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Lavinia

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Lionel fiel aus einem Erstaunen in das andere. Wie ein Angeklagter, der sich mit Widerstreben auf das Armesünderbänkchen setzt, war er gekommen, und nun behandelte man ihn wie einen Richter, dessen Barmherzigkeit man in Demuth anruft. Lionel besaß von Natur ein gutes Herz, nur der Hauch der weltlichen Eitelkeit hatte es in der Blüte geknickt, und Lavinia's Edelmuth rührte ihn um so tiefer, da er nicht darauf vorbereitet war. Bezwungen von der Schönheit des Charakters, der sich ihm enthüllte, neigte er das Haupt und beugte die Knie.

»Madame, ich hatte Sie nie verstanden,« sagte er mit bebender Stimme, »ich kannte Ihren Werth nicht, ich war Ihrer unwürdig und schäme mich dessen.«

»›Sagen Sie das nicht, Lionel,‹« erwiderte sie und reichte ihm die Hand, um ihn aufzuheben. »›Als Sie mich kannten, war ich nicht, was ich heute bin. Wenn die Vergangenheit zurückgerufen werden könnte, wenn ich heute die Huldigungen eines Mannes empfinge, der eine Stellung in der Welt bekleidet wie Sie‹« – – –

– Heuchlerin! dachte Lionel. Der Graf von Morangy, der eleganteste unter den Herrn von Stande, betet sie an. –

»›Wenn ich,‹« fuhr sie ohne Anmaßung fort, »›über das äußere, öffentliche Leben eines geliebten Mannes zu entscheiden hätte, so würde ich vielleicht sein Glück, anstatt es zu vernichten zu suchen, zu mehren verstehen.‹«

– Soll das ein Antrag sein? – fragte sich Lionel verblüfft.

Und in seiner Verwirrung preßte er Lavinia's Hand feurig an seine Lippen. Gleichzeitig warf er einen Blick auf diese Hand, die merkwürdig weiß und zierlich war. Denn die Hände jüngerer Damen sind oft roth und geschwollen, erst später werden sie weiß, verlängern sich und nehmen zierlichere Proportionen an.

Je länger er sie betrachtete und ihr zuhörte, desto mehr erstaunte er, Vorzüge an ihr zu entdecken, die sie erst neu erworben hatte. Unter anderm sprach sie jetzt das Englische mit größter Reinheit und ohne den fremden Accent und die incorrecten Ausdrücke, über die Lionel vormals unbarmherzig gespottet hatte, und das verlieh ihrer Redeweise und ihrer Aussprache eine feine, anmuthende Eigenthümlichkeit. Vielleicht hatte sich das Starre und etwas Unbändige ihres Charakters nur tiefer in das Innere ihrer Seele zurückgezogen, aber ihr Aeußeres verrieth nichts davon. Weniger heftig, weniger absonderlich, vielleicht weniger romantisch, als sie je gewesen, war sie jetzt in Lionel's Augen bei weitem verführerischer: sie war mehr seinen Ideen und der Welt gemäß.

Was soll ich weiter sagen? Nach einer einstündigen Unterhaltung hatte Lionel die zehn Jahre vergessen, die ihn von Lavinia schieden, oder vielmehr: er hatte sein ganzes Leben vergessen. Er glaubte sich bei einer neuen Frau, die er zum ersten Mal liebe, denn die Vergangenheit rief ihm Lavinia als trübsinnig, eifersüchtig, anspruchsvoll in's Gedächtniß, vor allem aber zeigte sie Lionel in seinen eigenen Augen als schuldig. Doch Lavinia begriff, was die Erinnerung Peinliches für ihn haben mußte, und war zartfühlend genug, nur mit Vorsicht daran zu rühren.

Sie schilderten sich gegenseitig das Leben, das sie seit ihrer Trennung geführt hatten. Mit der Unparteilichkeit einer Schwester befragte ihn Lavinia über seine neue Liebe. Sie rühmte Miß Ellis' Schönheit und unterrichtete sich mit Interesse und Wohlwollen über ihren Charakter und die Vortheile, die eine solche Heirath ihrem alten Freunde bringen mußte. Sie ihrerseits erzählte in häufig abschweifender, aber anziehender und feiner Weise von ihren Reisen, ihren Freunden, ihrer Heirath mit einem alten Lord, ihrer Wittwenschaft und dem Gebrauche, den sie nun von ihrem Vermögen und ihrer Freiheit machte. Es lag wol ein wenig Ironie in allem, was sie sagte: indem sie sich ganz der Gewalt der Vernunft unterwarf, empfand sie doch ein wenig Groll gegen diese heroische Macht und verrieth ihn unter der Form des Scherzes. Doch Zartgefühl und Nachsicht thronten herrlich in dieser frühzeitig geknickten Seele und gaben ihr das Gepräge einer Erhabenheit, die sie weit über alle andern erhob.

Mehr als eine Stunde war verflossen. Lionel zählte die Minuten nicht, er überließ sich den neuen Eindrücken mit jenem jähen, unstäten Feuer, das die letzte Kraft abgenutzter Herzen bildet. Durch alle erdenklichen Andeutungen suchte er das Gespräch zu beleben und Lavinia zu bewegen, ihm den wahren Zustand ihres Herzens zu enthüllen. Aber seine Anstrengungen waren vergeblich, die Frau war behender und geschickter als er. So oft er auch eine Fiber ihres Gemüths erfaßt zu haben glaubte, es blieb ihm nicht mehr in der Hand als ein Härchen. Sobald er ihr inneres Sein festzuhalten und zu umklammern hoffte, um es zu analysiren, entglitt ihm das Phantom wie ein Hauch und verflüchtigte sich ungreifbar wie die Luft.

Plötzlich wurde stark geklopft. Das Rauschen des Baches, das alles übertönte, hatte die ersten Schläge gegen die Thüre unhörbar gemacht, und man wiederholte sie nun mit Ungeduld. Lady Lavinia fuhr zusammen.

»Das ist Henry, der mich benachrichtigen will,« sagte Sir Lionel. »Doch wenn Sie geruhen, mir noch einige Augenblicke zu schenken, will ich ihm sagen, daß er warten soll. Darf ich auf diese Gunst rechnen, Madame?«

Lionel bereitete sich vor, hartnäckig auf seiner Bitte zu bestehen, als Pepa eilig eintrat.

»Der Herr Graf von Morangy will mit aller Gewalt Zutritt haben,« sagte sie auf Portugiesisch zu ihrer Herrin. »Er ist draußen – hört auf nichts« – –

»›Mein Gott, er ist schrecklich eifersüchtig‹« rief Lavinia offenherzig auf Englisch. »›Was soll ich mit Ihnen anfangen, Lionel?‹«

Lionel stand wie vom Blitz getroffen.

»›Lassen Sie ihn eintreten,‹« sagte Lavinia hastig zu der Negerin. »›Und Sie,‹« wandte sie sich an Lionel, »›Sie treten auf den Balcon. Das Wetter ist prächtig, Sie können sich wol fünf Minuten gedulden, um mir einen Dienst zu erweisen.‹«

Und hastig drängte sie ihn auf den Balcon. Dann ließ sie den wollenen Vorhang zufallen und wandte sich dem eintretenden Grafen zu.

»›Was bedeutet der Lärm, den Sie machen?‹« redete sie ihn ungezwungen an. »›Das ist ja ein wahrer Einbruch.‹«

»O, verzeihen Sie mir, Madame!« rief der Graf von Morangy. »Fußfällig flehe ich um Gnade. Da ich Sie plötzlich mit Pepa den Ball verlassen sah, glaubte ich, Sie wären erkrankt. Ich war so erschreckt – Sie sind in den letzten Tagen unpäßlich gewesen. Gott! verzeihen Sie mir, Lavinia, ich bin toll, närrisch – aber ich liebe Sie so sehr, daß ich nicht mehr weiß, was ich thue!« – –

Während der Graf sprach, überließ sich Lionel, nachdem er sich kaum von seiner Ueberraschung erholt, einem heftigen Wuthanfall.

– Unverschämtes Weib! dachte er. Sie wagt gar, mich zu bitten, ihrem tête-à-tête mit ihrem Geliebten beizuwohnen. Ha! wenn das eine vorbedachte Rache, eine absichtliche Beleidigung ist, mag man sich vor mir hüten! Doch welche Thorheit! Aerger zeigen, hieße ihr einen Triumph bereiten – – Frisch auf! sehen wir uns die Liebesscene mit der Kaltblütigkeit eines wahren Philosophen an. –

Er neigte sich zu der Fensteröffnung und wagte die Ritze zwischen den beiden Hälften des Vorhanges mit dem Knopfe seiner Reitpeitsche zu erweitern. So konnte er sehen und hören.

Der Graf von Morangy war einer der schönsten Männer Frankreichs, blond, stattlich, mit einem mehr schönen als ausdrucksvollem Gesicht, vortrefflich frisirt, ein Stutzer vom Kopf bis zu den Füßen. Seine Stimme klang sanft und weich; er schnarrte etwas beim Sprechen. Sein Auge war groß, aber glanzlos, der Mund fein und spöttisch, die Hände weiß wie die einer Frau und der Fuß mit tadelloser Vollendung bestiefelt. In Lionels Augen war er der furchtbarste Rival, den man überhaupt haben konnte, ein Gegner, seiner würdig vom Scheitel bis zur Zehe.

Der Graf sprach französisch, und Lavinia antwortete ihm in dieser Sprache, die sie ebenso gut wie die englische beherrschte. Ein weiteres Talent Lavinia's! – Mit merkwürdigem Wohlgefallen lauschte sie den Schmeichelworten des schönen, aristokratischen Stutzers. Der Graf wagte zwei oder drei leidenschaftliche Phrasen, die Lionel gegen die Regeln des guten Geschmacks und der dramatischen Convenienz zu verstoßen schienen. Lavinia zürnte darüber nicht, in ihrem Lächeln war kaum etwas Spott zu bemerken. Sie drängte den Grafen, zuerst zum Balle zurückzukehren, indem sie ihm sagte, es würde nicht schicklich sein, wenn sie mit ihm zusammen einträte. Er jedoch beharrte hartnäckig bei seiner Absicht, sie bis an die Thür zu führen, und schwor, er würde erst eine Viertelstunde nach ihr eintreten. Während des Gesprächs ergriff er die Hände Lady Blake's, die sie ihm mit nachlässiger, aufmunternder Gedankenlosigkeit überließ.

Sir Lionel riß die Geduld.

– Ich bin ein rechter Narr, sagte er am Ende, daß ich geduldig dieser Mystification zuschaue, wenn ich mich entfernen kann – – –

Er trat an den Rand des Balcons. Aber der Balcon war verschlossen, und unterhalb desselben zeigte sich ein Felsgesims, das nicht gerade einem Fußsteig ähnlich sah. Nichtsdestoweniger wagte Lionel muthig die Balustrade zu übersteigen und auf dieser Felsleiste einige Schritte vorwärts zu thun. Doch bald war er gezwungen, anzuhalten – die Leiste verlor sich plötzlich gerade bei dem Cataract, und eine Gemse hätte Bedenken getragen, einen Schritt weiter zu gehen. Im selben Augenblick zeigte der am Himmel aufsteigende Mond Lionel die Tiefe des Schlundes, von dem ihn nur wenige Zoll des Gesteins trennten. Er war genöthigt, die Augen zu schließen, um dem Schwindel, der ihn befiel, zu widerstehen, und mußte mühsam zum Balcon zurückkehren. Als es ihm gelungen war, die Balustrade wieder zu überklettern, und er nun den schmalen Raum zwischen sich und dem Abgrund überblickte, hielt er sich für den glücklichsten der Sterblichen, sollte er auch den erreichten Zufluchtsort um den Triumph seines Rivalen erkaufen. Geduldig mußte er sich also darin ergeben, die sentimentalen Tiraden des Grafen von Morangy anzuhören.

 

»Madame,« sagte dieser, »zu lange verstellen Sie sich gegen mich. Es ist undenkbar, daß Sie nicht wüßten, wie sehr ich Sie liebe, und ich finde es grausam, daß Sie mich behandeln, als gälte es eine jener Launen, die in einem Tage entstehen und vergehen. Meine Liebe zu Ihnen ist ein Gefühl für das ganze Leben, und wenn Sie den Schwur, Ihnen dies Leben zu weihen, annehmen, Madame, so werden Sie sehen, daß auch ein Weltmann alle Achtung vor der Convenienz verlieren und sich der Herrschaft der kalten Vernunft entziehen kann. O, treiben Sie mich nicht zur Verzweiflung oder fürchten Sie die Folgen derselben!«

»›Sie wünschen also, daß ich mich bestimmt erkläre?‹« erwiderte Lavinia. »›Wohlan! ich werde es thun. Kennen Sie meine Geschichte, mein Herr?‹«

»Ja, Madame, ich weiß alles. Ich weiß, daß ein Elender, den ich für den erbärmlichsten unter den Menschen halte, Sie schmählich getäuscht und verlassen hat. Und die Theilnahme, die Ihr Unglück mir einflößt, erhöht meine Liebe. Nur große Seelen sind verdammt, Schlachtopfer der Menschen und der Meinung zu werden.«

»›Nun wohl, mein Herr,‹« fuhr Lavinia fort, »›so erfahren Sie denn, daß ich es verstanden habe, aus dieser harten Lehre meines Schicksals Nutzen zu ziehen, erfahren Sie, daß ich heute gegen mein eigenes Herz und gegen das anderer auf der Hut bin. Ich weiß, daß es nicht immer in der Macht des Mannes steht, seine Schwüre zu halten, und daß er betrügt, sobald er sein Ziel erreicht. Hoffen Sie also nicht, mein Herr, mich zu erweichen. Wenn Sie im Ernst reden, hier meine Antwort: Ich bin unverwundlich! Die wegen ihrer jugendlichen Fehltritte so viel verschriene Frau ist mit einem festern Walle als der Tugend, sie ist mit dem Mißtrauen umpanzert!‹«

»Ach, Sie verstehen mich nicht, Madame,« rief der Graf und warf sich ihr zu Füßen. »Ich sei verflucht, wenn ich je daran dachte, aus Ihrem Unglück die Hoffnung auf ein Opfer herzuleiten, das Ihr Stolz verdammt« – –

»›Sind Sie wirklich überzeugt, nie daran gedacht zu haben?‹« fragte Lavinia mit trübem Lächeln.

»Wohlan denn, ich will offen sein,« sagte Herr von Morangy in solchem Tone der Wahrheit, daß die Art und Weise des großen Herrn ganz darunter verschwand. »Vielleicht hegte ich, ehe ich Sie wirklich kennen lernte, diesen Gedanken, den ich jetzt mit Abscheu zurückweise. Verstellung vor Ihnen, Lavinia, ist unmöglich! Sie unterjochen den Willen, Sie würden die List vereiteln, Sie erzwingen Anbetung. Und ich schwöre, seit ich weiß, wer Sie sind, war meine Liebe Ihrer würdig. Hören Sie mich an, Madame, und lassen Sie mich zu Ihren Füßen dem Urteilsspruch über mein Dasein entgegensehen. Meine ganze Zukunft will ich mit unlöslichen Banden an die Ihre fesseln. Einen, wie ich zu hoffen wage, geachteten Namen und ein glänzendes Vermögen, auf das ich, Sie wissen es, nicht eitel bin, lege ich Ihnen zu Füßen, und zugleich eine Seele, die Sie anbetet, ein Herz, das nur für Sie schlägt.«

»›Sie tragen mir also in allem Ernste eine Heirath an?‹« sagte Lavinia, ohne eine den Grafen kränkende Ueberraschung zu zeigen. »›Gut denn, mein Herr, ich danke Ihnen für dies Zeichen Ihrer Achtung und Zuneigung.‹«

Und sie reichte ihm herzlich die Hand.

»Gott sei gelobt! Sie nimmt es an!« rief der Graf und bedeckte ihre Hand mit Küssen.

»›Noch nicht, mein Herr,‹« sagte Lavinia. »›Ich bitte um Bedenkzeit.‹«

»O! – Doch ich darf hoffen?«

»›Ich weiß nicht – rechnen Sie aber auf meine Dankbarkeit. Nun adieu. Kehren Sie in den Ballsaal zurück, ich verlange es. In einer Minute bin auch ich dort.‹«

Der Graf küßte leidenschaftlich den Saum ihrer Schärpe und ging. Sobald er die Thür hinter sich geschlossen hatte, schob Lionel den Vorhang vollständig auseinander und hielt sich bereit, von Lady Blake die Erlaubniß zum Wiedereintritt zu empfangen. Doch Lady Blake saß auf dem Sopha und wandte dem Fenster den Rücken zu. Lionel sah ihr Gesicht im gegenüberhängenden Spiegel. Sie starrte in brütender, nachdenklicher Stellung auf den Boden. In tiefes Sinnen verloren, hatte sie Lionel vollständig vergessen, und der Aufschrei der Ueberraschung, der ihr entschlüpfte, als dieser mitten ins Zimmer sprang, war das offenbare Eingeständniß ihrer schnöden Vergeßlichkeit.

Lionel war blaß vor Aerger, bezwang sich aber.

»Sie werden einräumen, Madame,« sagte er, »daß ich Ihre neue Liebe respectirt habe. Es bedurfte großer Selbstverläugnung meinerseits, mich – vielleicht absichtlich – beschimpfen zu hören und gelassen in meinem Versteck zu bleiben.«

»›Absichtlich?‹« wiederholte Lavinia und sah ihn mit strenger Miene an. »›Was erkühnen Sie sich, von mir zu denken, mein Herr? Ist das Ihre Vorstellung von mir, so entfernen Sie sich.‹«

»Nein, nein, das sind nicht meine Gedanken,« erwiderte Lionel, indem er ihr näher trat und erregt ihre Hand ergriff. »Beachten Sie nicht, was ich sagte. Ich bin so verwirrt – – Auch rechneten Sie gewiß auf meinen Verstand, als Sie mich einer solchen Scene beiwohnen ließen.«

»›Auf Ihren Verstand, Lionel? Ich verstehe das Wort nicht. Sie wollen sagen, ich habe auf Ihre Gleichgiltigkeit gerechnet?‹«

»Spotten Sie über mich, soviel Sie wollen, seien Sie grausam, treten Sie mich mit Füßen! Sie haben das Recht dazu! – – Aber ich bin sehr unglücklich!« – –

Er war tief bewegt. Lavinia glaubte, er spiele Comödie, oder that, als ob sie es glaubte.

»›Kommen wir damit zu Ende,‹« sagte sie und erhob sich. »›Sie hätten beherzigen sollen, was Sie mich dem Grafen von Morangy erwiedern hörten. Und dennoch verletzt mich die Liebe dieses Mannes nicht. – Leben Sie wohl, Lionel. Scheiden wir für immer, aber ohne Groll. Hier Ihr Portrait und Ihre Briefe – – Auf und lassen Sie meine Hand los, ich muß zum Ball zurück.‹«