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Werner von Siemens

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Da war der Kompagnon Siemens ein ganz anderer Kerl. In einem Brief an seinen Bruder Karl, in dem er diesem von dem Ausscheiden Halskes Mitteilung machte, schrieb er: »Ich will und kann noch nicht zur Ruhe gehen. Ich hasse das faule Rentierleben, will schaffen und suchen, solange ich kann, sehne mich nicht nach persönlichen Annehmlichkeiten und Genüssen des Reichtums. Ich würde körperlich und geistig zugrunde gehen, wenn ich keine nützliche Tätigkeit, an der ich Anregung und dadurch Beruhigung finde, mehr entfalten könnte.«

Halske, der 1890 gestorben ist, hat Werner Siemens bis zu seinem Lebensende als Freund nahegestanden. Sein einziger Sohn trat als Prokurist bei der Firma ein.

Bei ihrem fünfundzwanzigjährigen Geschäftsjubiläum am 12. Oktober 1872 waren in der Fabrik bereits 543 Arbeiter und 43 Beamte tätig. Damals nahm Werner Siemens Gelegenheit, seine warmherzigen sozialen Empfindungen, die ihn sein ganzes Leben hindurch beseelt haben, auch im eigenen Haus praktisch zu betätigen. Er schuf eine Einrichtung, die alle Angestellten der Firma nach Maßgabe ihrer Leistungen am Gewinn beteiligte. Es wurde bestimmt, daß fortab stets ein ansehnlicher Teil des Jahresgewinns zu Tantiemen für Beamte und Prämien für Arbeiter (später in Gratifikationen umgewandelt) sowie zu Unterstützungen für Arbeiter in Notlagen aus dem Geschäftsgewinn zurückgestellt würden. Ferner wurde ein Kapital von 60000 Talern zur Begründung einer Alters- und Invalidenkasse abgezweigt und zugleich die Verpflichtung des Geschäfts festgelegt, der von den Beteiligten direkt gewählten Kassenverwaltung jährlich fünf Taler für jeden Arbeiter und zehn Taler für jeden Beamten zu zahlen, sobald diese ein Jahr lang ohne Unterbrechung im Geschäft gearbeitet hatten.

Man muß bedenken, daß diese Schöpfungen zu einer Zeit geschahen, als man sich selbst in Deutschland, dem Ursprungsland der Arbeiterversicherungen, noch sehr wenig mit dem Schicksal des kranken und invaliden Arbeiters beschäftigte. Auch auf diesem Gebiet also ist Werner Siemens als ein Bahnbrecher zu betrachten, und es spricht nichts so sehr für die Seelengröße dieses Manns wie die Tatsache, daß gerade er, dem es gelungen war, aus dem Nichts sich so hoch emporzuarbeiten, warmherzig derer gedachte, die vom Schicksal nicht so glücklich begabt waren.

Das Haus Siemens Brothers in London hatte seit dem Jahre 1874, das die Auslegung des ersten direkten transatlantischen Kabels brachte, sehr große Aufträge auf Seekabel zu erledigen. Bald darauf lenkte die Erfindung des Telephons die Aufmerksamkeit auf sich, und das Berliner Haus nahm sich ihrer fördernd und ausgestaltend an. Eine unabsehbare Reihe von Konstruktionen auf dem Gebiet der Telephonsprechapparate und Fernsprechvermittlungsämter ist aus der Fabrik hervorgegangen.

Mit der Erfindung der Dynamomaschine setzt alsbald der Ausbau der Starkstromtechnik ein. Die Firma hat auch hierin auf allen Gebieten Grundlegendes geleistet. Es gibt keine Anwendungsform des Starkstroms, für welche die Apparate nicht bei ihr frühzeitig durchgebildet worden wären. Im Jahre 1883 wurde am Salzufer in Charlottenburg eine neue Fabrik für größere Maschinen eröffnet. Aus kleinen Anfängen heraus hat sie sich allmählich zu dem großen Charlottenburger Werk entwickelt.

Werner Siemens sah seine Schöpfung prächtig gediehen, als er im Jahre 1889 die Leitung niederlegte und nur noch als stiller Kommanditist beteiligt blieb. Drei Jahre später ist er in seinem Charlottenburger Heim einer Lungenentzündung erlegen.

Als er sich von dem Geschäft zurückzog, übergab er die Leitung des großen Unternehmens seinem Bruder Karl und seinen beiden ältesten Söhnen Arnold und Wilhelm. Karl Siemens starb im Jahre 1906. Heute stehen die beiden genannten Söhne von Werner Siemens an der Spitze der Firma, und ein dritter, bedeutend jüngerer Sohn aus der zweiten Ehe, die Werner Siemens im Jahre 1869 mit einer Verwandten, Antonie Siemens, geschlossen hatte, Karl Friedrich von Siemens, gehört ebenfalls dem Vorstand an. Den drei Söhnen gesellten sich drei Töchter, Anna, Käthe und Hertha, zu.

Im Jahre 1897 wurde die Firma Siemens & Halske mit einem Kapital von 35 Millionen Mark in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1903 gliederte man die Nürnberger Fabrik Schuckert & Co. an, und es wurden auf diese Weise die Siemens-Schuckert-Werke als Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit einem Kapital von 90 Millionen Mark begründet. Sie haben insbesondere die Aufgabe übernommen, die Fabrikation und den Vertrieb auf dem Gebiet der Starkstromtechnik auszuführen, während die Firma Siemens & Halske sich mehr der Entwicklung des Schwachstroms zugewendet hat.

Mit welchem Gelingen die Nachkommen das hinterlassene Werk ihres großen Vaters zu fördern und weiterzubilden gewußt haben, geht aus den Zahlen hervor, die das letzte Geschäftsjahr vor dem Ausbruch des Weltkriegs charakterisieren. Der gesamte Konzern beschäftigte damals 82500 Arbeiter und Angestellte. Das gesamte Aktienkapital betrug im gleichen Jahr 153 Millionen Mark. Die Siemens-&-Halske-Aktiengesellschaft erzielte einen Geschäftsgewinn von 17½ Millionen, die Siemens-Schuckert-Werke einen solchen von rund 28 Millionen Mark.

Der älteste Sohn des Meisters, Arnold von Siemens, ist jetzt der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Firma Siemens & Halske. Er wurde als Vertreter der Familie ins Herrenhaus berufen und ist mit einer Tochter des großen Hermann von Helmholtz verheiratet. Der zweite Sohn, Geheimer Regierungsrat Dr. – Ing. h. c. Wilhelm von Siemens, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens-Schuckert-Werke, läßt insbesondere die Führung der Geschäfte im Rahmen der großen Siemensschen Tradition seine Aufgabe sein. Ihm persönlich ist vielfach der Anstoß zu weiteren großen Leistungen zu verdanken, die das Haus nach des Meisters Tod vollbracht hat.

So ist der Siemenssche Schnelltelegraph, der geschwindeste Fernbote, den wir in der Praxis besitzen, als seine Schöpfung anzusehen. Die Ausgestaltung der Metallfadenglühlampe wurde durch seine Anregung von der Firma in besonderer Weise gefördert.

Nachdem in Budapest von der Firma Siemens & Halske die erste Untergrundbahn auf dem europäischen Festland gebaut worden war, hat Wilhelm von Siemens mit größter Energie und Ausdauer die Idee des Baus von Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin betrieben. Im Jahre 1896 wurde denn auch die Werner Siemenssche Idee der Schaffung von elektrischen Schnellbahnen für Berlin wieder aufgenommen, und der erste Spatenstich für die Hoch- und Untergrundbahnlinien getan. Das Schnellbahnnetz von Berlin, das sich bis jetzt im Betrieb befindet – 1902 wurde die erste Linie eröffnet – ist eine hervorragende Schöpfung der Firma Siemens & Halske, die besonders auf dem Gebiet des Tunnelbaus mit Grundwasserabsenkung Bahnbrechendes geleistet hat.

Seit einigen Jahren sind die Hauptfabriken des Konzerns zu einem imponierenden Ganzen in einem Berliner Außenbezirk zusammengeschlossen. Er trägt den Namen Siemensstadt und ist eine Industriestätte von hervorragender Bedeutung. Es befinden sich dort das gewaltige Wernerwerk, in dem alle erdenklichen Schwachstromapparate in höchster Vollendung erzeugt werden, das Blockwerk, das der Herstellung der Eisenbahnsicherungsanlagen dient, das Dynamowerk, Elektromotorenwerk, Autowerk und das Kleinbauwerk, das die zierlichen Zubehörteile elektrischer Anlagen sowie Handapparate in ungeheurer Zahl fertigstellt. In geringer Entfernung von Siemensstadt, in Gartenfelde, ist das Kabelwerk angesiedelt. In Berlin-Lichtenberg befindet sich die Fabrik für Bogenlampenkohlen, welche die Firma Gebrüder Siemens & Co. führt. Hier wird auch noch der von Werner Siemens erfundene Alkoholmeßapparat hergestellt. In der Franklinstraße produziert das Charlottenburger Werk weitere Schaltanlagen und eine große Anzahl von Starkstrom-Apparatteilen. Dicht daneben liegt das Glühlampenwerk. Große Fabriken unterhält die Firma ferner in Nürnberg und Wien.

Lebenserinnerungen. Weltruhm

Dreiundsiebzig Jahre war Werner Siemens alt, als er die Zügel der Regierung in dem von ihm selbst geschaffenen großen industriellen Reich aus der Hand legte. Aber er tat es auch dann noch nicht, um fortab der Ruhe zu pflegen, sondern dieser nimmermüde Geist hatte sich noch ein neues bedeutendes Ziel gesteckt.

Das Werk, das er vollbracht, stand deutlich erkennbar vor aller Augen. Nun wollte er auch das Leben darstellen, aus dem dieses Werk hervorsprießen konnte, emporwachsen mußte. Er ging an die Niederschrift seiner »Lebenserinnerungen«, die er bis kurze Zeit vor seinem Tod fortsetzte. Mit diesem Buch hat Werner Siemens sich und der deutschen Technik ein bleibendes Denkmal errichtet. Während wir sonst die einzelnen Teile seines wissenschaftlichen und technischen Schaffens nur nebeneinander aufgestellt, wie in einem Lager nach bloß praktischen Gesichtspunkten aufgereiht sehen würden, erblicken wir sie nun in künstlerischer Anordnung zu einem Museum vereint, sinnvoll zu einem übersichtlichen Ganzen verbunden. Wir vermögen zu erkennen, wie ein Gedanke dem andern die Hand reicht, wie die jüngere Schöpfung sich auf die ältere stützt, »wie alles sich zum Ganzen webt, eins in dem anderen wirkt und lebt«. Ein Lebenswerk steht geschlossen, als etwas Vollkommenes vor uns.

In dem Buch eines solchen Autors ist der Stil etwas Äußerliches. Werner Siemens hat bei der Abfassung seiner Lebensgeschichte sicherlich keine schriftstellerischen Wirkungen beabsichtigt. Gerade darum aber ist es doppelt bemerkenswert, daß dieser Mann die Klarheit seiner Gedanken in ebenso klare Rede umzugießen wußte. Nicht in den »Lebenserinnerungen« allein, auch in seinen Schriften wissenschaftlichen und technischen Inhalts, von denen wir zwei starke Bände besitzen, sind die Prägung des Ausdrucks, die Kraft der Darstellung, die Anmut der Schilderungen bewunderungswürdig. Gerade hierin sollte der Meister ein Vorbild für das nachgeborene Technikergeschlecht sein. Aus seinen schriftstellerischen Leistungen kann eine bedeutsame Lehre entnommen werden.

 

Noch heute, wo die Technik das Leben der Menschen so innig durchdrungen hat, wo ein jeder innerhalb ihrer Erzeugnisse und mit ihnen lebt, stehen die allermeisten der Technik kühl, fast abweisend gegenüber. Während jeder sich in der Unterhaltung die äußerste Mühe gibt, fehlende Kenntnisse in der Literatur, der Musik, den bildenden Künsten sorgsam zu verdecken, gehört es fast zum guten Ton, von technischen Dingen nichts zu wissen. Man gibt zwar hier und da einer kalten Bewunderung Ausdruck, sieht in den technischen Schöpfungen aber doch kaum mehr als nützliche Gegenstände, Werkzeuge, die nur für die Hände da sind, aber dem Geist nichts zu bieten vermögen.

Der innere Gehalt der Technik, ihre großen gedanklichen Werte sind unbekannt. Man ahnt nicht, daß das Große auch hier nicht durch handwerksmäßiges Betreiben, sondern nur als Folge tief eindringender Geistesprozesse entstehen kann. Es entgeht den meisten, daß die Technik eine philosophische und künstlerische Angelegenheit zugleich ist.

Den Grund hierfür muß man in der mangelhaften Form suchen, mit der das technische Schaffen den Fernstehenden erläutert und vorgetragen wird. Kaum einer außerhalb der Fachkreise befaßt sich gern mit der Lektüre technischer Schriften, weil er von vornherein weiß, daß er hieraus doch keinen Gewinn davontragen wird. Der schreibende Ingenieur erzählt ihm in seinen Aufsätzen von einem einzelnen, das nur als Glied eines Ganzen zu verstehen ist, aber von diesem Ganzen ist niemals die Rede. Dazu soll der bloß interessierte, nicht fachmännische Leser Vorkenntnisse mitbringen, die ihm notwendigerweise mangeln müssen. Der schreibende Ingenieur kennt nicht das seit Jahrhunderten bewährte Einführungsmittel der Literatur, die Exposition. Er geht medias in res, aber nicht wie Homer, indem er den Leser sofort auf einen schönen Aussichtspunkt geleitet, von dem er ihn dann, rückwärts schauend, den Weg erkennen läßt, der dorthin führte, sondern er stellt die Wißbegierigen sogleich auf einen kahlen Gipfel, von dem aus nach allen Seiten unüberschreitbare Abgründe tief hinunterfallen, der keine Verbindung mit der übrigen Welt hat. Dem Leser ist unverständlich, wie er plötzlich dort hinausgekommen ist, und er begreift nichts.

Technische Dinge lassen sich nicht so darstellen, daß die Lektüre Verständnis und Genuß zu gewähren vermag, heißt dann die allgemeine Meinung. Sie ist so falsch wie möglich. Alles was ist, kann durch schildernde Kraft deutlich gemacht werden. Und diese romantische Welt der Technik, die voll ist von Wundern, durchströmt von heißem Leben, von glühendem Schaffen, die fortwährend Riesen von ungeheurem Wuchs gebiert, Zwerge mit märchenhaft feiner Durchbildung ihrer Glieder schafft, sie sollte nicht Gegenstand von Schilderungen sein können, die ihre Leser zu bannen vermögen?! Man glaubt das nur, weil die Techniker ihre Aufsätze, die sich an die Laienwelt wenden, nur allzuoft aus einem Stoff herstellen, der im Maschinenbau ja häufig mit ganz gutem Erfolg angewendet wird, aber für das Schrifttum doch nicht geeignet ist: aus Leder.

Man lese, wie Werner Siemens seine Kabellegungen, seine elektrischen Studien auf der Cheopspyramide, selbst die Geschichte des Telegraphen darstellt, und man wird einsehen, daß in der Welt der Technik großartige Stoffe in genügender Zahl zu finden sind.

Freilich muß man wohl das Organ besitzen, um die tiefe seelische Erregung nachempfinden zu können, von denen ein Mann wie Siemens gleich den geistigen Größen aller Zeiten bewegt wurde, wenn er eine neue Wahrheit gefunden hatte. Das überströmende Gefühl, das den Archimedes, nachdem er das hydrostatische Gesetz entdeckt hatte, mit dem Ruf Heureka! durch die Straßen laufen ließ, kannte auch er. Denn er schreibt: »Wenn ein dem Geist bisher nur dunkel vorschwebendes Naturgesetz plötzlich klar aus dem es verhüllenden Nebel hervortritt, wenn der Schlüssel zu einer lange vergeblich gesuchten mechanischen Kombination gefunden ist, wenn das fehlende Glied einer Gedankenkette sich glücklich einfügt, so gewährt dies dem Erfinder das erhebende Gefühl eines errungenen geistigen Sieges, welches ihn allein schon für alle Mühen des Kampfes reichlich entschädigt und ihn für den Augenblick auf eine höhere Stufe des Daseins erhebt.« Er empfand also vollkommen als Künstler, der er auch in allen seinen Schöpfungen gewesen ist.

In welch einer quellenden Fülle aber stehen diese vor uns! Wie eng ist der Raum der fünf Jahrzehnte, die er schaffend durchlebte, gegenüber dem geleisteten Werk! Niemals wird der gewöhnliche Sterbliche begreifen können, wie das Genie sein Leben lebt, wie es Zeit findet zu ergründenden Gedanken, während es handfeste Taten vollbringt; wie es Muße gewinnt, die bestehende Welt in sich aufzunehmen, während es die neue schafft, die von seinem Auftreten an datiert; welche Methoden ihm helfen, die Zeit so zu überwinden wie der elektrische Funke den Raum.

Werner Siemens starb von allen äußeren Ehren bekränzt. Die Universität Berlin hatte ihn bei ihrem fünfzigjährigen Jubiläum zum Ehrendoktor ernannt, die Akademie ihn zu ihrem Mitglied berufen. Kaiser Wilhelm I. zeichnete ihn durch den Orden Pour le Mérite aus, Kaiser Friedrich verlieh ihm bei seiner Thronbesteigung den erblichen Adel. Niemals sind Auszeichnungen einem Würdigeren zuteil geworden. Denn sein Leben gehörte nicht ihm selbst, es war ganz seiner Kunst, wie wir sein Schaffen ruhig nennen wollen, dem Vaterland, der ganzen Menschheit gewidmet. Er gab allen Bewohnern der Erde das unübertrefflich weit reichende Werkzeug der elektrischen Gedanken- und Arbeitsübertragung in die Hand, er legte das Fundament für den ragenden Bau der deutschen Elektrotechnik, er half den Erfindern, bedachte mit warmem Herzen seine Werkleute und richtete der reinen Wissenschaft Tempel ein.

Aber ihm selbst war das, was er geschaffen, noch nicht genug. Am Ende seiner Selbstbiographie erklärt er, daß sein Leben schön gewesen sei, weil es erfolgreiche Mühe und nützliche Arbeit war. Und nichts ist ihm im Alter schmerzlicher, als von seinen Lieben scheiden zu müssen und der Gedanke, nicht mehr weiter an der Entwicklung des naturwissenschaftlichen Zeitalters arbeiten zu können.

Uns scheint er den Raum seines Daseins voll ausgefüllt zu haben. Sein Name steht als ein Felsen fest gefügt im brandenden Meer der Kulturgeschichte. Niemals wird er untergehen. Mit Ehrfurcht nennt man den Namen Werner Siemens in fünf Erdteilen. Die Größe seines Werks erscheint erhabener mit jedem Fortschritt, den die immer bedeutsamer werdende Elektrotechnik macht. Unser Vaterland ist stolz darauf, daß Werner Siemens ein deutscher Mann gewesen!

Quellenverzeichnis

Werner von Siemens: »Lebenserinnerungen«. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1901. – »Wissenschaftliche und technische Arbeiten«. Zwei Bände. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1889 und 1901. – »Zur Militärfrage«. Ein Vorschlag. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1862.

Antrittsreden der Herren Siemens und Virchow und Antwort des Herrn Du Bois-Reymond, Sekretärs der Physikalisch-Mathematischen Klasse. Gelesen in der öffentlichen Sitzung der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 2. Juli 1874.

William Pole: »Wilhelm Siemens«. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1890.

Richard Ehrenberg: »Die Unternehmungen der Brüder Siemens«. Erster Band. Verlag von Gustav Fischer, Jena, 1906.

Wilhelm von Siemens: »25 Jahre elektrischer Energieversorgung«. Sonderabdruck aus der deutschen Monatsschrift »Nord und Süd«. Verlag der Schlesischen Buchdruckerei von S. Schottländer A. – G., Breslau, 1913.

August Kundt: »Gedächtnisrede auf Werner von Siemens«. Aus den Abhandlungen der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Jahre 1893.

Stefan Kekule von Stradonitz: »Über das Erfindergeschlecht Siemens«. Aufsatz in der Zeitschrift »Die Grenzboten«. Verlag von Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig, 1908.

Dr. Karl Burhenne: »Biographie der Brüder Siemens« in der »Allgemeinen Deutschen Biographie«, 55. Band, Nachträge. Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig, 1909.

Dr. W. Howe: »Siemens & Halske. Ein Rückblick am Tage des 50jährigen Bestehens der Firma«. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1897.

»Zum 25jährigen Gedenktag der ersten elektrischen Bahn, 31. Mai 1904«. Herausgegeben von der Siemens & Halske A. – G.

»Die elektrische Beleuchtung der Kaisergalerie«. Sonderabdruck aus der Nr. 251 der »National-Zeitung«.

F. Heintzenberg: »Die erste Dynamomaschine. Aus den Erinnerungen eines Veteranen der Elektrotechnik«. Aufsatz in Nr. 240 der »Täglichen Rundschau« vom 12. Oktober 1916.

Georg Biedenkapp: »Die Entwicklung der modernen Verkehrsmittel«. Zweiter Band: »Elektrizität und Presse«. Verlag von Hermann Paetel, Berlin-Wilmersdorf, 1911.

Geschäftsberichte der A. – G. Siemens & Halske und der Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H.

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