Franz Kafka: Sämtliche Werke

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Aller Nebel war schon verschwunden, in der Ferne erglänzte ein hohes Gebirge, das mit welligem Kamm in noch ferneren Sonnendunst führte. An der Seite der Straße lagen schlecht bebaute Felder, die sich um große Fabriken hinzogen, die dunkel angeraucht im freien Lande standen. In den wahllos hingestellten einzelnen Mietskasernen zitterten die vielen Fenster in der mannigfaltigsten Bewegung und Beleuchtung und auf allen den kleinen schwachen Balkonen hatten Frauen und Kinder vielerlei zu tun, während um sie herum, sie verdeckend und enthüllend, aufgehängte und hingelegte Tücher und Wäschestücke im Morgenwind flatterten und mächtig sich bauschten. Glitten die Blicke von den Häusern ab, dann sah man Lerchen hoch am Himmel fliegen und unten wieder die Schwalben nicht allzuweit über den Köpfen der Fahrenden.

Vieles erinnerte Karl an seine Heimat und er wußte nicht, ob er gut daran tue, New-York zu verlassen und in das Innere des Landes zu gehn. In New-York war das Meer und zu jeder Zeit die Möglichkeit der Rückkehr in die Heimat. Und so blieb er stehn und sagte zu seinen beiden Begleitern, er habe doch wieder Lust in New York zu bleiben. Und als Delamarche ihn einfach weitertreiben wollte, ließ er sich nicht treiben und sagte, daß er doch wohl noch das Recht habe über sich zu entscheiden. Der Irländer mußte erst vermitteln und erklären, daß Butterford viel schöner als Newyork sei und beide mußten ihn noch sehr bitten, ehe er wieder weiter gieng. Und selbst dann wäre er noch nicht gegangen, wenn er sich nicht gesagt hätte, daß es für ihn vielleicht besser sei, an einen Ort zu kommen, wo die Möglichkeit der Rückkehr in die Heimat keine so leichte sei. Gewiß werde er dort besser arbeiten und vorwärtskommen, da ihn keine unnützen Gedanken hindern werden.

Und nun war er es, der die beiden andern zog und sie freuten sich so sehr über seinen Eifer, daß sie ohne sich erst bitten zu lassen, den Koffer abwechselnd trugen und Karl gar nicht recht verstand, womit er ihnen eigentlich diese große Freude verursache. Sie kamen in eine ansteigende Gegend und wenn sie hie und da stehen blieben, konnten sie beim Rückblick das Panorama New Yorks und seines Hafens immer ausgedehnter sich entwickeln sehn. Die Brücke, die New York mit Boston verbindet hieng zart über den Hudson und sie erzitterte, wenn man die Augen klein machte. Sie schien ganz ohne Verkehr zu sein und unter ihr spannte sich das unbelebte glatte Wasserband. Alles in beiden Riesenstädten schien leer und nutzlos aufgestellt. Unter den Häusern gab es kaum einen Unterschied zwischen den großen und den kleinen. In der unsichtbaren Tiefe der Straßen gieng wahrscheinlich das Leben fort nach seiner Art, aber über ihnen war nichts zu sehen, als leichter Dunst, der sich zwar nicht bewegte, aber ohne Mühe zu verjagen schien. Selbst in dem Hafen, dem größten der Welt, war Ruhe eingekehrt und nur hie und da glaubte man, wohl beeinflußt von der Erinnerung an einen früheren Anblick aus der Nähe, ein Schiff zu sehn, das eine kurze Strecke sich fortschob. Aber man konnte ihm auch nicht lange folgen, es entgieng den Augen und war nicht mehr zu finden.

Aber Delamarche und Robinson sahen offenbar viel mehr, sie zeigten rechts und links und überwölbten mit den ausgestreckten Händen Plätze und Gärten die sie mit Namen benannten. Sie konnten es nicht begreifen, daß Karl über zwei Monate in New York gewesen war und kaum etwas anderes von der Stadt gesehen hatte, als eine Straße. Und sie versprachen ihm, wenn sie in Butterford genug verdient hätten, mit ihm nach New York zu gehn und ihm alles Sehenswerte zu zeigen und ganz besonders natürlich jene Örtlichkeiten, wo man sich bis zum Seligwerden unterhielt. Und Robinson begann im Anschluß daran mit vollem Mund ein Lied zu singen, das Delamarche mit Händeklatschen begleitete, das Karl als eine Operettenmelodie aus seiner Heimat erkannte die ihm hier mit dem englischen Text viel besser gefiel, als sie ihm je zuhause gefallen hatte. So gab es eine kleine Vorstellung im Freien, an der alle Anteil nahmen, nur die Stadt unten, die sich angeblich bei dieser Melodie unterhielt, schien gar nichts davon zu wissen.

Einmal fragte Karl, wo denn die Spedition Jakob liege, und sofort sah er Delamarches und Robinsons ausgestreckte Zeigefinger, vielleicht auf den gleichen, vielleicht auf meilenweit entfernte Punkte gerichtet. Als sie dann weitergiengen, fragte Karl, wann sie frühestens mit genügendem Verdienst nach New York zurückkehren könnten. Delamarche sagte, das könne schon ganz gut in einem Monat sein, denn in Butterford sei Arbeitermangel und die Löhne seien hoch. Natürlich würden sie ihr Geld in eine gemeinsame Kassa legen, damit zufällige Unterschiede im Verdienst unter ihnen als Kameraden ausgeglichen würden. Die gemeinsame Kassa gefiel Karl nicht, trotzdem er als Lehrling natürlich weniger verdienen würde, als ausgelernte Arbeiter. Überdies erwähnte Robinson, daß sie natürlich wenn in Butterford keine Arbeit wäre, weiter wandern müßten, entweder um als Landarbeiter irgendwo unterzukommen oder vielleicht nach Kalifornien in die Goldwäschereien zu gehn, was nach Robinsons ausführlichen Erzählungen zu schließen, sein liebster Plan war. „Warum sind Sie denn Schlosser geworden, wenn Sie jetzt in die Goldwäschereien wollen?“ fragte Karl, der ungern von der Notwendigkeit solcher weiter unsicherer Reisen hörte. „Warum ich Schlosser geworden bin?“ sagte Robinson, „doch gewiß nicht deshalb, damit meiner Mutter Sohn dabei verhungert. In den Goldwäschereien ist ein feiner Verdienst.“ „War einmal“, sagte Delamarche. „Ist noch immer“, sagte Robinson und erzählte von vielen dabei reich gewordenen Bekannten, die noch immer dort waren, natürlich keinen Finger mehr rührten, ihm aber aus alter Freundschaft und selbstverständlich auch seinen Kameraden zu Reichtum verhelfen würden. „Wir werden schon in Butterford Stellen erzwingen“, sagte Delamarche und sprach damit Karl aus der Seele, aber eine zuversichtliche Ausdrucksweise war es nicht.

Während des Tages machten sie nur einmal in einem Wirtshaus Halt und aßen davor im Freien an einem, wie es Karl schien, eisernen Tisch fast rohes Fleisch, das man mit Messer und Gabel nicht zerschneiden, sondern nur zerreißen konnte. Das Brot hatte eine walzenartige Form und in jedem Brotlaib steckte ein langes Messer. Zu diesem Essen wurde eine schwarze Flüssigkeit gereicht, die im Halse brannte. Delamarche und Robinson schmeckte sie aber, sie erhoben oft auf die Erfüllung verschiedener Wünsche ihre Gläser und stießen mit einander an, wobei sie ein Weilchen lang in der Höhe Glas an Glas hielten. An Nebentischen saßen Arbeiter in kalkbespritzten Blusen und alle tranken die gleiche Flüssigkeit. Automobile, die in Mengen vorüberfuhren, warfen Schwaden von Staub über die Tische hin. Große Zeitungsblätter wurden herumgereicht, man sprach erregt vom Streik der Bauarbeiter, der Name Mack wurde öfters genannt, Karl erkundigte sich über ihn und erfuhr, daß dies der Vater des ihm bekannten Mack und der größte Bauunternehmer von New-York war. Der Streik kostete ihn Millionen und bedrohte vielleicht seine geschäftliche Stellung. Karl glaubte kein Wort von diesem Gerede schlecht unterrichteter übelwollender Leute.

Verbittert wurde das Essen für Karl außerdem dadurch, daß es sehr fraglich war, wie das Essen gezahlt werden sollte. Das Natürliche wäre gewesen, daß jeder seinen Teil gezahlt hätte, aber Delamarche wie auch Robinson hatten gelegentlich bemerkt, daß für das letzte Nachtlager ihr letztes Geld aufgegangen war. Uhr, Ring oder sonst etwas Veräußerbares war an keinem zu sehn. Und Karl konnte ihnen doch nicht vorhalten, daß sie an dem Verkauf seiner Kleider etwas verdient hätten, das wäre doch Beleidigung und Abschied für immer gewesen. Das Erstaunliche aber war, daß weder Delamarche noch Robinson irgendwelche Sorgen wegen der Bezahlung hatten, vielmehr hatten sie gute Laune genug, möglichst oft Anknüpfungen mit der Kellnerin zu versuchen, die stolz und mit schwerem Gang zwischen den Tischen hin- und hergieng. Ihr Haar gieng ihr von den Seiten ein wenig lose in Stirn und Wangen und sie strich es immer wieder zurück, indem sie mit den Händen darunter hinfuhr. Schließlich als man vielleicht das erste freundliche Wort von ihr erwartete, trat sie zum Tisch, legte beide Hände auf ihn und fragte: „Wer zahlt?“ Nie waren Hände rascher aufgeflogen, als jetzt jene von Delamarche und Robinson, die auf Karl zeigten. Karl erschrak darüber nicht, denn er hatte es ja vorausgesehn und sah nichts Schlimmes darin, daß die Kameraden, von denen er ja auch Vorteile erwartete, einige Kleinigkeiten von ihm bezahlen ließen, wenn es auch anständiger gewesen wäre, diese Sache vor dem entscheidenden Augenblick ausdrücklich zu besprechen. Peinlich war bloß, daß er das Geld erst aus der Geheimtasche heraufbefördern mußte. Seine ursprüngliche Absicht war es gewesen, das Geld für die letzte Not aufzuheben und sich also vorläufig mit seinen Kameraden gewissermaßen in eine Reihe zu stellen. Der Vorteil, den er durch dieses Geld und vor allem durch das Verschweigen des Besitzes gegenüber den Kameraden erlangte, wurde für diese mehr als reichlich dadurch aufgewogen, daß sie schon seit ihrer Kindheit in Amerika waren, daß sie genügende Kenntnisse und Erfahrungen für Gelderwerb hatten und daß sie schließlich an bessere Lebensverhältnisse, als ihre gegenwärtigen nicht gewöhnt waren. Diese bisherigen Absichten die Karl rücksichtlich seines Geldes hatte, mußten an und für sich durch diese Bezahlung nicht gestört werden, denn ein Viertelpfund konnte er schließlich entbehren und deshalb also ein Viertelpfundstück auf den Tisch legen und erklären, dies sei sein einziges Eigentum und er sei bereit, es für die gemeinsame Reise nach Butterford zu opfern. Für die Fußreise genügte auch ein solcher Betrag vollkommen. Nun aber wußte er nicht, ob er genügendes Kleingeld hatte und überdies lag dieses Geld sowie die zusammengelegten Banknoten irgendwo in der Tiefe der Geheimtasche, in der man eben am besten etwas fand, wenn man den ganzen Inhalt auf den Tisch schüttete. Außerdem war es höchst unnötig, daß die Kameraden von dieser Geheimtasche überhaupt etwas erfuhren. Nun schien es zum Glück, daß die Kameraden sich noch immer mehr für die Kellnerin interessierten, als dafür wie Karl das Geld für die Bezahlung zusammenbrächte. Delamarche lockte die Kellnerin durch die Aufforderung, die Rechnung aufzustellen zwischen sich und Robinson und sie konnte die Zudringlichkeiten der beiden nur dadurch abwehren, daß sie einem oder dem andern die ganze Hand auf das Gesicht legte und ihn wegschob. Inzwischen sammelte Karl heiß vor Anstrengung unter der Tischplatte in der einen Hand das Geld, das er mit der andern Stück für Stück in der Geheimtasche herumjagte und herausholte. Endlich glaubte er, trotzdem er das amerikanische Geld noch nicht genau kannte, er hätte wenigstens der Menge der Stücke nach eine genügende Summe und legte sie auf den Tisch. Der Klang des Geldes unterbrach sofort die Scherze. Zu Karls Ärger und zu allgemeinem Erstaunen zeigte sich, daß da fast ein ganzes Pfund dalag. Keiner fragte zwar, warum Karl von dem Gelde, das für eine bequeme Eisenbahnfahrt nach Butterford gereicht hätte, früher nichts gesagt hatte, aber Karl war doch in großer Verlegenheit. Langsam strich er, nachdem das Essen bezahlt worden war, das Geld wieder ein, noch aus seiner Hand nahm Delamarche ein Geldstück, das er für die Kellnerin als Trinkgeld brauchte, die er umarmte und an sich drückte, um ihr dann von der andern Seite her das Geld zu überreichen.

 

Karl war ihnen auch dankbar, daß sie auf dem Weitermarsch über das Geld keine Bemerkungen machten und er dachte sogar eine Zeitlang daran ihnen sein ganzes Vermögen einzugestehn, unterließ das aber doch, da sich keine rechte Gelegenheit fand. Gegen Abend kamen sie in eine mehr ländliche fruchtbare Gegend. Ringsherum sah man ungeteilte Felder die sich in ihrem ersten Grün über sanfte Hügel legten, reiche Landsitze umgrenzten die Straße und stundenlang gieng man zwischen den vergoldeten Gittern der Gärten, mehrmals kreuzten sie den gleichen langsam fließenden Strom und viele mal hörten sie über sich die Eisenbahnzüge auf den hoch sich schwingenden Viadukten donnern.

Eben gieng die Sonne an dem geraden Rande ferner Wälder nieder, als sie sich auf einer Anhöhe in mitten einer kleinen Baumgruppe ins Gras hinwarfen, um sich von den Strapazen auszuruhn. Delamarche und Robinson lagen da und streckten sich nach Kräften, Karl saß aufrecht und sah auf die paar Meter tiefer führende Straße auf der immer wieder Automobile, wie schon während des ganzen Tags, leicht an einander vorübereilten, als würden sie in genauer Anzahl immer wieder von der Ferne abgeschickt und in der gleichen Anzahl in der andern Ferne erwartet. Während des ganzen Tages seit dem frühesten Morgen hatte Karl kein Automobil halten, keinen Passagier aussteigen gesehn.

Robinson machte den Vorschlag die Nacht hier zu verbringen, da sie alle genug müde wären, da sie dann desto früher ausmarschieren könnten und da sie schließlich kaum ein billigeres und besser gelegenes Nachtlager vor Einbruch völliger Dunkelheit finden könnten. Delamarche war einverstanden und nur Karl glaubte zu der Bemerkung verpflichtet zu sein, daß er genug Geld habe um das Nachtlager für alle auch in einem Hotel zu bezahlen. Delamarche sagte, sie würden das Geld noch brauchen, er solle es nur gut aufheben. Delamarche verbarg nicht im geringsten, daß man mit Karls Gelde schon rechnete. Da sein erster Vorschlag angenommen war erklärte nun Robinson weiter, nun müßten sie aber vor dem Schlafen, um sich für morgen zu kräftigen, etwas Tüchtiges essen und einer solle das Essen für alle aus dem Hotel holen, das in nächster Nähe an der Landstraße mit der Aufschrift „Hotel occidental“ leuchtete. Als der Jüngste und da sich auch sonst niemand meldete, zögerte Karl nicht sich für diese Besorgung anzubieten und gieng, nachdem er eine Bestellung auf Speck, Brot und Bier erhalten hatte, ins Hotel hinüber.

Es mußte eine große Stadt in der Nähe sein, denn gleich der erste Saal des Hotels, den Karl betrat, war von einer lauten Menge erfüllt und an dem Buffet das sich an einer Längswand und an den zwei Seitenwänden hinzog, liefen unaufhörlich viele Kellner mit weißen Schürzen vor der Brust und konnten doch die ungeduldigen Gäste nicht zufriedenstellen, denn immer wieder hörte man an den verschiedensten Stellen Flüche und Fäuste die auf den Tisch schlugen. Karl wurde von niemandem beachtet; es gab auch im Saale selbst keine Bedienung, die Gäste, die an winzigen, bereits zwischen drei Tischnachbarn verschwindenden Tischen saßen, holten alles, was sie wünschten beim Buffet. Auf allen Tischchen stand eine große Flasche mit Öl, Essig oder dergleichen und alle Speisen, die vom Buffet geholt wurden, wurden vor dem Essen aus dieser Flasche übergossen. Wollte Karl überhaupt erst zum Buffet kommen, wo ja dann wahrscheinlich, besonders bei seiner großen Bestellung, die Schwierigkeiten erst beginnen würden, mußte er sich zwischen vielen Tischen durchdrängen, was natürlich bei aller Vorsicht nicht ohne grobe Belästigung der Gäste durchzuführen war, die jedoch alles wie gefühllos hinnahmen, selbst als Karl einmal allerdings gleichfalls von einem Gast gegen ein Tischchen gestoßen worden war, das er fast umgeworfen hätte. Er entschuldigte sich zwar, wurde aber offenbar nicht verstanden, verstand übrigens auch nicht das geringste von dem was man ihm zurief.

Beim Buffet fand er mit Mühe ein kleines freies Plätzchen, auf dem ihm eine lange Weile die Aussicht durch die aufgestützten Elbogen seiner Nachbarn genommen war. Es schien hier überhaupt eine Sitte, die Elbogen aufzustützen und die Faust an die Schläfe zu drücken; Karl mußte daran denken, wie der Lateinprofessor Dr. Krumpal gerade diese Haltung gehaßt hatte und wie er immer heimlich und unversehens herangekommen war und mittels eines plötzlich erscheinenden Lineals mit schmerzhaftem Ruck die Elbogen von den Tischen gestreift hatte.

Karl stand eng ans Büffet gedrängt, denn kaum hatte er sich angestellt, war hinter ihm ein Tisch aufgestellt worden und der eine der dort sich niederlassenden Gäste streifte schon, wenn er sich nur ein wenig beim Reden zurückbog, mit seinem großen Hut Karls Rücken. Und dabei war so wenig Hoffnung vom Kellner etwas zu bekommen, selbst als die beiden plumpen Nachbarn befriedigt weggegangen waren. Einigemal hatte Karl einen Kellner über den Tisch hin bei der Schürze gefaßt, aber immer hatte sich der mit verzerrtem Gesicht losgerissen. Keiner war zu halten, sie liefen nur und liefen nur. Wenn wenigstens in der Nähe Karls etwas Passendes zum Essen und Trinken gewesen wäre, er hätte es genommen, sich nach dem Preis erkundigt, das Geld hingelegt und wäre mit Freude weggegangen. Aber gerade vor ihm lagen nur Schüsseln mit häringsartigen Fischen, deren schwarze Schuppen am Rande goldig glänzten. Die konnten sehr teuer sein und würden wahrscheinlich niemanden sättigen. Außerdem waren kleine Fäßchen mit Rum erreichbar, aber Rum wollte er seinen Kameraden nicht bringen, sie schienen schon so wie so bei jeder Gelegenheit nur auf den koncentriertesten Alkohol auszugehn und darin wollte er sie nicht noch unterstützen.

Es blieb also Karl nichts übrig als einen andern Platz zu suchen und mit seinen Bemühungen von vorne anzufangen. Nun war aber auch schon die Zeit sehr vorgerückt. Die Uhr am andern Ende des Saales, deren Zeiger man beim scharfen Hinsehn durch den Rauch gerade noch erkennen konnte, zeigte schon neun vorüber. Anderswo am Buffet war aber das Gedränge noch größer als an dem früheren ein wenig abgelegenen Platz. Außerdem füllte sich der Saal desto mehr, je später es wurde. Immer wieder zogen durch die Haupttüre mit großem Halloh neue Gäste ein. An manchen Stellen räumten Gäste selbstherrlich das Buffet ab, setzten sich aufs Pult und tranken einander zu; es waren die besten Plätze, man übersah den ganzen Saal.

Karl drängte sich zwar noch weiter durch, aber eine eigentliche Hoffnung etwas zu erreichen hatte er nicht mehr. Er machte sich Vorwürfe darüber, daß er, der die hiesigen Verhältnisse nicht kannte, sich zu dieser Besorgung angeboten hatte. Seine Kameraden würden ihn mit vollem Recht auszanken und gar noch denken, daß er nur um Geld zu sparen nichts mitgebracht hatte. Nun stand er gar in einer Gegend wo ringsherum an den Tischen warme Fleischspeisen mit schönen gelben Kartoffeln gegessen wurden, es war ihm unbegreiflich wie sich das die Leute verschafft hatten.

Da sah er paar Schritte vor sich eine ältere offenbar zum Hotelpersonal gehörige Frau, die lachend mit einem Gast redete. Dabei arbeitete sie fortwährend mit einer Haarnadel in ihrer Frisur herum. Sofort war Karl entschlossen seine Bestellung bei dieser Frau vorzubringen, schon weil sie ihm als die einzige Frau im Saal eine Ausnahme vom allgemeinen Lärm und Jagen bedeutete und dann auch aus dem einfachern Grunde, weil sie die einzige Hotelangestellte war, die man erreichen konnte, vorausgesetzt allerdings daß sie nicht beim ersten Wort, das er an sie richten würde, in Geschäften fortlief. Aber ganz das Gegenteil trat ein. Karl hatte sie noch gar nicht angeredet, sondern nur ein wenig belauert, als sie, wie man eben manchmal mitten im Gespräch beiseite schaut, zu Karl hinsah und ihn, ihre Rede unterbrechend, freundlich und in einem Englisch klar wie die Grammatik fragte, ob er etwas suche. „Allerdings“, sagte Karl, „ich kann hier gar nichts bekommen.“ „Dann kommen Sie mit mir Kleiner“, sagte sie, verabschiedete sich von ihrem Bekannten, der seinen Hut abnahm, was hier wie unglaubliche Höflichkeit erschien, faßte Karl bei der Hand, gieng zum Buffet, schob einen Gast beiseite, öffnete eine Klapptür im Pult, durchquerte mit Karl den Gang hinter dem Pult, wo man sich vor den unermüdlich laufenden Kellnern in Acht nehmen mußte, öffnete eine zweifache Tapetentüre und schon befanden sie sich in großen kühlen Vorratskammern. „Man muß eben den Mechanismus kennen“, sagte sich Karl.

„Also was wollen Sie denn?“ fragte sie und beugte sich dienstbereit zu ihm herab. Sie war sehr dick, ihr Leib schaukelte sich, aber ihr Gesicht hatte eine, natürlich im Verhältnis, fast zarte Bildung. Karl war versucht im Anblick der vielen Eßwaren, die hier sorgfältig in Regalen und auf Tischen aufgeschichtet lagen, für seine Bestellung rasch ein feineres Nachtessen auszudenken, besonders da er erwarten konnte von dieser einflußreichen Frau billig bedient zu werden, schließlich aber nannte er doch wieder, da ihm nichts passendes einfiel, nur Speck, Brot und Bier. „Nichts weiter?“ fragte die Frau. „Nein danke“, sagte Karl, „aber für drei Personen.“ Auf die Frage der Frau nach den zwei andern, erzählte Karl in paar kurzen Worten von seinen Kameraden, es machte ihm Freude, ein wenig ausgefragt zu werden.

„Aber das ist ja ein Essen für Sträflinge“, sagte die Frau und erwartete nun offenbar weitere Wünsche Karls. Dieser aber fürchtete nun, sie werde ihn beschenken und kein Geld annehmen wollen und schwieg deshalb. „Das werden wir gleich zusammengestellt haben“, sagte die Frau, gieng mit einer bei ihrer Dicke bewunderungswerten Beweglichkeit zu einem Tisch hin, schnitt mit einem langen dünnen, sägeblattartigen Messer ein großes Stück mit viel Fleisch durchwachsenen Specks ab, nahm aus einem Regal ein Laib Brot, hob vom Boden drei Flaschen Bier auf und legte alles in einen leichten Strohkorb, den sie Karl reichte. Zwischendurch erklärte sie Karl, sie habe ihn deshalb hierhergeführt, weil die Eßwaren draußen im Buffet im Rauch und in den vielen Ausdünstungen trotz des schnellen Verbrauches immer die Frische verlieren. Für die Leute draußen sei aber alles gut genug. Karl sagte nun gar nichts mehr, denn er wußte nicht, wodurch er diese auszeichnende Behandlung verdiene. Er dachte an seine Kameraden, die vielleicht, so gute Kenner Amerikas sie auch waren, doch nicht bis in diese Vorratskammern gedrungen wären und sich mit den verdorbenen Eßwaren auf dem Buffet hätten begnügen müssen. Man hörte hier keinen Laut aus dem Saal, die Mauern mußten sehr dick sein, um diese Gewölbe genügend kühl zu erhalten. Karl hatte schon den Strohkorb ein Weilchen lang in der Hand, dachte aber nicht an Zahlen und rührte sich auch nicht. Nur als die Frau noch nachträglich eine Flasche, ähnlich denen, die draußen auf den Tischen standen, in den Korb legen wollte, dankte er schaudernd.

„Haben Sie noch einen weiten Marsch?“ fragte die Frau. „Bis nach Butterford“, antwortete Karl. „Das ist noch sehr weit“, sagte die Frau. „Noch eine Tagereise“, sagte Karl. „Nicht weiter?“ fragte die Frau. „Oh nein“, sagte Karl.

Die Frau rückte einige Sachen auf den Tischen zurecht, ein Kellner kam herein, schaute suchend herum, wurde dann von der Frau auf eine große Schüssel hingewiesen in der ein breiter mit ein wenig Petersilie bestreuter Haufen von Sardinen lag, und trug dann diese Schüssel in den erhobenen Händen in den Saal hinaus.

 

„Warum wollen Sie denn eigentlich im Freien übernachten?“ fragte die Frau. „Wir haben hier genug Platz. Schlafen Sie bei uns im Hotel.“ Das war für Karl sehr verlockend besonders da er die vorige Nacht so schlecht verbracht hatte. „Ich habe mein Gepäck draußen“, sagte er zögernd und nicht ganz ohne Eitelkeit. „Das bringen Sie nur her“, sagte die Frau, „das ist kein Hindernis.“ „Aber meine Kameraden!“ sagte Karl und merkte sofort, daß die allerdings ein Hindernis waren. „Die dürfen natürlich auch hier übernachten“, sagte die Frau. „Kommen Sie nur! Lassen Sie sich nicht so bitten.“ „Meine Kameraden sind im übrigen brave Leute“, sagte Karl, „aber sie sind nicht rein.“ „Haben Sie denn den Schmutz im Saal nicht gesehn?“ fragte die Frau und verzog das Gesicht. „Zu uns kann wirklich der Ärgste kommen. Ich werde also gleich drei Betten vorbereiten lassen. Allerdings nur auf dem Dachboden, denn das Hotel ist vollbesetzt, ich bin auch auf den Dachboden übersiedelt, aber besser als im Freien ist es jedenfalls.“ „Ich kann meine Kameraden nicht mitbringen“, sagte Karl. Er stellte sich vor, was für einen Lärm die zwei auf den Gängen dieses feinen Hotels machen würden, und Robinson würde alles verunreinigen und Delamarche unfehlbar selbst diese Frau belästigen. „Ich weiß nicht warum das unmöglich sein soll“, sagte die Frau, „aber wenn Sie es so wollen dann lassen Sie eben Ihre Kameraden draußen und kommen allein zu uns.“ „Das geht nicht, das geht nicht“, sagte Karl, „es sind meine Kameraden und ich muß bei ihnen bleiben.“ „Sie sind starrköpfig“, sagte die Frau und sah von ihm weg, „man meint es gut mit Ihnen, möchte Ihnen gern behilflich sein und Sie wehren sich mit allen Kräften.“ Karl sah das alles ein, aber er wußte keinen Ausweg, so sagte er nur noch: „Meinen besten Dank für Ihre Freundlichkeit“, dann erinnerte er sich daran, daß er noch nicht gezahlt hatte, und fragte nach dem schuldigen Betrag. „Zahlen Sie das erst, bis Sie mir den Strohkorb zurückbringen“, sagte die Frau. „Spätestens morgen früh muß ich ihn haben.“ „Bitte“, sagte Karl. Sie öffnete eine Türe, die geradewegs ins Freie führte und sagte noch, während er mit einer Verbeugung hinaustrat: „Gute Nacht. Sie handeln aber nicht recht.“ Er war schon ein paar Schritte weit, da rief sie ihm noch nach: „Auf Wiedersehn morgen!“

Kaum war er draußen, hörte er auch schon wieder aus dem Saal den ungeschwächten Lärm, in den sich jetzt auch Klänge eines Blasorchesters mischten. Er war froh, daß er nicht durch den Saal hatte herausgehn müssen. Das Hotel war jetzt in allen seinen fünf Stockwerken beleuchtet und machte die Straße davor in ihrer ganzen Breite hell. Noch immer fuhren draußen wenn auch schon in unterbrochener Folge Automobile, rascher aus der Ferne her anwachsend als bei Tag, tasteten mit den weißen Strahlen ihrer Laternen den Boden der Straße ab, kreuzten mit erblassenden Lichtern die Lichtzone des Hotels und eilten auf leuchtend in das weitere Dunkel.

Die Kameraden fand Karl schon in tiefem Schlaf, er war aber auch zu lange ausgeblieben. Gerade wollte er das Mitgebrachte appetitlich auf Papieren ausbreiten, die er im Korbe vorfand, um erst wenn alles fertig wäre, die Kameraden zu wecken, als er zu seinem Schrecken seinen Koffer, den er abgesperrt zurückgelassen hatte und dessen Schlüssel er in der Tasche trug, vollständig geöffnet sah, während der halbe Inhalt ringsherum im Gras verstreut war. „Steht auf!“ rief er. „Ihr schlaft und inzwischen waren Diebe da.“ „Fehlt denn etwas?“ fragte Delamarche. Robinson war noch nicht ganz wach und griff schon nach dem Bier. „Ich weiß nicht“, rief Karl, „aber der Koffer ist offen. Das ist doch eine Unvorsichtigkeit sich schlafen zu legen und den Koffer hier frei stehen zu lassen.“ Delamarche und Robinson lachten und der erstere sagte: „Sie dürfen eben nächstens nicht so lange fortbleiben. Das Hotel ist zehn Schritte entfernt und Sie brauchen zum Hin- und Herweg drei Stunden. Wir haben Hunger gehabt, haben gedacht, daß Sie in Ihrem Koffer etwas zum Essen haben könnten und haben das Schloß solange gekitzelt, bis es sich aufgemacht hat. Im übrigen war ja gar nichts drin und Sie können alles wieder ruhig einpacken.“ „So“, sagte Karl, starrte in den rasch sich leerenden Korb und horchte auf das eigentümliche Geräusch, das Robinson beim Trinken hervorbrachte, da ihm die Flüssigkeit zuerst weit in die Gurgel eindrang, dann aber mit einer Art Pfeifen wieder zurückschnellte, um erst dann in großem Erguß in die Tiefe zu rollen. „Haben Sie schon zu ende gegessen?“ fragte er, als sich die beiden einen Augenblick verschnauften. „Haben Sie denn nicht schon im Hotel gegessen?“ fragte Delamarche, der glaubte, Karl beanspruche seinen Anteil. „Wenn Sie noch essen wollen, dann beeilen Sie sich“, sagte Karl und gieng zu seinem Koffer. „Der scheint Launen zu haben“, sagte Delamarche zu Robinson. „Ich habe keine Launen“, sagte Karl, „aber ist es vielleicht recht in meiner Abwesenheit meinen Koffer aufzubrechen und meine Sachen herauszuwerfen. Ich weiß man muß unter Kameraden manches dulden, und ich habe mich auch darauf vorbereitet, aber das ist zuviel. Ich werde im Hotel übernachten und gehe nicht nach Butterford. Essen Sie rasch auf, ich muß den Korb zurückgeben.“ „Siehst Du Robinson, so spricht man“, sagte Delamarche, „das ist die feine Redeweise. Er ist eben ein Deutscher. Du hast mich früh vor ihm gewarnt, aber ich bin ein guter Narr gewesen und habe ihn doch mitgenommen. Wir haben ihm unser Vertrauen geschenkt, haben ihn einen ganzen Tag mit uns geschleppt, haben dadurch zumindest einen halben Tag verloren und jetzt – weil ihn dort im Hotel irgendjemand gelockt hat – verabschiedet er sich, verabschiedet sich einfach. Aber weil er ein falscher Deutscher ist, tut er dies nicht offen, sondern sucht sich den Vorwand mit dem Koffer und weil er ein grober Deutscher ist, kann er nicht weggehn, ohne uns in unserer Ehre zu beleidigen und uns Diebe zu nennen, weil wir mit seinem Koffer einen kleinen Scherz gemacht haben.“ Karl, der seine Sachen packte, sagte ohne sich umzuwenden: „Reden Sie nur so weiter und erleichtern Sie mir das Weggehn. Ich weiß ganz gut, was Kameradschaft ist. Ich habe in Europa auch Freunde gehabt und keiner kann mir vorwerfen, daß ich mich falsch oder gemein gegen ihn benommen hätte. Wir sind jetzt natürlich außer Verbindung, aber wenn ich noch einmal nach Europa zurückkommen sollte, werden mich alle gut aufnehmen und mich sofort als ihren Freund anerkennen. Und Sie Delamarche und Sie Robinson, Sie hätte ich verraten sollen, da Sie doch, was ich niemals vertuschen werde, so freundlich waren, sich meiner anzunehmen und mir eine Lehrlingsstelle in Butterford in Aussicht zu stellen. Aber es ist etwas anderes. Sie haben nichts und das erniedrigt Sie in meinen Augen nicht im geringsten, aber Sie mißgönnen mir meinen kleinen Besitz und suchen mich deshalb zu demütigen, das kann ich nicht aushalten. Und nun nachdem Sie meinen Koffer aufgebrochen haben, entschuldigen Sie sich mit keinem Wort, sondern beschimpfen mich noch und beschimpfen weiter mein Volk – damit nehmen Sie mir aber auch jede Möglichkeit bei Ihnen zu bleiben. Übrigens gilt das alles nicht eigentlich von Ihnen Robinson. Gegen Ihren Charakter habe ich nur einzuwenden, daß Sie von Delamarche zu sehr abhängig sind.“ „Da sehn wir ja“, sagte Delamarche indem er zu Karl trat und ihm einen leichten Stoß gab, wie um ihn aufmerksam zu machen, „da sehn wir ja wie Sie sich entpuppen. Den ganzen Tag sind Sie hinter mir gegangen, haben sich an meinem Rock gehalten, haben mir jede Bewegung nachgemacht und waren sonst still wie ein Mäuschen. Jetzt aber da Sie im Hotel irgendeinen Rückhalt spüren, fangen Sie große Reden zu halten an. Sie sind ein kleiner Schlaumeier und ich weiß noch gar nicht, ob wir das so ruhig hinnehmen werden. Ob wir nicht das Lehrgeld für das verlangen werden, was Sie uns während des Tages abgeschaut haben. Du Robinson, wir beneiden ihn – meint er – um seinen Besitz. Ein Tag Arbeit in Butterford – von Kalifornien gar nicht zu reden – und wir haben zehnmal mehr, als Sie uns gezeigt haben und als Sie in Ihrem Rockfutter noch versteckt haben mögen. Also nur immer Achtung aufs Maul!“ Karl hatte sich vom Koffer erhoben und sah nun auch den verschlafenen, aber vom Bier ein wenig belebten Robinson herankommen. „Wenn ich noch lange hierbliebe“, sagte er, „könnte ich vielleicht noch weitere Überraschungen erleben. Sie scheinen Lust zu haben, mich durchzuprügeln.“ „Alle Geduld hat ein Ende“, sagte Robinson. „Sie schweigen besser, Robinson“, sagte Karl, ohne Delamarche aus den Augen zu lassen, „im Innern geben Sie mir ja doch recht, aber nach außen müssen Sie es mit Delamarche halten.“ „Wollen Sie ihn vielleicht bestechen?“ fragte Delamarche. „Fällt mir nicht ein“, sagte Karl. „Ich bin froh, daß ich fortgehe und ich will mit keinem von Ihnen mehr etwas zu tun haben. Nur eines will ich noch sagen, Sie haben mir den Vorwurf gemacht, daß ich Geld besitze und es vor Ihnen versteckt habe. Angenommen, daß es wahr ist, war es nicht sehr richtig Leuten gegenüber gehandelt, die ich erst paar Stunden kannte und bestätigen Sie nicht noch durch Ihr jetziges Benehmen die Richtigkeit einer derartigen Handlungsweise?“ „Bleib ruhig“, sagte Delamarche zu Robinson, trotzdem sich dieser nicht rührte. Dann fragte er Karl: „Da Sie so unverschämt aufrichtig sind, so treiben Sie doch, da wir ja so gemütlich beisammen stehn, diese Aufrichtigkeit noch weiter und gestehn Sie ein, warum Sie eigentlich ins Hotel wollen.“ Karl mußte einen Schritt über den Koffer hinweg machen, so nahe war Delamarche an ihn herangetreten. Aber Delamarche ließ sich dadurch nicht beirren, schob den Koffer beiseite, machte einen Schritt vorwärts, wobei er den Fuß auf ein weißes Vorhemd setzte, das im Gras liegen geblieben war und wiederholte seine Frage.

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