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Die Vorbereitung auf den Zirkel

Steven meditierte anderthalb Jahre lang als unser Schüler mit uns, bevor wir uns für die Arbeit als Gruppe öffneten. Mir war klar, dass er sich in einem Zirkel anders fühlen würde und dass die Energie, an die er und ich bei unseren Sessions gewöhnt waren, sich durch Jims Anwesenheit ändern würde. Deshalb nahm ich Jim manchmal zu unseren Trainingssessions mit, damit Steven die veränderte Kraft spüren konnte. Jim und ich waren daran gewöhnt, gemeinsam im Zirkel zu meditieren, aber ich wollte, dass auch Steven sich dazugehörig fühlte. Jeder neue Teilnehmer eines Zirkels bringt eine neue Energie mit, und die Eingewöhnung kann dauern. Schon viele Schüler haben mir gesagt, ihnen sei in einem Zirkel, zu dem sie eingeladen worden waren, unbehaglich zumute gewesen, da sie sich nie wirklich als Teil der Gruppe gefühlt hatten. Das sollte Steven nicht passieren. Ich hatte ihn sorgfältig vorbereitet, und auch wenn er noch viel lernen musste, war er schon etwas auf Jim und mich eingestimmt und konnte sich der feinstofflichen Welt annähern, als er anfing, an unserem Zirkel teilzunehmen.

Eines Sonntagabends um sieben Uhr beschlossen wir, in unserer Wohnung zusammenzusitzen. Das war der Tag, an dem wir in unserem vorherigen Zirkel in Schottland meditiert hatten, und daher fühlte es sich vertraut an. Es ist wichtig, den Zirkel jede Woche zur selben Zeit am selben Ort abzuhalten, denn dadurch wird die Energie an diesem Ort aufgebaut. Außerdem fördert es eine Art Verpflichtung und Engagement an die spezielle Zeit, die man sich für die feinstoffliche Welt nimmt.

Mittlerweile wusste unser neues Mitglied schon, was er während der Session zu tun hatte. Er hatte gelernt, im Geist Raum zu schaffen und seine Schwingung anzuheben, so dass sein Geistführer kommen und sich in diesem Raum aufhalten konnte. Er musste nur noch üben.

Viele Leute nehmen an, dass Geistwesen sich manifestieren und alle möglichen Phänomene auftreten, wenn wir in einem medialen Zirkel sitzen. Wenn sie nur wüssten, wie viel Energie und jahrelanges Engagement es braucht, um so etwas hinzubekommen! In unserem Zirkel wollten wir nur einen heiligen Raum schaffen, an dem wir uns versammeln und unsere Geistführer zu uns bitten konnten. Von Anfang an sagten wir Steven, dass wir alle Energien, die sich in der Gruppe aufbauten, nutzen wollten, um jemandem zu helfen, den wir kannten oder von dem wir gehört hatten. Das ist der Sinn und Zweck eines Zirkels: anderen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns.

Wie in seinen vorherigen Sitzungen musste Steven nur zur Ruhe kommen und loslassen.

Übung 4: Im Zirkel meditieren

Suchen Sie sich einen Sitzplatz aus und machen Sie es sich dort bequem.

Halten Sie sich an den Händen, um die Sitzung zu eröffnen, und nehmen Sie sich für einen Augenblick die Zeit, die Gegenwart der anderen bewusst wahrzunehmen.

Der Leiter des Zirkels eröffnet die Session mit einem kurzen Gebet an die feinstoffliche Welt, in dem er den Zirkel während der Sitzung als Ort der medialen Arbeit anbietet.

Lösen Sie die Hände und lassen Sie sie entspannt auf den Schoß sinken.

Begeben Sie sich in die Stille und werden Sie sich Ihrer Kraft bewusst.

Sitzen Sie in Ihrer Kraft und nehmen Sie die Schwingung wahr, die um Ihren Körper herum und durch ihn hindurch geht.

Ruhen Sie in diesem geistigen Zustand und nehmen sie ihn mit in Ihren inneren Raum.

Wenn Sie bereit sind, Verbindung zu Ihrem Geistführer aufzunehmen, dann bitten Sie ihn, in Ihren inneren Raum einzutreten und Sie seine Visitenkarte spüren zu lassen.

Wenn Sie die Bestätigung fühlen, dass Ihr Geistführer bei Ihnen ist, laden Sie ihn ein, näher zu kommen, damit Ihnen seine energetische Schwingung vertrauter wird.

An irgendeinem Punkt wird sich der Geistführer wieder zurückziehen. Wenn Sie zufrieden sind mit dem, was Sie von ihm erfahren haben, können Sie ihn bitten, die zwischen Ihnen aufgebaute Energie denen zu schicken, die sie nötiger brauchen als Sie.

Beginnen Sie dann, sich mehr auf Ihren Körper und den Raum zu konzentrieren, in dem Sie sitzen, während Sie tiefer einatmen.

Öffnen Sie die Augen, wenn Sie dazu bereit sind, und warten Sie, bis alle anderen Teilnehmer wieder ganz im Hier und Jetzt sind.

Halten Sie sich nun an den Händen und lassen Sie einen Teilnehmer oder den Gruppenleiter die Sitzung mit einem Dank an die feinstoffliche Welt beenden.

Tauschen Sie anschließend Ihre Erfahrungen aus und finden Sie heraus, ob es gemeinsame Erlebnisse gab.

***

Jede Gruppe von Gleichgesinnten, die einen medialen Zirkel gründen möchten, kann diese Übung anwenden. Erwarten Sie anfangs nicht zu viel; es braucht Zeit, als Gruppe Energie aufzubauen, so dass die geistige Welt mit Ihnen zusammenarbeiten kann. Erfreuen Sie sich einfach an der Erfahrung, diesen Raum miteinander zu teilen – das zählt anfangs am meisten. Genießen Sie es, Zeit an einem ruhigen, friedlichen Ort mit Freunden zu verbringen, sich zu entspannen und eine Bindung aufzubauen. Wenn Sie genügend üben und sich engagieren, wird die spirituelle mediale Energie mit der Zeit immer stärker werden.

Jim und ich waren beide bereit, Geduld mit Steven zu haben. Doch selbst in den anfänglichen Sessions fühlten wir uns schon wohl und spürten, wie sich die Energie aufbaute. Irgendwie fühlte es sich anders an als Sitzungen in der Vergangenheit, aber es war noch zu früh, um zu wissen, welche Richtung dieser Zirkel nahm.

Unser Schüler schien sich jedoch sehr schnell weiterzuentwickeln. Es war, als würden wir ihm beim Erwachsenwerden zusehen. Nach nur sechs Monaten wöchentlicher Sessions hatte er die Gründe, warum die feinstoffliche Welt mit uns arbeiten und uns so vieles lehren will, schon besser begriffen – sein Verständnis der Dinge veränderte sich und er blühte langsam auf:

Auch schon bevor ich Gordon kennenlernte, wollte ich an seinem Zirkel teilnehmen. Aber bei meinen ersten Versuchen verstand ich nicht wirklich, was passiert, obwohl er mir schon so vieles durch Meditation und abendliche Gespräche über die feinstoffliche Welt und alles Mögliche beigebracht hatte.

Ich konnte zwar deutlich spüren, dass mein Geist ruhig und klar wurde, und die Gegenwart meines Geistführers fühlte sich stärker an als zuvor, doch ich hatte immer das Gefühl, etwas empfangen oder anders machen zu müssen. So sehr ich mich auch um einen stillen und klaren Geist bemühte, konnte ich doch nicht umhin, kleine gedankliche Abstecher zu Ereignissen in der Vergangenheit zu machen. Zuerst verstand ich nicht, warum ich das tat, doch am Ende einer jeden Session sprachen wir über das, was passiert war und was wir gefühlt oder erlebt hatten, und es fühlte sich richtig an, Jim und Gordon von den früheren Erlebnissen zu erzählen, die mir wieder gekommen waren. Sie hörten zu, und statt mir Antworten zu liefern, baten sie mich, ihnen die Antworten zu geben.

Wenn ich meine Erklärung für das, was meiner Meinung nach ablief, gegeben hatte, sagte Gordon bloß „Gut“, wenn ich richtig lag. Wenn er das Gefühl hatte, dass ich etwas übersah, schwieg er und warf mir nur einen Blick zu, der mir verriet, dass ich mich nicht genügend anstrengte.

Es mag zwar etwas egoistisch klingen, aber heute weiß ich, warum mir das passierte und nicht anderen. Wie ich glaube, gehört es zur anfänglichen Entwicklung dazu, das zu verstehen. Heute weiß ich, dass mir in den ersten Zirkelsitzungen emotionale Dinge gezeigt wurden, die ich mir erst näher ansehen und innerlich verarbeiten musste, bevor ich die nächste Ebene erreichen konnte. Es war nur logisch, da ich meinen Geistführer immer wieder darum bat, mir zu zeigen, wie ich mich weiterentwickeln könnte – aber wie sollte das funktionieren? Es gab so vieles in meinem Kopf, das ich erst noch ausräumen musste. Wie mir gesagt wurde, war ich selbst dafür verantwortlich.

Wieder einmal musste ich Geduld lernen. Und mir war nicht klar, dass wir selbst auf dieser Stufe in Wirklichkeit erst am Anfang standen.

An diesem Punkt hatte ich nicht vor, aus meinem Schüler ein Medium zu machen – das schafften nur er und sein Geistführer –, sondern ich konnte ihn nur vorbereiten, damit die feinstoffliche Welt ihn anleiten konnte. Alles, was ich bis dahin getan hatte, war, einen Menschen mit Potenzial auf eine gewisse Stufe zu bringen, damit der Prozess richtig beginnen konnte. Auch wenn Sie die geistige Welt bewusst wahrnehmen, müssen Sie sich trotzdem als Vermittler – oder Channel – vorbereiten, damit sie durch Sie arbeiten kann. Zu diesem Prozess gehört es, sich selbst zu begegnen und sich den eigenen Zweifeln und Ängsten zu stellen. Das war der Punkt, an dem Steven sich nun befand. Die Schnelligkeit, mit der er weiterkam, gab mir jedoch Hoffnung.

Nicht nur mein Schüler profitierte von unseren Sonntagstreffen, sondern auch ich: Ich spürte die erneuerte Verbindung zu meinen Freunden in der feinstofflichen Welt. Obwohl ich oft genug als Medium Mitteilungen an andere weitergebe, ist das Erleben der feinstofflichen Welt im medialen Zirkel viel beeindruckender und lohnenswerter, wenn man dranbleibt und sich genügend Zeit nimmt.

Und zweitens waren Jim und ich wieder in einem medialen Zirkel. Den hatten wir beide schmerzhaft vermisst – schließlich hatten wir für den Großteil unseres Erwachsenenlebens zusammen in der Gruppe meditiert. Zwei Jahre ohne das mediale Klassenzimmer waren genug. Es fühlte sich gut an, wieder dabei zu sein – und was noch mehr war: Irgendetwas wuchs in mir, das sich schon bald in den Gruppensessions zeigen würde. Dessen war ich mir sicher.

3

Heilung

Heilung bedeutet Besserung und die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts. „Und wie schaffen wir das?“, fragst du. Mitgefühl ist die Antwort. Wenn ich das Wort nur ausspreche, fühle ich mich schon besser.

 

Master Chi

E in Jahr nach Beginn unseres kleinen Privatzirkels waren wir alle überglücklich, dabei zu sein. Es war, als wären wir auf eine Macht eingestimmt, die einem Sicherheit und Schutz vor den Alltagsproblemen gab, mit denen sich jeder im Leben herumschlagen muss. Wir waren von einem erstaunlich wohligen Gefühl umgeben, das Heilung, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit brachte.

Auch wenn wir in unserer kleinen Gruppe nur zu dritt waren, entstand eine starke Kraft unter uns, da wir nie versuchten, etwas von der sich aufbauenden Energie abzuzwacken, sondern nur dazu beisteuern und ein Teil von ihr sein wollten.

Viele mediale Zirkel starten mit Gedanken wie „Wie können wir davon profitieren?“ oder „Was bringt mir das?“ oder – noch schlimmer – „Wie lange dauert es, bevor wir irgendein Phänomen erleben werden?“ Solche Überlegungen hegten wir nicht. Es reichte uns, einfach nur in der Stille zu sitzen und die Gegenwart unserer Geistführer in unserem inneren Raum zu fühlen. Jim und ich kannten es schon, und der Neue war bestens darauf vorbereitet worden.

Sitzt man in einer solchen spirituellen Energie, entwickelt man sich automatisch weiter. Steven wurde vieles bewusst, das er angehen und überwinden musste. Nun hatte er das Gefühl, mit einer höheren Macht verbunden zu sein, die ihm das Selbstvertrauen gab, das er dafür brauchte. Viel Heilung fand statt, und nicht nur bei unserem Schüler – auch Jim und ich spürten die Heilung von Gefühlen, die tief in unserer Seele schlummerten.

Ich glaube, wir alle akzeptierten die Tatsache, dass es in unserem Zirkel zu diesem Zeitpunkt nur um Heilung ging. Selbst wenn wir das Gefühl hatten, dass die feinstoffliche Welt uns etwas lehren wollte, ging es auch da immer um Heilung.

Dieses scheint bei der medialen Entwicklung ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Der Schlüssel zur Entwicklung ist Heilung, die auch ein hervorragendes Mittel für ein Medium ist. Jemandem als Medium eine Botschaft zu überbringen ist das Eine – doch wenn sie weder Mitgefühl noch Tiefe enthält und nicht heilend wirkt, besteht sie nur aus leeren Worten.

In meinem ersten medialen Zirkel ließ Mrs. Primrose mich anfangs nur dasitzen und alles vergessen, was ich über das Medium in mir zu wissen glaubte. Und erst drei Jahre später, als sie sicher war, dass ich die feinstoffliche Welt um mich herum wirklich fühlen konnte und mein Bedürfnis, ungeduldig weiterzukommen und andere zu beeindrucken, verschwunden war, ließ sie mich den nächsten Schritt machen: das Heilen.

Anfangs war ich verwirrt. Ich hielt es für besser, an meiner Medialität zu arbeiten. Es fühlte sich natürlicher an, anderen Leuten Botschaften zu überbringen, und obwohl ich keine echte abgeschlossene Ausbildung zum Medium hatte, ging meine Entwicklung meiner Meinung nach in diese Richtung. Doch meine Lehrmeisterin wusste es besser, und so fügte ich mich ihrem Willen und arbeitete donnerstagabends mit einem ausgebildeten Heiler, der mir die Kunst des spirituellen Heilens beibrachte.

Es war genau das Richtige für mich, denn die Eigenschaft des Heilens sagte mir auf Anhieb zu. Und das Erste, was ich in der Heilgruppe lernte, war, Verbindung zu meinem Geistführer aufzunehmen.

Der Geistführer

Ich war daran gewöhnt, dass sich Chi mir im Zirkel zeigen würde, und hätte nie gedacht, es könnte ein anderer sein, der mit mir zusammen an Heilung arbeitete. Doch kurz nachdem ich Chi kennengelernt hatte, wurde ich mir auch noch eines Tibeters bewusst. Seine Präsenz wurde deutlicher, als Mrs. Primrose mich aufforderte, Heilung zu üben. Offensichtlich wusste sie, dass er mein Geistführer war, der nur darauf wartete, sich mir zeigen zu können.

Es ist nicht schwer zu lernen, die Veränderungen der Geistwesen wahrzunehmen, die mit einem zusammenarbeiten. Kennt man die Visitenkarte seines Geistführers und weiß man, wie sie sich bei seinem Eintreffen anfühlt, lässt sich eine Veränderung einer anderen Essenz leicht erkennen, die neue Sinneswahrnehmungen und eine völlig andere Visitenkarte mitbringt.

Ich bin schon vielen Leuten begegnet, die behaupten, Dutzende von Geistführern aus allen möglichen Ebenen der Existenz zu haben. Das kann ja sein, aber ich sehe keinen Sinn darin. Wenn wir einen Geistführer kennen und uns an seine Zeichen gewöhnt haben, bewahrt uns das vor Verwirrung. Kennen wir seine Zeichen, sind wir bereit, unser Bewusstsein zu erweitern, um noch einen zweiten spirituellen Lehrer zu akzeptieren, der unsere Energie mit einer weiteren Fähigkeit wie dem Heilen bereichern will. Das ist auch weniger verwirrend als eine Vielzahl an Geistführern.

Es gibt auch Menschen, die keinen zweiten Geistführer oder eine andere Essenz beim Heilen fühlen, und auch das ist in Ordnung. Mir scheint, als hätte mir die geistige Welt einen Geistführer und einen Geistheiler zur Seite gestellt, damit ich zu unterscheiden lernte zwischen der Vermittlung von Botschaften oder Weisheiten und der Heilessenz beim Händeauflegen. Wenn ich den heilenden Geistführer spüre, zeigt er mir, dass mein Klient Heilung statt einer Mitteilung braucht. Das ist das Zeichen für mich.

Es muss einen Grund geben, warum Geistwesen zu uns kommen. Deswegen ergibt es Sinn, dass sie uns beibringen, sie langsam zu erfühlen lernen und zu verstehen, wer sie sind und warum sie da sind. Das kann jedoch nur dann geschehen, wenn wir ihnen zeigen, dass wir für den nächsten Schritt bereit sind.

Hier ist eine Übung für Schüler, die ihren Geistführer kennen und die ihre aufgebaute spirituelle Energie zwecks Heilung anderer einsetzen möchten. Diese Übung macht ihnen den nächsten Schritt leichter:

Übung 5: Dem eigenen Geistheiler begegnen

Setzen Sie sich wie immer hin, entspannen Sie sich und atmen Sie tief ein.

Begeben Sie sich in die Stille und bauen Sie die Kraft auf.

Sitzen Sie in Ihrer Kraft und nehmen Sie bewusst wahr, wie Sie sich in diesem erhöhten Zustand des Selbst fühlen.

Bitten Sie Ihren Geistführer, in Ihren inneren Raum zu kommen, wenn Sie spüren, dass sich Ihr Bewusstsein genügend erweitert hat.

Nehmen Sie die Visitenkarte wahr, die Ihnen mittlerweile vertraut ist, und sagen Sie: „Willkommen, mein Freund.“

Bleiben Sie eine Weile in Gegenwart Ihres Geistführers sitzen und lassen Sie dabei Ihre Energien miteinander verschmelzen.

Genießen Sie es, Zeit in diesem spirituellen Energiefeld zu verbringen.

Bitten Sie nun Ihren Geistführer, sich aus Ihrem Raum zu entfernen, und achten Sie darauf, wie Sie sich in Abwesenheit seiner Energie fühlen.

Bitten Sie ihn dann wieder in Ihre Energie herein und fühlen Sie erneut das Einssein mit ihm.

Fragen Sie ihn jetzt, ob Sie einen Geistheiler haben und so weit sind, ihn kennenzulernen.

Versuchen Sie zu spüren, ob es eine Antwort auf Ihre Frage gibt. Fühlen Sie die Reaktion mit Ihren erhöhten Sinnen.

Fragen Sie ihn, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Antwort positiv ist, ob Sie Ihrem Geistheiler begegnen können. Fragen Sie ihn, ob Sie seine Visitenkarte fühlen dürfen oder ein Zeichen dafür, dass er mit Ihnen verbunden ist, erhalten können.

Nehmen Sie jegliche Veränderungen, die sich einstellen, wenn Ihr Geistheiler Ihren Raum betritt, bewusst wahr.

Nehmen Sie sich wie bei der Begegnung mit Ihrem Geistführer Zeit, um die Präsenz Ihres Geistheilers zu spüren und sich in seiner Energie wohlzufühlen.

Bitten Sie, wenn sich der Augenblick richtig anfühlt, Ihren Geistheiler, sich wieder aus Ihrem Raum zu entfernen, und danken Sie ihm dafür, dass er es Ihnen ermöglicht hat, sich in seiner Nähe aufzuhalten.

Danken Sie Ihrem Geistführer und bitten Sie ihn, sich wieder zu entfernen. Danken Sie ihm auch dafür.

Entspannen Sie sich und atmen Sie tief ein, um die Lunge mit Sauerstoff zu füllen.

Atmen Sie weiterhin tief ein und kommen Sie mit jedem tiefen Atemzug ein Stück mehr ins Hier und Jetzt zurück. Konzentrieren Sie sich immer mehr auf den Raum, in dem Sie sitzen, und öffnen Sie die Augen, wenn Sie dazu bereit sind.

***

Wie ich war Steven anfangs etwas verwirrt, als ihm aufgetragen wurde, seinen Geistheiler darum zu bitten, zu ihm zu kommen und sich vorzustellen. Wie ich hatte er sich gerade erst an den ihm schon vertrauten Geistführer gewöhnt und sollte nun einen anderen kennenlernen.

Seine erste Begegnung mit seinem Geistheiler fand in unserem medialen Zirkel statt. Einer der Gründe, warum wir ihn als Heiler ausbilden wollten, war, dass ich am Ende unserer Sessions vom anderen Ende des Raumes häufig seinen Geistheiler sehen konnte, der sein Gesicht veränderte. Sein Geistheiler war ein junger Mandarin mit dunklem Schnurrbart, hohen Wangenknochen und durchdringenden dunkelbraunen Augen. Die Verwandlung war ziemlich dramatisch, vor allem, weil Steven strahlend blaue Augen hat. Es ist für mich immer wieder faszinierend, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und sehe, wie ein Geistwesen sein Gesicht verändert. Ich höre zwar, wie jemand zu mir spricht, aber gleichzeitig sehe ich das Gesicht eines anderen – wie bizarr!

Doch für mich ist das immer ein Zeichen, dass sich bei meinen Schülern etwas ändert. Und nun zeigte sich Stevens Geistheiler mir gegenüber, damit ich Steven zur Heilarbeit anleiten konnte.

Heilungen durchführen

Ich selbst hatte fast zwei Jahre lang an der Heilgruppe teilgenommen, bevor ich in meiner Entwicklung so weit fortgeschritten war, dass ich medial arbeiten konnte. Schon bald durfte ich mit einer ausgebildeten Heilerin mehrere Patienten behandeln. Zuerst wählte die Heilerin jemanden aus, der Heilung brauchte, und ließ ihn Platz nehmen. Dann legte sie ihm die Hände auf die Schultern. Ich wurde angeleitet, mich vor den Teilnehmer zu stellen und meinen Geistheiler zu bitten, herbeizukommen und seine Energie beizusteuern. Das machten Jim und ich dann auch mit unserem Schüler.

Jim heilte schon seit über zwanzig Jahren medial und eignete sich am besten dafür, Steven durch einige einfache Grundübungen der Heilarbeit hindurchzuführen. Als wir uns kennenlernten, beherrschte er die Heilkunst schon, die er in einer charismatischen Gruppe einer katholischen Kirchengemeinde gelernt hatte. Der Gemeindepfarrer war ganz unorthodox gewesen und hatte mit anderen Menschen, die wie er an die Heilkräfte des Heiligen Geistes glaubten, die Gruppe gegründet.

Jim war ein Naturtalent; er war von Natur aus mitfühlend und wollte rasch mehr über das Thema und andere, die die Heilkunst anwenden, erfahren. Das war einer der Gründe, warum er ein Mitglied von Mrs. Primroses Gemeinde wurde: um zu lernen, wie Heilung angewendet und gelehrt wird.

Mrs. Primrose und Jim bauten schnell eine freundschaftliche Beziehung auf, und sie freute sich, dass er bleiben und mehr über die Heilarbeit in ihrer Kirchengemeinde erfahren wollte. Auch spürte sie instinktiv, dass er ein geborener Heiler war und dass die (Heil-)Energie durch ihn fließen würde, um anderen zu helfen – egal ob vom Heiligen Geist oder seinem eigenen Geistheiler.

Jim und ich begannen, in unserem privaten Zirkel Heilsitzungen abzuhalten. Auch wollten wir anderen vermitteln, was geschieht, wenn jemand Heilenergie channelt. Was geschieht beispielsweise, wenn ein Heiler seine eigene Heilenergie abgibt? Hat das eine andere Wirkung auf den Klienten oder auch den Heiler? Oder kommt die Heilenergie immer von einer höheren Quelle als dem; der channelt? Wir hatten Übungen, mit denen sich unsere Geistführer testen ließen und die uns während der Sessions Antworten lieferten. Wir lernten, dass die feinstoffliche Welt manchmal jemanden nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt heilen will. In diesen Fällen nahm der Heiler es auf sich, seine eigenen positiven Wünsche als separate Kraft zu channeln. Dadurch konnte zwar dem Patienten geholfen werden, doch nach der Session war der Heiler häufig erschöpft, was nicht der Fall war, wenn die Heilenergie von einer höheren Quelle kam.

Eine unserer deutlichsten Erkenntnisse damals war, dass wir dem Klienten immer die Hand auflegten, wenn sein Problem körperlicher Natur war. Hatte er jedoch ein psychisches oder emotionales Problem, dann stellten wir fest, dass unsere Hände zur Aura des Klienten gelenkt wurden.

 

Darüber hinaus leitete Jim mehrere Jahre lang eine Heilklinik der spiritistischen Kirchengemeinde von Glasgow, in der angehende Heiler an den Gemeindemitgliedern üben konnten. Jim gab ihnen gute Hilfestellung beim Heilen, der Arbeit mit ihren Geistheilern und ihrer Einfühlsamkeit gegenüber den Bedürfnissen des Patienten. Da er einen Großteil seines Lebens als Krankenpfleger in Kliniken gearbeitet hatte und auch als Behindertenbetreuer, war er sicherlich genau die richtige Person, die der feinstofflichen Welt als Heiler dienen konnte. Aus diesem Grund wusste ich, er würde sich perfekt eignen, mit Steven am nächsten Schritt seiner Entwicklung zu arbeiten.

Anfangs ließ Jim Steven nur an ihm selbst Heilung üben. Dann wies er ihn an, an mir zu arbeiten, wenn ich da war. Zu diesem Zeitpunkt sollte er nur lernen, wie man die Heilung beginnt und abschließt, in welchem Winkel man zu dem Patienten steht und Ähnliches.

Jim gab Steven Übungen auf, mit denen er sich auf Patienten einstimmen und aktuelle Beschwerden oder Narben aus früheren Krankheiten erfühlen konnte. Wir wollten herausfinden, ob er die Art von Instinkt hatte, mit der er die Schmerzen oder Beschwerden eines anderen fühlen könnte, und ob er noch andere hilfreiche Fähigkeiten besaß, wie zum Beispiel den erkrankten Körperteil zu sehen.

Alles an diesen Übungen nützte unserem Schüler, denn sie machten ihn offen dafür, mehr über Heilung und Mitgefühl zu lernen. Das war für seine gesamte Entwicklung wichtig.

Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement Steven seine Heilarbeit anging und welche Verbundenheit er zu Jim aufbaute. Auch außerhalb der Trainingssessions trafen sie sich manchmal, wenn ich gerade im Ausland tätig war, und sprachen über ihr Leben. Es tat Steven sehr gut, Vertrauen zu anderen fassen zu können und über sein Leben und seine Pläne, Heiler oder Medium zu werden, zu sprechen. Allmählich wurde er offener und begann, eigene schmerzhafte Ereignisse und Erinnerungen zu heilen.

Jim zeigte Steven eine einfache Übung, die er allein durchführen konnte und mit der er sich einmal in der Woche selbst heilen konnte. Von Mrs. Primrose hatten wir beide gelernt, dass man erst sich selbst heilen sollte, wenn man andere heilen möchte. Es ist wichtig, den eigenen Schmerzlevel in diesem Leben zu erkennen. Ich habe oft den Eindruck, dass wir andere nur so tief heilen können, wie wir selbst geheilt sind, und dass es leichter ist, den Schmerz anderer zu fühlen, wenn wir selbst Schmerzhaftes erlebt haben.

Daher wies Jim Steven an, in der Stille zu meditieren und seinen Geistheiler einzuladen, ihm dabei zu helfen, Aspekte seiner Vergangenheit zu finden, die verstanden und geheilt werden mussten. So bat er ihn beispielsweise, ihm sein drängendstes – körperliches oder seelisches – Problem zu zeigen. Mit der Hilfe seines Führers identifizierte er es dann und begann, es zu heilen. Wenn wir in der Stille meditieren, können wir den Geist auf eine höhere Perspektive anheben und aus diesem Blickwinkel Lösungen erkennen, die im Alltag, in dem uns der Kopf von allem Möglichen schwirrt, oft nicht deutlich werden.

Jim ist ein hervorragender Heiler, der schon Hunderte von Heilsessions durchgeführt hat, doch die Arbeit als Stevens Lehrmeister machte ihm besonderen Spaß. Es inspirierte ihn zu sehen, wie begeistert und motiviert sein Schüler war.

Zwar sah Jim, dass Steven wie ich ein geborener Heiler war, doch seine Fähigkeit, während der Übung zu sehen und zu fühlen, bedeutete, dass er auch als Medium arbeiten könnte, wenn er wollte. Das Wichtigste an ihren Sessions war jedoch, dass Stevens Selbstvertrauen und Bewusstsein stärker wurde. Die Bilder, die ihm in den Sinn kamen, verwirrten ihn nicht länger. Er hatte nun den festen Willen zu heilen und ein viel stärker entwickeltes Mitgefühl. Deshalb brachte er etwas ganz anderes in seine Entwicklung mit ein.

Wir fingen an, Leute, die um Heilung baten, zu uns nach Hause einzuladen und Steven zusammen mit Jim an ihnen arbeiten zu lassen. Es war interessant zu sehen, wie sie auf die Energie reagierten, die ihnen der Heiler und sein Schüler zuströmen ließen.

Jeder von uns, der der feinstofflichen Welt dient, ist ein Instrument für das Channeling von Energie aus den höheren, subtileren feinstofflichen Bereichen in unsere physikalische Welt. Unabhängig davon, ob es sich um eine Botschaft eines Verstorbenen oder eine Form von Heilung handelt, muss die Rolle der Person, die sie übermittelt, so klar wie nur möglich sein, damit alles, was durchkommt, so rein wie möglich ist. Das ist eine der Lehren meines Geistführers, und immer, wenn ich der feinstofflichen Welt auf irgendeine Weise diene, versuche ich, ein so reines Channel wie nur möglich zu sein. Wenn meine Gedanken im Weg sind oder ich über das, was ich tue, nachdenke, blockiert das die Botschaft oder den Heilungsprozess.

Aus diesem Grund bringe ich anderen das bei, was ich von großen Lehrmeistern auf der Erde und der feinstofflichen Welt gelernt habe, damit unser Geistheiler uns möglichst nahe kommen und unseren inneren Raum ausfüllen kann. Mittlerweile hatte Steven schon mehr Vertrauen in seine Heilarbeit und war eindeutig an dem Punkt angelangt, an dem sein Geistheiler seinen Schatten über Steven legen und seine Hände lenken würde:

Im Entwicklungszirkel mit Jim und Gordon hatte ich oft das Gefühl, als würden meine Hände bewegt werden, doch ich leistete immer Widerstand und ließ sie auf meinem Schoß liegen. Als die Verbindung zu meinem Geistheiler stärker wurde, wurde es jedoch immer schwerer, der Wahrnehmung nicht nachzugeben.

Es fühlte sich so an, als würde sich viel Energie um meine Hände herum aufbauen. Diese Energie wirkte wie ein Magnet, der so stark an meinen Händen zog, dass ich dem Sog schließlich nachgeben musste und zuließ, dass sie in die Höhe gezogen wurden. Das Gefühl war unglaublich, weil ich die Richtung, in die diese magnetische Energie meine Hände lenkte, nicht kontrollieren konnte.

Es war, als wären meine Arme leichter geworden und als würden alle Knochen und Sehnen von einem anderen Geist geführt. Das überwältigte mich, weil ich schon mehrere Jahre mit geschlossenen Augen in dem Zirkel gesessen und darauf gewartet hatte, dass endlich etwas geschah – und dann das!

Schon bald darauf erlebte ich noch etwas Besseres, nämlich als die feinstoffliche Energie mich hochzog, so dass ich mit geschlossenen Augen mitten im Kreis stand. Eigentlich wollte ich es nicht glauben, aber es war schwer, daran zu zweifeln, als ich, ohne es zu wollen, die Hand ausstreckte und spürte, wie meine Fingerspitze eine andere Hand berührte.

Dieselbe Kraft bewirkte, dass ich die Augen nicht aufmachen konnte. Ich konnte also nicht sehen, was gerade geschah, doch mein Finger bewegte sich, als würde er dem Finger der anderen Person folgen. Das Ganze ging so schnell, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte. Es war ein sehr seltsames Gefühl – meine Hand wurde von meinem Geistführer gelenkt, der eine erstaunliche Koordination bewies, ohne durch meine Augen sehen zu können.

Mit der Zeit habe ich begriffen, dass ich dadurch lernen sollte, der feinstofflichen Welt zu vertrauen. Wenn ich jetzt mit meinem Geistführer zusammenarbeite, lasse ich meine Hand von ihm führen, weil ich darauf vertraue, dass er die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten viel besser kennt als ich. Die Ereignisse im Zirkel waren das Mittel meines Geistführers, mit dem er mich darauf vorbereitete, zuzulassen, dass die feinstoffliche Welt meinen Körper nutzt. Wie ich heute weiß, ging es um Vertrauen.

Wenn man als Heiler arbeitet oder auch nur unter der Anleitung eines ausgebildeten Heilers übt, muss man der geistigen Welt vertrauen, mit der man sich in früheren Übungen zu verbinden gelernt hat. Jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem man lernen muss, Intuition und Instinkt noch mehr einzusetzen.

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