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Rudin

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– Das hindert Sie aber nicht, auch diese im Sinne zu haben, unterbrach ihn Darja Michailowna.

– Ich übergehe sie mit Schweigen, wiederholte Pigassow. – Alle jungen Mädchen im Allgemeinen sind in höchstem Grade geziert im Ausdrucke ihrer Gefühle. Erschrickt zum Beispiel ein junges Mädchen, erfreut oder betäubt sie Etwas, das Erste, was sie thut, ist, sie giebt ihrem Körper eine gewisse graziöse Biegung (dabei gab Pigassow seiner Gestalt eine angemessene Wendung und streckte die Arme von einander) und dann erst kreischt sie: ach! oder bricht in Lachen oder Schluchzen aus. Ein Mal übrigens – und dabei lächelte Pigassow wohlgefällig: – habe ich es bei einem außerordentlich geziemen Fräulein dahin gebracht, einen wahren, ungeheuchelten Gefühlsausdruck zu erzwingen!

– Auf welche Weise?

Pigassow’s Augen funkelten.

– Ich gab ihr von hinten mit einem Espenpfahle einen Stoß in die Seite. Wie sie aufschrie! Bravo! bravo! rief ich. Das war die Stimme der Natur, das war ein natürlicher Schrei. So müssen Sie es künftig halten.

Alle im Zimmer lachten auf.

– Was für einen Unsinn schwatzen Sie da, Afrikan Semenitsch! rief Darja Michailowna. – Sie meinen, ich werde Ihnen glauben, Sie hätten ein Mädchen mit einem Pfahle in die Seite gestoßen!

– »So wahr Gott lebt, mit einem Pfahle, mit einem ungeheuren, wie jene, die bei der Vertheidigung von Festungen gebraucht werden.

– Mais c’est une hoppour ce que vous dites là, monsieur, rief mit Entsetzen Mille. Boncourt, und warf einen strengen Blick auf die lachenden Kinder.

– Glauben Sie ihm doch nicht, sagte Darin Michailowna: – kennen Sie ihn denn nicht?

Die entrüstete Französin konnte sich aber lange nicht beruhigen und fuhr fort, vor sich zu brummen.

– Sie mögen mir glauben oder nicht, fuhr mit gelassener Stimme Pigassow fort: – ich betheuere aber, daß ich die reine Wahrheit gesagt habe. Wer könnte es denn besser wissen als ich? Dann werden Sie es wohl auch nicht glauben, daß unsere Nachbarin, die Tschepusow, mir selbst erzählt hat, merken Sie wohl, sie selbst hat mirs erzählt, daß sie ihren eigenen Neffen umgebracht hat?

– Wieder eine schöne Erfindung!

– Bitte, bitte! hören Sie und urtheilen Sie selbst. Vergessen Sie nicht, ich will sie nicht verleumden, ich habe sie sogar lieb, das heißt, so lieb man ein Weib haben kann, es ist im ganzen Hause bei ihr kein Buch auszutreiben, den Kalender ausgenommen, und lesen kann sie nicht anders als laut – diese Anstrengung treibt ihr den Schweiß auf die Stirne und sie klagt dann, daß ihr die Augen aus dem Kopfe springen wollten . . . Mit einem Wort, eine vortreffliche Frau, und ihre Dienstmädchen sind gut genährt. Warum sollte ich sie also verleumden?

– Nun! warf Darja Michailowna hin: – unser Afrikan Semenitsch hat sein Steckenpferd bestiegen – vor dem Abend steigt er nicht wieder herunter.

– Mein Steckenpferd . . . Die Weiber haben deren drei und kommen niemals von demselben herunter – außer etwa, wenn sie schlafen.

– Welches sind denn diese drei?

– Sticheln, Anspielen, Anklagen.

– Aber, Afrikan Semenitsch, sagte Darja Michailowna, Sie müssen gewiß nicht ohne Grund so sehr gegen die Frauen erbittert sein. Es muß Sie durchaus irgend Eine . . .

– Beleidigt haben, wollen Sie sagen? unterbrach sie Pigassow.

Darja Michailowna wurde etwas verwirrt; es fiel ihr die unglückliche Ehe Pigassow’s ein . . . und sie nickte bloß mit dem Kopfe.

– Es ist wahr, mich hat ein Weib beleidigt, erwiederte Pigassow, – obgleich es eine gute, sehr gute Frau war . . .

– Wer war denn das?

– Meine Mutter, brachte Pigassow halblaut hervor.

– Ihre Mutter-? Wie konnte die Sie wohl kränken?

– Dadurch, daß sie mich zur Welt gebracht hat. Darja Michailowna zog die Brauen zusammen.

– Mich dünkt, sagte sie: – unsere Unterhaltung nimmt eine trübe Wendung . . . Constantin, spielen Sie uns doch die neue Etüde von Thalberg vor . . . Vielleicht werden die Töne der Musik Afrikan Semenitsch bezähmen. Hat es doch Orpheus über wilde Thiere vermocht.

Constantin Diomiditsch setzte sich an’s Clavier und trug die Etüde zu voller Befriedigung vor. Anfangs hörte Natalia mit Aufmerksamkeit zu, fuhr aber dann in ihrer Arbeit wieder fort.

– Merci, c’est charmant, äußerte Darja Michailowna: – ich liebe den Thalberg. Il est si distinguè, Worüber sinnen Sie, Afrikan Semenitsch?

– Ich dachte, begann langsam Pigassow: – es giebt drei Sorten von Egoisten, solche, welche selbst leben und Andere leben lassen; Egoisten, welche selbst leben und Andere nicht leben lassen, und endlich solche, welche weder selbst leben, noch Andere leben lassen . . . Die Weiber gehören größtentheils zu der dritten Gattung.

– Wie liebenswürdig! Was mich aber wundert, Afrikan Semenitsch, das ist die Zuversicht in Ihren Reden: Sie urtheilen, als könnten Sie niemals irren.

– Bewahre! auch ich kann mich irren; auch der Mann kann sich irren! aber, wissen Sie, worin der Unterschied besteht zwischen unserem Irren und dem eines Weibes? Sie wissen es nicht? Ich will es Ihnen sagen: ein Mann zum Beispiel kann sagen, zweimal zwei mache nicht vier, sondern fünf oder drei und einhalb; ein Weib aber wird sagen: zweimal zwei macht – ein Stearinlicht.

– Das habe ich, dünkt mich, schon einmal gehört . . . Erlauben Sie mir aber die Frage, in welcher Beziehung steht Ihre Idee von den drei Gattungen Egoisten zu der Musik, die wir soeben gehört haben?

– Durchaus in keiner; ich habe gar nicht auf die Musik gehört.

– Nun, mein Bester, ich sehe, »Sie sind unverbesserlich, ich ziehe mich zurück,« erwiderte Darja Michailowna, einen Vers aus Gribojedaw variirend. – Was lieben Sie denn, wenn selbst Musik Sie nicht anspricht? Literatur etwa?

– Die Literatur liebe ich, aber nicht die der Gegenwart.

– Weshalb.

– Das will ich Ihnen sagen. Vor Kurzem bei einer Ueberfahrt über die Oka traf ich mit einem Herrn zusammen. Die Fähre legte bei einer steilen Stelle an: die Equipage mußte durch Menschenhände hinaufgeschleppt werden. Jener Herr hatte eine außerordentlich schwere Calesche. Während die Fährleute sich bei dem Hinaufziehen des Fuhrwerks abarbeiteten, stand der Herr auf der Fähre und stöhnte, daß man ordentlich Mitleid mit ihm haben konnte . . . Da haben wir, fiel mir ein, eine neue Anwendung des Systems der getheilten Arbeit! So ist es auch mit der Literatur der Gegenwart: Andere ziehen und verrichten die Arbeit, und sie stöhnt.

Darja Michailowna lächelte.

– Und das nennt sich ein Spiegelbild des Lebens der Gegenwart, fuhr der unerbittliche Pigassow fort: – tiefe Sympathie für die socialen Fragen und wer weiß wie noch . . . Ach, über diese hochtönenden Worte!

– Die Frauen aber, die Sie so angreifen, sie wenigstens gebrauchen keine hochtönenden Worte.

Pigassow zuckte die Achseln.

– Sie gebrauchen sie nicht, weil sie sich darauf – nicht verstehen.

Darja Michailowna erröthete leicht.

– Sie werden etwas dreist, Afrikan Semenitsch! bemerkte sie mit erzwungenem Lächeln.

Alle im Zimmer wurden still.

– Wo liegt Solotonoscha? fragte auf einmal einer der Knaben Bassistow.

– Im Gouvernement Poltawa, mein Lieber, nahm Pigassow das Wort: – im Herzen des Schopflandes.3 (Er war froh, der Unterhaltung eine andere Wendung geben zu können.) – Wir sprachen von Literatur, fuhr er fort: – wenn ich Geld übrig hätte, so würde ich ohne Weiteres kleinrussischer Dichter werden.

– Was soll denn das noch? ein schöner Dichter! erwiederte Darja Michailowna: – kennen Sie denn die kleinrussische Sprache?

– Nicht im Mindesten; das ist aber auch nicht nöthig.

– Wie so nicht nöthig?

– Ganz einfach! Man nehme nur einen Bogen Papier . und schreibe oben darauf: »Duma«;4 dann stelle man eine Anzahl Worte ohne all und jeden Sinn zusammen, füge nur einige Kleinrussische Interjectionen, wie: graje, grase, woropaje, hopp, hopp! oder Etwas in dieser Art hinzu, und das Ding ist fertig. Dann schicke man es in die Druckerei und gebe es heraus. Der Kleinrusse wird es lesen, den Kopf auf die Hand fallen lassen und gewiß dabei Thränen vergießen. Das ist nun ein; mal so eine gefühlvolle Seele!

– Ich bitte Sie! rief Bassistow. – Was erzählen Sie da? Da hört aber Alles auf. Ich habe in Kleinrußland gelebt, liebe das Land und kenne die Sprache «graje, graje, woropaje« ist ein vollständiger Unsinn.

– Möglich, der Schopfkurt würde aber doch Thränen dabei vergießen. Sie sagen die Sprache . . . Giebt es aber denn eine kleinrussische Sprache? Ich bat einmal einen Kleinrussen, mir irgend eine Phrase zu übersetzen, und wie glauben Sie, daß er sie übersetzt hat? er wiederholte fast genau die von mir vorgesprochenen Worte, nur daß er durchgängig i in ü verwandelte. Ist das etwa nach Ihren Begriffen eine Sprache? eine selbstständige Sprache? Bevor ich Ihnen das zugebe, lasse ich meinen besten Freund in einem Mörser zerstoßen . . .

Bassistow wollte ihm etwas entgegnen.

– Lassen Sie ihn, sagte Darja Michailowna, – Sie wissen ja, daß man von ihm außer Paradoxen nichts zu hören bekommt.

 

Pigassow lächelte boshaft. Ein Diener erschien und meldete die Ankunft Alexandra Pawlowna’s und ihres Bruders.

Darja Michailowna erhob sich, um ihre Gäste zu empfangen.

– Guten Tag, Alexandrine! sagte sie, ihr entgegengehend: – wie schön von Ihnen, daß Sie gekommen sind . . . Guten Tag, Sergei Pawlowitsch!

Wolinzow drückte Darja Michailowna die Hand und trat aus Natalia zu.

– Nun, und der Baron, Ihr neuer Bekannter, wird er heute kommen? fragte Pigassow.

– Ja, er wird kommen.

– Es soll ja ein großer Philosoph sein: wirft mit Hegel um sich.

Darja Michailowna antwortete nichts, ließ Alexandra Pawlowna auf der Couchette Platz nehmen und setzte sich selbst neben sie.

– Die Philosophie, fuhr Pigassow fort: – der höhere Gesichtspunkt! Sind sie mir zum Ekel geworden, diese höheren Gesichtspunkte! Und was kann man aus der Höhe sehen? Ich denke, kauft Jemand ein Pferd, so wird er nicht erst einen Thurm besteigen, um es zu beschauen!

– Dieser Baron wollte Ihnen einen Aufsatz bringen? fragte Alexandra Pawlowna.

– Ja, einen Aufsatz, erwiederte Darin Michailowna mit übertriebener Gleichgültigkeit: – über die Beziehungen des Handels zu der Industrie in Rußland . . . Erschrecken Sie aber nicht: wir werden das jetzt nicht lesen . . . Ich habe Sie nicht deshalb eingeladen. Le baron est aussi aimable que savant. Und spricht sehr gut russisch! C’est un vrai torrent . . . il vous entraiane.

– Er spricht so gut russisch, brummte Pigassow: – daß er verdient hat, französisch gelobt zu werden.

– Brummen Sie nur, Afrikan Semenitsch, brummen Sie nur immer zu . . . das paßt sehr gut zu Ihrem verwühlten Haar . . . Warum kommt er aber nicht? Wissen Sie aber, mossieurs at mesdames, setzte Darja Michailowna, sich im Kreise umsehend, hinzu: – wir wollen in den Garten gehen. Bis zum Essen ist es noch eine Stunde und das Wetter ist so herrlich . . .

Die ganze Gesellschaft erhob sich und begab sich in den Garten.

Der Garten Darja Michailowna’s reichte bis an den Fluß. Es waren in demselben viele dunkle und duftige Alleen alter Lindenbäume, die in smaragdgrüne Lichtungen mit vielen Lauben aus Akazien und Fliederbäumen ausliefen.

Wolinzow in Begleitung von Natalia und Mlle. Boncourt hatten sich in das Dickicht des Gartens vertieft. Wolinzow ging neben Natalia her und schwieg. Mlle. Boncourt folgte in einiger Entfernung.

– Womit haben Sie sich heute beschäftigt? fragte endlich Wolinzow und streichelte dabei die Spitze seines schönen, dunkelblonden Schnurrbartes.

Er war seiner Schwester sehr ähnlich, doch zeigten seine Gesichtszüge weniger Beweglichkeit und Leben und seine Augen, hübsch und sanft, hatten einen etwas schwermüthigen Ausdruck.

– Mit Wenigem, erwiederte Natalia: – ich habe das Schelten Pigassow’s mit angehört, habe am Stickrahmen genäht und habe gelesen.

– Und was haben Sie gelesen?

– Ich habe . . . die Geschichte der Kreuzzüge gelesen, brachte Natalia mit einigem Stocken hervor.

Wolinzow blickte sie an.

– Oh, sagte er endlich: – das muß interessant sein.

Er riß einen Zweig ab und fächelte damit in der Luft. Sie gingen noch etwa zwanzig Schritte weiter.

– Was für ein Baron ist das, dessen Bekanntschaft Ihre Mama gemacht hat? fragte dann wieder Wolinzow.

– Ein Kammerjunker, seit Kurzem angekommen; Mama lobt ihn sehr.

– Ihre Mama giebt sich leicht dem ersten Eindrucke hin.

– Ein Beweis, daß ihr Herz noch jugendlich fühlt, bemerkte Natalia.

– Gewiß. Ich werde Ihnen bald Ihr Pferd zuschicken. Es ist schon fast ganz zugeritten. Es soll mir gleich im Galopp vom Platz, dazu muß ich es bringen.

– Merci . . . Es macht mich aber wirklich verlegen. Sie reiten es selbst zu . . . das soll ja sehr angreifend sein.

– Um Ihnen das geringste Vergnügen zu bereiten, Sie wissen es, Natalia Alexejewna, bin ich bereit . . . würde ich . . . nicht solche Kleinigkeiten . . .

Wolinzow stockte.

Natalia blickte ihn freundlich an und sagte nochmals: merci.

– Sie wissen, fuhr Sergei Pawlitsch nach längerem Schweigen fort: – es giebt Nichts . . . Doch warum « sage ich dass Sie wissen ja Alles.

In diesem Augenblicke erschallte die Glocke im Hause.

– Ah! la cloche du diner! rief Mlle. Boncourt: – rentons.

»Quel dommage,« dachte bei sich die alte Französin, als sie hinter Natalia und Wolinzow die Stufen zur Terrasse hinaufstieg: – »quel dommage que ce charmant garcon ait peu de ressources dans la conversation. . . was man etwa so wiedergeben könnte: du bist ganz nett, mein Lieber, aber etwas beschränkt.

Der Baron kam nicht zum Mittage. Man wartete eine halbe Stunde auf ihn. Bei Tische wollte es mit der Unterhaltung nicht recht fort. Sergei Pawlitsch blickte fortwährend Natalia an, neben welcher er saß, und schenkte ihr eifrig Wasser in’s Glas. Pandalewski bemühete sich vergeblich, seine Nachbarin, Alexandra Pawlowna, zu unterhalten: er zerfloß in Liebenswürdigkeiten, während es ihr Mühe kostete, das Gähnen zu unterdrücken.

Bassistow machte Brodkügelchen und dachte an Nichts; selbst Pigassow war verstummt, und als Darja Michailowna ihm bemerkte, daß er heute nicht liebenswürdig sei, antwortete er mürrisch: – Wenn bin ich denn liebenswürdig? Es ist nicht meine Art . . . und setzte mit bitterem Lächeln hinzu: – haben Sie nur Geduld; ich bin ja nur Kwas, ordinairer russischer Kwas; wenn aber Ihr Kammerjunker . . .

– Bravo! rief Darja Michailowna. – Pigassow wird eifersüchtig, zum Voraus eifersüchtig!

Pigassow jedoch erwiederte nichts darauf, sondern schaute finster vor sich hin.

Es schlug sieben Uhr und Alle versammelten sich wieder im Gastzimmer.

– Es scheint, er wird nicht kommen, sagte Darja Michailowna . . . Doch plötzlich ließ sich das Rollen eines Wagens vernehmen, ein mittelgroßer Tarantaß lenkte in den Hof und nach einigen Minuten erschien ein Diener im Gastzimmer und reichte Darja Michailowna einen Brief auf einem kleinen silbernen Präsentirteller. Sie durchlief denselben bis zum Ende und fragte dann, zum Diener gewendet:

– Und wo ist der Herr, der diesen Brief gebracht hat?

– Er ist im Wagen sitzen geblieben. Befehlen Sie, ihn herein zu nöthigen?

– Bitte ihn her.

Der Diener verschwand.

– Ist das nicht ärgerlich, denken Sie doch, fuhr Darja Michailowna fort: – der Baron hat die Weisung bekommen, sogleich nach Petersburg zurückzukehren. Er schickt mir feinen Aufsatz durch einen Herrn Rudin, seinen Freund. Der Baron wollte mir denselben vorstellen – er sagt von ihm viel Gutes. Doch wie das störend ist! ich hatte darauf gerechnet, der Baron werde hier einige Zeit zubringen . . .

– Dimitri Nikolaitsch Rudin, meldete der Diener.

III

In’s Zimmer trat ein Mann von fünfunddreißig Jahren, hohem Wachse, etwas gebückter Haltung, kraushaarig und von dunkler Gesichtsfarbe, mit unregelmäßigen, aber ausdrucksvollen und klugen Zügen, feuchtem Glanze in den lebhaften, dunkelblauen Augen, gerader und breiter Nase und anmuthig gezeichneten Lippen. Sein Anzug war nicht neu und eng, als wäre er demselben entwachsen.

Gewandt trat er auf Darja Michailowna zu, entbot ihr einen kurzen Gruß, sagte, daß ihn schon längst nach der Ehre, ihr dargestellt zu werden, verlangt habe und daß sein Freund, der Baron, es sehr bedauere, nicht persönlich Abschied von ihr haben nehmen zu können.

Die feine Stimme Rudin’s entsprach weder seinem hohen Wachse, noch feiner breiten Brust.

– Nehmen Sie Platz . . . es freut mich, Sie kennen zu lernen, sagte Darja Michailowna und nachdem sie ihn der ganzen Gesellschaft vorgestellt hatte, fragte sie, ob er aus dieser Gegend oder angereist sei?

– Meine Besitzung liegt im T . . .schen Gouvernement, erwiederte Rudin, den Hut auf den Knieen haltend: – ich bin seit Kurzem hier. Ich bin in Geschäften hergekommen und habe meinen Wohnsitz für’s Erste in Ihrer Kreisstadt genommen.

– Bei wem?

– Beim Doctor. Er ist ein alter Universitätsfreund von mir.

– Ah! beim Doktor . . . Man lobt ihn. Er soll, wie man sagt, seine Sache verstehen. Und der Baron, seit wann sind Sie mit ihm bekannt?

– Ich traf ihn im vergangenen Winter in Moskau und habe jetzt ungefähr eine Woche bei ihm zugebracht.

– Ein sehr gebildeter Mann – der Baron!

– Gewiß.

Darja Michailowna führte die mit Kölnischem Wasser getränkte Ecke ihres Taschentuches an die Nase.

– Sie stehen vermuthlich im Staatsdienste? fragte sie.

– Wer? Ich?

– Ja. Sie!

– Nein . . . Ich habe den Dienst verlassen.

Ein kurzes Schweigen trat ein, dann wurde die Unterhaltung wieder allgemein.

– Dürfte ich wohl fragen, begann Pigassow, sich zu Rudin wendend: – Sie kennen gewiß den Inhalt des Aufsatzes, den der Herr Baron geschickt hat?

– Ich kenne ihn.

– Jener Aufsatz berührt die Beziehungen des Handels . . . oder, besser gesagt – der Industrie zum Handel in unserem Vaterlande . . . So, dünkt mich, hatten Sie die Gefälligkeit zu sagen, Darja Michailowna?

– Ja, es ist darin die Rede davon, äußerte Darja Michailowna, die Hand an die Stirn führend.

– Ich verstehe mich freilich schlecht auf solche Dinge, fuhr Pigassow fort: – muß jedoch gestehen, daß mir allein schon der Titel des Aufsatzes sehr . . . wie sag’ ich das gelinde? . . . sehr dunkel und confus vorkommt.

– Woher scheint Ihnen das?

Pigassow lächelte und warf einen Seitenblick aus Darja Michailowna.

– Ist dieser Titel Ihnen denn klar? äußerte er, sein Fuchsgesicht wieder zu Rudin wendend.

– Mir? Ja gewiß!

– Hm . . . Freilich, Sie müssen das besser wissen.

– Haben Sie Kopfschmerzen? fragte Alexandra Pawlowna Darja Michailowna.

– Nein, es ist nichts . . . c’est nerveux.

– Dürste ich wohl fragen, lenkte Pigassow, mit etwas näselnder Stimme wieder ein: – Ihr Bekannten der Herr Baron Muffel . . . so, glaube ich, heißt er?

– Ganz recht.

– Beschäftigt sich der Herr Baron Muffel speziell mit politischer Oekonomie, oder widmet er dieser anziehenden Wissenschaft nur so nebenbei die Mußestunden, welche er nach den weltlichen Vergnügungen und Dienstobliegenheiten erübrigen kann?

Rudin blickte Pigassow scharf an.

– Der Baron ist in diesem Fache Dilettant, erwiederte er mit leichtem Erröthen: – es ist aber viel Wahres und Interessantes in seinem Aufsatze.

– Ich kann darüber nicht mit Ihnen disputieren, da mir der Aussatz unbekannt ist . . . Ich erlaube mir aber die Frage: Ihr Freund, der Baron Muffel, geht vermuthlich in dem Aufsatze mehr von allgemeinen Theorien als von Thatsachen aus?

– Er bietet sowohl Thatsachen als auch Theorien, die sich auf Thatsachen stützen.

– So, so. Meiner Meinung nach, Sie werden erlauben . . . ich darf wohl gelegentlich mein Wort dazu geben: ich habe drei Jahre in Dorpat zugebracht . . . alle diese, so genannten allgemeinen Theorien, Hypothesen, Systeme . . . nehmen Sie es nicht übel, ich bin Provinziale, nehme kein Blatt vor den Mund . . . taugen alle zu nichts. Das ist Alles nur Klügelei – um die Leute zu bethören. Gebt uns Facta, meine Herren, weiter fordern wir nichts von Euch.

– Wirklich! erwiederte Rudin. – Aber der Sinn der Facten muß doch gedeutet werden!

– Allgemeine Theorien, fuhr Pigassow fort: – nicht ausstehen kann ich sie, diese allgemeinen Theorien, Uebersichten, Schlußfolgerungen! Das stützt sich Alles auf sogenannte Ueberzeugungen; ein Jeder faselt von seinen Ueberzeugungen, und verlangt noch dazu, daß man sie respectire, daß man sich mit dergleichen befasse . . . Oh! Oh! Und Pigassow schüttelte mit der Faust in der Luft. Pandalewski lachte auf.

– Herrlich! sagte Rudin: – es giebt also, Ihrer Ansicht nach, keine Ueberzeugungen.

– Nein – es giebt keine.

– Das ist Ihre Ueberzeugung?

– Ja.

– Wie können Sie nun sagen, es gäbe keine? Da haben Sie eben eine ausgesprochen.

Alle im Zimmer lächelten und warfen sich Blicke zu.

– Erlauben Sie, erlauben Sie aber, begann wieder, Pigassow . . .

Doch Darja Michailowna klatschte in die Hände und rief: bravo, bravo, geschlagen, Pigassow ist geschlagen! und nahm sachte den Hut aus Rudins Händen.

– Halten Sie ein wenig ein mit der Freude, gnädige Frau: ein wenig Geduld! sagte Pigassow ärgerlich. – Es kommt nicht darauf an, mit Ueberlegenheitsmiene ein witziges Wort abzuschießen, beweisen soll man, widerlegen . . . Wir sind vom Gegenstande unseres Streites abgekommen.

– Erlauben Sie, bemerkte Rudin gelassen: – die Sache ist ganz einfach. Sie glauben nicht an den Nutzen allgemeiner Theorien, Sie glauben nicht an Ueberzeugungen.

 

– Ich glaube nicht, glaube daran nicht, an nichts glaube ich!

– Sehr gut. Sie sind Skeptiker.

Ich sehe nicht ein, wozu uns dies gelehrte Wort nützen soll. Indessen . . .

– Unterbrechen Sie doch nicht, mischte sich Darja Michailowna in’s Gespräch.

– Jetzt geht es los! sagte Pandalewski schmunzelnd vor sich hin.

– Dieses Wort drückt meinen Gedanken aus, fuhr Rudin fort. Sie verstehen es: weshalb sollte ich es nicht gebrauchen? Sie glauben an nichts . . . Wie glauben Sie denn an ein Factum?

– Wie? das ist aber schön! Ein Factum ist eine bekannte Sache, ein Jeder weiß, was ein Factum ist . . . Ich urtheile darüber aus Erfahrung, nach eigener Empfindung.

– Die Empfindung kann Sie aber täuschen! Die Empfindung sagt Ihnen, daß die Sonne sich um die Erde dreht, oder . . . oder, vielleicht theilen Sie Kopernikus Ansicht nicht? Sie glauben auch ihm nicht?

Von Neuem überflog ein Lächeln die Gesichter, Aller Augen waren aus Rudin gerichtet. »Ein ganz gescheidter Mensch,« dachte Jeder,

– Sie gefallen sich in Scherzen, sagte Pigassow. – Freilich, das ist sehr originell, gehört aber nicht zur Sache.

– In dem, was ich bis jetzt gesagt habe, erwiederte Rudin: – war leider sehr wenig Originelles. Alles dies ist schon längst bekannt, und ist tausendmal wiederholt worden. Nicht darauf kam es an . . .

– Aber worauf denn? fragte Pigassow, mit leichtem Anflug von Unverschämtheit.

Er pflegte, wenn er stritt, mit spöttischen Ausfällen gegen seinen Widerpart anzufangen, dann grob zu werden, und endlich schmollend zu verstummen.

– Ich will Ihnen sagen, woraus, fuhr Rudin fort: – ich kann mich wirklich nicht, ich muß es gestehen, eines tiefen Bedauerns erwehren, wenn verständige Leute in meiner Gegenwart herfallen über . . .

– Ueber Systeme! unterbrach ihn Pigassow.

– Nun, meinetwegen, über Systeme. Was bringt Sie dies Wort so außer sich? Jedes System stützt sich ja auf die Kenntniß der Grundgesetze des Lebens . . .

– Aber ich bitte Sie, die kann man doch nicht kennen, nicht ergründen . . .

– Erlauben Sie. Freilich, nicht Jedem sind sie zugänglich, und der Mensch ist dem Irrthum unterworfen. Sie werden mir aber wahrscheinlich zugeben, daß Newton, zum Beispiel, einige dieser Grundgesetze dennoch entdeckt hat. Das war ein Genie, zugestanden; die Entdeckungen, die geniale Geister machen, sind aber eben dadurch groß, daß sie zum Gemeingute Aller werden. Das Bestreben, allgemeine Gesetze aus partiellen Erscheinungen herauszufinden, bildet eine Grundeigenschaft des menschlichen Geistes, und unsere ganze Bildung . . .

– Dahin also wollten Sie! unterbrach ihn wiederum mit gedehnter Stimme Pigassow. – Ich bin ein praktischer Mensch und vertiefe mich nicht gern in diese metaphysischen Spitzfindigkeiten.

– Sehr wohl! Das steht bei Ihnen. Beachten Sie indessen, daß schon der Wille allein, ausschließlich ein praktischer Mensch zu sein, an und für sich ein System vorstellt, eine Theorie . . .

– Bildung! sagten Sie, unterbrach ihn Pigassow: – Sie glauben wohl, mich mit diesem Wort aus der Fassung zu bringen! Wir haben sie sehr nöthig, diese angepriesene Bildung! Nicht einen kupfernen Groschen möchte ich für diese Ihre Bildung hingeben!

– Sie disputiren aber grundschlecht, Afrikan Semenitsch! bemerkte Darja Michailowna, im Innern sehr befriedigt durch die Ruhe und weltmännische Artigkeit ihres neuen Gastes. – »C’est un homme comme il faut« dachte sie, Rudin’s Gesicht mit Wohlwollen betrachtend: »Ich muß ihn gewinnen.« Die letzten Worte sagte sie in Gedanken russisch.

– Ich werde es nicht unternehmen, fuhr Rudin nach einigem Schweigen fort, – die Bildung zu vertheidigen: – sie bedarf meiner Vertheidigung nicht. Sie mögen dieselbe nicht . . . Jeder hat feinen eigenen Geschmack. Es würde uns übrigens auch zu weit führen. Erlauben Sie mir nur, Sie an einen alten Spruch zu erinnern: »Jupiter, du wirst böse, folglich hast du Unrecht!« Ich wollte sagen, daß alle diese Ausfälle auf Systeme, allgemeine Theorien u.s.w. deshalb eben so zu bedauern sind, weil mit den Systemen zugleich die Menschen das Wissen überhaupt, die Wissenschaft und den Glauben an eine solche, verleugnen, folglich auch den Glauben an sich selbst, an die eigene Kraft. Die Menschen bedürfen aber dieses Glaubens: von Eindrücken allein können sie nicht leben, es wäre sündhaft, wenn sie vor dem Gedanken Scheu hätten und ihm nicht Vertrauen schenkten. Der Skeptizismus hat sich von jeher durch Unfruchtbarkeit und Ohnmacht ausgezeichnet . . .

– Das sind alles Worte! murrte Pigassow.

– Vielleicht. Erlauben Sie mir aber, Ihnen zu bemerken, daß mit diesem Ausrufe »Das sind nur Worte,« wir uns oft der Nothwendigkeit entheben, etwas Gescheidteres als nur Worte zu sagen.

– Wie? fragte Pigassow und kniff die Augen zusammen.

– Sie haben verstanden, was ich Ihnen sagen wollte, erwiederte Rudin, mit unwillkührlicher, doch sofort unterdrückter Ungeduld. – Ich wiederhole es, wenn der Mensch keinen festen Grund hat, an den er glaubt, keinen Boden, aus dem er sicher fußt, wie kann er sich dann Rechenschaft geben von den Bedürfnissen, der Bedeutung, der Zukunft seines Volkes? wie kann er wissen, was er selbst? zu thun hat, wenn . . .

– Ehre dem Ehre gebührt! stotterte Pigassow hervor, verbeugte sich und trat auf die Seite, ohne Jemand anzublicken.

Rudin sah ihn an, lächelte leicht und verstummte.

– Aha! er hat die Flucht ergriffen! begann Darin Michailowna. – Seien Sie unbesorgt, Dimitri . . .

Um Vergebung, fügte sie mit freundlichem Lächeln hinzu: – wie hieß Ihr Herr Vater?

– Nikolai!

– Machen Sie sich keine Sorge, werther Dimitri Nikolaitsch! Er hat Niemand hier angeführt. Er machte die Miene als wollte er nicht mehr disputiren . . . Er fühlt, daß er es mit Ihnen nicht kann. Sehen Sie sich aber näher zu uns, und lassen Sie uns plaudern.

Rudin rückte seinen Sessel näher.

–– Wie kommt es, daß wir nicht früher bekannt geworden sind? fuhr Tarja Michailowna fort. Das ist mir ein Räthsel . . . Haben Sie dies Buch gelesen? C’est de Tocquoville, vous savez?

Und Darja Michailowna schob Rudin eine französische Broschüre hin.

Rudin nahm das dünne Büchlein in die Hand, blätterte ein wenig darin und erklärte, nachdem er es wieder auf den Tisch zurückgelegt hatte, er habe diese Schrift des Herrn Tocquoville zwar nicht gelesen, doch häufig über die von ihm berührte Frage nachgedacht. Das Gespräch war angeknüpft Rudin zeigte sich anfangs etwas befangen, er zögerte, mit seiner Meinung hervorzutreten, fand nicht immer sogleich die Ausdrücke, wurde jedoch allmählich warm und beredt. Eine Viertelstunde später vernahm man nur seine Stimme im Zimmer. Alle hatten einen Kreis um ihn geschlossen.

Pigassow allein blieb entfernt, in einer Ecke neben dem Kamin Rudin sprach klug, mit Geist und Feuer, und zeigte viele Kenntnisse und große Belesenheit. Niemand hatte erwartet, in ihm einen bedeutenden Menschen zu treffen . . . Er war so alltäglich gekleidet, man hatte bisher so wenig von ihm gehört. Allen blieb es unbegreiflich und auffallend, wie ein so geistreicher Mann so unverhofft auf dem Lande hatte auftauchen können. Um so mehr erregte er bei Allen Bewunderung, man könnte sagen, er bezauberte Jeden, vor Allen Darja Michailowna . . . Sie war stolz auf ihren Fang, und dachte schon zum Voraus daran, wie sie Rudin in die Welt führen wolle. Trotz ihres Alters mischte sich bei ihr in die ersten Eindrücke viel jugendliches, ja beinahe kindisches Feuer. Alexandra Pawlowna hatte, offen gestanden, wenig von Allem begriffen, was Rudin gesprochen, war aber dennoch sehr erstaunt und erfreut; ihr Bruder war es nicht weniger; Pandalewski beobachtete Darja Michailowna und wurde neidisch; Pigassow dachte: »wollte ich fünfhundert Rubel wegwerfen – ich könnte mir eine bessere Nachtigall verschaffen « . . .

Mehr als alle Uebrigen waren jedoch Bassistow und Natalia erstaunt. Bassistow war der Athem fast ausgegangen; er war die ganze Zeit über mit offenem Munde und weit geöffneten Augen sitzen geblieben und hatte mit einer Spannung zugehört, wie bisher noch niemals; Natalia’s Gesicht war roth geworden und ihr Blick, den sie unverwandt auf Rudin geheftet gehalten hatte, wurde dunkler und glänzender zugleich . . .

– Was für prachtvolle Augen er hat, flüsterte ihr Wolinzow zu.

– Ja, sie sind schön.

– Schade nur, daß seine Hände so groß und roth sind.

Natalia antwortete nichts.

Man brachte den Thee. Die Unterhaltung wurde allgemeiner, doch ließ sich an dem plötzlichen Verstummen Aller, sobald Rudin den Mund aufthat, gleich merken, wie überwältigend der Eindruck war, den er hervorgebracht hatte. Es kam Darja Michailowna in den Sinn, Pigassow ein wenig aufzuziehen. Sie trat zu ihm und fragte ihn halblaut: »Warum schweigen Sie denn und zeigen uns nur ein höhnisches Lächeln? Versuchen Sie es doch, mit ihm wieder anzubinden,« und ohne feine Antwort abzuwarten, winkte sie Rudin zu sich.

– Sie kennen noch eine seiner Seiten nicht, sagte sie zu ihm, auf Pigassow deutend: – ein erschrecklicher Weiberfeind, fortwährend greift er sie an; ich bitte, bekehren Sie ihn doch.

Rudin blickte Pigassow unwillkührlich . . . von Oben herab an: er war um zwei Kopflängen höher als er. Dieser krümmte sich fast vor Aerger, sein gelbes Gesicht wurde noch gelber.

3Kleinrußland, weil dort das Landvolk und die untersten Classen der Bevölkerung den Kopf rund herum rasirt tragen und nur auf dem Scheitel einen Schopf wachsen lassen. Der Übersetzer.
4So heißen die Kleinrussischen Volkslieder. D. Übersetzer.

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