Verführung der Cyborgs

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Alles verlief genau so, wie sie es mir gesagt hatten.

Zwei Tage an Bord eines Frachters, Ankunft auf der Kolonie. Wir waren vor ein paar Stunden gelandet, und das Dröhnen der Schiffsmotoren ließ mir bei der Landung die Zähne im Kopf klappern. Ein kleiner Ruck, als wir auf der Oberfläche des Planeten aufsetzten. Und jetzt, wenige Stunden später, wurde ich abgeladen und in ihre neue Lagerhalle gebracht. Ich war mit einer Ladung von Saatgut aus dem Salvard Global Saatgut-Keller verladen worden. Ich hatte so lange auf ihr Logo gestarrt, dass ich es schon im Schlaf zeichnen könnte.

Anscheinend arbeitete die Kolonie gerade daran, ihren neuen Planeten zu terraformen, um ihn einladender zu gestalten. Sie brachten Pflanzen aus jeder Heimatwelt der Koalition ein. Ich hatte neben zehn Meter hohen Ahornbäumen, Ulmen und Robinien geschlafen. Im Frachtraum befanden sich außerdem Tannen und dürreresistente Sträucher jeglicher Art. Riesige Bäume, die zu groß waren, um sie über ihre tolle Transporter-Technologie zu schicken.

Wir waren zur Basis 3 unterwegs, wo der Gouverneur meinen Quellen zufolge kürzlich über das Interstellare Bräute-Programm eine Erdenfrau als Gefährtin gewonnen hatte. All das hier war für sie. Seine Hingabe—oder Besessenheit, je nachdem, wer die Geschichte erzählte—war so vollkommen, dass er eigens für sie einen Erdengarten anlegen ließ. Ich würde mich auf dem Planeten einschleusen können dank einer Frau namens Rachel, der ich noch nie begegnet war.

Die Wege, auf den Planeten zu gelangen, waren begrenzt. Niemand von der Erde war zugelassen, außer, er oder sie war ein Koalitionskämpfer oder eine Braut. Ich war nicht gerade der militärische Typ. Ich hatte noch nicht einmal eine Waffe in der Hand gehalten. Die andere Option war es, sich zum Interstellaren Bräute-Programm zu melden, aber ich erfüllte ihre Anforderungen nicht. Ich hatte Wyatt. Ich war eine Mutter. Außerdem hatte ich Null Interesse daran, Gefährtin eines Weltraum-Aliens zu werden oder die Erde zu verlassen.

Nein. Ich wollte einfach nur die verdammte Story, und dann nach Hause. Und so war ich als blinde Passagierin unterwegs, mit einem Satz Erdenbäumen verschippert wie ein Paket.

Wie das auf einem Gefängnisplaneten möglich war, das wusste ich nicht. Aber das war ja auch der Grund für meinen Auftrag. Die Wahrheit über die Kolonie zu entdecken. Sie zu enthüllen. Informationen darüber auf die Erde zu bringen, was hier wirklich vorging. Die Lieferung bestand tatsächlich nur aus Bäumen und Büschen, Blumen und Blumenzwiebeln. Es waren keine Waffen darunter geschmuggelt gewesen. Ich hatte zwei lange Reisetage Zeit gehabt, mich dessen zu versichern. Also gab es diese Lieferung wirklich nur deswegen, weil ein Gouverneur auf dem Planeten seine Erdengefährtin liebte? Wenn das so war, warum war ich dann in Rüstung gesteckt und gewarnt worden, um jeden Preis meine Entdeckung zu vermeiden? Diese verdammte Rüstung zeichnete alles auf, jeden Herzschlag und jedes Augenzwinkern, jede Sekunde Aktivität. Alles, was ich hörte oder sah. Wenn es auf dem Gefängnisplaneten so gefährlich war, warum dann die Bäume?

Egal. Egal. Rein, Info sammeln. Nach Hause zu Wyatt.

Kacke. Die Rüstung. Die Idioten auf der Erde würden wahrscheinlich irgendwann die Daten herunterladen und sich wundern, warum zum Teufel ich einen Orgasmus gehabt hatte. Ich hoffte nicht. Bitte, nein. Manche Details ließ man besser in Ruhe.

Davon zu träumen, dass ein scharfer Adonis mich an die Wand gedrückt und mich zum Schreien gebracht hatte? Jawohl. Das war eine dieser Privatsachen.

Der Container setzte mit einem leisen Knirschen auf, und ich blickte auf die Uhr. Ich hatte genau zwanzig Minuten lang zu warten, dann sollte ich mit den Werkzeugen, die sie mir gegeben hatten, die Nieten und das Seitenpaneel entfernen, wieder anzbringen und mir einen verborgenen Beobachtungsposten suchen. Ich sollte mich versteckt halten und Informationen sammeln. Das war‘s. Ich musste in drei Tagen wieder hier sein, für die Rückreise zurück im Container sein. Ich blickte auf mein Handgelenk und seufzte erleichtert, als ich sah, dass der Timer funktionierte. Siebzig Stunden und fünf Minuten, bis ich wieder nach Hause durfte.

Ich hatte eine Karte der Basis, aber sie hatten mich gewarnt, mich nicht darauf zu verlassen. Die Informationen waren mindestens fünf Monate alt, und Dinge veränderten sich. Bewegten sich. Leerstehende Räume waren womöglich nicht mehr leer.

Aber ich war flink, geschickt und klein. Auf der Schule war ich Turnerin gewesen. Ich konnte Wände hochklettern und mich von Gerüsten hängen, wenn notwendig.

Nach gezählten zwanzig Minuten und zwei Sekunden holte ich zweimal tief Luft und setzte mir den Helm auf, bevor ich die kleine Bohrmaschine in der Ecke des Containers hochhob und mich an die Arbeit machte. Zu behaupten, dass es mich drängte, aus der Kiste zu gelangen, wäre untertrieben. Ich hatte noch nie Platzangst gehabt, aber ich war mehr als bereit für etwas frische Luft und gar Fenster.

Fünf Minuten später war ich frei, die Seitenwand wieder festgeschraubt. Ich holte tief Luft, um mein rasendes Herz zu beruhigen. Gott, ich tat es wirklich. Ich blickte mich um. Die Hauptbeleuchtung in der Lagerhalle war aus, nur ein paar Notlampen tauchten den Raum in sanftes weißes Licht. Jede Kiste und jeder Baum ragten über mir auf wie riesige Schatten.

Ich war alleine auf einer Alien-Welt, aber ich fühlte mich gejagt. Beobachtet.

Selbst die Bäume schienen mich im Auge zu behalten.

Ich schüttelte das Gefühl ab und huschte wie eine Maus an den Rand der Lagerhalle, und fing an, nach den Lüftungsschächten zu suchen. Die Karte, die ich mir ins Gedächtnis geprägt hatte, zeigte ein großes Klimaregulierungssystem mit Lüftungsschächten, die groß genug waren, dass ich aufrecht darin gehen konnte. Das System von Lüftungstunneln bildete ein Labyrinth unterhalb der Basis. Ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass ich von einem engen Raum in den nächsten wechselte. Ich holte tief Luft und dachte an meinen Sohn.

Er brauchte keine schwache, verängstigte Mutter. Er brauchte mich, ich musste für ihn stark sein.

Und wie die sprichwörtliche Ratte begab ich mich in den Irrgarten. Ich hatte keine Wahl, als mein Möglichstes zu tun, zu überleben.

2


Kjel, Everianischer Jäger, Die Kolonie

Die engen, feuchten Wände ihrer Pussy zogen sich um meinen Schwanz herum zusammen. Ich hatte versucht, sanft zu sein und mich zurückzuhalten, aber das hatte nicht funktioniert. Nicht, als ihre sanfte Stimme mich geradezu anflehte, sie zu ficken. Sie wollte meinen Schwanz, wollte von ihm ausgefüllt sein. Das würde ich ihr nicht verwehren, oder mir selbst. Diese Lust.

Ich ließ mir nicht gern von einer Frau sagen, was ich tun sollte. Ich war es, der das Sagen hatte. Ich war derjenige mit dieser Macht. Ich war der Beschützer, Wächter, der Dominante. Aber als ihre Pussy über der Spitze meines Schwanzes triefte, hatte sie die ganze Macht, und ich buckelte geradezu vor ihr. Und als ich bis zu den Eiern in ihr vergraben war und mein Orgasmus sich in meiner Wirbelsäule zusammenballte, da gab ich auf. Ich nahm sie. Heftig. Tief. Mit meisterhaften Stößen brachte ich sie an den Rand und darüber hinaus. Es war der scharfe Griff ihrer Fingernägel in meinen Schultern, der mich über die Grenze brachte. Wie ihre Fersen sich in meinen Hintern drückten, mich noch tiefer in sie hinein zogen. Der Klang ihrer Stimme, als sie ihre Lust herausschrie.

Aber es war das Brüllen meiner eigenen Erlösung, das mich in meinem leeren Zimmer aufwachen ließ. Da war keine Frau an eine Wand gedrückt. Keine Frau, die ich am Fleck festnagelte, deren Körper sich über meinen harten Schaft herunterließ, alles von mir aufnahm, mich tief entleerte. Ich war alleine in meinem Bett, und ich war von den Überresten eines Orgasmus überzogen. Meine Faust war um mein pochendes Glied geballt, aus dessen Spitze immer noch Samen pulsierte. Es war zu viel. Zu viel. Ich hatte keine Erinnerung daran, je zuvor so heftig gekommen zu sein, und da war keine willige Frau, die mich anbettelte, sie zu ficken. Kein Geruch von ihr. Gar nichts. Nichts als das Nachhallen eines Traumes, und ein Körper, der so angespannt war, dass ich glaubte, aus der Haut zu platzen.

Mein Atem ging stoßweise, meine Haut war erhitzt. Das einfache Laken über mir war mir zu viel. Ich schob es von mir, spürte das heiße Schmieren des Samens auf meinen Schenkeln. Ich schloss die Augen, genoss die letzten Überreste des Wahnsinns-Orgasmus. Ich atmete tief aus, gab mich der Trägheit hin, die Sex immer folgte, nur dass gar nicht gefickt worden war. Nein, ich hatte einen feuchten Traum gehabt wie ein notgeiler Teenager. Ich hatte meine Impulse, meine Begierden nicht beherrschen können. Ich war außer Kontrolle gewesen.

Ich streichelte mich selbst, arbeitete die letzten Tropfen Samen aus der Spitze. Mein Bauch war von weißer Essenz überzogen, die langsam abkühlte.

„Scheiße.“ Was zur Hölle war gerade passiert? War es dem Hive gelungen, in meinen Kopf einzudringen? Hatten sie an meinem Verstand herummanipuliert, wie sie es auch mit meinem Körper getan hatten?

All die Stunden, die sie damit verbracht hatten, mich zur Zucht zu zwingen—dazu, ihnen meinen Samen zu geben, ihre verstörenden weiblichen Drohnen zu ficken, hatte ich ertragen.

Und jetzt? Nur ein Blick auf sie, Lindsey, und ich war ihr verfallen. Hatte meine Widerstandskraft verloren. Meine Kampfkraft.

Es musste eine Falle sein, ein Trick des Geistes. Es gab keine Frauen auf der Kolonie, die aussahen wie sie. Keine gefährtenlosen Weibchen wanderten des Nachts durch die Gänge, kämen so nahe an mir vorbei, dass ich den Ruf einer geprägten Gefährtin erkennen und mit ihr Träume teilen könnte.

 

Das war der bisher grausamste Trick. Nicht, weil der Traum nicht angenehm gewesen war, sondern weil er mich geknackt hatte. Mich nach deren Willen zurechtgebogen—nein—nach ihrem Willen.

Ich packte das Laken und wischte mir die Hand daran ab, dann den Rest von mir. Meine Haut war feucht, nicht nur von meinem vergossenen Saft, sondern auch von Schweiß. Der Traum war scharf gewesen. Feurig. Mein Schwanz hatte sich nicht vermindert. Er war immer noch steif, immer noch dazu bereit, weiter zu ficken.

Sie zu ficken.

Sie.

Meine Gefährtin.

Dann setzte ich mich auf, zog die Knie an, und mein hungriger Schwanz drückte gegen meinen Bauch. Es war ein sicheres Zeichen dafür, dass das, was mein Verstand mir sagte, Wirklichkeit war. Mein Schwanz wusste es.

Meine Gefährtin war nahe. Nahe genug, um mit ihr Träume zu teilen.

Ich blickte auf meine Handfläche hinunter und rechnete damit, nichts zu sehen. Stattdessen konnte ich kaum atmen, als ich das heiße, rote Mal betrachtete, das mein ganzes Leben lang geruht hatte. Das Muttermal der Everis-Blutlinien brannte. Kribbelte. War erwacht.

Aber das war unmöglich.

Mein Körper wehrte sich gegen dieses letzte Wort. Gefährtin.

Lindsey. Meine Gefährtin war Lindsey, und sie hatte wunderschönes helles Haar. So weich zwischen meinen Fingern. Ihr Körper war perfekt, ihre Hüften breit und üppig. Meine Hände versanken in ihrem weichen Fleisch, wenn ich sie hochhob, sie festhielt und sie tief fickte. Ihre Nippel waren harte Spitzen, fest und heiß zwischen meine Lippen gepresst. Ihre Lustschreie hallten noch in meinem Kopf nach.

Lindsey.

Es musste ein Irrtum sein. Es gab hier keine Gefährtin für mich. Keine Gefährtin würde auf die Kolonie kommen. Diejenigen von uns, die dazu verdammt waren, hier zu leben, waren ausgestoßen, im Exil. Zurückgelassen für ein Leben in Einsamkeit. Keine Gefährtin, keine Familie. Nichts als die Erinnerungen an den Kampf und die Folter unter dem Hive. Nichts als karge, zerklüftete Landschaft und ein Herz, das dazupasste.

Aber jetzt? Die Lust hallte noch nach. Mein Schwanz pulsierte, bereit dazu, wieder zu ficken. Ich hatte sie gefickt. Ich hatte sie gespürt, gehört. War mit ihr gewandert.

Ich packte meine Hand, rieb den Daumen über das Mal, das nun heiß pulsierte. Es war zum ersten Mal erwacht.

Aber wie?

Everianische Gefährten teilten Träume, wenn ihre geprägten Gefährten in der Nähe waren. Ich war alt, zu alt, um noch Hoffnung zu haben, meine geprägte Gefährtin zu finden. Es war schon auf Everis schwer; nicht alle geprägten Gefährten fanden einander. Aber hier, auf der Kolonie? Unmöglich. Es gab keine Frauen hier außer den wenigen, die über das Bräuteprogramm zugewiesen worden waren. Die wenigen, die Koalitionskriegerinnen gewesen und den Gräueltaten des Hive entronnen waren, waren auf Basis 6 untergebracht, auf der anderen Seite des Planeten. Und sie waren bereits lange genug hier, dass mein Mal längst erwacht wäre, wenn eine von ihnen für mich bestimmt gewesen wäre. Nein, sie waren nicht für mich.

Aber Lindsey war es.

Ich schwang die Beine über den Bettrand und ließ meine feuchte Haut von der Luft trocknen. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar, schöpfte tiefe Atemzüge, um mein Herz zu beruhigen, aber nichts wollte meine rasenden Gedanken zur Ruhe bringen.

Meine Gefährtin war hier. Auf der Kolonie. Sie musste sich innerhalb des Nahebereiches befinden, damit mein Mal erwachen und wir Träume teilen konnten. Sie war nahe. Irgendwo. Nahe genug, damit ich ihr im Traum begegnen und wissen konnte, dass sie perfekt war. Ich wollte sie und mein Schwanz ebenso.

Ich packte ihn am Ansatz, streichelte ihn, glitt mit dem Daumen über die Unterseite der Spitze. Ich musste noch einmal kommen. Meine Lust auf sie war zu groß. Ich wusste nichts über sie, nur, wie sie aussah, wie sie sich anfühlte wenn ich tief in ihr vergraben war, wie sie klang, wenn sie kam.

Verdammt, ich würde kommen, und das nur nach wenigen Stößen. Wenn ich mich an den Traum nicht erinnern könnte, würde ich fast denken, dass mit mir etwas nicht stimmte. Verhielten sich andere Everianer auch so, wenn sie ihre Gefährtin fanden? Kamen sie auch so heftig und unwillkürlich? Nicht nur einmal, sondern zweimal?

Scheiße. Ich spritzte heiß über meine ganze Hand und biss die Zähne zusammen bei der scharfen Lust. Mein Atem stockte. Noch einmal. Ich wischte mir den Samen ab. Noch einmal.

Ich stand auf und blickte auf meinen Schwanz hinunter.

Immer noch hart. Immer noch verdammt gierig nach ihrer Pussy. Die Ader an der Seite pulsierte, die Spitze meines Schwanzes war beinahe lila, zornig darüber, dass er nicht gesättigt werden konnte.

Ein Piepen war über die Kommunikator-Einheit zu hören. Ich wischte mir mit der Hand übers Gesicht, spürte das Kratzen meiner Bartstoppeln. Ich ging zum Tisch und hob mein Handgelenks-Gerät auf.

„Jäger Kjel“, sagte ich mit mürrischer Stimme. Kacke. War das die Auswirkung des Traumes?

„Kjel. Wir haben eine Sicherheitswarnung.“

Es war Gouverneur Rone. Zum Glück war ihm mein ruppiger Ton entweder nicht aufgefallen, oder er erwähnte ihn nicht. Er verwendete nicht gerne viele Worte, wenn es weniger auch taten. Darin waren wir uns ähnlich, und das war womöglich der Grund dafür, dass ich den Prillon-Krieger so sehr schätzte. Er hätte mich nicht wegen einer Kleinigkeit gerufen, also musste das hier eine ernsthafte Angelegenheit sein.

Die übliche scharfe Achtsamkeit, die mich erfüllte, sobald ich einen solchen Anruf bekam, besonders wenn meine Jagdkünste gefragt waren, kämpfte gegen die Nachwirkungen meines Traumes an, aber konnte nicht die Überhand gewinnen. Nein, das Mal war zu mächtig. Ich stand nackt und mit hartem Schwanz da, meine Not pochte mir immer noch durch die Adern und ich hatte Mühe, im Lustnebel, der meinen Geist verhüllte, zu denken,—ihr Nebel.

Der Gouverneur unserer Basis hatte den Jäger gerufen, der ich war. Das war mein Wert auf diesem Planeten. Aber mein Bedürfnis? Die intensive Verlockung, die das Mal nun für mich darstellte? Das war für eine gänzlich andere Jagd. Ich musste sie finden, meine geprägte Gefährtin, wo zur Hölle auch immer sie sich befand, auf diesem Planeten oder auf einem anderen.

Und was war das in ihrem Traum für ein seltsamer Raum gewesen? Das kleine Kind in dem seltsamen Bett mit Metallgittern? Die ältere Frau, die zusammengesackt in einem Sessel schlief? War das ihr Zuhause? War das der Ort, an dem ich sie finden würde? Lindsey.

„Jäger Kjel“, wiederholte Gouverneur Rone und durchbrach meine Gedanken. Mein Mal brannte, erinnerte mich an meine Prioritäten. Sie zu finden war nun meine persönliche Mission, aber ich arbeitete auch für den Gouverneur und für jeden Krieger, der hier mit mir auf diesem Planeten festsaß. Der Hive hatte hier in den letzten paar Wochen Unruhe gestiftet, unseren Zufluchtsort infiltriert—oder unser Gefängnis—je nachdem, wie man die Sache sah. Der Hive hatte die Kolonie in einen gefährlichen, unsicheren Ort verwandelt. Die vorsichtigen Blicke, die die Krieger hier einander zuwarfen, die Angst, die sie zu verbergen versuchten—Angst davor, dass der Hive erneut die Kontrolle über ihren Geist, ihren Körper erlangen würde—dieser Gedanke ließ auch mich erzittern. Ich war dazu geboren, nichts zu fürchten, aber selbst ich konnte das Beben nicht leugnen, das mich beim Gedanken daran schüttelte, erneut gefangen genommen zu werden.

Gefoltert.

Manipuliert.

Der einzige Weg, die Angst zu beherrschen, war die Jagd. Und den Hive zu jagen, war mein Spezialgebiet.

„Kjel? Können Sie mich hören?“

„Ja, Maxim. Ich komme direkt in die Kommandozentrale“, antwortete ich.

„Es eilt“, antwortete er und beendete damit die Unterhaltung.

Ich ging zum S-Gen-Gerät in der Ecke und stellte mich auf die schwarze Scanner-Plattform. Die dünnen grünen Lichtstrahlen wurden aktiv, und der Spontane Materie-Generator generierte mir eine frische Rüstung und Waffen. Die Rüstung war Koalitions-Uniform, die schwarzen und grauen Flecken eine passende Tarnfarbe für die meisten Expeditionen im Weltall. Der Ionen-Blaster war klein, und ich schnallte ihn mir an den Oberschenkel. Die Rüstung war leicht und bequem. Manche der Krieger auf der Basis hatten wieder damit begonnen, Zivilkleidung zu tragen. Bunte und weiche, fließende Stoffe mit Mustern aus den diversen Heimatwelten brachten Farbe und Licht in die Gemeinschaftsbereiche und Speisesäle.

Die Bräute hatten das veranlasst, hatten einen Hauch von Normalität in eine Situation gebracht, die alles andere als normal war. Ich aber fühlte mich nackt und ausgeliefert ohne meine Rüstung, so wie viele der anderen auch. Und solange ein Verräter immer noch frei herum lief und der Hive geheime unterirdische Operationssäle in Höhlen baute, musste ich jagen, und konnte nicht mit den Frauen herumsitzen, plaudern und Wein in kleinen Schlucken trinken wie ein abgerichtetes Haustier.

Ich ächzte und rückte mir den Inhalt meiner Hose zurecht. Es schien, als würde ich meine Besprechung mit dem Sicherheitsteam und dem Gouverneur der Basis 3 mit einer Erektion verbringen. Mein Verlangen hatte nicht nachgelassen, und mein Schwanz würde sich nicht beruhigen, egal, was das Thema war. Ich konnte nur hoffen, dass die Rüstung das Offensichtlichste verbarg. Mein Mal war erwacht, und nichts würde mich nun erleichtern, außer meine Gefährtin zu finden und sie in Besitz zu nehmen.


„Da.“ Der Gouverneur, Maxim, deutete auf den Videobildschirm. Ich folgte seinem Finger und sah den Eindringling. Das Bild war kristallklar und scharf. Der Mann trug die übliche Rüstung eines Koalitionskriegers; Hosen, Hemd, selbst den Helm, und er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Athleten und der Sicherheit von jemandem, der genau wusste, wohin er musste, als er ein Gitter entfernte und in den Ventilationstunneln verschwand, die unterhalb der gesamten Basis verliefen.

„Wie lange ist es her, dass das aufgenommen wurde?“, fragte ich. Maxim und ich standen Seite an Seite. Ich war gleich groß wie er, aber weniger stämmig als der Prillone, da ich mich auf der Jagd rasch bewegen können musste. Ich war geschickt und flink, und doch brauchte es harte Arbeit und laufendes Training, um in Topform zu bleiben.

„Zwanzig Minuten.“ Der Gouverneur war ein mächtiger Krieger; er diente der Kolonie nun mit seinen Führungsqualitäten. Er war erwählt worden, in einer Wahl unter den Kriegern, die ihm untergeben sein würden. Es gab unter Kriegern keine größere Ehre, und ich respektierte das. Er diente als Vermittler zwischen dem Bräute-Abfertigungszentrum auf der Erde und der Kolonie, und hatte gemeinsam mit seinem Sekundär Ryston eine brillante menschliche Wissenschaftlerin zur Gefährtin bekommen, mit dunklem Haar und einem störrischen Blitzen in den Augen, das ich bewunderte. Gemeinsam hatte ihr Bund einen Funken Hoffnung in der gesamten Kolonie entfacht. Sie traten oft gemeinsam in der Öffentlichkeit auf, um andere dazu zu inspirieren, zu hoffen, zu träumen, und sich der mentalen Invasion der Zuweisungsprotokolle des Bräuteprogramms zu unterziehen. Viele waren dem gefolgt und warteten nun auf eine Zuordnung.

Ich war das Gegenteil von Maxim. Meine Stärke war es, mich auf die Jagd in die Schatten zu begeben. Ungesehen. Tödlich.

Nicht gerade inspirierend. Mich zu sehen entfachte für gewöhnlich Angst, nicht Hoffnung. Es störte nicht, dass ich mir eine Art Team eingehandelt hatte, zu dem auch eine menschliche Jägerin gehörte. Eine Braut namens Kristin, die als Gefährtin für die Prillon-Krieger Tyran und Hunt eingetroffen war. Außerdem in dem Trupp war ein Prillon-Krieger namens Marz, einer der wenigen Männer, zu dem ich während unserer Zeit beim Hive Vertrauen gefasst hatte. Zu guter Letzt ein riesiger atlanischer Kampflord mit dazupassendem Temperament. Rezzer, meine liebste Nervensäge. Er bekämpfte sein Biest jeden verdammten Tag. Und jeden Tag fragte ich mich, ob ich gerufen werden würde, um einen Freund unschädlich zu machen.

„Ist er auch von den anderen Überwachungsgeräten im Umfeld entdeckt worden?“, fragte ich. Die Überwachung in der Lagerhalle hatte die Temperaturänderung eines lebenden Wesens aufgespürt und die Warnsensoren ausgelöst.

 

„Negativ“, sagte ein Mann aus dem Sicherheitsteam. Er saß an der Steuerkonsole und seine Finger glitten über die glänzenden Module, während seine Augen das Ergebnis auf den diversen Videobildschirmen vor uns verfolgten. Die gesamte Wand war voll mit unterschiedlichen Aufzeichnungen im Gebiet von Basis 3. Zu Beginn war es schwer zu erfassen gewesen. So viele Orte, die es zu überwachen und zu beobachten galt. Doch dann sah ich, dass es systematisch organisiert war. Die Schirme waren von Norden nach Süden angeordnet, Osten nach Westen, geographisch auf der ganzen Basis verteilt.

Der Techniker, ein Krieger vom Planeten Trion, runzelte die Stirn. „Das erste Warnsignal kam vor zwanzig Minuten und von innerhalb des Lagerbereichs. Davor war er von keinem Sensor in den Korridoren oder sonst wo aufgespürt worden.“

„Er muss doch von irgendwo her gekommen sein“, fügte der Gouverneur hinzu, seine Stimme eine Mischung aus aufrichtiger Überraschung und einem Hauch von Frust. Er blickte auf den Sicherheitstechniker hinunter, dann wieder zurück auf den Schirm.

„Wir haben keine Daten, die zeigen würden, von wo er gekommen sein könnte. Es ist, als wäre—“ Er brachte den Satz nicht zu Ende.

„Er wurde nicht hinein transportiert“, fügte ich hinzu, sprach laut aus, was ich als Wahrheit erkannte. Eine Sache, die von der Koalition mit eiserner Faust kontrolliert wurde, war ihre Transporter-Technologie. Wer nicht autorisiert war, ging nirgendwohin. Ohne Ausnahme.

„Nein, das wurde er nicht“, bestätigte der zweite Sicherheitstechniker. „Ich habe bei der Transportstation nachgefragt. Kein Transport in den letzten zwei Tagen. Hinein oder hinaus.“

Es war möglich, sich außerhalb der Transportstation an einen beliebigen Punkt auf der Basis transportieren zu lassen, wenn man die korrekten Koordinaten hatte, aber das Team würde davon erfahren. Selbst, wenn es jemand ohne die entsprechende Genehmigung versuchte. An diese Art von Daten kam man leicht heran, was sicherstellte, dass der Hive nicht ohne weiteres für eine schnelle Schlacht hereinplatzte.

„Dann muss er jemand sein, der uns bekannt ist. Sabotage?“

Ich wollte die Möglichkeit, dass sich ein weiterer Verräter in unserer Mitte befinden könnte, gar nicht erwägen.

Ich sah zu, wie der Mann sich über den Schirm bewegte, schnellen Schrittes hinter einem Container hervor und auf den großen Lüftungsschacht in der westlichen Wand zu. Sein vom Helm verhüllter Kopf blickte nach links und rechts, als würde er den Bereich durchsuchen, aber er ließ sich von nichts aufhalten. Er wusste sogar, wo er die Hand über die Wand wischen musste, damit sich das Steuerfeld öffnete.

Mein Mal flammte auf, pulsierte mit einer Hitze, die geradezu brannte, während ich mir die Aufzeichnung ansah. Ich rieb über die Stelle, aber es ließ nicht nach.

„Warum macht er sich die Mühe, in den Luftschacht zu gehen?“, fragte der Gouverneur. „Das gesamte System ist automatisiert und wird von außerhalb gesteuert. Selbst, wenn er die Luft vergiften oder uns im Schlaf mit Gas angreifen wollte, es wäre unmöglich.“ Er wandte sich an mich, und sein wacher Blick traf meinen, als ich vom Schirm wegsah. Das Pulsieren in meiner Hand ließ nach. „Es gibt keinen verdammten Grund dafür, dass sich irgendjemand dort aufhält.“

Als ich wieder auf den Mann blickte, der das neueste Mysterium auf unserem geplagten Planeten darstellte, flammte mein Mal wieder auf. „Außer, um sich zu verstecken.“

"Was?"

„Ich finde ihn“, raunte ich in meinen Bart. Warum reagierte mein Mal auf das Bild eines Mannes auf einem Videoschirm? Mit mir stimmte wohl etwas nicht, denn mein Schwanz presste sich gegen die schwere Rüstung. Manche Männer fühlten sich zu anderen Männern hingezogen, aber das traf auf mich nicht zu. Ich wurde steif beim Gedanken an weibliche Rundungen, das weiche Gefühl einer Frau, ihrer Brüste in meinen Händen, der nassen Hitze ihrer Pussy. Ich wollte eine Gefährtin. Eine weibliche. Ich wollte Lindsey. Nach dem Traum, den wir gerade geteilt hatten, wollte ich nur sie. Mein Mal würde keine andere mehr zulassen.

Also warum zum Teufel war ich so scharf darauf, dem Bastard im Lüftungsschacht hinterherzurennen? Verstärkte meine Lust nach einer Gefährtin vielleicht meinen Jagdtrieb?

Vielleicht war ich mit dem angesteckt worden, was der Verräter Krael Gerton auf dem Planeten eingeschleppt hatte. Er hatte gemeinsam mit dem Hive daran gearbeitet, uns alle zu vernichten. Vor meiner Ankunft hatte sein Frequenzgenerator einige Hive-Implantate wiederbelebt. Mit Hilfe von Quell-Injektionen hatte er einen Mann von der Erde ermordet und beinahe Gouverneur Maxim getötet.

Die neue Gefährtin des Gouverneurs, eine brillante Wissenschaftlerin namens Rachel, war hinter seine Machenschaften gekommen und hatte ihn aufhalten können, aber er war ihnen entwischt.

Aber das war vor mir. Ich hatte den Verräter gesehen, in einer unterirdischen Hive-Integrationsstation hier auf der Kolonie. Ich hatte ihn in Stücke reißen wollen.

Er war entkommen. Er hatte meinen Freund getötet, Marz‘ Sekundär, den Prillonen Captain Perro. Seitdem war ich auf der Jagd nach ihm. Schon zweimal hatten wir ihn in den Höhlen in die Ecke gedrängt, die ein endloses natürliches Tunnel-System unter der Oberfläche bildeten. Und beide Male war er mir entwischt.

Es war egal. Ich jagte. Dazu war ich geboren. Und sein Geruch, der Rhythmus seines Herzschlags gelangte zu mir durch die dicksten Felsen hindurch, durch Zeit und Raum, mit einer Kenntnis, die ich nicht erklären konnte, und die ich nicht hinterfragte. Der Verräter würde sterben. Dafür würde ich persönlich sorgen.

Ich war nicht so angreifbar, wie Captain Brooks es gewesen war. Ich war nicht so empfänglich für Hive-Frequenzen wie die anderen. Verdammt, ich hatte kaum Cyborg-Teile. Das eine Implantat in meinem linken Arm war so klein, dass es keine Auswirkungen auf meinen Körper oder meine Fähigkeiten hatte. Aber es war ihr Besitzmerkmal gewesen, ihr Versuch, mich zu kontrollieren. Es hatte ausgereicht, um mir eine Verbannung hierher einzuhandeln, zusammen mit den anderen Verstoßenen.

Ich hatte keinen Schwarzen Tod, der sich unter meiner Haut ausbreitete, oder Hive-Kommandos, die in meinem Schädel schwirrten. Nein, ich hatte einen Ständer, der Felsen spalten konnte, und ein Mal, das für meine wahre Gefährtin brannte. Doch da war keine Gefährtin. Lindsey gab es nur in meinem Traum.

War der Hive schließlich doch in meinen Verstand eingedrungen? All die Folter und Qual, die dazu geschaffen war, mich zu zwingen, ihre seltsamen Drohnenfrauen zu schwängern. Aber die Jäger-DNA war stark und schien ihre eigene Kenntnis zu besitzen. Einen Jäger zur Zucht zu zwingen, das gab es nicht. Es war buchstäblich unmöglich. Geraubter Samen starb ab, die Nachkommenschaft würde nie in einem weiblichen Leib Wurzeln fassen.

Aber mit Lindsey? Götter, ich würde sie dreimal pro Tag ficken, um meinen Samen Wurzeln schlagen und wachsen zu sehen. Der Drang, sie mit meinem Kind zu füllen, war heftig und unabweislich.

Meine Gefährtin. Wie zur Hölle konnte ich mit einer Frau traumwandern, wenn es auf dem gesamten Planeten keine gefährtenlose Frau gab?

Ich wurde langsam verrückt.

„Jäger? Sind Sie noch bei uns?“ Die Arme des Gouverneurs waren verschränkt und seine Stirn lag in Falten. Er tappte mit dem Fuß, ein seltenes äußeres Zeichen dafür, dass er sich ärgerte.

Warum war ich hier? Ach ja. Ein Eindringling. „Ja. Ich bin anwesend.“ So sehr ich das konnte, mit der Erinnerung an Lindseys Pussy und wie sie mich leersaugte, die mir immer noch im Kopf herumwirbelte.

„Finden Sie den Eindringling, aber rasch“, befahl der Gouverneur. „Finden Sie heraus, was zur Hölle er vorhat. Wenn er ein Feind ist, wenn er mit dem Verräter zusammenarbeitet, will ich ihn bis Ende des Tages tot sehen.“

Ich nickte dem Gouverneur zu. Nach all dem Scheiß, der auf der Kolonie vorgefallen war—Tod, Hive-Infiltration, Verrat—brauchten wir nicht noch mehr davon.

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