Nachthunger

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Z serii: Edition Lyrik #2
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Alle Rechte vorbehalten.

1.Auflage August 2020

Copyright © dieser Ausgabe 2020 by KOVD Verlag, Herne

Artwork: Sascha Lubenow


Nachdruck und weitere Verwendung

nur mit schriftlicher Genehmigung.


ISBN: 978-3-96969-400-8




Einmal im Monat verliere er die Kontrolle,

selten auch zweimal,

aber die restliche Zeit des Jahres

sei er doch ein anständiger Kerl,

sagt er sich,

sei doch mehr ein großzügiger Ehemann und Vater

als dieses … Monster!

Und überhaupt:

Auch Monster bräuchten Spaß!

Er überschreite diese Grenze ja nicht aus freien Stücken,

zwar gerne,

aber freiwillig sei es keinesfalls.

Ein innerer Zwang treibe ihn an.

Oft schaffe er es,

sein böses Verlangen zu unterdrücken,

aber eben nicht immerfort.

Und überhaupt:

Auch Monster bräuchten Spaß!

Er wisse, dass er gejagt werde, nicht nur von den Bullen,

sondern auch von echten Feinden.

Er wisse,

dass der Tod auf ihn warte:

Er werde sich keinem ergeben, und sie …

würden keine Gefangenen machen – viel Blut werde fließen.

Und überhaupt:

Auch Monster bräuchten Spaß!


Der Spiegel streifte sein Gesicht,

zeigte kurz einen Schatten,

war zu schmutzig, um Genaues zu erkennen.

Mit dem Fensterschwamm vom Armaturenbrett

ließ der Dreck sich entfernen.

Erinnere dich an deinen Namen!

Im Rückspiegel grinste ihn ein Totenschädel an.

Er fasste sich vor Schreck ins Gesicht.

Im Spiegel erschien eine Knochenhand,

seine Hand, die den Totenkopf berührte.

Was sollte das?

Erinnere dich an deinen Namen!

Er sah hinab auf seinen Körper,

betrachtete seine Hände, bewegte sie.

Alles wirkte lebendig und normal und unverletzt.

Er drehte den Rückspiegel weiter:

Ein Skelett tauchte auf.

Erinnere dich an deinen Namen!

Er probierte den Schlüssel im Zündschloss,

um den Motor zu starten, doch vergeblich.

Auch seine Versuche, aus dem Wrack zu klettern,

gelangen ihm nicht, etwas hielt ihn fest.

Erinnere dich an deinen Namen!

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