Jesus und die Kirchen

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Die Fischer am See und der reiche Jüngling

Wir lesen aus der Bibel, ELB, Matthäus 4:18-22, <IAT>:


Als er (JESUS) aber am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: »Kommt, mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen.« Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach. Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verließen sogleich das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.

und aus ELB, Markus 10:17-22, <IAT>:


Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: »Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?« Jesus aber sprach zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: ‘Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!’« Er aber sagte zu ihm: »Lehrer, dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.« Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: »Eins fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!« Er aber ging, entsetzt über das Wort, traurig weg, denn er hatte viele Güter.

Welche Wirkung haben die Worte JESU! Was für eine Kraft wird da sichtbar! Die einen lassen alles stehen und liegen, der andere wendet sich entsetzt und traurig ab. Was geschieht da eigentlich? Auf der einen Seite sind Menschen, die aus heiterem Himmel alles aufgeben, nur um von nun JESUS bedingungslos zu folgen. Okay, dass ist ihnen nicht immer gelungen, aber der Wille, der Entschluss zur gehorsamen Nachfolge und wie sie diesen umsetzten, das ist dennoch beeindruckend. Aber auch der Reiche, der sich über JESU Worte entsetzt und traurig abwendet, ist wie vom Donner gerührt, erschüttert in seinen Grundfesten. Ich habe dafür nur eine Erklärung: JESUS spricht in der Vollmacht SEINES Vaters und in der Kraft des Heiligen Geistes. Dort, wo JESUS spricht und handelt, da ist immer beides: Ein sichtbares, erlebbares Geschehen und etwas Unsichtbares in der Welt JHWHs! Anders lässt sich sein Tun und Wirken nicht begreifen. Als JESUS auf der Erde unterwegs war, da hatten die Menschen SEIN sichtbares Handeln vor Augen; und das ist auch das, was wir als Leser der Bibel zuerst wahrnehmen. JESU Wundertaten, SEIN Wirken, geht aber weit über das Sichtbare hinaus. Auch die Wirkung SEINER Worte auf Menschen ist weit größer, als wir es im Natürlichen erwarten. Wenn ich über den Marktplatz gehe und zu einigen Marktbesuchern sage: »Kommt und folgt mir nach!«, dann würde ich kaum mehr als ein mitleidiges Lächeln ernten …

Halten wir fest: Wenn JESUS redet oder handelt, dann geschieht auch in der unsichtbaren Welt etwas, der Heilige Geist wirkt. Ich finde es spannend, dass die Bibel nicht nur von JESU Erfolgen berichtet, sondern uns auch die Geschichte vom reichen Jüngling nicht vorenthält. Denn auch dort wird diese Kraft SEINER Worte sichtbar!

Seit seiner Himmelfahrt ist JESUS bei seinem Vater in den Himmeln, deshalb ist uns SEIN Handeln nicht immer vor Augen. Wir sehen oft eher die Auswirkungen. Hattest du schon einmal die Gelegenheit, dabei zu sein, wenn jemand beginnt, von jetzt auf gleich JESUS gehorsam zu folgen? Ich habe das schon erlebt, es ist überwältigend! Die Kraft des Heiligen Geistes ist so spürbar, ich hätte sie fast mit Händen greifen können. Ich habe auch schon das andere erlebt. Jemand sagte zu mir, nach einem längeren Gespräch: »Ich beneide dich um deinen Glauben, aber ich weiß, wovon ich lassen müsste, das will ich nicht.« Es treibt mir bis heute die Tränen in die Augen. Dennoch, die Kraft des Heiligen Geistes war genauso spürbar!

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Lange habe ich mich gefragt, wieso die Jünger so unvorbereitet alles stehen und liegen ließen, nur weil da ein Rabbi vorbeikam und ihnen das sagte. Siehst du meinen Denkfehler? Sie waren nicht unvorbereitet! Aber wer hat sie vorbereitet? Da fällt mir nur einer ein: JHWH durch seinen Heiligen Geist! Das bedeutet aber, der Heilige Geist war schon vor JESUS bei den Fischern! Wie lange vorher auch immer …

Es führt nicht weit, wenn wir jemanden fragen, ob er JESUS nachfolgen will. Es muss in den gehorsamen Dienst eingebettet und durch den Heiligen Geist vorbereitet sein. Was das bedeutet, davon später mehr. Kein Mensch kann JHWHs Wahrheit sehen, ohne dass der Heilige Geist ihm diese offenbart.

Diese Momente der Entscheidung, für die gehorsame Nachfolge oder gegen JESUS, brauchen eine besondere Vorbereitung durch den Geist, durch den JHWH redet und die Wahrheit offenbart. Kein Mensch kann sich für JESUS entscheiden, wenn JHWH ihm nicht die Gelegenheit dazu schenkt, wenn JHWH ihm nicht einen Einblick in die göttliche Wahrheit gewährt. Aber: JHWH ist gnädig und gerecht und ER schenkt jedem Menschen von Zeit zu Zeit diese Gelegenheit.

Es hilft nichts, wenn wir selbst darauf loslaufen und meinen, wir wüssten, wer jetzt gerade mit dem Evangelium beglückt werden sollte. Nur wenn wir uns mit JESUS abstimmen, nur wenn ER uns dorthin sendet, wo Menschen durch JHWHs Geist vorbereitet sind, dann werden wir dabei sein dürfen, wenn ER wieder einem Menschen das Ewige Leben schenkt.


Damals, als JESUS die Fischer zu seinen Jüngern berief, ging das nur, weil Gott sie durch SEINEN Geist vorbereitet hatte. Auch heute geht das nur, wenn die Vorbereitungen durch den Heiligen Geist geschehen sind. Für JESUS war es selbstverständlich, in Abstimmung mit SEINEM Vater und in der Kraft des Heiligen Geistes zu handeln, in die vorbereiteten Situationen hineinzugehen. Nur wenn wir uns von JESUS dahin leiten lassen, nur dann werden wir die Wunder solch kraftvoller Momente erleben.

Damit komme ich zu einem weiteren, wichtigen Gesichtspunkt: Wann wird ein ´Erretteter` mit dem Heilligen Geist erfüllt? Bei der Bekehrung? Bei der Taufe? Durch ein besonderes Gebet?

Hier fangen einige an, wild zu spekulieren. Die Bibel sagt ganz nüchtern und deutlich: Wer Gottes Kind ist, hat den Heiligen Geist. Wer den Heiligen Geist nicht hat, ist nicht Gottes Kind. (1. Korinther 12:13, Römer 8:9 u. v. m.) Und die Bibel sagt, ELB, Johannes 16:13, <JJV>:


Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.

Also: JHWH leitet durch den Heiligen Geist in die Wahrheit. Ohne den Heiligen Geist können wir die Wahrheit Gottes nicht sehen oder verstehen. Ohne SEINE Wahrheit zu sehen, können wir uns nicht zur gehorsamen Nachfolge entschließen. Nur durch den Heiligen Geist erhalten wir die Möglichkeit, über diesen schwerwiegenden Schritt ernsthaft nachzudenken. Es ist nicht leicht, unsere Fischerboote, unseren Reichtum oder was uns sonst festhält, einfach zu verlassen. Das ist der Prüfstein: Setzt du JESUS über alles, was dir am Herzen liegt, oder gibt es etwas, auf das du nicht verzichten willst? Es kostet uns alles, was wir haben, sogar unser altes Ich. Unser alter selbstbestimmter Mensch, unser alter Adam, muss mit JESUS am Kreuz sterben, damit etwas Neues werden kann. Siehe das Kapitel: ‘Das Blut, das Kreuz und Wachstum’, Seite 204.


Der Heilige Geist besucht uns schon, bevor wir überhaupt eine Entscheidung für JESUS in Erwägung ziehen! Sonst hätten wir nicht die geringste Chance, darüber ernsthaft nachzudenken.

Was soll man daraus folgern?

Wer alles stehen und liegen lässt, wer sein altes Ich mit und durch JESUS am Kreuz zu Grabe trägt, wer JESUS von nun an gehorsam folgt, bei dem bleibt der Heilige Geist, er nimmt Wohnung bei ihm. Wer sich zur gehorsamen Nachfolge entschließt, erfüllt die Voraussetzung, damit JHWH ihm den Heiligen Geist gibt! (Apostelgeschichte 5:32) Warum sollte der Heilige Geist sich denn wieder von dannen machen? Jetzt, wo der Besuch in dem von JHWH und SEINEM Geist ersehnten Wunder gipfelt, das sogar im Himmel Freude auslöst! (Lukas 15:7) Und das, was schon bei dem neuen Kind Gottes war, bevor ein Mensch davon wusste, das muss auch von keinem vermeintlich Bevollmächtigten herbeigebetet werden! Die Geschichte von den Fischern am See sagt uns alles, was wir über eine Bekehrung wissen müssen: Genauso, wie die Lebensgemeinschaft mit JESUS und seinen Jüngern unmittelbar, sofort, in derselben Sekunde begann, nachdem sie SEINEM Ruf folgten, genauso übergangslos wird aus dem Besuch des Heiligen Geistes ein dauerhaftes Wohnen in uns, wir sind von nun ein lebendiger Tempel Gottes (1. Kor. 6:19).

 

Wer sich aber über die Wahrheit Gottes entsetzt, wer sich abwendet, der lässt dem Heiligen Geist keinen Raum, bei ihm zu wohnen. Es bleibt bei einem kurzen Besuch, über die Wahrheit Gottes senkt sich wieder der Schleier menschlicher Ein- und Ansichten. Traurig zieht sich der Heilige Geist zurück. Die Wege trennen sich wieder. So wie bei dem reichen Jüngling. Man lebt weiter sein selbstbestimmtes Leben. Vielleicht kommt der Heilige Geist später einmal wieder zu Besuch, denn JHWH ist gnädig und langmütig!


Es geht mir nicht darum, hier eine neue Theologie zu entwickeln. Schon gar nicht behaupte ich, dass meine Darstellung hier die alleinige und die einzige Wahrheit ist. Die Wirkungen des Heiligen Geistes sind so vielfältig und wunderbar, dass man ihn nicht mit einem Gedankenansatz fassen kann. Was möchte ich dann? Ich möchte einladen, die ganzen komplizierten Streitthemen um Heiligen Geist, Taufe, Geistestaufe usw. zu verlassen. Das Evangelium, das JESUS uns gebracht hat, ist so leicht zu verstehen, dass es einfache Fischer annehmen und leben können. Der Schlüssel, das Evangelium zu verstehen, ist nicht ein Theologiestudium, sondern die Offenbarung durch den Heiligen Geist, und die schenkt JHWH jedem, der JESUS gehorsam nachfolgt.

Für die, die ihr ‘Ja’ zu JESU Aufforderung ‘Folge mir nach!’ geben, für die steht nun ein erster Schritt des Gehorsams ins Haus: sich taufen zu lassen. Hier ein paar Gedanken zur Taufe:

•Der große Missionsbefehl, wie Matthäus 28:18-20 auch genannt wird, ist eine Aufforderung, Menschen in die Abhängigkeit zu JESUS zu führen und sie nicht an uns zu binden! Dieses Prinzip atmet das ganze Neue Testament. Wenn es uns nicht gelingt, einen Neuen in Kürze von uns zu JESUS zu weisen, dann verpfuschen wir unseren Auftrag.

•JESUS selbst lebt uns unzählige Male dienende Unterordnung vor, auch, aber nicht nur bei der Fußwaschung (s. ‘Dreckige Füße’, Seite 241). Und ER trägt uns auf, es IHM nachzutun! Es gibt bei JESUS keinen Raum für Heilsvermittler. Wer sich nicht dienend unterordnet, kann nicht SEIN Jünger sein!

•Im Mittelpunkt der Taufe steht JESUS und der Täufling, der bußfertige Umkehrer, der zum Kýrios, zu seinem Herrn und Meister, findet und IHM auch in diesem Punkt gehorsam folgt: Der Getaufte fordert ein, was ihm von JESUS selbst befohlen ist. Der Taufende ist nichts weiter als ein beliebiger Handlanger.

•Apostelgeschichte 8:26-40, <IAT>: Der Kämmerer liest in in der Jesaja-Rolle, Philippus predigt ihm und der Kämmerer fragt: »Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?« Philippus tut, worum er gebeten wurde und der Heilige Geist entrückt Philippus, er wird nicht mehr gebraucht! Der Kämmerer hat alles, was nötig ist: Die Heilige Schrift, die Predigt des Evangeliums, die Erkenntnis, damit den Heiligen Geist, denn ohne ihn keine Erkenntnis, die Buße und Umkehr, den Gehorsam, und er ist getauft. Für alles weitere wird JHWH in SEINER Liebe durch SEINEN Geist sorgen.

Die fett gedruckten Passagen zeigen: Der Täufling ist der Handelnde! Die Taufe ist etwas zwischen dem Täufling und JESUS! Der Taufende dient ihm.

Ich lasse hier ganz bewusst offen, wie man sich taufen lassen kann, denn die Bibel lässt da viel Gestaltungsraum. Es ist ja nun klar, dass eine Taufe nichts Mystisches hat, nichts Geheimnisvolles haben kann. Der Heilige Geist wohnt bereits in dem neuen Nachfolger JESU (1. Korinther 6:19), und dieser hat bereits das Ewige Leben, denn er glaubt an JESUS! (Johannes 3:16) Was es bedeutet, an JESUS zu glauben, damit beschäftigen wir uns in noch folgenden Kapiteln.


Wann hast du überlegt, dich für JESUS zu entscheiden?

Hast du schon die Freude miterlebt, wenn sich jemand entschließt, JESUS zu folgen?

Was bedeutet die Taufe für dich?

In welche Gruppen sind Menschen aus biblischer Sicht einzuteilen?

In den meisten Ländern dieser Welt bist du Ausländer, außer in deinem Heimatland. Ähnlich verhält es sich mit den vielen Religionen dieser Welt. Jede Religion nimmt für sich in Anspruch, ihre eigenen Anhänger als Gläubige zu bezeichnen. Und fast alle Religionen verurteilen den Rest der Menschheit als Ungläubige. Aus Sicht der meisten Religionen dieser Welt bist du also ein Ungläubiger. Außer aus Sicht der Religion, zu der du selbst gehörst. Wobei ‘die Gläubigen’ es sich häufig herausnehmen, die Anderen, die vermeintlich Ungläubigen zu verurteilen oder gar verfolgen zu dürfen oder zu müssen.

Wo bist du zuhause? Gehörst du einer Religion an? Wie gehen die Angehörigen deiner Religion mit Andersgläubigen um?

In unserem christlichen Abendland sind die üblichen Bezeichnungen: Christen und Nichtchristen, Getaufte und Heiden, Mitglieder und Nichtmitglieder, man kann ‘in der Kirche’ sein oder verbannt, geächtet, exkommuniziert …


Je nach ´Konfession` (Glaubensbekenntnis, siehe Glossar, ab S. 409) oder ´Denomination` (Benennung der Glaubensgemeinschaft, siehe Glossar) wechseln die Begriffe für die Menschen, die nicht zu ihnen, den vermeintlich Erwählten, gehören. Man betrachtet die Andersgläubigen herablassend, man sieht sie bestenfalls als Gläubige zweiter Klasse. Und je nach Konfession und Zeitgeschichte wirft man den Andersgläubigen Sektiererei, Irrlehre oder Ketzerei vor. Das ist dann oft mit der Anmaßung verbunden, diese anzufeinden, zu bekämpfen und ihnen die Hölle anzudrohen. Dabei wird die Wahl der gewählten Mittel weniger von ethischen oder christlichen Grundsätzen bestimmt; vielmehr findet der unfassbare Machtmissbrauch seine Grenzen meistens nicht in den Maßstäben der Bibel, sondern nur in den weltlichen, gesellschaftlichen und politischen Systemen. Die Kirchen und Gemeinden wüteten, brandschatzten und mordeten, wo man sie dieses tun ließ, so zeigt es ihre traurige Geschichte. Es gibt kaum eine Glaubensrichtung, die nicht irgendwann mit einer klammheimlichen Freude zugesehen hat, wenn die Verfolgung vermeintlich Andersgläubige traf. Das wird dann gerne als Bestätigung genommen, selbst auf dem richtigen Weg zu sein. Oder man greift gleich selbst zu den Waffen, um an Un- oder Andersgläubigen die vermeintlich gerechte Strafe Gottes zu vollstrecken. Das wird zu Recht kritisiert, das verurteilt auch die Bibel: JESUS predigt Feindesliebe, nicht Verfolgung. (Lukas 6:27ff)

JHWH hingegen liebt alle Menschen, davon kündet die Bibel und besonders das Neue Testament. Wir haben es so oft gehört, wir haben so oft Weihnachten und Ostern gefeiert, dass wir uns daran gewöhnt haben und es uns normal erscheint. Doch das, was JHWH für uns getan hat, dass ER seinen geliebten Sohn für uns am Kreuz sterben ließ, das ist kaum zu begreifen. Manche Menschen, die davon das erste Mal hören, erschreckt das so sehr, dass sie sich nur mühsam auf die Liebe JHWHs einlassen können. Auch wenn es schwer zu verstehen ist: JHWH hat es aus Liebe zu uns getan, weil es die einzige Möglichkeit ist, dass wir SEINE Kinder werden können.

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Wie wir im vorigen Kapitel gehört haben, kommt irgendwann im Leben der Zeitpunkt, wo wir verstehen, wie sehr uns Gott liebt, wo ER uns einen Einblick in SEINE Sicht der Dinge gewährt, wo du die Aufforderung JESU hörst, Matthäus 4:19, <JAG>:


»Komm, mir nach! Und ich werde dich zu einem Menschenfischer machen!« (in die Du-Form übertragen)

Das ist der Moment, wo wir eine Chance haben, eine Entscheidung für die Nachfolge oder gegen JESUS zu treffen. Mit dieser Entscheidung ist eine grundlegende Veränderung verbunden, das erklärt JESUS dem Nikodemus in Johannes 3, der Kernsatz daraus ist, ELB, Johannes 3:16, <JAK>:


»Denn so hat Gott die Welt (d. h. jeden einzelnen Menschen, AA) geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat!«

Und SCHL, Johannes 14:6, <JJK>:


JESUS spricht zu ihm (zu Thomas, dem Jünger): »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!«

Die Bibel unterscheidet die Menschen also auch in zwei Gruppen: In die, die sich von JESUS haben einladen lassen, und in die, die sich traurig abwenden (siehe das Kapitel ‘Die Fischer am See und der reiche Jüngling’, Seite 52). Diese und andere Stellen des Neuen Testamentes machen unmissverständlich deutlich, dass nur die in das ´Reich Gottes` kommen und das ´Ewige Leben` haben, die sich zur Nachfolge JESU entscheiden und die an JESUS glauben. Da das aber nicht alle Menschen tun, gibt es aus Sicht der Bibel mindestens zwei Sorten Menschen: Die Glücklichen, die JESUS nachfolgen, an IHN glauben und das Ewige Leben im Reich Gottes haben – und diejenigen, die das ablehnen. Diese Letzteren bleiben zu Lebzeiten fern von JHWH und sie werden auch nach ihrem irdischen Tod nicht bei IHM sein. Oder wie es jemand so treffend gefragt hat: Warum wollt ihr euer Leben nach dem Tod im Reich Gottes verbringen, wenn ihr hier nichts mit JHWH zu tun haben wollt? Folgende Tabelle soll die Unterschiede verdeutlichen:


Wer? Was? traurig abgewendet ‘Ja’ zum IHM folgen
wer ist Herr? selbstbestimmt JESUS CHRISTUS
Reichtum gehört mir selbst gehört JESUS
Leben endliches Leben Ewiges Leben
Motto Was ist gut für mich? Was möchte JESUS?
Heiliger Geist kommt zu Besuch nimmt Wohnung

Es gibt viele weitere Unterschiede, mit denen wir uns im weiteren Verlauf beschäftigen. Der Punkt, an dem uns JESUS auffordert: »Folge mir nach!« ist eine Weggabelung, wer ‘Ja’ zu JESUS sagt, beginnt einen fortwährenden Veränderungsprozess, der einen immer weiter von dem entfernt, wo uns ein selbstbestimmtes Leben hingeführt hätte. Es ist eine Weggabelung, es gibt nur links oder rechts.

Was sind nun zuträgliche Benennungen für diese beiden Gruppen von Menschen? Die Begriffe aus der Kirchengeschichte führen zu Hass, Verfolgung, Leid und Krieg. Deshalb mag ich sie nicht gerne verwenden. JHWH begegnet allen Menschen mit einer unfassbaren Wertschätzung und Liebe. Auch denen, die IHN noch nicht gefunden und noch nicht angenommen haben. Wenn wir JHWHs Kinder sein wollen, sollte auch unsere Haltung anderen und uns selbst gegenüber wertschätzend sein; und unsere Haltung sollte sich darin ausdrücken, wie wir allen Menschen begegnen und wie wir sie benennen.

In Römer 1 zeigt uns Paulus auf, dass wir alle mit der Sehnsucht nach IHM, JHWH, geschaffen wurden und dass jeder erkennen kann, dass es einen Schöpfer gibt und dass dieser Gott einen Anspruch an uns hat, weil wir ohne IHN nicht leben würden. Wir werden also mit der Sehnsucht nach Gott in unserem Herzen geboren. Unser Leben ist von der Suche nach IHM, nach seiner Liebe und Nähe bestimmt.

 

Ich bezeichne deshalb Menschen, die noch nicht Kinder JHWHs geworden sind, gerne als ´Suchende`. Das hilft mir, ihnen mit Wertschätzung und auf Augenhöhe zu begegnen. So kann mich JHWH befähigen, ihnen ein guter Begleiter auf dem Weg zu IHM zu sein.

Wenn ein Suchender das Opfer JESU am Kreuz für sich persönlich in Anspruch nimmt, so schenkt JHWH ihm das Ewige Leben (Johannes 3:16). Sie und er werden davon errettet, ihr Leben fern von JHWH verbringen zu müssen, davon, kein Ewiges Leben zu haben°. Diese Menschen nenne ich ´Errettete`.


° Was ist mit denen, die dieses Geschenk nicht annehmen? Wartet auf sie ein Leben in ewiger Verdammnis? Zu dieser Frage schreibe ich im folgenden Kapitel: ‘Gibt es eine ewige Hölle?’

Das Geschenk der Errettung bedarf wie jedes Geschenk der Annahme. Wird es nicht angenommen, bleibt es bei dem Angebot; die Schenkung wird nur durch die Annahme Wirklichkeit. Dieses Geschenk ist eingebettet in JESU Aufforderung: »Folge mir nach!« Das Gesamtpaket ist ein faires Angebot, denn es führt uns in ein erfülltes Leben. Hier auf der Erde und mit einer wunderbaren Fortsetzung im ´Reich Gottes`. Dieses ´Ewige Leben` kann uns niemand wieder rauben! Außer wir selbst, s. folgende Anmerkung. Die Errettung kann uns nicht verloren gehen. So wie wir es nicht zurückdrehen können, als Mensch geboren zu sein, kann niemand es uns wegnehmen, als Kind JHWHs wiedergeboren zu sein (Johannes 10:27+28, <JVV>). Selbst ein ungehorsames Kind behält seine Eltern.


Ich spreche hier nicht gegen das, was in Hebräer 6:4–6 und 10:26–31 angesprochen wird und auch in einigen anderen Stellen des Neuen Testamentes anklingt: So, wie wir uns willentlich für eine Kindschaft zu Gott, JHWH, entscheiden können, so gibt es auch die Möglichkeit, sich aus dieser Kindschaft wieder loszusagen, durch Worte und Taten! Das zeigt, wie sehr JHWH unseren Willen, unsere Entscheidungen respektiert. Dieses ‘Lossagen von Gott’ ist aber nicht etwas, was einem aus einer Laune heraus passieren kann. Es kann schon gar nicht unbemerkt oder gar gegen den eigenen Willen geschehen. JESU Zusagen wie ‘… niemand wird sie aus meiner Hand reißen!’ sind verlässlich. So wie man das Geschenk des Ewigen Lebens nur aufgrund einer bewussten Abkehr vom bisherigen, selbstbestimmten Leben und der Hinwendung zu JESUS und dem Willen zur gehorsamen Nachfolge erhalten kann, so kann man erst recht dieses Ewige Leben nur durch eine noch entschiedenere Abkehr wieder von sich weisen. Wer Angst vor dem Verlust der Kindschaft Gottes hat, der kann diese bewusste Abkehr von Gott nicht vollzogen haben. JHWH ist barmherzig und geduldig, SEIN Sohn JESUS sucht nach den verlorenen Schafen.

JESUS, Paulus und andere fordern uns auf zu einem aktiven Leben in der Beziehung zu JHWH. Daraus ziehen nicht wenige den Schluss, dass ‘man aus Werken gerecht werden könne oder müsse’, also etwas Eigenes zu leisten habe, um in das Reich Gottes zu kommen; das ist ganz klar nicht in Einklang mit den hier zitierten und vielen weiteren Bibelstellen zu bringen. Ja, es gibt viele Stellen in der Bibel, die zur Mitarbeit auffordern und ‘einen Lohn im Himmel’ ausdrücklich oder unausgesprochen in Aussicht stellen. Nur finde ich an keiner dieser Stellen einen Hinweis darauf, dass man sich damit den Zugang zum Reich Gottes verdienen könnte. Wie wir uns etwas im Himmel verdienen können, das ist Thema der folgenden Kapitel. Hier nur so viel: Wir haben als Errettete hier auf der Erde die Möglichkeit, Schätze im Himmel zu sammeln, die von bleibendem Wert sind und nicht vom Rost zerfressen oder von Dieben geraubt werden können. Mit unserer Errettung selbst hat das aber nichts zu tun. Mag sein, dass auch die ´Suchenden` schon vor ihrer Errettung Schätze im Himmel sammeln können, die ihnen zugutekommen, wenn sie denn später – durch Annahme dieses wunderbaren Geschenkes vom Kreuz – errettet werden. Man kann ja Anspruch auf ein Erbe erlangen, doch tritt der eigene Tod ein, bevor man das Erbe antreten konnte, hat man außer der Vorfreude darauf gar nichts davon. – Es gibt aber auch keine Wiedergeburt ohne sichtbare Zeichen davon, dass JESUS die Herrschaft in unserem Leben übernommen hat. Nicht umsonst steht der Ruf in die Nachfolge vor der Taufe, auch davon später mehr. Eine Geburt ohne Lebenszeichen ist eine Totgeburt, dieses gilt auch und erst recht für die Wiedergeburt! (‘Totgeburt’: siehe Anmerkung Seite 101)

Kirchen und Gemeinden verkünden, dass eine Mitgliedschaft, die Taufe oder die bloße Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft die Eintrittskarte in das ´Reich Gottes` sei. Oder man nimmt billigend in Kauf, dass du es so verstehst. Angeblich kämst du auf wundersame Weise in den Himmel, wenn dir der Pfarrer nach der Geburt Wasser über den Kopf träufelt, ob du nun willst oder nicht. Angeblich seist du der Hölle entronnen, nur weil du die Kommunion empfangen habest, ob du willst oder nicht. Wo ist da der Unterschied zum Handeln eines Schamanen, eines Medizinmannes?

Eine Taufe, Kommunion, Mitgliedschaft oder Aufnahme in eine Glaubensgemeinschaft

ohne Erkenntnis und Reue, dass deine Sünde dich von JHWH trennt,

ohne Umkehr, d. h. ohne von nun an, mit JHWHs Hilfe, ein neues Leben in der gehorsamen Nachfolge JESU zu führen,

ohne Opfer, also ohne stellvertretendes Blutvergießen JESU am Kreuz für dich und

ohne Annahme dieses großartigen und unfassbaren Geschenkes JHWHs

hat mit der Bibel nichts zu tun! Damit ist es unmöglich, die Kindschaft zu JHWH durch eine Kindertaufe oder andere merkwürdige Handlungen zu erlangen. Man kann nicht in den Himmel hinein getauft werden. Einem Kleinkind fehlt naturgemäß das erforderliche Bewusstsein und die Entscheidungsfähigkeit, die die unabdingbare Voraussetzung zur Errettung sind. JESUS sagt dem Nikodemus in dem nächtlichen Gespräch alles, was man über die Errettung wissen sollte (Johannes 3). Nur wer an JESUS glaubt und von Neuem geboren wird, hat das ewige Leben …

Wie oben beschrieben, geschieht das durch diese Dinge: Erkenntnis und Reue, Umkehr, Opfer und Annahme. Nicht mehr und nicht weniger. Die Taufe mit Wasser gehört zur Errettung, ähnlich wie das Hochzeitskleid zur Trauung gehört. Beides sind äußere Symbole. Die Taufe ist äußeres Zeichen und Bekenntnis, dass das Geschenk der Errettung angenommen wurde, dass man JESUS gehorsam folgen will. Sie hat aber gerade keine mystische Wirkung. Das Tragen eines Hochzeitskleides allein stiftet keine Ehe. Und das Taufwasser bringt niemanden in den Himmel! Sakramente, Mitgliedschaft, Kindertaufe, Konfirmation, Kommunion usw. als Heilsmittel sind ein menschlicher Irrweg und haben gar nichts mit der Guten Nachricht vom Kreuz zu tun. Es hat katastrophale Folgen, wenn wir die reine und klare Botschaft vom Kreuz verändern oder ergänzen. Es ist eine krasse Lüge, wenn wir an die Errettung weitere Bedingungen knüpfen; wenn wir menschlichen Handlungen errettende Wirkungen zuschreiben. Leider geht es eben nicht um eine Spitzfindigkeit ohne große Bedeutung. Verkündet man, dass Mitgliedschaft zu einer Gemeinde oder Zugehörigkeit zu einer Kirche, dass Amtshandlungen von Priestern, Pfarrern oder Pastoren die Kindschaft zu JHWH begründen, so stellt man bereits ganz am Anfang die Weiche falsch. Genauso verwerflich ist, es auch nur billigend in Kauf zu nehmen, dass Menschen diesem Irrtum erliegen. Es ist ja gerade die zentrale Botschaft des Neuen Testamentes,


dass JESUS am Kreuz die Tür zu JHWH, zum Reich Gottes geöffnet hat, dass ER durch sein Opfer der Weg zu JHWH geworden ist. Der einzige Weg!

Du hast alle Sakramente deiner Kirche empfangen? Das macht dich nicht zu einem Kind Gottes. Dein Name steht auf einer Karteikarte eines Kirchenkatasters? Diese Karteikarte kannst du nicht mitnehmen, wenn du stirbst. Es kommt nicht darauf an, ob du Baptist, Katholik, Lutheraner, Methodist,… bist. Das Buch des Lebens wird nicht auf der Erde geführt (Offenbarung 20:11-15). Worauf kommt es an? Wir sehen es bei den Jüngern: JESUS spricht zu dir: »Folge mir nach!« Tust du es, folgst du IHM gehorsam, so gehörst du dazu!

Ihr hattet eine schöne Feier mit der ganzen Familie, die Braut trug ein weißes Kleid, der Bräutigam einen schwarzen Frack und jemand spielte den Hochzeitsmarsch, aber ihr wart nicht auf dem Standesamt? Dann seid ihr nach deutschem Recht immer noch unverheiratet. Die Hochzeitsfeier kommt nach der rechtsgültigen Eheschließung. Die Tauffeier kommt nach deinem ‘Ja’ zur Nachfolge.

Wir müssen uns mit der unbequemen Tatsache auseinandersetzen, dass in jeder Kirche, in jeder Gemeinde Leute sitzen, die genau dieses ‘Ja’ zur Nachfolge (noch) nicht gesprochen haben. Auch deshalb, weil viele Kirchen und Gemeinden lieber ungläubige Kirchensteuer- und Spendenzahler in ihren Reihen dulden, als eine klare Botschaft vom Kreuz zu verkünden. Mit der Kindertaufe haben die Kirchen die Türen für die Welt geöffnet. Es geht mir nicht darum, den neben mir in der Kirchenbank sitzenden Menschen zu verurteilen. Du und ich, wir können im konkreten Einzelfall oft nicht wissen, ob jemand dazu gehört oder nicht. Darüber zu urteilen, ist auch gar nicht unsere Aufgabe. Aber wir sollten ein klares Bewusstsein dafür entwickeln, dass es nur eine einzige Gemeinde JESU, die ´Ekklesia`, gibt. JESUS gibt sich nicht der Vielweiberei hin, ER hat nur eine Braut! SEINE Braut, die Ekklesia, ist weder katholisch noch evangelisch, weder baptistisch noch charismatisch, weder evangelikal noch fundamental. Die Gemeinde JESU ist durch SEIN Blut teuer erkauft! Und JESUS hat die Ekklesia gegründet, lange bevor Menschen christliche Kirchen erfunden haben. Zu dieser Gemeinde JESU gehören Menschen, die zu keiner Kirche und zu keiner Freikirche gehören. Ja sogar Menschen, die noch nie eine Kirche oder ein Gemeindehaus besucht haben. Und viele, die jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen, gehören nicht dazu; weil sie (noch) gar nicht wiedergeboren sind; weil sie noch nicht vollzogen haben, was JESUS dem Nikodemus erklärt (Joh. 3).