Stolz und Vorurteil

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9. KAPITEL

Eli­sa­beth wach­te fast die gan­ze Nacht an der Sei­te ih­rer Schwes­ter und hat­te am nächs­ten Mor­gen die Ge­nug­tu­ung, so­wohl dem Haus­mäd­chen, durch das Mr. Bingley sich schon über­aus früh­zei­tig nach Ja­nes Be­fin­den er­kun­dig­te, als auch den spä­ter nach­fra­gen­den Zo­fen sei­ner Schwes­tern eine güns­ti­ge Ant­wort er­tei­len zu kön­nen. Trotz die­ser Bes­se­rung sprach sie je­doch den Wunsch aus, ihre Mut­ter her­bit­ten zu dür­fen, da­mit sie mit ih­rer Er­fah­rung den Zu­stand der Kran­ken prü­fen kön­ne. Ein Schrei­ben die­ses In­halts wur­de so­gleich nach Long­bourn ge­schickt, und Mrs. Ben­net zö­ger­te nicht, der Auf­for­de­rung nach­zu­kom­men. Kurz nach dem Früh­stück war sie schon mit ih­ren bei­den jüngs­ten Töch­tern zur Stel­le.

Es hät­te Mrs. Ben­net wirk­lich auf­rich­tig be­küm­mert, Jane ernst­lich krank zu fin­den; aber nach­dem sie fest­ge­stellt hat­te, dass zu ir­gend­wel­cher Un­ru­he gar kein An­lass vor­lag, war ihr ein­zi­ger Wunsch, eine end­gül­ti­ge Ge­sun­dung mög­lichst hin­aus­zu­schie­ben, da ja mit der Krank­heit auch der Auf­ent­halt auf Ne­ther­field ein Ende fin­den wür­de. Sie schlug da­her ih­rer Toch­ter den Wunsch, nach Hau­se ge­bracht zu wer­den, rund­weg ab; und auch der Arzt, der bald nach ihr ein­ge­trof­fen war, riet, es nicht zu tun. Nach­dem sie Jane eine klei­ne Wei­le Ge­sell­schaft ge­leis­tet hat­ten, folg­ten Mrs. Ben­net und ihre drei Töch­ter Ca­ro­li­nes Ein­la­dung, ins Wohn­zim­mer her­un­ter­zu­kom­men: Bingley emp­fing sie, in­dem er die Hoff­nung aus­sprach, sie möge ihre Toch­ter nicht schlim­mer vor­ge­fun­den ha­ben, als den Um­stän­den nach zu er­war­ten ge­we­sen sei.

»Lei­der doch, Mr. Bingley«, war die Ant­wort. »Sie ist nicht kräf­tig ge­nug, um auf­zu­ste­hen. Dr. Jo­nes mein­te, an eine Heim­fahrt sei noch gar nicht zu den­ken. Wir müs­sen Sie also lei­der bit­ten, Ihre Gast­freund­schaft noch et­was län­ger in An­spruch zu neh­men.«

»Heim­fahrt!« rief Bingley aus. »Na­tür­lich kann da­von kei­ne Rede sein. Mei­ne Schwes­ter hät­te sich dem so­wie­so aufs Be­stimm­tes­te wi­der­setzt!«

»Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, gnä­di­ge Frau«, sag­te Ca­ro­li­ne so kalt, wie die Höf­lich­keit es ihr ge­ra­de noch er­laub­te, »Ihre Toch­ter wird mit al­ler er­denk­li­chen Lie­be ge­pflegt wer­den, so­lan­ge sie bei uns auf Ne­ther­field bleibt.«

Mrs. Ben­net war über­schweng­lich in ih­ren Dan­kes­äu­ße­run­gen.

»Ich wüss­te gar nicht«, schloss sie, »was ich ohne Ihre Freund­lich­keit tun soll­te. Jane fühlt sich sehr elend und lei­det schreck­lich dar­un­ter, wenn sie es auch mit der größ­ten Ge­duld von der Welt zu er­tra­gen ver­steht. So ist sie im­mer ge­we­sen, denn sie hat einen der lie­bens­wer­tes­ten Cha­rak­tere, den ich mir vor­stel­len kann. Wie oft sage ich zu mei­nen an­de­ren Töch­tern: nehmt euch ein Bei­spiel an ihr! Aber Ihre Zim­mer sind ganz ent­zückend, Mr. Bingley, und die­se Aus­sicht auf den Gar­ten ist wirk­lich rei­zend. Ich ken­ne kei­nen Land­sitz, der sich mit Ne­ther­field mes­sen könn­te. Sie wer­den uns doch nicht so bald wie­der ver­las­sen wol­len, hof­fe ich; ich hör­te, Sie ha­ben nur für so kur­ze Zeit ge­mie­tet.«

»Ich tue nun ein­mal al­les so plötz­lich«, er­wi­der­te Bingley. »Soll­te es mir ein­fal­len, Ne­ther­field ver­las­sen zu wol­len, dann wür­de ich wahr­schein­lich in­ner­halb von fünf Mi­nu­ten schon fort sein. Im Au­gen­blick füh­le ich mich je­doch sehr seß­haft hier.«

»Gera­de so habe ich Sie ein­ge­schätzt«, sag­te Eli­sa­beth.

»Sie fan­gen schon an, mich zu durch­schau­en?« frag­te er sie lä­chelnd.

»Oh ja – ich glau­be, Sie voll­kom­men zu ken­nen.«

»Ich wür­de das ja gern als ein Kom­pli­ment auf­fas­sen. Aber es ist doch ziem­lich er­bärm­lich, sich so leicht durch­schau­en zu las­sen.«

»Wie man’s nimmt; es ist, fin­de ich, gar nicht ge­sagt, dass ein schwie­ri­ger Cha­rak­ter bes­ser oder schlech­ter sein muss als der Ihre.«

»Liz­zy!« rief Mrs. Ben­net er­mah­nend, »ver­giss nicht, wo du dich be­fin­dest, und lass dich hier nicht so hem­mungs­los ge­hen, wie man es dir zu Hau­se be­dau­er­li­cher­wei­se er­laubt.«

»Ich wuss­te gar nicht«, fiel Bingley so­gleich ein, »dass Sie Cha­rak­tere zu le­sen ver­ste­hen. Es muss eine recht amüsan­te Be­schäf­ti­gung sein.«

»Ja, und am amüsan­tes­ten sind die schwie­ri­gen Fäl­le. Den einen Vor­teil ha­ben sie.«

»Auf dem Lan­de«, misch­te sich jetzt Dar­cy in die Un­ter­hal­tung, »wer­den Sie wohl schwer­lich sehr viel Ge­le­gen­heit er­hal­ten, Ihre Stu­di­en zu trei­ben. Die Ge­sell­schaft hier ist doch recht gleich­för­mig und eng be­grenzt.«

»Aber alle Men­schen än­dern sich so sehr in sich selbst, dass man stän­dig Neu­es an ih­nen ent­de­cken kann.«

»Al­ler­dings!« rief Mrs. Ben­net, die sich durch die Art, wie er über die länd­li­che Ge­sell­schaft ge­spro­chen hat­te, per­sön­lich ge­kränkt fühl­te. »Al­ler­dings! Sie kön­nen mir glau­ben, das kann man hier auf dem Lan­de ge­nau so er­le­ben wie in der Stadt.«

Nie­mand war auf einen sol­chen Aus­bruch ge­fasst ge­we­sen, und Dar­cy wand­te sich schwei­gend ab. Mrs. Ben­net nutz­te den ver­meint­li­chen Sieg über ihn zu ei­nem wei­te­ren Tri­umph aus.

»Ich weiß über­haupt nicht, worin der viel­ge­rühm­te Vor­zug Lon­d­ons be­ste­hen soll; etwa in den paar Ge­schäf­ten und Ver­gnü­gungs­stät­ten? Das Le­ben auf dem Lan­de ist doch un­ver­gleich­lich viel an­ge­neh­mer als das in der Stadt; fin­den Sie nicht auch, Mr. Bingley?«

»Wenn ich mich auf dem Lan­de be­fin­de«, ent­geg­ne­te er, »möch­te ich es nie wie­der ver­las­sen; doch wenn ich in der Stadt bin, geht es mir auch nicht viel an­ders. Bei­des hat sei­ne Vor­tei­le, und ich füh­le mich hier wie dort zu Hau­se.«

»Sie ha­ben eben die rich­ti­ge Ein­stel­lung. Aber der Herr dort«, und sie blick­te zu Dar­cy hin­über, »schi­en das Le­ben auf dem Lan­de für gar nichts zu er­ach­ten.«

»Du irrst dich, Mut­ter«, sag­te Eli­sa­beth, die an­fing, sich für ihre Mut­ter zu schä­men. »Du hast Mr. Dar­cy ganz falsch ver­stan­den. Er woll­te nur sa­gen, dass man auf dem Lan­de nicht so vie­le und so ver­schie­de­ne Men­schen an­trifft wie in der Stadt; und dar­in musst du ihm doch recht ge­ben.«

»Ge­wiss, Lieb­ling, das hat auch nie­mand be­haup­tet. Aber was die An­zahl be­trifft – ich glau­be nicht, dass es ir­gend­wo sonst einen so großen ge­sel­li­gen Kreis gibt wie ge­ra­de hier bei uns. Wir zum Bei­spiel ver­keh­ren in min­des­tens zwei Dut­zend Fa­mi­li­en!«

Nur aus Rück­sicht auf Eli­sa­beth ge­lang es Bingley, sei­nen Ernst hier­bei zu wah­ren. Sei­ne Schwes­ter war we­ni­ger fein­füh­lend und rich­te­te ih­ren Blick mit ei­nem viel­sa­gen­den Lä­cheln auf Dar­cy. In der Hoff­nung, ihre Mut­ter auf an­de­re Ge­dan­ken zu brin­gen, frag­te Eli­sa­beth, ob Char­lot­te Lu­cas seit ih­rer Ab­we­sen­heit ein­mal da­ge­we­sen wäre.

»Ja, sie be­such­te uns ges­tern mit ih­rem Va­ter. Ein un­ge­wöhn­lich net­ter Mensch, die­ser Sir Wil­liam! Fin­den Sie das nicht auch, Mr. Bingley? So ganz der Mann von Welt: vor­nehm und un­ge­zwun­gen; im­mer weiß er je­dem et­was Net­tes zu sa­gen. Das ver­ste­he ich un­ter Wohl­er­zo­gen­heit; und die Leu­te, die sich so wich­tig vor­kom­men, dass sie nicht ein­mal ih­ren Mund auf­ma­chen kön­nen, die ver­ken­nen völ­lig, dass sie auf falschem Wege sind.«

»Blieb Char­lot­te zum Es­sen?«

»Nein, sie woll­te durch­aus nach Hau­se. Ich neh­me an, man brauch­te sie in der Kü­che. Bei mir, Mr. Bingley, müs­sen das die Dienst­bo­ten tun. Mei­ne Töch­ter sind an­ders er­zo­gen wor­den. Aber je­der nach sei­nem Ge­schmack, und die Lu­cas-Töch­ter sind wirk­lich sehr lie­be Mäd­chen. Zu scha­de, dass sie nicht hübsch sind! Nicht, dass ich Char­lot­te nichts­sa­gend fin­de – aber sie ist ja auch un­se­re liebs­te Freun­din!«

»Sie schi­en mir eine sehr net­te jun­ge Dame zu sein«, sag­te Bingley.

»Oh ja, ge­wiss; aber Sie müs­sen zu­ge­ben, sie sieht un­be­deu­tend aus. Lady Lu­cas sagt es selbst oft ge­nug und be­nei­det mich um Ja­nes gu­tes Äu­ße­re. Ich möch­te nicht in den Feh­ler ver­fal­len, mei­ne ei­ge­nen Kin­der her­aus­strei­chen zu wol­len, aber ein so hüb­sches Mäd­chen wie Jane fin­det man nicht häu­fig. Ich wie­der­ho­le nur, was alle sa­gen; mei­nem ei­ge­nen Ur­teil wür­de ich na­tür­lich nicht ver­trau­en. Als sie erst fünf­zehn Jah­re alt war, ver­lieb­te sich ein Be­kann­ter mei­nes Bru­ders in Lon­don so sehr in sie, dass mei­ne Schwä­ge­rin täg­lich einen An­trag er­war­te­te. Doch bis wir ab­reis­ten, wur­de nichts dar­aus. Vi­el­leicht fand er sie zu jung. Im­mer­hin, er schrieb ein paar Ge­dich­te über sie, und die wa­ren gar nicht schlecht!«

»Und da­mit en­de­te sei­ne Lie­be«, un­ter­brach Eli­sa­beth un­ge­dul­dig. »Wahr­schein­lich nicht die ers­te, über die ein Ge­dicht hin­weg­ge­hol­fen hat. Wer hat wohl zu­erst die Ent­de­ckung ge­macht, dass Poe­sie ge­gen Lie­be hilft?«

»Ich hat­te bis­her an­ge­nom­men, dass Poe­sie die Nah­rung der Lie­be sei«, mein­te Dar­cy.

»Wenn die Lie­be kräf­tig und ge­sund ist, viel­leicht. Was ge­sund ist, kann auf je­dem Bo­den ge­dei­hen. Ist aber die Lie­be le­dig­lich eine schwäch­li­che, krän­keln­de Art Zu­nei­gung, dann be­darf es bloß ei­nes schö­nes So­netts, um sie en­den zu las­sen.«

Dar­cy lä­chel­te nur; und Eli­sa­beth fürch­te­te, ihre Mut­ter möch­te sich in der Pau­se, die folg­te, von Neu­em eine Blö­ße ge­ben. Sie über­leg­te krampf­haft, was sie noch sa­gen könn­te, aber ihr woll­te gar nichts ein­fal­len; und bald setz­te Mrs. Ben­net auch wie­der mit er­neu­ten Dan­kes­be­zeu­gun­gen ein, de­nen sie die­ses Mal auch noch eine Ent­schul­di­gung für die Mühe an­füg­te, die au­ßer­dem noch Liz­zy ma­che. Bingley ant­wor­te­te ihr freund­lich und höf­lich wie im­mer und zwang sei­ne Schwes­ter, eben­falls höf­lich zu sein. Das fiel Ca­ro­li­ne sehr schwer, und sie gab sich auch kei­ne große Mühe, ihre Ge­ring­schät­zung zu ver­ber­gen. Aber Mrs. Ben­net schi­en über ih­ren Be­such hoch­be­frie­digt und ließ bald dar­auf den Wa­gen an­span­nen. Auf die­ses Zei­chen schie­nen die bei­den jün­ge­ren Mäd­chen ge­war­tet zu ha­ben; sie hat­ten schon wäh­rend des gan­zen Be­su­ches et­was mit­ein­an­der zu flüs­tern ge­habt, und das Er­geb­nis war, dass die Jüngs­te Mr. Bingley an den Ball er­in­nern soll­te, den er auf Ne­ther­field ge­ben woll­te.

 

Ly­dia war ein kräf­ti­ges, gut ge­wach­se­nes Mäd­chen von fünf­zehn Jah­ren, mit ge­sun­den Far­ben in ih­rem froh­ge­laun­ten Ge­sicht. Als Lieb­ling­s­toch­ter ih­rer Mut­ter durf­te sie schon früh auf Ge­sell­schaf­ten er­schei­nen; das Selbst­ver­trau­en, das sie sich da­durch er­wor­ben hat­te, ent­wi­ckel­te sich all­mäh­lich zu ei­nem Selbst­be­wusst­sein, nicht zum we­nigs­ten durch den Um­gang mit den Of­fi­zie­ren, von de­nen be­stimmt im­mer ei­ni­ge, durch die Aus­sicht auf gu­tes Es­sen und lus­ti­ge Ge­sell­schaft an­ge­lockt, bei ih­rem On­kel zu Gast wa­ren. Sie zier­te sich da­her durch­aus nicht, ih­ren Auf­trag aus­zu­füh­ren, son­dern über­fiel Mr. Bingley gleich ohne Ein­lei­tung mit der Erin­ne­rung an sein Ver­spre­chen und füg­te hin­zu, es sei ganz un­glaub­lich, wenn er sich nicht dar­an hal­te. Sei­ne Ant­wort auf die­sen plötz­li­chen Über­fall klang wie Mu­sik in den Ohren Mrs. Ben­nets.

»Ich bin je­der­zeit be­reit, mein Wort ein­zu­lö­sen. So­bald Ihre Schwes­ter wie­der ge­sund ist, wer­de ich Sie bit­ten, den Tag für das Fest zu be­stim­men. Sie wür­den doch selbst kei­ne Freu­de am Tan­zen ha­ben, so­lan­ge Ihre Schwes­ter noch krank ist.«

Ly­dia er­klär­te sich ein­ver­stan­den.

»Ach ja, es ist viel bes­ser, wir war­ten ab, bis Jane wie­der wohl­auf ist; bis da­hin wird wahr­schein­lich Haupt­mann Car­ter wie­der nach Me­ry­ton zu­rück­ge­kehrt sein. Und wenn Sie Ihren Ball ge­ge­ben ha­ben«, füg­te sie hin­zu, »dann wer­de ich dar­auf be­ste­hen, dass die Of­fi­zie­re auch einen ver­an­stal­ten. Ich wer­de Oberst Fors­ter sa­gen, es sei eine Schan­de, wenn er sich nicht dazu be­reit er­klä­re.«

Mrs. Ben­net fuhr mit ih­ren bei­den Töch­tern ab, und Eli­sa­beth kehr­te so­gleich zu Jane zu­rück. So­mit bot sich den bei­den Da­men und Dar­cy end­lich die Ge­le­gen­heit, über Sit­te im All­ge­mei­nen und über die Ma­nie­ren ge­wis­ser Leu­te im be­son­de­ren zu re­den. Dar­cy je­doch konn­te durch nichts dazu be­wo­gen wer­den, in die Kri­tik ein­zu­stim­men, so vie­le An­spie­lun­gen auf dunkle Au­gen Ca­ro­li­ne auch ma­chen moch­te.

10. KAPITEL

Der fol­gen­de Tag ver­ging wie der ers­te. Mrs. Hurst und Ca­ro­li­ne hat­ten am Mor­gen ei­ni­ge Stun­den bei Jane zu­ge­bracht, die sich zwar lang­sam, aber merk­lich zu er­ho­len be­gann. Nach dem Abendes­sen sa­ßen alle wie­der im Wohn­zim­mer. Dar­cy schrieb, Ca­ro­li­ne saß ne­ben ihm und un­ter­brach ihn von Zeit zu Zeit mit der Bit­te, Grü­ße an sei­ne Schwes­ter von ihr aus­zu­rich­ten; Mr. Hurst und Bingley spiel­ten eine Par­tie Pi­quet,1 und Mrs. Hurst sah ih­nen da­bei zu.

Eli­sa­beth nahm sich eine Hand­ar­beit vor und ver­gnüg­te sich da­mit, Dar­cy und Ca­ro­li­ne zu be­ob­ach­ten. Die stän­di­gen Be­mer­kun­gen Ca­ro­li­nes, die sich bald auf sei­ne Schrift, bald auf die Gerad­heit sei­ner Zei­len, dann wie­der auf die Län­ge des Brie­fes be­zo­gen, und die un­ge­rühr­te Gleich­gül­tig­keit, mit der er die­se Be­mer­kun­gen an­hör­te, er­ga­ben ein ko­mi­sches Zwie­ge­spräch, das gut mit ih­rer Mei­nung von den bei­den über­ein­stimm­te.

»Wie wird sich Ihre Schwes­ter über den Brief freu­en!«

Kei­ne Ant­wort.

»Sie schrei­ben un­ge­wöhn­lich schnell!«

»Im Ge­gen­teil, ich schrei­be äu­ßerst lang­sam.«

»Wie vie­le Brie­fe Sie wohl im Lau­fe ei­nes Jah­res schrei­ben! Und über­dies noch Ge­schäfts­brie­fe! Wie ich so et­was ver­ab­scheue!«

»Dann trifft es sich ja sehr güns­tig, dass nicht Sie, son­dern ich sie schrei­ben muss.«

»Bit­te be­stel­len Sie Ih­rer Schwes­ter, dass ich es nicht er­war­ten kann, sie wie­der­zu­se­hen!«

»Ich habe ihr das ge­ra­de eben mit­ge­teilt.«

»Ich glau­be, Ihre Fe­der ist ge­spal­ten. Ge­ben Sie her, ich wer­de sie Ih­nen zu­recht­schnei­den. Das kann ich ganz be­son­ders gut!« »Vie­len Dank – ich schnei­de mir mei­ne Fe­dern lie­ber selbst.« »Wie kön­nen Sie nur im­mer so eben­mä­ßig schrei­ben?« Schwei­gen.

»Sa­gen Sie Ih­rer Schwes­ter, dass ich mich furcht­bar freue, zu hö­ren, dass sie sich wei­ter im Har­fen­spiel ver­voll­komm­net hat. Und las­sen Sie sie bit­te wis­sen, dass ich ganz ent­zückt bin von ih­rem klei­nen Ent­wurf für eine Tisch­de­cke; ich fän­de ihn Miss Grant­leys Ar­beit weit über­le­gen.«

»Wür­de es Ih­nen wohl viel aus­ma­chen, wenn ich Ihr Ent­zücken für einen spä­te­ren Brief auf­he­be? Ich habe jetzt nicht mehr ge­nug Platz, um ihm ganz ge­recht zu wer­den.«

»Ach, das macht nichts. Ich wer­de sie ja im Ja­nu­ar selbst tref­fen. Aber schrei­ben Sie ihr im­mer so lan­ge und so rei­zen­de Brie­fe?«

»Lang wer­den sie meis­tens; aber ob auch rei­zend, kann ich na­tür­lich nicht be­ur­tei­len.«

»Für mich gilt es als aus­ge­macht, dass je­mand, der aus dem Hand­ge­lenk so lan­ge Brie­fe ver­fas­sen kann, un­mög­lich schlech­te Brie­fe schreibt.«

»Als Kom­pli­ment war das schlecht ge­wählt, Ca­ro­li­ne!« rief ihr Bru­der her­über. »Dar­cy schreibt durch­aus nicht aus dem Hand­ge­lenk. Er über­legt im­mer viel zu lan­ge und sucht stets nach be­son­ders schö­nen Aus­drücken. Hab’ ich nicht recht, Dar­cy?«

»Je­den­falls sind un­se­re Brie­fe sehr ver­schie­den.«

»Ach«, pro­tes­tier­te Ca­ro­li­ne, »Charles schreibt schreck­lich un­or­dent­lich; er lässt Wor­te aus, und an­de­re streicht er wie­der durch.«

»Ja, mei­ne Ge­dan­ken fol­gen ein­an­der so schnell, dass ich gar nicht die Zeit habe, sie alle zu Pa­pier zu brin­gen; des­halb wer­den die Emp­fän­ger auch sel­ten klug aus mei­nen Brie­fen!«

»Ihre be­schei­de­ne Selbst­kri­tik ist ent­waff­nend, Mr. Bingley«, warf Eli­sa­beth ein.

»Nichts könn­te ver­kehr­ter sein, als einen Men­schen nach sei­ner Be­schei­den­heit be­ur­tei­len zu wol­len«, sag­te Dar­cy. »Im All­ge­mei­nen weist sie auf nichts an­de­res als auf man­geln­des Selbst­be­wusst­sein hin, und häu­fig ist sie bloß ein Prah­len mit um­ge­kehr­tem Vor­zei­chen.«

»Und zu wel­cher von bei­den Gat­tun­gen zählst du mein biss­chen Be­schei­den­heit?«

»Zur Prah­le­rei. Du bil­dest dir näm­lich in Wirk­lich­keit et­was ein auf dein un­or­dent­li­ches Ge­schreib­sel, da du im Stil­len meinst, das rüh­re von dem schnel­len Wech­sel dei­ner Ge­dan­ken her, und da du im Üb­ri­gen eine sol­che Flüch­tig­keit für recht in­ter­essant hältst. Et­was schnell zu er­le­di­gen reizt im­mer mehr, als et­was in Ruhe zu vollen­den. Als du heu­te Mor­gen Mrs. Ben­net ge­gen­über be­haup­te­test, du wür­dest Ne­ther­field, wenn du erst dazu ent­schlos­sen wärst, in­ner­halb von fünf Mi­nu­ten ver­las­sen, da woll­test du dich da­mit ei­ner löb­li­chen Ei­gen­schaft rüh­men; aber was ist schon lo­bens­wert an ei­ner Hast, die not­wen­dig al­les un­er­le­digt las­sen muss und die we­der dir selbst noch sonst je­man­dem einen Vor­teil bringt?«

»Hör’ auf!« rief Bingley. »Das gin­ge doch zu weit, woll­te man sich an je­dem Abend der tö­rich­ten Din­ge er­in­nern, die man am Mor­gen da­her­ge­re­det hat. Aber auf Ehre, ich mein­te, was ich sag­te, und ich mei­ne es im­mer noch. Ich hab mit mei­ner Hast wirk­lich nicht le­dig­lich ge­prahlt, um einen Ein­druck auf die Da­men zu ma­chen.«

»Ich glau­be dir schon, dass du meinst, was du sagst. Aber das über­zeugt mich noch lan­ge nicht, dass du tat­säch­lich so im Handum­dre­hen los­zie­hen wür­dest, wie du an­gibst. Ich weiß, dass du dich da­bei ge­nau so von ir­gend­ei­nem zu­fäl­li­gen Er­eig­nis lei­ten las­sen wür­dest wie je­der an­de­re Mensch. Wenn du schon auf dem Pfer­de sä­ßest und ein Freund sag­te zu dir: ›Bingley, bleib lie­ber noch eine Wo­che‹, dann wür­dest du höchst­wahr­schein­lich vom Pferd stei­gen und noch einen Mo­nat blei­ben.«

»In Ihren Au­gen ist es da­nach kei­ne gute Ei­gen­schaft, den Bit­ten ei­nes Freun­des ohne viel Fra­gen nach­zu­ge­ben?«

»Es spricht für kei­nen von bei­den, wenn der eine dem an­de­ren nach­gibt, ohne zu wis­sen, warum er es tut.«

»Mir scheint, Mr. Dar­cy, Sie ver­ste­hen eine wahr­haf­te Freund­schaft an­ders als ich. Wenn zwi­schen zwei Freun­den eine wirk­li­che Zu­nei­gung be­steht, dann wird der eine sich gern den Bit­ten des an­de­ren fü­gen, ohne auf eine wei­te­re Be­grün­dung zu war­ten. Ich spre­che jetzt nicht von dem be­son­de­ren Fall, den Sie eben mit Be­zug auf Mr. Bingley an­führ­ten. Da war­ten wir lie­ber, bis Um­stän­de ein­tre­ten, an de­nen sich sein Ver­hal­ten so oder so be­wei­sen lässt. Aber ganz all­ge­mein, wür­den Sie schlecht von ei­nem Men­schen den­ken, der auf das Ver­lan­gen sei­nes Freun­des ein un­wich­ti­ges Vor­ha­ben auf­schiebt, ohne dass dazu vie­le Wor­te und Er­ör­te­run­gen not­wen­dig sind?«

»Be­vor wir die Fra­ge wei­ter­ver­fol­gen, wäre es viel­leicht rich­ti­ger, uns über die Wich­tig­keit der Bit­te und über den Grad der Freund­schaft, die un­ser all­ge­mei­ner Fall ha­ben soll, zu ei­ni­gen.«

»Ja, eben!« rief Bingley, »und dazu noch über die Grö­ße, den Um­fang und wer weiß noch was der bei­den Men­schen; das spielt da­bei mehr mit, als Sie den­ken mö­gen, Miss Ben­net. Ich kann Ih­nen ver­si­chern, wenn Dar­cy nicht eine so lan­ge Lat­te wäre im Ver­gleich zu mir, ich wür­de nicht halb so viel auf ihn hö­ren. Bei ge­wis­sen Ge­le­gen­hei­ten und zu ge­wis­sen Zei­ten kann man sich nichts Schreck­li­che­res vor­stel­len als Dar­cy; be­son­ders in sei­nem ei­ge­nen Hau­se und an Sonn­tag­aben­den, wenn er nicht weiß, was er an­fan­gen soll.«

Mr. Dar­cy lä­chel­te; aber Eli­sa­beth glaub­te zu be­mer­ken, dass er sich ge­kränkt fühl­te, und un­ter­drück­te da­her ihr La­chen.

Ca­ro­li­ne mach­te kein Hehl dar­aus, dass sie sich für Dar­cy är­ger­te, und schalt ih­ren Bru­der weid­lich we­gen des Un­sinns, den er eben da­her­ge­re­det habe.

»Ich durch­schaue dich, Bingley«, sag­te jetzt Dar­cy, »du magst sol­che Dis­kus­sio­nen nicht.«

»Schon mög­lich. Sie en­di­gen all­zu leicht in Strei­te­rei­en. Ich wäre auf je­den Fall sehr dank­bar, wenn du und Miss Ben­net mit der Fort­set­zung war­ten wür­det, bis ich aus dem Zim­mer bin. Dann könnt ihr wei­ter über mich re­den, so viel ihr Lust habt.«

»Ich füge mich gern Ihrem Wunsch«, mein­te Eli­sa­beth, »und Ih­nen, Mr. Dar­cy, schla­ge ich vor, schrei­ben Sie lie­ber Ihren Brief fer­tig!«

Dar­cy folg­te ih­rem Rat und konn­te den Brief ohne wei­te­re Un­ter­bre­chun­gen be­en­den.

Als er da­mit fer­tig war, bat er die Da­men um et­was Mu­sik. Ca­ro­li­ne ließ sich nicht lan­ge bit­ten; nach­dem sie Eli­sa­beth höf­lich auf­ge­for­dert hat­te, doch an­zu­fan­gen, was die­se eben­so höf­lich und ent­schie­den auf­rich­tig ab­lehn­te, nahm sie am Kla­vier Platz, und Mrs. Hurst sang zu ih­rer Beglei­tung.

Wäh­rend Eli­sa­beth ne­ben ihr stand und in den No­ten blät­ter­te, die auf dem Kla­vier la­gen, fiel es ihr plötz­lich auf, dass Dar­cys Au­gen im­mer häu­fi­ger auf ihr ruh­ten. Den Ge­dan­ken, dass ein Mann wie Dar­cy sie be­wun­dern kön­ne, hielt sie für wi­der­sin­nig. Aber noch selt­sa­mer wäre es ja, über­leg­te sie, wenn er sie aus Ab­nei­gung im­mer wie­der an­sä­he. Sie nahm schließ­lich als ein­zig mög­li­che Er­klä­rung an, dass sie sei­ne Auf­merk­sam­keit wohl des­halb er­weckt habe, weil ir­gen­det­was an ihr, mit Dar­cys Ma­ßen ge­mes­sen, ganz be­son­ders un­voll­kom­men und ta­delns­wert sei. Die­se An­nah­me be­rei­te­te ihr kei­nen großen Kum­mer. Sie selbst moch­te ihn viel zu we­nig, als dass ihr an sei­ner Mei­nung son­der­lich ge­le­gen war.

Nach ei­ni­gen ita­lie­ni­schen Lie­dern stimm­te Ca­ro­li­ne einen schot­ti­schen Tanz an. Gleich dar­auf trat Dar­cy zu Eli­sa­beth und sag­te: »Wol­len wir die Ge­le­gen­heit, einen Schot­ti­schen zu tan­zen, un­ge­nutzt vor­über­ge­hen las­sen?«

Eli­sa­beth lä­chel­te, ant­wor­te­te aber nicht. Er wie­der­hol­te sei­ne Fra­ge, of­fen­bar er­staunt über ihr Schwei­gen.

 

»Oh, ich ver­stand Sie schon das ers­te Mal«, er­wi­der­te sie, »aber ich wuss­te nicht, was ich ant­wor­ten soll­te. Sie er­war­te­ten doch si­cher­lich, dass ich ›ja‹ sa­gen wür­de, da­mit Sie einen Grund mehr ha­ben, mich zu kri­ti­sie­ren. Aber mir macht es nun ein­mal Spaß, sol­che Er­war­tun­gen zu ent­täu­schen und den an­de­ren um sein spöt­ti­sches Ver­gnü­gen zu brin­gen. Ich kann Ih­nen da­her nur sa­gen, dass ich nicht die ge­rings­te Lust zu ei­nem Schot­ti­schen habe – und jetzt kri­ti­sie­ren Sie, wenn Sie es wün­schen!«

»Wie könn­te ich so et­was wün­schen!«

Auf die­se Ant­wort war Eli­sa­beth nicht ge­fasst ge­we­sen. Ei­gent­lich hat­te sie so­gar er­war­tet, ihn ver­letzt zu se­hen. Aber Dar­cy war so sehr in ih­ren Bann ge­ra­ten wie bis­her noch bei kei­ner Frau.

Ca­ro­li­ne sah oder ahn­te viel­mehr ge­nug, um ei­fer­süch­tig zu wer­den, und ihr Wunsch, Eli­sa­beth los zu sein, ver­lieh den Wor­ten, mit de­nen sie ih­rer lie­ben Freun­din Jane recht bal­di­ge Ge­ne­sung wünsch­te, einen Ton wärms­ter Auf­rich­tig­keit.

Von Zeit zu Zeit ver­such­te sie, Dar­cy zu ei­ner ab­fäl­li­gen Äu­ße­rung über Eli­sa­beth zu rei­zen, in­dem sie von sei­ner an­schei­nend be­vor­ste­hen­den Hei­rat mit ihr sprach und ihm das Glück aus­mal­te, das er in die­ser Ver­bin­dung fin­den wür­de.

»Ich kann nur hof­fen«, sag­te sie, als sie ein­mal am fol­gen­den Tag im Gar­ten spa­zie­ren gin­gen, »dass Sie Ih­rer Schwie­ger­mut­ter, so­bald Sie Ihr er­sehn­tes Ziel er­reicht ha­ben, auf eine takt­vol­le Wei­se bei­brin­gen kön­nen, wie viel an­ge­neh­mer sie ei­nem ist, wenn sie schweigt; wer weiß, viel­leicht brin­gen Sie es so­gar fer­tig, die bei­den jün­ge­ren Mäd­chen von ih­rem Of­fi­ziers­fie­ber zu hei­len. Und wenn ich Ih­nen auch noch die­sen dis­kre­ten Rat ge­ben darf, las­sen Sie sich’s an­ge­le­gen sein, das ge­wis­se klei­ne Et­was in Schran­ken zu hal­ten, das Ihre Au­ser­wähl­te an sich hat und das sie be­dau­er­li­cher­wei­se so ein­ge­bil­det und hoch­mü­tig er­schei­nen lässt.«

»Da­mit ha­ben sich doch ge­wiss Ihre Ratschlä­ge für mein häus­li­ches Glück nicht er­schöpft?«

»Oh nein! Sie dür­fen z. B. auch nicht ver­ges­sen, Por­träts von Ihrem zu­künf­ti­gen On­kel und Ih­rer Tan­te Phi­lips in der Ah­nen­ga­le­rie von Pem­ber­ley auf­zu­hän­gen. Am pas­sends­ten viel­leicht gleich ne­ben dem Bild Ihres Groß­on­kels, des Rich­ters. Sie ver­ste­hen – Mr. Phi­lips übt ja den glei­chen Be­ruf aus, wenn auch – sa­gen wir, in ei­ner an­de­ren Bran­che. Was Ihre Eli­sa­beth an­be­trifft, so hat es na­tür­lich kei­nen Sinn, ein Bild von ihr in Auf­trag zu ge­ben; denn wel­cher Künst­ler könn­te wohl solch wun­der­ba­ren Au­gen ge­recht wer­den?«

»Sie ha­ben recht, ih­ren Aus­druck auf der Lein­wand fest­zu­hal­ten, wäre tat­säch­lich nicht leicht; aber Far­be und Form und die un­ge­wöhn­lich fei­nen Wim­pern und Brau­en wür­de man schon wie­der­ge­ben kön­nen.«

In die­sem Au­gen­blick ka­men ih­nen aus ei­nem Sei­ten­weg Mrs. Hurst und Eli­sa­beth ent­ge­gen.

»Ich wuss­te nicht, dass ihr auch spa­zie­ren geht«, rief Ca­ro­li­ne et­was ver­le­gen aus, da sie fürch­te­te, ihre Un­ter­hal­tung kön­ne ge­hört wor­den sein.

»Ihr habt uns ganz ab­scheu­lich be­han­delt«, er­wi­der­te ihre Schwes­ter. »Wa­rum gebt ihr uns nicht Be­scheid, statt uns ein­fach da­von­zu­lau­fen?«

Und da­mit häng­te sie sich in Dar­cys frei­en Arm ein. Da auf dem Weg nur drei Men­schen ne­ben­ein­an­der ge­hen konn­ten, muss­te Eli­sa­beth hin­ter ih­nen zu­rück­blei­ben. Dar­cy emp­fand das Un­höf­li­che in Mrs. Hursts Be­tra­gen und sag­te: »Der Weg hier ist nicht breit ge­nug für uns alle vier. Ge­hen wir doch lie­ber in der Al­lee ein we­nig auf und ab.«

Eli­sa­beth ver­spür­te je­doch nicht die ge­rings­te Nei­gung, in ih­rer Ge­sell­schaft zu blei­ben, und ant­wor­te­te des­halb la­chend:

»Nein, nein; blei­ben Sie ru­hig hier. Sie bil­den eine so rei­zen­de Grup­pe zu drei­en, dass ein vier­ter nur stö­ren wür­de.«

Hei­ter eil­te sie wie­der ins Haus zu­rück, dop­pelt ver­gnügt bei dem Ge­dan­ken, dass sie nun bald nach Long­bourn heim­fah­ren konn­te. Jane fühl­te sich schon wohl ge­nug, um die­sen Abend ihr Zim­mer für ein paar Stun­den zu ver­las­sen.

1 Pi­quet (deutsch: Pi­kett oder Rum­mel­pi­kett, frü­her auch Pi­ket) ist ein Kar­ten­spiel für zwei Per­so­nen. Pi­quet kann aber auch zu drei oder mehr Per­so­nen ge­spielt wer­den. <<<