Das Kalifornien-Lesebuch

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Cioppino – Fischeintopf aus San Francisco

Zutaten für 4 Personen:

60 ml Olivenöl

2 mittelgroße Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 El rote Chiliflocken

1 grüne Paprika

250 ml trockener Weißwein

1 Dose Tomaten (800 g)

1 Bund glatte Petersilie

10 Blätter Basilikum

10 Blätter Oregano

Salz und Pfeffer

400 g Mies- oder Venusmuscheln

400 g Kabeljaufilet

200 g Tiefseegarnelen (küchenfertig)

Zubereitung:

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Kräuter hacken und die Paprika in kleine Stücke schneiden. Die Muscheln unter fließendem Wasser waschen und abbürsten, geöffnete Exemplare wegwerfen.

Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Chiliflocken hinzufügen und unter Rühren etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Weißwein, Tomaten und Kräuter hinzufügen. Etwa 10 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren.

Das Fischfilet und die Garnelen waschen, das Fischfilet würfeln. Den Fisch, die Garnelen und die Muscheln in die Suppe geben, zugedeckt noch etwa 7 Minuten köcheln lassen. Muscheln, die noch geschlossen sind, entfernen. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und heiß servieren.

Die Gier nach Gold – der große Goldrausch

Es war am Morgen des 24. Januar 1848. James Wilson Marshall schaute sich den Ablauf des Mühlrads an, das demnächst eine Sägemühle antreiben sollte. Unzufrieden runzelte er die Stirn, denn das Wasser, das sie mit Hilfe eines Damms vom Fluss abgezweigt hatten, plätscherte viel zu gemächlich dahin. Immer wieder wurde das Rad von Sand und Kies blockiert. Er würde den Arbeitern sagen, dass sie die Rinne noch weiter vertiefen mussten, dachte Marshall und schloss die obersten Knöpfe seiner Jacke. Er fröstelte in der kühlen Morgenluft.

Plötzlich traf sein Blick auf etwas Glänzendes unten im Wasser. War das nur die Sonne, die ein paar Flusskiesel aufblitzen ließ? Marshall beugte sich hinunter und schaute genauer hin. Nein, da mitten zwischen Schwemmsand und Steinen lagen ein paar kleine, gelblich schimmernde Klumpen. Noch während er ins Wasser griff, um sie herauszuholen, begann sein Herz vor Aufregung zu klopfen. Und dann, als er die glänzenden Steinchen in der Hand hielt, wusste er: Das konnte nur Gold sein!

Marshall, 37 Jahre alt, stammte ursprünglich aus New Jersey und war ein geschickter Handwerker. Verschiedene Jobs hatten ihn nach Westen gebracht. Seine gegenwärtige Aufgabe bestand darin, im Coloma Valley am American River eine Sägemühle aufzubauen. Geldgeber und Geschäftspartner in diesem Projekt war John Sutter, ein Kaufmann aus der Schweiz, der in der Gegend des heutigen Sacramento ein Fort gebaut hatte.

Marshall kannte die Eigenschaften von Gold. Er nahm einen größeren Stein und klopfte damit auf die metallischen Klumpen, die sich, wie er erwartet hatte, verformen ließen. Schnell rannte er zu den anderen Arbeitern. „Leute“, stieß er hervor, „ich glaube, ich habe tatsächlich Gold gefunden!“

Neugierig betrachteten die Männer den Fund in Marshalls Hand und redeten aufgeregt durcheinander. Doch Mr. Scott, der Zimmermann, schüttelte nur den Kopf und lachte. „Ach was, Mr. Marshall, wenn jeder glänzende Stein hier aus Gold bestünde, wären wir schon alle reich.“

In dem Moment trat Jennie Wimmer, die resolute Köchin des Camps, vor ihre Blockhütte und rief: „Männer, das Frühstück ist fertig!“ Durch die offene Tür drang der verheißungsvolle Duft von gebratenem Speck und Eiern nach draußen. Als Jennie die gelben Klumpen erblickte, vergaß sie Pfannen und Töpfe und erklärte sich sofort bereit, das Metall in ihrer Küche zu testen. „Geben Sie her, Mr. Marshall, ich koche das Zeug mal eine Weile in Seifenlauge. Und wenn es danach immer noch so schön glänzt, dann ist es tatsächlich pures Gold.“

Die Klumpen bestanden auch den Test in Jennies stinkender Lauge bravourös, und vier Tage später sattelte James Marshall sein Pferd, um seinem Geschäftspartner in Sutter’s Fort einen Besuch abzustatten. In den Satteltaschen trug er ein Säckchen voll Goldklumpen aus dem Fluss.

Sutters Augen blitzten auf, als er die glänzenden Steine sah, dennoch wollte er ganz sichergehen. Er träufelte Salpetersäure aus seinem Medizinschränkchen auf das Metall, klopfte die Klumpen mit einem Hammer flach, blätterte bedächtig in seiner dicken Enzyklopädie, und schließlich nickte er. „Marshall, Sie haben recht. Das ist Gold, pures Gold. Aber hören Sie, das muss erst mal unter uns bleiben. Ich habe so viel Geld in die Sägemühle gesteckt und will nicht, dass die Leute in Scharen kommen, um bei uns im Fluss zu buddeln.“

Aber dann war er es selbst, der die aufregende Neuigkeit nicht für sich behalten konnte. Schon bald erfuhr der Mormonen-Älteste Samuel Brannan, der in Sutter’s Fort einen Krämerladen führte, von dem Goldfund, und eilte höchstpersönlich zur Mühle im Coloma Valley. Die Arbeiter dort, von denen einige ebenfalls Mormonen waren, gaben ihm als Kirchen-Ältesten bereitwillig ein Zehntel von dem Gold ab, das sie in der Zwischenzeit gefunden hatten.

Wenige Wochen später marschierte Brannan mit verzücktem Lächeln durch die Straßen von San Francisco – das damals nur 800 Einwohner zählte –, schwenkte eine Flasche voller Goldstaub und rief: „Gold! Gold! Gold vom American River!“

Diese Werbeveranstaltung hatte den Effekt eines großen Besens, der die Stadt innerhalb kürzester Zeit leerfegte: Alle Männer, soweit sie gesund und kräftig waren, machten sich zur Goldsuche ins Coloma Valley auf. Im Hafen von San Francisco bildeten verlassene Schiffe einen dichten Wald von Schiffsmasten, denn auch die Matrosen hofften auf Reichtum und schlossen sich dem Zug der Goldsucher an.

Zusätzlich brachte Brannan die Nachricht in einer Sonderausgabe seiner Zeitung „California Star“ heraus und schickte 2.000 Exemplare davon in alle Himmelsrichtungen. Die Gerüchte von dem sagenhaften Gold wanderten von Mund zu Mund und verbreiteten sich wie ein ansteckendes Fieber unaufhaltsam im ganzen Land. Als ein Offizier der US-Armee eine Teebüchse voller Gold in die ferne Hauptstadt Washington brachte und Präsident James Polk die Gerüchte offiziell bestätigte, setzte sich eine beispiellose Völkerwanderung in Gang.

Goldklumpen wie Kartoffeln

Die Reihe der Goldfelder, genannt „Mother Lode“, erstreckte sich auf der westlichen Seite der Sierra Nevada von Norden nach Süden, in einer Breite von 1,5 bis 6 Kilometern und einer Länge von 190 Kilometern. Die Ersten, die ab dem Frühjahr 1848 dorthin strömten, waren die Bewohner Kaliforniens und des nördlich angrenzenden Territoriums von Oregon. Für alle anderen war die Reise um vieles länger, mühsamer und gefährlicher. „Die Feiglinge bleiben zu Hause, und die Schwächlinge finden unterwegs den Tod“, hieß es damals. Ein großer Schwung Goldsucher traf 1849 in Kalifornien ein, sie wurden die „Forty-Niners“ genannt.

Die Abenteurer hatten die Wahl zwischen drei unbequemen Wegen: einer Schiffsreise von 15.000 Meilen um das für seine Stürme berüchtigte Kap Hoorn, einer Abkürzung über die Landenge von Panama, wo Moskitos, Malaria und sengende Hitze das Vorankommen erschwerten, oder dem riskanten Landweg über die endlose Prärie und unwegsame Berge, während Durst, Cholera und Indianerangriffe eine tägliche Bedrohung darstellten.

Auf diejenigen, die es tatsächlich nach Kalifornien geschafft hatten, wartete ganz sicher kein Urlaubsparadies. Das Goldschürfen war eine harte, monotone Arbeit, das Leben in den Camps primitiv. Die meisten Goldsucher schliefen in Zelten oder einfachsten Holzhütten. Hygienemaßnahmen und medizinische Versorgung verirrten sich nur zufällig in die Gegend. Jeder Fünfte starb bereits in den ersten sechs Monaten.

Und doch wird sich kaum einer der Goldgräber beklagt haben, denn während der Anfangszeit des Goldrauschs lag ihnen das kostbare Metall regelrecht zu Füßen. Einer der Forty-Niners holte einen Klumpen Gold von drei Unzen Gewicht (ca. 85 Gramm) aus der Erde, als er ein Loch für eine Zeltstange graben wollte. Ein anderer entdeckte ein halbes Pfund Gold unter einem Stein, auf dem er gesessen hatte, und ein weiterer Glückspilz fand in einem Gebiet, das schon als abgegrast galt, einen ordentlichen Klumpen, als er in einer Vollmondnacht nach seiner verschwundenen Kuh suchte. Solche Geschichten machten in Windeseile die Runde und motivierten die weniger Glücklichen, noch gründlicher zu suchen, denn vielleicht würden sie schon morgen den Schatz ihres Lebens finden. Oder spätestens übermorgen.

Im Jahr 1849 kamen rund 90.000 Menschen nach Kalifornien, 1855 wurde die Zahl der Neuankömmlinge, die dem Versprechen von sagenhaftem Reichtum bisher gefolgt waren, schon auf 300.000 geschätzt. Das einst so kleine Nest San Francisco verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit zum wichtigsten Einfallstor nach Kalifornien und wuchs bis 1852 auf 35.000 Einwohner an.

Bretterbuden und Wellblechbaracken zogen sich die Hügel der Stadt hinauf, und in den schmutzigen Straßen, inmitten überwältigender Gerüche von Essen, Schweiß und Unrat, drängten sich verwegene Amerikaner, Mexikaner mit Sombreros, Russen mit Bärenfellmützen, Chinesen mit schwarzen Zöpfen und unzählige andere Immigranten aus allen Weltgegenden. Ein Gewirr von Gesprächsfetzen und Geschrei in vielen gleichzeitig gesprochenen Sprachen erfüllte die Luft.

Siedlungen, die überall dort wie Pilze in die Höhe schossen, wo das gelbe Metall im Boden glitzerte, und ebenso schnell wieder aufgegeben wurden, wenn die Goldsuche nicht mehr lohnte, dienten nur dem einen Zweck, die Goldgräber mit allem Wünschenswerten zu versorgen. Mit ihnen zog eine ganze Truppe von Saloon-Wirten, Barkeepern, Händlern und Prostituierten. Oft genügte schon eine Holzplanke, auf der zwei Whiskeyfässer Platz fanden, um einen Saloon für eröffnet zu erklären. Viele Frauen gewannen finanzielle Unabhängigkeit, indem sie in den Camps für gutes Geld kochten, wuschen und nähten oder für Unterhaltung sorgten.

 

Die Versorgungswirtschaft rund um die Minenarbeiter stellte eine Goldgrube dar, die noch gewinnbringender war als die eigentliche. Denn dort, wo täglich Goldklumpen wie Kartoffeln aus der Erde gebuddelt wurden, konnten die Geschäftstüchtigen bedenkenlos Preise verlangen, für die man sie in jeder anderen Gegend fortgejagt hätte.

Für eine Scheibe Brot musste ein Goldsucher einen Dollar hinblättern, war sie mit Butter bestrichen, legte er schon zwei Dollar auf den improvisierten Ladentisch. Eine Dame, die ihm für den Abend Gesellschaft leistete, konnte eine Unze Goldstaub im Wert von 16 Dollar verlangen. Wünschte er intimere Dienstleistungen, musste er mehrere hundert Dollar griffbereit haben. Auf diese Weise schwanden die Goldnuggets, mit denen er am Tag zuvor noch geprahlt hatte, schon in einer Nacht aus seinen Taschen.

Vor allem einer bewies vom ersten Tag an einen guten Riecher fürs Geschäft: Samuel Brannan. Nachdem er die Nachricht von den Goldfunden überall hinausposaunt hatte, kaufte er sofort alle Schaufeln, Hacken und Goldpfannen auf, die er bekommen konnte, und verkaufte sie zu einem Mehrfachen des Preises an die Männer weiter, die zu den Goldfeldern zogen. Er selbst hatte nie beabsichtigt, sich die Hände schmutzig zu machen.

Rausch und Realität

Die Forty-Niners konnten das Gold tatsächlich noch mit ihren Händen aus dem Boden klauben, mit einfachem Werkzeug ausgraben oder, was die gebräuchlichste Methode war, mit Goldpfannen oder Waschrinnen aus dem Fluss fischen. Mit dem „Placer Mining“, wie diese Verfahren genannt werden, förderten die Goldgräber in den ersten fünf Jahren des Goldrauschs geschätzte 370 Tonnen Gold zutage.

Als die Goldvorkommen immer schwerer zugänglich wurden, setzten sich ab etwa 1853 Abbauverfahren im industriellen Stil durch, die mehr Investitionen erforderten. Damit näherte sich die große Zeit des Goldrauschs dem Ende. Der Glücksritter, der vorher auf sich gestellt mit Schaufel und Goldpfanne losgezogen war, hatte nun die Wahl, sich einen anderen Job zu suchen oder als einfacher Lohnarbeiter für die Bergbauunternehmer zu schuften, die das nötige Geld hatten und den Profit abschöpften.

Um das Gold aus der Erde zu zwingen, erfanden die Goldsucher den Abbau mit Druckwasser. Dabei richteten sie einen starken Wasserstrahl mit Hochdruck auf versandete, goldhaltige Flussbetten. Kies und Gold gerieten in Bewegung, wurden über Rinnen geleitet, und die Goldkörnchen setzten sich am Boden ab. Gleichzeitig kam eine weitere Technik in Gebrauch, das Zerkleinern großer Brocken von Quarzgestein, das Spuren von Gold enthielt. Das Gold wurde anschließend entweder mit Hilfe von Wasser vom Quarzsand getrennt, oder man leitete den goldhaltigen Schlamm über Kupferplatten, die mit Quecksilber beschichtet waren.

Spätestens bei dem Stichwort Quecksilber wird einem klar, was für immense Umweltschäden der Goldrausch nach sich zog. Hatte schon das Placer Mining keinen Stein auf dem anderen gelassen, verseuchten nun Schwermetalle und Quecksilber die Bäche und Flüsse in den Goldgebieten. Eine Katastrophe für die Urbevölkerung – das heißt für die Indianer, die den Vertreibungen und Massakern und dem Tod durch eingeschleppte Krankheiten bisher entgangen waren. Von einem Völkermord im Zuge des Goldrauschs zu sprechen, ist nicht übertrieben, denn die geschätzte Zahl von 150.000 Ureinwohnern, die 1845 in Kalifornien lebten, schrumpfte bis 1870 auf weniger als 30.000.

Der Goldrausch ließ Kalifornien in jeder Weise verändert zurück. In jenen Jahren wurde eine ganz neue Variante des amerikanischen Traums geboren. Dieser hatte bisher vorgesehen, dass die Amerikaner sich ihren Wohlstand fleißig und gottgefällig erarbeiteten, den Weg vom Tellerwäscher zum Millionär in kleinen, maßvollen Schritten zurücklegten. Der Traum made in California dagegen vermittelte eine andere Botschaft: Versuch dein Glück, geh ein Risiko ein, dann kannst du über Nacht zum Millionär werden!

Als James Marshall das erste Gold fand, hatte er mehr Glück als Verstand. Für seine weiteren Unternehmungen jedoch fehlte ihm beides, Glück und Verstand. Einige Jahre nach seinem Tod errichtete man ihm ein Denkmal, in Anerkennung der entscheidenden Rolle, die er in der Geschichte Kaliforniens gespielt hatte.

Dieses Denkmal wollen wir sehen, es steht im Marshall Gold Discovery State Historic Park in Coloma. Der Park liegt ganz idyllisch am South Fork American River, eingebettet in eine grüne Hügellandschaft.

Maultierhirsche wandern umher und schauen neugierig zu uns hinüber. Ich höre ein vernehmbares Klopfen, und als ich aufblicke, sehe ich einen Eichelspecht, ein hübsches Kerlchen mit leuchtend roter Frisur. Aus einem dicken Eichenstamm hämmert sich der Kleine gerade sein Futter fürs Mittagessen. Leise und gemächlich plätschert der Fluss durch den Park, vorbei an den Nachbauten von Goldgräberhütten und der berühmten Mühle.

Und wo ist Marshall? Er steht als Bronzestatue auf einem hohen, mit Goldgräberutensilien verzierten Granitsockel und weist mit dem linken Zeigefinger nach unten in Richtung Fluss, dorthin, wo an jenem Morgen im Coloma Valley die ersten Goldklumpen im Wasser geglitzert hatten. „Ich war das“, scheint er mit Stolz in der Stimme zu sagen, „ich habe damals den großen Goldrausch ausgelöst!“


Chop Suey

Zutaten für 4 Personen:

500 g Hähnchenbrustfilet

10 g Mu-Err-Pilze, getrocknet

1 große Zwiebel

150 g Karotten

150 g Brokkoli

150 g Paprika

150 g Champignons

1 Tl milder Chili

1 Messerspitze Cayennepfeffer

3 El Sojasoße

2 El Öl

Zubereitung:

Die Mu-Err-Pilze in einen kleinen Topf geben, mit kochendem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen. 1 El Sojasoße hinzufügen, dann bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Danach abtropfen lassen.

Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in fingerdicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, die Champignons putzen und halbieren. Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden.

Das Öl in einem Wok oder einer Schmorpfanne heiß werden lassen und das Fleisch darin scharf anbraten. Dann das Gemüse, die Pilze und 2 El Sojasoße zugeben und bei starker Hitze ca. 7 Minuten braten. Dabei immer wieder umrühren. Mit Chili und Cayennepfeffer würzen und direkt servieren. Dazu passt Basmatireis.

Der Legende nach wurde das Gericht von einem chinesischen Koch in einem Goldgräber-Camp erfunden. Er briet Fleisch- und Gemüsereste in einer Pfanne und würzte alles kräftig. Seine Kreation nannte er „tsap sui“, „Kleingeschnittenes, gebraten“.

Vom Goldgräber zum Staats–bürger – Kalifornien wird ein Bundesstaat

1700 Meilen südöstlich der kalifornischen Grenze raufte sich ein Mann die Haare. Sein gerade gezogener Seitenscheitel geriet dabei in Unordnung, doch der sonst so korrekt aussehende Mann achtete nicht darauf. Er richtete seine Augen zum Himmel und rief: „Heilige Muttergottes, wie konntest du das zulassen?“

Manuel de la Peña y Peña, der mexikanische Präsident, war fassungslos. In Kalifornien war Gold gefunden worden – viel Gold! Die ersten Nuggets, so hatte der Bote ihm berichtet, habe ein unbekannter Zimmermann aus dem Fluss geholt, neun Tage vor jenem 2. Februar, dem Tag, der das Schicksal des stolzen Staates Mexiko auf so einschneidende Weise verändern sollte.

Die Mexikaner hatten den Krieg gegen die Vereinigten Staaten von Amerika verloren. Am 2. Februar 1848 waren sie gezwungen, den Vertrag von Guadalupe Hidalgo zu unterzeichnen, dessen Bedingungen vorsahen, dass Mexiko fast die ganze nördliche Hälfte seines bisherigen Staatsgebiets an die Amerikaner abtreten mussten. Zwar gegen einen Kaufpreis von 15 Millionen Dollar, aber damit konnte das Land allenfalls seine immensen Schulden bezahlen. Zu den riesigen Gebieten, die nun unter neue Herrschaft kamen, gehörten die heutigen Bundesstaaten Arizona, Utah und Nevada sowie Teile von New Mexico, Colorado und Wyoming – und eben Kalifornien!

Bisher war Manuel de la Peña y Peña überzeugt gewesen, dass all das öde, unwegsame Land ohnehin nicht viel wert sei. Kaum jemand lebte dort, bis auf ein paar Missionare und eine Handvoll Mexikaner, die auf ihren Ranchos Rinder und Schafe züchteten. Abgesehen von Wolle und saftigen Steaks gab es da oben im Norden nichts zu holen. Doch die Kunde von den Goldfunden ließ die politische Lage in einem ganz anderen Licht erscheinen.

„Warum haben sie das Gold nicht ein Jahr früher gefunden?“, seufzte der Präsident. Dann hätte er Steuern auf jede gefundene Unze Gold erhoben, um die Staatskasse aufzufüllen. Und damit wäre es ein Leichtes gewesen, den Krieg zu gewinnen. Peña y Peña fühlte sich gedemütigt und ausgetrickst. „Die Yankees müssen es gewusst haben“, presste er wütend zwischen den Zähnen hervor.

Doch der Präsident irrte. Die Yankees waren genauso überrascht wie der Rest der Welt. Bis die Regierung in Washington realisierte, was auf der anderen Seite des Kontinents vor sich ging, waren schon Tausende von Goldsuchern in das neu erworbene Gebiet eingefallen. Keinerlei lästige Besitzrechte, Schürflizenzen oder Steuerabgaben hinderten sie daran, das Gold überall aus dem Boden zu holen, wo es verheißungsvoll glitzerte, und sich daran in vollem Umfang zu bereichern.

Die Schürfer übernahmen einfach das mexikanische Bergbaurecht: Wer zuerst kam, steckte sich einen „Claim“ ab, beanspruchte also die Schürfrechte für ein bestimmtes Stück Land. Dieser Anspruch galt so lange, wie tatsächlich auf dem Land gearbeitet wurde. Zog der Goldsucher weiter, rückte ein anderer nach und fand vielleicht noch den einen oder anderen bisher übersehenen Goldkrümel.

Dass es bei diesem System nicht immer friedlich und wohlgeordnet zuging, lag am Ansturm der Massen und an der Abwesenheit staatlicher Gesetzeshüter. Die Massen nahmen das Recht in die eigenen Hände und machten kurzen Prozess. Wer einem anderen die Goldpfanne klaute oder sich anderweitig schlecht benahm, baumelte noch am selben Abend mit einem Strick um den Hals an einer Ponderosa-Kiefer.

Der Weg zu Recht und Ordnung

„So kann es nicht weitergehen“, sagten die Kalifornier kopfschüttelnd. Sie fanden, dass diese simple Art von Recht und Ordnung, wo oft genug die Lynchjustiz regierte, einem unter US-Verwaltung stehenden Gebiet nicht angemessen sei. Viele der Neuankömmlinge stammten aus anderen Teilen der USA und wollten in ihrer neuen Heimat die gleichen Rechte und Freiheiten genießen wie dort, wo sie hergekommen waren. Das ließ nur einen Schluss zu: Kalifornien musste ein Bundesstaat werden!

Auch die „Californios“, die mexikanisch-stämmigen Gutsbesitzer auf ihren teils riesigen Ländereien, den Ranchos, wollten ihre Rechte festgeschrieben wissen. Bei den Ranchos handelte es sich um Landzuteilungen erst von den spanischen Kolonialherren, später von der mexikanischen Regierung. Das Wort „Rancho“, von dem sich die englische Bezeichnung „Ranch“ ableitet, findet sich heute noch in vielen kalifornischen Ortsnamen.

Bereits 1849 berief der Militärgouverneur General Bennett C. Riley einen Verfassungskonvent ein, zu dem die alten und neuen Kalifornier ihre Delegierten entsandten. Diese reisten im Herbst des Jahres nach Monterey, um dort eine Verfassung auszuarbeiten. In wochenlanger Anstrengung entstand Artikel für Artikel ein neues Gesetzeswerk – zukunftsweisend auf der einen Seite, rückwärtsgewandt auf der anderen: Denn das Wahlrecht und andere Bürgerrechte sollten fast ausschließlich für Menschen weißer Hautfarbe gelten. Die Neubürger Kaliforniens hatten vieles hinter sich gelassen, doch das Übel des Rassismus trugen sie mit in das neue Land.

 

Nach Beendigung ihrer Arbeit schickten die Verfassungsväter ein Ersuchen an den Kongress in Washington, man möge Kalifornien als Bundesstaat in die Reihe der Vereinigten Staaten aufnehmen. Eine reine Formalie, dachten sie. Wer würde einem Land mit so reichhaltigen Rohstoffvorkommen und buchstäblich goldenen Zukunftsaussichten die Aufnahme verweigern?

Doch sie hatten nicht mit den Südstaaten gerechnet. Zu dem Staatenbündnis gehörten bisher fünfzehn Mitglieder im Süden, wo man den Besitz von Sklaven gestattete, und die gleiche Anzahl freier Staaten im Norden, wo genau dies verboten war. Auch der neue Anwärter beabsichtigte, ein freier Bundesstaat zu werden, und hatte sich in seiner Verfassung gegen die Sklavenhaltung ausgesprochen. Keineswegs aus moralischen Gründen – die Arbeiter in den Goldminen wollten sich ihren Job nicht von billigen Sklaven wegnehmen lassen. Und nun senkten die Vertreter der Sklavenstaaten ihre Daumen nach unten. Sie dachten gar nicht daran, den freien Staaten zu einer Mehrheit auf der politischen Bühne zu verhelfen.

Es dauerte ein ganzes Jahr, bis der Kongress einen Kompromiss fand, bei dem keine der beiden Seiten ihr Gesicht verlieren musste. Die Südstaaten akzeptierten Kalifornien als 31. Mitglied der Vereinigten Staaten. Doch im Gegenzug mussten die Nordstaaten ein Gesetz billigen, das jeden unter Strafe stellte, der einem Sklaven dabei half, in einen der freien Bundesstaaten zu fliehen.

Am Samstag, den 7. September 1850, feierten die Leute in Washington, D.C, ausgelassen auf den Straßen. Gerade hatten die Abgeordneten dem Gesetz zur Aufnahme Kaliforniens zugestimmt, und US-Präsident Millard Fillmore würde das Dokument am Montag unterzeichnen. Früher als jedes andere der neuen Gebiete war das Territorium ein ordentlicher Bundesstaat geworden – Kalifornien sauste auf der Überholspur dahin und würde sie nicht mehr verlassen.

Das Zentrum der Macht

Der frisch gebackene Bundesstaat musste noch vier Jahre warten, bis seine Gründer sich endlich auf eine Hauptstadt einigen konnten. Ihre Wahl fiel auf Sacramento, eine Goldgräbersiedlung, die aus John Sutters Kolonie „Neu-Helvetien“ hervorgegangen war. Sacramento lag strategisch günstig an der Mündung des American River in den Sacramento River. Bis hier konnten die Goldsucher per Schiff von San Francisco her anreisen, sich noch einmal mit Vorräten eindecken, um dann zu Fuß weiter zu den Goldfeldern zu wandern.

Auf die Vergangenheit als einstige Goldgräber-Boomtown sind die Bürger von Sacramento auch heute noch stolz. Als Anfang des Jahrtausends die Tower Bridge, die Hubbrücke über den Sacramento River nahe der Altstadt, neu gestrichen werden sollte, stimmten die Leute mehrheitlich für die Farbe Gold. Seitdem hebt sich die Brücke, eine sonst eher nüchterne Konstruktion aus dem Jahr 1935, in einem strahlenden Goldton vor dem blauen Himmel ab, so als wäre sie aus dem reinen Gold der örtlichen Minen erbaut worden.

Ob die Gründer bereits ahnten, dass Kalifornien einmal die bevölkerungsreichste und wirtschaftlich erfolgreichste Region der Vereinigten Staaten werden sollte? Jedenfalls sorgten sie dafür, dass ihr Bundesstaat ein repräsentatives Regierungsgebäude erhielt. Gespart werden musste im Land des Goldes nicht, und so leisteten sich die Kalifornier ein imposantes State Capitol im neoklassizistischen Stil mit riesiger Kuppel und zahlreichen weißen Säulen. Der Bau wurde nach einer Bauzeit von 14 Jahren 1874 eingeweiht und kostete 2,45 Millionen Dollar, was einem heutigen Wert von 46 Millionen Dollar entsprechen würde.

Und doch findet sich die wahre Zierde des Regierungssitzes nicht in seinem Inneren, sondern im Außen: Das Capitol liegt in einem herrlichen großen Park, wo 800 Bäume und blühende Sträucher aus allen Teilen der Welt wachsen und gedeihen. Stattliche Orangenbäume, deren reife Früchte in der Sonne leuchten, lassen ihr Astwerk in die Sichtachse hineinragen und versperren auf schönste Weise den Blick.

Wir waren schon in so manches amerikanische State Capitol hineinspaziert, doch an einer Sicherheitsschleuse wie hier hatten wir noch nie Schlange gestanden. Wir wurden kritisch beäugt und unsere Tagesrucksäcke durchleuchtet. Dann durften wir die heiligen Hallen betreten, wo schon Ronald Reagan, der Mann mit dem Cowboyhut, als Gouverneur ein und aus gegangen war. Oder Arnold Schwarzenegger, der ehemalige Bodybuilder und Schauspieler, der als „Terminator“ mehr Eindruck machte als in seiner Eigenschaft als Chef von Kalifornien. Auf Schritt und Tritt begegnete uns das Wappentier des Landes, der Grizzlybär, auf Fahnen, im Staatssiegel und als Schnitzerei im Treppengeländer.

Die Flagge Kaliforniens beruht eigentlich auf einem Flop, und das kam so: Am 14. Juni 1846 rief eine Gruppe von 33 US-amerikanischen Siedlern in dem Städtchen Sonoma eine kalifornische Republik aus. Auf dem staubigen Dorfplatz hissten die Männer eine selbstgenähte Flagge, die einen Grizzlybären zeigte, einen einzelnen roten Stern und den Schriftzug „California Republic“.

Warum taten sie das? Die Siedler hielten sich illegal auf mexikanischem Boden auf, wollten aber keine mexikanischen Staatsbürger werden und befürchteten die Ausweisung. Probieren wir’s mal mit einer eigenen Republik, dachten sie sich. Die Revolte wurde von John C. Frémont, einem Offizier der US Army, mit Soldaten und Kriegsschiffen unterstützt – war aber schlichtweg überflüssig, denn bereits im Mai desselben Jahres war der Mexikanisch-Amerikanische Krieg ausgebrochen; eine Nachricht, die die Rebellen erst nach wochenlanger Verzögerung erreichte. Der Aufstand endete im Juli und ging als Bärenflaggen-Revolte in die Geschichte ein.

Die Revolte, kurz und politisch unbedeutend, wäre eine kleine Fußnote in der Geschichte Kaliforniens geblieben, wenn die Drahtzieher nicht diese schöne bunte Bärenflagge verwendet hätten. Und die wurde, als man eine solche brauchte, kurzerhand als offizielle Flagge Kaliforniens deklariert. Kritiker fordern, die Bärenflagge endlich in den Mülleimer der Geschichte zu werfen. Die Siedler von damals, so sagen sie, seien keineswegs brave Farmer und Patrioten gewesen, sondern nachweislich eine Horde von Sklavenbesitzern, Säufern, Dieben, Deserteuren und grausamen Indianerkillern. Es gebe wahrlich keinen Grund, sie in ehrender Erinnerung zu behalten. Dennoch weht ihre Flagge bis heute von allen Fahnenmasten.

Dagegen ist das Motto des Bundesstaats am Boden der Tatsachen angesiedelt: Eureka! Was aus dem Altgriechischen kommt und so viel heißt wie „Ich habe es gefunden“. Ging es im alten Griechenland um die Lösung eines Problems, bezieht sich der Ausruf in Kalifornien ganz materiell auf das Gold, das gefunden wurde.

Die Insel der schwarzen Königin

Woher kommt der Name „California“? Erstmalig tauchte das Wort in einem Werk des spanischen Schriftstellers Garci Rodríguez de Montalvo auf. In seinem Buch „Las Sergas de Esplandián“ („Die Abenteuer des Esplandián“), das 1510 erschien, erzählt er von einer schönen schwarzen Königin namens Calafia. Mit Hilfe einer Armee von wehrhaften Amazonen und einer Herde von dressierten Greifen herrscht sie über ein männerfreies Inselreich, das nach ihr selbst benannt ist: California. Die Frauen, die dort leben, verteidigen sich mit Waffen aus purem Gold.

Es war die Zeit der großen Entdeckungsreisen. Schriftsteller, die in ihren Werken fremde Völker, exotische Tiere und sagenhafte Schätze kombinierten, konnten fast sicher sein, einen Erfolg zu landen. Doch die Renner auf dem überschaubaren Buchmarkt des frühen 16. Jahrhunderts waren romantische Ritterromane, und zu diesem Genre gehörten auch die „Abenteuer des Esplandián“. Montalvo fügte dem bewährten Erfolgsrezept noch eine Komponente hinzu: eine Liebesgeschichte. Während eines Kriegszugs lernt Calafia einen attraktiven Ritter kennen, verliebt sich in ihn, und es gibt ein Happy End.

Wie gelangt nun der Phantasiename California aus dem Roman in die Realität? Das wiederum, so die Legende, sei auf Hernán Cortés zurückzuführen, den spanischen Eroberer. Nachdem die Spanier das mexikanische Festland erobert hatten, richteten sie ihren gierigen Blick weiter nach Westen, denn dort, so hatten sie gehört, befinde sich eine sagenhafte Goldinsel. Zu jener Zeit kursierten zahlreiche Geschichten dieser Art, und es war gut möglich, dass Cortés Montalvos Buch gelesen hatte, was sein Verlangen nach Ruhm und Reichtum noch befeuerte. Im Jahr 1535 landete der Eroberer mit einer Expedition auf der Halbinsel Baja California, die heute zu Mexiko gehört, hielt sie für eine Insel und nannte sie – nein, nicht California, sondern Santa Cruz.

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