Superlativ
Saftiger als jede Heide
Tiefer denn als jede Weite
Höher gar als jeder Himmel
Weißer denn als jeder Schimmel
Lieblicher als jedes Lächeln
Niedlicher als jedes Hecheln
Dichter gar als jeder Dschungel
Leuchtender als alles Funkeln
Strömender als alles Wasser
Durchsichtiger und viel blasser
Als aller Morgennebel Schwaden
Schwärzer denn als alle Raben
Dunkler gar als alle Schatten
Gefräßiger als alle Ratten
Moralischer als alle Tugend
Stärker gar als alle Jugend
Wilder gar als jedes Tier
Präsenter als das jetzt und hier
Universeller als das All
Und größer als das Überall
Theke
Gerne lehnt man sich an sie
Übersteigen tut man nie
Ihre horizontale Brust
Wenn man auch verspürt die Lust
Verbreitete Geselligkeit
Weizengold`ne Helligkeit
So allerlei an Plauderei
`ne klitzekleine Hauerei
Aber halt nichts wirklich Ernstes
Passieren kann es auch dass gern es
Zu mehr kommt als nur Gerede
Fortsetzung private Fete
Private Feier nur zu zweit
Schummrig-nächtlich Heiterkeit
Erregend-üppig scharfe Kurven
Besser-kennenlernen-Stufen
Werden einfach übersprungen
Diesen Tag ist es gelungen
Mir sehr heiter zu gestalten
Und ich hab` mich aufgehalten
Vor dem Gang auf diesem Wege
Angelehnt an eine Theke
Schuld
Kann man`s eigentlich vermissen
Sein moralisches Gewissen
Kann man es in sich verstecken
Und es dann nie mehr aufwecken
Kann man es einfach verschließen
Das Leben ohne Last genießen
Kann man ohne Mitleid leben
Kann man ohne Schuld vergeben
Ist man von Geburt an schuldig
Langsam werd` ich ungeduldig
Wessen Schuld ist welche Tat
Schnittwunden bedürfen Naht
Bedürfen Schmerzen auch der Narben
Bedürfen Schmetterlinge Larven
Bedürfen Maler denn der Farben
Bedürfen Bienen denn der Waben
Bedarf der Mensch Moralität
Wer von Geschichte was versteht
Wird dies niemals mehr verneinen
Und sich selber nicht verzeihen
Etwas Andres zu behaupten
Schuld und Sühne so muss es lauten
Tendenz
Ich vernehme die Tendenz
Wie ein wandelndes Gespenst
Dass den Dingen Klarheit fehlt
Wie ein Süchtiger verhehlt
Dass er nach der Droge trachtet
Die er als notwendig erachtet
Um den Tag zu überstehen
Den Widrigkeiten zu entgehen
Die des Lebens Schatten werfen
Ambivalenzen ja die nerven
Entzweien gradezu die Seele
Hast du eine Wahl dann wähle
Hast du keine wähle dennoch
Möglichkeiten gibt es ja doch
Streben nach Glücksseligkeit
Ist kein Weg von Heiterkeit
Probleme haben ist normal
Vor des Lebens Glücksportal
Zu stehen und es zu durchschreiten
Benötigt wohl der tiefsten Weiten
Des Schicksals Wohlwoll`n obendrein
Wo man war und wo man sein
Wird bleibt immer ein Geheimnis
Stein
Manch einer hält sich tausend Jahre
Man handelt mit Ihm ja als Ware
Durchreist er alle Kontinente
Bildet vieler Häuser Wände
Bildet vieler Orte Brunnen
Gehört wie Pferde zu den Hunnen
Er ist Teil des Steinmetzlebens
Die ihm viele Formen geben
Mühsam sich seiner annehmen
Seiner Härte widerstehen
Ihn ins rechte Lichte rücken
Aus einem oder vielen Stücken
Objekte zeitenlos gestalten
Die dem Wettergott standhalten
Die so manch Gemeinden nützen
Und das Allgemeinwohl stützen
Stärker wohl als alle Predigt
Zumal es heißt im Stein verewigt
Stil
Ich folge niemals einer Strömung
Ich glaube nicht der Schöpfungs Krönung
Denn ich kenne sie auch nicht
Ausdruck der liegt im Gesicht
Ausdruck deutet sich in Gestik
Larifari ist meist lästig
Unterhaltung ist meist fad
Teuer ist der gute Rat
Belanglos wirkt aller Kommerz
Ohne Sinn und ohne Herz
Ohne jegliches Gefühl
Ohne Wärme heißt recht kühl
Man folge niemals einer Mode
Leben führt nun mal zum Tode
Durch Ägypten fließt der Nil
Entwickle deinen eignen Stil
Ertaste deinen eignen Weg
Träume handle nicht zu träg
Agiere unvoreingenommen
Alle Berge sind erklommen
Worden mit Begeisterung
Es gibt keine Steigerung
Zu vollführten Traumes Taten
In Glückseligkeiten baden
Kann man dann für den Moment
Der einen von der Zukunft trennt
Aber dann geht`s wieder weiter
Als endlos eilend gleitend Reiter
Tempo
Geschwindigkeiten zu erreichen
Um der Schwerkraft zu entweichen
Um den Sphären zu entfliehen
Die uns auf den Boden ziehen
Die uns zu den Reisen führen
Deren Durchführung wir spüren
Deren Antritt wir ersehnen
Während wir am Fenster lehnen
Und zu all den Welten blicken
Die im Sternenglanzlicht ticken
In den Strudeln aller Zeit
Dieser Weg der ist nicht weit
Nicht allzu weit nur noch entfernt
Trauben gibt es die entkernt
Kois die gibt`s in allen Farben
Bald werden auch wir erfahren
Wie Geschwindigkeit man bändigt
Auf zeitlos Tempo sich verständigt
Zu tausend Lichtjahre Distanzen
Einen Schulweg mit Schulranzen
Ein Kind allmorgendlich antritt
Auch wenn es nachts an Kopfweh litt
Die Galaxien hüh hott durchquert
Wie ähnlich auf `nem Schaukelpferd
Für eine kurze Weile reitet
Und sich am Augenblick ganz weidet
Kaffee
Allmorgendlich tut er mir gut
Erfrischt das warme fließend Blut
In meinen noch recht müden Adern
Mit Schläfrigkeit lässt sich nicht hadern
Er tut mir wohl er regt mich an
Nach dem Genuss bin ich alsdann
Bereit zu neuen Tagestaten
Müsste ich so würd` ich raten
Dass dieser schwarze Hochgenuss
Ich glaube nicht es ist gewusst
Mir heute noch einmal begegnet
Mein Kaffee du seiest gesegnet
Zurzeit
Zurzeit zurzeit zurzeit zurzeit
Fühle ich mich nicht bereit
Für die Hürden meines Weges
Und die Sterne meines Steges
Für alle Wünsche meiner Seele
Mit denen ich mich derzeit quäle
Empfindungen so auszugleichen
Dass alle Schulden Zinsen weichen
Zurzeit will eigentlich ich nur
Bis morgen durchhalten wie stur
Das Leben sich vor mir auftürmt
Und über meinen Kopf wegstürmt
Als hätte es mich glatt vergessen
Warum auch bin ich so versessen
Mein Glück mit aller Macht zu zwingen
Um auf dessen Freude Schwingen
Dahinzugleiten durch die Zeit
Für die ich eigentlich bereit
Wo bist du Schicksals silbrig` Schweif
Du siehst doch dass ich bin gereift
Du siehst doch dass ich es verdiene
Der Zufall verzieht keine Miene
Ist nicht gerecht nicht rational
Dann ist`s mir aber auch egal
Stolz
Ich beachte strenge Sitten
Ich befolge alte Riten
Ich frage nicht nach allem Sinn
Ich bin stolz so wie ich halt bin
Ich frage nicht nach allem Grund
Wenn Gott will bleib` ich gesund
Mir entbehrt es klarem Denken
Ich kann mich nicht selber lenken
Ich kann mich nicht kontrollieren
Kann mich nur an Gott verlieren
Der lässt mich den Sinn erkennen
Lässt mich nicht im Kreise rennen
Kann mich ganz auf Gott verlassen
Kann den Rest der Menschheit hassen
Kann mich endlich besser fühlen
Kann gut leben mit den Lügen
Brauche nichts in Frage stellen
Kann die Einsamkeit aufhellen
Egal durch welche Religion
Ich glaube nicht dass es sich lohnt
Übertrieb`nen Stolz zu zeigen
Und den Starrsinn auszuweiten
Religion muss sein privat
Ansonsten wird sie zu rabiat
Jeder seines Glaubens Herr
Anders geht es doch nicht mehr
Zukunft
Wer denkt an unser aller Morgen
Wer kann uns etwas Weisheit borgen
Wer kann uns etwas Demut schenken
Wer kann in schöne Bahnen lenken
Was aus dem Ruder scheint zu laufen
Kann man Verständnis umsonst kaufen
Kann man sich in Angst verstricken
Und an Wahrheiten ersticken
Die so fern allem Realen
Dass die Lügen durchs Zermahlen
Ihrer eignen Kuriosität
Nicht einfach werden weggefegt
Sondern ein Fundament entsteht
Dass alle Zeiten überlebt
Zur Freude alles Destruktiven
Zum Glücke gibt es Perspektiven
Zum Glück ist Wahrheit relativ
Ein jeder der im Kreise lief
Bewegt sich hin zu einem Schluss
Zu jeder Strömung fließt ein Fluss
Auf alles Suchen folgt ein Finden
Oder allzu sinnlos Schinden
Für nicht erreichbare Gefilde
Deren Wildheit ohne Milde
Ohne Logik existieren
Zukunft gewinnen und verlieren
Status
Status Quo er bleibt erhalten
Probleme sind so zu verwalten
Dass sie mal geringer werden
Oder vielleicht ganz aussterben
Problemelos die ganze Welt
Ob Gott noch sein Versprechen hält
Ach ja wir sind ja selber schuld
Apfelessen die Ungeduld
Der Drang nach unbekanntem Streben
Voller Geheimnisse das Leben
Voller Bitterkeit und Glück
Ganz langsam und doch Stück für Stück
Brechen wir zu Zeiten auf
Nicht abwendbar ist deren Lauf
Der Fortschritt darf nicht plötzlich enden
Zum Schönen kann sich alles wenden
Möglichkeiten unbeschreibbar
Realistisch und ergreifbar
Sind sie werden ausgeführt
Egal wer welche Ängste schnürt
Wir werden Einigkeit erzielen
Wie viele gute Menschen fielen
Für des Weltenfriedens Wohl
Vom Nordens bis zum Südens Pol
Aus Vergangnem muss man lernen
Nicht mehr weit von Friedens Ferne
Gleichberechtigung
Hunde Katzen Vögel Würmer
Verteidiger Torwart und Stürmer
Löwen Tiger Bären Störe
Buchhalter und Ingenieure
Schwimmer und Langstreckenläufer
Abstinente Kokser Säufer
Wale Haie und Delfine
Käfer Karl und Maja Biene
Hauptschüler Gymnasiasten
Epileptiker Phantasten
Narren Grenzüberschreiter
Ungelernte Facharbeiter
Christen Juden Moslems Götter
Politiker Päpste und Spötter
Ärzte Anwälte und Bäcker
Aufrechte und Speichellecker
Bauern und Industrielle
Ganz Langsame und auch ganz Schnelle
Ganz Faule und ganz Fleißige
Geisterbeschwörer Geistige
Nicht jede Schüssel ohne Sprung
Ist Zeit für Gleichberechtigung
Friedliche Gedankenkollision
Zeit für Weltkulturfusion
Rast
Auf einer Bank am Waldesrand
Die Augen voll von Sonnensand
Der Kopf verstopft von Alltagssorgen
Denk` ich nach über das Morgen
Denk` ich nach über das Heute
Liebe Zeit ach liebe Leute
Die Zeiten sind so intressant
Die Ahnen denen wir verwandt
Beneiden alle unser Dasein
Wenn unsre Seelen auch nicht rein
Wir sind ja keine Kinder mehr
Und jedes Bierglas ist mal leer
Und alles neigt sich zu `nem Ende
Reiben wir eben die Hände
Kreuzen wir eben die Finger
Setzen wir eben den Blinker
Warten wir mal einfach ab
Zeit und Geld und Öl ist knapp
Aber auf was warten wir
Gibt`s das seelenlose Tier
Gibt`s das seelenlose Wesen
Woran können wir genesen
Die Antwort auf das alles hier
Findest du gewiss in dir
Spaß
Viele Dinge machen Spaß
Bei hundertneunzig drauf aufs Gas
Natürlich nur mit Null Promille
Er ist schon da mein Lebenswille
Grenzen gilt es auszuloten
Doch nicht bis zum Reich der Toten
Auch nicht bis zu deren Schwelle
Eher wie auf einer Welle
Oder kurzzeitig darunter
Komplett schwarz oder auch bunter
Mitgerissen mitgezogen
Wie auf wirbelnd wütend Wogen
Durch alle Höhen alle Tiefen
Mal verachtend dann gefielen
Einem so manch Grenzregionen
Wie zeitlos unwirklich` Zonen
Bevölkert von skurrilen Seelen
Die ihre Gedanken mailen
Durch den Blick in deine Augen
Als ob sie einem Freude saugen
Wollten die sie selbst verloren
Haben und so wär`s gelogen
Zu sagen dass ein jedermann
Der öfters oder an und wann
Die Grenzen ausgelotet hat
Zeitlebens blieb dafür schachmatt
Aber manche eben schon