Ihr Cyborg-Biest

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Rezzer





Wir kamen am Transporterraum an. Die Türen glitten weit auf, und der prillonische Transport-Offizier blickte hoch, als hätte er uns erwartet. Das hatte er auch. Ein Satz atlanischer Gefährten-Handschellen wartete ebenfalls auf mich. Er überreichte mir die Fesseln, und ich hatte keine Wahl, als sie entgegenzunehmen und sie mir an den Gürtel zu stecken, obwohl ich genau wusste, dass ich nicht die Gelegenheit bekommen würde, sie einzusetzen.



„Gouverneur.“ Der Transport-Offizier nickte erst Maxim zu, dann dem Doktor, Ryston und mir. „Lady Rone.“ Er verneigte den Kopf vor Rachel, deren Hand sanft auf ihren runden Babybauch ruhte. Sie alle drei, der Gouverneur, Rachel und Ryston trugen zueinander passende kupferfarbene Kragen, die sie als zusammengehörige Gefährten kennzeichneten. Ein Anflug von Neid darüber, was diese Krieger miteinander teilen durften, überkam mich. Eine Frau, die sie liebte. Ein Kind. Sie waren eine Familie, trotz allem, was ihnen im Krieg widerfahren war. Ich hatte keinen Zweifel, dass Kristin, die Gefährtin von Tyran und Hunt, und Mitglied meines Sicherheitsteams, hier bei uns wäre, wenn sie könnte. Aber der Menschenfrau war Bettruhe verordnet worden, denn das Prillon-Kind, das sie trug, war kurz davor, aus ihrem Körper zu platzen.



Lady Rone lächelte dem Transport-Offizier zu und er richtete sich höher auf, stand gerade, die Schultern zurück.



„Wir erwarten einen Transport von der Erde“, sagte sie.



„Ja, meine Dame.“ Er blickte auf seine Steuerfelder hinunter. „Eine Braut aus dem Abfertigungszentrum für Interstellare Bräute in Miami, Florida, sollte jeden Augenblick eintreffen.“



„Miami?“, fragte Rachel mit geradezu leuchtenden Augen. Sie machte wieder einen Schritt auf mich zu und ignorierte Maxims warnendes Knurren. Sie scheuchte ihn sogar mit der Hand weg. „Ach, benimm dich. Nur, weil ich deinen Kragen trage, heißt das noch nicht, dass du dich ständig aufführen kannst wie ein Neandertaler.“



Er runzelte die Stirn. „Was genau ist ein Neandertaler, Gefährtin?“



Rachel lachte. „Lass gut sein, Maxim.“ Sie nahm mich am Arm und ignorierte ihre Gefährten völlig. „Miami. Das heißt, dass sie aus den USA stammt. So wie ich.“



Ich wusste, dass sie eine Antwort erwartete, aber ich hatte keine zu bieten. Ich wusste ja nicht einmal, was die USA waren. Wo meine Braut herkam, wie sie aussah, der Kern ihres Wesens, all das war irrelevant, denn sie würde nicht mir gehören. In dem Moment, in dem ich sie sehen und mein Biest inaktiv bleiben würde, war ich ein toter Mann. Wir alle wussten das, aber Rachel war diejenige, die guten Mutes blieb. In ihr wuchs ein Leben heran; sie hatte eine optimistische Grundeinstellung.



Sie und der Doktor hofften auf ein Wunder. Das wusste ich, aber ich hatte keine so lebhafte Fantasie. Wenn die Wut, die in mir steckte, mein Hass auf den Hive und was sie mir angetan hatten nicht ausreichte, um das Biest heraufzubeschwören, dann würde der Anblick einer schönen Fremden nicht mehr ausrichten.



Die Luft wurde von einem surrenden Knistern erfüllt, als die Transportplattform erwachte. Maxim zog Rachel zurück, ihren Rücken an seine Brust gedrückt, seine Arme besitzergreifend um sie gelegt, während Ryston sich vor sie stellte und ihren Blick auf die Transportplattform blockierte.



„Aus dem Weg“, zischte sie Rystons Rücken zu.



Er verschränkte die Arme, aber rührte sich nicht. „Nicht, bis wir sicher sind, dass eine Braut das Einzige ist, was auf diesem Transport hereinkommt.“



Der Doktor zog eine Augenbraue hoch, aber Rachel seufzte nur. „Ihr Kerle seid unmöglich. Das wisst ihr, nicht wahr?“



Der Gouverneur, Maxim, senkte seinen Kopf und küsste sie seitlich am Hals. „Es ist unsere Aufgabe, unmöglich zu sein, wenn es um deine Sicherheit geht. Und die unseres Babys.“



Ich ignorierte das Geplänkel, stellte überrascht fest, dass ich doch tatsächlich neugierig war auf diese Frau, die auf der Transportplattform langsam Gestalt annahm. Die Sache wurde langsam ernst. Ich war wirklich einer Frau zugewiesen worden, die perfekt für mich sein sollte. Und sie war hier.



Sobald der Transport angefangen hatte, materialisierte sie recht schnell und lag dann vor uns auf der harten Oberfläche. Die meisten Transporte fanden statt, während man bei Bewusstsein war, aber die Entfernung zwischen den Planeten, zwischen der Erde und der Kolonie war zu groß, um wach zu bleiben.



Sie trug bei ihrer Ankunft ein atlanisches Kleid aus dunklem, gebranntem Gold. Es schimmerte in dem grellen Licht. Ihr Haar war lang und glatt. Seidig schwarz, so dass es nahezu blau wirkte, wo das Licht auf den Strähnen reflektierte. Ihre Haut war ein wenig dunkler als Rachels oder Kristins, aber sie sah so zart aus. Zerbrechlich.



Meine Hand ballte sich zur Faust an meiner Seite, während ich gegen den Impuls ankämpfte, sie zu berühren. Ihre Kurven waren üppig, ihre Brüste groß. Ich konnte sehen, dass sie groß gewachsen war, viel größer als die anderen Erdenfrauen, die hier eingetroffen waren. Ich stellte fest, dass mir das gefiel. Denn die Prillon-Krieger waren zwar groß, aber ich war noch einen halben Kopf größer.



Ich wartete ungeduldig darauf, dass sie die Augen öffnete und erwachte. Ich wusste, dass Prillon-Bräute üblicherweise nackt eintrafen, wie es auf ihrer Heimatwelt Prillon Prime Brauch war. Auf Atlan kamen unsere Bräute allerdings in Kleidern an, die ihre Körper wie Seide umspielten. Der Stoff war feminin, zart und einladend. Er schmiegte sich an ihre Kurven, sodass der Kampflord, der sie in Besitz nehmen sollte, sie angemessen bewundern konnte.



Rachel drückte gegen Rystons Arm, zwang ihn zur Seite, aber nicht, weil sie stark genug war, um ihn zu bewegen, sondern weil er es zuließ. „Oh Rezzer, sie ist wunderschön“, sagte Rachel.



Die Menschenfrau hatte recht. Das Gesicht meiner Gefährtin war zierlich, mit hoch gewölbten schwarzen Brauen und einem rosigen Schmollmund, der reif für eine Erkundung aussah.



Der Arzt kniete sich neben sie, hob einen Stab und führte einen raschen Scan durch. Er blickte zu mir, anscheinend zufrieden mit ihrem Gesundheitszustand, nickte und räusperte sich dann. „Vielleicht sollten wir Rezzer und seine Gefährtin alleine lassen.“



„Oh, aber ich möchte sie doch kennenlernen“, sagte Rachel nachdrücklich. „Sie kommt aus der Heimat.“



Maxim hob sie in die Arme, schwang sie und ihren Babybauch in seinen festen Halt und schritt zur Tür, dicht gefolgt von Ryston. „Deine Heimat ist jetzt hier, Gefährtin. Ich sehe, dass wir dich wohl daran erinnern müssen.“



„Nein, wirklich.“ Rachel lachte und schlang ihm die Arme um den Hals. „Ich weiß, dass hier mein Zuhause ist. Aber sie ist von der Erde.“



Ryston folgte ihnen zur Tür hinaus, und in seinen Augen sammelte sich ein Feuer aus so viel Begehren und Vorfreude, dass ich mich abwenden musste. Ich hielt es nicht aus, hinzustarren. Ich ertrug es nicht, ihn so zu sehen. Denn ich wusste, dass das Verlangen, das ihn antrieb, nie meines sein würde.



Der Doktor blickte mich an. „Möchten Sie, dass ich bleibe, vielleicht Ihre Reaktion dokumentiere?“



Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es nicht ertragen, dass irgendjemand meine Demütigung miterlebte. Wenn meine Braut aufwachte, dann würde ich ihr erklären, dass ich defekt war. Alleine. Ich blickte zum Doktor. „Ich werde ihr erklären, wie die Dinge stehen, und dann werde ich sie zu Ihnen bringen, Doktor. Sie muss einem würdigen Atlanen zugewiesen werden, und—“



Er unterbrach mich mit einem Kopfschütteln. „Nein. Sie hat dreißig Tage Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. Nicht Sie. Es ist nicht Ihre Entscheidung. So steht es im Protokoll der Koalition. Da kann ich nichts tun, es sei denn, Sie wollen es mit dem Primus aufnehmen.“



Primus Nial, der Anführer der gesamten Koalition der Planeten. Er hatte die Kolonie besucht und war selbst verseucht. Über das Bräute-Programm einer Menschenfrau zugewiesen worden. Er würde mich für närrisch oder schwach ansehen.



Vielleicht beides. Ich wandte mich vom Doktor ab. Er beschloss, nicht weiter zu argumentieren, und deutete dem Transport-Offizier, ihm aus dem Raum hinaus zu folgen, damit ich alleine war. Und sie anstarren konnte. Mein perfektes Gegenstück. Eine Frau, die hätte mir gehören sollen.



Obwohl sie direkt vor mir war, nahe genug, dass ich sie atmen sehen konnte, eine kleine Narbe an ihrem Ellbogen, sogar ein perfektes kleines Muttermal an ihrem Schlüsselbein, hatte mir der Hive nicht nur mein Zuhause geraubt, sondern meine Zukunft. Meine Gefährtin.

Sie.



Ihre langen dunklen Wimpern zuckten, und ihre Augen öffneten sich langsam. Sie blinzelte wie ein unschuldiges Neugeborenes, das seine neue Welt aufnahm. Sie erholte sich rasch, und ich bewunderte die scharfe Intelligenz, die ich in ihren warmen braunen Augen lesen konnte, als ihr Blick sich auf mich richtete. Ich verneigte mich leicht. „Willkommen auf der Kolonie, meine Dame.“



Sie stützte sich auf und schwang ihre Beine herum, bis sie mit um die Knie geschlungenen Armen dasaß und zu mir hoch blickte. „Ich bin CJ. Caroline Jane, genau gesagt, aber meine Freunde nennen mich CJ.“



„Ich bin dir kein Freund.“ Ich hielt ihrem Blick stand, nicht, um sie einzuschüchtern, sondern weil ich, wie ich feststellen musste, nicht wegsehen konnte. Sie war so wunderhübsch und...gehörte mir. „Ich bin Kampflord Rezzer, Caroline. Ich bin hier, um dich auf die Krankenstation zu bringen.“



Ihre elegant geschwungenen Augenbrauen zogen sich zusammen. Sie runzelte die Stirn. Der Anblick war seltsam bezaubernd. „Was meinen Sie, mich auf die Krankenstation bringen? Ich dachte, mein Gefährte würde mich hier erwarten. Das hat Aufseherin Egara mir versprochen. Bin ich an den falschen Ort transportiert worden?“

 



Ich streckte ihr die Hand hin, besorgt darüber, dass sie mich durchschauen würde, genau sehen konnte, wie defekt ich war, und mich dann nicht einmal anfassen wollen würde. Sie betrachtete meine offene Handfläche eine Sekunde lang und legte dann ihre warme Hand in meine, sodass ich ihr auf die Füße helfen konnte. Sie war so klein, nahezu winzig in meiner Hand. „Es ist ein ungewöhnlicher Umstand eingetreten“, sagte ich ihr, und sie blickte mich aus dem Augenwinkel an. Ich half ihr von der Plattform.



„Also sind Sie nicht mein Gefährte?“



Ich schüttelte den Kopf, knirschte mit den Zähnen, bevor ich antwortete. „Nein. Wir sind einander zugeordnet worden, aber ich bin nicht in der Lage, dich in Besitz zu nehmen.“



Das ließ sie erstarren, und sie zog an meiner Hand und zwang mich, sie anzusehen. In ihre dunklen, nahezu schwarzen Augen hinein. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich glatt darin versinken.



„Was meinen Sie? Wie ist das möglich? Aufseherin Egara sagte, dass wir einander zugeordnet worden sind.“



Ein Teil der Taubheit verblasste, aber nicht genug, und ich nahm das Unvermeidliche hin—dass selbst die Nähe meiner Gefährtin nicht ausreichen würde, um mich aus diesem neuen Gefängnis zu befreien. Ich hob ihre Hand an meine Lippen und küsste sie, denn ich wollte sie nur einmal kosten, bevor ich sie ziehen lassen konnte. „Ich wurde vor ein paar Wochen in den Höhlen unter der Planetenoberfläche gefangengenommen. Sie—der Hive—haben mir etwas angetan.“



Sie runzelte die Stirn, und ihre Augen füllten sich mit Sorge. Ich fühlte mich nichts anderes als defekt. Beschämt darüber, meine Schwäche so im Detail beschreiben zu müssen.



„Wie bitte? Was könnte so furchtbar sein, dass Sie…du keine Gefährtin mehr möchtest?“



Das Eingeständnis war wie Säure in meiner Kehle, aber ich zwang die Worte hervor. „Ich kann mich nicht länger in mein Biest verwandeln. Ich kann nicht länger eine Gefährtin in Besitz nehmen, und so muss ich es dir gestatten, einen anderen zu wählen. Ich muss sicherstellen, dass du glücklich bist. Du wirst einem vollständigen Atlanen zugeordnet werden. Einem, der stark genug ist, dich zu beschützen.“



Ihr Griff um meine Hand wurde fester. „Nein.“



"Was?"



„Ich sagte nein. N.E.I.N. Hörst du, Nein. Ich stimme dem nicht zu.“ Ihre sanfte Stimme war wie von Stahl durchzogen, was mich überraschte.



„Ich bin ungeeignet, Caroline.“



„Ich heiße CJ“, entgegnete sie.



Meine Augen wurden bei ihrem Tonfall größer, und mir wurde klar, dass sie nicht so zurückhaltend war, wie ich gedacht hatte.



„Und Aufseherin Egara hat gesagt, dass du mein perfektes Gegenstück sein sollst. Die höchste Übereinstimmung in der gesamten interstellaren Flotte. Sie sagte, dass du mir gehörst. Wenn du mir gehörst, kannst du mich nicht einfach rumreichen wie eine Tupperware-Schüssel voll mit alter Suppe.“ Jetzt war sie böse, ihre Augen zusammengekniffen. Die Funken, die sie versprühte, machten sie nur noch hübscher.



Ich klappte den Mund zu und konnte mich nicht erinnern, wann ich ihn aufgerissen hatte. „Was ist eine Tupperware-Schüssel?“



Sie entzog mir ihre Hand und verschränkte die Arme. Die Wölbung ihrer Brüste hob sich dabei. „Es ist ein wertloses Stück Plastik, mit dem ich chemische Experimente in meinem Kühlschrank veranstalte. Hör zu, ich bin kein Gebrauchtwagen. Ich bin kein Besitzstück. Du kannst mich nicht einfach an jemand anderen abgeben.“



Ich legte den Kopf schief, verwirrt über ihren Ärger. „Natürlich bist du kein Besitzstück. Du bist wunderschön. Eine würdige Frau. Ein perfektes Gegenstück für einen atlanischen Kampflord. Was bedeutet, dass du stark bist, intelligent und mutig. Ich bin unwürdig, meine Dame. Ich wäre über alle Maße selbstsüchtig, wenn ich dich behalte.“



Ein wenig des Ärgers verflog aus ihren dunklen Augen, und sie trat vor mich hin und legte den Kopf in den Nacken. Sie hob die Hände an mein Gesicht, und ich ließ zu, dass sie mich berührte. Mein Kopf neigte sich nach unten, bis wir uns beinahe an der Stirn berührten. „Was genau stimmt denn nicht mit dir?“, fragte sie. „Was ist so furchtbar, dass du eine zugewiesene Gefährtin nicht annehmen würdest?“



„Ich kann mein Biest nicht herbeirufen.“



„Na und?“



„Ohne das Biest kann ich dich nicht beschützen. Ich kann nicht kämpfen. Ich kann dich nicht so in Besitz nehmen, wie ich es gerne möchte.“



Sie betrachtete mich von oben bis unten, deutliche Skepsis in ihrem Blick. „Du kommst mir riesig vor, was wird es sein? Etwas über zwei Meter? Natürlich kannst du mich beschützen. Außerdem siehst du nicht so aus, als würde irgendwas nicht mit dir stimmen.“



Ich schüttelte den Kopf. „Du verstehst nicht.“



Sie seufzte. „Das ist offensichtlich. Was verstehe ich nicht? Du bist riesig. Du scheinst dich bewegen zu können. Was meinst du, du kannst nicht kämpfen? Wirst du einfach nur so dastehen und dich von jemandem wie mir verprügeln lassen? Oder zulassen, dass mir jemand wehtut?“



Ich wusste, dass es nicht möglich sein würde, es ihr zu erklären. Den Verlust. Die Schwäche. Das fehlende Interesse meines Schwanzes. Also wandte ich mich ab und öffnete die Tür. Und ich würde ihr nicht sagen, dass ohne das Biest unsere Paarung niemals vollkommen sein würde. „Komm, Caroline. Ich werde es dir vom Doktor erklären lassen.“



„CJ.“ Sie stemmte sich die Hände in die Hüften, und ihre Brüste wölbten sich unter dem eng anliegenden Stoff. Mein Blick fiel auf sie, bevor ich mich eines Besseren besann.



Einen Moment lang regte sich etwas, etwas Dunkles und Wütendes und Aggressives. Ich wollte die Hand ausstrecken und die harten Knospen ihrer Nippel berühren, sie schmecken, meinen Schwanz in ihrem weichen Körper versenken. Ich wollte, dass sie mich heilte. Ich wollte wieder vollständig sein. Aber das Flackern in mir verblasste schon bald, und ich deutete mit der Hand in den Gang und wies ihr, mir zu folgen. „Hier lang. Komm mit mir, und ich werde dir helfen, zu verstehen.“



„Nein. Du scheinst mir intelligent genug zu sein. Du erklärst mir, wie es möglich ist, dass das Testsystem defekt ist. Überzeuge mich davon, dass das Bräute-Programm eine Schwachstelle hat. Dass du nicht dazu bestimmt bist, mir zu gehören.“ Sie schüttelte den Kopf, und ihr langes schwarzes Haar schwang hin und her.



„Caroline“, ächzte ich.



„Ich heiße CJ“, sagte sie durch zusammengebissene Zähne hindurch. „Erkläre dich. Überzeuge mich. Hier und jetzt.“



Meine Gefährtin hatte ein aufloderndes Temperament, aber ich auch. Ich brauchte nicht mein in Zorn geratenes Biest dafür, um frustriert und verärgert zu sein. Nicht über sie, sondern über die Situation, in der wir steckten. „Du willst es wissen? Also gut. Dann sage ich es dir.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um die Haltung meiner mir zugeordneten Frau nachzuahmen. Die Tür zum Transporterraum schloss sich wieder. „Die Tests beweisen, dass du nicht nur für mich perfekt sein würdest, für mich als Mann, als Krieger, sondern auch, dass du von meinem Biest gefickt werden willst. Dass du seine Dominanz genießen würdest, von seinem riesigen Schwanz gefüllt zu sein. Aber ich bin vom Hive beschädigt worden. Kein Biest bedeutet: keine ordentliche Besitznahme. Ich kann dich nicht so in Besitz nehmen, wie es mein Recht als Atlane ist. Ich kann nicht zu dem werden, was ich sein soll, wegen des Hive. Ich kann diesem wunderschönen Körper nicht geben, was er braucht.“





5










CJ, die Kolonie, Basis 3, Transporterraum





„Was meinst du damit genau? Du kannst überhaupt keinen Sex haben? Du kriegst ihn nicht hoch?“, fragte ich. Dieser Kerl sah nicht aus, als hätte er irgendwelche Probleme in irgendeinem Bereich, ganz besonders nicht, wenn es um Sex ging. Und nur ein Blick auf diesen Teil seines Körpers zeigte—das würde interessant werden. Er war groß. Überall.



Nur ein Blick auf ihn, und mein Höschen wäre ruiniert—wenn ich eines tragen würde. Er war umwerfend. Riesig. Also richtig wie ein Riese. Mir war noch nie zuvor jemand so Großes begegnet. Ich war nicht klein. Überhaupt nicht, und er war noch einen guten Kopf größer als ich. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal den Kopf in den Nacken hatte legen müssen, um jemanden anzusehen. Vielleicht kurz bevor ich vierzehn wurde und diesen enormen Wachstumsschub hatte. Aber das war über zehn Jahre her.



„Kriege ihn nicht hoch?“, fragte er.



„Diesen großen, bösen, biestigen Schwanz. Davon redest du doch, oder? Er funktioniert nicht?“



Zorn loderte in seinen Augen auf, aber ich hatte keine Angst vor ihm, trotz der lachhaften Menge von Waffen, die er an den Körper geschnallt hatte, oder der platin-grauen Handschellen, die an seinem Gürtel hingen. Das silbrige Glänzen weckte eine Erinnerung in mir, aber ich hatte gerade keine Zeit, um ins Traumland zurückzugleiten. Ich hatte keine Ahnung, warum ich nicht im Geringsten eingeschüchtert war. Wenn er in den Straßen von New York unterwegs wäre, würden die Leute für ihn die Straße räumen.



Die linke Seite von seinem Hals und seinem Unterkiefer sahen merkwürdig silbrig aus, aber ganz im Ernst, es sah eher so aus, als hätte er sich Karnevals-Schminke auf die Haut geschmiert. Ich wusste nicht, was an ihm sonst noch merkwürdig sein sollte, aber er war wunderschön. Groß. Und seine Augen ein tiefes, leidgeprüftes Grün. Mit so viel Schmerz dahinter, dass es sich wie ein Schlag in die Magengrube anfühlte jedes Mal, wenn unsere Blicke sich begegneten. Ich ließ ihn nicht spüren, dass ich das wusste, natürlich nicht. Aber alleine schon, so mit ihm zu streiten, machte mir klar, dass ich ihn nie vergessen würde. Wenn ich ihn nun ziehen lassen würde, dann würde mich das verfolgen. Für immer.



Also warum sollte ich zulassen, dass er mich abgab? Er sagte, dass er mein Gefährte war, derjenige, dem ich zugeordnet worden war. Und deswegen würde er mir nichts tun. Sicher, ich konnte den Computern glauben, aber ich wusste es schon alleine, wenn ich ihn nur ansah. Es war in seinen Augen, in der Art, wie er mich ansah. Da war etwas, etwas Verletztes und Einsames und Gebrochenes. Etwas, das ich unbedingt reparieren wollte. Es war Instinkt. Schlicht und einfach. Er gehörte

mir

. Das wusste ich mit Sicherheit. Tief im Innern. Tiefer als Worte oder Logik oder Vernunft. Und mir wurde klar, dass dies wohl der wichtigste Kampf meines Lebens sein mochte. Auf keinen Fall würde ich davonlaufen.



Er war wütend, aber nicht auf mich. Er war wütend auf sich selbst, auf seinen Körper, der ihn anscheinend kürzlich im Stich gelassen hatte.



„Ich kriege ihn hoch, wie du es nennst, aber ich verspüre kein Interesse daran, eine Gefährtin in Besitz zu nehmen.“



„Kein Interesse?“ Ich spürte, wie meine Augenbrauen in die Höhe wanderten. Er behauptete, nicht interessiert zu sein, aber sein Blick wanderte zu meinen Brüsten und blieb dort hängen. Ich stellte mich aufrechter hin und streckte meine Körbchengröße DDD demonstrativ nach vorne. Ich ließ meine Hände an meinen Seiten hinuntergleiten, über meine Hüften, um zu sehen, ob er die Bewegung verfolgen würde. Tat er absolut. Nicht interessiert? Lügen haben kurze Beine. „Vielleicht ist dein Testosteronspiegel niedrig.“



Seine dunklen Augenbrauen wanderten nach oben, und ich betrachtete ihn eingehend. Vom dunklen, leicht zerzausten—und ausgesprochen seidig aussehenden—Haar bis zu seinen breiten Schultern tat die eng anliegende schwarze Uniform alles andere, als seinen muskulösen Körperbau zu verhüllen. Ich blickte tiefer, vorne an seine Hosen, und stellte fest, dass ich mich vielleicht täuschte. Ich ließ meinen Blick dort verweilen, auf dem kürzlich besprochenen Körperteil, und erinnerte mich an den Traum. An den riesigen Schwanz. Die grollende Stimme des Biests. Ich achtete darauf, dass er meine Aufmerksamkeit mitbekam. „Ja also, nein. Ich denke, du hast reichlich Testosteron.“



„Weib. Du stehst auf dünnem Eis.“



„Anscheinend nicht.“ Ich zeigte auf ihn und kreiste mit dem Finger in der Luft. „Dein Biest, das irgendwo da drin ist, hat kein Interesse an mir?“



Er spitzte die Lippen, blickte über meine Schulter hinweg, wich meinem Blick aus. „Mein Biest ist zum Schweigen gebracht worden. Vielleicht sogar getötet.“

 



Mein Mund stand offen. „Ich verstehe nicht. Haben sie dir etwas amputiert? Oder hast du etwas Totes, Verrottendes in dir? Brauchst du eine Operation?“



Er trat näher, und sein Körper strahlte Hitze aus wie eine warme Decke. Er packte mich an der Hand und legte sie flach auf seine Brust. Seine ausgesprochen harte, sehr warme Brust. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, seine Atemzüge.



„Nein. Es ist nicht tot.“



Ich bekam das Gefühl, dass er das mehr zu sich selbst sagte, als zu mir. „Was dann?“



„Die Ärzte wissen es nicht. Sie haben noch nicht identifiziert, was mit mir geschehen ist. Das ist noch nie vorgekommen; es ist das erste Mal, dass einem Atlanen sein Biest geraubt wurde. Der Hive hat etwas mit mir angestellt in diesen Höhlen. Die haben es

geschwächt

, sodass es nicht mehr hervorkommen kann. Das Biest ist eingesperrt. Es kann nicht entkommen.“



„Also...du willst, dass dein Biest herauskommt? Ist das nicht gefährlich?“



„Das kann es sein, wenn ich in Zorn gerate oder ins Paarungsfieber, aber in diesem Moment würde ich alles tun für einen Wutausbruch. Um wieder kämpfen zu können. Ich bin wertlos hier. Ein vergessenes Relikt des Krieges. So kann ich nicht kämpfen. Ich kann meine Leute nicht verteidigen. Der Krieg wütet weiter, und diejenigen von uns, die vom Hive verseucht wurden, sind verbannt und vergessen wie kaputte Dinge, die im Müll landen.“



Er wollte keine Gefährtin, er wollte zurück in den Krieg. Zum Kämpfen und Töten. „Also brauchst du, dass dein Biest herauskommt, damit du kämpfen kannst?“



Er nickte, und eine dunkle Locke fiel auf seine starke Stirn. „Ich kann nicht jagen. Ich kann meine Gefährtin oder mein Sicherheitsteam nicht beschützen. Ich bin schwach.“



„Wie passiert das für gewöhnlich?“, fragte ich. „Wann kommt dein Biest hervor?“



„Mehrere Dinge können bei einem Atlanen auslösen, dass er zu seinem Biest wird. Das Fieber. Zorn, besonders im Kampf. Zorn auf jemanden, der einem anderem gerade etwas antut, besonders meiner Gefährtin. Jegliche Bedrohung der Leute unter meinem Schutz, und das Biest stellt sich zum Kampf.“



„Du klingst ja wie der Hulk“, überlegte ich, aber er ignorierte meine Bemerkung und starrte mich weiter an. „Sagtest du etwas von Fieber?“



„Paarungsfieber kann das Biest ebenfalls hervorrufen.“



„Fieber? Du wirst krank davon, eine Gefährtin ranzunehmen?“ Das klang nicht besonders vielversprechend. Kein Wunder, dass er mich weggeben wollte.



„Wenn es an der Zeit ist, eine Gefährtin zu nehmen, übernimmt das Biest die Kontrolle und wird ohne Gefährtin unkontrollierbar. Ein Biest im Paarungsfieber, ohne Gefährtin, die ihn erleichtern kann, bedeutet den Tod für einen Atlanen.“



„Wie bitte? Von diesem Fieber sterbt ihr sogar?“ Gott, nein. Das klang furchtbar. An was für einen hinterwäldlerischen Ort hatte Aufseherin Egara mich da geschickt?



Er hielt inne und holte tief, schluchzend Luft. „Ohne Gefährtin sind wir nicht in der Lage, unsere Biester zu kontrollieren. Sie werden dann zerstörerisch. Gefährlich. Gefährtenlose Männer in diesem Zustand werden hingerichtet.“



"Was?"

Er hatte doch nicht wirklich gerade gesagt, was ich—



„Und Erregung. Auch Erregung kann das Biest wecken.“ Er zählte all diese Dinge auf, als würde er eine Checkliste abhaken. Zorn. Fieber. Erregung. Das Letzte störte mich.



„Erregung. Du meinst, wenn du dich zu einer Frau hingezogen fühlst, kann das dein Biest hervorrufen? Selbst, wenn du nicht im Paarungsfieber bist?“



Er nickte kurz. „Ja. Aber die Reaktion unseres Biests ist bei einer Gefährtin am stärksten.“



„Das wäre dann wohl ich“, sagte ich. Zum ersten Mal in diesem ganzen Prozess fühlte ich mich unsicher. Alles andere als ausreichend für ihn. Wenn ich wirklich perfekt für ihn war, so wie Aufseherin Egara das versprochen hatte, dann sollte er auf mich reagieren. Mich begehren. Sich in sein Biest verwandeln, damit er mich gegen die Wand drücken und...oohhh ja.

Nein. Denk diesen Gedanken nicht zu Ende, CJ. Da liegen die Probleme.



Ich biss mir auf die Lippe und blickte zu ihm hoch. Alles an ihm ließ meinen Körper nach seiner Berührung hungern. Ich wollte ihm mit den Fingern durchs Haar fahren. Sein

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