinen Arm um mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

»So in etwa.«

»Schon krass, oder? Vor nem halben Jahr fand ich dich noch voll blöd und jetzt ...«

Ich nicke.

»Ja ...«

»Es ist echt mega viel passiert. Aber ich find´s gut, dass uns das alles hierhergeführt hat. Hier sind echt alle Leute, die ich liebe und die mir wichtig sind und ... Ich glaube, das ist das beste Silvester, das ich je hatte. Alles ist einfach perfekt.«

Ich kann es ihm nicht sagen. Nicht jetzt. Nicht heute.

Aber ich muss, oder? Irgendwann muss ich es ihm sagen.

»Hey, kommt her! Der Countdown fängt gleich an!«, ruft Karin und winkt uns aufgeregt zu den anderen. Im Wohnzimmer läuft der Fernseher und der Sekundenzeiger hält mit großen Schritten auf die Zwölf zu. Mein Magen kribbelt. Keine Ahnung warum. Und es wird auch nicht besser, als alle gemeinsam anfangen, von zehn rückwärts zu zählen. Ich fühle mich seltsam. Seltsam gut und irgendwie ... gewollt. Es ist schön, hier zu stehen, mit all den anderen und Mike, der über das ganze Gesicht strahlt und so glücklich aussieht, dass ich mich automatisch auch gut fühle. Besser als gut. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit diesen Menschen hier ins neue Jahr feiere, zumindest mit einem Teil von ihnen, aber es ist das erste Mal, dass ich wirklich das Gefühl habe, dazu zu gehören. Sowohl von ihnen aus, als auch von meiner Seite.

 

Es ist wirklich erstaunlich, was sich innerhalb eines halben Jahres alles verändern kann ...

»Drei ... zwei ... eins! Gesundes neues Jahr!«

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