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Das Ziel ist, alle diese Sinne zu entwickeln. Wenden wir uns dazu nach innen und praktizieren die schöpferischen Visualisie­rungstechniken, bis sich unsere feinstofflichen Sinne des Sehens, Schmeckens, Riechens, Tastens und Hörens vollständig öffnen und wir unsere übersinnlichen Wahrnehmungen nach Belieben auf­rechterhalten können.

Am Ende von Kapitel 13 finden Sie unter der Überschrift »Die Gestaltung des Inneren Heiligtums« schöpferische Visuali­sierungsübungen zur Entwicklung dieser Sinne. Die nachfolgen­den Kapitel beinhalten etwa siebzehn geführte Meditations­übungen, die in Verbindung mit Visualisierungstechniken zu ver­wenden sind.

Ich empfehle, zu Beginn nur in etwa vierzig Prozent Ihrer Meditationszeit Kassetten zu Hilfe zu nehmen. Sobald Sie geübter visualisieren können, reduzieren Sie die Verwendung von Kassetten. Ihr Wesen hat seine eigenen Ziele, Pläne und Visionen, mit denen Sie Kontakt aufnehmen sollen, damit Sie auf Ihrer Reise nach innen geführt werden können. Wenn wir immer von außen kommende Anweisungen befolgen, behindern wir womöglich den inneren Lehrer.

Wenn wir visualisieren, sind wir wie ein Maler, dem eine leere Leinwand gegeben wurde oder wie ein Schriftsteller, der eine neue Geschichte erfindet. Unsere Vorstellungskraft, der Malerpinsel, die Farben sowie der Kugelschreiber sind nichts als Werkzeuge, mit deren Hilfe wir kreieren. Alles, worauf wir uns konzentrieren, wächst heran. Imagination und Visualisierung sind die Samen, die wir heute säen, damit die Visionen von morgen zustande kommen.

Kapitel 5

Die Energie des weißen Lichtes

Weißes Licht ist der sichtbare Aspekt der Energie, die den mensch­lichen Körper erhält und das Universum durchflutet. Diese Kraft kann auch mit allen grobstofflichen Sinnesorganen wahrgenom­men werden, wenn wir diese Körpersinne während der Meditation ins Innere richten. Auf diese Weise können wir die Energie des weißen Lichtes nicht nur sehen, sondern sie auch als inneren har­monischen Klang hören.

Wir sind gleichfalls imstande, die Lichtstrahlen und Tonwellen dieser Kraft zu berühren oder zu fühlen, da sie mit Empfindungen von Liebe und Wohlbefinden einhergehen. Diese Energie kann man auch schmecken, denn aus der Zirbeldrüse tritt Nektar oder ein Sekret aus, das die Yogis von altersher als Jungbrunnen oder Ambrosia (sanskrit amrita) bezeichneten.

Die Energie des weißen Lichtes ist der sichtbare Aspekt unse­res göttlichen Wesens. Es ist die Kraft, die im Universum am wirk­samsten heilt und transformiert. Wer sich um Transformation und Heilung bemüht, kann sie erlangen, indem er mit Hilfe von Meditation und durch den Einsatz besonderer Atemübungen und Visualisierungen dieses Licht herbeiruft.

In seinem Buch »Die Autobiographie eines Yogi« beschreibt Yogananda, daß die Stelle zwischen der Medulla oblongata und dem Hypothalamus sowohl den positiven als auch negativen Pol darstellt, sprich das Zentrum der intelligenten Lebenskraft. Hier ist auch der Sitz des Dritten Auges oder Stirnchakras, die Stelle, wo die innere Sicht stattfindet. Konzentriert man sich in Ruhe auf den Punkt zwischen den Augenbrauen und gelegentlich auf die Medulla oblongata (laut Yogananda bilden beide Pole zusammen eine Polarität), richtet sich der Strom zwischen beiden Augen zunächst auf den besagten Stirnpunkt und anschließend auf die Medulla oblongata. Das einzige feinstoffliche Lichtauge, jene reine Energie des weißen Lichtes, tritt dann im Dritten-Auge­ Chakra (auch Stirnchakra genannt) hervor und wird in der Medulla oblongata gespiegelt.

Das Buch »Das Buch des Wissens: Die Schlüssel des Enoch« enthält eine Definition von Licht: »Licht ist eine göttliche Emanation, die von einer höheren evolutionären Manifestation oder einer beliebigen Anzahl von astrochemischen Bewußtseins-kräften ausgeht. Es kann in vielerlei elektromagnetischen Spektren koexistieren.« Dieses Buch ist eine großartige wissenschaftliche und spirituelle Abhandlung, dessen Inhalt Prof. Dr. J. J. Hurtak im Jahre 1973 medial empfangen hat.

Mit siebzehn Jahren hatte ich, kurz nachdem mein Guru mich in einer speziellen Atemtechnik unterrichtet hatte, mein erstes star­kes Erlebnis, wobei ich dieses Licht gesehen habe. Ich lag auf dem Rücksitz eines Personenwagens, den meine Eltern chauffierten, und praktizierte die soeben erlernte Atemübung unter einer Decke, um mich vor dem Tageslicht abzuschirmen. Nachdem ich mich eine Weile auf das Stirnchakra konzentriert hatte, barst nach ein paar Minuten reines weißes Licht aus dem Inneren meines ganzen Kopfes hervor. Meine Augen waren geschlossen, und von außen konnte kein Licht eindringen. Ich war total überwältigt von der Intensität des Lichtes. Es war, als ob ich aus unmittelbarer Nähe in eine 1000 Watt Glühbirne gestarrt hätte und anschließend miter­lebte, wie sich der bildliche Eindruck bei geschlossenen Augen nachhaltig in mein Bewußtsein einbrannte. Nur kam das Licht aus dem Inneren, zusammen mit dem Gefühl überwältigender bedin­gungsloser Liebe, die mein ganzes Wesen durchflutete, und mich mit allem vollkommen eins sein ließ.

Ich befand mich in einem erweiterten Bewußtseinszustand und hatte das Gefühl, riesengroß, unbegrenzt und unermeßlich geliebt zu sein. Diese Erfahrung machte mich mit der Innenwelt bekannt, ließ mich meine wahre Göttlichkeit erfahren und nachdrücklich über die Sichtweise hinauswachsen, ich sei nur mein Verstand, mein Körper, meine Persönlichkeit. Noch ganz aufgeregt über diese Offenbarung schnellte ich hoch und rief freudestrahlend aus: »Ich kann Licht sehen!« Meine lieben Eltern tauschten einen besorgten Blick untereinander aus, meinten ruhig: »das ist ja groß­artig« und fuhren einfach weiter.

Das war der Anfang einer Reihe eindrucksvoller Erfahrungen, die ich seit den frühen siebziger Jahren immer wieder machen durfte. Dadurch begriff ich meine Einzigartigkeit und fing an mich an meiner eigenen Göttlichkeit zu erfreuen und sie in anderen gleichfalls anzuerkennen. Es gibt Übungen, die dazu dienen, das weiße Licht zu erfahren, vorausgesetzt wir haben die aufrichtige Absicht, die grenzenlose Natur unseres Wesens zu erfahren.

In Kapitel 7 über den »Atem des Lebens« werden praktische Übungen in Verbindung mit den Atemtechniken vorgestellt. Anhand meiner persönlichen Erfahrungen und meiner inneren Führung habe ich festgestellt, daß es einfacher ist, den Lichtaspekt der eigenen Existenz anzuregen, nachdem man seine Schwingungsfrequenz mittels Atemarbeit gestimmt hat. Die Kombination der Erfahrung der lebenserhaltenden Schwingung verbunden mit dem sichtbaren Aspekt des Lichtes erweist sich als äußerst kraftvoll, da beide zusammen die Empfindung bedin­gungsloser Liebe und Freude auslösen, die einen im innersten Wesenskern erfaßt und sich mit dem Gefühl vergleichen läßt, von den Armen der Gottheit umfangen zu sein. Die Arbeit mit Schwingungsfrequenzen und der Energie des weißen Lichtes ist die Grundlage für jede Art von Heilung und Transformation. Verknüpft man dies mit schöpferischen Visualisierungen, kann man sich kraftvoll einklinken und mit dem eigenem göttlichen unbegrenzten Wesen kreieren.

In seinem Buch »Mahatma II« schreibt Brian Grattan in der Einleitung: »Was die Wissenschaft Energie nennt, bezeichnet die Religion als Gott. ALLES ist ENERGIE. ALLES ist GOTT. DAS WESEN GOTTES IST LIEBE.«

Er führt weiter aus, daß die reinste Energieform in sämtlichen Universen das weißgoldene Licht der Mahatmaenergie sei. Diese Mahatmakraft verkörpere das Bewußtsein über alle Dimensionen hinweg bis zur Quelle (Gott). Er nennt diese Kraft die Energie der Zukunft, die Verschmelzungsenergie, die »sowohl die höheren Qualitäten und Lebenswerte als auch das spirituelle Wohl der Menschheit hervorbringen werde.«

Grattan behauptet, daß eine Kernfusion erforderlich sei, um die Energie der Seele innerhalb des Atoms freizusetzen. Während es vielerlei Arten von Atomen gäbe, die ihren jeweiligen Energietypus freisetzten, würde die Mahatmaenergie uns auf ein feineres, spirituelleres Leben einstimmen, worin die höchsten Menschheitsideale verwirklicht werden können. Er sagt weiter, daß die Nutzung und Freisetzung der Mahatmaenergie in der menschlichen atomaren Struktur die Menschheit von den Beschränkungen der dritten Dimension befreien und die Vergeistigung der Materie innerhalb des Erdenplans ermöglichen würde.

Kapitel 6

Selbstmeisterung und Unterscheidungsvermögen

Da allen Lebewesen der göttliche Bauplan eincodiert ist, der alle Antworten auf persönliche Fragen enthält und gleichfalls über den jeweiligen Lebensauftrag Auskunft gibt, gelangen viele Individuen im Laufe ihres Lebens an einen Punkt, von dem aus sie ihre Innenreise der Selbsterforschung bewußt beginnen. Diese Ent­deckungsreise wird durch das Überbewußtsein oder das höhere Selbst veranlaßt, das den Betreffenden dazu anleitet, den besagten Bauplan (an)zuerkennen, ihn sich zu erschließen und damit zu arbeiten. Oft beginnt ein Mensch erst nach mehreren Leben oder Jahren der Suche nach wahrer Erfüllung in der Außenwelt, und wenn er dort die Schlüssel zur vollkommenen Erfüllung seiner Seele nicht findet, diese Suche im eigenen Inneren fortzusetzen.

Wenn wir meditieren und uns der großen Stille im Inneren anvertrauen, lernen wir auf unsere innere Führung zu lauschen, wobei wir einen äußerst wichtigen Wesensaspekt entwickeln, näm­lich das Unterscheidungsvermögen, das in der heutigen Zeit jeder Mensch braucht.

Unterscheidungsvermögen ist eine Fähigkeit, die laut Oxford-Wörterbuch »raschen und wirklichkeitsgetreuen Einblick ... eine scharfe Wahrnehmung« gewährt. Es ermöglicht uns, das eigene kritische Urteilsvermögen zu gebrauchen, um die Flut von Informationen, die gegenwärtig durch Bücher, Artikel, mediale Botschaften und so weiter angeboten wird, weiterzugeben und uns nur das anzueignen, was für uns richtig ist.

 

Um wissen zu können, was für uns richtig ist, müssen wir uns selbst kennen. Es gilt zu entscheiden, ob wir uns lieber mit dem Selbst beschäftigen, das sich mit dem niederen Verstand identifi­ziert und sich um Überlebensfragen kümmert oder ob wir es vor­ziehen, eindeutig die Aufträge des höheren Verstandes entgegen­zunehmen, der Einblick in einen umfassenderen Zusammenhang hat, so daß wir den wundervollen Sinn unseres Erdenlebens ent­decken können.

Da jeder Mensch einzigartig ist, kommen wir nicht umhin, aus dem reichhaltigen Angebot des Warensortiments, das mit Selbsthilfetechniken und den neuesten Informationen überladen ist, auszuwählen. Es ist unser Recht, aus dem Wühltischangebot verfügbarer Heilweisen diejenige auszusuchen, die zu unserer Gesundung beiträgt. Beispielsweise sprechen nicht alle Patienten gleich gut auf Homöopathie an, nicht alle Kranken zeigen sich gegenüber alternativen Heilmethoden aufgeschlossen, nicht alle Heilungssuchenden entscheiden sich dafür, ihre gesundheitliche Betreuung ausschließlich Schulmedizinern anzuvertrauen. Wir haben allerdings gelernt zu experimentieren, unser Untersche­idungsvermögen auszubauen und die Angebote in Anspruch zu nehmen, die uns geeignet erscheinen. Es geht im wesentlichen darum, sie auszuprobieren und anschließend zu unterscheiden. Bei der Auswahl von New Age-Selbsthilfetechniken wird die gleiche Vorgehensweise empfohlen.

Unterscheidungsvermögen heißt, sich nach innen zu wenden und sich bewußt zu werden, was für das eigene einmalige Wesen richtig ist. Dann wird unsere Selbstentdeckungsreise störungsfrei verlaufen und mit weniger Ablenkung. Dieses Unterscheidungs­vermögen stellt sich ganz natürlich in dem Maße ein, wie wir uns auf die Innenwelt einschwingen und unserer höheren Führung anvertrauen.

Je mehr wir uns nach innen wenden, um so leichter fällt es uns, zwischen den Anleitungen des höheren Bewußtseins und dem Verlangen des niederen Verstandes zu unterscheiden. Wir können die richtige Führung in unserem Leben immer daran erkennen, welche Früchte oder Ergebnisse sie hervorgebracht hat, wenn wir uns ihr anvertrauten.

Unterscheidungsvermögen ist die Fähigkeit, die Dinge anzu­nehmen, die mit uns übereinstimmen, ohne sie dabei als gut oder schlecht zu bewerten. Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Unterscheidungsvermögen ein Werkzeug, das wie ein Barometer unsere Freude mißt, wenn wir eine Rolle oder einen Text auf der Bühne des Lebens übernehmen. Sobald wir unseren Bauplan erschlossen, unsere Rolle entdeckt und unseren Text gelernt haben, sind wir viel zu beschäftigt, unser Bestes zu geben um überhaupt noch an den Weg oder die Entscheidungen anderer zu denken. Auch werden wir von dem Wissen geleitet, daß alles sich voll­kommen entfaltet, und daher können wir die Entscheidungen und Entwicklungswege anderer Menschen ebenfalls lieben und wert­schätzen.

Oft behaupten Menschen, sie könnten mit einer anderen Person, deren Denken und Einstellungen oder sogar ihrer energetischen Ausstrahlung nichts anfangen und darum könnten sie sich folgen­dermaßen verhalten: Erstens könnten sie glauben, daß irgendetwas mit einer Person, eine Gruppe oder einer Sache nicht stimme, wenn sie außerstande sind, mit ihrem Gegenüber eine Beziehung herzu­stellen. Wir wissen genau, daß wir aufrichtig sind oder recht haben, deshalb müßten sie daneben liegen, das Ziel verfehlt haben, sich irren. Auch dieses Urteil kommt von unserem Unterscheidungsvermögen.

Zweitens könnten wir uns so verhalten, daß wir, wenn wir uns mit der energetischen Ausstrahlung einer Person, einer Gruppe oder einer Idee nicht in Einklang befinden, uns davon trennen, unseren eigenen Weg gehen und ausschließlich mit denjenigen Kontakt pflegen, mit denen wir übereinstimmen. Diese Einstellung wäre im Sinne des Prinzips von Leben-und-leben-lassen.

Drittens könnten wir uns so verhalten, daß wir die bestehenden Unterschiede erkennen und annehmen und dann einen Schritt wei­tergehen. Dazu bedarf es den Wunsch nach Einheit, bedingungslo­ser Liebe und Akzeptanz für den Weg des Anderen. Hierbei lernen wir, Vertrauen zu entwickeln, daß alle Mitmenschen eine Aus­bildung erhalten beziehungsweise erhalten haben, um ihre Rolle einwandfrei zu spielen (vergleiche Kapitel 2). Aus meiner Sicht existiert weder richtig noch falsch, denn alles ist da, damit wir etwas daraus lernen und inspiriert werden, unseren Entwicklungsweg fortzusetzen. Ereignisse sind ihrem Wesen nach neutral. Wir sind es, die eine Erfahrung mit Hilfe unseres Wahrnehmungsvermögens als gut oder schlecht, richtig oder falsch einstufen. Näheres zu diesem Thema erfahren Sie in den nachfol­genden Kapiteln.

Kapitel 7

Der Atem des Lebens

Es wird gesagt, wenn ein Mensch seine Lebensgewohnheiten nicht verändert, weder Ernährung oder Denkmuster umstellt noch Körperübungen macht, könnte er seine Lebensdauer allein durch seine Atmung verlängern. Leonard Orr, Begründer von Rebirthing und Autor von »Das Rebirthingbuch« stellt fest, daß ein Mensch seine Lebenserwartung verdreifachen kann, wenn er die Anzahl seiner üblichen Atemzüge pro Minute von sagen wir fünfzehn auf fünf verringere.

Viele Menschen sagen zu dieser Idee »Ich will garnicht zwei­hundert Jahren alt werden«, worauf ich antworte »vielleicht doch, wenn Ihr Leben voller Freude und sinnerfüllt wäre«. Auf die Unsterblichkeit und körperlichen Tod gehe ich später noch genau­er ein. Hier genügt zu sagen, wenn man Sinn und Aufgabe seines Lebens gefunden hat, ist man gewöhnlich nicht bereit, seinen phy­sischen Körper infolge von Unwissenheit und Krankheit abzule­gen. Um dann wieder mit einem neuen Körper anzufangen, die Wickelphase, Schule, Pubertät und das Erwecken des Zellge­dächtnisses zu durchlaufen, bis man seinen Weg fortsetzen kann. Das zeugt meiner Ansicht nach von unkluger Zeiteinteilung. Wir sind mit einem vollkommenen Körpergefährt ausgestattet worden, welches sich selbst erhalten und selbst heilen kann, um darin unser Bewußtsein zu beheimaten. Der Körper hat die Fähigkeit, uns solange am Leben zu erhalten, bis wir bereit sind, ihn aufzugeben oder damit ins Licht aufzusteigen.

In Meditationskreisen erzählt man sich folgende bekannte Geschichte, aus der hervorgeht, was uns letztlich am Leben erhält. Wenn ein Mensch im Sterben liegt, und das vielleicht noch in einem Krankenhaus, wo all diese lebensrettenden Geräte bereit ste­hen und man seiner Lunge Sauerstoff zuführt, so muß dessen Lebensfunken nicht notwendigerweise zurückkehren. Denn es ist nicht der Sauerstoff, der uns am Leben erhält. Sauerstoff ist mit Autobenzin vergleichbar, welches den Motor laufen läßt. Jener Funke, der das menschliche Leben erhält, ist reine göttliche Essenz. Sobald diese Kraft aus dem physischen Körper entweicht, verschwinden alle Anzeichen körperlichen Lebens.

Man sagt, daß Freude jener Funke sei oder der Geist, der sich im Leben ausdrückt. Aus diesem Grund ist das Ausmaß an Freude, das wir im Leben empfinden, ein guter Indikator, inwieweit wir mit dem Geist und dem höheren Zweck übereinstimmen. Da die­ser Funke in Wirklichkeit Energie ist, die unser Wesen durch­strömt, kann man ihn spüren, indem man das Gewahrsein nach innen richtet. Diese Kraft läßt sich in Form von Tonwellen und Lichtstrahlen messen und kann auch als Schwingung empfunden werden.

Leonard Orr sagt: »Verbundenes Ein- und Ausatmen in einem entspannten Rhythmus läßt uns den göttlichen Funken unmittelbar wahrnehmen – mental, emotional – sowie körperlich als Lebensenergie... wenn Einatmen mit Ausatmen verbunden ist, und der innere Atem mit dem äußeren Atem verschmilzt, sendet diese Verschmelzung der reinen Lebenskraft mit der Atemluft Schwingungen aus, die Körper und Nervensystem durchströmen, die menschliche Aura reinigen sowie den Verstand, das Gemüt und den Körper des Menschen nähren und ausgleichen«.

Es stehen uns viele Atemtechniken zur Auswahl. Auch hier können wir unser Unterscheidungsvermögen nutzen, aufgeschlos­sen sein und unterschiedliche Techniken ausprobieren, bis wir eine gefunden haben, die es uns erlaubt, die Kraft zu erleben, die uns am Leben erhält. Ich bin in verschiedenen Methoden unterrichtet worden, die unterschiedliche Wirkungen erzielen. Die erste will ich im Folgenden kurz beschreiben:

Der Atem leistet nicht nur einen enormen Beitrag für unsere Gesundheit, Vitalität und Lebenserwartung. Der wesentliche Vorteil, den uns der Atem des Lebens bringt, indem wir uns bemühen, dieser lebenserhaltenden Kraft nahezukommen und sie zu spüren, ist, daß sie uns infolge ihrer sehr reinen und vollkom­menen Beschaffenheit vielfältige Erfahrungen vermittelt. Diese reichen von tiefem inneren Frieden, völliger Entspannung und bes­serem Schlaf bis hin zu Wohlgefühl und überwältigender Seligkeit (im Sprachgebrauch der Buddhisten auch Nirwana oder Samadhi genannt).

Diese Lebenskraft ist ausgesprochen subtil. Wenn sie Leben erschafft und erhält, geht sie unauffällig machtvoll ans Werk. Infolgedessen ist das Atmen der erste Schritt, mit dieser Energie in Verbindung zu treten und ihre Schwingung und Gegenwart in unserem Wesen zu erfühlen. Dies geschieht mit Hilfe des verbun­denen Atems, bei dem jedes Einatmen natürlich und ohne Unterbrechung in das Ausatmen übergeht. Die Rebirther nennen es bewußtes Atmen.

Der zweite Schritt ist die Feinatmung. Wenn wir uns ärgern, Angst oder Enttäuschung empfinden, reagiert der Körper mit kur­zen, groben Atemzügen. Das verfeinerte Atmen ist wie ein Blatt oder eine Feder, die schwerelos im Wind tanzen. In dem Buch »Mindfulness with Breathing« (dt: »Achtsame Atmung«) schlägt der buddhistische Autor vor, sich eine brennende Kerze vor die Nase zu halten und so weich durch die Nase zu atmen, daß die Kerzenflamme nicht flackert. Grobes Atmen wird die Flamme aus­löschen.

Die alles am Leben erhaltende Kraft ist subtil und doch sehr machtvoll. Sie will liebevoll behandelt sein und nicht forciert wer­den. Um emotionalen Ballast mit Hilfe von Visualisierungen und Atemtechniken (wie beispielsweise Rebirthing) aus dem Körper zu befreien, kann zeitweise kräftiges Atmen sinnvoll sein. Wollen wir allerdings mit der uns erhaltenden Lebenskraft in Kontakt sein, müssen wir uns auf ihren Rhythmus einstimmen, der in unserem Körper schwingt.

Es wird auch empfohlen, durch die Nase zu atmen, denn wenn man länger durch den Mund atmet, trocknet der Mund- und Rachenraum stark aus, was zu Unbehagen führt und dann unter­bricht man die Übung. Zudem gewährleistet die Nasenatmung einen regelmäßigeren Energiefluß. In einem emotionalen Prozeß können Sie vorübergehend auch durch den Mund atmen, oder durch die Nase ein und durch den Mund aus. Versuchen Sie auch die Nasenwechselatmung, indem Sie durch ein Nasenloch einat­men (dabei das andere zuhalten) und durch das andere wieder aus­atmen. Nach drei Atemzügen wechseln. Dadurch werden die fein­stofflichen Energiekanäle gereinigt und der Energiefluß in beiden Körperhälften angeregt.

Der dritte Schritt in dieser ersten Atemtechnik gilt der tiefen Atmung beziehungsweise den langdauernden Atemzügen. Die Buddhisten sagen, daß richtiges Atmen den Körper in Ruhe hält. Ruhiger Atem, ruhiger Körper. Ihrer Aussage nach kühlen und beruhigen ausgedehnte Atemzüge, sprich weniger Atemzüge pro Minute, den menschlichen Körper und ermöglichen ihm, sich zu entspannen. Durch die Tiefatmung, bei der sich der Unterleib beim Einatmen zusammenzieht und der Brustkorb sich ausdehnt, während sich der Brustkorb beim Ausatmen zusammenzieht und der Bauch sich erweitert, wird Gesundheit und Vitalität wiederher­gestellt.

Die rhythmische, verbundene und feine Eigenart dieser Atemtechnik, die mit den ausgedehnten, langsamen und tiefen Atemzügen einhergeht, ermöglicht uns, uns mit dem Schwingungsaspekt jener Energie, die den Atem antreibt oder ihm zugrundeliegt, zu befassen und ihn zu spüren. Diese unseren Atem lenkende Kraft ist unsere göttliche Essenz. Verbinden wir uns mit dieser Essenz, dürfen wir ihre Natur erleben und genießen – Liebe, Freude, Glückseligkeit und vieles mehr.

Wer tief atmet, maximiert sowohl die Sauerstoff- als auch die Pranaaufnahme. In einem stark mit Sauerstoff angereichertem Milieu kann sich Krankheit nicht halten. Dies ist einer der Gründe, weshalb regelmäßige Ausdauer-Gymnastik zur Gesundheits­vorsorge empfohlen wird. Je tiefer und langsamer wir atmen, desto mehr Sauerstoff und zugleich Prana nehmen wir auf. Beides ist gut für unsere Gesundheit. Prana ist die universale Lebenskraft, wel­che die Zellstruktur belebt, heilt und umwandelt und obendrein Langlebigkeit fördert.

 

Die Technik der tiefen, weichen und verbundenen Atmung läßt sich mit dem Schwimmen vergleichen. Erst muß man arbeiten, es ist als würde man in einem Fluß stromaufwärts schwimmen. Irgendwann erreicht man den Zustand, in dem man mit dem Rhythmus eins geworden ist und das Gefühl hat, als ob man geat­met wird und keine Anstrengung oder Technik mehr nötig ist. Nun ist es, als würde man von der der Strömung des Flusses erfaßt und mühelos stromabwärts getragen.

Mit dieser Technik versuchen wir durch gleichmäßiges Ein-und Ausatmen eine Wellenbewegung zu erzeugen und spüren dabei das Fließen unserer Lebensenergie. Zählen Sie hierzu beim Einatmen und Ausatmen jeweils bis sieben. Mitzuzählen ist eine einfache Methode, um das Bewußtsein in der Anfangsphase kon­zentriert zu halten, und auch, um möglichst gleichmäßig ein- und auszuatmen.

Diese Atemtechnik ist eine Möglichkeit, sich einzustimmen, und wenn sie jeden Tag regelmäßig praktiziert wird, stellen sich Gefühle von Frieden und Gelassenheit ein. Atmen Sie tief, weich und verbunden, wenn Sie sich ärgern und spüren Sie, wie sich die Wut auflöst, während Sie Körper, Verstand und Gemüt beruhigen. Verwenden Sie diese Vorgehensweise auch im Straßenverkehr oder in einer beliebigen streßgeladenen Situation, um sich wieder in einen entspannteren Zustand einzupendeln.

Falls es Ihnen gelingt, jeden Tag mit Atemübungen zu begin­nen, um auf diese Weise den Grundton des Tages festzusetzen, werden Sie feststellen, daß der Tag gleichmäßiger verläuft. Stimmen Sie sich nochmals am Ende jeden Tages fünf bis zehn Minuten lang mit Atemübungen ein, ehe Sie zu Bett gehen, damit Sie tiefer und friedlicher schlafen. Werden Sie also ein bewußter Atmer! Atmen Sie unter der Dusche, im Straßenverkehr, während einer fünfminütigen Pause im Toilettenraum Ihrer Arbeitsstelle und atmen Sie, wenn Streß aufkommt. Bei starken Emotionen und unter Anspannung können Sie sich mit Hilfe Ihrer Atmung beruhi­gen.

Regelmäßige Atemübungen dienen außerdem als vorbeugende Maßnahme bei streßbedingten Beschwerden, da man täglich für Spannungsabbau sorgt und dadurch den zunehmenden Streßstau und potentielle Krankheiten verhindert. (In Kapitel 23 wird eine Atemmethode vorgestellt, mit der man die eigene Schwingungs­frequenz bewußt erhöhen kann.)

Sich einzustimmen gleicht der Pflege, die wir einem Kraftfahrzeug oder einem Musikinstrument zukommen lassen. Um eine optimale Leistung zu erreichen, müssen wir das Instrument hin und wieder stimmen. Behandeln wir das Fahrzeug derart nachlässig, daß es zur Klapperkiste herunterkommt (entspricht Krankheiten, Verfall und Tod), oder sind wir in der Lage, seine Leistung mit bestimmten Maßnahmen zu kontrollieren, damit es wie ein neuer Porsche fährt? Atemarbeit ist eine Form des Einstimmens. Gleiches erfül­len auch Visualisierungen, Diät, Gymnastik, Meditation und ande­res. Möglicherweise ernähren wir uns mit qualitativ hochwertigem Essen, machen regelmäßig Körperübungen, haben intelligente Gesprächspartner oder eine Lernaufgabe, die den Mentalkörper anregt, und bemühen uns um emotional befriedigende Erfah­rungen. Doch was unternehmen wir, um die Seele zu streicheln und den Höheren Geist zu stimmen?

Schöpferische Visualisierung 1 Atem und Licht

Der Gebrauch der Energie des weißen Lichtes mit Atemübungen

• Vergewissere dich, daß du nicht gestört werden kannst – stell das Telefon ab.

• Setz dich bequem hin und schließe die Augen. Spüre deine Atmung. Atme tief, weich und verbinde Ein- und Ausatmung. Atme langsam ein und zähle dabei bis sieben – atme aus und zähle dabei bis sieben. Achte darauf, zwischen den Atemzügen keine Pausen zu machen. Atme fünf Minuten lang in diesem Rhythmus, indem das Einatmen jeweils sanft in das Ausatmen übergeht und umgekehrt das Ausatmen jeweils leicht in das Einatmen übergeht.

• Nun vertiefe und verlängere deine Atemzüge, so daß du bei jedem Atemzug bis zehn oder fünfzehn zählen kannst. Wähle eine Tiefenatmung die du fünf Minuten beibehalten kannst. Wenn du dich schwindlig fühlst oder es zu anstrengend wird, verringere die Atemlänge um ein oder zwei Zählpunkte. Übe solange, bis du deinen Rhythmus und die dir angemessene Atemdauer gefunden hast. Denke daran, daß du regelmäßig üben mußt, wodurch sich das Fassungsvermögen deiner Lunge vergrößert. Anfangs wirst du vielleicht nur imstande sein, einen Atemzug für die Zähldauer von sieben zu halten, doch mit der Übung wird sich die Länge der Atemzüge auf zehn, fünfzehn oder sogar zwanzig Zähleinheiten ausdehnen. Je tiefer du atmest, um so gesünder wirst du sein. Atme dabei tief aus dem Bauch.

• Gehe anschließend zu einer weichen Atmung über, atme dabei langsam, tief und verbunden, so daß es sich wie ein sanfter Energiestrom anfühlt, von dem dein Organismus durchflutet wird. Übe, indem du dir eine Kerzenflamme vor die Nase hältst. Deine Atemzüge sollen so sanft sein, daß die Flamme dabei nicht flackert.

• Während du verbunden, tief und weich atmest, ist es möglich, daß du Hitze oder Kribbeln im Körper verspürst. Das kommt von dem starken Energiefluß, während der Körper auf eine höhere Schwingungsrate eingestimmt wird.

• Visualisiere anschließend eine Säule aus reiner, weißgoldener Lichtenergie, die aus der reinsten Energiequelle kommt und dich vollkommen umschließt. Diese Lichtsäule hat weder Anfang noch Ende. Sie kommt von oben, durchflutet dich und ist in dem Boden rund um dich verankert.

• Nimm wahr, daß diese Säule mit der stärksten pulsierenden, elektrisch vibrierenden Energie gefüllt ist. Vertraue dieser leben­digen fließenden Lichtenergie. Sie heilt und transformiert dich.

• Atme dieses Licht in deinen Körper ein. Spüre, wie sich deine Lunge damit füllt und stelle dir vor, wie seine Heilkraft in jede Zelle strömt.

• Fühle, wie dieses Licht beim Einatmen durch die Poren deiner Haut aufgenommen wird, so als würde jeder Teil deines Wesens dieses Licht wie mit einem riesigen Staubsauger einsaugen. Spüre wie sich deine Lunge und dein gesamtes Wesen beim Einatmen ausdehnen.

• Stelle dir beim Ausatmen vor, daß das Licht aus deinen gesät­tigten Zellen durch die Poren der Haut hinausströmt. Visualisiere, daß das Licht in jeder Zelle wie eine Glühbirne ein­geschaltet wird. Danach ergießt es sich in die Organe und durch­flutet den Körper, bis es aus den Hautporen wieder austritt.

• Visualisiere, wie dieses Licht, gespeist von einer endlosen inne­ren Energiequelle, herausströmt. Während es fließt, löst es sämt­liche disharmonische Bestandteile wie Giftstoffe, Schlacken, Schadstoffe, Krankheiten, negative Emotionen, die innerhalb der Zellstruktur vorhanden sind, entlang seines Weges auf.

• Laß auch zu, daß sich während des Ausatmens Streß vom Körper ablöst. Du hast dich mit dieser machtvollen Lichtenergie umgeben. Nun vertraue, daß alle freigesetzten Substanzen durch die Kraft des Lichtes automatisch aufgelöst und/oder transfor­miert werden. Denn das Licht ist der sichtbare Teil der Schöpferkraft.

• Fühle, wie du dich ausdehnst und größer und grenzenlos wirst, indem du dieses Licht einatmest und alle Zellen damit füllst. Spüre beim Ausatmen, wie das Licht negative Schwingungen aus jeder Zelle mitnimmt, bevor es den Körper verläßt.