Friedrich Glauser – Wachtmeister Studer

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Der Jüng­ling war fer­tig, Stu­der wusch sich über dem Be­cken.

»Stein?« frag­te der Jüng­ling und drück­te rhyth­misch auf die Gum­mibla­se ei­nes Zer­stäu­bers.

»Nein«, sag­te Stu­der. »Pu­der.«

Sonst wur­de nichts ge­spro­chen.

Beim Fort­ge­hen be­merk­te Stu­der auf ei­nem Tisch­chen im Hin­ter­grun­de einen Sta­pel bro­schier­ter Bänd­chen. Er sah sich den Ti­tel des obers­ten an.

›John Klings Erin­ne­run­gen‹, stand dar­auf. Dar­un­ter: ›Das Ge­heim­nis der ro­ten Fle­der­maus.‹

Stu­der grins­te un­ter sei­nem Schnurr­bart, als er den La­den ver­ließ.

1 Lehn­stuhl, Lehn­ses­sel oder Arm­ses­sel <<<

2 Steck­brief <<<

Läden, Lautsprecher, Landjäger

Die­ses Ger­zen­stein!« mur­mel­te Stu­der. An je­dem Haus war ein Schild an­ge­bracht, rechts und links der Stra­ße: Metz­ge­rei, Bä­cke­rei, Le­bens­mit­tel­ge­schäft, Abla­ge des Kon­sum­ver­eins; Mi­gros; da­zwi­schen eine Wirt­schaft, dann noch eine: Zum Klös­ter­li, Zur Trau­be. Dann wei­ter: Metz­ge­rei, Dro­ge­rie, Ta­bak und Zi­gar­ren; ein großes Schild: Ka­pel­le der apo­sto­li­schen Ge­mein­schaft. Da­hin­ter, in ei­nem Gar­ten: Heils­ar­mee. Eine schma­le Wie­se un­ter­brach die Rei­he. Aber gleich dar­auf be­gann es wie­der: Apo­the­ke, Dro­ge­rie, Bä­cke­rei. Ein Arzt­schild: Dr. med. Eduard Neu­en­schwan­der. – So, so, der Mann, der die ers­te ober­fläch­li­che Un­ter­su­chung der Lei­che ge­macht hat­te… Dann end­lich, Stu­der dach­te schon, er habe den Weg ver­fehlt, sah er ein brei­tes, be­hä­bi­ges Haus, aus grau­em Stein er­baut, mit ei­nem aus­la­den­den Dach: den Gast­hof zum ›Bä­ren‹.

Der Wacht­meis­ter ver­lang­te ein Zim­mer und be­kam eine Man­sar­de un­term Dach. Sie war sau­ber, roch nach Holz, das Fens­ter ging nach hin­ten auf eine Wie­se, die über­zo­gen war von weißem, blü­hen­dem Schaum. Nach der Wie­se kam ein Rog­gen­feld von zart vio­let­ter Far­be. Und der Wald als Ab­schluss zeig­te auf ei­nem schwar­zen Tan­nen­grund die hel­len grü­nen Fle­cke ei­ni­ger Laub­bäu­me. Die­se Far­ben ge­fie­len Stu­der aus­neh­mend. Er blieb ein paar Mi­nu­ten am Fens­ter ste­hen, pack­te sei­nen Kof­fer aus, wusch sich die Hän­de und stieg wie­der die Trep­pen hin­un­ter. Er sag­te der Kell­ne­rin, er wer­de etwa in ei­ner hal­b­en Stun­de zum Es­sen kom­men. Dann mach­te er sich auf die Su­che nach dem Land­jä­ger­pos­ten.

Und als er die Dorf­stra­ße ent­lang­ging, vor­bei an den vie­len Schil­dern, die sich folg­ten, fiel ihm eine zwei­te Ei­gen­tüm­lich­keit die­ses Ger­zen­steins auf. Aus je­dem Hau­se drang Mu­sik: manch­mal un­an­ge­nehm laut aus ei­nem ge­öff­ne­ten Fens­ter, manch­mal dump­fer, wenn die Fens­ter ge­schlos­sen wa­ren.

»Ger­zen­stein, das Dorf der Lä­den und Laut­spre­cher«, mur­mel­te Stu­der, und es war ihm, als sei mit die­sen Wor­ten ein Teil der At­mo­sphä­re des Dor­fes cha­rak­te­ri­sier­t…

Land­jä­ger­kor­po­ral Mur­mann sah aus wie ein pen­sio­nier­ter Schwin­ger­kö­nig. Sein Uni­form­rock stand of­fen, auch das Hemd klaff­te und ließ eine Brust se­hen, auf der die Haa­re dich­ter wu­cher­ten als auf dem Kopf.

»Salü«, sag­te Stu­der.

»Eh, der Stu­der!« Und ob er noch im­mer Bil­lard spie­le? Er sol­le ab­ho­cken. Dann er­hob Mur­mann die Stim­me zu ei­nem to­sen­den Ruf, mit lang­ge­zo­ge­nem I-Laut, und der Ruf galt Frau Mur­mann – aber es war nicht deut­lich, ob die Frau Emmy oder Anny hieß. Das blieb sich ja auch im Grun­de gleich.

»Wyße oder Rote?« frag­te Mur­mann.

»Bier«, sag­te Stu­der kurz.

Der to­sen­de Ruf er­hob sich zum zwei­ten Male, und zwei I-Lau­te hall­ten durchs Haus. Es kam auch Ant­wort, und der Ruf der Ant­wort war ge­nau so to­send. Nur eine Ton­la­ge hö­her. Dann er­schi­en Frau Mur­mann in der Tür, und sie sah aus wie eine Sta­tue der Hel­ve­tia aus den acht­zi­ger Jah­ren. Nur das Ge­sicht war viel, viel in­tel­li­gen­ter als je­nes be­sag­ter Sta­tue. Von pa­trio­ti­schen Bild­nis­sen wird ja auch kei­ne In­tel­li­genz ver­langt. Wozu auch?

Ob sie den Stu­der noch ken­ne, woll­te der Schwin­ger­kö­nig wis­sen, und die in­tel­li­gen­te Hel­ve­tia nick­te. Dann er­kun­dig­te sie sich, ob Stu­der schon ge­ges­sen habe. Er habe im ›Bä­ren‹ zu Mit­tag be­stellt, er­wi­der­te der Wacht­meis­ter, wor­auf die bei­den großen Men­schen zu­sam­men böse wur­den. Das sei nicht recht, es sei doch selbst­ver­ständ­lich, dass Stu­der hier esse – ge­gen das dröh­nen­de Duett war nicht auf­zu­kom­men. Glück­li­cher­wei­se be­gann im obe­ren Stock­werk eine drit­te Stim­me zu krei­schen, wor­auf sich Frau Mur­mann – hieß sie Emmy oder Anny? – emp­fahl. Stu­der muss­te ver­spre­chen, zum Nachtes­sen ganz be­stimmt zu kom­men.

»Ja hmm«, sag­te Stu­der, trank sein Glas aus, seufz­te: »Ahh« und schwieg.

»Ja«, sag­te Mur­mann, trank sein Glas aus, glucks­te, be­kam Trä­nen in die Au­gen von der Koh­len­säu­re, und dann schwieg auch er…

Es war fried­lich in dem klei­nen Büro. In ei­ner Ecke stand eine alte Schreib­ma­schi­ne, de­ren Tas­ten gelb schim­mer­ten: aber sie war groß und so­lid und pass­te zu dem Kor­po­ral Mur­mann. Durchs Fens­ter, das of­fen stand, sah Stu­der in einen Gar­ten: klei­ne Buchs­he­cken säum­ten die Bee­te ein, auf de­nen der Spi­nat schon auf­ge­schos­sen war. Aber in der Mit­te des Gar­tens, dort, wo die Buchs­he­cken ver­dreh­te Ara­bes­ken bil­de­ten, stan­den durch­schei­nend rote Tul­pen.

Die gel­ben Pensèes, die sie be­schei­den um­ga­ben, wa­ren schon am Ver­blü­hen. Sie er­in­ner­ten an Leu­te, die kei­ner Par­tei an­ge­hö­ren, und es des­we­gen zu nichts ge­bracht ha­ben…

»Du kommst we­gen dem Wit­schi…«, sag­te Mur­mann und dämpf­te sei­ne to­sen­de Stim­me. Das Ge­kreisch im obe­ren Stock­werk war ver­stummt, und Mur­mann woll­te es wohl nicht wie­der zum Er­schal­len brin­gen.

»Ja«, sag­te Stu­der und streck­te die Bei­ne. Der Stuhl war be­quem, er hat­te Arm­stüt­zen. Stu­der ließ sich ge­hen und blin­zel­te in den Gar­ten, auf den jetzt die Son­ne schi­en. Aber der Schein blieb nicht lan­ge, das Grau kam wie­der – nur die Tul­pen leuch­te­ten un­ent­weg­t…

Stu­der dach­te an sei­ne Un­ter­re­dung mit dem Un­ter­su­chungs­rich­ter. Wie viel Speuz hat­te er dort ver­schwen­den müs­sen! Der Mur­mann war ent­schie­den vor­zu­zie­hen, ob­wohl er kein roh­sei­de­nes Hemd trug…

– Es sei so still hier, sag­te Stu­der nach ei­ner Wei­le, wor­auf Mur­mann lach­te. Er habe eben kei­nen Laut­spre­cher wie die an­de­ren Ger­zen­stei­ner, sag­te er. Da lach­te auch Stu­der.

Und dann schwie­gen bei­de wie­der.

Bis Stu­der frag­te, ob Mur­mann den Schlumpf für schul­dig hal­te.

»Cha­bis!« sag­te Mur­mann nur.

Und die­ses ein­zi­ge Wort gab dem Fahn­der­wacht­meis­ter Stu­der mehr Si­cher­heit als alle kri­mi­no­lo­gi­schen und psy­cho­lo­gi­schen Spitz­fin­dig­kei­ten, die er bis jetzt ge­sam­melt hat­te, um in sich die im­mer­hin mehr ge­fühls­mä­ßi­ge Über­zeu­gung der Un­schuld des Bur­schen Schlumpf zu fes­ti­gen.

Stu­der wuss­te, Mur­mann war ein schweig­sa­mer Mensch.

Es war nicht leicht, ihn zum Re­den zu brin­gen. Ja, die Wor­te, die man in den all­täg­li­chen, be­lang­lo­sen Ge­sprä­chen tauscht, die sa­ßen bei ihm lo­cker. Aber so­bald es sich um wich­ti­ge­re Din­ge han­del­te, war ein Wort wie bei­spiels­wei­se: ›Cha­bis‹ fast eben­so­viel wert wie die kräf­ti­gen Aus­füh­run­gen ei­nes Ex­per­ten.

– Stu­der ken­ne eben noch nicht das Kaff Ger­zen­stein, sag­te Mur­mann nach ei­ner Wei­le. Er hat­te sich eine Pfei­fe ge­stopft und rauch­te lang­sam.

»Ich bin jetzt bald sechs Jah­re hier«, sag­te Mur­mann. »Und ich ken­ne den Be­trieb. Ich kann nichts ma­chen. Ich muss auf­pas­sen. Weischt, Di­plo­ma­tie!« (Er sag­te ›Di­plo­ma­zii­ie‹ und drück­te das eine Auge zu.) »Gut, dass du ge­kom­men bist. Ich bin näm­lich so…« Er steck­te die Arme waag­recht aus, die mäch­ti­gen Hand­ge­len­ke eng an­ein­an­der­ge­presst, um recht deut­lich zu de­mons­trie­ren, wie macht­los er sei…

Dann schwieg er wie­der.

»Weischt«, sag­te er nach ei­ner Wei­le, »der Äsch­ba­cher, der Ge­mein­de­prä­si­dent…« und schwieg wie­der lan­ge. »Aber der alte El­len­ber­ger!…« Und zwin­ker­te mit dem rech­ten Auge.

»Aber der Cot­te­reau ist ver­schwun­den…« warf Stu­der ein und nahm einen Schluck aus sei­nem Glas.

»Hab kei­nen Kum­mer«, sag­te Mur­mann ge­müt­lich. »Der kommt scho wie­der ume…«

»Jää… aber hast du nicht die Po­li­zei­di­rek­ti­on alar­miert, dass es dann im Ra­dio ge­kom­men ist?«

»Ich?« frag­te Mur­mann und wies mit dem großen, be­haar­ten Zei­ge­fin­ger auf sei­ne nack­te Brust. »Ich?« Und ob Stu­der etwa krank sei, dass er so dum­me Fra­gen stel­le? Das habe doch der El­len­ber­ger ge­macht, um sich einen Spaß zu leis­ten! Be­ro­müns­ter, habe der El­len­ber­ger ein­mal ge­meint, sei auch nicht für die Hun­de ge­baut wor­den, man müs­se den Leu­ten et­was zu tun ge­ben. Und die vie­len Emp­fän­ger…

Stu­der fand bei sich, dass die­ses Ger­zen­stein ein merk­wür­di­ges Dorf sei, und sei­ne Ein­woh­ner wa­ren noch merk­wür­di­ger. Aber er be­schloss, den Kor­po­ral Mur­mann nicht län­ger zu be­läs­ti­gen, üb­ri­gens war­te­te das Es­sen im ›Bä­ren‹ si­cher schon auf ihn. So ver­ab­schie­de­te er sich und ver­sprach, am Abend wie­der­zu­kom­men. Mur­mann schi­en die­se Dis­kre­ti­on zu schät­zen; denn er mein­te beim Ab­schied: zum Re­den habe man im­mer noch Zeit, und so um die Mit­tags­stun­de, da habe er im­mer Schlaf. Wenn man je­den Abend die Po­li­zei­stun­de kon­trol­lie­ren müs­se in al­len Bei­zen, dann habe man tags­über einen dum­men Kopf. Dazu gähn­te er aus­gie­big.

 

So stand Stu­der wie­der auf der as­phal­tier­ten Stra­ße. Rechts und links, so weit der Blick reich­te: Lä­den, Lä­den, Lä­den.

Und die Häu­ser wa­ren nicht stum­m…

Es war Sams­tagnach­mit­tag.

Durch die Mau­ern, durch die ge­schlos­se­nen Fens­ter und durch die ge­öff­ne­ten jo­del­te das Grit­li Wen­ger –

Es jo­del­te den Sonn­tag ein…

Noch einer, der nicht mehr mitmachen will

Der Speck war zäh und der Su­urcha­bis schwamm in all­zu viel Flüs­si­gem. Die Gast­stu­be war leer. Am Aus­schank po­lier­te die Kell­ne­rin Wein­glä­ser. Es hat­te end­gül­tig auf­ge­hört zu reg­nen, aber der Him­mel war mit ei­ner wei­ßen Schicht über­zo­gen, die blen­de­te.

Stu­der spür­te ein un­an­ge­neh­mes Bei­ßen in der Nase: es war wohl ein Schnup­fen, der sich mel­de­te. Kein Wun­der, wenn der Mai so kalt war. Er kos­te­te den Kaf­fee. Der war eben­so dünn und lau wie der­je­ni­ge sei­ner Frau, wenn sie näch­te­lang ge­le­sen hat­te. Stu­der schüt­te­te den Kirsch in die Brü­he, ver­lang­te noch einen und be­gann dann die Ger­zen­stei­ner Nach­rich­ten zu stu­die­ren. Sei­ne Stim­mung wur­de lang­sam bes­ser, er lehn­te sich in die Ecke zu­rück und roll­te mit den Schul­tern, bis sie be­quem der Wand an­la­gen.

Da be­trat ein jun­ger Mann die Gast­stu­be. Zu­erst schnitt die Kell­ne­rin mit ei­ner brüs­ken Hand­be­we­gung ei­ner männ­li­chen Stim­me das Wort ab, die in ei­ner Ecke sanft über die Ent­schlüs­se plät­scher­te, an de­nen der Na­tio­nal­rat letz­te Wo­che er­krankt war, dann sag­te die Saal­toch­ter:

»Grüeß di!« Es klang wie ein un­ter­drück­ter Freu­den­ruf und Stu­der wur­de auf­merk­sam, so wie je­der, auch der so­li­des­te Mann auf­merk­sam wird, wenn sich in sei­ner nächs­ten Nähe eine zar­te Be­zie­hung be­merk­bar macht. »Be­cher Hell’s!« sag­te der jun­ge Mann kurz. Es war eine deut­li­che Ab­leh­nung.

»Ja, Ar­min«, sag­te die Saal­toch­ter ge­dul­dig, ein we­nig vor­wurfs­voll.

Ar­min? Stu­der sah sich den Bur­schen nä­her an. Die­ser ge­hör­te zu je­ner Sor­te jun­ger Män­ner, die über einen sehr reich­li­chen Haar­wuchs ver­fü­gen, und die­sen in Form von Dau­er­wel­len über der Stirn auf­schich­ten. Der blaue Kit­tel war in der Tail­le so eng ge­schnit­ten, dass er waag­rech­te Fal­ten warf, die brei­ten hel­len Ho­sen ver­deck­ten die Ab­sät­ze und schleif­ten fast am Bo­den nach.

Das Ge­sicht? Ja, es hat­te eine ge­wis­se Ähn­lich­keit mit ei­nem an­de­ren Ge­sicht, das Stu­der heu­te Mor­gen in ei­nem grau­sam hel­len Raum ge­se­hen hat­te. Das Ge­sicht des Bur­schen war ma­ge­rer, glat­ter, der Schnurr­bart fehl­te, aber das Kinn war das­sel­be: weich, leicht ver­fet­tet…

Die Glücks­fäl­le mehr­ten sich. Es war si­cher der Ar­min Wit­schi. Vi­el­leicht er­hielt man die Be­stä­ti­gung.

Die Kell­ne­rin hat­te sich an den Bur­schen ge­drängt. Der Ar­min ließ es sich ge­fal­len.

– Ob er denn nicht den La­den hü­ten müs­se? frag­te sie.

– Die Schwes­ter sei heim­ge­kom­men, sie habe frei heut nach­mit­tag, brau­che nicht nach Bern zu fah­ren. Üb­ri­gens, fuhr er fort, sei ihm al­les ver­lei­det. In das Lä­de­li kom­me oh­ne­hin nie­mand mehr, er wer­de wohl bald auch hau­sie­ren müs­sen wie der Va­ter, und viel­leicht… Die Pau­se, die folg­te, soll­te viel­sa­gend sein.

»Nid, Ar­min!« sag­te die Kell­ne­rin. Sie moch­te etwa drei­ßig Jah­re alt sein, hat­te müde Züge in ei­nem nicht un­schö­nen Ge­sicht.

– Auf kei­nen Fall dür­fe er rei­sen, sag­te sie; der Schlumpf sei nicht der ein­zi­ge ge­we­sen, es sei­en noch mehr beim al­ten El­len­ber­ger, die zu al­lem fä­hig sei­en…

Sie merk­te plötz­lich, dass Stu­der zu­hör­te, und dämpf­te die Stim­me zu ei­nem Flüs­tern. Der Ar­min trank einen Schluck aus sei­nem Glas. Er spreiz­te da­bei den klei­nen Fin­ger ab.

Das Wis­pern der Kell­ne­rin wur­de eif­ri­ger; Ar­min be­tei­lig­te sich am Ge­spräch nur mit ein­zel­nen Wor­ten. Aber die we­ni­gen Wor­te, die er ein­warf, hat­ten Ge­wicht – falsches Ge­wicht, hät­te Stu­der am liebs­ten ge­sagt. Er zog sei­ne Uhr. Es war halb drei. Er war müde, die Glie­der ta­ten ihm weh, das Ge­wis­per ging ihm auf die Ner­ven. Vi­el­leicht soll­te er ein we­nig spa­zie­ren ge­hen? Zum El­len­ber­ger? Sei­ne al­ten Be­kann­ten dort be­su­chen, den Schrei­er, der jetzt Kla­vier spiel­te und den Bu­cheg­ger mit der Bass­gei­ge? Die Jazz­ka­pel­le ge­nannt: ›The Con­vict Band!‹… Ein Hu­mo­rist, die­ser alte El­len­ber­ger. Man wur­de nicht klug aus ihm. Für sei­ne Leu­te schi­en er gut zu sor­gen…

Oder war es bes­ser, die Frau zu be­su­chen, bei der Schlumpf ge­wohnt hat­te?

Ein ödes Blatt, die­ser Ger­zen­stei­ner An­zei­ger. ›Er­scheint zwei­mal wö­chent­lich mit Bei­la­gen: Für die Frau, Palm­blät­ter, Land­wirt­schaft­li­ches.‹ Was hieß das ›Land­wirt­schaft­li­ches‹! Aus ei­nem un­er­find­li­chen Grun­de är­ger­te die­ses Wort den Wacht­meis­ter Stu­der. Aber was war das?

»In letz­ter Stun­de er­fah­ren wir den trau­ri­gen Hin­schied un­se­res wohl­ver­dien­ten Mit­bür­gers W. Wit­schi, der in sei­nem 50. Al­ters­jah­re ei­ner ruch­lo­sen Bu­ben­hand zum Op­fer ge­fal­len ist. Herr W. Wit­schi war be­kannt als ein Mus­ter von Treue und Pf­licht­er­fül­lung, sein An­den­ken wird uns teu­er blei­ben, bis über das Grab hin­aus, denn er war noch ei­ner von je­nen im­mer mehr aus­ster­ben­den Cha­rak­tern« –

Stu­der strei­chel­te sei­nen Schnurr­bart, die ›aus­ster­ben­den Cha­rak­ter‹ ge­fie­len ihm aus­neh­mend –, ›die nach al­ter Vä­ter Sit­te…‹ – Ja, ja, das kann­te man. Stu­der über­sprang ein paar Zei­len.

Aber plötz­lich stock­te er und las nicht wei­ter. Et­was hat­te ihn ge­stört: wohl die plötz­li­che Stil­le – das Wis­pern hat­te auf­ge­hört. Stu­der äug­te vor­sich­tig über den Rand der Zei­tung. Das Klin­gen von Geld­mün­zen war zu hö­ren. Die Kell­ne­rin kram­te in dem Le­der­sack, den sie un­ter der Schür­ze trug. Ar­min tat un­be­tei­ligt und strich dann und wann mit läs­si­ger Ge­bär­de über sei­ne wohlon­du­lier­ten Haa­re. Die lin­ke Hand trom­mel­te auf dem Tisch.

Jetzt ver­schwand sie un­ter der Tisch­plat­te. Wie viel Geld gibt sie ihm wohl? frag­te sich Stu­der. Das Ra­scheln ei­ner Bank­no­te war zu hö­ren.

»Ich möch­te zah­len…«, sag­te Stu­der laut. Die Kell­ne­rin fuhr mit ro­tem Kopf in die Höhe, Ar­min blick­te böse zu dem ein­sa­men Gast hin­über, Stu­der gab den Blick zu­rück, der Bur­sche hielt ihn nicht lan­ge aus, Stu­der nick­te un­merk­lich. In­ner­lich for­mu­lier­te er sei­ne Beo­b­ach­tung: »Nicht ganz sau­ber überm Nie­ren­stück.«

»Ein Mit­ta­ges­sen macht…«, die Kell­ne­rin be­gann die Rech­nung her­un­ter­zu­lei­ern, Stu­der schob einen Fünfli­ber hin, steck­te das Use­geld acht­los in die Ho­sen­ta­sche.

»Zah­len, Ber­ta!« rief der jun­ge Mann drü­ben. Er schwenk­te eine Zwan­zi­ger­no­te…

Wie nann­te man in Frank­reich die Bür­sch­chen, die sich aus­hal­ten lie­ßen? Es war der Name ei­nes Fi­sches, Stu­der kam nicht gleich dar­auf…

Rich­tig! Maque­reau!…

Dort, wo der Feld­weg rechts von der Au­to­mo­bil­stra­ße ab­zweig­te, stand ein großes Schild:

Baum­schu­len und Ro­sen­kul­tu­ren

Gott­lieb El­len­ber­ger

und ein Pfeil wies die Rich­tung. Stu­der ver­schob den Be­such auf spä­ter. Er bog lie­ber links ab, der Weg stieg ein we­nig an, aber man kam gleich in den Wald – Na­del­höl­zer und ganz we­nig Laub­bäu­me… Tan­nen­duft war ge­sund, be­son­ders für Schnup­fen, das hat­te schon sein Va­ter be­haup­tet. Im Vor­bei­ge­hen sah er sich den Rand­stein an, an den of­fen­bar der alte El­len­ber­ger am gest­ri­gen Abend mit sei­nem Kopf ge­flo­gen war. Es war ein ge­wöhn­li­cher Rand­stein, kein Blut kleb­te dar­an, am bes­ten, man ließ ihn rechts lie­gen und stieg das Wald­weg­lein em­por…

Es war nie gut, sich auf einen Fall zu stür­zen, wie eine hung­ri­ge Sau aufs Fres­sen. Und man konn­te mit dem heu­ti­gen Tag zu­frie­den sein. Man hat­te Be­kannt­schaf­ten ge­nug ge­macht, man hat­te Bil­der ge­sam­melt, ei­gent­lich nicht an­ders als ein Fi­sel Scho­ko­la­de­bild­li. Aber die Bil­der wa­ren schön:

Zu­erst der Wen­de­lin Wit­schi mit ei­ner Al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 2,1 pro Mil­le, was nach An­sicht des ita­lie­ni­schen As­sis­ten­ten mit den kri­mi­no­lo­gi­schen Kennt­nis­sen zu den At­tri­bu­ten ei­ner ›Al­ko­hol­lei­che‹ ge­hör­te. Dann die Fe­li­ci­tas mit dem Loch im Strumpf und ih­rem son­der­ba­ren Be­neh­men dem Coif­feur­ge­hil­fen ge­gen­über. Her­nach der Maque­reau mit sei­ner Freun­din, der Kell­ne­rin.

Mein Gott, die Men­schen wa­ren über­all gleich. In der Schweiz ver­steck­ten sie sich ein we­nig, wenn sie über die Schnur hau­en woll­ten, und so­lan­ge es nie­mand merk­te, schwie­gen die Mit­menschen. Und der Wen­de­lin Wit­schi, der im Ge­richts­me­di­zi­ni­schen In­sti­tut kon­ser­viert wur­de, war ein aus­ster­ben­der Cha­rak­ter.

Gut und recht.

Wa­rum nicht? Sol­che Aus­drücke ge­hö­ren zum Le­ben; die Leu­te, auf die sie an­ge­wandt wer­den, zot­teln wei­ter, nie­mand regt sich über ihre klei­ne­ren oder grö­ße­ren Sün­den auf, wenn nicht…

Eben, wenn nicht ir­gend et­was Un­vor­her­ge­se­he­nes pas­siert. Ein Mord zum Bei­spiel. Zu ei­nem Mord ge­hört ein Schul­di­ger, wie der An­ken aufs Brot. Sonst re­kla­mie­ren die Leu­te. Und wenn dann der so­ge­nann­te Schul­di­ge ver­sucht, sich auf­zu­hän­gen und es kommt ein Fahn­der­wacht­meis­ter dazu, der einen har­ten Gring hat, dann kann es ge­sche­hen, dass alle die klei­nen Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten, die im Le­ben je­des Men­schen vor­han­den sind, plötz­lich wich­tig wer­den; man ar­bei­tet dann mit ih­nen, wie ein Mau­rer mit Back­stei­nen – um ein Ge­bäu­de auf­zu­rich­ten… Ein Ge­bäu­de? Sa­gen wir vor­läu­fig: eine Wan­d…

Am Wald­rand blieb Stu­der ste­hen, wisch­te sich die Stir­ne und schau­te übers Land. Auf ei­ner Te­le­gra­fen­stan­ge saß ein Mäu­se­bussard und ruh­te sich aus. Aber da kam eine Krä­he und be­gann den stil­len Vo­gel zu pla­gen. Der Bussard flog auf, die Krä­he folg­te ihm, und sie kra­hah­te dazu mit ei­ner un­an­ge­nehm hei­se­ren Stim­me. Der Bussard schwieg. Er flog im­mer hö­her, im­mer hö­her, warf sich dem Wind ent­ge­gen und be­weg­te kaum die Flü­gel. Die Krä­he folg­te. Sie woll­te ih­ren Krach ha­ben, sie ließ nicht lo­cker, im­mer wie­der stieß sie ge­gen den stil­len Vo­gel. Aber schließ­lich muss­te sie es auf­ge­ben. Der Bussard hat­te eine Höhe er­reicht, wo es der Krä­he un­ge­müt­lich wur­de. Kräch­zend ließ sie sich fal­len. Der Bussard flog einen voll­kom­me­nen Kreis und Stu­der be­nei­de­te ihn. Hier un­ten ent­kam man den Krä­hen nicht so mü­he­los.

Er drang tiefer in den Wald ein. Und der Wald war sehr still…

Wie weit war der Wacht­meis­ter ge­gan­gen? Über sei­nem Kop­fe spiel­te ein klei­ner Wind mit den Baum­wip­feln. Es rausch­te sanft.

Und dann wur­de das küh­le Rau­schen plötz­lich von ei­nem an­de­ren Geräusch un­ter­bro­chen. Zwei­ge knack­ten, ein Stöh­nen war zu hö­ren – so als ob ein ver­wun­de­tes Tier sich müh­sam weiter­schlep­pen wür­de… Hin­ter ei­nem Ge­büsch fand Stu­der einen Mann, der auf dem Bauch lag und wim­mer­te. Die Rücken­naht sei­nes Rockes war auf­ge­ris­sen, das Haar zer­rauft, die Schu­he wa­ren ko­tig.

Der Mann hat­te das Ge­sicht auf den Un­ter­arm ge­legt und wein­te in die Erde hin­ein.

Ei­nen Au­gen­blick sah Stu­der ein an­de­res Bild: den Bur­schen Schlumpf, der die Au­gen in die Ell­bo­gen­beu­ge ge­presst hat­te…

Dann klopf­te Stu­der dem Lie­gen­den auf die Schul­ter und frag­te:

»Was ist los?«

Der Mann dreh­te sich lang­sam auf den Rücken, blin­zel­te und schwieg. Stu­der er­kann­te den al­ten Cot­te­reau, den Ober­gärt­ner beim El­len­ber­ger…

Aber als Stu­der noch ein­mal frag­te, was denn ei­gent­lich pas­siert sei, be­gann das Ge­wim­mer von neu­em. Jetzt wa­ren die Wor­te deut­lich zu ver­ste­hen:

»Mein Gott! Mein Gott! Her­je­ses, ist das gut, dass end­lich ein Mensch kommt. Ver­re­cken könnt’ man in dem Wald. O je, o je! ganz trüm­me­lig ist mir, und so ha­ben sie mich ab­ge­schla­gen!…«

Wer ihn denn ab­ge­schla­gen habe, woll­te Stu­der wis­sen. Da hör­te das Ge­jam­mer auf, das lin­ke Auge blin­zel­te ver­schmitzt – das an­de­re war blau un­ter­lau­fen und die ge­schwol­le­ne Haut ver­barg es fast ganz – und mit ganz ru­hi­ger Stim­me sag­te der Ober­gärt­ner Cot­te­reau:

 

»Das tä­tet Ihr gern wis­sen, he? Aber von mir er­fahrt Ihr nichts. Es war, viel­leicht war es… Gar nichts war’s! Ei­gent­lich könn­tet Ihr mir auf­hel­fen und mich dann heim­füh­ren, bin oh­ne­hin ganz nass, die Nacht im Wald… Sie ha­ben mich zwar… Ja, der Meis­ter wird auf mich war­ten, hat er große Sor­ge ge­habt um mich?«

»Er hat Euch durchs Ra­dio su­chen las­sen…«, sag­te Stu­der – da hock­te der Mann blitz­schnell auf, aber eine Gri­mas­se ver­zog sein Ge­sicht. Dann brei­te­te sich ein Aus­druck von Stolz dar­über aus:

»Durchs Ra­dio?« frag­te er. Da­rauf be­wun­dernd: »Ja, der El­len­ber­ger!… Wie geht’s ihm, dem Meis­ter? Ist er schwer ver­letzt wor­den?«

Stu­der schüt­tel­te den Kopf und mein­te streng, er wer­de ihn, den Cot­te­reau, lie­gen las­sen, wenn er nicht sa­gen wol­le, wer ihn über­fal­len habe.

»Das könnt Ihr ma­chen, wie Ihr wollt, Herr Fahn­der«, sag­te der klei­ne di­cke Mann, zog einen Ta­schen­spie­gel her­vor, einen Kamm und be­gann sich zu sträh­len.

»So, und jetzt könnt Ihr mich heim­füh­ren… Ihr seid oh­ne­hin schuld, dass sie mich so ab­ge­schwar­tet ha­ben. Aber der Cot­te­reau ist zäh, der sagt nichts, der weiß, was er sei­nem Meis­ter schul­dig ist…«

Und nach ei­nem Schwei­gen:

»Man wird alt«, sag­te der Klei­ne. »Man ist nicht mehr so rüs­tig wie frü­her. Schad, dass der Meis­ter ges­tern nicht mit­ge­kom­men ist, der hät­t’ die Bur­schen an­ders trak­tiert!«

»Die Bur­schen?« frag­te Stu­der. »Wel­che Bur­schen?«

»Hehe«, lach­te Cot­te­reau. »Das möch­tet Ihr gern wis­sen, Wacht­meis­ter. Aber ich sag nichts. Ich mach nicht mehr mit… Punk­t… Schluss… Ich mach nicht mehr mit!« Und er schüt­tel­te trotz der Schmer­zen, die er of­fen­bar ver­spür­te, ganz ener­gisch den Kopf.

Stu­der bück­te sich. Cot­te­reau leg­te sei­nen Arm um die Schul­tern des Wacht­meis­ters, rich­te­te sich auf, stöh­nend, und be­gann dann lang­sam zu ge­hen. Stu­der stütz­te ihn.

»Der Rücken!« klag­te der Di­cke. »Ge­schla­gen ha­ben sie! Und dazu im­mer ge­sagt: ›So!… ein Fahn­der von der Stadt will sich in un­se­re An­ge­le­gen­hei­ten mi­schen! Das ist nur‹, ha­ben sie ge­sagt, ›ei­ne klei­ne Pro­be, Cot­te­reau. Da­mit du’s Maul hältst. Ver­stan­den? Wir ha­ben un­sern Land­jä­ger. Wir brau­chen kei­nen Tschu­cker von der Stadt!‹ Ja, das ha­ben sie ge­sagt. Und von mir er­fährt nie­mand nichts. Ver­stan­den, Fahn­der? Ich bin still. Ich schwei­ge, ich schwei­ge, wie das Grab…« Dann mur­mel­te der alte Cot­te­reau noch ei­ni­ges, das nicht zu ver­ste­hen war…

Wenn Stu­der ge­dacht hat­te, den gan­zen Vor­fall vom El­len­ber­ger er­klärt zu be­kom­men, so wur­de er ent­täuscht. El­len­ber­ger saß auf ei­nem Bänk­lein vor sei­nem Haus. Es war eine Art Vil­la, noch ziem­lich neu, ein Schup­pen stand hin­term Haus, die Fens­ter ei­nes Treib­hau­ses schim­mer­ten. Der El­len­ber­ger hat­te um den Kopf einen di­cken wei­ßen Ver­band.

»So«, sag­te er tro­cken, »habt Ihr den Cot­te­reau ge­fun­den? Dank Euch, Wacht­meis­ter. Ihr seid ja ein rich­ti­ger ›Deus ex ma­china‹.« – Und er lach­te schlep­pend, als er Stu­ders er­staun­tes Ge­sicht sah.

»Wa­rum habt Ihr denn den Ra­dio alar­miert?« frag­te Stu­der end­lich neu­gie­rig.

»Das wer­det Ihr spä­ter schon ver­ste­hen«, sag­te der alte El­len­ber­ger und strich sich über sei­nen wei­ßen Tur­ban. »Vi­el­leicht hab ich Euch da­mit einen Dienst ge­leis­tet…«

»Dienst?« Stu­der wur­de är­ger­lich. »Der Cot­te­reau schweigt sich aus. Und Ihr habt ja auch nichts ge­sagt. Wer hat Euch an­ge­fal­len, wer Eu­ern Ober­gärt­ner ver­schleppt?«

»Wacht­meis­ter«, sag­te El­len­ber­ger, und er mach­te ein sehr erns­tes Ge­sicht. »Es gibt Äp­fel und Äp­fel. Sol­che, die könnt Ihr vom Baum es­sen, sie sind reif, und an­de­re, die müsst Ihr ein­kel­lern, die wer­den erst im Hor­ner gut, oder im Mär­zen… Ab­war­ten, Wacht­meis­ter, bis der Ap­fel reif wird. Ge­duld ha­ben. Ver­stan­den?«

Und mit die­ser Aus­kunft muss­te sich Stu­der zu­frie­den ge­ben. Nicht ein­mal mit dem Schrei­er und dem Bu­cheg­ger konn­te er die Be­kannt­schaft er­neu­ern. Sie ar­bei­te­ten noch, hieß es.

Eine Baum­schu­le sei kein Staats­be­trieb, sag­te der El­len­ber­ger bis­sig. Am Sams­tagnach­mit­tag wer­de hier ge­schafft…