Geschichte Südtirols erleben

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Stadtmuseum Bozen. Außer dem römischen Meilenstein hätte das Museum viel zu bieten. Etwa das verzierte Hauensteiner Schwert aus Bronze (vgl. S. 13). Aber das Museum wartet seit vielen Jahren auf eine immer wieder verschobene Neukonzeption und nur ein Teil ist geöffnet. www.gemeinde.bozen.it >Kultur >Museen >Stadtmuseum

Ritten (ca. 800–1300 m)

Mansio Sebatum, St. Lorenzen. Das Museum erzählt lebendig die Siedlungsgeschichte der römischen Straßenstation und gibt einen Überblick über die Römerzeit im heutigen Südtirol. www.mansio-sebatum.it

Drusus-Stadion Bozen. Nach einem 2018 begonnenen Umbau stieg die Zahl der Sitzplätze von 3100 auf über 5000. Sportliche Erfolge des FC Südtirol vorausgesetzt, soll das Stadion irgendwann auf 10.000 Besucher erweitert werden. Teile der Außenfassade mit Halbsäulen und Architrav stehen als Beispiel für den monumentalen Baustil der 1930er unter Denkmalschutz.

Drusus, Augustus und der Fußball


Was ist uns im heutigen Südtirol von den Römern geblieben – außer dem Rätoromanischen, ein paar Legenden und sicher einigen Genen?

Da wäre das Bruchstück einer 70 Zentimeter dicken Marmorsäule mit eingravierter Schrift, ein Meilenstein. Dieses seltene Exemplar gibt allerdings keine Entfernung an, sondern erzählt von einem gewaltigen Projekt. Kaiser Claudius Augustus habe „die Via Claudia Augusta, die sein Vater Drusus nach Öffnung der Alpen durch Krieg hatte trassieren lassen, ausgebaut vom Fluss Po bis zum Fluss Donau auf einer Länge von 350 Meilen“.

Die Via Claudia Augusta führte von Trient, wo sich die Straßen aus der Lagune von Venedig und aus Ostiglia bei Mantua trafen, durch das Etschtal über Meran, den Reschen- und Fernpass bis nach Augsburg. An der Talenge bei Töll westlich von Meran, wo der Vinschgau beginnt, befand sich wohl eine Zollstation, ein teloneum, daher der Name Töll. Dort dürfte der Meilenstein gestanden und nach dem Zusammenbruch des Imperium Romanum verschüttet worden sein. Um 1550 legte ihn ein Hochwasser frei.

Wo sich heute Meran ausbreitet, haben die Römer wohl einen Stützpunkt unterhalten. Das Castrum Majense war, je nach Überlieferung, ein kleines Fort oder eine ganze Garnisonsstadt. Letzteres wäre durchaus plausibel, mussten doch das eroberte Gebiet der Räter und die wichtige Straße zum Reschenpass gesichert werden. Nur: Reste dieses Castrums wurden nie gefunden, und so ist manche Geschichte davon nur Legende.

Die Via Claudia Augusta dürfte eine der wichtigsten Römerstraßen überhaupt gewesen sein. Dem Meilenstein zufolge hat Drusus, der junge Kommandant des bei Verona stationierten Nordheers, die Straße anlegen lassen, als er um 15 v. Chr. das Gebiet der Räter überrannte und die Grenzen des Römischen Reichs bis an die Donau verschob. Sein Sohn Claudius Augustus hat sie dann, als er Kaiser war, zur „Schnellstraße“ ausbauen lassen, auf der sogar vierrädrige Karren über die Alpen fahren konnten. Erstaunlich, waren doch die Alpen später im Mittelalter und noch lange danach ein nur schwer zu überwindendes Hindernis.

Im 2. Jahrhundert bauten die Römer mit der Via Raetia noch eine zweite Straße in den Norden. Sie zweigte bei Bozen von der Via Claudia Augusta ab. Da die Eisack-Schlucht noch als unpassierbar galt, nahm sie den Umweg über den 900 Meter höher gelegenen Bergrücken des Ritten , führte 20 Kilometer weiter nördlich wieder hinunter an den Eisack und weiter über den Brenner nach Partenkirchen. Trotz des Umwegs über den Ritten verkürzte die Via Raetia die Reisezeit zwischen Augsburg und Verona um ein bis zwei Tage. Eine Abzweigung bei Brixen führte durch das Pustertal nach Osten in die römische Provinz Noricum.

Ausgrabungen bei Bruneck legten Reste einer Raststation namens Sebatum frei, die müde Reisende mit einigem Komfort erwartete. Es gab eine Gaststätte, Ställe und auch wohltemperierte Bäder – dank einer Fußbodenheizung, auf deren Bau sich die Römer bekanntlich verstanden. Eine solche Mansio dürfte es etwa alle 40 Kilometer gegeben haben, aus vielen entwickelte sich mit der Zeit ein Dorf. Im Fall von Sebatum das heutige St. Lorenzen.

Römische Überbleibsel tauchen in Südtirol – wenig überraschend in einem Land mit eifriger Bautätigkeit – immer wieder auf: da ein Sockel, dort ein Stück Mauer, auch Münzen. Gleich ein halbes Kilo soll im Hohlraum einer Trockenmauer gefunden worden sein, die man in den 1980ern auf der Seiser Alm beim Bau eines großen Hotels freilegte. Nur acht Münzen wurden später sichergestellt. Von den vielfältigen Funden landeten Einzelstücke in Tal- und Heimatmuseen oder im Südtiroler Archäologiemuseum – dort aber im Depot, seit die Gletschermumie Ötzi das gesamte Gebäude in Beschlag genommen hat. Mauerreste wurden, ebenfalls kaum überraschend, im Lauf der Zeit als Baumaterial verwendet. Oder, als es bereits einen strengeren Denkmalschutz gab, schnell wieder verbuddelt, damit es ja nicht zu langwierigen archäologischen Untersuchungen und Arbeitsunterbrechungen kommt.

Schließlich wäre da noch das Drusus-Stadion in Südtirols Hauptstadt. Bozen war zur Römerzeit nur eine kleine Militärstation namens Pons Drusi (Brücke des Drusus) und lag in einem Sumpfgebiet. Das Drusus-Stadion ist freilich keine römische Arena, sondern ein kleines Fußballstadion, 1934 in der Zeit des Faschismus eingeweiht und in Erinnerung an eine angeblich glorreiche Zeit nach einem glorreichen Römer benannt. Zuletzt mühte sich darin die Profimannschaft des FC Südtirol, endlich in die zweithöchste italienische Fußball-Liga aufzusteigen. Bisher – Stand 2021 – immer erfolglos.



Muthöfe. Die Höfegruppe hoch über Schloss Tirol liegt auf ca. 1100 bis 1500 m Meereshöhe. Zum höchsten Hof, Hochmuth, führt ab Dorf Tirol eine öffentliche Seilbahn in fünf Minuten; mühsamer auf steilem Fußweg in ca. zwei Stunden. Hochmuth liegt am Meraner Höhenweg, der in sechs Tagesetappen den Naturpark Texelgruppe umrundet. www.seilbahn-hochmuth.it

Stiftskirche Innichen. Vom ursprünglichen Kloster steht nichts mehr. Die im 13. Jahrhundert nach einem Brand neu gebaute Kirche des Stifts gilt jedoch als bedeutendster romanischer Sakralbau der Ostalpen. Das Stiftsmuseum unweit der Kirche enthält einen Teil des Kunstbestandes, der bei den zahlreichen Umbauten der Kirche ausgeräumt wurde. www.1250.bz.it/de/stiftsmuseum

Dietenheim ist das Südtiroler Volkskundemuseum. Einen vagen Eindruck vom bäuerlichen Leben in früheren Jahrhunderten geben die ca. 60.000 Objekte, die das Museum inzwischen gesammelt hat. Die ältesten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Das Museum erstreckt sich über mehr als 20 Gebäude auf drei Hektar. www.volkskundemuseum.it

Leben in der Falllinie


Die Muthöfe hoch über Meran gehören zu den steilsten Bauernhöfen im Land. Der sarkastische Rat an Bergbauern in Extremlagen, sie sollten ihre Kinder festbinden, damit sie nicht zu Tal kollern, könnte hier erfunden worden sein. Warum bloß ließen sich Menschen an solch einem „Hurenort“ (vulgärtirolerisch für ein besonders widriges Gelände) nieder?

 

Die Römer und davor die Räter hatten noch keine Platzprobleme. Später aber, in der sogenannten Völkerwanderung, ließen sich immer mehr Siedler nieder. Im heutigen Tirol waren es vor allem bajuwarische und alemannische Stämme, um ca. 800 bewohnten sie bereits viele der leicht zugänglichen Niederungen. Noch gab es dort genügend Wald zu roden. So ließ der bayerische Herzog Tassilo III. bei Innichen im Pustertal ein Rodungskloster anlegen, um die Lehre Christi zu verbreiten und nebenbei Acker- und Weideland zu schaffen. Da der Ackerbau insgesamt gute Fortschritte machte und die Bevölkerung wuchs, stieg der Landbedarf kontinuierlich.

Könige übten die angeblich von Gott verliehene Verfügungsgewalt über Grund und Boden aus. Sie festigten ihre Macht, indem sie Kirche, Adel und sonstige Clans mit Ländereien bedachten. Diese Grundherren ließen Bauern als meist rechtlose Leibeigene für sich schuften. Wie aber brachte man sie dazu, auch steile und abgelegene Wälder urbar zu machen und dort oben nutzbringend Landwirtschaft zu betreiben?

Der Köder war das Konzept der sogenannten Schwaighöfe. Die Bauern nahmen die Mühe der Rodung auf sich, bauten Stall und Stadel und für sich eine Hütte. Als Starthilfe überließ ihnen der Grundherr etwas Vieh und kassierte einen jährlichen Zins in Form von Naturalien, meist Käse. Eine Win-win-Situation, denn die Bauern durften den so geschaffenen Hof als ihr Eigen betrachten und sogar vererben. Im Vergleich mit den Leibeigenen ein Privileg.

Wann und wo im heutigen Südtirol die ersten Schwaighöfe angelegt wurden, wissen wir nicht. Wohl deutlich vor 1285, als ein Dokument die Muthöfe zum ersten Mal als Schwaigen erwähnte. Was wir auch nicht wissen: Wurden den Bauern die Flächen zum Roden zugewiesen oder durften sie sich den Platz selbst aussuchen? Waren es eher die Ausgegrenzten, die sich auf das Wagnis einließen? Und waren die, die besonders weit nach oben zogen, besondere Eigenbrötler? Gesichert ist nur, dass Schwaighöfe mit der Zeit bis zur Waldgrenze auf 2000 Metern zu finden waren – Einsiedeleien, fern der Welt.

Um ca. 1500 verloren die Schwaigen ihr Sonderrolle, als auch den Bauern in tieferen Lagen eine Art von Nutz- und Eigentumsrecht zugestanden wurde. Sie mussten zwar weiterhin den Grundherren einen Teil der Ernte als Pachtzins abliefern oder einen Gegenwert in Geld. Aber nun durften auch sie das Nutzrecht des Hofs vererben. Damit entwickelten die Bauern in Tirol früh ein Standesbewusstsein. Das Revolutionsjahr 1848 beseitigte schließlich die letzten Bindungen an die Grundherren – nicht ohne dass diese für die sogenannte Grundentlastung noch einmal kassierten.

Wer danach fragt, warum die steilsten und höchstgelegenen Bauernhöfe auch danach noch bewohnt und bewirtschaftet wurden, bekommt von der Fachliteratur oder in Dietenheim viele Antworten. Weil dort oben nie so viel übrig blieb, um herunten ein besseres Stück Land zu kaufen; weil es lange keine Industrie mit ihrem großen Bedarf an Arbeitskräften gab, und als diese kam, waren es zunächst italienische Staatskonzerne und die Zeit des Faschismus, die deutschsprachige Südtiroler ausgrenzte; weil Südtirolerinnen und Südtiroler eine besonders starke Bindung zu ihrer Heimat, ihrer „Scholle“, haben – als gäbe es dafür ein besonderes Gen. Die Landflucht, die andere alpine Landschaften prägt, blieb hier jedenfalls aus.

Wer bis vor rund 50 Jahren nicht von „dort oben“ geflüchtet ist, hat heute noch weniger Grund dazu. Inzwischen ist kaum ein Berghof ohne eine asphaltierte Zufahrt, der Schülertransport funktioniert bis weit hinauf, Funkbrücken führen in ein schnelles Internet, der Tourismus bringt so manchen Extra-Euro. Es gibt Höhenzulagen (acht von zehn Höfen liegen über 1000 Meter), Erschwerniszulagen (jeder fünfte Hof hat eine Hangneigung von über 50 Prozent), und auch sonst fließen die Subventionen für Bergbauern reichlich – wie die vielen neuen Ställe, Scheunen, Maschinen und schmucken Wohnhäuser zeigen.

Und herunten im Tal ist auch nicht alles Gold, was man von oben glänzen sieht.



Schloss Tirol. Die um 1100 entstandene Burganlage zerfiel, nachdem die Habsburger 1420 den Regierungssitz der Grafschaft Tirol nach Innsbruck verlegt hatten. Erst als die Stadt Meran im späten 19. Jahrhundert die Burg dem Kaiser in Wien schenkte, gab dieser eine gründliche Renovierung in Auftrag. Der markante Turm ist eine freie Rekonstruktion aus dem Jahr 1902. Im Turm zeigt eine chronologische Ausstellung die Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert. In anderen Teilen der Burganlage gibt es jährlich wechselnde Sonderausstellungen. www.schlosstirol.it

Meran. Mit 390 m ist die Laubengasse in Meran um genau 100 m länger als jene von Bozen. Als Landesfürst Meinhard II. sie um 1280 anlegen ließ, um Meran gegen Westen zu erweitern, setzte er damit ein Zeichen gegen das von seinen Trienter Gegnern kontrollierte Bozen. In den Gewölben der beiden Häuserzeilen in Meran hatten Handwerker jahrhundertelang ihre Werkstätten. Heute dominieren das Chrom und das Glas schicker Läden.

Wie Tirol zu Tirol wurde


Tirols Geburt war großes Theater. Es wirkten mit: ein gerissener Graf, eine unglückliche Gräfin und reihenweise Könige. Jene des Heiligen Römischen Reichs herrschten ab dem 11. Jahrhundert über das riesige Gebiet von der Nordsee bis Rom. Noch verfügten sie nicht über einen straffen Staatsapparat und brauchten daher lokale Herrschaftsträger, die ihre Macht vor Ort durchsetzten: Fürsten, Herzöge, im späteren Tirol auch die Bischöfe von Brixen und Trient. Deren Bistümer am strategisch wichtigen Korridor über die Alpen reichten von Rovereto bis Kufstein.

Allein konnten die Kirchenmänner ihren Anspruch nicht sichern. Also spannten sie die Albertiner ein, eine aus dem Bayerischen stammende Adelsfamilie. Sie kontrollierte das Eisack- und Etschtal, für das bis Meran reichende Bistum Chur auch den Vinschgau und das Unterengadin. Ende des 11. Jahrhunderts hatten die Albertiner eine derart starke Position erreicht, dass sie oberhalb von Meran eine Burg bauen und sich Grafen von Tirol nennen konnten. Der Name dürfte auf eine rätoromanische Abwandlung des lateinischen terra zurückgehen.

1253 starb Albert III., ohne einen legitimen männlichen Erben zu hinterlassen. Die noch zerstückelte Grafschaft Tirol fiel an seinen Schwiegersohn, den schillernden Meinhard von Görz. Wichtiger für Tirol wurde aber dessen Sohn Meinhard II. Weitsichtig und machtbewusst heiratete er, kaum zwanzig, die um zehn Jahre ältere Elisabeth von Bayern, Witwe des römisch-deutschen Königs Konrad IV. Als deren Sohn Konradin sich anschickte, 16-jährig selbst König zu werden, unterstützte Meinhard den Stiefsohn nur halbherzig. Vielleicht, weil er Böses ahnte. Konradin fehlte eine starke Hausmacht, auf dem Weg zur Krönung in Rom wurde er in einer Schlacht gefangen genommen und später in Neapel hingerichtet. Im Interregnum, der Phase ohne allgemein anerkannten Monarchen, schlug Meinhard sich rechtzeitig auf die Seite des Habsburgers Rudolf I. und – bingo: In den folgenden 18 Jahren saß dieser auf dem Königsthron. Meinhard verheiratete zudem noch seine Tochter Elisabeth mit Rudolfs ältestem Sohn Albrecht, was sie zur Stammmutter aller späteren Habsburger machte und Meinhard viele Türen öffnete.

Er ließ nun keine Gelegenheit aus, sein Herrschaftsgebiet auf Kosten der Nachbarn und der Bischöfe von Brixen und Trient auszudehnen. Auch mit Gewalt, wo er im Guten nicht weiterkam. Seine Grafschaft Tirol wurde so zur regionalen Macht. Sie reichte von Trient bis Bayern und umfasste auch Teile Vorarlbergs. Meinhard führte eine für die Zeit hochmoderne Verwaltung ein, mit bezahlten Beamten und straffem Steuerrecht. Seine Münzstätte in Meran lieferte ihm viel Bares.

Als Vater teilte Meinhard II. das Los vieler erfolgreicher Männer. Er kam zu einer ganzen Schar außerehelicher Kinder, aber die Söhne aus der Ehe waren eher Nieten. In Regierungsgeschäften glücklos, lebten sie auf großem Fuß und blieben obendrein ohne männliche Erben. Aber es gelang das Unglaubliche: Für einmal wurde die männliche Erbfolge ausgesetzt, eine Frau kam zum Zuge. Meinhards Enkelin Margarete hatte nun die Bürde einer Gräfin von Tirol zu tragen.

Im Alter von zwölf verheiratete man sie mit dem erst achtjährigen Johann von Luxemburg. Die beiden konnten sich nicht leiden und vollzogen nach eigenen Angaben auch nie die Ehe. Eines Nachts sperrte die inzwischen erwachsene Margarete ihren Angetrauten kurzerhand von Schloss Tirol aus. In der Bevölkerung verhasst, blieb ihm nur die Flucht. Der aufseiten der Luxemburger stehende Papst Clemens VI. verweigerte lange die Annullierung der Ehe. Und als Margarete ein zweites Mal heiratete, diesmal einen Brandenburger, belegte der Papst ganz Tirol für 16 Jahre mit einem Interdikt – dem Verbot von religiösen Zeremonien und Messen. Das gläubige Volk machte nun die Landesfürstin für jegliches Unglück verantwortlich, für Unwetter, Missernten und die um 1350 wütende Pest. Lange danach dichtete man ihr auch einen männermordenden Lebenswandel an sowie ein hässliches Gesicht. Daher der böse Übername „Maultasch“.

Als ihr zweiter Mann und kurz darauf ihr einziger Sohn starben, dankte Margarete 1363 ab. Die Tiroler hatten erst mal genug von Theater und nahmen dankbar an, dass ihre Grafschaft wegen Margaretes Großmutter an die Habsburger fiel. Diese behielten das Land mit kurzen Unterbrechungen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Für viele obrigkeits- und kaisertreue Tiroler hätte die Regentschaft der Habsburger ruhig noch länger dauern können.



Kloster Marienberg. Ein neues Museum erzählt die wechselvolle Geschichte des Klosters und gibt Einblicke ins Leben der Mönche. www.marienberg.it

Kloster Neustift. Das noch aktive Chorherrenstift ist ein Publikumsmagnet. Sehenswert: die im Stil des Spätbarocks dekorierte Stiftskirche und die Bibliothek. www.kloster-neustift.it

Marlinger Waal. Die Kartäusermönche von Schnals ließen Mitte des 18. Jahrhunderts von der Etsch bei Töll einen offenen Kanal (Waal) bis nach Marling anlegen, um dort ihre Weinberge zu bewässern. Heute reichen der Waal und der daneben verlaufende Wanderweg bis Lana, mit ca. 12 km ist er einer der längsten Südtirols.

 

Säben. Die große Klosteranlage thront auf einem Felsen hoch über Klausen. 2021 wurde das Kloster der Benediktinerinnen nach 335 Jahren aufgegeben. Zuletzt lebten darin nur noch drei Nonnen.

Karthaus im Schnalstal. In die ehemaligen Zellen der 1790 aufgelassenen Kartause Allerengelberg zogen arme Talbewohner ein. So entstand mit der Zeit aus dem Kloster das Dorf Karthaus. Teile des Kreuzgangs sind noch erhalten. www.kulturverein-schnals.it

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