Pétanque

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Die Zielkugel

Sie wird auch Cochonnet oder Schweinchen, But (Ziel) oder Bouchon (Korken) genannt. Manche sagen auch einfach die »Sau«. Es gibt weitere Bezeichnungen, aber das ist hier nicht das Thema. Das Reglement des Deutschen Pétanque Verbandes EV legt in Artikel 3 fest:

Eigenschaften der zugelassenen Zielkugeln

Die Zielkugeln sind aus Holz oder aus synthetischem Material. Zielkugeln aus synthetischem Material müssen das Herstellerlogo tragen, durch die F.I.P.J.P. zugelassen sein und den Normen entsprechen, die im Pflichtenheft (»Cahier des Charges«) festgelegt sind.

Der Durchmesser muss 30 mm Toleranz ± 1 mm betragen. Das Gewicht muss zwischen 10,0 Gramm (Minimum) und 18,0 Gramm (Maximum) liegen.

Gefärbte Zielkugeln, gleich in welcher Farbe, sind zulässig, aber weder diese, noch Zielkugeln aus Holz dürfen mit einem Magneten aufzuheben sein.

Eine gefärbte hölzerne Zielkugel aus dem Automaten kostet bei uns im Klubheim einen Euro. Es gibt auch neonfarbene Zielkugeln mit Holzkern, die sind ziemlich weich und nach wenigen Sauschüssen eiförmig. Ich mag diese neonfarbenen Zielkugeln mit ihren aufdringlichen Farben nicht, denn sie saugen den Blick förmlich an und lassen das direkte Umfeld der Sau nicht mehr richtig zur Geltung kommen. Prüfen Sie vor einem Spiel den Zustand der Zielkugel. Ist sie deformiert, dann läuft sie nicht mehr oder nur unberechenbar auf dem Boden. Dann ist es sehr schwer, die Sau zu »ziehen« (Sau ziehen heißt, mit einer Kugel die Lage des Schweinchens verändern). Kunststoff-Zielkugeln halten zwar Schüsse aus, dafür verschwinden diese gerne nach einem Schuss auf Nimmerwiedersehen im Gelände, weil sie schwerer sind als Holz und deshalb weit fliegen können – was nebenbei nicht ungefährlich sein kann. Kunststoffschweinchen kosten etwa drei Euro das Stück. Zielkugeln sind im Handel in Päckchen zu ca. drei bis fünf Stück aufwärts zu kaufen.

Der Lappen

Es geht die Sage um, dass Spieler mit kleinen Lappen besser spielen als die mit großen … Auf jeden Fall ist der Lappen für mich inzwischen ein wichtiges Utensil. Er sorgt nämlich dafür, dass die Kugel sich in meiner Hand konstant verhält. Wenn die Kugel oder die Hand feucht oder schmutzig sind, ist das Abwurfverhalten anders als gewohnt. Sie merken es spätestens, wenn Ihnen ein Wurf misslingt. Außerdem wird das Säubern der Kugel Teil des Wurfrituals und trägt so zur Konzentration bei. Wobei schmutz- und wasserabweisende Lappen nicht geeignet sind (z. B. Nanoimprägnierung). Bei Regen sollte man mehrfach am Tag den Lappen wechseln können. Es gibt allerdings auch Spieler die den Lappen und damit die Hand anfeuchten um besseren Grip für den Rückdrall oder Effetwurf zu haben; das ist im Turnier verboten. Manche Spieler spucken stattdessen in die Wurfhand …


Trockene Lappen sind heiß begehrt.

Die Messgeräte

Zuerst ist das ganz normale Maßband zu nennen, das praktisch jeder Spieler hat. Man muss Millimeter ablesen können. Diese Rollbänder von 2 m Länge, die es in jedem Baumarkt gibt, sind beim Ausziehen leicht konkav und deshalb steif, und das ist prima. Man kann es über einen Meter an die Kugel reichen lassen und trotzdem das prüfende Auge senkrecht über Skala und Zielkugelkante haben, was bei einiger Übung ziemlich genaue Messungen zulässt. Man muss aber aufpassen, dass man kein Maßband erwischt, das an der Spitze einen Magnet trägt, denn das kann dazu führen, dass die zu messende Kugel bewegt wird und dann ist der Punkt verloren. Haben Sie ein Band mit Magnet, dann kann man den Magnet stark erhitzen damit er nicht mehr wirkt.

Es gibt besonders schmale (6 mm, bei zwei Metern Länge) und leichte Maßbänder für Boulespieler im Handel, von denen ich jedoch abrate. Die Bänder sind nicht steif und ohne fremde Hilfe kann man damit nicht gut messen. Außerdem ist die Lesbarkeit der kleinen Skala erschwert, was bei schlechten Lichtverhältnissen nachteilig ist. Ganz zu schweigen, wenn man mit der Brille für die Ferne im Scheinwerferlicht auf dem Platz steht. Dazu muss ich sagen: Ich kann mit einer Gleitsichtbrille auf dem Bouleplatz nichts anfangen.

Man kann sich auch das Profiwerkzeug »Tirette« besorgen, aber das ist am Anfang eindeutig zu weit gegriffen. Sie müssen jedoch wissen, was eine Tirette ist. Sie kennen doch die Klappmeter aus Holz, die jedem Handwerker aus der Schenkeltasche gucken. Wenn Sie das einschrumpfen auf eine Länge von 13,5 cm, dann sind sie schon nahe dran. Jetzt kommt die Besonderheit: Der oberste Schenkel enthält eine Zunge in einer Führung. Diese schwergängige Zunge kann vorsichtig herausgeschoben und mit einer Schraube arretiert werden. Damit sind Sie in der Lage Differenzen von unter einem halben Millimeter festzustellen. Die Tirette ist aus Metall oder Kunststoff. Alles, was besser messen kann, ist Schiedsrichterwerkzeug.

Es gibt auf dem Bouleplatz oft längere Diskussionen, ob eine Kugel den Punkt hat. Da gibt es nur eine Zeit und Nerven sparende Methode: messen! Dabei bin ich immer wieder verblüfft, wie man sich täuschen kann. Also: bei Unklarheit sofort messen. Und zwar mit dem Metermaß. Übrigens muss die Partei messen, die zuletzt gespielt hat. Das ist deshalb wichtig, weil es passieren kann, dass beim Messen die Kugel oder das Schweinchen bewegt wird, dann wird zum Nachteil der messenden Mannschaft entschieden.


Messwerkzeuge und Zielkugeln


Gemessen wird genau auf Höhe des äquators der Kugel, sonst vergrößert sich die gemessene Distanz.

Die Kugeltasche

Ich rate dringend davon ab, die Kugeln einzeln im Auto herumkullern zu lassen. Außerdem ist meist der Parkplatz nicht auf dem Bouleplatz, also braucht man einen Transportbehälter. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vom Aluminiumkoffer über das rindslederne Etui bis hin zur Jute-Einkaufstasche gibt es alles, was Sie sich nur denken können. Ich habe auch schon einen handgestrickten Strumpf als Kugelbehältnis gesehen. Hauptsache ist, man kommt gut zum Turnier und die Verwechslungsgefahr ist gebannt.

Kleidung und Utensilien

In schlechter Kleidung spielt man mit Handicap! Das beginnt mit den Schuhen. In offene Schuhe oder Sandalen schleichen sich kleine Steinchen vom Bouleplatz ein. Wenn Sie sich dann konzentrieren wollen, bekommen Sie die Meldung von der Fußsohle: es piekst! Das stört die Konzentration – und sich alle fünf Minuten die Sandalen auszuschütteln, lenkt einfach vom Spiel ab. Der Boulespieler trägt also geschlossene Schuhe (im Turnier Pflicht), im Winter mit dicken Sohlen gegen die Bodenkälte.

Hose und Oberkörperbekleidung sollen einerseits nicht zu weit sein, sonst kann man beim Wurf in der Kleidung hängen bleiben. Andererseits darf die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sein: Mit elastischen Stoffen sind Sie gut beraten. Das Spielen mit freiem Oberkörper ist im Wettbewerb nicht gestattet.

Ein Regenschutz braucht eine gewisse Fülle und einen guten Schnitt, weil wasserdichte Kleidung selten elastisch ist. Außerdem soll die Oberbekleidung lang sein, weil sonst bei jedem Wurf die Hüfte frei liegt. Auch ist wichtig, dass der Hosenbund nicht den Bauch einschnürt. Ich trage deshalb eine Hose ohne Gürtel mit Hosenträgern und darüber das Trikot.


Angenehm trocken im Regen spielen ...

Alle Vereine haben eigene Trikots, Westen und Anoraks, die bei Turnieren, Ligaspielen und Meisterschaften zum Einsatz kommen. Diese sind dann gleichfarbig und tragen ein Emblem.

Eine Kopfbedeckung gegen die Sommersonne ist unabdingbar. Wenn Sie beim Turnier viele Stunden in der Sonne stehen, brauchen Sie diesen Schutz. Oft hat die Kopfbedeckung einen Schirm gegen Blendung. Brillenträger brauchen den Schirm gegen Spiegelung und bei Regen wird die Brille nicht mit Wasser bespritzt. Spezialkleidung für Boulespieler vertreiben Kugelhersteller und deren Händler zu vernünftigen Preisen.

Folgende Utensilien können das Boulerleben ebenfalls angenehmer gestalten:

Cremes für die Hände, Gesicht und Lippen halten die Haut in Schuss und vermitteln beim Spiel ein angenehmes Gefühl. Bei starker Sonneneinstrahlung ist auf entsprechenden Lichtschutzfaktor zu achten.

Eine Sonnenbrille hilft gegen Blendung durch reflektierendes Sonnenlicht auf hellen Spielbahnen (Sand).

Eine Thermosflasche sorgt im Sommer für kühlen Zitronentee und im Winter für ein heißes Getränk. Besonders gefragt, wenn die nächste Kneipe weit weg ist oder man sich aus sonstigen Gründen selbst versorgen muss. Ein Riegel hilft gegen Hungergefühle.

Im Winter kann die freie Hand, die die Kugeln hält, einen Handschuh tragen. Beim Wurfarm ist ein Taschenwärmer gefragt (Handofen mit Holzkohle, Feuerzeugbenzin u. a.), so dass zwischen den Würfen die Finger gewärmt werden können. Eine winterkalte Stahlkugel zieht Ihnen rasant die Wärme aus der Hand ab, das ist sehr unangenehm*.

 

Und dann brauchen Sie natürlich einen Regenschirm, wenn es richtig schüttet. Am besten wechselt man sich mit seinen Partnern ab, so dass man jeweils nach dem Wurf wieder geschützt ist. Bei richtigen Unwettern wird das Spiel oft unterbrochen. Wenn der Platz sich als unbespielbar erweist, kann auch ein Abbruch erfolgen.

* Winterturniere im Freien werden immer seltener, weil inzwischen viele gut ausgestattete Boulehallen entstanden sind, die Turniere auch bei Minusgraden in angenehmer Umgebung gestatten.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass es zugelassene Wurfreife aus farbigem Kunststoff gibt. Die Reife sind flach mit breitem Rand und haben einen Innendurchmesser von 50 cm. Diese Wurfreife haben ihren Charme. Man muss nie mehr fragen, welches der richtige Kreis ist, weil keiner die alten Einritzungen glättet. Und man muss natürlich nicht ritzen. Nur im Turnier, da sollte man die Vorderkante anzeichnen, falls jemand die Position des Wurfreifs verändern sollte. Die Spieler müssen angebotene reguläre Wurfreife akzeptieren.


Wärmeschutz versus Wurfgefühl: Die Wurfhand ist nackt – die andere behandschuht.


Bei Rückenproblemen ist man dankbar für einen magnetischen Kugelaufheber.

KAPITEL 3
Der Spielablauf

Die Zielkugel und die (Stahl-)Kugeln werden aus einem Kreis (cercle) von 35 bis 50 cm Durchmesser geworfen.

Der Werfer muss mit beiden Fußsohlen den Boden berühren bis seine Kugel aufschlägt. (Wichtig!)

Die hölzerne Zielkugel von 30 mm Durchmesser wird zu Beginn einer Aufnahme auf eine Distanz zwischen 6 bis 10 m vom Rand des Abwurfkreises entfernt geworfen.

Einen Punkt erhält jede Kugel die näher an der Zielkugel liegt als die beste gegnerische Kugel.

Die Mannschaft, die keinen Punkt liegen hat, ist an der Reihe zu spielen.

Das Spiel gewinnt, wer 13 Punkte erreicht.

Zwei Mannschaften aus Leipzig und Stuttgart wollen gegeneinander ein Spiel austragen. Ein Leipziger zieht eine Münze aus der Tasche, fragt die Stuttgarter: »Kopf oder Zahl?« und wirft dann die Münze. Die Leipziger gewinnen die Platzwahl, bestimmen somit das Spielgelände und eröffnen das Spiel. Ein Leipziger Spieler ritzt einen Kreis in den Boden und wirft daraus die hölzerne Zielkugel, das Schweinchen, auf eine Distanz zwischen 6 und 10 m.


Konzentrierte Anspannung des Schießers

Ein beliebiger Leipziger Spieler wirft die erste stählerne Kugel in Richtung hölzerne Zielkugel. Die Stuttgarter antworten mit einer Kugel und müssen so lange weiter werfen, bis eine Stuttgarter Kugel näher am Schweinchen liegt als die bestplatzierte Kugel der Leipziger Mannschaft. Dann sind die Leipziger wieder am Zug. Das geht hin und her, bis alle Kugeln geworfen sind, dann ist die Aufnahme beendet und die Punkte werden gezählt. Dazu wird festgestellt, welche Kugel am nächsten an der Zielkugel liegt und zu welcher Mannschaft sie gehört. Dann wird geprüft, ob außer dieser nächsten Kugel noch weitere Kugeln besser als die beste gegnerische Kugel platziert sind; zusammen können das im Extremfall sechs Kugeln und damit sechs Punkte (»das Sixpack« genannt) sein.


1: Das Team B hat im linken Beispiel einen Punkt gemacht. Die beste Kugel gehört dem Team B. Erst an Platz drei und vier kommen weitere Kugeln aus dem Team. Dazwischen reiht sich eine Kugel vom Team A ein, die als zweitnächste an der Zielkugel liegt.


2: Das Team A macht in dieser Situation einen Punkt, da die nächste Kugel an der Zielkugel zu Team A gehört. An Platz zwei liegt eine Kugel vom Team B.


3: Das Team B macht in diesem Beispiel drei Punkte. Die beste, die zweitbeste und die drittbeste Kugel gehören dem Team B. Somit werden drei Punkte verbucht.

Wer die letzte Aufnahme gewonnen hat, der beginnt eine neue indem er um die Zielkugel einen Kreis zieht und das Schweinchen wirft. Die Aufnahmen wiederholen sich so lange, bis eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat und damit den Sieg einfährt.

Halten wir fest, dass ein Spiel aus mehreren Aufnahmen besteht. Eine Aufnahme (la mène) setzt sich aus Würfen, das ist gleich der Anzahl der Kugeln beider Mannschaften, zusammen. Sind alle Kugeln geworfen, dann ist die Aufnahme beendet.

Die Anzahl der Aufnahmen in einem Spiel kann sehr stark variieren. Wenn pro Aufnahme nur ein Punkt gewonnen wird, dann können 13 bis 25 Aufnahmen notwendig sein um ein Spiel zu beenden. Das andere Extrem können im Falle einer »Fanny« (siehe unten) ganze drei Aufnahmen sein: Wenn eine Partei mit z.B. 4 plus 4 plus 5 Punkten das Spiel 13 zu null für sich entscheidet. Der Unterschied in der benötigten Spielzeit ist dann enorm.

»Einen Fanny bekommen« bedeutet bei Boulern einfach nur, dass man eine 0:13-Niederlage hinnehmen musste, also eine kleine Schmach erlitten hat. Man erzählt, zwei Spieler hätten gewettet, dass derjenige, der eine 0:13-Niederlage erleidet, das Hinterteil der Fanny küssen müsse. Wobei die einen behaupten, dass Fanny eine südfranzösische Kuh, die anderen, dass sie eine südfranzösische Kellnerin gewesen sei. Da den meisten die Version mit der Kellnerin wohl am besten gefallen hat, ist man bei dieser Version geblieben. Heute hängt in fast jeder Boule-Bar eine Karikatur der Fanny als Bild oder Ikone – mit hoch gehobenen Rock, versteht sich – und der liebevollen Aufforderung »Baiser la Fanny!«*

* Zitiert aus der Augsburger Allgemeinen; Blog vom 20. Oktober 2011


Plastik der Fanny, die ein 0:13-Verlierer scherzhaft küssen soll

KAPITEL 4
Erste Regeln

Als wichtigste Regel gilt im freien Spiel: Alles, was beide Spielparteien akzeptieren, ist gültig. Das bedeutet, wenn die gegnerische Partei geworfen hat und Sie im Anschluss werfen, dann haben Sie alles, was zuvor geschehen ist, mit Ihrem Wurf anerkannt. Wenn Sie mit etwas nicht einverstanden sind, dann müssen Sie das Problem vor Ihrem Wurf aus der Welt schaffen.

Bei Spielen mit Schiedsrichter hingegen ist das Reglement bindend. Das bedeutet, dass z.B. die Lage des Schweinchens nicht mit dem Fuß korrigiert werden darf, auch wenn beide Spielparteien dies wollen.

Verändern Sie nichts auf dem Spielfeld ohne das Einverständnis der gegnerischen Mannschaft.


Auch bei schwierigen Bedingungen gilt: Mit dem Wurf seiner eigenen Kugel hat man alles, was in dieser Aufnahme zuvor gespielt wurde, akzeptiert.

Es haben sich schon unschöne Szenen abgespielt, weil nach einer Aufnahme ein Spieler eine in den Augen des Gegners unklare Kugel aufgehoben hat. Beide Mannschaften besprechen nach der Aufnahme wer wie viele Punkte erhält und man fragt danach die gegnerische Mannschaft, ob man die eigenen Kugeln aufheben darf. Sollen fremde Kugeln während des Spiels berührt werden, z. B. um zu sehen, wem sie gehören, dann ist noch mehr Vorsicht geboten. Das Gleiche gilt, wenn Kugeln im Aus waren und ins Spielfeld zurückgeprallt sind (sogenannte tote Kugeln) und »entsorgt« werden sollen.

Wenn ein gegnerischer Spieler im Kreis steht, dann verstummt die eigene Mannschaft und verharrt regungslos, bis der Wurf erfolgt ist. Es ist äußerst unhöflich und unfair, den Gegner in der Konzentrationsphase des Wurfs zu stören. Im Falle einer Störung ist seitens des gegnerischen Spielers mit harschen Reaktionen zu rechnen.

Seien Sie im Spiel höflich und zuvorkommend und verkneifen Sie sich alles, was der Gegner als »unsportliches Verhalten« auslegen kann. Dazu zählen neben andauerndem Hadern mit sich oder anderen auch theatralisch übertriebene Freude über Punkte oder einen Sieg. Niemand will Ihnen jedoch Ihre ganz natürliche Freude nehmen. Wir wollen mit netten Leuten in angenehmer Weise unsere wertvolle Freizeit verbringen.


Auf vollen Bahnen ist es oft schwierig Regelabstände einzuhalten – Toleranz ist in diesen Fällen dann oberstes Gebot.

Wenn Sie diese »weichen« Regeln beachten, dann können Sie sicher sein, dass Sie von den anderen Spielern akzeptiert werden.

Daneben gibt es einige »harte« Regeln, die man für den Anfang kennen sollte:

Wie schon erwähnt berührt der Spieler im Kreis mit beiden Fußsohlen den Boden bis seine geworfene Kugel aufschlägt.

Die Fußsohlen des Spielers sind vollständig im Kreis und ragen nicht darüber hinaus.

Eine Kugel gilt als gespielt, wenn der Spielende aus dem Wurfkreis erkennbar eine Kugel in Richtung der Zielkugel bewegt.

Verlässt eine Boulekugel vollständig das definierte Spielfeld, so ist diese ungültig. Liegt die Kugel nur teilweise im Aus, so ist sie gültig.

Liegt eine ungültige Kugel im Spielfeld und die Parteien spielen weiter, dann ist diese Kugel wieder gültig (siehe 1. Absatz). Also: ungültige Kugeln gleich entsorgen, aber erst fragen!

Wenn die Zielkugel beim Anwurf unter 6 m oder über 10 m geworfen wurde oder der Anwurf sonst ungültig ist wird die Zielkugel dem Gegner ausgehändigt, der sie auf jede gültige Position der zugewiesenen Bahn legen darf.

Eine Zielkugel, die weniger als 3 m und weiter als 20 m vom Kreis entfernt ist, ist ungültig. (Ein Schweinchen kann während des Spiels von Kugeln über mehrere Meter »gezogen« werden.) Ebenso wenn die Zielkugel das definierte Spielfeld verlässt oder nicht mehr zu sehen ist.

Wird die Zielkugel ungültig, dann ist die Aufnahme beendet und die noch nicht gespielten Kugeln werden gezählt. Besitzen beide Parteien noch Kugeln oder beide Parteien haben keine Kugeln mehr, so wird die Aufnahme nicht gewertet und wiederholt. Besitzt jedoch nur noch eine Mannschaft Kugeln, dann zählen diese als Punkte in einer gewonnenen Aufnahme.

Für einen Wurf steht eine Minute Zeit zur Verfügung.

Das vollständige Reglement des Deutschen Pétanque-Verbandes finden Sie auf der Website https://deutscher-petanque-verband.de/dpv-sr-regeln/ als PDF-Datei.

KAPITEL 5
Die Mannschaften

Um es gleich klarzustellen: Wer beabsichtigt, in einer Mannschaft (l’équipe) an einem Turnier teilzunehmen, der muss mindestens eine Grundausstattung an Technik, Taktik und »Biss« mitbringen. Ohne das läuft nichts. Pétanque-Spieler bemerken meist sehr genau, wer aktuell in welcher Form ist. Daraus bildet sich längerfristig ein Ruf, der dem Spieler anhaftet und bestimmt, in welche Spielerkategorie er von den anderen eingeordnet wird. Nach dieser Vorbemerkung sprechen wir jetzt über Mannschaften.

Das Reglement des Deutschen Pétanque-Verbandes legt in Artikel 1 fest:

 

Die Mannschaften

Pétanque ist eine Sportart, in der zwei Mannschaften gegeneinander spielen:

3 Spieler gegen 3 Spieler (Triplette).

Es können sich ebenfalls gegenüberstehen:

2 Spieler gegen 2 Spieler (Doublette),

1 Spieler gegen 1 Spieler (Tête-à-tête).

Bei der Triplette hat jeder Spieler zwei Kugeln zur Verfügung, bei der Doublette und beim Tête-à-tête hat jeder Spieler drei Kugeln.

Jede hiervon abweichende Spielweise ist verboten.


Eine Triplette am Feldrand beobachtet den spielenden Gegner.

Mit diesen dürren Worten ist das Thema jedoch noch lange nicht erschöpft. Triplette und Doublette können bei Turnieren in verschiedenen Formen auftreten, wie

Formée – Eine eingeschriebene Mannschaft bleibt während eines Turniers zusammen.

Mêlée – Die Spieler werden einer Mannschaft zugelost und spielen so ein ganzes Turnier.

Super-Mêlée – Zu jedem neuen Spiel werden die Spieler den Mannschaften neu zugelost.

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