Jeremy

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Jeremy warf sich den Mantel über. Sein Blick irrte ziellos durch das Schlafzimmer. Bilder aus der Vergangenheit tauchten auf und verschwanden wieder. Er hörte Marias Lachen. Sah auf seine schlafende Frau herab. Geisterbilder, die seine Sinne narrten. Es war Zeit dieses Haus zu verlassen, das nicht mehr seine Heimat war. Ein Knurren entrang sich seiner Kehle. An die Mischung aus Wut und … etwas anderem, die so oft seine Gefühle beherrschte hatte er sich noch immer nicht gewöhnt. Er wusste nicht genau was aus ihm geworden war. Aber wie immer wenn dieser Gedanke in seinem Kopf aufflammte wurde das Feuer sofort gelöscht. Er schloss den Reißverschluss der Tasche die er mit nach Boston nehmen würde. Seine Fähigkeiten alleine würden vielleicht nicht ausreichen, um die Antworten zu erhalten die er brauchte. Nicht so lange er sie nur in Ansätzen begriff und sie noch weniger beherrschte. Der Waffenladen in den er eingebrochen war hatte einige Spielzeuge enthalten, die ihm weiterhelfen mochten. Ob sie gegen Vampire Wirkung zeigten wusste er nicht. Es kam auf einen Versuch an. Viel wichtiger war es allerdings, mit den Anhängern von Sedros in Kontakt zu kommen. Das würde er nicht schaffen, indem er wahllos jeden tötete der auch nur im Entferntesten wie ein Blutsauger aussah. „Schade“ murmelte er. Nach genau diesem Vorgehen verlangte etwas in ihm. Vehement. Noch einmal blickte er sich um, bevor er die beiden schweren Sporttaschen ergriff und das Gepäck zum Wagen trug. Er wusste nicht, ob er jemals in das Haus zurückkehren würde, das so viele Jahre lang sein … ihr … Zuhause gewesen war. Er öffnete den Kofferraum und warf die Taschen, die eine Menge Waffen und nur ein paar seiner persönlichen Sachen enthielten hinein. Kurz hielt er inne und drückte die Stirn gegen den geöffneten Deckel des Kofferraums. Das Durcheinander in seinem Kopf wollte sich auch jetzt nicht lichten. Er musste … nein er wollte den Griechen töten. Er wollte Maria wieder sehen. Was danach kam war ungewiss. Knirschend verbog sich das Metall unter seinen Fingern. Unbewusst hatte er zu hart zugegriffen. Seine Kräfte waren ihm selbst manchmal unheimlich. Wie immer wischte etwas seine Gedanken sofort zur Seite, wenn er anfing darüber nachzudenken, was aus ihm geworden war. In einer fließenden Bewegung richtete er sich auf und drückte den Deckel ins Schloss. Ein sanftes Klicken belohnte ihn für die Mühe, die er sich gab, seine Wut nicht an dem Wagen auszulassen. Dass ein Teil seiner Gefühle zurückgekehrt war, hatte sich nicht unbedingt als Vorteil herausgestellt. Der kalte Hass war noch mehr zu heiß lodernder Wut geworden. Jeder Gedanke an Maria kam einem Brandeisen gleich, das auf seine Seele gedrückt wurde. Jeremy stieg in den Wagen. Er ließ den Motor an, manövrierte das Fahrzeug aus der Parklücke und fuhr langsam die Straße hinunter, die ihm so vertraut war, wie das Haus das er eben verlassen hatte. An der ersten Kreuzung bog er nach rechts ab. Auf die Old Main. Bei Chicopee würde er auf den Messechusetts Turnpike wechseln. Und so weiter. Bis nach Boston. Er war noch nie dort gewesen. Oder in sonst einer der großen Städte. Er liebte das Leben in Kleinstädten. Zumindest hatte der Mann der er gewesen war, so empfunden. Der Fuß auf dem Gaspedal des Wagens schien schwerer zu werden. Mit 80 Meilen raste Jeremy an dem Schild vorbei, das den Übergang von seinem Zuhause in den Rest der Welt kennzeichnete. Hoffentlich kam niemand auf den Gedanken ihn anzuhalten. Seine Augen glühten, als er in den Rückspiegel starrte, bis die Tafel, die den Namen seines Heimatortes trug in der Dunkelheit versank.

Boston

Jeremy warf die beiden Taschen auf das Bett des heruntergekommenen Zimmers. Das Bettgestell gab ein Geräusch von sich, das wie das gedämpfte Kreischen einer Krähe klang. In diesem Hotel stellte niemand Fragen. Er war wählerisch gewesen bei der Auswahl einer Unterkunft. Aber nicht auf die Art, die man sich gemeinhin vorstellte. Abblätternde Farbe und ein undefinierbarer Geruch nach … Alter oder Schlimmerem … waren allgegenwärtig. Wahrscheinlich fand man dieses Haus in keiner Broschüre. Oder gar im Internet. Das 20. Jahrhundert mochte draußen bereits vor einigen Jahren zu Ende gegangen sein. Hier drinnen war es noch gar nicht angebrochen. Wenn überhaupt jemand nach ihm suchte, dann sicherlich nicht hier. Jeremy war sich ziemlich sicher, dass Beaver mit einigen anderen Agents seiner Abteilung im Schlepptau nach Boston kommen würde. Diese Typen glaubten anscheinend tatsächlich, dass sie das Vampirproblem in den Griff bekommen konnten. Jim Beaver mochte der Einzige sein, der bereits begriffen hatte, dass ihre Kontrolle nur geduldet wurde. Aber wenn er es wusste wollte er es wahrscheinlich nicht wahrhaben. Jeremy war sicher, dass die Monster die Beamten nur gewähren ließen um kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Nach den jüngsten Vorfällen zweifelte er allerdings daran, dass den Vampiren daran gelegen war, ihre Existenz weiterhin zu verbergen. Sedros hatte etwas anderes vor. Jeremy setzte sich aufs Bett und zog den Reißverschluss der größeren der beiden Taschen auf. Nachdenklich wühlte er darin herum, bis er schließlich zwei Achselhalfter samt Inhalt hervorzog. Ein grimmiger Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit als er, eines nach dem Anderen, die Magazine aus den Halterungen der beiden Pistolen, gleiten liess. Zufrieden stellte er fest, dass beide vollständig geladen waren. Unschlüssig hielt der die beiden Pistolen in den Händen. Er war ein paarmal mit Kollegen auf einem Schießstand gewesen. Vor einigen Jahren. Sie hatten auf Pappfiguren geschossen und manchmal auch getroffen. Sie hatten viel gelacht und ein paar Dosen Bier getrunken. Viel war nicht hängen geblieben, aber er wusste immerhin wie man eine Waffe lud. Zumindest bei manchen Modellen. Und er wusste, wo der Hebel war, der das Geschoss explosionsartig aus seinem Gefängnis befreite. Damit hatte es sich. Bevor er die Pistolen in die Halfter zurücksteckte schob er bei beiden die kleinen Sicherungshebel zurück. Er würde sich schon nicht selbst ins Bein schießen. Selbst wenn … sein Körper erholte sich schnell von solchen Verletzungen. Er wusste immer weniger, warum er die Waffen eigentlich gestohlen hatte. Seine Gegner verfügten über dieselben Selbstheilungskräfte wie er. Kugeln würden sie nicht aufhalten. Nicht lange jedenfalls. Vielleicht war es der alte Jeremy gewesen, der für kurze Zeit die Kontrolle zurückerlangt hatte. Der alte Jeremy, der keinem Gegner ohne eine Waffe in der Hand entgegengetreten wäre. Eigentlich wäre er überhaupt niemandem entgegengetreten. Egal ob bewaffnet oder nicht. Das geisterhafte Bild seines früheren Ichs verschwand aus seinem Kopf und machte Platz für das Hier und Jetzt. Jeremy erhob sich und befestigte die Halfter umständlich unter seinen Achseln. Ein Teil von ihm würde wohl immer ein Mensch bleiben. Egal wie viele außergewöhnliche Kräfte er noch an sich entdecken mochte. Er fühlte sich einfach sicherer, wenn er das Gewicht der Waffen spürte. Jeremy schloss die Knöpfe seines Mantels und sah in den schmutzigen Spiegel, der gleichzeitig das Einzige war, was in dem schäbigen Hotelzimmer an den ansonsten kahlen Wänden hing. Die Halfter saßen gut. Niemand würde die Waffen unter dem Stoff erkennen können. Einen Moment lang betrachtete er sein Gesicht. Es war noch immer seines. Jeremys. Dann schaltete er das Licht ab und verließ das Zimmer. Ein humorloses Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er die Tür seiner Unterkunft abschloss. Das Schloss würde garantiert niemanden daran hindern den Raum zu betreten wenn er es nur stark genug wollte. Wahrscheinlich gab das Ding bereits bei dem bloßen Gedanken an einen Einbruch nach. Aber wer würde schon hier her kommen, um die Zimmer nach Wertsachen zu durchsuchen? Schon die Fassade des Hotels verbreitete eine unmissverständliche Botschaft. “Hier gibt es nichts zu holen.” Jeremy sah sich um. Der düstere Gang, der zum einzigen Lift des Gebäudes führte lag düster und leer vor ihm. An einigen Stellen löste sich die Tapete von der Wand. Der Verputz dahinter schloss sich der Tapete bereitwillig an. Die letzte Renovierung schien beinahe ein Jahrhundert zurückzuliegen. Herabgefallene Teile des Putzes knirschten unter Jeremys Sohlen als er den Gang entlang zum Lift ging. Vorsichtig drückte er den Knopf neben der verbeulten Schiebetüre. Eine Glocke wollte ihren Dienst verrichten, wurde aber von einem Defekt daran gehindert. Ein blechernes Geräusch erklang und der nach unten gerichtete Leuchtpfeil, der über dem Knopf angebracht war, begann flackernd zu leuchten. Aus dem Liftschacht drang ein wenig Vertrauen erweckendes Rumpeln. Jeremy wartete geduldig, bis nach einer scheinbaren Ewigkeit die beschädigte Glocke noch einmal ihr blechernes Klappern hören ließ und die Schiebetür sich schleifend und ratternd vor ihm öffnete. Er würde sich diesem Lift ein einziges Mal anvertrauen. Aus reiner Neugierde. Aber es gab zeitsparendere Möglichkeiten ein Gebäude auf zu verlassen. Sein Körper verkraftete einen Sprung aus dem fünften Stockwerk garantiert ohne den geringsten Schaden. Oder er öffnete einfach ein Portal zu der seltsamen Finsternis, durch die er schon ein paar Mal gegangen war. Jeremy zog den Kragen seines Mantels hoch und betrat die Liftkabine. Er drückte den Knopf, der mit einem L gekennzeichnet war. Jeremy legte den Kopf schief und lauschte. Die Mechanik des Aufzugs rasselte, klapperte und quietschte, aber dennoch erreichte er sein Ziel ohne unangenehme Überraschungen. Die Lobby des Hotels hatte diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient. Als die Schiebetür sich erneut vor Jerry öffnete blickte er in einen großen Raum, in dem einige alte Sofas willkürlich verteilt herumstanden. Die Theke, hinter der sich eigentlich ein Angestellter aufhalten sollte war unter einer dicken Schicht von Staub kaum zu erkennen. Das schummrige Licht verhüllte gnädig die meisten Einzelheiten, die sonst sicherlich auch den letzten Gast bereits hier zur Umkehr veranlasst hätten. Schnell durchquerte Jeremy den Raum und trat auf die Straße hinaus. Die Gegend in der das Hotel lag sah kaum besser aus, als das Innere des Gebäudes. Straßenlaternen warfen Kegel aus kaltem Licht auf den Asphalt und enthüllten umgeworfene Mülltonnen, weggeworfene Plastiktüten und mit Graffiti beschmierte Wände. Jeremy brauchte das Licht nicht. Zielstrebig setzte er sich in Bewegung. Er wusste bereits wohin er gehen würde. Er hatte sich ein paar Clubs herausgesucht, die in der Nähe lagen. Es waren Clubs, die erst in den frühen Morgenstunden schlossen. Jerry vermutete, dass die Vampire nach Orten suchten, die es ihnen gestatteten sich möglichst lange unter Menschen aufzuhalten, ohne durch ungewöhnliches Verhalten aufzufallen. Wenn sie zu denen gehörten, die von Menschen tranken, sie aber nicht töteten, dann brauchten sie eine Möglichkeit an ihre Opfer heranzukommen, ohne Aufsehen zu erregen. Das kostete Zeit. Vielleicht gab es auch welche, die es vorzogen ihren Durst nicht dadurch zu decken, indem sie sich an Menschen vergriffen. Für diese Blutsauger mochte sich ein reger Handel mit Blutkonserven oder ähnlichem gebildet haben. Wo könnten die Vampire all das besser abziehen, als in den Clubs und Bars, wo sich Ihresgleichen im Schutz der Nacht trafen? Die, auf die nichts von alledem zutraf würden mit Sicherheit nach etwas Ablenkung von der Eintönigkeit ihrer nach Jahrhunderten zählenden Existenz suchen. Jeremy war es egal. Für ihn waren sie alle gleich. Monstren. Abscheulichkeiten wider die Natur. So wie er selbst auch. „Reiß dich zusammen Jeremy“, zischte er. Er musste herausfinden, wo er den Griechen finden konnte. Das würde ihm nicht gelingen, wenn er seinen Hass nicht unter Kontrolle bekam. Sedros nicht zu finden hieß, Marias Spur zu verlieren. Er konnte sie nicht noch einmal gehen lassen. Ihr Tod hatte … das hier aus ihm gemacht. Nun war sie zurückgekehrt. Er wollte sich nicht vorstellen, was mit ihm geschehen mochte, wenn sie noch einmal aus seinem Leben verschwand.

 

„Nur für Mitglieder! Bist du ein Mitglied?“ Der bullige Kerl drückte Jeremy die schwielige Handfläche gegen die Brust. Nach einer Viertelstunde in einer Schlange von leicht bekleideten Mädchen und muskulösen Männern jeder Hautfarbe war er nun endlich an die Reihe gekommen. Nur selten hatten sich bisher die Türen des Clubs für einen der Wartenden geöffnet. Die wummernde Musik, die bei diesen Gelegenheiten zu ihnen heraus drang, verstummte sofort, wenn die Türsteher die Pforten wieder schlossen. Jeremy überlegte kurz, ob er dem Hindernis aus Fleisch und Muskeln antworten sollte. Er gelangte bereits nach kurzem Nachdenken zu der Erkenntnis, dass es sicherlich so etwas wie einen Ausweis gab, der eine Mitgliedschaft belegte. Wahrscheinlich reichte es auch, ein bekanntes Gesicht zu haben. Beides hatte Jeremy nicht. In einer fließenden Bewegung trat er einen Schritt vor und packte die Hand des Muskelprotzes und drückte zu. Nicht einmal sonderlich fest. Für die Leute, die hinter ihm anstanden musste es so aussehen, als wolle er einen alten Bekannten, davon überzeugen, dass er nur richtig hinsehen musste um ihn zu erkennen. Das Gesicht des Türstehers verlor jede Farbe, als der unerwartete Schmerz sein Gehirn erreichte. „Ich bin Mitglied. Da sind wir uns doch einig?“ zischte Jeremy zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er verstärkte den Druck ein klein wenig. Knochen knirschten. „Kannst … reingehen. Weiß … was du … bist“ sagte der Mann stockend. Jeremy ließ seine Hand los. Er hatte darauf spekuliert, dass ihn der Türsteher aus Angst vorbeilassen würde. Nun. Eigentlich stimmte das ja auch. Aber anscheinend hielt ihn der Typ nach dieser kleinen Demonstration seiner Körperkraft für einen Vampir. Soll mir recht sein, dachte Jeremy. Er ging an dem Türsteher vorbei, der sich verhalten die schmerzenden Finger rieb, und betrat den Club. Flackerndes Licht verwandelte die Welt vor seinen Augen in eine Abfolge von hellen und dunklen Bildern. Bewegungen wirkten in diesem Licht seltsam eckig. Es sah so aus als würden sich in dem Club ausschließlich Roboter herumtreiben. Jeremy ging die Treppe hinunter und betrat einen riesigen, mehrfach mannshohen Saal. Dumpfe Bässe hallten von den Wänden wieder. Dazwischen drängten sich Menschen, die tanzten, tranken oder die einfach nur jeglicher Logik zum Trotz versuchten sich zu unterhalten. Jerry brauchte seine neuen Sinne nicht anzustrengen, um zu erkennen, dass einige der Anwesenden nur äußerlich Menschen waren. Er konnte sie riechen. Er spürte ihren Durst. Langsam schob er sich durch die Menge. Sein Ziel war ein schlanker, großer Mann mit langem, grauem Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Der Mann unterhielt sich angeregt mit einem Mädchen, das so aussah, als wäre es nicht einmal halb so alt wie ihr Gesprächspartner. Jeremy wusste, dass dieser Faktor nicht annähernd hoch genug angesetzt war. Der Grauhaarige war ein Vampir. Das Mädchen war es nicht. Sie ahnte, was der wesentlich ältere Mann von ihr wollte. Sie hatte wahrscheinlich sogar recht. Doch was er darüber hinaus mit ihr anstellen würde, wenn sie sich ihm hingab, wusste sie nicht. Jeremy beschleunigte seine Schritte. Als er die beiden erreicht hatte, fuhr der Mann erschrocken herum. Aus der geringen Entfernung, die nun noch zwischen ihnen lag, witterte der Vampir die Gefahr, die sich ihm in Gestalt eines eher durchschnittlich aussehenden Mannes näherte. Jeremy lächelte kalt. „Hi!“, sagte er. Die Pupillen des Vampirs waren zu stecknadelgroßen Knöpfen geworden. „Was wollen sie?“, fragte er. Seine Stimme war beinahe wohlklingend. Jeremy wandte den Kopf und sah das Mädchen an. „Verschwinde“, sagte er ruhig. Etwas in seinen Augen, überzeugte das Mädchen, dass es ratsam war, seine Worte ernst zu nehmen. Sie riss ihre Tasche an sich und verschwand in der Menge. Jeremy richtete den Blick wieder auf den Blutsauger. „Ich möchte mich mit dir über Alexis Sedros unterhalten“. Beiläufig drückte Jeremy den Grauhaarigen gegen die Theke, an der sie standen, um ihn daran zu hindern der jungen Frau zu folgen. „Und bleib hier, wenn ich mit dir rede“. Der Vampir versuchte sich Jerrys Griff zu entwinden, gab aber schon nach einigen Sekunden auf, als er begriff, dass er dessen Kräften nichts entgegenzusetzen hatte. „Schon gut. Du kannst mich loslassen. Ich kann dir ohnehin nicht davonlaufen.“ Jeremy ließ den Arm sinken. Der Vampir strich sein Hemd glatt. „Danke!“ Er schien nachzudenken. „Sedros … ist das ein ausländischer Name?“, fragte er. Jeremys Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Hör auf Spielchen mit mir zu spielen. Andernfalls endet dein … Leben, oder was auch immer es ist was dich aufrecht hält hier und jetzt“. Der Vampir sah in abschätzend an. „Was glaubst du was passiert, wenn du mich vor all den Leuten hier angreifst? Könnte schwierig für dich werden.“ Jeremy ließ den Blick wandern. Langsam drehte er sich einmal im Kreis. Er hörte den Lärm, der jedes andere Geräusch erstickte. Sah das rhythmisch aufblitzende Licht, das die Bewegungen der Menge verzerrte. „Nichts. Nichts passiert. Ich bin schnell musst du wissen. Wahrscheinlich bekommt niemand etwas davon mit, wenn ich dir das Genick breche.“ Er trat dicht an den Vampir heran. Seine Stimme verwandelte sich in ein Flüstern. „Und nun sag mir, was du über Alexis Sedros weißt. Und tu es schnell.“ Der Grauhaarige bog den Kopf zurück, soweit er konnte. Der Atem des Irren auf seinem Gesicht war ihm zuwider. Wenn Sedros erfuhr, dass er geplaudert hatte, würde er sterben. Diesmal endgültig. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass der Grieche herausfand, welches seiner Kinder, wie er die Wiedergekehrten nannte, den Mund nicht halten konnte. Der Kerl, der ihn gerade jetzt bedrängte stellte eine wesentlich realere Bedrohung dar. Er zweifelte nicht daran, dass dieser Irre ihm ohne zu zögern den Kopf von den Schultern reißen würde. Sedros hatte viele Feinde. Was machte es da, wenn einer davon ein paar Informationen über den alten Vampir erhielt. Das der Grieche nach all den Jahrhunderten noch lebte, war der beste Beweis dafür, dass er mit jeder Bedrohung fertig werden konnte. „Ok. Du hast gewonnen. Ich sage dir was ich weiß. Erwarte nicht zu viel. Ich bin ein Niemand. Keiner der Älteren kennt auch nur meinen Namen.“ Jeremy trat zur Seite und lehnte sich neben dem Vampir an die Theke. „Komm endlich zur Sache“ sagte er.

Jeremy sah in den dreckigen Spiegel. Das verräterische Glühen seiner Augen war verloschen. Bedächtig rieb er seine Hände unter einem Strahl aus lauwarmem Wasser. Egal an welcher Armatur er auch drehte. Die Temperatur blieb exakt die Selbe. Das Wasser, das in den Abfluss lief nahm eine rosarote Färbung an, als sich das Blut des Vampirs von seinen Fingern löste. Es war beinahe zu leicht gewesen. Bereitwillig war ihm das Monster gefolgt, als er verlangte, das Gespräch draußen vor dem Club fortzusetzen. Angeblich um neugierigen Augen aus dem Weg zu gehen. Zum Vorteil des Vampirs, den er zwang zum Verräter zu werden. Jeremy hatte dem Grauhaarigen aufmerksam zugehört. Bis dieser begann sich zu wiederholen. Blitzschnell war seine Hand vorgeschnellt und hatte den Kehlkopf des Vampirs zertrümmert. Von hinten mochte es ausgesehen haben, als würden zwei Betrunkene sich gegenseitig auf dem Heimweg stützen, als er das Monster, das gurgelnde Geräusche von sich gab, in die nächste Seitengasse gedrängt hatte. Die Asche war schnell verweht. Nur das Blut war auf seiner Haut zurückgeblieben. Seltsam. Jeremy drehte den Wasserhahn zu. Das Wasser hatte das Letzte, was von dem Blutsauger geblieben war, fortgespült. Der Vampir hatte nicht gelogen. Er war kein enger Vertrauter des Griechen gewesen. Auch dem illustren Kreis von Sedros Günstlingen hatte er nicht angehört. Ab und an hatte er den Boten für ein paar Bluthändler gespielt. Manchmal hatte er sich als Jäger verdingt, der seine Opfer bei Leuten ablieferte, die zu Sedros Organisation gehörten. Der Austausch von Botschaften und Ware hatte dabei immer an den gleichen Orten stattgefunden. Jeremy hatte genügend Gelegenheit gehabt in seinen Gedanken zu lesen. Das war ihm schwerer gefallen als bei einem Menschen, aber er hatte es trotzdem geschafft. Er trocknete seine Hände mit dem schmuddeligen Handtuch, das zur Ausstattung des Zimmers gehörte. Er würde diese Treffpunkte aufsuchen. Einen nach dem anderen. Und zwar so lange, bis er Sedros Lakaien in die Finger bekam. Er war sicher, dass es ihm gelingen würde sie zu überzeugen, ihr Wissen um den Aufenthaltsort des Griechen, mit ihm zu teilen. Vielleicht schaffte er es nicht beim ersten Mal. Vielleicht auch nicht beim zweiten. Sicherlich aber beim dritten. Vampire hingen an ihrer Existenz. Mehr noch als Menschen. Vielleicht weil sie wussten, dass danach nur noch die große Leere wartete, an deren Abgrund sie schon einmal gestanden waren bevor sie zurückgerissen wurden. Wenn er ein paar von ihnen getötet hatte, würden die anderen die er befragte ihren Widerstand mit Sicherheit schnell aufgeben. Die Angst vor dem Unbekannten, der aus dem Nichts auftauchte, würde sich schnell verbreiten. Jeremy streifte die Schuhe von den Füßen und ließ sich auf das durchhängende Doppelbett sinken. Er schloss die Augen und wartete darauf, dass der neue Tag endete.

Agent Beaver stieg aus dem olivgrünen Ford atmete tief ein. „Gehen Sie schon mal rein, Johnson“, sagte er zu dem kräftig wirkenden großen Mann im dunklen Anzug, der den Wagen gesteuert hatte. Johnson holte die beiden kleinen Taschen aus dem Kofferraum des Ford und ging die Stufen zum Eingangsbereich des Holiday Inn hinauf in dem sie die nächsten Tage verbringen würden. Beaver sah sich um. An der Ecke sah er einen kleinen Park. Entschlossen ging er darauf zu. Er brauchte Ruhe um ihre nächsten Schritte zu planen. „Schritte …“ dachte er. Beim Gehen zog er das linke Bein etwas nach. Seine Kollegen meinten, dass man nichts davon mitbekam, wenn man nicht wusste, was ihm zugestoßen war. Das leichte Hinken und eine Narbe über der Nasenwurzel waren alles an Spuren, die von einem seiner schlimmsten Tage zeugten, zurückgeblieben war. „Da haben sie nochmal Glück gehabt“ hatte der Arzt gesagt, als sie ihn entlassen hatten. Was wusste einer, für den wütende Patienten und ein Ausfall der Kantine die größten Bedrohungen während seiner täglichen Arbeit darstellte schon von Glück? Jim ging langsamer, als er in die Schatten trat, die von den Baumkronen über ihm auf den betonierten Weg fielen, der den Park in gerader Linie durchschnitt. Langsam ging er einige Schritte und ließ sich auf die Bank sinken, die ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Zugängen zu dem kleinen Flecken Grün aufgestellt worden war. Für einige Minuten saß er einfach nur da und ließ seinen Blick schweifen. Er dachte an nichts Besonderes. Langsam ordneten sich seine Gedanken zu einem Muster. Formten einen Pfad auf dem er sich bewegen musste, um der Lösung der aktuellen Probleme näher zu kommen. Oft schon waren es die ersten, einfachen Ideen gewesen, die ihn schließlich zum Ziel geführt hatten. Ohne sich dessen bewusst zu werden versetzte sich der Agent in die Lage der Beute die er jagte. Im Geist spielte übernahm er ihre Rolle und sah sich selbst von aussen. Diesmal war die Beute selbst ein Jäger. Aber das spielte keine Rolle. Jeremy Marone würde sich wie alle Gejagten verstecken. Vor ihm, vor Vampiren und vielleicht auch vor sich selbst. Wo versteckte man sich in einer Stadt, in der man niemanden kannte? Beaver wusste, dass Jeremy seine Heimatstadt kaum jemals verlassen hatte. Ein gewisser Frank Holden war außerordentlich kooperativ gewesen, nachdem man ihn darüber aufgeklärt hatte, dass seine Trinkerei für die Behörden kein Geheimnis war und man ihn nur als Sheriff behielt, weil er den Job erledigte, den sonst niemand wollte. Ob er das betrunken tat oder nüchtern war seinem Arbeitgeber egal, so lange niemand dafür sorgte, dass sein Problem öffentlich gemacht wurde. Holden hatte alles erzählt, was er über Mahone wusste. Und das war so einiges. Beaver wusste jetzt, dass Jeremy alleine war. Er würde ein Zimmer mieten. Dort wo niemand nach seinem Namen fragte. Es mangelte nicht an billigen Absteigen. Beaver legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. Nein. So würde er ihn nicht finden. Ihm standen 20 Agents zur Verfügung, die das Bureau zähneknirschend von anderen Aufgaben abgezogen hatte. Mit ihm und dem Agent, der ihn gefahren hatte waren es 22 Leute. Viel zu wenig, um jedes Hotel zu überprüfen. Jeden verdächtigen Eintrag in einem Gästeregister zu überprüfen. In vielen der kleineren Hotels gab es nicht einmal das. Sie mussten anders vorgehen. Es gab nur einen Weg. Beaver erschauerte als ein kühler Windstoß durch den Park wehte. Schnell erhob er sich von der Bank. Sie würden dorthin gehen, wo die Vampire waren. Nur so hatten sie eine Chance den Jäger zur Strecke zu bringen. Beaver steckte die Hände in die Taschen seines Sakkos und ging so schnell er konnte zum Ausgang des Parks während die Schatten der Bäume länger wurden und schließlich miteinander verschmolzen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass ihn irgendjemand beobachtete, den er nicht sehen konnte.

 

Beaver trat nahe an die große Glasfläche, die das Zimmer vor der Außenwelt abschirmte. Regentropfen wurden zerschmettert als sie auf die transparente Barriere prallten. Das Wasser, das an den Scheiben herablief verzerrte die Lichter, die in der Dunkelheit zu schweben schienen. Die Nacht war angebrochen und hatte die Stadt unter einem Tuch aus Schwärze verborgen. Das Licht schuf scharf begrenzte Inseln aus Leben das dem Schlaf trotzte. Jim Beaver schüttelte den Kopf. Woher kamen diese Gedanken? Er war nie einer dieser philosophischen Typen gewesen. Vielleicht war das was er in den letzten Wochen durchgemacht hatte schuld daran. Noch ein paar dieser Vorfälle; und er musste seinen Job an den Nagel hängen. Wenn man einmal anfing, zu viel nachzudenken … „Tock. TockTock. Tock. TockTock.“ Das rhythmische Klopfen beförderte Jim in die Wirklichkeit zurück. Der Philosoph zog sich wieder in einen Winkel seines Unterbewusstseins zurück. „Agent Jacobs?“, fragte er und schob gleichzeitig die Sicherung der Tür zurück. Nur sein Partner oder der Zimmerservice würden zu dieser späten Stunde hier auftauchen. Etwas Hartes traf sein Gesicht und schleuderte ihn zu Boden. Der dünne Faden aus Blut, der aus seiner Nase rann, machte ihm bewusst, dass er eine wichtige Regel außer Acht gelassen hatte. „Verlass dich nie auf das, was du zu wissen glaubst“. Als er sich aufrichten wollte, wurde er erneut zurückgestoßen. Weniger heftig diesmal, aber trotzdem nachdrücklich. „Machen Sie sich nicht die Mühe aufzustehen, Agent Beaver“. Es war eine dunkle Stimme, in der etwas vibrierte, das die Härchen auf den Armen des Agents zwang, sich aufzurichten. Beaver blieb starr liegen. Die Stimme hatte mit einem kaum wahrnehmbaren Akzent gesprochen. Es klang nach Europa. Südliches Europa um genau zu sein. Vor einigen Jahren war Jim mit seiner Frau nach Griechenland geflogen. Sie hatten auf einer der Inseln Urlaub gemacht. Er erinnerte sich an heiße Strände, gutes Essen und diesen Akzent. Es war immer der Wunsch seiner Frau gewesen, die Wiege der modernen Welt mit eigenen Augen zu sehen. Cynthia war eine intelligente Frau. Er fragte sich manchmal, warum sie sich gerade für ihn entschieden hatte. Er war immer gut im Sportunterricht gewesen. So gut, dass er ein Studium abschließen konnte, ohne besonders viel dafür zu tun. Aber nicht gut genug um Profi zu werden. Nach der Uni hatte er es beim FBI probiert und war, eigentlich entgegen seiner Erwartung, an der Academy angenommen worden. Deshalb lag er jetzt hier auf dem Boden. „Ich möchte eine Information von Ihnen. Um Missverständnisse von vornherein auszuschließen - ich weiß wer Sie sind und für wen Sie arbeiten. Ich weiß auch von der … speziellen Einheit Ihrer Behörde.“ Beaver versuchte den Kopf zu drehen, um den Sprecher anzusehen. Schritte erklangen, als dieser seinen Standort änderte und sich so den Blicken des Agents entzog. „Lassen Sie das. Ich sehe mich sonst gezwungen, Ihre Bewegungsfreiheit noch weiter einzuschränken“ sagte die Stimme. „Sie …“, der Agent schluckte trocken. Angst schnürte seine Kehle zu. „Sie sind Alexis Sedros. Einer der ältesten Vampire.“ Der Mann mit dem südländischen Akzent lachte leise auf. „Sehr gut. Das erspart mir, mich vorzustellen. Allerdings bevorzuge ich den Ausdruck Wiedergekehrter. Vampir hat einen ... barbarischen Beigeschmack.“ Holz knarrte, als der Vampir sich auf einen Stuhl setzte, der außerhalb von Beavers Blickfeld stand. „Da Sie wissen wer ich bin, wissen Sie sicherlich auch was ich will. Wen ich will. Und was ich zu tun bereit bin, um ihn zu finden.“ Der Agent drehte den Kopf etwas zur Seite, damit ihm das Sprechen leichter fiel. „Sie wollen den einzigen, der Ihnen gefährlich werden kann. Genau wie ich. Ich weiß nicht wo er ist. Genau wie Sie. Und wenn ich es wüsste …“ „Dann würden Sie es mir ganz sicher nicht sagen“, vollendete der Grieche den Satz. Sedros seufzte. „Trotz Ihrer harten Sprüche glaube ich Ihnen … Agent Jim Beaver. Ich bin zu lange auf dieser Welt, als dass jemand wie Sie mich belügen könnte.“ Holz knarrte, als der Stuhl von seiner Last befreit wurde. Schritte näherten sich Beaver von links. Ein Schatten fiel über seine Augen. „Wenn Sie oder Ihre Freunde vom Bureau etwas herausfinden, dann werde ich es erfahren und dann werden wir erneut miteinander reden.“ Beaver schloss die Augen. Er drückte die Handflächen gegen den kalten Boden um das Zittern zu verbergen, das seinen Körper in Wellen durchlief. „Keine Angst Jim“, sagte Sedros. „Ich habe keine Absicht Sie zu verletzten. Nicht heute. Meine Leute werden Sie im Auge behalten. Sie und die anderen Spürhunde Ihrer Behörde.“ Der Schatten der auf Beavers Gesicht fiel, flackerte und verschwand schließlich von einem Augenblick auf den anderen. Der Vampir war gegangen oder was auch immer dieses Monster tat um von einem Ort zu verschwinden. Der Agent blieb auf dem harten Boden liegen bis die Kraft in seine Beine zurückgekehrt war. Angst war ihm bisher immer fremd gewesen. Jeremy Marone und Alexis Sedros hatten ihm geholfen dieses Gefühl kennenzulernen. Die normalen Monstren waren kein großes Problem. Man beobachtete sie. Man wies sie in die Schranken, wenn sie die unsichtbare Grenze übertraten. Man konnte sie sogar vernichteten, wenn es notwendig war. Wenn man genügend Leute mit ausreichender Bewaffnung zur Verfügung hatte. Der Grieche aber … er war stärker als alle anderen mit denen sie bisher zu tun gehabt hatten. Lange hatte die Behörde gehofft, dass er verschwunden wäre. Vernichtet. Opfer eines Zufalls, der dem unendlich langen Leben ein Ende bereitet haben mochte. Beaver hatte die gute Bezahlung, die mit seinem besonderen Job einherging, in dem Wissen genossen, dass die Situation kontrolliert werden konnte. Die älteren, stärkeren Vampire blieben im Hintergrund und kamen nicht mit dem Bureau in Konflikt. Im Gegenteil. Sie pflegten gute Verbindungen zu den Stellen der Regierung, die von ihnen wussten. Nur Sedros war eine Ausnahme. Sein Wiederauftauchen und der Tod einer einzigen Frau hatten diese scheinbare Stabilität zerstört. Der Tod einer Frau, die niemals besonders in Erscheinung getreten war. Genau wie ihr Ehemann. Kleinstädter wie sie im Buche standen. Bis diese untoten Idioten auf der Suche nach einem Imbiss, dort vorbeigekommen waren. Anscheinend waren sie Anhänger von Sedros neuer Philosophie gewesen. Abkehr von der Heimlichtuerei. Dem Verstecken vor den Menschen. Der Ehemann der Frau, die als Opfer auserkoren worden war, hatte sich dadurch zu etwas gefährlichem entwickelt - wie auch immer das von Statten gegangen war - und jagte den, dessen Jünger seine Frau auf dem Gewissen hatten. So schloss sich der Kreis, in dessen Mitte Beaver stand - oder besser - lag. Er musste achtgeben, dass er und seine Leute nicht zu Statisten wurden. Sie mussten die Kontrolle zurückerlangen. Oder wenigstens den Eindruck aufrecht erhalten im Spiel zu sein. Auch wenn dafür einige Opfer notwendig waren. Jim Beaver drehte sich herum und stand behäbig auf. Er griff nach dem Mobiltelefon, das auf dem Nachtkästchen neben dem Bett lag. Es war Zeit, dass er seinen Chef anrief. Er brauchte mehr Männer. Wenn sie Jeremy fanden, bevor Sedros es tat, hatten sie vielleicht noch eine Chance.

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