Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2020/2021

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Einen Nordic Cross-Skate (mit Rädern) gibt es eigentlich auch nicht, das wäre wie Nordic Schlittschuhe oder Nordic Langlaufski, nämlich exakt das Gleiche, nur ohne „Nordic“. Ein Offroad-Skate kann jeder Skate sein, mit dem man off-road fahren kann, darunter fallen also, neben Cross-Skates, auch Cross-Inliner und Cross-Skiroller. Cross-Skates haben als Erkennungsmerkmale, Luftreifen, Bremsen, fixierte Fersen am Skate und einen langen Radstand, der es zulässt, dass die Schuhe zwischen den Rädern Platz haben. Bei Cross-Inlinern steht man über den Rädern (sehr kurzer Radstand) und Cross-Skiroller haben als Erkennungsmerkmal eine Skibindung. Darüber hinaus gibt es einige Zwitter-Konstruktionen, die nicht ganz zu den Cross-Skates gerechnet werden können. Warum man das so genau unterscheiden muss? Ganz einfach, die Sportart Cross-Skating kann zwar auch mit cross-skate-ählichen Sportgeräten durchgeführt werden, aber nicht so gut wie mir (definitionsgemäß) richtigen Cross-Skates. Nur damit kann man die korrekte Cross-Skate-Technik fahren und alle Vorteile, insbesondere auch die maximale Sicherheit, herausholen.

Cross-Skating unterscheidet sich erheblich von den oft verglichenen Sportarten Inline-Skating und Ski-Skating. Man den Cross-Skatern stehen für ihren Sport mehr Jahreszeiten und ganz erheblich mehr Wege zum Training zur Verfügung. Zudem ist die Fahrsicherheit deutlich größer und die Fahrtechnik ist anders. Ein „Trendsport“ ist Cross-Skating ebenso wenig, sondern das genaue Gegenteil, nämlich ein Life-Time-Sport, den man fast lebenslang ausüben kann und auch sollte und eben nicht nur weil ihn ein paar hippe Freaks für wenige Jahre machen. Oder eben Geschäftemacher dringend anraten jetzt ihr Produkt zu kaufen. So gibt es jedes Jahr immer wieder Ahnungslose, die den Sport auf’s Neue als ganz neuen Trendsport, versuchen zu vermarkten. Dieses, scheinbar zwanghaft,e Treiben sollte endlich endlich beendet werden, denn unser Sport hat verdient seriös behandelt zu werden.

Seit wann gibt es Cross-Skates? Cross-Skates gibt es seit spätestens 1895, also länger als den Skilanglauf als anerkannte Sportart. Die Behauptung, Cross-Skates stammen irgendwie von Skirollern oder von Inlinern ab, kann man also getrost als Ammenmärchen vergessen, das wird oft nur geäußert um „Geschichten“ über den Sport erzählen zu können oder sich als Pionier darzustellen. Natürlich ist Cross-Skating auch kein Skilaufen im Sommer (die Fahrtechnik unsterscheidet sich im Detail erheblich und ohne Schnee kann man nicht Skilaufen und auch – so einfach ist das) , aber Cross-Skating ist ja eine Ganzjahres-Sportart. Als Serienprodukte kamen Cross-Skates in größerer Zahl seit Mitte der 1980er Jahre mit dem Trailskate auf den Markt. Der Bekanntheitsgrad des Sports nahm aber seitdem nur schleppend zu und nimmt seit etwa 2012 sogar langsam wieder ab.

Die Frage „Wer hat Cross-Skates erfunden?“, kann leider nicht mehr eindeutig beantwortet werden. Vielleicht war es ein Brite, Belgier oder Franzose, doch auch das ist unsicher. Damals war es notwendig, wegen der schlechten Straßen, Skates von vor herein viel geländetauglicher zu bauen, als es die heutigen Radwege zulassen würden. Der erste Skate, der die Merkmale eines Cross-Skates (nämlich mit fast exakt der gleichen Geometrie eines Powerslide XC Skeleton) aufweist, wurde zwischen 1885 und 1898 auf den Markt gebracht. Mehr Fakten stehen weiter unten unter „Wann wurde Cross-Skating erfunden?“.

Skiroller können den Cross-Skates zwar sehr ähneln, besonders, wenn sie als „Cross-Skiroller„, die gleiche Luft-Bereifung besitzen, wie Cross-Skates. Das Unterscheidungsmerkmal zu den Cross-Skates ist aber die Skibindung der Skiroller, die Cross-Skates nicht haben. Wer mit Skirollern allerdings auf wechselndem Untergrund skatet, betreibt ebenfalls Cross-Skating Sport. Das bezieht sich dann auf die Sportart, der kleine Unterschied besteht dann in den Sportgeräten. Cross-Skating kann man also mit Cross-Skates oder mit Cross-Skirollern betreiben. Eine Zwitterstellung nehmen Cross-Skates mit Klappmechanik ein, wie der Powerslide Nordic Trainer 2009, der Skike vx Twin oder den Skike V8 Lift oder Skike V9. Sie sind dann weder Skiroller noch Cross-Skates und erreichen auch weder die gleichen „ski-ähnlichen“ Fahreigenschaften der Skiroller (die sie diese auch nur zu 50-75 % erreichen) noch die Sicherheit von Cross-Skates. Auch Cross-Inliner (auch „Hybrid-Skates“) ermöglichen, sofern man auch Stöcke verwendet, Cross-Skating ohne im eigentlichen Sinne zu den Cross-Skates zu gehören. Cross-Inliner sind zum Beispiel die SUV-Modelle von Powerslide oder der Coyote von Rollerblade und zeichnen sich durch jeweils 2 bis 4 relativ große, in einer Reihe angeordnete luftbereifte Räder aus. Der Fahrer steht dann darüber, teilweise in schwindelerregenden 20 Zentimetern Höhen über dem Boden.

Cross-Skates gibt es für eigene Schuhe (bauartverwand mit Powerslide XC Skeleton, Skitire, SRB XRS02 / XRS03 / XRS06 / XRS07, Skitire, Fleet Skates, Trailskates oder Skike-Modellen) oder Cross-Skates mit fest montierten Schuhen (bauartverwand mit den übrigen Powerslide Cross-Skates und Cross-Inliner oder dem Rollerblade Coyote). In den letzten Jahren wurde immer selbstverständlicher der neutrale Begriff Cross-Skates für diese Sportgeräte verwendet und er hat sich inzwischen eindeutig als offizieller Name für diese Art von Sportgeräten durchgesetzt. Wir haben dies von Anfang an gefördert und hatten damit erkennbaren Erfolg.

Was ist ein Cross-Skater? Darf man auf Radwegen fahren?

Cross-Skater, also Benutzer von Cross-Skates, gelten als Fußgänger…

§24 StVO – Besondere Fortbewegungsmittel Schiebe- und Greifreifenrollstühle, Rodelschlitten, Kinderwagen, Roller, Kinderfahrräder, Inline-Skates, Rollschuhe und ähnliche nicht motorbetriebene Fortbewegungsmittel sind nicht Fahrzeuge im Sinne der Verordnung. Für den Verkehr mit diesen Fortbewegungsmitteln gelten die Vorschriften für den Fußgängerverkehr entsprechend.

Das bedeutet:

 Fußgänger müssen Gehwege benutzen.

 Auf der Fahrbahn dürfen sie nur gehen, wenn die Straße weder einen Gehweg noch einen Seitenstreifen hat.

 Benutzen sie die Fahrbahn, so müssen sie innerhalb geschlossener Ortschaften am rechten oder linken Fahrbahnrand gehen; außerhalb geschlossener Ortschaften müssen sie am linken Fahrbahnrand gehen, wenn das zumutbar ist.

§ 31 StVO – Sport und Spiel – Sport und Spiel auf der Fahrbahn, den Seitenstreifen und auf Radwegen sind nicht erlaubt. Satz 1 gilt nicht, soweit dies durch ein die zugelassene Sportart oder Spielart kennzeichnendes Zusatzzeichen angezeigt ist.

Durch das Zusatzzeichen wird das Inline-Skaten und Rollschuhfahren zugelassen. Das Zusatzzeichen kann auch allein angeordnet sein. Wer sich dort mit Inline-Skates oder Rollschuhen fortbewegt, hat sich mit äußerster Vorsicht und unter besonderer Rücksichtnahme auf den übrigen Verkehr am rechten Rand in Fahrtrichtung zu bewegen und Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen. Sport und Spiele auf der Fahrbahn und den Seitenstreifen sind nur auf den dafür zugelassenen Straßen erlaubt.

Wer kann cross-skaten?


Jeder, der gerne Skilanglaufen würde, ist auch höchstwahrscheinlich zum Cross-Skating geeignet, sogar ohne Vorkenntnisse im Skilaufen. Mit Gelenkprotektoren und Helm wäre sogar der Vorteil des angenehmeren Stürzens auf Schnee ausgeglichen, weil man dann „weicher“ fällt. Doch so schnell stürzt man gar nicht beim Cross-Skating. Wem Inline-Skating oder Rollkskilaufen wegen der hohen Geschwindigkeit oder wegen der schwierigen Bremstechnik zu gefährlich ist, sollte unbedingt Cross-Skates ausprobieren, sogar ohne Stöcke ist Cross-Skating (mit Einschränkungen) möglich, aber deutlich langsamer und weniger geländetauglich. Sogar „Weicheier“, die beim Wintersport frieren würden, finden in den wärmeren Jahreszeiten mit luftbereiften Cross-Skates großen Spaß am Skating-Sport. Als Ganzjahressport, der noch nicht einmal eine gespurte Piste oder Asphaltbahnen benötigt, ist Cross-Skating aber erheblicher vielseitiger als Skilanglauf, Rollerski-Laufen oder Inline-Skating und vor allem in den meisten Ländern als Ganzjahressport möglich.


Bild: Copyright by www.total-sport.es

Wenn sonst keine körperlichen „Besonderheiten“ vorliegen, kann im Prinzip, beinahe jeder zum Cross-Skater werden. Im den Kursen des Groß-Gerauer Cross-Skate-Shops waren bespielsweise bisher Teilnehmer zwischen 7 und 84 Jahren in den Cross-Skating Grundkursen. Sportliches Untalent der Einsteiger ist allerdings kein K.O.-Kriterium, sondern eine Herausforderung für jeden guten Trainer. Wahrscheinlich können deutlich mehr als 80 % der Gesamtbevölkerung diesen Sport bei guter Einweisung und sinnvollem Trainingsaufbau, dauerhaft und mit hohem Gewinn an Lebensqualität durchführen , aber natürlich nicht jeder, wie die Werbung leider manchmal behauptet. Oft sind es sogar gerade die ReHa-Patienten, die am meisten von den Vorteilen des Cross-Skating profitieren, aber es sollten, wie eigentlich immer, die persönlichen Besonderheiten jeder Person berücksichtigt werden. Diese persönlichen Besonderheiten kann man im womöglich negativsten Fall als Einschränkungen betrachten, die dann auch zu K.O.-Kriterien werden können. Beispiele für etwas ungünstigere Startvoraussetzungen, die aber nicht in jedem Fall das erfolgreiche Erlernen und Ausüben des Cross-Skating Sports verhindern, wären:

 

 Sinnesstörungen in den Bereichen Gleichgewicht und räumliches Sehen, Cross-Skating mit Sehschwächen ist bei guter Schulung meist dennoch möglich. Seit 2014 berät das Team das Cross-Skating Magazins einen begeisterten Cross-Skating Sportler mit einem Restsehvermögen von 5 %.

 Koordinationsstörungen und Anfallsleiden. Manchmal bleiben nach Verletzungen oder Schlaganfällen, bis dahin auch unbekannte Koordinationsstörungen zurück, die sich auf Cross-Skates fast wie Behinderungen auswirken können (sie sind oft therapierbar). Projekte zur Koordinationsschulung sind seit 2006 belegt und liegen uns vor.

 Zu geringes Alter. Erst zwischen etwa 7 und 9 Jahren wird die (nicht vorgeschulte) kindliche Koordination genügend für Ganzkörperkoordinations-Sportarten ausgebildet. Sportliche Kinder können ab etwa 9 bis 10 Jahren mit dem Cross-Skating Sport beginnen. Wichtig ist dann die Auswahl leichter Cross-Skates deutlich unter 2,0 kg Gewicht. Dies wurde in Einzeltrainings, Projektstudien und Schulprojekten von Frank Röder ermittelt.

 Extremes Übergewicht, denn damit wird es fast unmöglich die notwendige Grundhaltung, mit leicht gebeugten Knien, über mehrere Minuten, sicher durchzuhalten. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, es scheint manchmal mehr eine Frage der richtigen Heransgehensweise zu sein.

 Herzinsuffizienz (Herzschwäche), starker Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen, denn dieser Sport ist eindeutig stark kreislaufbelastend. Für die erreichbare recht hohe Herz-Kreislauf Belastung ist Cross-Skating zwar immer noch erstaunlich schonend, aber es muss trotzdem in diesen Fällen vom Arzt grünes Licht für die Aufnahme eines Trainings gegeben werden.

Wir werden hier niemals pauschal behaupten, der Cross-Skating Sport sei „gesund“, denn das muss nicht immer der Fall sein (was ist das schon?) und im Hinblick auf das Verbot gesundheitlichen Aussagen in der Werbung, wäre dies auch ungesetzlich. Wir beschreiben nur, ganz seriös, die uns bekannten und nachweislichen Wirkungen.

Anfängerfragen…

Hier nur ein paar Fragen stellvertretend zusammengefasst, denn die Antworten sind oft etwas komplizierter, wenn mehrere dieser Fragen zutreffen:

Warum rollen die Cross-Skates so schwer? Mögliche Antworten: Weil der Luftdruck zu niedrig ist. Weil Sie noch nicht fit sind (Cross-Skates rollen relativ schwer). Weil Sie zu früh versuchen Gelände zu fahren. Weil Sie ein Cross-Skate Modell (angedreht bekommen) haben, das bauartbedingt das Vorderrad zu stark belastet. Weil die Bremse falsch eingestellt ist und ständig bremst.

Warum fahren die Cross-Skates so instabil? Mögliche Antworten: Weil Sie noch nicht lange genug spezifischen Stabilisierungsübungen gemacht haben und gleich losgefahren sind. Weil sie falsches Schuhwerk beim Cross-Skating benutzen. Weil Sie ein sehr weiches Modell gekauft haben, dass auf Dauer auch nicht stabiler wir. Weil sich Schraubverbindungen am Cross-Skate gelöst haben. Weil Sie zu früh lange Strecken fahren, bevor Sie die spezifische Technik-Ausdauer für der Cross-Skating erlernt haben.

Kann ich mit Cross-Skates für Skilanglauf trainieren? Im Prinzip ja, denn Cross-Skating belastet dem Körper zu 80 bis 85 % wie beim Ski-Skating (Skiroller: zu 85 bis 90 %). Den klassischen Langlaufstil aber nur zu etwa 60 bis 70 % (Skiroller: 70 bis 80 %). Skiprofis werden deswegen Skiroller für ihr Training auf der Skirollerbahn bevorzugen. Hobbysportler aber nicht, denn mit den Cross-Skates ist das Trainingsrevier eher 500 statt 5 km (Skiroller-Bahn) groß und man schon deswegen wird man damit viel häufiger und mehr trainieren und auch noch viel seltener stürzen als mit Skirollern. Den „klassischen Skilanglauf-Stil“ kann man übrigens mit Cross-Skates kaum simulieren und handelt sich mit den dafür notwendigerweise eingebauten „Gimmicks“ oft mehr Nachteile als Vorteile ein. Aber Cross-Skating ist ja auch Skating-Sportart, die vor der Idee her im Skating-Schritt betrieben wird.

Kann man mit Cross-Skates off-road fahren?

Man muss sich, wenn man beim Cross-Skating von „off-road“ spricht, vor allem die Bilder aus der Auto-Werbung aus dem Kopf schlagen (ein SUV-Fahrer verwüstet eine unberührte Tundra-Landschaft, während er dabei allen Komfort genießt). Wenn wir Cross-Skater off-road fahren, ist das eigentlich nur gerade so abseits der geteerten oder betonierten Wege. Abseits aller Wege, geht’s nicht und soll auch nicht. Auf Alm-Wiesen und entlegenen Downhill-Trails in friedlicher Natur, haben auch Cross-Skates nichts zu suchen! So schädigen wir auch nicht die Natur. Feste Naturböden und solide Feinschotter-Wege sind unser Terrain. Doch niemand stellt sich zum ersten Mal auf Cross-Skates und kann damit sofort zufriedenstellend fahren und cross-fahren schon gar nicht. Cross-Skating ist mit anderen, auch ähnlich aussehenden, Sportarten nicht direkt vergleichbar, deswegen müssen alle praktisch bei „null“ anfangen, aber erleben dann natürlich unterschiedlich schnelle Fortschritte. Und anstrengender als auf Asphaltwegen ist cross-fahren auch noch. Aber es ist die wirklich angenehmste Anstrengung, die es gibt, das wird jeder Cross-Skater bestätigen. Die lapidare Aussage, man könne mit Cross-Skates auf Schotter und Gras fahren, ist von von herein so gut wie falsch! Fester Feinschotter geht gerade noch und echte Könner schaffen auch eine gewisse Strecke auf tiefem Schotter oder Gras, aber auch kaum mehr als wenige hundert Meter und würden solchen Untergrund nicht für längeres Training auswählen und solche Behauptungen haben wir bisher kurioserweise nur von „Trainern“ vernommen, von denen wir wissen, dass gerade sie nicht dazu gehören. Anfänger bemerken dann ohnehin sofort, wenn es nicht rollt. Warum also so einen Unsinn verzapfen? Wir wissen es nicht. Oder möchte da vielleicht jemand Vorkasse-Zahlung für Kursbuchungen einsacken? Das wissen wir auch nicht…

Ich kann Skilanglaufen, dann kann ich doch auch cross-Skaten?

Ein eindeutiges Jein zu diesem Irrtum! Der einzige Vorteil den routinierte Ski-Skater (nur diese) mitbringen ist der, dass sie mit Armen und Beinen in der Koordination nicht durcheinander geraten und sie dadurch zumindest ein großes Anfänger-Problem weniger haben. Wenn sie alledings versuchen beim Cross-Skating den Stockeinsatz „nach Ski-Lehrbuch“ durchzuführen, wird es früher oder später gehörig krachen, denn beim Anfahren der Stöcke werden diese beschädigt oder man stürzt. Stockeinsatz nach Ski-Lehrbuch ist beim Cross-Skating falsch und führt nur dazu, dass man, eher früher als später, stürzt. Dann aber sehr hart, denn – Achtung Skiläufer – Schnee ist viel weicher! Auch die Bremstechnik, Schwerpunktlage, Stabilisationstechnik und der Abstoß erfolgen anders als beim Skilanglauf oder Inline-Skating. Das kann man nur auf Cross-Skates lernen und zwar in der „reinen“ Cross-Skating Form sogar nur auf Cross-Skates mit fest angebundener Ferse! Cross-Skating und Ski-Skating sind sehr verwandt Sportarten aber nicht die gleichen. Details der Technik und die Fachbegriffe, die diese speziellen Techniken beschreiben, unterscheiden mitunter erheblich voneinander. Noch nicht einmal Skiroller haben die gleichen Eigenschaften und erfordern eine andere Fahrtechnik als beim Cross-Skating. Sie kommen als Sportgeräte den Cross-Skates aber schon recht nah. Der „klassische Skilanglauf-Stil“ oder das Skirollern mit Klassik-Skirollern hat mit dem Cross-Skatig wiederum ziemlich wenig zu tun. Wer nur klassisch Skilanglaufen kann oder bisher nur auf klassischen Skirollern gelaufen ist, wird maximal einen mittleren Vorteil daraus für das Cross-Skating ziehen, „kann“ den Sport aber noch lange nicht. Auch die Erfahrung mit Stöcken vom Nordic-Walking ist eine ganz andere als die, die man auf Cross-Skates erleben wird. Wer nur eine gewisse Cross-Skating Erfahrung hat, weiß das alles. Aus kommerziellen Gründen werden manchmal (von uns schwer nachvollziehbar) „All-in-one-Kombikurse“ angeboten in denen man in sensationell kurzer Zeit fast alles erlernen soll das mit Rollen und Stöcken zu tun hat. Dann werden leichtfertig Cross-Skates mit Inline-Skates und Skirollern gleichgesetzt und es wird auf die besonderen Eigenschaften dieser Sportgeräte nicht näher eingegangen. Wie auch, in der kurzen Zeit? Ebenso schnell werden manchmal auch „Trainer für alles“ ausgebildet. Man muss mindestens 5000 km eigene Erfahrung auf Cross-Skates mitbringen, bis man die Grundtechniken und die darauf aufbauenden Techniken verinnerlicht hat und selbst dann ist noch nicht gesagt, ob man sie (mit oder ohne „Trainer-Lizenz/Schein“) auch didaktisch sinnvoll und kompetent unterrichten kann. Cross-Skating ist zwar nicht schwer, aber es ist anders als alle anderen Sportarten und muss von Grund auf neu erlernt werden. Es zu unterrichten in noch einmal eine ganz andere Liga. Da nützen die schönsten „Lizenzen“ nichts und auch nicht, dass man es schon seit 10 Jahren (womöglich falsch?) macht.

Kann mir Cross-Skating auch ein Skilehrer oder ein Inline-Skater beibringen?

Wenn sie oder er auch explizit Cross-Skates zu fahren und damit zu unterrichten gelernt hat, dann bestimmt. Wenn nicht, dann jedoch nicht! Die Bewegungstechnik des Cross-Skating, das Handling der Cross-Skates, die Sportgeräte selbst und die Aufgabenstellung (wir fahren auf Dreck!) sind beim Cross-Skating ganz speziell – der Cross-Skating Sport hat sehr viele Alleinstellungsmerkmale, die man nur mit Cross-Skates und durch Unterricht in der richtigen Technik erlernen kann. Zwar sind Skiläufer oder Skiroller-Sportler, auf den ersten Blcik, oft sehr sicher auf Cross-Skates, doch wenn sie versuchen einen anderen Sport als Cross-Skating zu unterrichten, begehen sie einen riesigen Fehler. Die häufigsten und schwerwiegendsten Fehler häufen sich übriges gerade dann, wenn man versucht auf Cross-Skates, Ski zu laufen, zu inlinern oder Rollski zu laufen. Auf Cross-Skates sollte man nur cross-skaten. Auch eine Klappbindung verhindert eine saubere und sichere Cross-Skating Technik ziemlich erfolgreich und sollte daher beim Einkauf am Besten gar nicht gewählt werden.

Wie sicher ist Cross-Skating?


Wenn man von Cross-Skates mit zwei Bremsen pro Paar und fester Fersenanbindung spricht, dann sehr sicher, denn Cross-Skates kann man sehr wirksam abbremsen und der lange Radstand der Cross-Skates macht einen Überschlag oder Abflug auf das Steißbein sehr viel unwahrscheinlicher als zum Beispiel beim Inlineskating. Besonders die starken Wadenbremsen sind mit anderen Roll-Sport-Geräten überhaupt nicht vergleichbar, was Reaktionsschnelligkeit, Bremswirkung, Fahrstabilität beim Bremsen, schnelles Erlernen des Bremsens und die Erweiterung der fahrtechnischen Möglichkeiten betrifft. Zudem rollen die Luftreifen erschütterungsärmer über den Boden und haben eine unglaubliche Haftung und Spurhaltung. Man kann Cross-Skating auch unter diesem Gesichtspunkt überhaupt nicht mit Skilanglauf oder Inlineskating vergleichen, das wäre eine zu oberflächliche Vereinfachung. Trotz der großen Sicherheitsvorteile werden ein Helm, Handschuhe und Gelenkprotektoren empfohlen. Lesen Sie hier im Cross-Skating Magazin auch unsere Artikel eines stark sehbehinderten Cross-Skaters, der auch mit einem minimalen Sehrest gut mit seinen Cross-Skates zurecht kommt.

Soll man sich Tipps aus Foren über Cross-Skating holen?

Das kommt ganz darauf an mit wem man es zu tun hat und das weiß man in Foren leider nur selten genau. Wir haben selbst äußerst schlechte Erfahrungen mit Foren gemacht, die von verschiedenen Interessenten als Einflussplattform instrumentalisiert wurden. Wir haben deswegen selbst ein (tja, leider auch) Forum gegründet , das wir – so viel Selbstkritik muss sein – trotzdem nur bedingt empfehlen können, weil wir nicht ausschließen können, dass sich kurzfristig der eine oder andere Unseriöse in unser Forum einschleicht, trotz gewissenhafter Moderation. Versuchen Sie immer herauszufinden, wie seriös die Person ist, die in einem Forum Ratschläge gibt, unerheblich ist dabei, wie viele Beiträge die Person geschrieben hat (manche schreiben hundertmal Unsinn), wie lange die Person im Forum ist, wie viele Links in der Signatur erscheinen (das ist oft nur Eigenwerbung oder Werbung auf Gegenseitigkeit für „Freunde“). Sogar Moderator/innen können total unlautere Motvie haben, diesen Job zu machen. Absolute K.O.-Kriterien sind aber ultimative Tipps, wenn die Person noch keine 20 bis 50 seriösen Beiträge geschrieben hat. Sonst ist es fast immer billige Eigenwerbung oder einer Art von perversem Spaß durch blöde Bemerkungen andere zu verunsichern. Natürlich ist 500 mal Unsinn schreiben auch kein Garant für Seriosität oder Kompetenz. Auch „kumpelhaftes“ Verhalten sollte nicht zu sehr beeindrucken (manche leben ja nur im Web).

 

Was wird beim Cross-Skating alles trainiert oder geschult?

Diese Frage haben wir uns natürlich auch von Anfang an gestellt und eine recht große Sammlung an Bereichen zusammen getragen, die man durch Cross-Skating Training trainieren kann. Die Ausprägung des jeweiligen Bereichs haben wir mit 0 bis 10 Punken bewertet und in den letzten Jahren immer wieder aktualisiert und erweitert.

Ausdauer (Langzeit – stundenlange Stowechselleistung): 10

Ausdauer (Mittelzeit – Ausdauer-Höchstleistungen): 10

Ausdauer (Kurzzeit – maximale Sauerstoffaufnahme): 10

Kraftausdauer: 8, das ist sehr viel und fast mit Mittelstrecken-Rudern vergleichbar

Maximalkraft: 5, noch erstaunlicher für einen Ausdauersport

Koordination: 8, da es kein geführtes Gerätetraining ist

Gleichgewichtssinn: 7-8 (8 bei fortgeschritteneren Fahrtechniken)

Beweglichkeit/Fleixibilität: 4-5 (5 beim hohem Cross-Anteil)*

Orientierung: 8/4 (mit/ohne Navi)

Gehrin-Jogging: 5 bis 9 (je nach Anspruch, 9 bei fortgeschritteneren Fahrtechniken)

Milchsäure-Toleranz: 7, vergleichbar mit dem 5000-Meter-Lauf

Atemtraining: 8, vergleichbar mit Wettkampf-Schwimmen, Tauchen und Mittelstreckenlauf

Fettstoffwecheltraining: 8-10 (je nach Trainingsumfang), trotz oder gerade wegen der hohen Intensität

Langzeitkonzentration: 6-9 (je nach Trainingslänge, Stilart und Gelände), ohne Technik auch keine Ausdauer

Reaktionsschulung: 6-9 (je nach Stilart und Gelände-Schwiergkeitsgrad)

* auf rauen Böden findet durch das enthaltene Vibrationstraining in den Beinen keine Muskelverkürzung statt. Die Beweglichkeit wird aber nicht aktiv trainiert.

Ist Cross-Skating knieschonend?Leider wird diese Frage von inkompetenten Quellen generell mit „ja“ beantwortet und besonders gerne damit verbotene, gesundheitsbezogene Werbung betrieben. Niemand kennt die individuellen Probleme in jedem Knie und kann diese pauschal richtig beurteilen! Jeder Fall muss vom behandelnden Artz beurteilt werden. Das Training für Cross-Skating kann aber, richtig durchgeführt, jedoch Effekte erzielen, die denen ähneln, die bei der Rehabilitation oder beim Physiotherapeuten durchgeführt werden. Das hat sogar verletzungsvorbeugende Wirkung, was natürlich auch Vorteile für gesunde Knie hat. Cross-Skating ist aber keine Therapie, da es nicht gezielt für einen bestimmte Zweck durchgeführt wird. Vorteilhaft beim Cross-Skating sind für die Knie:

1 Mittlerer Kraft und hoher Kraftausdauer-Anteil ohne Schnellkraft* oder schnelle Winkeländerungen (geringe Winkelgeschwindigkeit).

2 Hoher Anteil an statischer Haltearbeit.

3 Bei korrektem Stil „Erziehung“ zu einer Bewegung, die eine Knie maximal stabilisiert, aber dabei minimal belastet.

4 Feinkoordinative Bewegungsschulung, die dazu führt, dass man Abweichungen von optimalen Bewegungen schneller erkennt und korrigiert.

5 Die maximale Kniebeugung beträgt nur etwa 70 Grad.

6 Bei Cross-Skating ist kein „Abkanten“ notwendig, wie es beim Ski-Skating notwendig wäre. Das ergibt eine gerade Kniebelastung.

7 Kleine, stoffwechselfördende Rüttelbewegungen, verstärken den Knorpelstoffwechsel, Muskeltraining und Kniestabilität. Beim Skilanglauf fehlen diese Rüttelbewegungen.

8 Geringes Sturzrisiko! Gestürzt wird ziemlich selten, beim Stürzen belasten keine langen Sportgeräte an den Füßen (z.B. Ski) die Gelenke.

* das bezieht sich ausschließlich auf den Skating-Stil

Ein sauber erlernter Cross-Skating Stil verringert nochmals die Kniebelastung. Allerdings sollten auch alle Voraussetzungen von der Ausrüstung her optimiert werden. Schuhe mit sehr dünner Sohle verringern die Kräfte, die auf die Knie einwirken. Aus Sicht der Kniegesundheit sollte ausschließlich der Skating-Stil praktiziert werden und auf den manchmal beworbenen Diagonal-Stil konsequent verzichtet werden. Der Diagonal-Stil, der auch manchmal fälschlicherweise als „Classic-Style“ beworben wird, erfordert bei höherem Tempo (im Gegensatz zum Skating Stil) zunehmende Schnellkraftbelastungen und führt gelegentlich auch zum schwungvollen Durchstrecken des Knies. Dabei werden Knorpel und Bänder extrem belastet.

Ist Cross-Skating rückenschonend?

Auch mit dieser Eigenschaft wird der Cross-Skating Sport pauschal beworben. Wer schon Schmerzen im Rücken hat, sollte im persönlichen Einzelfall vorsichtig ausprobieren, ob die Cross-Skating Bewegung gut tut. Oft ist es so, aber auch hier gilt, dass die generelle Behauptung, der Sport sei rückenschonend, ohne detaillierte Erläuterungen, als unseriös betrachtet werden sollte. Hier möchte die Werbung eine qualifizierte Beurteilung von Einzelfällen einfach ignorieren.

Häufig stellen aber Cross-Skater fest, dass ihre Rückenbeschwerden mit dem Cross-Skating weniger werden, manchmal schon nach wenigen Minuten. Aber jeder Rücken und jeder Fall ist anders und auch die Bewegungen können mehr oder weniger vorteilhaft für den Rücken durchgeführt werden. Auch hier ist kompetente Schulung gewinnbringend. Nach unserer sehr umfangreichen Erfahrung mit der Trainingspraxis auf Cross-Skates, vertritt die Redaktion aber die These, dass man von der Cross-Skating Bewegung selbst keine Rückenschmerzen bekommen kann. Entweder waren sie vorher schon vorher da oder man reizt tatsächlich genau einen sensiblen Punkt, der die vorhandenen Beschwerden bemerkbar macht. Es kann sogar sein, dass man dosiert und unter kompetenter Anleitung, durch weiteres Cross-Skating, seine massiven Rückenschmerzen in den Griff bekommen kann. Bei der Physiotherapie wird man ja manchmal auch „gequält“ bis ein erwünschter Behandlungserfolg erreicht ist, der die Schmerzen dann verringert. Ein Trainer mit mindestens bewegungstherapeutischer Ausbildung, müsste dann die Vorgehensweise planen.

Vorteilhaft beim Cross-Skating ist für den Rücken:

1 Die Rückenbewegung und -belastung ist so unspektakulär (geringe Rückenbeugung), dass Wirbelverschiebungen fast ausgeschlossen sind und die Bewegung auch bei geschädigtem Rücken sehr risikoarm ausprobiert werden können.

2 Richtiger Stockeinsatz, scharfe Stockspitzen und gute Arbeit an den Stöcken sind ein ganz spezielles und schonendes Bauchmuskeltraining. Eine trainiert und koordiniert arbeitende Baumuskulatur unterstützt und entlastet die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule. Sit-Ups leisten das nicht und selbst ein Waschbrettbauch ist kein Nachweis einer funktionellen Feinkoodination der Rumpfmuskulatur. Wer cross-skatet aktiviert seine Bauchmuskeln mit jedem Kilometer mehrere hundert mal. Zu so vielen Wiederholungen kann einen im Fitness-Studio sicher kein Trainer motivieren.

3 Cross-Skating ist Sport in überwiegend aufrechter Haltung! Die geringen Abweichungen davon, während der Bewegung, trainieren viele Muskeln, die einen stabilen Rücken ermöglichen.

4 Training mit dem eigenen Körpergewicht ist praxisnah und natürlich.

Wo kann man cross-skaten?

Pauschal kann man sagen überall, wo man sich mit dem Tourenrad noch wohlfühlen würde, es kommt aber ganz erheblich auf das Fahrkönnen und die körperliche Kondition an. Wenn ein Radweg endet und ein kurzer Abschnitt auf festem Naturboden gefahren werden muss, machen die Cross-Skates nicht gleich schlapp. Auf griffigen Waldwegen spürt man am deutlichsten den Unterschied zu Roll-Skiern / Skirollern oder Inline-Skates, denn dort macht cross-skaten wirklich riesigen Spaß. Könner trauen sich auch auf Schotter und weicheren Naturböden zu cross-skaten. Schaut einmal in die folgenden Tabelle in der die Fahreigenschaften von Cross-Skates mit 32 mm breiter Bereifung auf verschiedenen Böden beurteilt wurde. Mit 50 mm breiten Reifen ist die Geländtauglichkeit größer, jedoch nicht extrem verbessert. Gute Techniker fahren mit schmalen Reifen schwierigeres Gelände als schlechte Techniker mit breiten Reifen. Die Bezeichnung „Cross“ ist oft etwas irritierend und soll nur ausdrücken, dass man nicht zwangsläufig auf feste Straßen angewiesen ist, also auch „off-road“ fahren kann, was aber nicht gleich „querfeldein“ bedeutet. „Cross“ steht auch für das Cross-Training, das durch die vielfältigen Bewegungsabläufe (etwa 2 bis 3 mal so viele Techniken als beim Ski-Skating) auch einen enormen Trainingseffekt für das Gehirn darstellt.