Andrew - Mädchenspiele

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Kapitel 3

P

lötzlich kam sich Andrew unheimlich verletzlich vor und wie auf einem Präsentierteller zur Schau gestellt. Nie zuvor in seinem Leben war er so erstarrt. Er empfand eine wilde Mischung aus reinem Horror und purer Neugierde und fühlte die taxierenden Blicke der Mädchen körperlich, die ihn und die anderen verblieben Jungs einzuschätzen versuchten. Und obgleich ihm fast die Nerven durchgingen, wünschte er sich, dass ihn eine der einfach atemberaubend schönen Studentinnen auswählte.

Schmerzhaft hielt er die Luft in seinen Lungen an und wagte es nicht zu atmen, als eine große, schlanke Rothaarige mit milchig weißer Haut und stechend grünen Augen auf ihn zukam.

Sie ließ ihren kühlen Blick von oben bis unten über seinen schlaksigen Körper wandern, bis sich ihre Augen etwas verengten, sie leicht den Kopf schüttelte und sich wortlos dem Burschen zu Andrews rechter Seite zuwandte.

Er spürte, wie seine Stimmung in Richtung Nullpunkt wanderte. Verdammt, fluchte er in sich hinein, obwohl er überhaupt keine Ahnung hatte, um was es sich bei den ›Mädchenspielen‹ handelte. Dennoch war er plötzlich sehr gespannt darauf, an ihnen teilzunehmen – und die Chance zu bekommen, eines dieser berauschenden Mädchen ein wenig besser kennenzulernen. Und als wollte die rothaarige Schönheit noch Salz in die von ihr bei ihm geschlagene Wunde reiben, registrierte er, wie sie einen Moment später den Idioten auswählte, der direkt neben ihm stand, ihn an den Arm griff und stolz zurück mit sich vor die Bühne zog, wo sich jetzt fast schon alle anderen Mädchen mit ihren erwählten ›Schützlingen‹ eingefunden hatten.

Um sich aufzumuntern, erinnerte er sich an die Tage in der ›High School‹, als er für Teamspiele immer als letzter ausgewählt worden war. Auch dort war er immer nur letzte Wahl gewesen. Warum hätte es also diesmal anders sein sollen …

»Nun gut, nun gut!«, meldete sich Bailey neckend von der Bühne, als Cataleya ihr das Mikrofon reichte. »Es sieht so aus, als ob alle unsere Ladies bereits ihre Auswahl getroffen haben!«

Ein lautes, aufgeregtes Lachen drang zu den Verschmähten hinüber, und Andrew spürte, wie sein Ärger in Wut umschlug, als er sich einige der Typen näher besah, die die Mädchen ihm vorgezogen hatten.

Da war ein langer Lulatsch, hauchdünn mit einer extrem schlechten Körperhaltung und Akne auf den Wangen, der glücklich mit einer hübschen Brünetten plauderte, derweil der neben ihm stehende, mollige und babygesichtige Schwachkopf von einer großen, schlanken Blondine ausgesucht worden war.

Was ist an diesen Typen so viel besser als bei mir?, grummelte es in ihm düster. Zumindest habe ich eine tolle Haut. Und obwohl ich mit Sicherheit nicht gerade der tollpatschigste oder hübscheste Bursche der Welt bin, weiß ich genau, dass ich nicht so abscheulich aussehe wie einige dieser Jungs, die ausgesucht worden sind. Er schaute zu Seite und musterte die verbliebenen Kommilitonen. Gut ein Dutzend war von der Gruppe übriggeblieben und aufgrund der genervten Gesichtsausdrücke schätzte er, dass sie gerade dasselbe wie er gedacht hatten.

»Hey, Cat, warum lernen wir nicht ein paar unserer brandneuen Mistresses und deren Protegés näher kennen?«, fragte Bailey ihre Freundin Cataleya.

Die beiden heizten die Situation auf, wie Beifall heischende TV-Moderatorinnen, als sie elegant die Stufen am Bühnenrand herunterschritten und das Mikrofonkabel in Perfektion zurechtwarfen, derweil sie ihre Blicke auf die versammelte Menge vor sich richteten.

»Also, wen haben wir denn hier?«, fuhr Bailey fort, als sie das Mikro der Rothaarigen entgegenhielt, die Andrew vor ein paar Minuten kopfschüttelnd als unbrauchbar abgelehnt hatte.

»Mistress Helen«, antworte sie laut und voller Selbstbewusstsein in der Stimme.

»Und das ist?«, setzte Bailey nach, dem schüchtern dreinblickenden Kerl zunickend, den Helen für sich auserkoren hatte.

»Das …«, begann Helen und kniff ihre kühlen grünen Augen zusammen, als würde sie einen Moment lang über etwas nachdenken, ehe sie sich dem Mikro entgegenbeugte und stolz verkündete, »das ist Jasmine!«

Andrew spürte, wie ihm der Schrecken in den Magen fuhr, als er sich endlich klar darüber wurde, um was es in diesem Wettbewerb ging. Mistresses? Schützlinge? So langsam beginnt es Sinn zu machen. Gott verflucht! Sieht aus, als ob ich gerade noch einmal drumherum gekommen bin, an einem verdammten ›Drag Race‹ mitzumachen, wie diese schrillen Aufgaben in RuPauls Reality-Show … Die Mistresses müssen ihre Protegés also in Mädchen verwandeln! Er fühlte, wie die Erleichterung in einer eiskalten Welle über ihn hereinbrach und ein schiefes Lächeln begann sich um seine Lippen abzuzeichnen, als er dieselbe Erkenntnis auf den Gesichtern der Jungs sah, die neben ihren neuen ›Mistresses‹ standen.

Einige von den Burschen fingen jetzt direkt an, die Köpfe zu schütteln und etwas vor sich hinzumurmeln, als wollten sie sich aus den Reihen der Konkurrenz zurückziehen.

»Wie ist es mit dir, Sweetie? Wer bist du?«, wollte Bailey von einer anderen Geschlechtsgenossin wissen und hielt einer niedlichen Blondine das Mikro hin, welches ein wenig von ihr entfernt stand und deren Wahl auf das mollige ›Babyface‹ gefallen war.

»Ich bin Mistress Melissa«, antworte sie aufgeregt »Mein Schützling heißt Babydoll!«

Andrew sah, wie das Gesicht des molligen Burschen ein tiefes dunkles Rosa annahm, als er entsetzt auf den Boden starrte, den Namen ›Babydoll‹ auf sich wirken ließ und missbilligend den Kopf schüttelte.

»Verrätst du uns anderen, warum du dir ›Babydoll‹ für ihn ausgesucht hast?«, schmunzelte Bailey.

»Weil er ein so süßes Baby-Gesicht hat … Und dann ist er ja auch so pummelig wie so ein kleiner süßer Hosenscheißer … Ich finde, der Name passt super zu ihm!«, kicherte Melissa ins Mikrofon.

Als im Theatersaal grölendes Gelächter ausbrach, stimmte sogar Andrew mit ein – größtenteils aus purer Erleichterung, dass ihm die Demütigung erspart geblieben war, an diesem blödsinnigen Wettbewerb teilzunehmen.

»Wie köstlich!«, verkündete Bailey. »Es sieht so aus, als hätten wir alle noch eine erstaunliche Nacht vor uns.« Sie wandte sich an die Mädchen. »Also, sehr verehrte Mistresses, ich schlage vor, ihr verbringt die nächste Woche damit, eure brandneuen Schützlinge gründlich in allem zu schulen, was sie wissen müssen, um am Wettbewerb teilzunehmen … Wir sehen uns dann alle am nächsten Samstag in einer Woche hier wieder … Zu unserem allerersten ›Mädchenspiele‹-Event!«

Alle Schönheiten begannen aufgeregt zu applaudieren und zu jubeln.

Andrew bemerkte, dass einige seiner Kommilitonen, die nicht in die Auswahl gekommen waren, begannen, sich auf den Weg zu den hinteren Türen zu machen und schloss sich ihnen an. Sie schienen alle froh zu sein, von dieser Art des Spotts verschont geblieben zu sein.

Aber ehe sie mehr als zwei bis drei Schritte hatten machen können, rief Bailey streng: »Hey, hey, hey! Ja, glaubt ihr, dass ihr schon entlassen seid?«

Noch einmal erstarrte Andrew. Er und die anderen drehten sich wie Roboter, die einen Befehl ihres Programmierers bekommen hatten, herum und sahen, wie sie alle im Saal anstarrten.

»Schließlich haben Cat und ich unsere Protegés noch nicht ausgewählt!«, lachte Bailey. »Ihr bleibt also genau dort, wo ihr seid! …« Sie wandte sich dem neben ihr stehenden Mädchen zu. »Cindy, halt mal bitte solange das Mikrofon.«

Entsetzt sah Andrew zu, wie Bailey das Mikro weiterreichte und die ›Zwillinge‹ gleich darauf auf sie zukamen, um sie nicht weniger intensiv zu prüfen wie es ihre Mitstudentinnen vor ihnen getan hatten.

Andrew fühlte ein eiskaltes, prickelndes Grauen über seine Haut streichen.

In der Halle war es mucksmäuschenstill geworden.

Die einzigen Geräusche, die Andrew vernahm, waren das Klicken der High Heels-Absätze auf den polierten Holzdielen und das verheerende Pochen seines wie wild schlagenden Herzens in seinen Ohren.

Wie am Boden festgenagelt, blieb er auf der Stelle stehen, derweil Bailey auf ihn zusteuerte, ihn von oben bis unten betrachtete und ihn dann mit einer lässigen, ablehnenden Handbewegung entließ und sich dem nächsten potenziellen Opfer zuwandte.

Gott sein Dank, dachte er still, wenngleich er genau wusste, dass er noch nicht ganz aus der Sache heraus war. In der gleichen Sekunde hörte er auch schon Cataleyas Absätze auf sich zukommen. Er spürte, wie ihm das Herz in die Hose rutschte, als sich ihre strahlenden Augen weiteten, während sie ihn einer detaillierten Inspektion unterzog. Er sah ihr seltsames Lächeln, dass sich auf erregende Weise um ihre schwungvollen, glänzenden Lippen kräuselte.

»Oooh, jaaa …«, murmelte sie mehrmals vor sich hin, ehe sie ihn direkt ansprach und mit der rechten Hand eine rotierende Bewegung machte. »Dreh‘ dich um«, befahl sie ihm in einem kalten, strengen Ton, der sich völlig von der lustigen, sprudelnden Art unterschied, mit dem sie noch vor wenigen Minuten von der Bühne herab gesprochen hatte.

Trotz seines Schreckens und seiner Angst tat Andrew genau das, was sie ihm befohlen hatte, und drehte sich unbeholfen herum, bis er den Kreis vollständig geschlossen hatte.

»Du kommst mit mir!«, kommandierte sie gleich darauf in demselben strengen Ton und streckte ihm ihren Arm entgegen.

Andrew verstand sich selbst nicht, als er ihr seine angeschwitzte Hand entgegenstreckte und die ihre umfasste, ehe sie ihn daran wie an einer Hundeleine hinter sich herzog.

 

»Wir haben wohl vergessen etwas Wesentliches zu erwähnen«, meldete sich Bailey, nachdem sie erneut die Kontrolle über das Mikrofon erlangt hatte und jetzt mit einem äußerst nervös wirkenden, mageren Burschen auf der Bühne vor allen stand. »Aber Cat und ich werden natürlich auch am Wettbewerb teilnehmen. Also hütet euch besser, Bitches, denn ich weiß, dass ich das Game mit meinem Protegé rocken werde!«

Ihre Worte brachten ihr einen tosenden Beifall ein.

»Wie steht’s mit dir, Schwesterherz?«, fuhr Bailey fort und schenkte Cataleya ein herausforderndes, liebevolles Lächeln.

»Oh, da mach‘ dir mal nur keine Sorgen, Schwesterchen! Ich habe meine Sarah!«, schoss Cataleya unmittelbar zurück und zog Andrew fest am Arm zu sich heran.

Augenblicklich füllten sich seine Sinne mit dem berauschend süßen Duft ihres Parfüms. Inzwischen klopfte sein Herz derart heftig, dass es sich für ihn anfühlte, als würde es jeden Augenblick seine Brust zerreißen und herausspringen.

»Wir sind bereit es mit dir und jeder von euch«, sie schaute in die Runde, »aufzunehmen! … Nicht wahr, Sally, meine Süße?«

So seltsam es auch klang, als sie ihn auf ›Sarah‹ taufte, mit ›Sally‹ und ›Süße‹ ansprach, es ließ ihn am ganzen Körper zittern, denn irgendwie hatte er das Gefühl, den Namen schon einmal gehört zu haben, und ganz tief in seinem Innersten wusste er, dass er perfekt zu ihm passte.

»Nicht wahr, meine Süße?!«, zischte Cataleya ihn bedrohlich an und packte seinen Arm so fest, dass er ihre perfekt gemachten, rotlackierten Nägel spüren konnte.

»Ja …«, krächzte Andrew, kaum fähig seiner Stimme eine ausreichende Festigkeit zu verleihen, als er alle Augenpaare auf sich spürte.



Kapitel 4

K

napp fünf Minuten später wurde Andrew von Cataleya durch die Haupttür des ›Theatres‹ auf den Campus geführt. Inzwischen war es dunkel geworden. In den Fenstern der Studentenunterkünfte leuchten fast überall die Lichter und der über ihnen am Himmel hängende Vollmond schenkte zusätzlich sein milchiges, weiches Licht.

»Falls du für diese Woche irgendwelche Pläne hattest, Sally«, setzte Cataleya an, während sie durch den Innenhof schritten, »dann betrachte sie als gecancelt! Denn für die nächsten sieben Tage gehörst du mir!«

»Willst du … nicht meinen richtigen Namen wissen?«, fragte Andrew, der seine Stimme immer noch als erbärmlich schwach empfand, noch immer geschockt von den Ereignissen der letzten Minuten. Er wandte ihr leicht seinen Kopf zu, derweil er verzweifelt zu verarbeiten versuchte, was da gerade passiert war.

»Nicht wirklich«, gab sie direkt zurück. Sie holte ihr Smartphone heraus und begann auf den Bildschirm zu tippen.

Sofort füllte sich die Luft mit dem Klang ihrer perfekt gepflegten Fingernägel, als sie gegen das Glas des Touchscreens klickten.

»Ich heiße Andrew«, murmelte er, bezweifelte aber, dass sie ihn überhaupt gehört hatte, fiel in die düstere Stille zurück und sah zu, wie die anderen Mistresses ihre Protegés ebenfalls durch die Dunkelheit des Campus führten. »Also, ähm, … was passiert jetzt?«, wagte er sie erneut anzusprechen, nachdem sie einige Minuten in einem für ihn unangenehmen Schweigen gegangen waren.

»Wir nehmen uns jetzt ein Taxi und fahren zu meiner Wohnung. Ich wohne nämlich nicht hier auf dem Campus«, erwiderte sie sachlich, als sie den Hauptzugang zur Universität erreichten.

Bei ihren Worten verspürte sie trotz all der Sachlichkeit eine enorme Aufregung und Neugierde – wenngleich das Ganze total erniedrigend und demütigend war. Ihm war bewusst, dass Cataleya Davis ihn ganz offensichtlich für nichts Anderes als ein peinliches, erbärmliches Nichts ansah, das sie nach Herzenslust herumkommandieren konnte. Dennoch faszinierte ihn der Gedanke, mit ihr tatsächlich zu ihrer Wohnung zu fahren – abgesehen von seiner stetig zunehmenden Nervosität. Aber er musste sich eingestehen, dass es um Längen interessanter war, als mit Caleb an diesem Abend ins Kino zu gehen, oder, was noch viel schlimmer war, im Wohnheim abzuhängen und ihm beim Videospielen zuzusehen.

In diesem Moment hielt eines der schwarzen ›London Cabs‹ nur wenige Yards vor ihnen und Cataleya winkte dem Fahrer freundlich zu, ehe sie langsam in ihrem engen schwarzen Kleid und mit klackernden Absätzen hinüberschritt, ihre Hand ausstreckte und die hintere Tür aufhielt.

Andrew brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, dass sie das für ihn tat.

»Ladies first«, bemerkte sie und bedachte ihn mit einem sarkastischen Lächeln.


Andrew war aus einem ihm unerfindlichen Grund davon ausgegangen, dass Cataleya und Bailey zusammenleben würden, aber es stellte sich heraus, dass sie allein wohnte – und als er zum erstem Mal ihre elegante Wohnung betrat, die sich hoch oben in einem schicken Block, nur wenige Kilometer von der Universität, befand, war ihm sofort klar, dass sie begütert war oder zumindest über ein wohl situiertes Elternhaus verfügte, das sie finanziell unterstützte. Denn wie zum Teufel, so fragte er sich, konnte sich eine Studentin im letzten Semester eine derartig tolle Unterkunft leisten?

Voller Ehrfurcht sah er sich um und betrachtete die große schwarze ›Vintage‹-Ledercouch, den riesigen Flachbildschirm an der Wand, die gerahmten Kunstwerke und die Glastüren am gegenüberliegenden Ende, die aussahen, als würden sie auf einen abgelegenen privaten Balkon hinausführen.

»Möchtest du etwas trinken, ehe wir anfangen?«, erkundigte sich Cataleya und nickte in Richtung ihrer Küche.

»Sehr gern«, antwortete Andrew, wobei sie ihm einen kurzen Blick auf ihren erstaunlichen Hintern gewährte, der in dem dünnen Stoff ihres knappen schwarzen Kleides wackelte. Er fühlte, wie ihm das Blut trotz seiner Nervosität bis in den Schritt raste. Dann vernahm er, wie sich ein Kühlschrank öffnete und etwas eingegossen wurde.

Zwei Sekunden später kehrte Cataleya mit zwei großen Gläsern Weißwein zurück. »Hier«, sagte sie und reichte ihm eines, ehe sie einen langen, langsamen Schluck nahm. Ihre Augen schlossen sich vor Vergnügen, als sie dabei genießerisch ein weiches, kehliges »Mhmm …« ausstieß.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Andrew nie wirklich etwas Anderes als Bier in seinem Leben getrunken. Deshalb war er sich nicht sicher, was ihn erwarten würde, als er das große Glas an die Lippen hob und einen ersten Schluck nahm. Der Wein war viel stärker und säuerlicher, als er es sich vorgestellt hatte, aber er hatte auch etwas Gutes an sich, dachte er bei sich, denn er stellte fest, dass er schnell einen zweiten, dann einen dritten Schluck nahm und die süßsaure Flüssigkeit in seinem Mund rollen ließ, ehe er sie hinunterschluckte und fast augenblicklich ein warmes Summen in seinem Magen spürte.

»Jetzt, wo du ein wenig französischen Mut in deinen Adern hast«, bemerkte Cataleya und lächelte ihn teuflisch an, »lass‘ mich sehen, mit welchem Material ich arbeite werde … Zieh‘ dich aus.«

»Warte mal! Waaas …?!«, keuchte Andrew und verschluckte sich an seinem letzten Schluck Weißwein.

»Du hast mich sehr wohl verstanden«, knurrte sie herrisch. Ihre strahlend blauen Augen verengten sich und ihr hübsches Gesicht formte sich zu einem bösartigen Zähnefletschen.

Andrew spürte, wie es in seinem Kopf zu dröhnen anfing. Er schaute sich um, als wollte er fliehen. Aber gleichzeitig wusste er tief in seinem Inneren, dass dieses Mädchen etwas Unwiderstehliches an sich hatte – sie war unheimlich streng und gebieterisch und zugleich begehrenswert schön, sodass er alles tun würde, was sie von ihm verlangte.

Er brachte sich zur Ruhe, stellte sein Glas auf den eleganten gläsernen Couchtisch, knöpfte sein Hemd mit zitternden Fingern auf, fummelte nacheinander an jedem der Knöpfe herum und enthüllte seine dürre, nackte Brust mit den drei blonden Haaren, die ihn nicht gerade zu einem Bären machten. Dann schob er es sich über die Schultern und warf es achtlos auf die Ledercouch, bevor er aus seinen Turnschuhen schlüpfte und an seinem Gürtel nestelte, derweil er Cataleyas eisigen Blick fühlte, der ihn beobachtete, indessen ein kleines böses Lächeln ihre sanften Lippen umspielte.

»Du bist ja echt schmal«, bemerkte sie kalt, als er seinen Gürtel öffnete und anfing den Reißverschluss seiner Jeans herunterzuziehen. »Aber eines kann ich dir jetzt sagen: Wir werden ordentlich an deiner Haltung arbeiten müssen!«

Kaum hatte sie ausgesprochen straffte er seinen Körper und bemühte sich, seinen Kopf und seine Schultern so zurückzuhalten, wie er es eigentlich tun sollte. Ein erbärmlicher Teil in ihm war so verzweifelt, ihr zu gefallen, dass er alles dafür getan hätte. Schließlich ließ er seine Jeans um seine Knöchel fallen und stieg aus ihr heraus, ohne seine Boxershorts ausgezogen zu haben.

Andrew verspürte einen neuen Anflug von Verlegenheit, als sie seinen schlaksigen Körper musterte und ihn mit einem müden Gesichtsausdruck von oben bis unten studierte, ehe sie eine ihrer sorgfältig gezupften Augenbrauen anhob.

»Und der Rest?«, fragte sie und nickte zur Boxershorts.

»Ist das wirklich nötig?«, krächzte Andrew.

»Ach, komm‘ schon, Sally, Süße«, erwiderte sie und verwendete wieder den Mädchennamen, den sie sich für ihn ausgesucht hatte. »Du darfst mir ruhig vertrauen, wenn ich dir gestehe, dass ich bisher schon eine Reihe Schwänze gesehen habe … Ich kann mir kaum vorstellen, dass du etwas in deiner Shorts versteckst, was mich noch schockieren könnte, oder?«

Er fühlte, wie sich sein Gesicht vor beschämender Hitze rötete, als er einen letzten tiefen Atemzug nahm, seine Boxershorts bis zu den Schenkeln herunterschob, sie bis zu seinen Knöcheln fallen ließ und den Drang unterdrückte, seine Männlichkeit mit den Händen zu bedecken – unfähig zu glauben, dass tatsächlich er es war, der sich vor dem heißesten Mädchen der Universität nackt auszog. Er sah, wie sie zwischen seinen Beinen interessiert hin und herschaute, und wagte einen Blick an sich hinunter – wobei er feststellte, dass sein Glied aufgrund seiner enormen Nervosität positiv winzig daherkam, kaum mehr als ein faltiger kleiner Stummel, der vorwitzig seinen Kopf aus dem drahtigen Flaum reckte.

»Ach, wie niedlich. Der ist ja süß!«, kicherte sie. »Der ist ja fast so winzig wie ein Kitzler!«

Andrew schwieg. Sein Gesicht brannte wie Feuer. Wieder fragte er sich, warum sie ihn überhaupt nackt hatte sehen wollen.

»Ich sehe dir an, dass es dich gerade irritiert, warum ich dich habe strippen lassen, nicht wahr?«

Er nickte stumm.

»Weil wir …«, sie klatschte in die Hände, »noch einiges zu tun haben, Sally … Dir ist doch klar, dass das so nicht geht, oder?« Sie deutete auf seine Achseln, den Schritt und die Beine.

Andrew schaute sich wie ein Kaninchen an, dass keine Ahnung davon hatte, gleich das Fell über die Ohren gezogen zu bekommen, um über Nacht in Sauermilch eingelegt zu werden, damit es am kommenden Tag in die Röhre geschoben werden konnte. Er hatte keinen Schimmer davon, wie nah er damit der Sache bereits kam.

»Diese ganze brutale Körperbehaarung muss verschwinden«, erklärte sie und bedeutete ihm sich ordentlich aufrecht hinzustellen. »Wenn du richtig gerade dastehst, hast du eine ziemlich gute Figur, meine Süße.«

Trotz seiner beschämenden Lage verspürte Andrew einen seltsamen, aufregenden Schub der bei ihren Worten durch seinen Körper lief. Ist das echt wahr, oder machst du mir nur etwas vor? Ist meine Statur wirklich okay? Oder verarschst du mich nur?, schoss es ihm durch den Kopf.

»Jetzt dreh dich um, Sally, und lass mich deinen Arsch sehen«, fügte sie hinzu.

Ungeschickt schlurfte er auf der Stelle, bis er ihr seinen Rücken zugekehrt hatte. Dann hörte er zu seiner Überraschung einen hellen Freudenschrei.

»Das ist genau der Arsch, den es braucht, mein Mädchen!«, rief sie, …

… derweil er förmlich aus seiner Haut springen wollte, als er verspürte, wie ihre schlanken, weichen Hände ihn tatsächlich am Hintern packten und ihn spielerisch drückten.

»Kann ich mich jetzt wieder anziehen?«, murmelte er und wandte sich wieder langsam zu ihr herum, wobei er schüchtern seine Männlichkeit mit den Händen umfasste, wissend, dass sie auch den Bereich bereits einer eingehenden Musterung unterzogen hatte.

 

»Weit gefehlt, mein kleiner Protegé!«, lachte sie ihn an und täuschte einen französischen Akzent vor, als sie aufgeregt die schlanken Finger ihrer Hände ineinander verknotete. »Jetzt ist es an der Zeit zu baden, Sally!«


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