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Tausend Und Eine Nacht

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So fuhr Abd Arrahman fort, seinen Sohn zu umarmen und ihm allerlei Verse und Anekdoten von lasterhaften Frauen zu erzählen, bis er in eine Trennung von Halimah willigte und seinem Vater erlaubte, eine andere Frau für ihn zu werben. Letzterer ließ sogleich Halimah und ihre Sklavin in ein abgelegenes Haus bringen und gestattete nur einem Schwarzen den Zugang zu ihnen, um sie mit den nötigen Lebensbedürfnissen zu versehen. Für seinen Sohn aber ließ er um die Tochter des Scheich El Islam werben, welches das schönste Mädchen ihrer Zeit war und welche ihm auch seines Ansehens und seiner Reichtümer willen nicht versagt wurde. Der Ehe-Kontrakt wurde bald geschrieben und große Festlichkeiten wurden veranstaltet. Mehrere Tage nacheinander wurde eine große Mahlzeit zubereitet, zu der zuerst die Geistlichen, dann die übrigen Gelehrten und Staatsmänner, dann die Kaufleute und zuletzt die Armen geladen waren. Unter den letztern bemerkte Zeitmond plötzlich seinen Freund Abid in einem höchst ärmlichen Aufzug. Er hatte sich nämlich auf die Reise nach Ägypten gemacht, sobald er nach Hause kam, seine Haustüre offen und seinen Schatz geleert fand und seine Frau nirgends zu sehen war. Um indessen kein Aufsehen zu machen und seinen Feinden keine Schadenfreude zu verursachen, sagte er zu dem obersten seiner Gesellen, er mache mit seiner Gattin in Gesellschaft Zeitmonds eine Vergnügungsreise, trug ihm aber, falls Fremde oder der König von Baßrah nach ihm fragen sollten, auf, ihnen zu sagen, er sei mit seiner Gattin nach Mekka gepilgert. Abid hatte aber auf der Reise dasselbe Schicksal, wie Zeitmond auf seiner Reise nach Baßrah; er wurde von Arabern angefallen und ausgeplündert. Er mußte ganz nackt bis in das nächste Dorf laufen, wo ihm einige gute Leute ein paar alte Kleider schenkten. Er reiste dann mit geschenktem Vorrat weiter von Ort zu Ort und kam so hungrig in Kahirah an, daß er auf den Straßen bettelte, bis ihn ein Kahiraner mit zur öffentlichen Tafel nahm. Sobald Zeitmond ihn bemerkte, machte er leise seinen Vater darauf aufmerksam. Dieser sagte ihm: »Der Mann ist sehr hungrig, lasse ihn vor allem sich sättigen, dann wollen wir ihn zu uns rufen lassen.« Sobald Abid gegessen und Kaffee und Sorbet getrunken und sich gewaschen hatte, ließ Zeitmond ihn zu sich kommen, umarmte ihn und weinte an seinem Hals. Aber Abd Arrahman sagte ihm: »So empfängt man keinen Freund; lasse ihn zuerst ins Bad gehen und andere Kleider anziehen, dann unterhalte dich mit ihm.« Er ließ hierauf Abid von einem seiner Diener wegführen, und nach einer Weile kehrte er wieder und sah aus wie der Oberste der Kaufleute. Zeitmond stellte ihn dann seinen Bekannten als einen alten Freund und Wohltäter vor und erzählte ihnen, daß er von Arabern ausgeplündert worden und es daher seine Pflicht sei, sich seiner anzunehmen. Als aber die Gäste sich zurückgezogen hatten und sie allein mit ihm waren, sagte ihm Abd Arrahman: »Du wirst wohl selbst einsehen, daß deine Frau viel schuldiger ist als mein Sohn, und ihm daher nicht grollen; bedenke aber auch, daß alle Männer mehr oder weniger von ihren Frauen sich gefallen lassen müssen. Ich rate dir daher, ihr zu verzeihen; schon bereut sie ihr Betragen gegen dich und wird gewiß in Zukunft dir treu sein. Was das verlorene Geld angeht, so gräme dich darüber nicht, ich will dir es gern ersetzen und auch für alles Nötige zur Reise sorgen, falls du mit ihr in deine Heimat zurückkehren willst; ziehst du es aber vor, hier bei uns zu bleiben, so wollen wir dir deinen Aufenthalt so angenehm als möglich machen. Hier hast du den Schlüssel des Hauses, in welches ich sie allein mit ihrer Sklavin eingeschlossen habe, weil ich wohl dachte, daß der Gatte einer so schönen Frau ihr bald nachfolgen würde. Gehe zu ihr, tue ihr aber nichts zuleid und versöhne dich mit ihr.« Abid nahm den Schlüssel und ging in das Haus, welches ihm Abd Arrahman bezeichnete. Dieser aber folgte ihm unbemerkt mit einem Schwert und beschloß bei sich selbst, ihn umzubringen, wenn er schwach und gemein genug sein würde, sich mit einer so schlechten Frau wieder zu versöhnen. Als Abid in das Haus seiner Gattin kam, hörte er im Vorzimmer, wie sie über Zeitmonds Verehelichung mit einer anderen laut weinte. Ihre Sklavin sagte ihr: »Warum hast du meiner Warnung kein Gehör geschenkt? Ich habe dir oft genug gesagt: Dein Verhältnis mit dem fremden Jüngling wird ein schlechtes Ende nehmen.« Darauf versetzte Halimah: »Noch gebe ich nicht alle Hoffnung auf; Zeitmond kann sich nicht immer von mir trennen, er wird schon wieder zu seiner früheren Liebe zurückkehren, so wie ich ihn niemals aus meinem Herzen verbannen werde.«

Bei diesen Worten trat Abid in ihr Zimmer und erwürgte sie; dann wendete er sich zur Sklavin und sagte ihr: »Von dir kommt alles Übel, du warst ihre Vertraute, warum hast du mich nicht von ihrem schlechten Lebenswandel in Kenntnis gesetzt? Auch du sollst sterben!« Sobald indessen Abid diese doppelte Mordtat begangen hatte, fing er an zu fürchten, Abd Arrahman möchte ihn, weil es in seinem Haus geschah, darüber zur Rede stellen. Aber dieser kam ihm freundlich entgegen und sagte ihm: »Fürchte nichts, du hast als Mann gehandelt. Hättest du deiner Frau verziehen und fortgefahren, mit ihr als Gatte zu leben, ich hätte euch alle mit eigener Hand aus der Welt geschafft! Nun sollst du aber, wenn es dir angenehm ist, zum Lohn für dein männliches Betragen meine Tochter Morgenstern zur Gattin haben; sie ist tausendmal schöner als Halimah und so tugendhaft und wohlerzogen, daß du nie etwas Schlimmes von ihr zu befürchten hast.« Abid nahm dieses Anerbieten mit Dank an und fand in der Hochzeitnacht, daß Abd Arrahman nicht zu viel von der Schönheit seiner Tochter gesagt hatte. Den Leuten aber sagte man, Abid habe zwei Sklavinnen von Baßrah mitgebracht, die bald nach ihrer Ankunft gestorben.

Nach einiger Zeit sehnte sich Abid nach seiner Heimat, wo er noch sein Geschäft und viele Häuser und Güter zurückgelassen hatte, und bat daher seinen Schwiegervater, ihm zu erlauben, auf einige Zeit nach Baßrah zu reisen. Abd Arrahman sah mit Freude, daß Abid seine Heimat nicht vergessen hatte, und erbot sich sogar, ihm seine Tochter mitzugeben. »Wird aber«, sagte Abid, »deine Tochter gern ihre Heimat und ihre Familie verlassen?« – »Bei uns«, antwortete Abd Arrahman, »haben die Frauen keinen anderen Willen, als den ihres Mannes; man weiß auch daher bei uns nichts von Ehescheidung, ja, es verheiratet sich sogar keine Frau zum zweiten Male, wenn ihr erster Gatte stirbt.« Abid reiste also mit seiner Gattin nach Baßrah, wo er, sobald man nicht mehr zu befürchten hatte, jeden Freitag eingesperrt zu werden, überall eine freundliche Aufnahme fand; auch der König verzieh ihm seine Abreise ohne Urlaub, sobald er die Ursache derselben erfuhr, Nach fünf glücklichen Jahren starb Abid. Da wollte der König seine Witwe heiraten. Sie weigerte sich aber, der Sitte ihres Landes gemäß, und bat den König um Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren. Der König ließ sie von seinem Vezier mit einem starken Geleit nach Ägypten bringen, wo sie bei ihrem Vater als Witwe ihr Leben beschloß.

So sind eben die Frauen verschieden: Die eine buhlt noch beim Leben ihres Mannes mit einem fremden Jüngling, und die andere weist nach dem Tod ihres Gatten noch die Hand eines Königs zurück. Wer glaubt, alle Frauen seien einander gleich, der ist im Gehirn nicht recht gesund!

Die Abenteuer Alis und Zahers aus Damaskus

Ali, der Sohn Zahers, erzählte einst dem Kalifen Abdul Malik, dem Sohne Merwans: Wisse, o Fürst der Gläubigen (Gott erhalte dich in deiner Frömmigkeit!), mein Vater Zaher aus Damaskus war ein sehr reicher Mann und stand in so großem Ansehen, daß die höchsten Staatsbeamten ihm häufig nachstehen mußten; er lebte lange kinderlos und hatte manche schlaflose Nacht, wenn er dachte, daß alle seine gesammelten Schätze nach seinem Tod an Fremde übergehen würden. »Eines Nachts«, – so erzählte mir mein Vater selbst – »sah ich im Traum eine weibliche Gestalt, schöner als der Mond, vor mir herwandeln, die mir mit einem Korallenmund freundlich zulächelte und dabei eine Perlenschnur enthüllte, deren Glanz sich bis zu den Wolken erhob; auch ihre Stirn leuchtete wie der Halbmond, aber ihre Haare hingen wie die schwarze Nacht über ihren Nacken herunter; ihre Wangen, welche Anemonen glichen, belebten ein Paar Gazellenaugen, welche von Augenbrauen wie von einem Bogen umwölbt waren. Ganz entzückt rief ich aus: Gepriesen sei der edle Schöpfer! Bist du, meine Herrin, ein Mensch oder ein Genius? Denn ich habe in meinem Leben kein so schönes Weib gesehen. Sie antwortete: Wo denkst du hin! Seit wann sehen Genien mir gleich? Ich stamme von den besten Menschen her; mein Name ist Farha; ich bin die Tochter des Königs Mutaa, des Gebieters der Korallenstadt, welche auf einer Insel des schwarzen Meeres nahe am grünen Meer liegt. Meine Vaterstadt wird wegen ihrer vielen Perlen, Korallen, Saphire und anderer Edelsteine von vielen Kaufleuten besucht, die ihr allerlei Lebensmittel dagegen bringen. Da ich aber keinen von allen schön genug fand, um ihn zu meinem Gatten zu wählen, machte ich mit der Einwilligung meines Vaters eine Reise, um einen Mann zu suchen, der würdig ist, mein Gebieter zu werden. Du bist aber der einzige, dessen Frau ich sein möchte!

»Ich fragte sie hierauf: Und wo kann ich dich finden, um dich zu heiraten? Sie antwortete: In der Residenz meines Vaters, des Königs Mutaa, auf der Koralleninsel. Mit diesen Worten verschwand sie und ich erwachte und konnte die ganze Nacht nicht mehr einschlafen. Sobald Gott den Morgen hereinbrechen ließ, befahl ich meinen Dienern, Geld und Waren zusammenzupacken und alles Nötige zu einer Reise nach Bagdad herbeizuschaffen. Mein Traum beschäftigte mich so sehr, daß alles in größter Eile geschehen mußte. Um nicht aufgehalten zu werden, ließ ich einen Teil meines Vermögens zurück und setzte einen Verwalter darüber. In Bagdad vertauschte ich meine Waren gegen andere, die in Indien am gangbarsten sind, und nach zehn Tagen bestieg ich ein Schiff, das nach Indien segelte. Der Wind war anfangs so günstig, daß, als es den Hafen verließ, es einem Pfeil glich, der aus dem Bogen fliegt. Drei Monate lang war unsere Fahrt glücklich; aber am ersten Tage des vierten Monats wurde auf einmal der ganze Himmel schwarz, die Wellen spielten hin und her, das Meer schäumte, der Wind blies bald von der einen, bald von der anderen Seite. Die Schiffsleute fingen an, laut zu weinen und den erhabenen Gott anzurufen; aber plötzlich kamen vier Wellen von vier verschiedenen Seiten her und zerschlugen das Schiff in tausend Trümmer, so daß alle Schiffsleute in den Abgrund des Meers versanken. Mir gelang es indessen, mich an ein Brett festzuklammern, das die Wellen drei Tage lang umhertrieben; am vierten Tag aber legte sich der Wind und die See wurde ruhiger. Da flehte ich Gott um Rettung an, und siehe da! Ein schönes Schiff mit großen Segeln steuerte auf mich zu, und als es dicht vor mir war, rief ein Mann von sehr ehrwürdigem Aussehen den Schiffsleuten zu: Nun haben wir unseren Zweck erreicht; werft diesem Unglücklichen eine Strickleiter zu! Ich ergriff die Leiter, die mir die Matrosen zuwarfen, und bestieg das Schiff, fiel aber vor allzu großer Freude über meine unerwartete Rettung in Ohnmacht und blieb bewußtlos liegen bis nach Sonnenuntergang. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich vor mir einen goldenen Leuchter mit zwei Wachskerzen von Mannesgröße mit Ambra und Aloeholz besteckt, welche, so oft die Flamme sie berührte, die edelsten Wohlgerüche verbreiteten; daneben saß auf einem griechischen Teppich ein Jüngling in golddurchwirkte Seide gekleidet, von einem goldenen, mit vielen Edelsteinen besetzten Gürtel umwunden und mit einem grünen smaragdenen Szepter in der Hand. Geblendet von so vielem Glanz schlug ich verlegen wieder die Augen nieder; aber der Jüngling, der dies bemerkte, sagte mir: O Zaher, was setzt dich so sehr in Verlegenheit? Wisse, daß wir dich schon zehn Tage auf allen Bergen und Meeren suchen; außer uns segeln noch neun Schiffe deinetwillen umher, alle abgesandt vom mächtigen König Mutaa, Beherrscher der Koralleninsel. Gottlob, daß wir dich gefunden haben, denn der König hat dem, der dich ihm bringt, zehntausend Dinare versprochen. Höchst erstaunt über diese Worte, sagte ich: Ich beschwöre dich bei Gott, sage mir, woher wußtest du, daß ich hierherkommen würde und wie kennst du meinen Namen? Er antwortet mir: Wisse, ich bin ein Adjutant des Königs Mutaa und wurde von ihm nach Syrien gesandt, um dich zu holen. Da hörte ich, du seist nach Bagdad gereist; ich reiste dir nach, vernahm aber, daß du dich nach Indien eingeschifft; später hörte ich, das Schiff, auf dem du dich befandest, sei verunglückt, da berichtete ich es dem König Mutaa, welcher sogleich zehn Schiffe auslaufen ließ, um dich aufzusuchen; auch befahl er den Offizieren, die er mit diesen Schiffen absandte, dich mit besonderer Auszeichnung zu behandeln. Hier hielt er inne und überreichte mir den seidenen Überrock und den goldenen Gürtel, die er am Leib hatte, ließ mir ein Tischchen mit verschiedenem Braten, Backwerk und Süßigkeiten vorstellen und lud mich ein, nach Lust davon zu essen.

 

»Als ich gegessen hatte, sah ich in der Ferne auf dem Meer ein großes Licht, und als ich den Adjutanten darauf aufmerksam machte, sagte er mir: »Es ist gewiß das Schiff des Königs Mutaa, der gemerkt hat, daß wir dich gefunden haben, und dir nun selbst entgegenzieht. Darum laß uns schnell auf ihn zusteuern, um ihn nicht länger in Zweifel zu lassen. In wenigen Augenblicken waren wir in der Nähe des großen, hell beleuchteten Schiffes, auf welchem in der Tat der König Mutaa saß, der uns freundlich zulächelte und zurief, wir möchten seinem Schiff ans Ufer folgen. Hier angelangt, verbeugte ich mich vor ihm und dankte ihm für meine Rettung. Er bewillkommte mich herzlich, ließ mir ein herrliches Pferd vorführen, und ich ritt an seiner Seite durch die Stadt, deren Bewohner uns freundlich zujubelten, nach dem königlichen Schloß. Am Vorhof des Schlosses, als die verschiedenen Adjutanten und das übrige Gefolge des Königs abstiegen, wollte auch ich desgleichen tun; aber Mutaa gab es nicht zu, sondern ließ mich bis in das Innere des Palastes reiten. Hier sah ich eine Pracht und Herrlichkeit, die in meiner Heimat nirgends zu sehen ist. Der König führte mich in einen großen Saal, wo eine Schar Diener seiner harrten, setzte sich auf einen Thron und hieß mich an seiner Seite Platz nehmen. Sogleich wurde ein Tisch mit allerlei Speisen beladen und vorgesetzt; der König sagte: Im Namen Gottes! Und reichte mir selbst die besten Bissen, wofür ich ihm jedesmal die Hand küßte.

»Als wir gegessen hatten, wurden silberne und goldene Kannen und Waschbecken herumgereicht. Endlich sagte mir der König: Weißt du wohl, Zaher, warum ich dich hierher gebracht und dich mit so vieler Liebe aufnehme? Ich habe eine Tochter, die Sonne ist noch bis heute über keiner Schöneren und Liebenswürdigeren aufgegangen; auch hat sie es durch den Unterricht, den ihr eine alte Amme erteilt, in der Zauberkunst so weit gebracht, daß, wenn sie es wollte, sie in einer Nacht die ganze Welt von Osten bis Westen durchfliegen könnte. Sehr oft kamen Gesandte aus fernen Ländern, welche im Namen von Königen und Prinzen um sie warben; da sagte sie mir immer: Ich will zuerst mit eigenen Augen meinen zukünftigen Gatten sehen. Hierauf verließ sie mich und kehrte am folgenden Morgen wieder und sagte: Der gefällt mir nicht; du kannst den Gesandten mit irgend einer Entschuldigung entlassen. Ich erwiderte ihr stets: Tue, was du willst, meine Tochter, ich werde dir keinen Zwang antun und dich mit keinem Mann verheiraten, der dir nicht gefällt. Eines Tages, als sie auch in Damaskus war, um einen dortigen Prinzen zu sehen, der um sie werben ließ, und auch ihn nicht nach ihrem Geschmack fand, erging sie sich auf den Bazaren und in den Straßen der Stadt, und da sie nirgends einen Mann fand, der ihr gefiel, schlich sie sich durch Zauberkünste mitten in der Nacht von Haus zu Haus, bis sie endlich zu dir kam; du allein hast ihr Herz besiegt und ihr so gefallen, daß sie dich zu heiraten wünscht. Sie wußte auch bald die Stunde auszurechnen, in welcher du hier anlangen würdest. Gelobt sei Gott, der dich wohlerhalten und zur vorausgesagten Zeit hierher geführt! Ich erwiderte: O erhabener König, bin ich doch weniger als einer deiner Diener, wie sollte ich mich dem Wunsch deiner Tochter widersetzen, wenn dir dessen Erfüllung genehm ist!

»Der König begab sich hierauf in ein Kabinett, und nach einer Weile trat er wieder lächelnd heraus, ließ den Kadhi und Zeugen rufen, man schrieb den Ehekontrakt, streute Gold und Silber aus, beräucherte den Verlobungssaal und beschenkte die Dienerschaft. Als alles dies geschehen war, wurden auch der Kadhi und die Zeugen bezahlt. Dann sagte mir der König: Stehe auf, Zaher, und folge mir! Ich stand auf und alle anwesenden Veziere, Staatsräte und anderen hohen Beamten erhoben und entfernten sich. Der König führte mich dann durch sieben Gänge und sieben Gemächer, in deren jedem etwa tausend ganz junge, in Seide gekleidete Mamelucken standen; endlich kamen wir in den innersten Saal, in dessen Mitte ein Springbrunnen sprudelte und an dessen oberer Seite ein mit Perlen und Edelsteinen verzierter elfenbeinerner Thron stand, der mit von Gold durchwirktem Atlas bedeckt war. Als wir dem Thron nahe waren, öffneten sich zwei Türen, eine zur Rechten und eine zur Linken des Saales, und es traten aus beiden Türen Sklavinnen hervor, welche goldene, mit Juwelen besetzte Räucherpfannen trugen, die den Saal mit Moschus- und Ambraduft erfüllten, so daß ich glaubte, die Pforten des Paradieses seien geöffnet. Als ich eine Weile neben dem König saß, erschienen aus einem Seitenzimmer hundert Sklavinnen wie der Mond, mit einer Jungfrau in ihrer Mitte, welche wie die Sonne strahlte, so schön, daß weder die Zunge eines Menschen, noch die eines Genius sie zu beschreiben vermag, und so reich geschmückt als eine Sultanin. Sobald sie mir näher trat, erkannte ich sie als das Mädchen, das mir im Traum erschienen war; ich verlor fast den Verstand vor Freude, vergaß alle Gefahr, der ich mich um ihretwillen ausgesetzt hatte, und pries Gott, den Schöpfer eines so vollkommenen Wesens.

»Als der König mein Entzücken bei dem Anblick sah, sagte er: Hier ist meine Tochter, nimm sie hin, Gott segne euch! Der König entfernte sich hierauf; auch die Sklavinnen zogen sich mit Farha zurück, erschienen aber bald wieder mit ihr in einem anderen, noch schöneren Aufzug und so gingen und kehrten sie zweiundsiebzigmal mit meiner jedesmal anders gekleideten Braut wieder, bis ihre Stirn mit Schweiß bedeckt war, ihre Wangen wie Feuer glühten und mein Verlangen den höchsten Grad erreichte; da zog ich sie zu mir her, führte sie in ein Seitenzimmer, küßte und umarmte sie und sagte ihr: O Freude meines Auges, wie wenig bedaure ich es, um deinetwillen Familie und Vaterland verlassen und mich der Todesgefahr ausgesetzt zu haben. Sie erwiderte: Auch ich hatte manche schlaflose Nacht, manche Mühe und Sorge, bis ich zu deinem Besitz gelangte, ich mußte mir Menschen- und Genienkönige unterwerfen, um jede Stunde bis zu deiner Ankunft hierher Nachricht von dir zu erhalten. Nun, gelobt sei Gott, der mir in allem beigestanden! Laß uns jetzt alles Überstandene vergessen und uns ganz der Wonne und dem Genuß hingeben; doch da niemand gegen die Tücke des Schicksals gesichert ist, gib mir wenigstens als Erinnerung an diese Nacht den Ring, den du an deinem Finger hast. Ich zog den Ring, den ich von meinem Vater geerbt, von meiner Hand und überreichte ihn ihr, und sie gab mir ein kostbares Armband dagegen. Ich schlief dann bald in ihren Armen ein, denn ich hatte schon lange nicht mehr geschlafen, und erwachte erst, als die Sonne schon längst brannte; aber wie groß war mein Schrecken, als ich die Augen öffnete und mich in einer öden Wüste befand, in der kein Mensch sich regte, kein Vogel einen Laut von sich gab, kein grünes Blättchen das Auge erfreute, wo sich nur das Geheul von Werwölfen und das dumpfe Murmeln von bösen Genien vernehmen ließ. Ich stand verzweifelt auf, sah mich nach allen Seiten um, entdeckte aber nichts als Himmel und Sand; da sagte ich den Spruch, dessen sich niemand zu schämen hat: Es gibt keinen Schutz und keine Macht, außer bei Gott, dem Erhabenen! Dann hob ich die Augen weinend gen Himmel und rief: O Herr, der du das Geheime wie das Offenbare kennst, erbarme dich meiner aus Liebe zu Mohammed, blicke auf mich herab mit deinem Auge, das nie schläft, ich weiß ja nicht, wohin ich mich wenden soll, um gegen die brennende Sonne mich zu schützen! Kaum hatte ich diese Worte vollendet, als ich in Ohnmacht fiel, und ich blieb regungslos liegen, bis die Sonne sich von mir wandte und eine frische Luft mich anwehte. Da stand ich auf und tappte in der Dunkelheit umher, ohne zu wissen, nach welcher Seite hin; bald fiel ich aber, von Hunger, Durst, Müdigkeit und Schmerz erschöpft, zu Boden und schlief wieder ein. Da hörte ich im Traum eine Stimme, welche mir zurief: Sei ohne Furcht, Zaher! Deine Hilfe ist nahe. Ich erwachte gestärkt und durch meinen Traum neu ermutigt, und ging wieder bis vor Tagesanbruch aufs Geratewohl vorwärts; da erblickte ich in der Ferne etwas wie ein Feuer, und als ich mich demselben mehr näherte, sah ich, daß es eine Laterne war, welche auf dem Turm eines alten, festen, aber sehr hohen Klosters brannte. Das Kloster selbst war auch von tausend Kerzen und Lampen beleuchtet und schien sehr stark bewohnt zu sein. Ich war nur noch ein paar Schritte davon entfernt, da öffnete ein steinalter, schwarz gekleideter Mönch ein Fenster, steckte den Kopf heraus und rief: O Herr, Schöpfer der sieben Erden und der sieben Himmel, der gesalzenen Meere und der süßen Flüsse, der Dunkelheit und des Lichts, der du die Toten belebst und die Lebendigen tötest, Beherrscher dieser und jener Welt, o Gott dessen heilige Namen gepriesen seien, Dank sei dir für deine Huld und Erlösung bei deinen Versuchungen, es gibt keinen Gott, außer dir, du allein kennst das Verborgenste, bei dir allein, der du Jakob seinen Sohn Joseph zurückgegeben, ist ein sicherer Zufluchtsort zu finden, du allein bist der wahrhaft Vergebende, darum, o Herr, verzeihe allen denen, die dir ungehorsam waren, und sende allen Unglücklichen deine Hilfe! Ich warf mich, von diesem Gebet ergriffen, vor die Tür des Klosters und schlief vor allzu großer Mattigkeit bald wieder ein. Als ich erwachte, schien mir die Sonne schon heiß ins Gesicht, und ich fand mich von einer Schar Mönche umgeben, die in ihren schwarzen Kutten wie Raben aussahen, sie sprachen unter sich eine mir fremde Sprache, und als ich aufstand und sie grüßte, verstanden sie mich nicht, denn niemand erwiderte meinen Gruß; nur ein alter Mönch, er am Fenster betete, drängte sich zu mir, grüßte mich in meiner Sprache und sagte: Mein Freund, bei dem Messias! Wir leben nun in dieser Wüste seit unserem Alter von sieben Jahren und nun zählen wir alle siebzig und achtzig Jahre, und bis zu dieser Stunde haben wir weder einen Menschen noch einen Djinn erblickt, denn wir befinden uns hier auf einer viereckigen Insel, welche von allen Seiten vom Meer umgeben ist und die so hohe Ufer hat, daß kein Schiff hier landen kann; sie erscheint dem auf dem Meer Schiffenden wie eine weiße Wolke, und der Berg, der sie umgibt, wird der Diamantberg genannt, ist aber so steil und unzugänglich, wie eine umgestürzte Schüssel; sage mir daher, wie es dir möglich war, hierher zu gelangen? Als ich diese Worte des Mönchs vernahm, sagte ich: Bei deinem Glauben, bei dem verehrten Evangelium, bei der mächtigen, heiligen Maria! Sage mir, wie weit ist Damaskus von hier? Der Mönch staunte mich eine Weile an, dann sagte er: Was sprichst du von Damaskus? Du befindest dich auf einer Insel des schwarzen Meeres, das alle übrigen Meere samt dem Berg Kaf umgibt, darauf hat man, nach den Berichten der Reisenden, welche an die Ufer dieser Insel kommen, zehn Jahre zu segeln, bis man das blaue Meer erreicht, auch dieses durchschifft man nicht in weniger als zehn Jahren, es führt in das grüne Meer und letzteres nach einer abermaligen zehnjährigen Fahrt ins griechische Meer, welches nach bewohnten Ländern und Inseln sich erstreckt.

 

»Ich fragte den Mönch: Und woher habt ihr denn in dieser unfruchtbaren, trockenen Wüste Nahrung und Trank? Er antwortete: Komm mit mir ins Kloster, da sollst du alles sehen. Als ich in den Hof kam, sah ich eine Wasserquelle, süßer als Honig und frischer als Schnee; sie war von allerlei Obstbäumen umgeben, auf denen die schönsten Vögel umherhüpften. Da ich schon lange nicht gegessen und getrunken hatte, bat ich den Mönch, mir einiges Wasser und einige Früchte zu reichen. Er führte mich auf die Terrasse des Klosters und hieß mich einen Augenblick warten; ich sah mich um und war erstaunt, als ich beim hellen Tag in der Entfernung von ungefähr einer Tagereise in eine schwarze Nacht hineinblickte, und bat den Mönch, mir diese Erscheinung zu erklären. Er sagte mir: Das, was du für die Nacht hältst, ist das schwarze Meer, das, wie ich dir schon gesagt habe, diese Insel umgibt, doch komme jetzt und stille deinen Durst und deinen Hunger. Er führte mich hierauf in einen herrlichen Saal, wo ein goldener mit Perlen und Edelsteinen besetzter Tisch aufgetragen wurde, schöner als der des Herrn von Damaskus. Auf dem Tisch standen vier goldene Platten mit allerlei Fleischspeisen, frischen Fischen, Backwerk und ganz wohlschmeckendem Gerstenbrot. Alles war so vortrefflich und ich dabei so hungrig, daß ich in meinem Leben nicht so viel Lust am Essen hatte, wie damals. Als der Mönch bemerkte, daß ich satt war, brachte er mir allerlei Früchte, verschieden an Aussehen, Geschmack und Geruch von den unsrigen. Da sagte ich ihm: Da doch der Zugang zu dieser Insel, nach deinen eigenen Worten so schwer ist, woher habt ihr denn so frische Fische, so vielerlei Früchte und Fleisch und Gerstenbrot? Er antwortete: Erzähle mir zuerst, wie du hierher gelangt, dann will ich deine Frage beantworten. Ich erzählte ihm nun alles, was mir, von meinem Traum in der Heimat bis zum Augenblick, wo ich vor der Tür seines Klosters erwachte, widerfahren. Als ich vollendet hatte, stieß er ein lautes Gelächter aus und sagte: Wisse, mein Freund, wärest du nicht zu etwas Großem bestimmt, so hättest du nie die Strecke von Damaskus hierher zurücklegen können, denn die Insel, auf welcher der König Mutaa herrscht, liegt zwischen dem grünen und dem griechischen Meer, also sehr weit von deiner Heimat und von hier; was aber deine Frage in bezug auf unsere Früchte und andere Speisen angeht, so sollst du alles erfahren, folge mir nur. Er führte mich hierauf wieder in den Hof des Klosters und von hier in einen unterirdischen dunklen Gang, aber bald kamen wir wieder ins Freie und befanden uns auf einem Boden, der wie Silber glänzte, vor einem kleinen See, dessen Wasser süßer als Honig und kälter als Schnee war; um den See herum blühten die herrlichsten Blumen und die schönsten Fruchtbäume, auf denen die Vögel in den verschiedensten Sprachen Gottes Allmacht priesen; ich war wie berauscht vom süßen Duft dieser Blumen und vor Entzücken über all diese Herrlichkeit ganz außer mir.

»Der Mönch fragte mich alsdann: Habt ihr wohl in eurer Heimat auch solche Lustgärten? Ich antwortete: Nein, bei Gott! Eine so wundervolle Anlage gibt es in der ganzen Welt nicht mehr. Er sagte mir dann: Nun blicke auch einmal zurück. Ich drehte mich um und sah etwas, das einer Wolke am Himmel glich, und fragte, was das wäre. Das ist, erwiderte der Mönch, der Berg, auf welchem unser Kloster liegt, es liegt so fern, daß es von hier nur einer Wolke gleicht, in der Nacht hingegen hält man es für einen Stern, wegen der vielen Lampen, die darin brennen. – Nun weiß ich, woher ihr Getreide und Früchte nehmet; doch wie kommt ihr zu Perlen und Edelsteinen und frischen Fischen? – Wisse, mein Freund! Das hier angrenzende Meer steigt zuweilen bis hierher; wenn dann das Wasser sich zurückzieht, bleiben gewöhnlich Fische zurück und auch viele Perlen und Edelsteine, an denen dieses Meer sehr reich ist. Wir blieben nun am Ufer des Reiches bis abends sitzen, da bemerkte ich die Lichter des Klosters wie kleine Sternchen über mir, und nach der Versicherung des Mönchs sieht man sie bis auf eine Strecke von zehn Tagreisen. Wir wollten eben wieder den Rückweg ins Kloster antreten, da hörte ich von jener Seite her ein so mächtiges Geschrei, daß die ganze Insel bebte; ich fuhr zusammen und fragte den Mönch, was dieser Lärm bedeute. Bei dem Messias, erwiderte der Mönch, ich habe manche Nacht hier allein zugebracht und nie das mindeste Geräusch vernommen; ohne Zweifel sind fremde Seetiere auf die Insel gekommen, die nun aber mit den einheimischen Tieren im Kampf sind. Wir stellten uns dann auf einen hohen Stein, der vor dem Teich lag, und sahen uns nach allen Seiten um, da entdeckten wir überall kleine fliegende Lichtchen, die sich gegenseitig verzehrten, auch sahen wir bewaffnete Männer in der Luft, gegen andere mit Schwert und Lanze kämpfend, dann stießen zwei Armeen zu Pferd aufeinander mit einem Kriegsgeschrei, daß die Erde wankte. Das blutigste Gefecht dauerte eine Weile fort, endlich gingen die zwei Heere auseinander und es stellte sich ein alter, ehrwürdiger Graubart, von schönem Aussehen, jedoch halbblind, zwischen sie und rief mit lauter Stimme: Schonet doch euer Blut, ihr törichtes Volk, und reibt einander nicht gegenseitig auf wegen eines Fremdlings, der weder König noch Prinz, sondern nur ein unbedeutender Mensch von der gewöhnlichen Klasse ist. Dann trat dem Alten ein Mann in Elefantengestalt entgegen, sein Name war Tud (hoher Felsen), und sagte ihm: O unser Vater, bei dem Siegel unseres Herrn Salomo, der Sohn Davids! Unser Herr, der König Mutaa, ist ganz unschuldig an diesem unheilbringenden Krieg; das ganze Übel kommt von diesem verruchten Teufel Schulahek her, der ist in unser Land gedrungen, hat unser Heiligtum entweiht, einen fremden Mann, Namens Zaher, entführt und ganz allein auf die Insel gesetzt; wir wollten weiter nichts, als diesen Fremdling nach dem Befehl der Prinzessin Farha zu uns nehmen, ihn beschützen und wieder in die Korallenstadt zum König Mutaa bringen, da widersetzte sich uns der Räuber Schulahek, und so entspann sich der mörderische Kampf, dessen du Augenzeuge warst. Der alte Halbblinde, sein Name war Abu Tawaif, erwiderte hierauf: Wisse, o König Tud, Schulahek ist nicht so sehr zu tadeln, wie du glaubst; die Prinzessin Farha, welche so viele Menschen und Genien durch ihre Schönheit bezaubert, hat unter anderen auch Schulahek und seinen Bruder Schalhuk in das Netz ihrer Liebe gezogen, sie bekriegten sich daher aus Eifersucht, und nach langem Kampf gelang es Schulahek, seinen Bruder zu töten. Als er aber nun um Farha anhielt, wurde er von ihr zurückgestoßen und sie zog ihm einen fremden Menschen aus Damaskus vor, darum gab er sich Mühe, ihr diesen zu entreißen, und darum flog er mit ihm auf diese entlegene Insel. Darauf sagte Tud: Und warum hat er ihn nicht umgebracht? Der Alte antwortete: Weil er doch die Rache Farhas und ihres Vaters fürchtete, darum zog er vor, ihn hierher zu setzen; aber verdient wohl ein Geschöpf wie Zaher, daß ihr um seinetwillen euch so bekriegt? – Du hast recht, antwortete Tud, indessen gebührt dem Fremdling Schutz und Beistand; Zaher ist übrigens ganz unschuldig, dazu tu‘ ich weiter nichts, als den Befehl meiner Herrin Farha vollziehen; mir ist indessen selbst lieb, wenn ihr den Frieden zwischen uns nach euerem Gutdünken herstellen wollt, aber ich frage euch alle, bei dem Siegel Salomos, der Sohn Davids (Friede sei mit ihm!), ist einer unter euch, der seinen Gast dessen Feind ausliefern würde? Sämtliche Genien antworteten: Nein, das würden wir nicht tun; aber sollen wir wegen eines hergelaufenen Menschen uns noch länger bekriegen? – Es ist wahr, sagte Abu Tawaif, der Mensch hat viel Unheil unter uns gestiftet, da aber sein bitterster Feind sein Leben nicht anzutasten wagte, so wäre es doppelt unrecht, wenn wir ihn töteten; bringt mir ihn einmal her! Bei diesen Worten sprang ein Genius aus der Luft auf mich los und trug mich vor Abu Tawaif.