Osteopathische Diagnostik und Therapie

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Behandlung

Eine erfolgreiche Therapie muss daher versuchen, die Kontrolle der vasomotorischen und trophischen Apparate zu erreichen. Daher ist auch daran zu denken, auch das Zerebrospinale Nervensystem anzusprechen, da es ja zwei große Nervensysteme (Vegetativ und Zentral) als Kanäle gibt, durch die wir den Organismus ansprechen können. Dies gilt insbesondere für das Gehirn, weil die Nervenzellen des Gehirns Ordnung und Kraft der Kontrolle über den Organismus begründen. Und keine Störung kann wirkungsvoll entfernt werden, sofern keine Kontrolle durch diesen regulären Herrscher der Natur, das Zentrale Nervensystem erlangt wird. Dies ist wahr, weil hier die Zentren des Sensorium, der Bewegungsfähigkeit und der bewegenden Kraft sowie der trophischen Kräfte angesiedelt sind, ohne deren mitwirkende Aktion kein organischer oder funktioneller Zustand wieder hergestellt werden kann. Eine Läsion impliziert eine Veränderung in der Anpassung. Ihr liegt ein anpassender Apparat zugrunde. Können wir dann die Nervenzellen ansprechen? In einer derartigen Ansprache der Nervenzellen liegt der therapeutische Wert der osteopathischen Behandlung. Die älteren Schulen der Medizin versuchten dies durch Verschreibung bestimmter Substanzen über den Verdauungskanal zu erreichen und in selten Fällen durch das Blut mittels Injektionen. Das osteopathische System geht direkt auf das Nervensystem und das Rahmenwerk der mechanischen Anatomie ein, die es durchdringt und in der es eingeschlossen ist.

Die Therapie der Osteopathie hängt daher von den folgenden primären Prinzipien ab:

1. dass wir das Nervensystem durch Manipulation erreichen können, keiner seiner Teile ist unserer Reichweite entzogen;

2. dass unsere mechanische Manipulation in ein physiologisches Äquivalent im Kontext des Nervensystems konvertiert werden kann – solange wie Vitalität existiert;

3. dass die Vitalität von bestimmten Veränderungen abhängt, die von innen her stattfinden und von innen bestimmt werden. Diese Bestimmung wird durch die großen Nervenzentren kontrolliert;

4. dass der vitalisierte Organismus die Eigenschaft der Erregbarkeit besitzt. Dadurch hat jeder Teil des Organismus die Fähigkeit auf einen Stimulus zu reagieren, weil jeder Teil des Organismus über kommunizierende Nervenfasern mit diesen Nervenzentren verbunden ist. Verliert der Körper diese Fähigkeit, ist er tot. Wir können diese Erregbarkeit mechanisch entweder durch Beschleunigung oder Verzögerung jenes Impulsstroms beeinflussen, der vom Zentrum zur Peripherie und von der Peripherie zum Zentrum verläuft.

5. dass der vitalisierte Organismus in all seinen Teilen mittels der Zellen die Fähigkeit zur Reproduktion besitzt. Dr. G. W. Martin führt in einem Artikel zu diesem Thema aus, dass die lebendige Zelle in sich selbst die Fähigkeit besitze, den Akt des Lebens auszuführen. Eine dieser Kräfte der Vitalität besteht in der Fähigkeit zur Reproduktion.

Dies gilt für jeden einzelnen Teil des Körpers, sodass bei Degeneration in bestimmten Grenzen Regeneration möglich ist. Die Vitalität des Körpers wird von der normalen Anpassung all seiner Teile, der elementaren Zellen und der Zellgruppen bzw. Geweben und Organen bestimmt.

Diese Anpassung hängt ab von:

1. einer Ordnung, die vom Zentralen Nervensystem her aufgebaut wird;

2. den basalen Rohmaterialien der mittelbaren Prinzipien der Nahrung, die dem Körper angeboten und unter der Leitung der vegetativen Funktion des Nervensystems, insbesondere des vasomotorischen Systems, assimiliert werden;

3. der korrekten Beziehung der verschiedenen Teile der Struktur zueinander und zum gesamten Organismus, die durch den regulären sensomotorischen Apparat sowie durch das Vegetative Nervensystem aufgebaut wird;

4. die Korrelation der verschiedenen Funktionen, insbesondere im Kontext des Rhythmus von Gewebe und Organ.

Jedes Organ und Gewebe besitzt einen eigenen Rhythmus, der aus einem Zyklus von Veränderungen besteht. Und all diese Rhythmen sind koordiniert. Der Rhythmus jedes Organs und Gewebes hängt von der Trophizität, die vom Zentralen Nervensystem ausgeübt wird, und von der Tonizität ab, die vom vasomotorischen System abhängt. Alle Rhythmen werden durch die neuronale Kontrolle der Anpassung koordiniert. Obgleich jede andere Zelle im Körper, wie Dr. Martin schreibt, die Kraft des Lebens besitzt, sind alle Zellen den Nervenzellen untergeordnet und leisten ihnen stillschweigend Gefolgschaft. Können wir diese ganze Kette, die Kette der Gesundheit, durch die Nervenzelle beeinflussen? Sofern dies der Fall ist, sind unsere Methoden therapeutisch. Da jeder Teil des Körpers mit Nervenfasern versorgt ist, gibt es praktisch keinen Teil im Körper, welcher der Kontrolle der Nervenzellen entzogen ist. Alles besitzt entweder eine direkte oder eine indirekte Verbindung mit den Nervenzellen.

In der osteopathischen Arbeit gibt es drei Sachverhalte, die getan werden können, um Nervenzellen zu beeinflussen, das heißt, es gibt drei und nur drei große Heilmaßnahmen in der osteopathischen Pharmaköpie.

1. Korrektur einer Dislozierung. Diese Korrektur startet einen Impulsstrom durch das Mittel bzw. die Benutzung der artikulären Sinnesempfindungen vom Punkt der Korrektur aus. Diese artikulären Sinnesempfindungen haben ihren Ursprung in Muskulatur, Knochen, Ligamenten usf. Es gibt im Normalfall keinen Teil des Körpers, der nicht durch diese artikulären Sinnesempfindungen gekennzeichnet ist. Sofern die Korrektur stattfindet, ergibt sich ein Impulsstrom. Was wird aus diesem? Die Impulse verlaufen zum Sensorium und von dort werden sie von den Nervenzellen zum Organismus distribuiert; der geschwächte Teil empfängt dabei einen höheren Anteil, weil die Bahnen dorthin den geringsten Widerstand25 aufweisen.

2. Stimulation bzw. ein sich bewegender Druck wird über einem Weichteilgewebe wie einem Nerv oder Muskel ausgeübt, um eine Verstärkung im Strom der Nervenimpulse an und von einem besonderen Punkt aus zu starten. Der Impuls verläuft entlang des Nervs in beiden Richtungen – primär bis er diejenige zentrale Zelle erreicht, von welcher die Distribution in der angemessenen Weise stattfinden wird.

3. Hemmung durch das Mittel des stetigen Drucks auf ein Weichteilgewebe. Das Ziel besteht darin, einen übermäßigen Strom von Impulsen an einem besonderen Punkt zu blockieren, damit diese Impulse durch die zentralen Zellen angemessen zum Rest des Körpers distribuiert werden können, um Anpassung und Gleichgewicht sicherzustellen.

Auf diese Arten sprechen wir die Nervenzellen via vermittelnder Substanz an bzw. über jenen Teil, der angepasst, gehemmt oder stimuliert wird. Und so erlangen wir auf therapeutische Weise Kontrolle über das Nervensystem und den Organismus.

Darin besteht das Ideal der Therapie. Können wir es auf Typhusfieber anwenden? Das Prinzip besteht darin, die Kontrolle über das Nervensystems, insbesondere das vasomotorische System zu erreichen, das den Eingeweiden und den Lymphbahnen ihr Angebot verschafft, weil die primären Veränderungen in den Lymphelementen stattfinden.

Die Behandlung kann sein:

1. Präventiv. Prävention ist besser als Heilung. Während einer Epidemie können Maßnahmen ergriffen werden, um die Widerstandskraft zu stärken und befördern. Wasser und Milch sollten gekocht werden. Man sollte die Patienten isolieren und strenge Desinfektionsmaßnahmen ergreifen. Das Typhusfieber wird durch den Zustand des Patienten erschwert. Mithin sollte die Entlüftung vollkommen sein, um alle expiratorischen und exkretorischen Elemente aus der Luft des Raums zu entfernen. Die Exkretionen sollten durch Verwendung von Kohlensäure desinfiziert und dann vernichtet werden. Bei der Ernährung des Patienten sollten die benutzten Gefäße gekocht werden, bevor sie in den Raum zum Gebrauch zurückgebracht werden. Bei denjenigen, die dafür empfänglich sind, sollte eine spinale Behandlung durchgeführt werden, um Dislozierungen anzupassen und Kontraktionen im thorakolumbalen und im zervikothorakalen Bereich und ebenso um die Rippen zu vermeiden. Dadurch bleibt die Wirbelsäule entspannt und es werden Störungen des Lymphsystems und des vasomotorischen Systems vermieden.

2. Unterbrechung. Dies kann während der ersten Woche erfolgen. Ein besonderer Punkt sind die Kopfschmerzen und die Epistaxis. Am besten wird dies über das vasomotorische System kontrolliert. Sofern dies in diesem Stadium gelingt, kann das Typhusfieber unterbunden werden.

a. Während des Stadiums der Infiltration sollten die Nervi splanchnici von Th9–Th12 behandelt werden. Der Zustand kann entweder durch Stimulation oder Hemmung mit einer zervikalen Behandlung angegangen werden, sodass die spinale Muskulatur entspannen kann und das Nervensystem beruhigt wird. Diese Form der Behandlung kann ausgeführt werden, wenn der Patient auf dem Rücken oder auf der Seite liegt, um einen unnötigen Positionswechsel und eine entsprechende Aufregung zu vermeiden.

b. Sofern eine exzessive Diarrhö auftritt, behandeln Sie diese durch Hemmung. Der beste Punkt, an dem diese Hemmung angewendet werden kann, ist in Höhe Th11 und Th12 auf der linken Seite. Dies kann durch Schließen der Hand und Verwendung der Knöchel der Faust so nahe an der Wirbelsäule wie möglich geschehen, wobei Sie so fest wie möglich tief nach unten vorstoßen. Dabei liegt der Patient am besten auf dem Gesicht, sofern die Diarrhö exzessiv ist. Sofern dies nicht kontrolliert, setzten Sie die Hemmung fort und heben Sie zur selben Zeit das linke Bein an. Reicht dies immer noch nicht, benutzen Sie die rechte Hand und ziehen Sie den Thorax mit der anderen Hand hoch.

c. Während derselben Phase üben Sie leicht eine sorgfältige Behandlung auf dem Abdomen aus, um die abdominale Tonizität und die normale Darmaktivität zu verstärken. Dies muss sehr sorgfältig geschehen.

 

d. Überprüfen Sie die Läsionen des Typhusfiebers, die im thorakalen, lumbalen und zervikalen Bereich auftreten, zuerst wahrscheinlich muskulär, später ossär. Häufig kontrolliert die Korrektur dieser Läsionen die Diarrhö.

3. Lindernd und heilend. Sofern sie nicht abgebrochen werden kann oder sofern sie sich über das Stadium hinaus entwickelt hat, in der eine Unterbindung möglich ist, können folgende Maßnahmen angewendet werden:

a. Die Regulierung der Ernährung. Die Ernährung sollte ausschließlich flüssig sein und es sollte sehr große Sorgfalt dabei verwendet werden. Eine nicht sorgfältige Ernährung hat manchen Typhusfieberpatienten getötet. Die grundsätzliche Ernährung besteht aus gekochter Milch. Sofern dies dem Patienten angenehm ist, sollte dies mit wenigen Ausnahmen während der ersten Woche durchgehalten werden. Gegebenenfalls kann auch Molke statt Milch verwendet werden, dann dünne Suppe, und schließlich geschlagenes und zu einer Paste verrührtes Eiweiß. Vielleicht besser als alles andere ist Hafermehlwasser. Nehmen Sie die Graupen oder die Körner mit Schale. Dann stellen Sie diese über Nacht in Wasser. Schlagen Sie während des Kochens zu einer halbflüssigen Geleekonsistenz. Gersten- oder Weizengelee können auf die gleiche Weise hergestellt werden. Der Durst kann am besten mit destilliertem bzw. abgekochtem Wasser gelöscht werden. Und sofern dies ekelhaft wird, dann Hafer- oder Gerstenwasser bzw. Limonewasser. Geben Sie dem Patienten eine Menge zu trinken. Dies wird allein die Stoffwechselfunktionen der Gewebe vorantreiben und üblicherweise die Vitalität des Patienten aufrechterhalten.

b. Äußerliche Anwendung des Wassers. Es ist sehr gut, den Patienten bei 21 Grad Celsius baden zu lassen, aber nur bis die Temperatur 39 Grad Celsius überschritten hat. Dann ist es ratsam eine Kältepackung zu benutzen. Ein Leinentuch sollte in 18 Grad Celsius kaltes Wasser getaucht und dann dem Patienten umgelegt werden; entfernen Sie es, sobald es sich erwärmt. Der Badeschwamm sollte angewendet werden, sofern die Temperatur über 39 Grad Celsius liegt, wobei der Schwamm mit Wasser von 18 oder 21 Grad Celsius getränkt sein sollte. Auf diese Weise wird die Wärme abgestrahlt und vom Körper verdampft.

c. Die osteopathische lindernde und heilende Behandlung. Die bedeutendste lindernde Maßnahme ist eine vasomotorische Behandlung, um die steife oder kontrahierte zervikale Muskulatur zu entspannen. Bei voll entwickeltem Typhusfieber behandeln Sie das Abdomen nicht. Untersuchen Sie jeden Tag die gesamte Länge der Wirbelsäule, um festzustellen, ob irgendwelche anomalen Kontraktionen oder Dislozierungen existieren.

i. Behandeln Sie zusätzlich zur Korrektur jeden Tag die gesamte Wirbelsäule mit leichter Stimulation, wodurch die Gelenkverbindungen im Thorakolumbalen Bereich sanft federn, um die Ligamente zu entspannen und das Nervenangebot zu befreien.

ii. Nach dieser entspannenden Behandlung üben Sie eine leicht entspannende Behandlung um die Fossae illiacae aus, wobei sie besonders sorgfältig die linke Seite behandeln. Danach setzen Sie mit einem leichten Anheben der Eingeweide nach oben fort.

iii. Sofern der Patient eine hohe Temperatur entwickelt und diese fortbesteht, führen Sie alle drei bis vier Stunden eine vasomotorische Behandlung im oberen zervikalen Bereich aus, um die Zirkulation auszugleichen. Diese Behandlung spricht das Ganglion cervicale superius und hierdurch auch das vasomotorische Zentrum in der Medulla an. Sofern die Temperatur hoch bleibt, versuchen Sie diese durch eine starke hemmende Behandlung im okzipitalen Bereich zu reduzieren. Sofern die Temperatur übermäßig wird, lassen Sie den Kopf in einer Hand ruhen und drücken Sie stark mit der anderen Hand im subokzipitalen Bereich. Um dies zu unterstützen, stimulieren Sie sanft den Herz- und Lungenrhythmus auf Höhe Th4–Th5, insbesondere auf der linken Seite. Dies hilft zusammen mit der spinalen Behandlung beim Ausgleich der Zirkulation. Über Th4 und Th5 erreichen wir die Zentren des Herz- und Lungenrhythmus sowie das Zentrum für die oberflächliche Zirkulation. Hemmender Druck an dieser Stelle verstetigt und verlangsamt die Herzaktion und reguliert den Druck des Blutangebots an der Oberfläche. Bei Fällen eines übermäßig schnellen Herzschlags verstetigt die Anhebung der 4. und der 5. Rippe durch die Platzierung der einen Hand auf dem Köpfchen der Rippen und die Anhebung des Arms über den Kopf die Herzaktion und reduziert sie.

d. Behandeln Sie jeden Tag Leber, Milz und Nieren über Th8, Th9 und Th12 auf beiden Seiten.

e. Besondere Punkte, die im Verlauf des Typhusfieberfalls behandelt werden sollten.

i. Der abdominale Schmerz wird gelegentlich sehr ernst. Eine leichte Behandlung hemmender Art im abdominalen Bereich zum Solarplexus. Sofern der Schmerz fortbesteht, behandeln Sie den unteren Thorakalen und oberen lumbalen Bereich hemmend, worauf eine leichte Behandlung auf dem Abdomen zum Solarplexus und dem Thorax Erleichterung verschafft.

ii. Gasansammlung. Dadurch entsteht ein steifes Zwerchfell mit Druck auf Herz und Lungen. Behandeln Sie dies, indem Sie die unteren Rippen anheben. Beginnen Sie auf der rechten Seite, indem Sie eine Hand auf den Rippen posterior platzieren und ziehen Sie nach oben, während der Arm des Patienten auf derselben Seite angehoben wird. Wiederholen Sie dies auf der linken Seite. Dann platzieren Sie eine Hand auf dem Knorpel der 8., 9. und 10. Rippe, wobei Sie am Kopf des Patienten stehen. Ziehen Sie sanft nach oben, platzieren Sie die Hände während der Exspiration und ziehen Sie sanft während der Inspiration.

iii. Verstopfung und Diarrhö. Die Verstopfung kann über die Leber und die Diarrhö durch hemmende Behandlung im Bereich Th11 und Th12 auf der linken Seite erreicht werden. Zusätzlich Korrektur aller Läsionen im lumbalen Bereich.

iv. Innere Blutung in den Eingeweiden. Dies kann durch eine starke hemmende Behandlung der Wirbelsäule in Höhe Th11 und Th12 auf beiden Seiten kontrolliert werden. Der Patient sollte ruhig auf dem Rücken gehalten werden, wobei die unteren Extremitäten leicht erhöht liegen. Ich habe einen Fall von Eingeweideblutung, die auf eine starke Seeerkrankung folgte, kontrolliert. Die Blutung trat aus jeder Körperöffnung auf und hielt über mehr als 24 Stunden an. Die Kontrolle gelang durch eine starke hemmende Behandlung von Th12 bis in den lumbalen Bereich.

v. Schlaflosigkeit wird am besten durch eine entspannende Behandlung im zervikalen Bereich kontrolliert, wobei abwechselnd leichte Stimulation und Hemmung ausgeübt wird, darauf folgt eine hemmende Behandlung am okzipitalen Bereich, wobei die Finger fest vom hinteren Bereich des Ohrs herunter zur Wirbelsäule geschoben werden. Wenden Sie eine leichte Hemmung über den Karotiden an, indem Sie den Finger verwenden, lösen Sie die Hemmung aus und wiederholen Sie dies für einige Sekunden.

vi. Delirium. Am besten wird dies durch die Zirkulation des Gehirns behandelt, indem die vasomotorische Aktivität durch die drei zervikalen vegetativen Ganglien stimuliert wird.

4. Genesung. Während dieses Stadiums sollte der Patient sorgfältig beobachtet werden. Geben Sie dem Patienten über 10 Tage nur leichte flüssige Nahrung. Dann beginnen Sie mit der Verordnung halbfester Nahrung, weil die Darmwände noch schwach und die Drüsen labil sind – es besteht daher eine Neigung zum Reißen, falls feste Nahrung verwendet wird.

Es ist möglich, dass Diarrhö und Verstopfung auftreten. Die Verstopfung geht auf die verminderte Peristaltik und eine defiziente Leberaktion zurück. Behandeln Sie dies durch den Bereich der Nervi splanchnici, insbesondere auf der rechten Seite. Die Diarrhö geht auf die Irritation der toxischen Produkte zurück, die noch im Zirkulationssystem zurückgehalten werden. Behandeln Sie dies durch hemmende Behandlung am oberen Thorakalen und lumbalen Bereich. Und stimulieren Sie die Zirkulation des Abdomens, um die toxischen Produkte abzutransportieren.

Darin bestehen die Behandlungen, die der Überprüfung Stand gehalten haben. Der reguläre Arzt kann sagen, ein Typhuspatient könne diese Behandlung nicht aushalten. Die Behandlungen sind alle leicht und müssen nicht das Gleichgewicht des Patienten stören. Die Dame, die wir wegen Blutung der Eingeweide nach einer 24-stündigen medizinischen Behandlung behandelten, war zu schwach, um ihre Arme anzuheben, doch eine halbe Stunde nach der hemmenden Behandlung war sie fähig, sich angelehnt aufzusetzen.

Wir haben diese kurze Beschreibung nicht als empirische Besonderheit aufgestellt. Die spezifischen Punkte sind alle in besonderen Fällen überprüft worden. Jedes Individuum muss für sich selbst entsprechend der aufgestellten Prinzipien betrachtet werden.26 Die Heilmittel müssen angewendet werden, nachdem wir den Zustand des einzelnen Patienten sorgfältig untersucht haben. Wir sollten uns stets daran erinnern, dass wir beim Behandeln der Patienten das Zentrale Nervensystem ansprechen und dass wir in der Hauptsache der Natur helfen, die Erkrankung zu überwinden, die Störungen zu überwältigen und Ordnung im System aufzubauen. Mit diesen Aspekten im Kopf wendet der Osteopath schlicht seinen Genius und seine Kunstfertigkeit bei der Behandlung seines Patienten an. Und er folgt keinen kodifizierten Behandlungsregeln. Wir haben also die Heilmaßnahmen vorgeschlagen, die schon überprüft worden sind.


TYPHUS27

Typhus ist auch als Lagerfieber, Gefängnisfieber, Schiffsfieber, Fleckfieber usf. bekannt.

Ätiologie

Zurückzuführen ist diese Erkrankung auf Überbevölkerung und Armut, verbunden mit geringer Beachtung von Belüftung, Hygiene usf., sowie auf den Verzehr ungesunder oder verdorbener Lebensmittel oder auf einseitige Ernährung.

Typhus stellt eine akute, kontagiöse Infektionserkrankung dar, die charakterisiert ist durch:

1. plötzliches Auftreten – sogar Hysterie28,

2. fleckigen29 Ausschlag,

3. markante Nervensymptome – und

4. hohe Temperatur.

So plötzlich, wie sie beginnt, endet sie auch. In der Regel wird sie durch eine Krise etwa am Ende der zweiten Woche abgeschlossen. Dauert sie länger, verzögert sich die Krise. Typhusfieber bzw. Fleckfieber ist von meningealem Fleckfieber zu unterscheiden. Bei letzterem treten die Flecken nur beidseitig entlang der Wirbelsäule auf.

Pathologisch intoxikiert das System aufgrund Zufuhr verrotteter Nahrung. Die Flecken sind weiß mit Rot auf rötlichem Untergrund.