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Reise in Südamerika. Erster Band.

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Alles deutet mit vollständiger Sicherheit darauf hin, daß diese mächtigen Fluthen nicht von der See aus gegen das Land hin gedrängt worden sind, sondern sich vom Lande aus gegen das Meer hin ergossen haben.

Dies wird klar, so bald man sowohl dem Laufe der Flüsse folgt, mithin jenen Rissen und Vertiefungen, die noch heute Wasser führen, als auch den Ablagerungen jener Gerölle und der Form der Schluchten.

Jene Gewässer strömten (und wahrscheinlich in einzelnen öfters wiederkehrenden Perioden) von der Andes-Kette aus hinab über das Flachland von Chile, Gesteinstrümmer und Blöcke von dort mit sich führend und allenthalben zurücklassend, bis sie, aufgehalten durch den Damm, den die Küsten-Cordillera bildete, sich dort aufstauten und endlich gewaltsam Bahn brachen durch jenes Hemmniß.

So sind jene Schluchten entstanden, in denen häufig noch jetzt ein kleines Bächlein die früheren gewaltigen Wasserstraßen repräsentirt, welche sich durch dieselben in das stille Meer ergossen haben müssen.

Es ist nicht schwer zu errathen, durch welche Vorgänge von der hohen Cordillera herab solche Wassermengen gekommen sind, ja selbst die Gegenwart giebt erklärende Beispiele hiezu, wenn gleich nicht in dem kolossalen Maßstabe jener vergangenen Zeit.

Nach Hebung der Andes-Kette war ohne Zweifel ein Zeitpunkt längerer Ruhe eingetreten und die mächtigen Gipfel und Höhen bedeckten sich mit Schnee und Gletschereis, wie es noch heute der Fall ist. Aber die, man kann sagen dichtgedrängte Reihe von Vulkanen, in jener Zeit wohl noch zahlreicher als jetzt, verharrte nicht immer in jener Ruhe, und massenhafte Ausbrüche erfolgten von Zeit zu Zeit. Es ist bekannt, daß selbst in unsern Tagen bei dem Ausbruche eines einzelnen Vulkanes sich elektrische Anhäufungen oberhalb desselben in der Luft ansammeln, Gewitter entstehen, Gußregen auf den Berg herabstürzen, und ist derselbe mit Schnee bedeckt, oft Ueberschwemmungen in der Nachbarschaft verursachen. Denkt man sich aber jene Masse von mächtigen Feuerbergen, welche ohne Zweifel vereint, oder doch wenigstens in größerer Menge und bedingt durch ein und dieselbe unterirdische Reaction, gleichzeitig zu arbeiten begannen, denkt man sich die Masse der Elektricität, welche sich so entlangs eine größere Strecke der Cordillera oberhalb derselben angesammelt, und Wolkenbrüche auf dieselben herab ergossen, nimmt man hiezu noch eine sehr wahrscheinliche Erwärmung der mit Schnee bedeckten Außenseite der Krater an, so ist leicht erklärt, wie plötzlich mit reißender Schnelle, theils durch die meteorischen Niederschläge, theils durch geschmolzenes Gletschereis bedingt, solche mächtige, Alles zerstörende, allenthalben sich Bahn brechende Wassermassen über das Land sich ergießen konnten. Die tiefen Thäler der Andeskette, auch heute von Flüssen durchströmt, welche einzig dem Gletschereise ihren Ursprung verdanken und deren zeitweiliges Anschwellen durch analoge Ursachen, wie die oben angeführten, bethätigen vollständig das so eben Ausgesprochene.

Dem freundlichen Leser, welcher vielleicht kein besonderer Freund geognostischer Studien, sich gelangweilt hat bei diesen Notizen, kann ich leider kaum ein kleines Reiseabenteuer bieten, was ihn entschädigen möchte.

Flüchtiger daher noch, als ich selbst im Galopp jene Strecke zurückgelegt, will ich ihn, nun er die Gegend kennt, oder wenigstens doch eine leichte Skizze derselben erhalten hat, durch dieselbe hinweg und nach Santjago führen.

Ich begrüßte auf den Mühlen Abschied nehmend den Italiener, und erhielt nach gewohnter Weise statt des verlangten Glases Portwein, Cayrock mit der Bemerkung: daß er auch sehr gut sei. Er ermahnte mich beim Scheiden, ja nicht so schnell fahren zu lassen, und man weiß bereits, wie ich durch »mas pronto« seine Lehren befolgte.

Ich bin ferner einer Masse von Ochsenkarren begegnet, welche zwischen ganz unsinnig hohen Rädern einherschleichen und sich auf die Länge einer Viertelstunde durch schauderhaftes Knarren und Pfeifen derselben ankündigen. Man hat vier, ja sechs Paar Ochsen vor dieselben gespannt und der Fuhrmann führt einen vier oder fünf Klafter langen, dünnen Stab mit eiserner Spitze, mittelst welcher er die Thiere antreibt. Fährt man mit diesem Wagen einen steilen Berg abwärts, so spannt man ein Paar der Ochsen aus und hängt sie hinter dem Wagen an, diese müssen das Fuhrwerk aufzuhalten suchen, während man die vorderen zum raschen Laufen und Anziehen antreibt. Ich habe nicht recht begriffen, warum man überhaupt nicht gleichmäßig fährt, ohne auf der einen Seite übermäßig anzureizen, so daß man auf der andern aufhalten muß. Da aber die politischen Zustände mehrerer Länder ein ähnliches Bild bieten, muß die Sache vielleicht doch einen vernünftigen Grund haben.

Im Ganzen ist der Weg nach Santjago stets belebt. Neben jenen Ochsenkarren, welche den Waaren-Transport mit dem Innern vermitteln, begegnet man unzähligen Reitern und ganzen Zügen von Maulthieren und Eseln, ebenfalls mit Waaren oder auch mit Victualien beladen.

Auch die Fauna wird reichlicher. Vögel aller Art schwärmen im Gebüsche, oder treiben sich auf dem Felde umher, so mehrfache Geierarten und zierliche wilde Tauben. Indessen zeichneten sich mit Ausnahme der bereits erwähnten Kolibri-Arten alle diese Vögel kaum durch besonders glänzende Farben aus. Der Sturnus militaris mit glänzender rother Brust macht hievon allein halbweg eine Ausnahme. Die ziemlich reichliche Ausbeute in zoologischer und botanischer Hinsicht, welche ich in Chile erwarb, habe ich in der bereits erwähnten Abhandlung in den Denkschriften der k. k. Akademie in Wien angegeben, und werde daher mit der Anführung lateinischer Namen hier nicht den Leser ermüden, wenn ich nicht etwa über die Lebensweise irgend eines Thieres oder die eigenthümlichen Eigenschaften einer Pflanze etwas Besonderes anzuführen im Stande bin.

Ich habe indessen auf dieser Fahrt immerhin etwas Interessantes in anthropologischer Beziehung getroffen, eine Greisin von unendlich hohem Alter, welche an der Cuesta de Prado in einer kleinen Lehmhütte wohnte und die Vorüberreisenden um Almosen ansprach. In einen alten schwarzen Fetzen gehüllt, von weißem Haupthaar umflattert, und mit nicht unbedeutendem gleichgefärbten Barte, machte diese lebende Mumie einen fast grauenhaften Eindruck. Sie sprach mich mit einigen Worten an, welche etwa bedeuteten: »Gebt einer alten Unglücklichen, welche selbst nicht weiß, wie alt sie ist, eine Kleinigkeit«. Ich reichte ihr etwas, worauf sie eine segnende Geberde machte, aber meine Knechte riefen Vamos! und fuhren wie verrückt von dannen. Es ist des Teufels Großmutter, sagte der eine, die jeden verflucht, der ihr nichts schenkt. Sie erzählten mir ferner, daß das Weib schon vor der ersten Revolution (1810) an jener Stelle gewohnt, und vorgebe, so alt zu sein, daß sie ihr Herkommen vergessen habe, und auch die ältesten Männer hätten sie, als sie noch Knaben gewesen, schon in diesem Zustande gekannt. Also eine Art stabile Ahasvera.

Ich habe in Santjago dasselbe über die Alte gehört, wo man hinzusetzte, sie sei die einzige öffentliche Bettlerin, welche kein Privilegium19 habe, welche aber niemand antaste, und ernähre sich fast einzig von Brod und – Branntwein!

Auf der Höhe der Cuesta de Prado tritt dem Reisenden die Cordillera schon näher und imposant entgegen. Ich hielt dort einen Augenblick, um den Stand meines Aneroid-Barometers zu bemerken, dann wurde natürlich wieder am äußersten Rande der Straße, und was die Pferde laufen konnten, bergab gefahren, und bald war die Ebene von Santjago erreicht.

Die Cordillera, an deren Fuße die Stadt erbaut zu sein scheint, entwickelte sich hier zum ersten Male vor meinem Blicke in größerer Ausdehnung. Es reichten ihre beschneiten Gipfel, so schien es, gerade bis an die Wolkenschicht, welche oberhalb derselben schwebte, und ich staunte über die Höhe des Gebirges. Aber oben in den Wolken bemerkte ich einen schwarzen Fleck, den ich mir nicht erklären konnte.

Da vertheilte sich plötzlich jener Wolken- oder Nebelschleier, rasch und in Zeit von wenigen Minuten der Sonne weichend, und vor mir stand die Andes-Kette in doppelter Höhe. Jene Wolken hatten die obere Hälfte des Gebirges bedeckt und der schwarze Fleck von vorhin war eine steil emporstehende, nicht mit Schnee bedeckte Felsenspitze gewesen.

Dort habe ich wie ein Kind diesem wundervollen Anblick entgegen gejubelt, und noch heute – nun noch heute sagen meine verständigen Freunde, es sei eine Kinderei, über einen unfruchtbaren Berg solchen Lärmen aufschlagen.

VII.
Santjago (Chile)

Wenn man die Stadt nahebei erreicht hat, wird man erst inne, daß man von dort, bis an den Fuß, an die Vorberge der hohen Cordillera, noch drei bis vier Stunden zu reisen hat, trotzdem daß von einiger Entfernung aus gesehen, Stadt und Gebirge sich zu berühren scheinen.

Theils die Größe und Höhe des Gebirgs, welches es näher erscheinen läßt, trägt an dieser Täuschung die Schuld, theils aber auch eine eigenthümliche in Chile auftretende Erscheinung, ich meine den Mangel dessen, was die Maler mit Luftperspektive bezeichnen. Es ist dort schwierig auf größere Entfernungen hin die wirkliche Weite abzuschätzen, in welcher sich irgend eine Stadt, ein Berg u. s. w. befindet, indem alle diese Objekte sich fast in gleicher Klarheit darstellen, seien sie eine, zehn oder zwanzig Stunden weit entfernt. Ich habe später von der Cordillera aus das 15 Stunden weit entfernte Santjago so deutlich vor mir gesehen, daß ich auf einen Abstand von höchstens anderthalb Stunden geschlossen haben würde, hätte ich nicht den Weg von dort selbst zurückgelegt, und in Valdivia hätte ich dem 50 Stunden weit gelegenen Vulkane von Villarica höchstens 8 bis 10 Stunden Entfernung gegeben. Die Trockenheit der Luft und Mangel an Wasserdünsten in derselben kann kaum hieran allein schuld sein, denn obgleich trocken im Flachlande von Chile, war in der Cordillera selbst die Luft feucht genug, und in Valdivia war zu jener Zeit der Hygrometerstand etwa wie der mittlere von Deutschland. Ich erwähne mithin diese Erscheinung, ohne sie näher erklären zu können20.

 

Flüchtig will ich über die Beschreibung der Stadt hinweggehen und nur den allgemeinen Eindruck zu schildern versuchen, den sie hervorruft. Es ist Santjago, die Hauptstadt Chiles, nur mit Ausnahme von Lima wohl die größte der Westküste, schon früher hinreichend geschildert, und es hat sich seitdem dort im Ganzen nur wenig geändert. Alle Straßen derselben schneiden sich im rechten Winkel, sind breit und mit Trottoirs versehen; durch die Mitte vieler derselben laufen starke Rinnen, theils auch gedeckte Kanäle zum Abzug der Unreinlichkeiten. Die durch die parallel laufenden Straßen entstandenen Vierecke werden Quadras genannt und haben einen Flächenraum von etwa zwei bayerischen Tagwerken. Die Außenseiten der Häuser, welche diese Quadras bilden, haben durchschnittlich ein klösterliches Ansehen, wenigstens die aus älterer Zeit. Meist einstöckig sind sie häufig mit kleinen vergitterten Fenstern versehen, und einfach weiß angestrichen. Durch jene Eintheilung in Quadras aber bleibt Raum für den Privatbesitz, so daß eine behagliche Einrichtung im Innern nicht fehlt. Ein ziemlich geräumiger Hof mit kleinem Garten bildet dann die Mitte des Gebäudes, die Thüren sind meist gegen diesen Hof hin geöffnet, und es hat mich der Gesammt-Typus dieser Wohnungen, ich weiß nicht mit Recht oder Unrecht, unwillkürlich immer an die alten römischen erinnert.

Indessen hat man auch größere zwei- ja dreistöckige Häuser erbaut, welche den häufigen Erdstößen bis jetzt mit mehr oder weniger Glück gut widerstanden haben. Am Hauptplatze, der Plaça, steht das Gouvernements-Gebäude und einige Kasernen. Die Münze ist ein wirklich großartiges Gebäude zu nennen, eben so die Universität, und unter den durchschnittlich gut gebauten Kirchen nimmt die Kathedrale den Hauptplatz ein und dürfte ihn auch in mancher großen Stadt Europas behaupten.

Schöne öffentliche Brunnen zieren die Stadt, aber das Wasser der meisten derselben ist trübe, d. h. fast milchähnlich gefärbt und es befinden sich in allen Häusern Filtrir-Apparate, wo vermittelst eines Sandsteins das Wasser klar erhalten wird. Man nennt dieß dort destilliren.

Die Ursache dieser Unreinheit des Wassers ist die, daß alle Brunnen der Stadt mit Flußwasser gespeist werden. Aber diese Flüsse selbst verdanken ihre Entstehung dem geschmolzenen Schnee der Cordillera, von welcher herab sie sich in's Flachland ergießen. Dieß geschieht im Gebirge selbst mit einem solchen starken Falle, und in Folge dessen mit einer so reißenden Schnelle, daß man in einem jener Gebirgswasser, welches kaum einen Fuß Tiefe hat, häufig nur mit Mühe zu stehen vermag.

In Folge dieser Heftigkeit des Laufes werden aber eine bedeutende Anzahl größerer oder kleinerer Fragmente der Gesteine losgerissen, durch welche die Gewässer strömen und diese Geschiebe reiben sich fortwährend theils unter einander, theils an den noch fest stehenden Felswänden des Flußbettes, so daß das Wasser mit einer Menge unendlich kleiner nicht nur aufgelöster, sondern auch suspendirter21 Theile geschwängert wird, welche es trübe und milchähnlich erscheinen lassen. Ich habe eine Zeit lang unweit der Schneegränze auf der hohen Cordillera am Ufer eines solchen Flusses geschlafen und bin häufig in der Nacht durch das donnerähnliche Getöse geweckt worden, was plötzlich vorübergeführte Steinmassen verursachten, indem während der Nachtzeit alle diese Gewässer stärker anschwellen und heftiger strömen, da sie durch den durch die Sonnenhitze des Tages geschmolzenen Schnee verstärkt werden. –

Es ist mir die Einwohnerzahl von Santjago auf 80 bis 90,000 angegeben worden, allein die ziemlich zahlreiche Geistlichkeit und das Militär sollen bei dieser Schätzung nicht mit inbegriffen sein, und ich muß überhaupt bemerken, daß ich eher mehr als weniger Seelen für die Stadt annehmen möchte.

Was den Charakter der Bevölkerung von Santjago betrifft, wie ihre Sitten und Gebräuche, so gilt für dieselben was für Valparaiso bereits ausgesprochen wurde. Doch herrscht in Santjago, trotzdem, daß europäische Mode auch hier allgemein, doch noch mehr eigenthümliches Leben und die Sitte altspanischer Zeit vor.

So ist z. B. die ganz verständige Sitte, gegen Abend einen leichten Mantel zu tragen, dort ganz allgemein, und selbst die Senoritta schlägt keck und malerisch den großen Shawl um sich, wenn sie sich in den Räumen ihres Hauses bewegt.

Auch die glänzenden Läden und Verkaufsgewölbe werden in Santjago nicht angetroffen, wie in Valparaiso. Die Mehrzahl der Verkaufslokalitäten sind in Santjago eigentlich nichts weiter als Kramläden, in welchen mancherlei Waaren bunt genug gemengt verkauft werden.

Der eigentliche Ausdruck des chilenischen Lebens ist also in Santjago besser kennen zu lernen als in Valparaiso.

Ich war im englischen Hotel abgestiegen und hatte bald darauf einige Deutsche aufgesucht, an welche ich Briefe von Valparaiso hatte. Von Dr. Segeth, einem deutschen Arzte, wurde ich sogleich eingeladen, in seinem Hause zu wohnen. Es ist mir von jeher durchaus zuwider gewesen, in einer Stadt auf solche Weise Gastfreundschaft anzunehmen, indem man, selbst seiner Freiheit beraubt, den Gastfreund dennoch stets mehr oder weniger stört. Als ich aber Segeth ganz unverholen deshalb meine Meinung eröffnete, sagte er lachend, er sei ganz meiner Ansicht, aber er habe einige Quadras weiter noch ein anderes Haus, blos von einem Jäger bewohnt, und das solle ich als alleiniger Herr ungestört in Besitz nehmen. Ich schlug ein, und hatte mich bald ganz behaglich eingerichtet. Außer dem Jäger (einem Deutschen in Segeth's Diensten), dessen Familie, einer unbestimmten Anzahl von Knechten, Pferden und Maulthieren, einem lebenden Condor, verschiedenen Papageien und anderem Gethiere, war niemand im Hause, und ich hatte bald eine gewisse Obergewalt usurpirt.

Segeth war Minenbesitzer, hatte Landgüter und betrieb noch andere Geschäfte. Er hatte sechszig und etliche Pferde und eine, wie ich glaube, noch größere Anzahl von Maulthieren. Mir standen daher stets Pferde zu Gebot, so viel ich benützen wollte, und ich machte reichlichen Gebrauch von diesem Anerbieten, indem ich in Begleitung des Jägers sowohl als auch allein oder mit einigen Knechten Ausflüge in die Umgegend machte. Die Abende brachte ich dann, heimgekehrt von solchen Excursionen, häufig bei einem deutschen Kaufmanne, F. Schulze, zu, welcher mit gastlicher Freundlichkeit sein Haus allen Deutschen geöffnet hatte und bei welchem ich heitere Stunden verlebte. Noch steht lebhaft in meinem Gedächtnisse ein kolossaler Feigenbaum in Schulze's Garten, unter welchem wir oft halbe Nächte in fröhlichen Gesprächen verbrachten und in dessen Gipfel der Trochylus gigas, der größte Colibri Chile's, nistete.

Im Umkreise von einigen Stunden Weges sind mehrere hübsche kleinere Landseen bei Santjago, und dorthin ritten wir häufig um Wasservögel zu schießen, Amphibien und Insekten zu fangen und die Gesteine der Umgegend zu sammeln. So erwarb ich reichliche Ausbeute in der Laguna de Quilicana. Der See hat eine Ausdehnung von etwa einer halben Stunde in der Länge und Breite und ist auf der einen Seite von ziemlich steilen Hügeln eingeschlossen, welche etwa 900 Fuß hoch sein mögen; dort fallen auch seine Ufer ziemlich steil ab und das Wasser hat eine Tiefe von 8 bis 10 Fuß; auf der andern Seite aber verflacht er sich vollständig und geht in eine sumpfige Wiese aus. Er soll durch ein Erdbeben entstanden sein. Trachyt und Dioritporphyr in manchfacher Variation bilden die Hügel, und ich habe später einige der dort auftretenden Gesteine in der Algodonbay in Bolivien wieder gefunden, täuschend, und zum Verwechseln ähnlich. Glasiger Feldspath, Magneteisen und Kupferkies wurden in jenen Gesteinen unter anderen Beimengungen gefunden.

In jenem See lebt ein großer 7 bis 8 Zoll langer Frosch, er ist indessen schwer zu erhalten und scheint eine neue Art zu sein. Ich habe trotz aller Mühe ein einziges Exemplar mit nach Europa bringen können.

Wundervolle Jagdparthieen und zugleich gute naturhistorische Beute ergab eine andere Lagune, irre ich nicht, etwa drei Stunden weit von der Stadt entfernt.

Ich habe dort den Ibis albicollis geschossen und Ibis nigricollis, wundervoll schöne Enten und die ersten Papageien. Am meisten aber interessirte mich die Jagd des Coypo22, einer anderthalb Fuß langen Ratte, welche die Ufer des Sees bewohnt. Auf jenem See sowohl, als auch auf anderen in der Umgegend der Stadt war das Thier früher sehr häufig, wird aber jetzt selten getroffen. Obschon längst bekannt und wie es scheint in ganz Südamerika zu Hause, sind dessen anatomische Verhältnisse doch erst in neuerer Zeit näher bekannt geworden, so z. B. die Eigenthümlichkeit, daß das Weibchen die Säugewarzen auf dem Rücken hat, ohne Zweifel aus dem Grunde, weil es schwimmend seine Jungen längere Zeit mit sich umherträgt. Das Thier schwimmt ziemlich rasch und taucht unter sobald es Gefahr bemerkt; mit der Schnelligkeit des Blitzes aber läuft es über liegendes Schilf und andere Wasserpflanzen hinweg, welche selbst in nur schwacher Schicht die Oberfläche des Wassers bedecken. Das Pelzwerk ist graubraun und hat Aehnlichkeit mit dem Biberfelle.

Da der See längs dem Ufer und bisweilen ziemlich weit gegen die Mitte hin mit Schilf bedeckt war, konnten wir uns mit dem Boote hinlänglich versteckt halten, und es gelang mir, ein schönes und großes Exemplar des Coypo zu erlegen, welches sich gegenwärtig in der Sammlung der Gewerbsschule zu Schweinfurt befindet.

Geognostische Studien können in Santjago beinahe schon in der Stadt selbst gemacht werden. Dicht an derselben, noch fast eingeschlossen von ihr, liegt der Monte San Lucia, ein Hügel von etwa 250 Fuß Höhe, auf welchem ein Engländer mit Erlaubniß der chilenischen Regierung zur Zeit meiner Anwesenheit eine Sternwarte erbaute. Die Hauptmasse dieses Felsens ist ein graugrüner Porphyr, in welchem glänzende Kristalle von Feldspath häufig eingemengt sind. Hier und da findet sich Magneteisen und bisweilen, doch seltener, Hornblende. Es finden sich kugelförmige Absonderungen, welche aus concentrischen Lagen begehen, die größere Masse des Felsens aber ist häufig plattenförmig gespalten, und in den Absonderungsflächen findet sich, ohne Zweifel als secundäres Produkt, Kalkspath in Kristallen.

War es nicht ein kleiner Anfall von Heimweh, daß es mich lebhaft erfreute, in diesem Gesteine einen alten Bekannten getroffen zu haben? In Franken, am Fuße des Steigerwaldes, und dort ganz vereinzelt alle Formen des Keupers durchbrechend, tritt nämlich ein Gestein auf, welches mit dem des Monte San Lucia so täuschende Aehnlichkeit hat, daß neben einander gelegte Exemplare kaum zu unterscheiden sind. Ich habe dort im fernen Lande mich lebhaft der Arbeiten erinnert, welche ich vor Jahren über jenes Gestein in der Heimath unternommen, und, nebenher, an manches Gute und vieles Schlimme, was ich seitdem erfahren.

 

Auch der Cerro blanco, der weiße Hügel, liegt dicht an der Stadt, an deren nordöstlichem Ende. Eine reizende Fernsicht ergiebt sich dort auf Stadt und Umgegend, und am Berge selbst, der kegelförmig emporgeschoben ist, zeigen sich einige merkwürdige Erscheinungen. Er ist auf der südlichen Seite durch Steinbruch-Arbeit aufgeschlossen, und dort finden sich Ablagerungen von Geröll und Geschieben, welche mit Sand wechseln. Auf dem trachytischen Gesteine selbst liegt unmittelbar Sand, hierauf Geröll und dann wieder Sand. Jede Lage hat fast einen Fuß Mächtigkeit und die Gerölle sind abgeschliffen, also jedenfalls von weiter hergeführt. Es fällt der Berg an der Stelle, wo ich diese Formen fand, steil ab, etwa in einem Winkel von 40 Graden, aber die Ablagerungen der Gerölle fallen genau ebenfalls in diesem Winkel, also parallel mit dem Abhang des Berges. Man muß also annehmen, daß sie früher sich abgesetzt haben an der Stelle, wo der Berg sich gegenwärtig befindet, und mit demselben später gehoben worden sind. Jene mächtigen Fluthen, deren ich oben erwähnte, haben also schon in einer früheren Periode statt gefunden, nach welcher noch das ganze Land mächtigen Erschütterungen ausgesetzt war, denn ohne solche mag es wohl kaum abgegangen sein bei der Hebung und dem Emporsteigen eines Kegels von etwa 800 Fuß Höhe. Man kann den Cerro blanco als Trachyt-Porphyr ansprechen. Gegen die Stadt zu ist das Gestein weißgrau mit Einmengungen von Quarz-Körnern, Feldspath und glasigem Feldspathe. Hornblende entdeckt man nur durch das Mikroskop in demselben. Gegen Norden zu herrscht eine mehr röthliche Farbe vor, aber fast in der Mitte und auf der Spitze des Hügels zeigt sich, gangartig auftretend, ein dunkles Gestein. Manchmal sind in demselben Trümmer des röthlichen Trachyt-Porphyr eingeschlossen und geben der Bildung das Ansehen eines Conglomerats.

Einige Stunden von Santjago gegen die Cordillera und in der Nähe eines Klosters liegen die Bäder von Apoquindo. Ich bin durch diese Bade-Anstalt lebhaft an gewisse kleine Bäder in Deutschland erinnert worden, welche bei uns allenthalben getroffen werden, so wenig ihre Existenz auch über den Umkreis von einigen Stunden hinaus bekannt sein mag. Hier besteht die größte Anzahl der Kurgäste meist aus Frauen der Umgegend, mehr oder weniger mit fabelhaften Zuständen behaftet, und mit Ausnahme der Zunge, hinfällig und leidend. Die Männer bilden die Minderzahl, durchschnittlich ältere Leute, Pensionisten, ein Pfarrer, ein Candidat oder Lehrer, vielleicht auch irgend ein Kranker, dessen Kur von einer mildthätigen Anstalt bestritten wird. Mit wenig Ausnahme war dort in den Bädern von Apoquindo dasselbe Publikum, derselbe Typus der Badegäste, nur, wenn man so sagen darf, vom Deutschen in's Chilenische übersetzt. Es sind zwei lange Gebäude zur Aufnahme der Kurgäste errichtet, blos aus einem Erdgeschosse bestehend, und von Lehm erbaut, mit einfachster Einrichtung im Innern. Die einzelnen Gemächer dieser Häuser waren meist, ja fast sämmtlich von Damen in Anspruch genommen und ich hatte dort Bedenkliches zu überstehen. Ein deutscher Landsmann, welcher mich begleitete, eröffnete nämlich den Frauen, daß ich ein großer und weltberühmter Arzt sei (risum teneatis amici?!); man beobachtete ehrfurchtsvolles Schweigen bis ich die Temperatur der Quellen genommen, und flüchtig die Wassermenge bestimmt hatte, welche dieselben lieferten, dann aber wurde ich von ihnen umringt, sollte helfen, retten, gesund machen, selbst Krüppel heilen, vor allem aber »un remedio« geben. Ich frug meine Kranken, ob sie schon in Santjago einen Arzt befragt hätten, und eröffnete ihnen, als die meisten bejahten, gravitätisch, daß deutsche Aerzte nicht gewohnt seien einander ihre Kranken abspenstig zu machen (Lieber Gott! wen hat nicht schon eine Frau zum Lügen gebracht und erst hier sicher ein Dutzend!), aber das half wenig. Ich wurde von Zuständen in Kenntniß gesetzt, von deren Existenz ich vorher keine Ahnung gehabt hatte, und konnte mich zuletzt kaum durch die Flucht retten, indem ich mit Mühe mein Pferd gewann, bald wieder zu kommen versprach und davon ritt.

Man nennt die fünf dortigen Quellen warme. Drei derselben entspringen aus einem röthlichen Porphyr, die übrigen zwei brechen aus Schuttland hervor, welches jedoch wohl nur in geringer Mächtigkeit das porphyrische Gestein bedeckt. Dicht an der Quelle hat man Vertiefungen in den Boden gegraben, in welcher sich das Wasser sammelt, und welche man mit leichten, hie und da ziemlich durchsichtigen Reisighütten bedeckt hat, und in diesen badet man.

Die Temperatur der drei aus dem Porphyr brechenden Quellen war I + 17.0° R. II + 19.5° R. III + 19.0° R., die aus dem Schuttlande kommenden hatten IV + 17.0° R. und V + 19.5° R.

Uebrigens entspringen alle fünf nur in geringer Entfernung von einander, so daß der Abstand der beiden entlegensten kaum 15 Schritte beträgt. Die Gesammtmenge, welche alle Quellen zusammen geben, beträgt etwa 60 Litres für die Stunde. Eine Analyse der Quellen ist nicht vorhanden, aber vier derselben haben einen sehr unschuldigen Geschmack und die medicinische Wirksamkeit scheint, nach allem, was ich erfahren konnte, sich ebenfalls in sehr engen Grenzen zu bewegen23.

Eine derselben aber wurde mir als kupferhaltig bezeichnet, ihr Wasser wird nicht getrunken und für giftig gehalten. Ich habe noch in der Folge von mehreren kupferhaltigen Wassern der Westküste zu berichten, welche dort kaum zu den Seltenheiten gerechnet werden dürfen, und den Kupferreichthum bezeugen, der allenthalben dort in tiefer liegenden Gängen vorhanden sein muß.

Als einer freundlichen Erinnerung muß ich des Dorfes Renca unweit Santjago gedenken, das reich geschmückt mit Rebengeländern und prachtvollen Feigenbäumen, einen ländlichen Vergnügungsplatz für die Stadtbewohner abgiebt. Ich habe selten so artig gehaltene und zierliche ländliche Wohnungen gesehen als eben dort, wo die Kunst kaum etwas, aber die Natur alles zur Verschönerung gethan hat. An Sonn- und Feiertagen aber ist auch stets eine zahlreiche Volksmenge dort versammelt. Unter den Belustigungen, mit welchen man dort sich ergötzt, ist mir eine Art theatralische Vorstellung lebhaft im Gedächtniß geblieben. Heilige, gekrönte Häupter und einige Teufel trieben sich in lebhaftem Wechselverkehr auf einer kleinen improvisirten Bühne herum, bisweilen unterbrochen durch eine Reihe grotesker Tänze, welche von einem der Schauspieler aufgeführt wurden. Obgleich ich kaum von den rasch und heftig hergesagten Rollen etwas verstand, und auch wenig Aufschluß über das eigentliche Wesen der Spiele erhalten konnte, hat das Eigenthümliche desselben doch einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht. So wie ich auf dem Wege nach Santjago das schauderhafte alte Weib gesehen habe, so sah ich nebenher gesagt, hier in Renca das schönste Mädchen24.

Es steht vielleicht zu erwarten, daß Chile in nicht sehr langer Zeit das Ziel für manche deutsche Auswanderer werden wird, und in diesem Sinne dürfte es manchem der Leser nicht unangenehm sein, die Notizen zu durchblättern über die Form der Regierung, über das Militär und Studienwesen, Handel und Gewerbe, welche ich hier folgen lassen will. Bekanntlich ist Chile eine Republik und vielleicht hat nie ein Volk mit mehr Recht eine Revolution begonnen, als eben die Chilenen.

Ich habe mehrfache Notizen gesammelt über die Bedrückungen, welche die Spanier gegen ihre Provinzen ausgeübt haben, zwar von in Chile wohnenden Deutschen, aber von Männern, welche unbefangen waren und parteilos, so viel es überhaupt ein ehrlicher Mann sein kann, und man weiß nicht, soll man unwillig oder bedauernd auf das Verfahren hinblicken, welches die spanische Regierung eingeschlagen hatte, indem sie Alles that um in allen ihren Besitzungen an der Westküste Unzufriedenheit hervorzurufen, Nichts aber um sie sich zu erhalten. So durften unter andern blos spanische Handelsschiffe die dortigen Häfen besuchen, so daß der Handel auf das Aeußerste beschränkt war. Eine der unsinnigsten Maßregeln war aber ohne Zweifel die, daß kein im Lande, d. h. in Chile, Peru u. s. w. Geborener irgend einen höheren staatlichen Posten dort begleiten konnte, sondern daß alle diese Stellen stets mit geborenen Spaniern besetzt werden mußten. Der Sohn des loyalsten Anhängers der Regierung wurde als Fremder betrachtet, war er in Chile geboren, und so gewissermaßen schon zum Feinde Spaniens bei seiner Geburt gestempelt.

Die Erbitterung, welche sich allmälig einschlich, wurde durch jedes spanische Schiff mit neuen Ankömmlingen stärker angefacht, denn diese benahmen sich stolz und abstoßend gegen die eingeborenen Chilenen, und man betrachtete sich gegenseitig mit argwöhnischen und feindseligen Blicken, besonders nachdem einmal die ersten Unruhen ausgebrochen waren.

Es wurde nie vielleicht ein Bürgerkrieg mit mehr Erbitterung geführt, als der chilenische Befreiungskampf. Die vom Mutterlande eingeführten Truppen schlugen sich mit beispielloser Tapferkeit und ohne Zweifel hätte sich, da die meiste taktische Kraft auf ihrer Seite war, auch für sie der Sieg entschieden, hätte nicht die Unterstützung von Spanien aus gefehlt. Hatte man dort die Mittel hiezu nicht, lag Perfidie im Spiele, oder war es Nachlässigkeit, ich weiß es nicht, aber es ist sicher, daß die Bewaffnung der Truppen, der Stand der Forts, der Häfen und alle Hülfe von außen zu jener Zeit in demselben schlechten Zustande war, wie vor hundert Jahren schon Anson dies geschildert hat.

19Es giebt in Chile privilegirte Bettler, welche durch ein Messing-Schild an der Brust kenntlich sind. Meist Blinde oder solche Leute, welche keine Angehörige haben und absolut arbeitsunfähig sind. Ihre Zahl ist sehr beschränkt, und andere Bettler trifft man kaum.
20In Peru habe ich nichts dem Erwähnten analoges gefunden.
21Ich habe von meinem verehrten Freunde, Hrn. Professor Domeyko in Santjago die Ergebnisse der Analysen einiger Fluß- und Brunnenwasser aus Santjago und der Umgebung erhalten, welche ich hier mittheile. Wasser des Flusses Maipo Brunnen-Wasser. Die untersuchten Mengen waren jedesmal ein Quartillo, gleich 1265 Grammen. Spuren von Chlorkalium und Chlormagnesium wurden in allen Wassern gefunden. In einigen der chilenischen Flußwasser auch Spur von Jod und Brom. Domeyko trennte durch Filtriren die suspendirten und fand in denselben.
22Myopotamus Coypus.
23Erst später erhielt ich aus den Sessionsberichten der Academie in Santjago eine Abhandlung von Domeyko, worin derselbe eine Analyse des Wassers veröffentlicht und zugleich einige Notizen über dasselbe giebt. Diesen Berichten ist ein weiterer beigefügt von Dr. Veillon über die Wirksamkeit des Wassers. Da diese Mittheilungen ziemlich das Gegentheil von dem enthalten, was ich oben ausgesprochen habe, so erwähne ich ihrer nachträglich, weil mein Zweck bei allen meinen wissenschaftlichen Arbeiten sowohl wie bei den vorliegenden Skizzen der ist, die Wahrheit zu geben nach Kräften. Veillon giebt glückliche Erfolge an, die er mit dem Wasser bei verschiedenen Krankheiten erhalten hat, welchen ich nicht widersprechen kann, wenn sie vielleicht gleichwohl in die Reihe derjenigen zu setzen sind, welche man häufig auch bei uns in ähnlichen Fällen beobachtet hat. Beim Gebrauche von solchen Bädern sind der Glaube, die veränderte Lebensweise und ein wenig guter Wille mächtige Agentien. Domeyko indessen hat das Wasser analysirt, und die Arbeiten dieses tüchtigen Chemikers verdienen alles Vertrauen. In dem zum Trinken benützten Wasser fand er auf 1000 Theile Wasser: Domeyko fand Spuren von Jod und Brom im Wasser, aber Kupfer konnte er in keiner der Quellen finden. Die qualitative Zusammensetzung der Wasser ist gleich, sie variiren nur in quantitativer Beziehung. Domeyko sagt ferner: El aqua de Apoquindo es clara, cristalina, sin olor, de un sabor mui desagradable, dificil de describir etc., d. h. das Wasser von Apoquindo ist klar, kristallhell, ohne Geruch und von einem höchst unangenehmen, schwer zu beschreibenden Geschmacke. Hierzu habe ich nur zu bemerken, daß jene Quelle, welche mir als kupferhaltig bezeichnet wurde, allerdings einen eigenthümlichen üblen Geschmack besaß, die anderen Quellen aber, und eben so die Trinkquelle, sich nach meinem Dafürhalten im Geschmacke nicht von jedem andern guten Brunnenwasser unterschieden.
24In Chile nämlich. In Europa giebt es natürlich reizendere Damen und ohne Zweifel auch schauderhaftere alte Weiber jeden Alters und Geschlechts.