Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade

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4. Cleopatra’s Pool: Abstecher vom Abel Tasman Coast Track

Der Abel Tasman Coast Track durch den kleinsten Nationalpark Neuseelands ist einer der beliebtesten Great Walks: nicht allzu anspruchsvoll, mit Zwischenstopps an goldgelben Traumstränden und auf Wunsch einer spektakulären An- und Abfahrt im Aquataxi. An einer Attraktion laufen die meisten Wanderer ahnungslos vorbei: Mitten im dichten Regenwald bietet Cleopatra’s Pool eine willkommene Abkühlung.

Auf dem 60 Kilometer langen Abel Tasman Coast Track gelangt man in drei bis fünf Tagesetappen von Marahau nach Totaranui und zur Wainui Bay. Der Weg führt ohne nennenswerte Steigungen fast durchgängig an der Küste entlang, immer nach Nordwesten – oder andersherum, nach Südosten.

Da der Track oft direkt am Strand entlangführt und der Tidenhub nicht unerheblich ist, kann man die zu bewältigende Wegstrecke auf einigen Abschnitten erheblich abkürzen: Zwischen Torrent Bay und Anchorage zum Beispiel ist mit cleverem Timing eine „Ersparnis“ von etwa einer Stunde bzw. drei Kilometern möglich, wenn man bei Ebbe direkt über den Sand der dann trocken liegenden Bucht läuft.

Wenn das Timing gerade nicht passt, muss man aber nicht traurig sein: Der „Umweg“ um die Torrent Bay herum führt nämlich zu einem geheimnisvollen kleinen Abstecher. Etwa auf halber Strecke, wo der Weg eine Steigung mit wunderschöner Aussicht über die Bucht nach Süden erklimmt, führt ein schmaler, sehr steiler und unwegsamer Pfad zu Cleopatra’s Pool, mitten in den Wald hinein.

Der Weg ist kurz, aber wirklich anstrengend. Etwa zwanzig Minuten kraxelt man über Stock und Stein, durch Matsch und über Baumstämme, dann tritt man keuchend aus dem Wald heraus und erblickt den über riesige Felsen rauschenden Torrent River, der sich hier über mehrere Stufen hinab zum Meer ergießt.

Das auch im Sommer eiskalte Flusswasser sammelt sich dabei in mehreren natürlichen Felsenpools verschiedener Größe und Tiefe, die zum Baden und Hineinspringen einladen. Das Highlight von Cleopatra’s Pool ist zweifellos die natürliche Felsenrutsche, die quer zum Flusslauf etwa zehn Meter lang durch eine Felsenrinne in ein tiefes Wasserloch führt.


Torrent Bay: Start der zweiten Etappe des Abel Tasman Coast Track

In der Hauptsaison sammeln sich an den Pools zahlreiche neugierige Wanderer, die das kühle Nass genießen und ihren Mut austesten: Wer traut sich auf die Felsenrutsche? Platz zum Baden ist trotzdem genug, wenn man ein paar Stufen nach oben klettert.

Und nach der eiskalten Erfrischung hat man wieder neue Kraft gesammelt für die restlichen Kilometer hinunter zur Anchorage Bay, wo das Aquataxi wartet.


Cleopatras verwunschener Felsenpool

Info

Lage: Cleopatra’s Pool liegt auf der Etappe zwischen Bark Bay und Anchorage, wenige Kilometer südlich von Torrent Bay. Der Abzweig ist nur vom high tide track aus zu erreichen. GPS: -40.9562582, 173.0349187

Anfahrt: Laufzeit von Torrent Bay oder Anchorage: etwa eine Stunde. Wer nicht den gesamten Track laufen mag, kann das Wegstück zwischen Torrent Bay und Anchorage auch einzeln zurücklegen. Aquataxis fahren sowohl nach Anchorage als auch nach Bark Bay und auf Wunsch direkt nach Torrent Bay.

Fahrten werden das ganze Jahr über mehrmals täglich angeboten, es gibt zahlreiche Unternehmen in Marahau und Kaiteriteri, die sich in Preis und Fahrplan kaum unterscheiden.

Start ist in Kaiteriteri und/​oder Marahau, zwischen Oktober und April viermal täglich ab 9 Uhr, ansonsten dreimal täglich. Das letzte Aquataxi kehrt 16 : 30 Uhr zurück.

Nach Anchorage sind es etwa 45 Minuten, nach Torrent Bay und Bark Bay etwa eine Stunde. Achtung: In Torrent Bay setzen die Aquataxis nur ab bis 12 Uhr, es gibt keine Abholungen!

Öffnungszeiten: immer; die beste Besuchszeit für die Pools ist natürlich der Sommer, wenn man hier baden kann.

Eintritt: nichts; wer mit dem Aquataxi den Weg von Marahau abkürzt, zahlt 35 NZD (Kinder von 5 bis 14 Jahren zahlen die Hälfte).

Achtung: Cleopatra’s Pool ist weder mit dem Buggy erreichbar, noch sollte der Felsenpool mit Kleinkindern angesteuert werden. Die glitschigen Felsen und die tiefen Wasserlöcher bergen hohe Unfallrisiken.

Unterkünfte:

Entlang des Abel Tasman Coast Track gibt es 19 Campingplätze und vier vom DOC verwaltete Hütten. Alle müssen reserviert werden. Kinder bis 17 Jahre zahlen nichts, müssen aber trotzdem einen Platz reservieren.

In Torrent Bay:

 Torrent Bay Village Campsite, nur zu Fuß erreichbar, mit Wasseranschluss; 10 Stellplätze für Zelte, Kosten: 14 NZD/​Erwachsene

In Anchorage:

 Anchorage Hut, modern renoviert mit 34 Schlafplätzen (mit Matratzen), einem Ofen, aber ohne Kochgelegenheit oder Elektrizität. Kosten: 32 NZD/​Erwachsene

 Anchorage Campsite an der Aquataxi-Haltestelle, nur zu Fuß erreichbar, mit WCs, Waschbecken, Feuerstelle und Koch-Unterstand; 50 Stellplätze für Zelte, im Sommer recht voll, Kosten: 14 NZD/​Erwachsene

5. Separation Point: die übersehene Nordseite des Abel Tasman National Park

Der Abel Tasman Coast Track zählt zu den meistbesuchten Wanderwegen in ganz Neuseeland, jedes Jahr laufen Hunderttausende die Strecke zwischen Marahau und Totaranui. Nur die wenigsten absolvieren dabei jedoch die komplette Distanz. Wer den Besuchermassen im Sommer entgehen will, der genießt auf der Nordseite des Nationalparks noch himmlische Ruhe.

Auf den drei Tagesetappen, die von Marahau nach Awaroa führen, waren in den letzten Jahren im Sommer so viele Touristen unterwegs, dass man an engen Wegstücken teilweise Schlange stehen musste – und diese Entwicklung wird sich aller Voraussicht nach fortsetzen.

Zum Glück beenden die meisten Besucher ihre Wanderung auf dem Abel Tasman Coast Track spätestens in Totaranui Bay. Geht man von hier aus weiter in Richtung Norden, begegnet man nur noch wenigen Menschen; die meisten sind Tagesausflügler, die von der riesigen und bei Kiwis sehr beliebten Totaranui Bay Campsite gestartet sind.


Die Bucht von Totaranui sieht kaum Wanderer


Anapai Bay liegt versteckt unter Kanuka-Bäumen


Der Weg zum Separation Point führt direkt an den Klippen entlang

Sie wissen mehr als die meisten Besucher des Nationalparks: Auf nur drei Kilometern bekommt man hier im Norden des Parks mehr Eindrücke geboten als auf der gesamten Tagesetappe von Marahau nach Anchorage.

Der relativ kurze Weg führt erst durch dichten Regenwald, überquert dann einen recht steilen Bergrücken mit wunderschönen Panoramablicken über die Küste, um schließlich mehrere goldgelbe bis orange leuchtende Sandstrände zu erreichen.

Die erste dieser kleinen, fast menschenleeren Buchten ist Anapai Bay, in deren Mitte sich ein kleiner DOC-Campingplatz unter den niedrigen Kanuka-Bäumen verbirgt. Als nächstes passiert man eine namenlose Bucht, um dann nach Mutton Cove zu gelangen: eine sanft geschwungene Bucht, die von einem kleinen, lustig geformten Felsen in der Mitte (manche bezeichnen ihn wegen seiner Form als „Felsengott“ oder „Wächter“, der aufs Meer hinausschaut) zweigeteilt wird.

Nach einer weiteren halben Stunde gelangt man auf einem Abstecher vom Abel Tasman Coast Track zum felsigen Separation Point – dem nördlichsten Punkt des Nationalparks. Am Fuß des kleinen Leuchtturms aalen sich häufig Seelöwen und genießen den Traumblick auf die sich nördlich erstreckende Golden Bay bis zum fernen Farewell Spit – was auch sehr nachahmenswert ist.

Hin und zurück braucht man für diesen Weg nur wenige Stunden, aber wer hier schnurstracks durchläuft und keine Pausen zum Baden und Genießen einlegt, ist selbst schuld.

Info

Lage: Die nördlichsten Etappen des Abel Tasman Coast Track führen von Awaroa Bay über Totaranui Bay zur Whariwharangi Bay und weiter zur Wainui Bay. Anapai Bay und Mutton Cove liegen etwa zwei bis drei Stunden nördlich von Totaranui, der Abstecher zum Separation Point ist ein Abzweig vom Coastal Track.

Anfahrt: Der Abel Tasman Coast Track nördlich von Totaranui Bay wird nicht mehr von Aquataxis angefahren. Der Weg zum Separation Point und weiter zur Whariwharangi Bay muss zu Fuß bewältigt werden. Der Endpunkt des Tracks an der Wainui Bay sowie die Totaranui Bay Campsite sind über gravel roads erreichbar. Totaranui Bay wird auch von Bussen angefahren.

Öffnungszeiten: immer

 

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wer nicht nur wandern will, kann baden und (mit eigenem) Kajak fahren. Miet-Kajaks sind nördlich von Totaranui Bay nicht erhältlich. Mit Campingausrüstung verwandelt man den Kurztrip in eine der schönsten Übernachtungen, die man in Neuseeland erleben wird.

Achtung: Der Weg hinab zum Leuchtturm über die Felsen ist sehr steil. Wer mit Kindern kommt, sollte lieber nur von oben schauen!

Unterkünfte: Alle Unterkünfte im Abel Tasman National Park müssen vorgebucht werden. Die Totaranui Bay DOC Campsite wird separat verwaltet, trotzdem wird im Sommer um Reservierung gebeten.

 Anapai Bay Campsite: direkt am Strand, im Schatten von Kanuka-Bäumen, nur zu Fuß und per Boot erreichbar, mit WC, Waschbecken und 6 Stellplätzen für Zelte, Kosten: 14 NZD/​Erwachsene ab 18 Jahre

 Totaranui Bay Campsite: sehr großer und bei Kiwis beliebter Campingplatz der Scenic-Kategorie mit WC und (kalten) Duschen, Feuerstelle, Kartentelefon und Wifi, kleinem Shop, Müll und dump station, nachts abgeschlossen. 300 Stellplätze für Zelte und Campervans, alle ohne Stromanschluss! Reservierung: Tel. +64 - 3 528 8083 oder online über DOC, Mindestaufenthalt 3 Nächte über den Jahreswechsel, Kosten: 15 NZD/​Erwachsene, 7,50 NZD/​Kinder von 5 bis 17 Jahren (Mai bis September 13 NZD/​6,50 NZD). Die Campsite kann auch mit dem Great Walk Pass von Wanderern auf dem Abel Tasman Coast Track benutzt werden, für diese gibt es einen eigenen Bereich direkt am Strand.

6. The Grove bei Takaka: Dschungel-Höhlen-Abenteuer

Einer der einfachsten, kürzesten und dabei schönsten Rundwege der ganzen Südinsel wartet nur wenige Kilometer von Takaka. Auf dem schmalen Pfad, der durch Höhlen und Felsspalten, über Hängewurzeln und riesige Felsblöcke führt, fühlt man sich ganz plötzlich nicht mehr in Neuseeland – sondern wie Lara Croft im Dschungel von Kambodscha.

Wer in Neuseeland mit wenig Zeit, wenig Kondition oder kleinen Kindern unterwegs ist, der muss oft verzichten. Die schönsten, spektakulärsten und abgeschiedensten Szenerien liegen nun mal leider oft an wenig zugänglichen Orten, die nur durch anstrengende oder mehrtägige Wanderungen zu erreichen sind.


Dschungel-Feeling!

Zum Glück gilt das nicht für alle Attraktionen. Auch die wilde, in großen Teilen unberührte Natur der Südinsel bietet kleine Genussstücke direkt am Wegrand – und das ohne Touristenmassen, die auf ihrer Rundreise mal eben schnell ein Fünf-Minuten-Beweisfoto schießen wollen.

Nach Takaka kommen ohnehin keine Reisebusse. Das von Künstlern und Hippies bevölkerte Örtchen etwa 100 Kilometer nordwestlich von Nelson liegt in sonnenbeschienener Idylle versteckt hinter dem Publikumsmagneten des Abel Tasman National Park, zu dem die Besucher in Scharen strömen. Nur wenige Kilometer nordwestlich, zwischen sanften grünen Weiden und Hügeln, scheint die Zeit stillzustehen, an einem Punkt, an dem es noch keine Pauschaltouristen oder gar Menschen gab.

Es braucht nur etwa eine halbe Stunde von Takaka, um einen Sprung um die halbe Welt zu machen: in den Dschungel Südostasiens. Wenn im Sommer sogar die Temperatur stimmt, kann man Kindern hier ein herrliches Abenteuer auf kleinem Raum bieten – perfekt für einen Zwischenstopp oder einen gemütlichen Halbtagesausflug.

Der angelegte Rundweg über eine Aussichtsplattform mit einigen Treppenstufen ist kaum einen Kilometer lang, bietet aber immer wieder Gelegenheit zum Ausschwärmen und Erkunden von Felsspalten und dichtem Farngestrüpp, zum Bestaunen und Erklimmen von seltsam geformten Felsen und wildem Schwingen an den Luftwurzeln der endemischen Rata-Bäume (na gut, das überlassen wir vielleicht doch lieber Tarzan).

Statt kreischender Papageien zwitschern im Wald winzige Fantails und gurren dicke Kereru-Tauben, vom Ausguck blickt man auf grüne Hügel und die weit geschwungene Golden Bay, und die wie roter Schaum blühenden Rata-Bäume passen auch nicht so recht ins Asien-Ambiente. Aber das wird weder kleine noch große Entdecker stören.

Info

Lage: The Grove Scenic Reserve liegt 20 Minuten nordöstlich von Takaka bei Clifton.

Anfahrt: Von Takaka auf dem Abel Tasman Drive in Richtung Pohara Beach fahren, in Clifton rechts abbiegen und der Beschilderung nach The Grove folgen, etwa 1 Kilometer bis zum Parkplatz mit Picknickwiese.

Tipp: Von einigen Einheimischen wird der Weg auch als Canyon Walk bezeichnet; es handelt sich um denselben Track.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Achtung: Obwohl der Weg extrem kinder- und familienfreundlich ist, ist er dennoch nicht Buggy-tauglich. Über so eine kurze Strecke kann aber auch das schwerste Baby getragen werden.

Unterkünfte: Golden Bay Kiwi Holiday Park, direkt am Strand auf baumbestandener Wiese, mit kleinem Shop und Spielplatz, 75 powered sites (ab 40 NZD/​2 Erwachsene) und einfache Bungalows für 2 bis 6 Personen (ab 70 NZD/​2 Erwachsene), Tukurua Beach, Takaka, Tel.: +64 - 3 525 - 9742, E-Mail: goldenbay.holiday@xtra.co.nz, Website: www.goldenbayholidaypark.co.nz

7. Wharariki Beach: die Essenz der Südinsel

Wer die Südinsel Neuseelands bereist und Wharariki nicht gesehen hat, der hat die Essenz der Südinsel nicht gesehen. Sagt jeder, der den abgelegenen, sturmumtosten, gigantischen Strand im äußersten Nordwesten besucht hat. Dann muss es wohl stimmen.

Vom äußersten Nordwestzipfel der Südinsel erstreckt sich eine schmale Landzunge wie ein 26 Kilometer langer Kiwi-Schnabel in den Pazifik – Farewell Spit, wo außer Sand, ein paar Seelöwen und Basstölpeln nichts mehr ist. Touristen dürfen die Spitze der Nehrung, die durch die Strömungen der Cook Strait jedes Jahr länger wird, nur in geländegängigen Fahrzeugen betreten.

Nicht weit vom Anfang dieser Landzunge liegt Wharariki Beach. Es ist nur ein Strand, und nicht einmal ein besonders einladender: Starke Winde, tosende Brandung und heftige Strömungen laden hier nicht gerade zum Schwimmen oder Sonnenbaden ein. Stattdessen wartet hier, sobald man den anstrengenden Marsch durch die sich endlos rollenden, mit windschiefen Manuka-Bäumen und Strandgras bewachsenen Dünen bewältigt hat, absolute Einsamkeit.

Natur, die so aussieht, als wäre hier seit Jahrtausenden nichts passiert, als wären weder die Maori in ihren Kanus noch die europäischen Walfänger und Goldgräber auf ihren Segelschiffen je angekommen in Neuseeland.


Einsam wie seit Jahrhunderten: Wharariki Beach


Windschiefe Manuka-Bäume auf dem Weg zum Strand

Hier gibt es nur den Wind, den Himmel, das Meer – und den kilometerlangen Strand, dessen Sandkörner in ewiger Bewegung sind, sich zu riesigen Dünen und stetig wechselnden Formationen auftürmen, die trotzig aufragenden Felsenklippen an beiden Seiten geduldig zu immer neuen Formen raspeln, Tunnel und Höhlen hineinfräsen. Vier besonders eindrucksvolle Felsen, die bis zu 66 Meter hohen Archway Islands, sind pittoresk ins Meer hineingestreut, der strandnächste kann bei Ebbe trockenen Fußes erreicht werden. Die Inseln schmücken so ziemlich jeden Neuseeland-Kalender und dürften Nutzern von Windows 10 bekannt vorkommen. Star-Regisseur Sir Peter Jackson wählte den magischen Ort als Location für seinen berührenden Film „In meinem Himmel“ (ganz ohne Elben und Orks!).

Außer einigen Seelöwen, die in den Gezeitenpools spielen, winzigen Seeschwalben und rotbeinigen Austernfischern, die in der Brandungszone herumstochern, trifft man hier normalerweise niemanden an. Was verwunderlich ist, da Wharariki Beach so etwas wie ein Markenzeichen Neuseelands geworden ist.

Nach wie vor gibt es hier weder baches noch exklusive Lodges, keine wild campenden Backpacker oder gar asiatische Touristengruppen. Dass man auf dem Parkplatz am Beginn des Strandzugangs heute aber eine Toilette und ein kleines Café findet, weist in eine bedenkliche Richtung. Ob ich Wharariki Beach überhaupt in diesem Reiseführer empfehlen sollte, darüber habe ich sehr lange nachgedacht …


Zwei der Archway Islands am Wharariki Beach

Info

Lage: Wharariki Beach liegt im äußersten Nordwesten der Südinsel, westlich von Farewell Spit. Die nächste Ortschaft ist Puponga, etwa 4 Kilometer entfernt.

Anfahrt: Der Strand ist nur zu Fuß zu erreichen; vom Parkplatz am Ende der Wharariki Road sind es etwa 20 Minuten. Der Weg ist nicht Buggy-, aber kindertauglich, da es keine großen Steigungen gibt.

Öffnungszeiten: immer

Die beste Besuchszeit ist der frühe Vormittag, wenn die starken Westcoast-Winde noch nicht eingesetzt haben. Wenn die Manuka-Büsche hinter dem Strand bereits ächzen und knirschen, weht am Strand ein extremer Wind, der vor allem wegen des aufgewirbelten feinen Sandes unerträglich wird.

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Da es an der Westcoast sehr starke Strömungen und Unterströmungen gibt, sollte man jeden Gedanken an Baden, Paddeln oder Angeln fallenlassen. Es gibt keine Rettungsschwimmer und der nächste Ort ist weit entfernt. Besucher beschränken sich am besten aufs Strandwandern, Staunen und Träumen.

Am Wharariki Beach Carpark verkauft das Archway Café von Ende Oktober bis Ende April Kaffee, Eis und Snacks.

Von der Wharariki Road aus kann man noch einen weiteren kurzen Abstecher zu einem Ausguck über die schroffe Klippe des Cape Farewell machen, der nicht länger als 200 Meter ist. Achtung, diese Klippe ist sehr steil und tief, bei starken Windböen sollten Kinder gut festgehalten werden!

Unterkünfte: Wharariki Beach Holiday Park: der strandnächste Campingplatz liegt an der Wharariki Road auf Weideland, etwa 1 Kilometer vom Strand, ohne dump station und Müll, 4 rustikale Bungalows (sind im Bau) und 38 Stellplätze für Zelte und Campervans, powered site 41 NZD/​2 Personen, Wharariki Road 560, Wharariki Beach, Tel.: +64 - 3 524 8507, E-Mail: stay@wharariki.co.nz

8. Pillar Point Lighthouse Track: einmal herum um die Spitze

Wild tosendes Meer, dramatische Felsenklippen, unberührte Strände – der nur knapp fünf Kilometer lange Track zum Leuchtturm am Pillar Point bietet atemberaubende Blicke über die wilde Westcoast, die sanfte Golden Bay und auf den „Schnabel des Kiwi“, die 26 Kilometer lange Nehrung an der nördlichsten Spitze der Südinsel.


Der Weg zum Pillar Point Lighthouse ist kaum markiert

An der abgelegenen Nordwestecke der Südinsel warten noch mehr Attraktionen als der inzwischen schon viel zu bekannte Wharariki Beach. Ein gar nicht so langer und kaum anspruchsvoller Wanderweg führt vom Parkplatz am Ende der Wharariki Road immer am Rand der Steilküste entlang und bietet dabei ohne Unterbrechung spektakuläre Blicke.

Die steil aufragenden Felsen des Cape Farewell, die von mächtigen Brechern attackiert werden, geheimnisvolle Höhlen und Spalten in den Klippen, die schäumende See tief unten, in der man bei genauem Hinschauen immer wieder winzige schwarzbraune Seelöwen erkennt, das alles ist schon enorm lohnenswert. Den besten Blick hat man dabei von der Aussichtsplattform am Cape Farewell (wohin die weniger Wanderfreudigen auch direkt mit dem Auto fahren können, was den Track ordentlich abkürzt).

 

Wendet sich dann der Weg nach Südosten, wechseln die Eindrücke komplett: Von der sturmzerzausten, rauen Westcoast wandert das Panorama hinüber zur sonnigen Golden Bay, deren riesiges Halbrund mild und ruhig daliegt.

Am Ziel des Tracks wartet der Höhepunkt, der zunächst recht unscheinbar aussieht: Vom Leuchtturm am Pillar Point bietet sich ein traumhafter Blick auf Farewell Spit, und scheinbar direkt dahinter auf die Küstenlinie der Nordinsel. Der Vulkankegel des Mount Taranaki ist nur etwa 160 Kilometer Luftlinie entfernt! Hier kommt man mit den Himmelsrichtungen gründlich durcheinander. Wo Norden ist, zeigt das Solarpanel am Fuß des Leuchtturms, das die automatische Leuchtanlage mit Energie versorgt. Wer aufmerksam schaut, findet in der Nähe die Überreste einer Radarstation, die im Zweiten Weltkrieg im Einsatz war.

Unerfahrene Wanderer könnten auf diesem Track Schwierigkeiten bekommen: Er ist nicht als Weg ausgebaut, wie man es als verwöhnter Neuseeland-Besucher gewohnt ist, sondern nur mit kleinen farbigen Dreiecken markiert. Am einfachsten ist es, sich immer am Rand der Steilküste zu halten – aber bitte nicht zu nah herangehen, vor allem nicht bei starkem Wind!

Info

Lage: Der Track beginnt am Wharariki Beach Carpark, welcher am Ende der Wharariki Road etwa 4 Kilometer außerhalb des Örtchens Puponga liegt. Ein alternativer Zugang ist vom Parkplatz am Cape Farewell aus möglich, der ebenfalls an der Wharariki Road liegt und den Weg zum Leuchtturm auf etwa 2,5 Kilometer verkürzt.

Vom Pillar Point Lighthouse führt ein etwa 1,2 Kilometer langer Weg nach Süden, der auf die Wharariki Road trifft, etwa 2,5 Kilometer vor dem Wharariki Beach Carpark.

Anfahrt: Von Takaka etwa 60 Kilometer auf dem SH 60 fahren, nach dem Örtchen Puponga links abbiegen auf Wharariki Road. Die geschotterte Straße ist etwa 5 Kilometer lang, am Ende wartet ein Parkplatz mit Toilette und dem kleinen Archway Café.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Unterkünfte:

 Farewell Gardens Holiday Park in Puponga liegt an der geschützten inneren Seite des Farewell Spit, direkt am Meer, Bungalows und On-Site-Wohnwagen, powered site 36 NZD/​2 Personen (40 NZD Hauptsaison), Kinder von 2 bis 12 Jahren 12 NZD (16 NZD Hauptsaison), Seddon Street 37, Port Puponga, Tel.: +64 - 3 524 8445, E-Mail: farewellgardens@paradise.net.nz

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