Za darmo

Tausend Und Eine Nacht

Tekst
0
Recenzje
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

»Als Mahmud seine wunderbare Geschichte vollendet hatte, faßte ich Mut und zweifelte nicht an einem glücklichen Ausgang für ihn und für mich. Nachdem er noch manches über Genien und Zauberer mitteilte, schliefen wir ein, und am folgenden Morgen wendeten wir uns nach Osten, bis wir an einen roten Hügel gelangten. Mahmud war außer sich vor Freude, als er ihn erblickte, und sagte mir, Djaudar, jetzt sind wir an der von meinem Lehrer mir bezeichneten Stelle. Er nahm dann ein Feuerzeug aus der Tasche, zündete Feuer an, goß einen Drachmen aus der roten Büchse darauf, und siehe da, es stieg eine große Lichtsäule gen Himmel auf, welche uns eine Falltür mit zwei Ringen zeigte. Sie öffnete sich, sobald Mahmud den Ring anfaßte, und wir gingen dreißig Stufen hinunter, dann kamen wir in einen Gang und fanden eine Jungfrau, wie sie Abul Adjaib beschrieben; sie grüßte uns und streckte die Hand nach uns aus, aber Mahmud, statt ihr die Hand zu reichen, griff schnell nach der roten Büchse und spritzte etwas daraus gegen die Mauer, da stürzte die Jungfrau um, und wir gingen durch einen leeren Saal in einen marmornen Gang, an dessen Ende eine Jungfrau, wie der Mond in der vierzehnten Nacht, auf einem goldenen Stuhl saß. Sobald sie uns erblickte, stand sie auf und sagte mit einer Zephyrstimme, welche jedem Kranken die Gesundheit wiedergeben müßte: Willkommen, mein Herr Mahmud aus Tunis und mein Herr Djaudar aus Kahirah! Gelobt sei der Herr, der mich durch euch erlöst. Ich schmachte hier schon zwanzig Jahre, und sah euch schon mehrere Nächte im Traum so, wie ihr jetzt vor mir steht; auch ist mir eure Ankunft prophezeit worden. Doch werdet ihr wissen wollen, wer ich bin und wie ich hierhergekommen, darum höret mich an, ehe ich euch weiter führe. Ich bin die Tochter des Königs Sasan, Herr des Luftberges und des goldenen Schlosses, und heiße Heifa. Mein Vater war einer der tapfersten Könige seiner Zeit, er war immer der Erste im Krieg, obschon unzählbare Armeen für ihn fochten. Da er aber außer mir kein Kind hatte, wurde ich als Kriegerin erzogen und ich zeichnete mich bald durch so glänzende Waffentaten aus, daß unsere ganze Armee mich nicht weniger als meinen Vater verehrte. Bald wurde mein Name sowohl durch meine Tapferkeit als wegen meiner Schönheit so bekannt, daß die entferntesten Könige und Prinzen um mich warben, Da ich aber keine Lust zu heiraten hatte, mußte ich gegen manchen beleidigten Werber ins Feld ziehen. Eines Tages kam ein Bote mit einem Brief zu meinem Vater, welcher folgendermaßen lautete: Von dem König Sintbest, dem höchsten König seiner Zeit! Wisse, König Sasan, daß ich so viel von der Tapferkeit und Schönheit deiner Tochter gehört habe, daß ich sie liebe, ohne sie je gesehen zu haben, und sie daher von dir zur Gattin fordere. Ich hoffe, du wirst einen Schwiegersohn meinesgleichen nicht verschmähen, Fordere, welche Morgengabe du willst, antworte mir nur bald und sei von mir gegrüßt.

»Als mein Vater diesen Brief gelesen hatte, kam er mit dem Boten zu mir und las mir ihn vor. Da sagte ich: Laß mich einmal den Brief sehen. Als er mir aber den Brief gab, zerriß ich ihn und zog mein Schwert gegen den Boten, und wäre er nicht schnell geflohen, so hätte ich ihm den Kopf vom Hals gehauen. Der Bote kehrte zu Sintbest zurück und erzählte ihm, wie er von mir behandelt worden. Sintbest rief sogleich den Geist Dilhudj und befahl ihm, mich im Augenblick aus meinem väterlichen Haus zu ihm zu führen. Ich saß gerade allein in meinem Zimmer, als Dilhudj, der so groß war wie der höchste Dattelbaum, auf mich losstürzte, und ehe ich mich faßte hatte er mich schon auf dem Rücken und flog mit mir zum König Sintbest. Dieser schrie mich an: Wie wagtest du es, elende Dirne, meinen Brief zu zerreißen und meinen Boten zu mißhandeln? Weißt du nicht, daß die mächtigsten Könige sich vor mir beugen, und daß selbst Genienhäupter mich fürchten? Als ich mich aber entschleierte und er mein Gesicht sah, fuhr er in einem sanfteren Ton fort: Doch ich verzeihe dir, wenn du meine Liebe erwidern und meine Gattin werden willst. – Lieber lasse ich mich in Stücke hauen, versetzte ich, als daß ich deine Umarmung dulde. Als er dies hörte, schlug er die Zähne übereinander und befahl Dilhudj, der noch immer an der Tär stand, mich nach der Adlerschlucht zu tragen. Ich bin nun schon zwanzig Jahre hierher gebannt, und der Geist Dilhudj bringt mir jeden Tag meine Nahrung. Ich hatte schon alle Hoffnung verloren, je wieder meine Freiheit zu erlangen, als vor zehn Tagen mir im Traum ein alter Mann von sehr ehrwürdigem Aussehen erschien, der mir zurief: Freue dich, Heifa, die Stunde der Erlösung ist nahe, der Tyrann Sintbest liegt in den letzten Zügen, du kannst bald in deine Heimat zurückkehren und den Thron deines Vaters, der schon längst tot ist, besteigen. Habe nur noch Geduld, bis zwei Männer hierherkommen; der eine heißt Mahmud aus Tunis und der andere Djaudar aus Kahirah, und stehe ihnen bei, daß sie in den Besitz des Zauberschwertes und des heiligen Buches gelangen, sie werden dann auch dich in deine Heimat zurückbringen. Nun wißt ihr, wer ich bin, folget mir jetzt und tut, was ich euch rate. Bei diesen Worten zog sie einen goldenen Schlüssel aus einer Tasche und öffnete den Saal, vor welchem sie saß. Er war ungeheuer groß und ringsum mit Divanen belegt, auf welchen Könige saßen mit Kronen von den kostbarsten Edelsteinen auf dem Haupt. Jeder hatte eine goldene Kette um den Hals, an welcher eine silberne beschriebene Tafel hing. Wie kommen so viele Könige hierher? fragte ich Heifa erstaunt, leben sie oder sind sie tot? – Du siehst hier nur Leichen, antwortete Heifa (gepriesen sei Gott, der allein Unsterbliche!), es sind Könige, Söhne von Königen, denen sogar Könige als Sklaven dienten. In der Mitte des Saales war ein Springbrunnen mit vier goldenen Löwen, über welche sich vier Pfauen aus Perlen und Edelsteinen erhoben, und den Löwen gegenüber standen vier messingene Statuen, deren jede eine Trompete an den Mund hielt. Neben diesen Statuen befanden sich vier griechische Sklavinnen mit Tamburinen aus Gazellenhaut und vier Fränkinnen mit Lauten. Die Mädchen sahen aber so frisch aus, daß man sie für lebendig hielt und glaubte, sie müßten sprechen. Um den Springbrunnen herum standen Stühle, auf denen Könige saßen, aber ein schönerer und höherer Stuhl stand leer da. Dies ist der Stuhl des Königs Sintbest, sagte Heifa und bat mich, darauf Platz zu nehmen. Sobald ich mich niederließ, drehten sich die Löwen dreimal im Ring herum, standen auf, wedelten, streichelten und leckten mich, die Pfauen sperrten den Schnabel auf und verbreiteten die feinsten Wohlgerüche aus ihrem Mund, die messingenen Statuen verbeugten sich und die Sklavinnen fingen an auf ihren Instrumenten zu spielen. Ich blieb sitzen und hörte ihnen zu, bis Heifa zu mir sagte: Wenn du tausend Jahre auf diesem Stuhl bleibst, werden die Mädchen nicht aufhören zu spielen; sie werden nicht müde, denn sie leben nicht und bewegen sich durch eine Zauberkraft, welche Sintbest, der sie hervorgerufen, überdauert. Als ich dies hörte, stand ich wieder auf und näherte mich der Tafel, welche am Hals eines der Könige hing.

»Auf der Tafel des Königs stand: Wanderer, der du einst hierher gelangst, wisse, daß ich, der mächtige König Alexander, von dem Zauberer Sintbest besiegt worden bin. Nimm dir ein Beispiel an mir und an anderen Königen, die gleich mir vom Gipfel der Macht in die tiefste Erniedrigung gefallen sind. Wisse, ich habe hundert Jungfrauen geheiratet, die mir zweihundert Söhne gebaren. Ich war Herr über zwanzig Hauptstädte, für deren jede ich einen Vizekönig ernannte. Meine Armee war unzählbar, meine Schatzkammern waren mit Gold, Perlen und Edelsteinen und den feinsten Stoffen angefüllt; aber zuletzt kam derjenige, welcher jede Freude zernichtet, jede Vereinigung auflöst und so viele Söhne und Töchter zu Waisen macht, der Tod, und verwüstete unsere Paläste. Darunter standen noch folgende Verse:

»O Erdensohn, laß dich nicht blenden vom trügerischen Glanz der Welt, wie manchen Hohen hat sie schon erniedrigt, wie manchen Starken geschwächt, wie manche Paläste verödet, und wie manches Grab ausgefüllt. Sie sendet dem Freudigen plötzliche Trauer, füllt auf einmal die Augen des Lachenden mit Tränen und trennt die Freunde, wenn ihre Vereinigung sie am glücklichsten macht.«

»Diese Verse rührten uns zu Tränen und griffen mich so sehr an, daß ich die übrigen Tafeln nicht mehr lesen wollte, sondern Heifa bat, uns weiter zu führen. Sie öffnete eine Tür gegenüber derjenigen, zu welcher wir hereinkamen, und nachdem wir wieder einen langen Gang durchschritten, gelangten wir in einen Saal, der vierzig kleine Kabinette hatte, vor deren jedem ein seidener golddurchwirkter Vorhang hing. Mitten im Saal stand eine kupferne Statue mit einer Rauchpfanne in der Hand, aus der sich bald Ambra-, bald Moschus-, bald Weihrauchduft verbreitete. Als ich den Vorhang von einem der Kabinette weghob, sah ich ein Mädchen wie die leuchtende Sonne auf einem Bett liegen, und so lagen rund umher noch neununddreißig Mädchen, welche alle in tiefem Schlaf versunken zu sein schienen, aber Heifa versicherte mich, sie seien alle tot. Heifa schob dann einen Thron weg, der mitten im Saal stand, und wir sahen einen goldenen Ring auf dem Boden, mit welchem Heifa eine Falltür öffnete, unter welcher eine große marmorne Treppe in einen dunklen Gang führte. Heifa nahm mich und Mahmud bei der Hand, und wir brauchten einen halben Tag, bis wir ans Ende dieses Ganges kamen. Jetzt befanden wir uns wieder im Freien, und zwar in einem sehr blühenden Garten, mit allerlei Obstbäumen geziert, deren Früchte wie die herrlichsten Edelsteine strahlten, und auf deren Zweigen die verschiedenartigsten Vögel ihren Schöpfer priesen. Als wir eine Weile in diesem Garten umhergingen, sahen wir in der Ferne einen sonnenähnlichen Strahlenglanz: Wir näherten uns demselben, und siehe da, es war ein großes Schloß, mit den reinsten Diamanten verziert, wie sie kein König und kein Kaiser je besessen. Das Schloß hatte aber weder Tür noch Fenster. Vor demselben lag ein Stück Felsen, auf welchem ein langbärtiger Geist in einem weißen seidenen Kleid mit einem Buch in der Hand saß. Er drehte sich immer nach allen Seiten um, bis er uns erblickte; dann stand er auf, warf sich auf die Erde und rief: Gepriesen sei der Herr der Welten, der die Stunden meiner Erlösung herbeigeführt! Dann erhob er sich wieder, grüßte uns freundlich und sprach: Ich erwarte euch hier schon dreißig Jahre mit Ungeduld, denn ich habe viele Kinder, von denen ich nicht weiß, was aus ihnen geworden. Nun hat Gott doch mein Flehen erhört, denn ich durfte vor eurer Ankunft nicht von hier weichen, weil ihr meiner bedürfet, um eueren Zweck zu erreichen. Sehet ihr diese Katze da oben? Da hoben wir unsere Augen auf und sahen auf einer weißen marmornen Säule, welche sich aus einem Teich erhob, eine schwarze Katze, welche eine goldene Kette an die Säule fesselte. Was bedeutet diese Katze? fragte ich erstaunt. – Die Katze, erwiderte der alte Geist, ist wegen euer schon zehn Jahre an diese Säule gebannt, sie kann nur durch zwei Worte aus eurem Munde erlöst werden, dann verschafft sie euch das Zauberschwert und das heilige Buch. Sie ist eine der berühmtesten und gefürchtetsten Zauberinnen unter den Genien und heißt Schah Bair. Mein Name aber ist: Schwarzer Abd Allah, Kadhi der muselmännischen Genien. Um diese Katze zu befreien, rufet sie nur bei ihrem Namen und bespritzet den Teich mit der Flüssigkeit aus der schwarzen Büchse, sogleich wird die Katze ihre Pfote ausstrecken, die Kette von der Säule losbinden und davonfliegen. Als der Kadhi der Djinn so gesprochen hatte, breitete er seine Flügel aus, und in einem Augenblick war er verschwunden. Wir gingen dann um den Teich herum, den wir mit der Flüssigkeit aus der schwarzen Büchse bespritzen sollten. Dann rief ich: Schah Bair, besorge unser Anliegen! Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, stand die Katze auf und machte sich zweimal so groß als die Säule war, zerriß die Kette, die sie am Hals hatte, und flog auf das Dach des Schlosses. Bald kehrte sie aber wieder in Menschengestalt mit sechs Hörnern, eins auf jeder Seite, zwei zwischen den Augen und zwei auf dem Rücken, und hatte eine messingene Kiste mit einem Buch auf dem Kopf und ein Schwert unter dem Arm, legte beides vor uns nieder und verschwand. Mahmud war außer sich vor Freude, als er die Kiste, welche sein Buch enthielt, sah. Es hing aber ein goldenes Schloß davor, und als er es öffnen wollte, ließen sich viele furchtbare Stimmen vernehmen. Die eine rief: Ergreifet ihn! Die andere: Haut ihn in Stücke! Die dritte: Schlagt ihn zu Boden! Dabei waren wir von allen Seiten von kleinen Flämmchen umgeben, die uns zu verzehren drohten. Mahmud bemühte sich vergebens, die Kiste zu öffnen; ich aber zitterte an allen Gliedern, und all mein Blut stockte.

 

»Heifa, welche über unsere Angst lachte, sagte zu Mahmud: Gieße ein wenig Flüssigkeit aus der schwarzen Büchse auf das Feuer, du sollst dann Wunder sehen. Als Mahmud dies tat, stieg ein schwarzer Rauch gen Himmel, wir sahen und hörten nichts mehr. Mahmud küßte dann Heifa den Kopf und die Hände, und diese sagte: Jetzt öffne die Kiste und ziehe das Schwert aus der Scheide, du hast nichts mehr zu fürchten, denn alle Geister, welche Sintbest zu ihrer Bewachung aufgestellt, sind dahin. Mahmud sagte: Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen, und das Kästchen öffnete sich von selbst. Als er aber sein Buch wieder sah, fiel er vor Freude in Ohnmacht. Wir mußten ihn lange bespritzen bis er wieder zu sich kam, dann öffnete er das andere Kistchen von Smaragd, da lag ein grüner seidener Beutel darin, und neben demselben ein Siegelring, welcher strahlte wie ein Stern in einer dunklen Nacht. In dem Beutel lagen drei Stücke Stahl, welche Mahmud zusammensetzte und in ein blitzendes Schwert umgestaltete. Es hatte eine ganz feine Inschrift, wie Ameisenfüße; die letzten Worte lauteten: Ich bin ein edles Schwert, nur zum Guten brauchbar; wer mich besitzt, den bewahre ich vor Unglück und bringe seinen Feinden Verderben. Auf dem Siegelring, welcher daneben lag, stand: Dieser Ring ist für Zaher Beibars, Sultan von Ägypten. Als ich diese Inschrift gelesen hatte, bat ich Mahmud, mir diesen Ring zu geben, er antwortete mir aber: Dieser Ring, der den Sultan Zaher zum mächtigsten Herrscher seiner Zeit erheben und ihm die glänzendsten Siege über die Ungläubigen verleihen wird, kann ihm nicht eher zukommen, bis du mich in den Besitz der Mädchen setzest, die ich im Gazellental gesehen. Mit Hilfe dieses Schwertes, fuhr er dann fort, indem er mir das Zauberschwert überreichte, können wir ans Ziel gelangen. Er las dann ein wenig in seinem Buch und rief: Sandja! Beflügelter Sandja! Da stieg ein Rauch aus dem Buch gen Himmel, dann sammelte er sich und nahm die Gestalt eines Geistes an, so groß wie der höchste Dattelbaum; er hatte drei Flügel, einen auf jeder Seite und einen auf dem Rücken, welche, wenn er sie ausbreitete, wie Segel eines großen Schiffes aussahen. Er küßte Mahmud Hände und Füße und fragte ihn, was er befehle. Da trat Heifa hervor und sagte: Ihr wisset, daß ich schon zwanzig Jahre euch hier erwarte, ihr bedürfet nun meiner nicht mehr, darum bitte ich euch, lasset mich in meine Heimat zu meiner Familie zurückbringen, der ich gewaltsam entrissen wurde. – Sandja! rief Mahmud dem Geiste zu, nimm Heifa auf den Rücken und trage sie nach dem goldenen Schloß auf dem Luftberg. Heifa nahm Abschied von uns, und Sandja flog mit ihr davon. Als wir sie aus dem Gesicht verloren hatten, kehrten wir auf demselben Weg, durch welchen wir in den Garten gekommen, zurück, bis wir wieder an den roten Hügel auf dem Berg Mukattam kamen. Mahmud rief dann sein Maultier und befahl ihm, seinem Lehrer Abul Adjaib Nachricht vom Gelingen seines Unternehmens zu geben, mir aber sagte er: Laß uns vor allem jetzt zu deiner Mutter gehen, daß sie nicht länger dich als tot beweine, dann wird mein Buch mir angeben, was wir ferner zu tun haben. – Weißt du, Mahmud, sagte ich ihm auf dem Weg zu meiner Mutter, daß es mich reut, Heifa in ihre Heimat zurückgesandt zu haben? Erst seitdem sie fern ist, fühle ich, wie sehr ich sie liebe. – Verschaffe mir die Töchter des Königs Numan, versetzte Mahmud, so sollst du auch Heifa haben, und wenn du willst, noch hundert Abessinierinnen und ebenso viele Türkinnen und Inderinnen dazu. Während wir uns nun über unsere gegenseitigen Geliebten unterhielten, gelangten wir vor das Haus meiner Mutter, Schon von außen hörte ich sie weinen und jammern, denn da ich ohne Abschied von ihr wegging, weil ich selbst nicht wußte, daß ich mehrere Tage abwesend sein würde, hielt sie mich für tot. Als sie mich daher wiedersah, fiel sie in Ohnmacht, und kam erst nach einigen Stunden wieder zum Bewußtsein, des Abends bereitete sie Mahmud auf eine noch längere Abwesenheit vor, schwor ihr aber bei Gott, daß er mit Bestimmtheit meine glückliche Wiederkehr voraussehe. Am folgenden Morgen, als wir allein waren und unser Gebet verrichtet hatten, sagte Mahmud, nachdem er eine Weile in seinem Buch gelesen: Laß uns nicht länger auf glühenden Kohlen verweilen, wer weiß, ob wir es später nicht bereuen würden; jetzt aber verbürge ich einen leichten, glücklichen Erfolg, wenn du meine Vorschrift treu befolgest. Mache dich sogleich auf und gehe nach Bulak, dort findest du ein Schiff, das in vier Tagen nach Alexandrien hinabfährt, gehe sogleich auf den Bazar, der am Meer liegt, dort wirst du in einem Laden einen Perser sehen mit einem weißen wollenen Turban auf dem Haupt, vier weiße Sklaven stehen zu seiner Rechten, vier schwarze zu seiner Linken, und zu seinem Haupte steht noch ein bartloser Jüngling mit einem grünen, seidenen Tuch in der Hand. Der Perser wird dich grüßen, wenn du vor seinem Laden stehen bleibst, und dich fragen, womit er dir dienen kann; antworte ihm, er solle dir nur seine Rechte hinstrecken. Tut er dies, so stelle dich, als wenn du ihm die Hand küssen wolltest, beiße ihn aber in den Daumen, da wird er ausrufen: Es gibt nur einen einzigen Gott, Mohammed ist Gottes Gesandter! Alles trifft zu seiner bestimmten Zeit ein. Er wird dann seinen Laden schließen, und mit dir, den acht Sklaven und dem bartlosen Jüngling ans Ufer gehen und ein zierliches Schiffchen besteigen. Die acht Sklaven werden rudern, der Jüngling wird am Steuerruder, und du und der Perser, ihr werdet in der Mitte des Nachens sitzen und zwanzig Tage auf dem Meer bleiben, bis ihr an eine grüne Insel gelangt. Dort wird der Perser dich ans Land setzen und dir sagen, was du weiter zu tun hast, vertraue ihm nur und fürchte nichts! Wisse auch, Djaudar, fuhr er fort, daß, wenn einer meiner dienstbaren tausend Geister mir statt deiner die Töchter Numans verschaffen könnte, ich dich nicht bemühen würde, aber wer außer dir das Zauberschwert berührt, wird sogleich zu einem Haufen Asche, nur du kannst mit diesem Schwert den Tyrannen Hindmar, den Herrn des Rabenteiches und des Pfeilerschlosses, töten und den eisernen Baum des Magiers Bahram abschneiden, welcher den Muselmännern so viel Unglück bringt. Erst nachdem alles dieses vollbracht ist, kannst du die Erfüllung meiner und deiner Wünsche herbeiführen. Er rief dann Sandja, und als er erschien, fragte er ihn, ob er Heifa in ihre Heimat gebracht? Jawohl, mein Gebieter, antwortete Sandja; sie ist jetzt Königin in ihrem Land, denn ihr Vater ist während ihrer Abwesenheit gestorben, und der verhaßte Vezier Dimdiman, welcher den Thron usurpiert hatte, wurde gleich in der Nacht ihrer Rückkehr genötigt, ihn Heifa wieder abzutreten. Sie beauftragte mich, euch dies mitzuteilen und vielmal von ihr zu grüßen. Auch soll ich euch versichern, daß sie euch nie vergessen und stets mit Liebe euer gedenken wird.

»Diese Worte des Geistes belebten meine Hoffnung, ich nahm Abschied von meiner Mutter und Mahmud, und ging nach Bulak, wo ein segelfertiges Schiff stand, das nach Alexandrien fuhr. Dort traf ich den Perser, den mir Mahmud beschrieben, ich biß ihn in den Finger, und er brachte mich in zwanzig Tagen auf einem Nachen nach einer grünen Insel. Steige ans Land, sagte er mir, sobald wir das Ufer erreichten, und gehe in gerader Richtung über die Insel, da wirst du am jenseitigen Ufer ein noch niedlicheres Schiffchen als das meinige finden, in welchem ein Abendländer am Steuerruder sitzt. Er wird dich bei deinem und deines Vaters Namen rufen, dich in seinen Nachen nehmen, zehn Tage mit dir auf dem Meer bleiben, am elften dich auf eine schneeweiße Insel setzen, und dir sagen, was du ferner zu tun hast; befolge nur seinen Rat, denn er meint es gut mit dir.

»Hierauf verließ mich der Perser; Ich durchschritt die grüne Insel und kam gegen Mittag an das jenseitige Meeresufer, wo der verheißene Mann mich aufnahm und weiter schiffte. Am elften Tage nach unserer Abfahrt setzte er mich auf eine weiße Insel, wo kein grünes Blättchen wuchs, und sagte mir: Ich habe nun vollbracht, was mir oblag; gehe in gerader Richtung durch sieben Täler, da gelangst du auf einen roten Berg, auf welchem ein Kloster liegt, geh auf das Kloster zu und klopfe an dessen Tür; wenn man fragt, wer klopft, so sage: Der Fischer Djaudar aus Kahira. Die Tür wird sich öffnen, und du trittst durch einen Hof in ein Gemach, wo ein noch unbärtiger Jüngling auf einem Thron von Elfenbein mit goldenen Füßen sitzt, es ist der Priester Schanuda, der dir angeben wird, was du ferner zu tun hast. Er nahm dann Abschied von mir und kehrte wieder um, ich aber ging in das mir bezeichnete Kloster und fand einen Priester mit sieben Schleiern um sein Gesicht auf einem Thron sitzen. Als ich zu ihm hintrat, grüßte er mich nicht, sondern stand auf, drehte sich siebenmal im Kreis herum und hob dabei jedesmal einen Schleier weg, bis ich zuletzt ein sehr schönes, junges Gesicht sah; dann setzte er sich wieder, grüßte mich freundlich und sagte: Wisse, Djaudar, ich sehnte mich sehr nach dir und erwarte dich schon lange. Gepriesen sei der Herr, der dich und Mahmud aus der Adlerschlucht errettet, in welcher schon so viele Menschen vor euch ihren Tod gefunden! Ihr verdanket aber eueren glücklichen Erfolg nur dem frommen Lehrer Abul Adjaib, der das Wohl der Muselmänner dabei im Auge hat, denn durch dich soll der Tyrann Hindmar getötet und der Baum des Magiers Bahram abgeschnitten werden. Wisse auch, Djaudar, fuhr er fort, daß, so wie Sandja über tausend Geister gebietet, welche dem Besitzer des heiligen Buches untertan sind, so ist Misram der Anführer der fünfhundert Geister, die demjenigen gehorchen, welcher das Zauberschwert an seiner Seite trägt. Als du eben zu mir hereintratst, sah ich die fünfhundert Geister hinter dir und sie grüßten mich, einer nach dem andern, Misram fehlte aber, und als ich nach ihm fragte, hörte ich, er sei auf dem Rauchschloß im Kamillental bei der Königin Daruma. Da du ohne Misram nicht zu deinem Ziel gelangen kannst, so geh zur Königin Daruma, grüße sie von mir, und bringe ihr eine kleine Tafel mit Inschriften, die ich dir morgen früh mitgeben will; sie wird dir dann weiter behilflich sein. Hüte dich aber vor den dreihundert Mädchen, welche sie bei sich im Schloß hat, sonst bist du verloren, denn sie sind sehr gewandt in der Zauberkunst und haben schon manchen König und Prinzen verführt. Nachdem er so gesprochen hatte, ließ er das Nachtessen auftragen, an dem er und noch einige andere Priester teilnahmen, dann ging ich zu Bett, träumte von Heifa und rezitierte im Traum folgenden Vers:

 

»Ich bin noch nicht alt, aber meine vielen Tränen haben meine schwarzen Haare weiß gefärbt.«

»Als ich des Morgens erwachte, fragte mich Schanuda, wieso ich im Traum darauf gekommen sei, diesen Vers zu rezitieren? Da senkte ich eine Weile beschämt das Haupt zur Erde nieder, und als er seine Frage wiederholte, sagte ich: Ich befand mich diese Nacht im Traum bei Heifa, meiner Geliebten, da fragte sie mich, wieso ich denn auf einmal so grau geworden? Ich glaubte, sie scherze nur, denn ich hatte noch nie ein graues Haar an mir bemerkt, sie holte aber einen Spiegel und hielt mir ihn vor, und in der Tat sah ich darin alle meine Haare weiß, nur einige wenige am ganzen Bart waren noch schwarz. Ich erstaunte sehr über diese Verwandlung, und rezitierte den Vers, den du gehört zu haben scheinst.

»Schanuda holte ein Buch und las ein wenig darin, dann sagte er: Sei frohen Sinnes, Djaudar, dein Traum bedeutet die sichere Erfüllung deiner Wünsche; hättest du alle deine Haare weiß gefunden, so wärest du jetzt schon am Ziel, die paar noch übrigen schwarzen Haare deuten auf einige dir noch bevorstehende Hindernisse und Mühseligkeiten, über die du aber mit Gottes Hilfe gewiß siegen wirst. Er holte dann einige Lebensmittel herbei und sagte mir: Geh nur weiter in diesem Tal, bis du an einen schwarzen Berg kommst, auf den ein bequemer Pfad führt, folge diesem Pfad über einen Berg, der führt dich zum Schloß der Königin Daruma. Ich brauchte zehn Tage, bis ich den schwarzen Berg überstiegen hatte; am elften Tage gelangte ich wieder in ein blühendes Tal, in welchem sich ein großes Schloß bis zu den Wolken erhob. Auf diesem Schloß stand eine kupferne Statue, die, als ich mich demselben näherte, in eine Trompete stieß. Sogleich öffnete sich die Tür des Schlosses, es traten mehr als hundert Jungfrauen heraus, in die feinsten seidenen Stoffe gehüllt, mit goldenen Gürteln um den Leib und diamantenen Kronen auf dem Haupt, verbeugten sich vor mir, als wäre ich ein Vezier oder ein Sultan und führten mich ins Schloß zu Daruma, Tochter des Königs Kaschuch. Sie saß auf einem goldenen, mit vielen Edelsteinen verzierten Thron, dessen Füße von Elefantenzähnen waren, die Krone auf ihrem Haupt verbreitete einen Glanz, der meinen Augen nicht erlaubte, sich zu ihr zu erheben. Sie war schön wie der Mond, hatte aber doch ein würdiges, ehrfurchtgebietendes Aussehen. Zu ihrer Rechten saßen hundertundfünfzig Sklavinnen, zu ihrer Linken ebenso viele. Daruma erhob sich von ihrem Thron, als ich in den Saal trat, reichte mir die Hand, bewillkommte mich bei meinem Namen und zog mich zu sich auf ihren Thron. Ich grüßte sie vom Priester Schanuda, und überreichte ihr die Tafel, die er mir für sie mitgegeben. Sie freute sich sehr damit und verschloß sie in ein Kästchen.

»Daruma ließ mir dann Speisen und Getränke geben, trank selbst mit mir, und befahl einigen ihrer Jungfrauen, zu singen und zu spielen; dann sagte sie: Da du doch liebst, hast du gewiß auch schon gedichtet, ich möchte wohl einige Verse von dir hören. Als ich ihr hierauf einige Verse rezitierte, in welchen ich meine Sehnsucht nach Heifa ausdrückte, sagte sie: Heifas Besitz ist dir sicher, doch vorher muß dem armen Mahmud, der vor Liebe zu den Töchtern des Königs Numan fast wahnsinnig wird, geholfen werden. Vor allem aber muß der Tyrann Hindmar durch dich sterben, denn auch mir würde Gefahr drohen, wenn er noch ein Jahr lebte. Wisse nämlich, Djaudar, mein Vater, welcher ein mächtiger Genienfürst war, hatte einen Weisen bei sich, welcher Kandarin hieß. Eines Tages, als dieser von einer Reise nach einem von Menschen bewohnten Land heimkehrte, fragte ihn mein Vater, was er Schönes auf seiner Reise gesehen? Er antwortete: Als ich in die Stadt Dalaß kam, da fand ich alle Einwohner in Bewegung und die Stadt ganz festlich geschmückt, ich nahm die Gestalt eines Menschen an und fragte einen alten Mann, was denn für ein Fest gefeiert werde, das die ganze Stadt in Bewegung setze? Der Alte antwortete mir: Wisse, der König dieser Stadt, welcher Schamkur heißt, hat eine Tochter, so schön, daß noch kein Menschenauge ihresgleichen gesehen. Diese Prinzessin wurde vor einiger Zeit plötzlich so krank, daß man sie schon als tot beweinte, nun ist sie aber genesen, und da sie heute zum erstenmal wieder ausreitet, wird auf Befehl ihres Vaters ein öffentliches Fest gefeiert. – Als ich dies hörte, beschloß ich, Dalaß nicht zu verlassen, bevor ich die schöne Prinzessin gesehen. Es dauerte nicht lange, da kam der König Schamkur mit seiner Tochter geritten, von vielen Offizieren begleitet, mit Musikern und Fackelträgern vor ihnen her. Ich mischte mich unter das Gefolge, um die Prinzessin länger und näher zu sehen, und fand sie in der Tat so vollkommen schön, daß ich es gar nicht versuchen mag, sie zu schildern; das ist das Schönste, was ich im Land der Menschen gesehen. Als mein Vater, welcher ohnedies Menschentöchter mehr liebte, als weibliche Djinn, den weisen Kandarin so sprechen hörte, sagte er: Ich werde in der Gestalt eines menschlichen Königs nach Dalaß reisen und bei dem König Schamkur um seine Tochter werben; gibt er mir sie freiwillig, so soll es ihm gut gehen: Verweigert er mir sie aber, so nehme ich sie mit Gewalt. Er rief dann sogleich eine Abteilung Djinn herbei und sagte ihnen: Kommt morgen früh in Menschengestalt auf leichten Rennern in einem reichen Kriegeraufzug hierher. Am folgenden Tag erschienen sie, wie ihnen mein Vater befohlen hatte, zwanzigtausend an der Zahl; mein Vater selbst bestieg dann ein Pferd, das etwas größer war, als das seiner Truppen, und leichter als ein Rabe flog, und ritt an ihrer Spitze, in Begleitung Kandarins, nach Dalaß. Der König Schamkur erschrak sehr, als er auf einmal eine so zahlreiche Armee vor den Toren der Stadt sah, und sandte seinen Vezier zu meinem Vater, um ihn zu fragen, in welcher Absicht er gekommen. Mein Vater bat den Vezier, seinem Herrn zu sagen, der König Kaschuch sei gekommen, um bei ihm um die Hand seiner Tochter anzuhalten; gewähre er sie ihm, so werde er ihm Freund sein und so viel Morgengabe versprechen, als von ihm gefordert wird. Als der Vezier dem König Schamkur diese Antwort brachte, ging dieser zu seiner Tochter und fragte sie, ob sie den mächtigen König Kaschuch heiraten wolle. Er soll auf die Rennbahn kommen, antwortete die Prinzessin, da kann ich ihn vom Schloß aus sehen; gefällt er mir dann, so heirate ich ihn, wo nicht, so lasse ich mich lieber von ihm in Stücke hauen, als daß ich seine Gattin werde. Der König Schamkur ritt selbst zu meinem Vater und brachte ihm die Antwort seiner Tochter. Mein Vater nahm ihre Bedingungen an, und begab sich am anderen Morgen an der Spitze seiner Djinn in menschlicher Kriegergestalt auf die Rennbahn und zeigte sich als einen so gewandten Ritter, daß die Prinzessin bald ihrem Vater erklärte, sie wolle gern seine Gattin werden. Schamkur ließ sogleich meinen Vater rufen und sagte ihm: Nimm meine Tochter zur Gattin, denn du hast ihr Herz gewonnen. Er ließ dann alsbald an der Ausstattung seiner Tochter arbeiten, und als sie vollendet war, reiste mein Vater mit ihr voraus zu Pferd, ihre Aussteuer aber folgte nach auf dreihundert Kamelen. Als mein Vater in seiner Heimat war und die Hochzeitsnacht feiern wollte, sagte ihm Kandarin: Deine Gattin ist verloren, wenn du sie berührst, denn du bist aus Feuer geschaffen, sie aber aus Erde, welche das Feuer verzehrt. Du wirst dann ihren Tod beweinen, wenn es zu spät ist. Morgen, fuhr er fort, will ich dir eine Salbe bringen, mit der du dich und sie einreiben mußt: Dann könnt ihr lange miteinander glücklich leben. Am folgenden Tage brachte er eine weiße Salbe, mein Vater salbte sich und seine Gattin damit und feierte ohne Gefahr die Hochzeitsnacht. Nach neun Monaten wurde ich zur großen Freude meiner Eltern geboren und Daruma genannt. Schon als Kind war ich von auffallender Schönheit, denn das Sanfte und Liebliche des Menschen war mit der Kraft und Majestät des Djinn wunderbar gepaart; als ich aber mein fünfzehntes Jahr erreichte, wurde meine Schönheit so sehr gepriesen, daß auch der Tyrann Hindmar von mir hörte und bei meinem Vater um mich werben ließ. Mein Vater ließ sogleich Kandarin rufen und fragte ihn um Rat, wie er, ohne sein Verderben herbeizuziehen, dem bösen König Hindmar mich verweigern könne? Kandarin antwortete: Laß ihm sagen, deine Tochter sei noch zu schwach und zu jung, um jetzt schon zu heiraten, er möchte doch noch zwei Jahre warten, dann solle sie seine Gattin werden. Ist er mit dieser Antwort zufrieden, fuhr Kandarin fort, so bist du aus aller Not, denn ich habe in einem Buch gelesen: Nach einem Jahr wird ein Fischer aus Kahirah, mit Namen Djaudar, Sohn Omars, hierher kommen und Hindmar mit einem Zauberschwert töten.