ARLEEN, Sklavin und Gladiatorin

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"Wer soll mich begleiten?"

"Nimm Ragnar mit. Er ist ein Kämpfer, wie er im Buche steht. Zu ihm hast du ja außerdem ein besonderes Vertrauensverhältnis."

Er zwinkert mir zu. Das ist also das Zuckerstück, das er mir verabreicht. Mein Liebhaber soll beziehungsweise darf mich auf meiner Mission begleiten.

"Auch Deine Dienerin Odarike wird in deinem Gefolge sein. Außerdem Frowin und Gernot aus meiner persönlichen Leibgarde."

Ich kenne die beiden. Sie sind überaus zuverlässige Krieger. Ich werde eine wehrhafte Begleitung haben. Nicht dass ich Angst vor den Römern hätte. Verachtung. Ja, das ist das bessere Wort. Aber keine Angst. Ich werde mich in die Höhle des Löwen begeben. Es ist eine Himmelfahrtsmission. Es kann genauso gut sein, dass sie mich gefangen nehmen und als Spionin hinrichten. Denn etwas anderes bin ich ja auch nicht. Nein. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich werde zu kämpfen wissen und ich werde auch zu sterben wissen, wenn es denn sein soll. Die Götter haben mein Schicksal in ihrer Hand. Ich brauche keine weitere Bedenkzeit.

"Wann soll ich aufbrechen?"

"Sobald du kannst. Denke daran, dass wir uns in einem Mond zum großen Kriegsrat versammeln. Deine Informationen werden sehr wichtig für uns sein."

Mit diesen Beschlüssen löst sich die Versammlung auf. Ich gehe mit Ragnar nach draußen. Ein leichter Nieselregen empfängt uns. Das passt jetzt genau zu meiner Stimmung. Ich soll zu den Römern gehen. Ausgerechnet ich. Ich wende mich an Ragnar.

"Und? Was meinst du? ist das klug?"

"Hmmmm............ Ja. Ich denke schon. Denn die Römer schon jetzt und ohne jeden Rückhalt mit Krieg zu überziehen, wird eine heftige Reaktion hervorrufen. Da hat dein Vater recht. Wir sind noch nicht bereit. Wir müssen die Stämme vereinigen. Nur dann können wir den Römern klarmachen, dass der große Strom die Grenze ist, die sie nicht überschreiten dürfen. Denn in dieser Hinsicht hast du recht. Sie verstehen nur die Sprache der Gewalt und das Gesetz des Stärkeren."

"Aber ausgerechnet ich? Bin ich wirklich die richtige Abgesandte unseres Volkes?"

Er zieht mich zu sich heran. Küsst mich. Die Wärme seines Körpers zu spüren tut mir gut.

"Oh ja.... Du bist besser geeignet als jeder andere. Du bist der Schrecken der Römer durch deine Taten und du bist die Tochter des Königs der Markomannen. Dein Vater hat absolut recht. Sie müssen dich ernst nehmen. Du kannst besser für uns sprechen als jeder andere."

Ich stoße ihn in die Rippen.

"Du alter Schmeichler. Du möchtest mir doch nur die ungeliebte Aufgabe schmackhaft machen. Gib es doch zu. Die Aussicht, mit mir einige Zeit allein sein zu können, lässt dich so reden."

Statt einer Antwort grinst er mich nur an. Ich habe aber noch einen Einwand.

"Denk an Odarike!"

Wenn sie dabei ist, dann sind heimliche Schäferstündchen mit ihm vielleicht nicht ganz so leicht. Eigentlich ist sie meine Dienerin, aber in Wirklichkeit ist sie meine Freundin. Sie ist etwa gleich alt wie ich, sehr schlank und sie hat tiefschwarzes langes Haar. Odarike ist wirklich eine schöne Frau und ich habe mich schon öfters gefragt, wie ihre weiblichen Formen wohl unter dem Kittel aussehen. Doch die Liebe zwischen zwei Frauen ist in unserer Gesellschaft nicht erlaubt. Zumal ich ja auch Ragnar habe und er sicherlich einige Einwände hätte. Aber offensichtlich ist das in ihrer Heimat kein Tabu, denn sie hatte mir in der Vergangenheit bereits mehrfach gewisse Andeutungen gemacht. Sie stammt aus der römischen Provinz Thrakien und wurde dort bereits als Kind versklavt. Sie ging durch mehrere Hände, bis sie schließlich ein Fernkaufmann zu uns gebracht hat. Ich habe sie als meine Dienerin gekauft, doch mittlerweile ist sie zu einer Vertrauten geworden. Und ich bin froh, dass ich sie bei meinem Auftrag dabei haben werde. Ragnar grinst mich immer noch so seltsam an und fragt dann ganz scheinheilig nach:

„Was soll mit Odarike sein?“

„Na, wird sie nicht deine Pläne einer trauten Zweisamkeit stören?“

„Phhhh…..Glaubst du, ich würde mich von einer Dienerin abhalten lassen, mit dir Liebe zu machen?“

Ich zucke mit den Achseln.

„Weiß nicht. Vielleicht schon.“

Jetzt ist er es, der ein wenig verblüfft ist. Diese Offenheit scheint ihn zu stören. Nach einiger Zeit sagt er:

„Tja……. Wahrscheinlich ist es besser, wenn wir uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Findest du nicht?“

„Kommt gar nicht in Frage. Schließlich brauche ich ab und an auch ein wenig Entspannung. Und wenn du absolut keine Lust hast, vielleicht sollte ich mich doch einmal von ihr vernaschen lassen. "

Er lacht. Schüttelt ungläubig den Kopf. Er weiß, dass man mir allerhand verrückte Dinge zutrauen kann. Aber Sex mit einer Frau? Sein Lachen bricht ab, als ich dann fortfahre.

"Abgesehen davon. Vielleicht sollten wir sie ja fragen, ob sie mitmachen möchte."

So ganz ernst gemeint habe ich das natürlich nicht. Er schaut mich erst ganz entgeistert an, doch dann meint er mit einem Augenzwinkern, dass er doch ganz locker uns zu zweit schaffen würde. Wir schäkern und scherzen auf diese Weise noch eine ganze Zeitlang und die bösen Schatten scheinen verschwunden zu sein.

Doch dann wird er plötzlich wieder ernst und schaut in die Nacht. So als ob urplötzlich ein Vorhang gefallen wäre. Ich drehe sein Gesicht zu mir her. Diese plötzlichen Stimmungswechsel machen mir Angst.

"Was ist? Denkst Du wieder an Deine Vision? Du hast ja bei der Versammlung gar nichts darüber gesagt."

„Nein..... Habe ich nicht. Weißt du denn nicht mehr, wie das Ende aussah?“

„Ja verdammt nochmal. Ich weiß, wie du das Ende vorhergesagt hast. Tod. Tod und nochmal Tod. Und die römischen Adler werden in unsere Erde eingerammt. In die Erde, die mit unserem Blut getränkt ist.“

Er wischt mir die regennassen Haare aus dem Gesicht und ich fröstle. Sein Blick durchbohrt mich. Die Götter müssen sich irren. Es kann gar nicht anders sein. Doch wenn ich ihm in die Augen schaue, dann weiß ich, dass es unvermeidlich sein wird. Ich bin mir sicher, dass er in dem kommenden Kampf das größte Getümmel suchen wird, um dort seinem Schicksal zu begegnen. Ich schüttle den Kopf, um die dunklen Wolken zu vertreiben. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihn zu beschützen. Um ihn aus den Klauen des Schicksals zu reißen. Aber jetzt. Jetzt brauche ich etwas anderes. Ich nehme ihn an der Hand.

"Komm...... Du bist so trübsinnig. Ich glaube, ich weiß ein Mittel, um dir die üblen Gedanken zu vertreiben."

Am Danubius, im Mai 77 n.Chr.

Unser kleiner Trupp reitet am Flussufer entlang. Es ist eine zwei Tagesreise von unserer Siedlung, bis man Carnuntum erreicht hat. Ich war schon des Öfteren hier. Nur immer ganz kurz auf einer unserer Patrouillen den Fluss entlang. Und es ist jedes Mal wieder ein imposanter Anblick, der sich uns bietet. Ich befehle, am Flussufer ein Lager aufzuschlagen. Genauso, dass man uns von der Festung aus genau sehen kann. Wir werden warten. Warten bis die Hölle einfriert, wenn es sein muss. Warten auf die verdammten Römer. Während hinter mir meine Kameraden den Befehl ausführen, lasse ich mich am Ufer nieder. Starre hinüber zu den hohen Mauern und zu dem mächtigen Nord Tor. Vielleicht hat mein Vater Recht. Wir müssen genau wissen, mit wem wir uns da anlegen wollen. Da steht das mächtige Kastell, daneben der Palast des Statthalters und gleich dahinter sind die Gebäude der Stadt zu sehen. Sogar an den äußersten Grenzen ihres Reiches haben die Römer ihre Städte gebaut. Mit allen Annehmlichkeiten. Mit all dem, was sie kultiviert nennen. Die Thermen. Die Amphitheater. Die Villen. So nahe an der Stadt kann man die Kraft und die Macht des römischen Reiches spüren. Sie förmlich riechen. Ich höre Schritte hinter mir. Ragnar. Ich schaue zu ihm hoch.

"Beeindruckend..... Findest du nicht?"

Er nickt und lässt sich dann an meiner Seite nieder.

"Sie sind schier unangreifbar hinter ihren dicken Mauern."

"Ja. Aber irgendwann müssen sie ja doch rauskommen. Und du darfst eines nicht vergessen Arleen, dass sich ihre Wohnstadt und ihre Paläste nicht hinter den Steinmauern des Kastells verstecken."

"Wie lange werden sie uns warten lassen?"

"Weiß nicht. Wir müssen uns in Geduld üben."

Mittlerweile hat Odarike ein Feuer entzündet und auf einem Spieß steckt ein vorwitziger Rehbock, den wir unterwegs erlegen konnten. Es ist also nicht so, dass wir darben müssten, während wir auf die Römer warten. Ich überlege unterdessen, wie wir uns verhalten sollen. Ich muss gleich zu Beginn einen starken Pflock einschlagen. Die sollen ja nicht glauben, dass sie es mit ein paar hungrigen Barbaren zu tun haben. Hungrig dank des Rehbocks schon gar nicht. Ich bespreche mit Ragnar meinen Plan und nach anfänglichen Bedenken stimmt er mir doch zu. Aber ja. Sie lassen uns zappeln. Sie müssen uns auf jeden Fall gesehen haben. So weit ist es auch nicht bis ans andere Ufer. Und immer wieder gleitet eine Liburne heran, doch dann dreht das Schiff wieder ab. Das Warten zerrt, auch wenn ich es mir nicht eingestehen will, an meinen Nerven. Doch es fällt mir nicht ein, ein Floß bauen zu lassen, um über den Strom zu setzen. Schließlich werden wir erlöst. Endlich kommt Bewegung in die Sache. Ein Kriegsschiff steuert genau auf unseren Lagerplatz zu. Etwa zehn Meter vom Ufer dreht es jedoch bei und langsame Ruderschläge halten es gegen die Strömung auf der Stelle. An Deck stehen etliche Legionäre, die ihren Bogen auf uns angelegt haben. Wir stehen regungslos am Ufer. Ich flüstere meinen Gefährten zu:

"Keiner rührt sich. Wir warten."

Schließlich erhebt sich auf dem etwa fünfzehn Meter langen Schiff ein Mann mit einem Federbusch auf dem Helm:

 

Mein Name ist Centurio Julius Ateius. Wer seid Ihr und was wollt Ihr hier? Wir beobachten Euch schon eine ganze Weile."

Ich trete vor. Mein Herz pocht. Das ist ein kritischer Moment. Wenn die es sich anders überlegen und doch erst schießen und dann fragen? Obwohl ja ein Anfang schon gemacht wäre. Doch den Römern kann man nicht trauen. Zumindest in meinem Herzen ist kein Vertrauen zu diesen Leuten. Ich räuspere mich und rufe dann laut zu dem Schiff hinüber:

"Man nennt mich Arleen, die Tochter des Markomannen Königs Vangio. Ich bin hier, um mit Eurem Statthalter Lucius Severus zu sprechen."

Schweigen.......... Ich fixiere den Centurio. Keine Reaktion. Ein kurzer Befehl. Und dann gleitet die Liburne wieder vom Ufer weg, entfernt sich rasch und lässt uns ein wenig ratlos am Ufer zurück. Vermutlich hatte der Kommandant nur den Befehl herauszubekommen, was wir hier wollen und wer wir überhaupt sind. Ich denke, dass er jetzt erst mal neue Instruktionen einholen muss, bevor es weiter geht. Entspannt setzen wir uns wieder an unser Lagerfeuer, wobei ich Gernot befehle, genau Ausschau zu halten, falls sich am anderen Ufer etwas rührt. Die Zeit plätschert wie der große Strom träge dahin und wir vertreiben uns die Zeit mit Fischfang. Ich klettere mit meinem Bogen auf einen Baum, dessen starke Äste über das Wasser überhängen und es gelingt mir mühelos die eine oder andere Forelle aus dem Wasser zu holen. Verhungern werden wir auf jeden Fall nicht. Doch dann ruft uns die Stimme Gernots zusammen.

"Sie kommen zurück!!!"

Die Römer haben uns fast den ganzen Tag lang warten lassen. Offenbar war es gar nicht so leicht, eine Entscheidung zu finden. Schnell nehmen wir am Ufer wieder Aufstellung und ich lege mir meinen kostbaren Fellmantel um. Ich will ja schließlich nicht wie eine Bettlerin dem Statthalter gegenübertreten. Dieses Kleidungsstück ist mit großer Sorgfalt aus hochwertigen Fuchsfellen genäht. Gerade solche Felle sind auch auf der anderen Seite des Flusses in der römischen Provinz heiß begehrt. Denn die Kälte des Winters ist für alle hier in Germanien gleich. Langsam gleitet die Liburne heran. Der Centurio von vorhin steht am Heck des Schiffes und ruft zu uns herüber.

"Ich möchte mit der Herrin Arleen sprechen."

Ich trete vor.

"Sprich Centurio."

"Du sollst mir sagen, was du vom Statthalter willst."

"Ohne dir nahe treten zu wollen, Centurio. Aber meine Botschaft ist nur für das Ohr des Lucius Severus bestimmt. Mein Vater hätte nicht mich, sondern einen einfachen Boten geschickt, wenn es nicht überaus bedeutsam wäre. Ich verlange mit deinem Herrn zu sprechen und zwar unverzüglich."

Neben dem Centurio steht noch ein anderer Mann. Offenbar ein Zivilbeamter, wie ich an seiner reich geschmückten Toga erkennen kann. Die beiden tuscheln eine Weile miteinander, während wir mit versteinerten Gesichtern auf eine Entscheidung warten. Schließlich ruft Ateius wieder zu uns herüber.

"Höre Herrin Arleen. Mein Herr ist bereit, dich zu empfangen. Dann kannst du ihm vortragen, was du von ihm willst."

Klingt doch schon besser. Die Liburne gleitet dicht ans Ufer heran. Es ist schon erstaunlich, wie manövrierfähig diese schlanken Schiffe sind. Sie haben kaum Tiefgang und können daher an fast jedem Ufer ohne Probleme anlanden. Eine Laufplanke wird vom Schiff an Land gelegt.

"Kommt Herrin.........."

Ich balanciere über die Planke und dann stehe ich auf dem schmalen Deck der Liburne. Ich schaue mich um. Da sind zwölf Ruderer, vier Bogenschützen und die beiden Offiziere an Bord. Ich schaue zurück, um zu sehen, ob auch meine Begleitung an Bord geholt wird. Doch urplötzlich stößt das Schiff zurück. Die Bogenschützen heben ihre Waffen und richten sie auf meine Begleiter. Ragnar und die anderen bleiben verdutzt stehen und bleiben dann ohne eine weitere Bewegung am Ufer zurück.

"Centurio Ateius!! Könnt Ihr mir sagen, was das soll? Eine germanische Prinzessin tritt nicht ohne ihr Gefolge auf. Kehrt sofort um und holt auch meine Freunde an Bord."

"Werte Arleen.... Das werden wir nicht tun. Mein Herr hat befohlen Euch abzuholen und zu ihm zu bringen. Nur Euch..... Ihr versteht."

Ich koche innerlich vor Wut. Ist das eine Entführung? Auf jeden Fall eine Demütigung, die ich mir nicht gefallen lassen darf. Ich muss Lucius Severus unmissverständlich klar machen, dass ich mir das nicht gefallen lasse. Dass er mit mir nicht umspringen kann, wie mit einer dummen Sklavin. Die Liburne hat mittlerweile gewendet und nimmt rasch Fahrt auf. Noch ist Zeit. Ich streife mir meinen schweren Pelzmantel vom Körper und dann schubse ich den unmittelbar neben mir stehenden Centurio mitten zwischen die rechte Ruderbank. Er ist von meinem Angriff total überrascht und auch die anderen Römer reagieren nicht. Mit einem weiten Hechtsprung springe ich ins Wasser. Es ist saukalt. Aber das ist mir gleichgültig. Der Fluss ist jetzt die einzige Möglichkeit, die ich habe. Ich trage jetzt nur noch mein dünnes Unterkleid und meinen kurzen Lederrock am Körper. Und natürlich mein Schwert. Ein echter Krieger trennt sich unter keinen Umständen von seiner Waffe. Mir ist schon klar, dass ich ohne das Schwert schneller schwimmen könnte. Doch das ist mir egal. Es hat mir bislang treue Dienste geleitstet und ich will es behalten. Mit schnellen Schwimmzügen nähere ich mich wieder dem festen Land. Noch hundert Meter, noch fünfzig..... Doch dann höre ich Warnrufe vom Ufer. Ich blicke nur kurz über die Schulter, um die Gefahr zu erkennen. Das Durcheinander auf der Liburne haben die Römer erstaunlich schnell in den Griff bekommen. Wieder ein Beweis, wie unglaublich disziplinierte Soldaten das doch sind. Jetzt sind sie hinter mir her und sie nähern sich rasch. Sie wollen mir den Weg abschneiden. Und da hat das Schiff auch schon zu mir aufgeschlossen. Doch die kennen mich nicht. Schließlich bin ich hier am großen Strom aufgewachsen und kann schwimmen wie ein Fisch. Ich hole tief Luft und dann tauche ich weg. Ich sehe über mir den Schatten des Schiffsrumpfes und dann bin ich auch schon an der anderen Seite. Ich tauche auf...... Etwa zwanzig Meter von der Liburne entfernt. Jetzt jedoch an ihrer anderen Seite. Jetzt werden sie es nicht mehr schaffen, mir den Weg abzuschneiden. Sie können mir höchstens einen Pfeil in den Körper jagen, doch ich bezweifle, dass Centurio Ateius dazu die Befugnis hat. Und ich behalte recht. Unter dem Jubel meiner Gefährten wate ich an Land. Ich drehe mich um und recke den Römern meine Faust entgegen. Dann schreie ich laut hinüber.

"Passt auf meinen Mantel auf, Centurio. Ich werde Euch persönlich zur Rechenschaft ziehen, falls ihr ihn beschädigt. Und noch etwas. Bitte teilt Eurem Statthalter mit, dass die Tochter des Königs Vangio nicht mit sich spielen lässt. Ich bin keine dumme Göre, die sich wie eine Wildente in der Schlinge fangen lässt. Ich erwarte eine Entschuldigung. Eine ernstgemeinte Entschuldigung. Von Euch Centurio Ateius und von dem, der diesen heimtückischen Plan ausgeheckt hat. Ihr werdet hier am Ufer vor mir niederknien und mich um Verzeihung bitten. Dann werde ich in Erwägung ziehen, dieser Bitte nachzukommen. Und ich rate Euch, das Volk der Markomannen nicht weiter zu beleidigen. Und jetzt verschwindet und überbringt dem Lucius Severus meine Botschaft."

Ich bin wütend. Wütend auf die Römer und noch viel mehr wütend auf mich selber. Das hätte leicht ins Auge gehen können. Die haben mich eingefangen wie ein lahmes Karnickel. Ich bin ihnen in die Falle getappt wie eine blutige Anfängerin. Na schön. Ich habe meinen Kragen wieder aus der Schlinge gezogen, aber diese Vorstellung hätte es trotzdem nicht unbedingt gebraucht. Und plötzlich ist mir kalt. Sogar sehr kalt. Vermutlich weil jetzt die Gefahr vorbei ist und meine Erregung wieder auf ein Normalmaß zurückgekehrt ist. Da legt mir Odarike eine dicke Decke über.

"Kommt Herrin!! Kommt ins Zelt!! Ihr solltet Euch umziehen."

Gehorsam folge ich ihr. Reiche ihr drinnen den Umhang zurück.

"Ihr seid ganz kalt. Wenn Ihr erlaubt, dann würde ich Euch gerne abrubbeln."

"Danke....."

Die dünne Kleidung klebt an meinem Körper. Erst jetzt bemerke ich, wie sich meine Nippel durch den Stoff bohren. Das ist den Männern draußen mit Sicherheit nicht entgangen. Egal......

"Herrin..... Darf ich Euch ausziehen?"

Ich erteile meine Zustimmung und langsam schiebt sie mein Obergewand nach oben. Ihre Finger sind seltsam warm und ich genieße die zarten Berührungen auf meiner unterkühlten Haut. Dann hat sie meine Brust erreicht und ich weiß nicht, ob es Absicht ist oder nicht..... Hat sie da wirklich mit meinen Nippeln gespielt? Auf jeden Fall erfasst ein seltsames Kribbeln meinen ganzen Körper und ich weiß, eigentlich hätte ich ihr Einhalt gebieten sollen. Sie hat schon öfter über die Liebe mit einer Frau gesprochen. Als sie noch keine Sklavin war. Bei ihr zu Hause in Thrakien. Will sie mich verführen? Lasse ich mich von ihr verführen? Zumindest lasse ich sie gewähren, wie sie sanft meinen Busen massiert, bevor sie das nasse Gewand über meinen Kopf zieht. Das war deutlich länger als es eigentlich erforderlich gewesen wäre. Doch ihre Berührungen haben mir gefallen. Und dann widmet sie sich meiner Hose. Ein kurzer Lederrock. Sie öffnet zunächst die Schließe meines Schwertgurtes und legt dann die Waffe vorsichtig zur Seite. Dann zieht sie mir auch den Rock herunter und wieder habe ich das Gefühl, als ob ihre Finger länger als erforderlich bei meiner Intimzone verbleiben. Nun bin ich nackt. Sie streichelt meine Spalte und ich werde feucht. Und das hat eindeutig eine andere Ursache als mein unfreiwilliges Bad im großen Strom. Als nächstes hat Odarike ein großes Tuch in der Hand.

"Darf ich die Herrin jetzt abtrocknen?"

Ihre Augen blitzen mir seltsam entgegen. Was hat sie vor? Sicherlich nicht, mich einfach nur abzurubbeln. In einem ersten Impuls will ich sie zurückweisen, doch dann überlege ich es mir anders. Hat sie wirklich vor, mich zu verführen? Unser Verhältnis ist schon etwas seltsam. Nicht so wie zwischen Herrin und Dienerin. Eher so wie zwischen zwei Freundinnen, obwohl ich das natürlich nicht so offen zeigen darf. Sie erzählte mir oft von ihrer Heimat. Von ihren Sitten und Gebräuchen. Und immer wieder erwähnte sie auch, dass es durchaus üblich sei, dass sich ein Mann mit einem Mann verbindet und eine Frau mit einer Frau. Sie hat es mir sogar einmal beschrieben. Zumindest in gewissen Fingerzeigen. Die Liebe zwischen zwei Frauen. Ob sie da einschlägige Erfahrungen hat? Ich kann es mir vorstellen. Immer wieder diese Anspielungen. Auch jetzt wieder. Dieses Verhalten ist schon etwas komisch. So als wolle sie mir vorschlagen, es doch einmal auszuprobieren. Mit ihr. In unserem Dorf ist das unmöglich. Völlig ausgeschlossen. Doch jetzt wäre die Gelegenheit da. Ihre Andeutungen sind da ganz eindeutig. Und ihre zärtlichen Berührungen auf der Haut jagen regelrechte Schockwellen durch meinen Körper. Ich bin neugierig. So richtig neugierig. Was stellt sie mit mir an? Welche Gefühle löst sie in mir aus? Und so lasse ich sie gewähren. Ich hindere sie nicht daran, das mit mir zu tun, was sie tun will. Und sie wird immer frecher. Mit dem Tuch rubbelt sie mich trocken. Sie beginnt an meinen Rücken. Dann widmet sie sich den Armen. Hier sind wieder die nächsten scheinbar unabsichtlichen und flüchtig wirkenden Berührungen an den Seiten meiner Brüste. Ich schließe die Augen. Es ist faszinierend, was sie mit mir anstellt. Dann folgt der Nacken. Mit kräftigen Händen massiert sie mich. Sie steht hinter mir. Dann hören ihre Bewegungen plötzlich auf. Was geschieht jetzt? Es ist kein Hautkontakt mehr da. Ich will mich umdrehen, um nachzusehen, doch dann besinne ich mich. Es hat bisher so gut getan, was sie mit mir gemacht hat. Ich muss geduldig sein, obwohl das nicht gerade zu meinen Stärken zählt. Was macht sie denn jetzt? Der Drang, einfach über die Schulter zu schauen, wird immer größer. Es tut mir fast körperlich weh. Und dann. Plötzlich..... Ich spüre sie. Warme nackte Haut presst sich an meine kalte. Sie muss sich hinter meinem Rücken ausgezogen haben.

Und jetzt umschlingt sie mich von hinten und presst ihren üppigen Körper gegen meinen. Ich atme heftiger. Spätestens jetzt müsste ich sie bremsen. Doch ich kann nicht. Nein, besser gesagt...... Ich will es auch nicht. Ich bin in diesem Augenblick ihre Gefangene. Die Rollen sind vertauscht. Ich bin nicht mehr die Herrin und sie ist nicht mehr die Dienerin. Was geschieht nur mit mir? Mein ganzer Körper zittert und bebt. Ich höre, wie sie flüstert.

"Halte still Herrin!!! Und genieße!!"

 

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Es ist einfach ein gutes Gefühl. Ich verdränge die Welt um mich herum. Vergesse die Aufgabe, die auf mich wartet und der ich mich bald stellen muss. Jetzt ist nur noch eines wichtig. Odarike. Odarike und ich. Was sie mit mir anstellen wird. Als sie mit der Massage meines Nackens fertig ist, da presst sie sich fest an meinen nackten Rücken. Und dann greift sie mir über die Schultern nach vorne. Ihre vorwitzigen Finger tasten nach meinen Nippeln. Mir ist ganz heiß und kalt zugleich. Vorsichtig massiert sie nun meinen Busen. Ich schnappe nach Luft. Das tut so gut. Mit solchen "Banalitäten" hat sich Ragnar bisher nie aufgehalten. Der kommt immer gleich zur Sache. Dabei ist das hier sooooo schööön. Sie macht mich richtig an. Und dann kommt sie um mich herum, um sich nun endgültig meiner Vorderseite zu widmen. Ich reiße die Augen auf. Sie hat eine wunderschöne dunkle Haut, ganz im Gegensatz zu meiner, die nur blass und weiß ist. Ihre Brüste sind so richtig groß und schwer, aber sie sind trotzdem straff und fest. Dagegen sind die meinen ja die reinsten Äpfelchen im Vergleich zu diesen Melonen. Große dunkle Höfe werden beherrscht von festen strammen Nippeln, die sich mir jetzt herausfordernd entgegen recken. Ich bin in der allergrößten Versuchung, meine Hände auszustrecken und diese verlockende Haut zu berühren. Wieder beherrsche ich mich im allerletzten Moment. Sie lächelt mich an. Irgendwie herausfordernd. So als wolle sie mir sagen. Siehst Du? Es gefällt Dir. Was habe ich Dir gesagt. Aber warte. Wir sind noch lange nicht am Ende. Und plötzlich kann ich es nicht erwarten, dass sie weiter macht. Ich schließe meine Augen wieder. Ich möchte mich ganz auf sie konzentrieren. Auf ihre geschickten Hände, die über meinen Körper zu fliegen scheinen. Auf ihre Nippel, die sie geschickt an meine eigenen reibt. Oh Mann!!! Ist das geeeeil!!! Ich bin unten jetzt so richtig triefnass. Solche Gefühle konnte selbst Ragnar nur selten in meinem Unterleib entfachen. Ich denke, ich werde ihn noch einiges lehren müssen. Denn das steht fest. Auf derartige Spiele möchte ich in Zukunft nicht mehr verzichten. Dann presst sich Odarike an mich. Brust an Brust. Bauch an Bauch. Pussy an Pussy.... Sie drückt mich so fest, so dass ich fast keine Luft mehr bekomme. Und dann küsst sie mich. Ganz vorsichtig berühren sich unsere Lippen. So als ob sie auf eine Erkundung gehen würden. Schnell wird sie frecher. Waghalsiger. Doch ich bin längst über den Punkt hinaus, wo ich zurückkönnte. Im Gegenteil. Ich will mehr. Nein, Ich formuliere es anders. Ich will alles von ihr. Und sie ist bereit, mir offenbar alles zu geben.

"Gefällt es Dir? Gefällt es Dir, Herrin?"

Ihre Finger tanzen wild auf meiner Haut. Und wie mir das gefällt!!!

"Ohhhh jaaaaaaaaaa............... Es ist so geil. Bitte hör nicht auf, Odarike."

"Leg Dich auf Dein Lager, Herrin!"

"Bitte nicht Herrin!! Sag jetzt einfach nur Arleen!!! Bitte. Einfach nur Arleen!!!"

Denn es stört mich, dass sie mich selbst in einer solchen Situation als Herrin anspricht. Sie ist nicht gezwungen, das mit mir zu machen. Es ist ihre freie Entscheidung, mir das alles zu geben und es ist meine freie Entscheidung, ihr Geschenk auch anzunehmen. Ich weiß nicht, wohin dies noch führen wird, aber eines weiß ich mit Bestimmtheit. Es ist schön. Es gefällt mir und es wird nichts mehr so sein wie vorher. Im Verhältnis zwischen mir und Odarike. Auch wenn ich jetzt noch nicht an das Morgen denken mag. Das soll ja jetzt nicht heißen, dass ich einen Fick durch einen strammen Schwanz nicht mehr zu schätzen wüsste. Oh nein. Aber jetzt gibt es nicht mehr nur diese eine Art von Sex für mich. Ich lege mich auf den Boden und spreize erwartungsvoll die Beine. Auch wenn ich nichts sage, so weiß Odarike doch, dass ich bereit bin, mich zu öffnen. Mich ihr vollends hinzugeben.

Sie legt sich neben mich. Streichelt meine Brüste. Lässt ihre Finger immer wieder sanft über meinen Körper wandern. Das letzte Mal vor ein paar Minuten gab es noch ein Tabu. Doch dieses Tabu ist jetzt gebrochen. Alles liegt in tausend Scherben und ich will es so. Sie küsst meine Nippel und mein Unterleib beginnt Feuer zu fangen. Ihre Finger spielen mit meinem feuerroten Schamhaar und zupfen und ziehen an meinen Schamlippen herum. Mein ganzer Körper ist angespannt wie die Sehne eines Bogens vor dem Schuss. Sie streichelt an meiner Pussy herum und doch dringt sie nicht in mich ein. Ich hebe ihr den Unterleib entgegen, so als ob ich sie damit dazu drängen könnte. Vergeblich. Und immer wieder lockt sie mich. Quält sie mich. Reibt an meinen Nippeln. An den Innenseiten meiner Oberschenkel. Sie verhilft mir zu ständig neuen Entdeckungen an meinem Körper. Und ich werde fast verrückt nach ihren Berührungen. Gleichzeitig muss ich mich zwingen leise zu bleiben. Denn draußen vor dem Zelt sitzt Ragnar mit den anderen beiden um das Lagerfeuer. Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht so begeistert von der Vorstellung wäre, wenn er sehen könnte, wie ich es mit einer Sklavin und Dienerin treibe. Doch auch diese zusätzliche Gefahr treibt meine Gefühle in immer neue und unbekannte Höhen. Und dann geschieht es. Dann macht sie es. Sie steckt ihren Finger in meine Höhle. Oder sind es sogar zwei? Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, das diese beiden Finger in mir auslösen. Sie sucht nach meiner Perle und beginnt sie sachte zu liebkosen. Dann immer stärker. Und stärker..... Und nochmal stärker.... Ich bin am durchdrehen. Mein Atem geht heftig und ich beginne aus jeder Pore vor Geilheit zu schwitzen. Kalt ist mir jetzt ganz und gar nicht mehr. Mein Körper vibriert. Ich spüre ihn, wie ich ihn selten zuvor gespürt habe. Sie lässt nicht locker. Und dann dreht sie sich herum. Die Finger bleiben dabei wo sie sind. Ich kann jetzt ihren intensiven Geruch riechen. Ihre Muschi strahlt so intensiv nach "erregter Frau" aus. Rieche ich auch so, wenn ich geil bin? Doch ich kann und will mich jetzt nicht damit beschäftigen, denn schon wieder setzt Odarike ihr Spiel mit mir fort. Sie beginnt mich zu lecken. Ich beginne leise zu stöhnen. Ich brauche irgendein Ventil um meine Geilheit raus zu lassen. Ob es Ragnar merkt? Hoffentlich nicht. Ausgerechnet jetzt beginnt Odarike mich heftiger und schneller zu stoßen. Während sie gleichzeitig ihre Schleckerei intensiver fortsetzt. Ist das schööööön!!!

Ich spüre, wie sich in mir etwas zusammenbraut. Ich kann es nicht mehr lange halten. Es ist wie ein heftiges Gewitter, das am Himmel steht. Die Vorzeichen sind schon da. Die Blitze zucken und der Donner rollt. Immer lauter. Immer heftiger. Immer greller. Es kann nicht mehr lange dauern, bis alles losbricht. So geht es mir. Mein ganzer Körper zuckt und mein Unterleib ist von den Flammen der Geilheit entfacht. Ich wälze mich hin und her. Und doch kann ich ihren unbarmherzigen Liebkosungen nicht entkommen. Mein Atem geht stoßweise. Ich muss leise sein.... muss... muss...... Und dann brechen die Dämme. Der Höhepunkt rollt über mich hinweg. Packt mich. Wirft mich hoch. Wirbelt mich herum. Und dann ganz langsam komme ich wieder zur Ruhe. Odarike hat sich ganz eng an mich gekuschelt. In diesem Moment, in dem sich eine neue Welt für mich geöffnet hat. Meine verkrampften Muskeln entspannen sich und ich sinke mit einem Lächeln auf mein Lager nieder.

Carnuntum, im Mai 77 n.Chr.

Irgendwie bin ich total entspannt. Obwohl ich doch aufgeregt sein müsste. Ich stehe zusammen mit Ragnar auf dem Deck der Liburne. Neben uns steht Centurio Ateius, der begreiflicherweise noch ein wenig blass um die Nase ist. Denn er hat es tatsächlich gemacht. Den Kniefall, den ich gefordert habe. Vermutlich hat ihn Lucius Severus ziemlich zur Schnecke gemacht. Und auch der andere Togaträger hat sich brav bei mir entschuldigt. Wobei mir natürlich klar ist, dass das nur zwei Bauernopfer waren. Ich kann mir schon gut vorstellen, woher der Wind eigentlich geweht hat. Nämlich aus dem Palast des Statthalters, der jetzt langsam am anderen Ufer näher rückt. Ich schaue zur Seite, wo eine zweite Liburne Odarike, Frowin und Gernot an Bord hat. Wir sollten uns aufteilen, weil ein Schiff sonst überladen wäre. Ich war damit auch einverstanden, denn ich bin mir sicher, dass uns jetzt keine Gefahr mehr droht. Zumindest fürs erste nicht. Meine Gedanken schweifen zurück zur vergangenen Nacht. Ich werfe einen zweiten Blick hinüber zu dem anderen Schiff. Da steht Odarike. Ich sehe sie nun mit komplett anderen Augen. Ihre langen schwarzen Haare, die sie offen trägt, wehen im Wind. Ich sehe ihren nackten üppigen Körper wieder vor mir. Was hat sie nur mit mir gemacht? Sie hat mich nach unserem Liebesabenteuer relativ rasch verlassen. Sie meinte, sie könne nicht bleiben, da Ragnar sonst Verdacht schöpfen könnte. Ich war total verwirrt. Schließlich hatte ich mich wieder angezogen und war nach draußen ans Feuer getreten. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Flammen warfen lange Schatten. Es war schon seltsam. Ragnar hatte kein Wort gesagt. Kein einziges. Ob er mitbekommen hatte, was im Zelt geschehen war? Sicher. Er ist ja nicht blöd. Da war zum einen die verstrichene Zeit. Odarike und ich waren schon ziemlich lange in unserem Zelt zugange. Und dann mein mehr oder weniger lautes und eindeutiges Stöhnen. Ich setzte mich an das Feuer und starrte immer noch total durcheinander von dem Erlebten in die Flammen. Nach einiger Zeit stand Ragnar schließlich auf und bot an, die Nachtwache zu übernehmen. War er sauer auf mich? Ich kämpfte eine Zeitlang mit mir, ob ich ihn ansprechen sollte, aber dann entschied ich mich dagegen. Es war eine unruhige Nacht, in der ich nur wenig Schlaf fand. Alles Mögliche ging mir durch den Kopf. Angefangen mit der Aufgabe, die mich erwartete. Aber dann auch die Frage, wie es mit Ragnar und Odarike weitergehen sollte. Es dämmerte schon, als Ragnar endlich zu mir ins Zelt schlüpfte. Er war durchgefroren von der kühlen Nacht und ich beschloss ihn zu wärmen. Ich schlafe in der Regel nackt und so presste ich meinen Körper gegen ihn. Anfangs war er ein wenig überrascht, doch dann ließ er es sich wohl gefallen. Ich streichelte ihn. Und dann küssten wir uns. Rasch zog er sich aus und dann fielen wir übereinander her. Es war eine intensive Liebesnacht, die sicherlich draußen bei den anderen auch nicht unbemerkt blieb. Wir fickten mehrmals miteinander und die Sache mit Odarike wurde mit keinem Wort erwähnt. Von ihm nicht. Und auch von mir nicht. Im Augenblick war es sicher besser so zu tun, als ob nichts geschehen wäre. Doch eines war mir schon klar. Ich konnte die Aussprache nur aufschieben. Vollkommen unter den Tisch fallen lassen konnte ich sie nicht. Das war ich mir selber, Ragnar und auch Odarike schuldig. Zu intensiv war der Sex mit ihr gewesen. Und zu tief waren meine Gefühle auch für Ragnar. Doch ich muss mich nun endlich wieder auf die Gegenwart und meine Aufgabe konzentrieren.