Tagebuch eines Hilflosen

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25.03.2018

Es gibt Tage, da erscheint mir Donald Trump geradezu wie ein zahmer, zahnloser Tiger angesichts all der mordenden Syrer, Türken und Russen, angesichts der an ihrem Glauben irre gewordenen Muslime und eines Chinesen, der seinen Kolonialisierungsdrang in einen seidenweichen Kokon zu spinnen versucht. Es sind diese Tage, an denen mir Donald Trump als das gegenübertritt, was er abseits des Amtes wahrscheinlich auch ist: Ein geistiger Tiefflieger mit einem heillosen Hang zur Hochstapelei. Ein 240 Pfund schweres Luxusproblem, das glaubt, man könne der Welt seinen Stempel aufdrücken, wenn man einmal quer durch den Porzellanladen rollt.

26.03.2018

Der Teufel macht auf Transparenz. Amerikas Umweltzerstörungsminister Scott Pruitt will keine Studien mehr zu Rate ziehen, die mit nicht-öffentlichen Daten arbeiten. Was auf den ersten Blick aufklärerisch anmutet, ist in Wahrheit nichts als reaktionär, schließlich basieren besonders Studien, die sich mit den Auswirkungen von Umweltverschmutzungen auf den Menschen beschäftigen, zu großen Teilen auf Krankenakten und anderen Rohdaten, die nicht öffentlich einsehbar sind, da sie laut Gesetz dem Datenschutz unterliegen. Pruitt nennt das »Geheimwissenschaft«, aber eigentlich meint er: »Geh heim, Wissenschaft.«

27.03.2018

Hab heute mit Merkel telefoniert, Handelspolitik war das Thema. Hab gesagt, ich handle, sie macht Politik. Ruhe am anderen Ende. Danach ging’s um Haushaltspolitik. Hab gesagt, Melania macht den Haushalt, ich mach die Politik. Wieder Ruhe. Wollte mich schon verabschieden, als Merkel plötzlich angefangen hat, über irgendeine schwarze Null zu sprechen. Hab nichts dazu gesagt und mir bloß gedacht, dass es stimmt, was die Leute behaupten: Diese Deutschen sind wirklich alles Rassisten! (Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

28.03.2018

Donald Trump hat heute den »Eliminating Government-funded Oilpainting Act« unterzeichnet. Er verbietet es, in Öl gemalte Porträts von Politikern mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Das Verbot war bereits seit 2014 in Kraft, wurde aber erst jetzt in die Form eines Gesetzes gegossen. Dass es Donald Trump unterzeichnet hat, ist kein Wunder. Das Gesetz trägt schließlich den offiziellen Titel EGO-Act.

29.03.2018

Donald Trumps Arzt wird befördert. Er wird Kriegsveteranenminister in Washington.

Mein Arzt befördert sich selbst. Er fährt jeden Tag mit dem Rad in die Praxis. Heute Morgen hat es geregnet. Ich war sein erster Patient. Als ich ins Behandlungszimmer kam, war er noch ganz durchweicht von der Fahrt. Aber niemand berichtet darüber, alle reden nur von Ronny Jackson, dem Arzt Donald Trumps. Er ist Konteradmiral der Marine. Meiner dagegen hat nur nasse Haare.

30.03.2018

»Sy rien!«

Donald Trump, sich auf Französisch zu einem US-Militäreinsatz äußernd.

31.03.2018

All jene, die sich wünschen, dass erwachsene Menschen die Welt öfter mit den Augen eines Kindes betrachten, sollten daran erinnert werden, dass genau das gerade jemand tut – und dass dieser Jemand Donald Trump ist.

01.04.2018

Donald Trump ist ein Aprilscherz, den der Erfinder des Witzes vergessen hat, aufzulösen.

02.04.2018

Melania hat dem traditionellen Ostereierrollen im Weißen Haus ein neues Spiel hinzugefügt: Rasenbowling. Natürlich auf Kunstrasen. Mit Plastikbällen und aufblasbaren Kegeln. Die Historiker werden sich an dieses Spiel erinnern müssen, wenn sie eines fernen Tages in ihren Büchern über die Verdienste der First Lady berichten, denn das ist es, wofür Melania steht: Plastik und große Bälle.

03.04.2018

Und weiter geht’s mit der Klimawandel-Negiererei. Aus einer 2016 erstellten und bis heute nicht veröffentlichten Studie, die die Gefahren des Meeresspiegelanstiegs und das Risiko von Sturmfluten für die zahlreichen küstennahen Nationalparks analysiert, hat das amerikanische Innenministerium sämtliche Hinweise, die den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel behandeln, entfernen lassen. Laut dem Silencing Science Tracker der Columbia University ist dies das 124. Mal seit Amtsantritt von Präsident Trump, dass die amerikanische Regierung oder eine ihrer Behörden bestimmte Forschungsvorhaben verbieten oder einschränken, die Publikation von Ergebnissen verfälschen oder die öffentliche Diskussion und Nutzbarmachung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verhindern versuchen.

04.04.2018

Donald Trump greift in die Geschichte der Geschichtsschreibung ein. Er tut alles dafür, dass »die Bauchentscheidung« eine seriöse Kategorie zur Analyse historischer Entwicklungen wird. Jetzt müssen es nur noch die Historiker mit den dicken Quellköpfen verstehen.

05.04.2018

Rex Tillerson wollte das amerikanische Außenministerium umstrukturieren, es effizienter und moderner machen. Dafür hatte er 90 Berater engagiert, die bis zu 300 Dollar die Stunde verdienten. Allerdings hatten die Unternehmensberater (wie üblich) kaum Ahnung von der Materie und verstanden auch nichts von Diplomatie, kulturellen Unterschieden und den Gepflogenheiten der Außenpolitik. Die Folge: Die Erkenntnisse sind banal, die Ergebnisse mager, die komplette Aktion für die Katz. Die Rechnung der Berater aber bleibt, auch wenn Rex Tillerson inzwischen nicht mehr im Amt ist. 12 Millionen Dollar wollen sie haben. Und das ist erst der Anfang, denn insgesamt ist der Umstrukturierungsauftrag 265 Millionen schwer. Dabei wäre die Reform mehr oder weniger zum Nulltarif zu haben gewesen. Es gibt schließlich 35.000 hauseigene Verbesserungswünsche und dazu noch den vom Außenministerium höchstselbst publizierten Quadrennial Diplomacy and Development Review, der in den Jahren 2010 und 2015 ebenfalls viele Veränderungsvorschläge gemacht hat. Aber so ist das nunmal: Berater leben nicht von Erfahrungen, Kenntnissen oder einem Gefühl für die Spezifik einer Situation, sondern von dem Glauben, dass all das, was nichts kostet, auch nichts wert ist. Sie stoßen sich gesund an diesem kranken Gedanken.

06.04.2018

In Oklahoma verdienen Lehrer im Schnitt fast 8.000 Dollar im Jahr weniger als im benachbarten Texas, das Schulsystem wurde erfolgreich kaputtgespart, die Klassen sind viel zu groß und die Anforderungen an die Lehrer nehmen in dem Maße zu, in dem die Aktualität des Lehrmaterials sinkt. Der Zustand der Schulen ist allgemein beschissen, der der Toiletten sowieso und überhaupt schlage ich vor, dass das Land Sachsen Partnerland von Oklahoma wird.

07.04.2018

In West Virginia wurde eine neue Form weinender Heiligenstatuen entdeckt. Es handelt sich um eine junge Frau, die beim Anblick von Donald Trump in Tränen ausbrach und ihm schluchzend für die Steuererleichterungen dankte.

08.04.2018

Trump nennt Assad ein »Vieh«.

Der Fleischverbrauch eines Amerikaners beträgt 222 Pfund pro Jahr.

In der Bibel ist die 666 die Zahl des Tieres.

Wenn Donnie für Dreie reinhaut, kann er ihn wegputzen.

09.04.2018

Ein gewöhnlicher Montag.

Donnie trägt dick auf,

Melania trägt Christian Louboutin,

und Stormy Daniels trägt – nichts.

Und ich? Ich bin träge und trage nur diese Zeilen zusammen.

10.04.2018

Vergangenes Jahr bezeichnete Donald Trump Katar als großen Finanzierer von Terroristen. Heute, beim Besuch des katarischen Scheichs in Washington, adelte er das Land dagegen als Freund und Partner im Kampf gegen den Terror. Es hat sich also ausgezahlt, dass die Kataris ihren einheimischen Terroristen für eine Weile die Mittel gekürzt und ihre schmierigen Millionen für amerikanische Lobbyisten ausgegeben haben, damit sie gut aussehen, wenn ihr Staatsoberhaupt die USA besucht. Nur eines haben die Lobbyisten nicht wegbekommen, und das ist der hässliche Schnauzbart von Scheich Tamim bin Hamad Al Thanatos.

11.04.2018

In Donnies Haus, dem Weißen,

da lassen sie die Bibel kreisen,

Pence, Pompeo, Sessions, Vos,

gehören alle zu dem Glaubenstross,

der von einem Manne wird geleitet,

der Drollinger sich nennt und es nicht meidet,

Homosexuelle zu bekämpfen

und Frauenrechte einzudämpfen,

im Gegenzug preist er den Präsidenten,

für seine standhaft starken Lenden,

denn das ist es, was die brennend-heiße Welt jetzt brauch’,

’nen Mann mit einem dicken Schlauch.

12.04.2018

»Bomb ich? Bomb ich nicht? Bomb ich? Bomb ich nicht? …«

 

(Donald Trump, mit einem Gänseblümchen in der Hand im Garten des Weißen Hauses sitzend, vor ihm eine Karte von Syrien.)

13.04.2018

»Beschließe: Bomben!«

14.04.2018

»Bin bedient. Bange Brigadekommandiere befürworten Billig-Bombardement. Bevor Bumm-Bumm beginnt, bekommen Bolschewiki Bescheid. Bereinigen Basislager, beseitigen Beweise. Bloßer Blümchen-Beschuss. Bitter!«

15.04.2018

»Und wer noch kein Trump-Enthüllungsbuch geschrieben hat und auch nicht vorhat, eines zu schreiben, der werfe seinen Autoren-Vertrag aus dem Fenster!«, sprach der Herr und schaute vom Himmel hernieder, und aus einem Fenster des Oval Office kam etwas Kleines, Blaues geflattert. Es war das Twitter-Vögelchen, das sich auf die Suche nach einer Literaturagentur machte.

16.04.2018

Auf der Karriere-Plattform Zippia findet sich seit einigen Tagen eine Landkarte der USA, die – für jeden Bundesstaat einzeln – die größten politischen Spender der vergangenen zehn Jahre ausweist. Die zentralen Erkenntnisse: Donald Trump war der größte Geldgeber in New York mit über 19 Millionen Dollar, während in South Dakota einem gewissen Eldon Roth 80.000 Dollar reichten, um Platz eins zu erringen. Auf der Insel Hawaii machte – wie sich’s gehört – ein Mann namens Seeman das Rennen, und in South Carolina war Frank Islam am spendierfreudigsten, was allein schon dem Namen nach Futter für Verschwörungstheoretiker ist. Die größte Einzelspenderin der USA – mit über 68 Millionen Dollar – aber war Linda McMahon. Sie ist seit letztem Jahr Trumps Ministerin für kleine Unternehmen und stammt aus Connecticut. Motto des Bundesstaates: »Qui transtulit sustinet« – »Wer herüberbrachte, wird erhalten.«

17.04.2018

Und auf ewig ruft Donald Trump: »Sanktioniert Russland!«

18.04.2018

Der Landwirtschaftsausschuss des Repräsentantenhauses hat heute entschieden, dass es in den USA in Zukunft verboten ist, Katzen und Hunde zu Nahrungszwecken zu schlachten.

In China ist unterdessen der Sack Reis für die Beilage umgefallen.

19.04.2018

Die National Restaurant Association (die zweite NRA neben den Waffennarren) betreibt seit Jahren aktive Lobbyarbeit gegen die Erhöhung des Mindestlohns in der Gastronomie. Der beträgt aktuell 7,25 Dollar pro Stunde. Um verlässliche Zahlen zu bekommen, wie unbeliebt ein höherer Mindestlohn bei den Kunden ist, hat die NRA eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis hat ihr allerdings gar nicht gefallen: Über 70 % der Leute sind nämlich nicht gegen, sondern für eine Erhöhung des Mindestlohns, und zwar selbst dann, wenn dadurch die Restaurantbesuche teurer werden. Gefragt wurde übrigens nach einer Erhöhung auf 10 Dollar pro Stunde. Die Demokraten fordern dagegen sogar 15 Dollar. Der NRA aber ist das alles viel zu viel. Die Studie wurde deshalb nicht veröffentlicht und kam erst jetzt durch einen Leak ans Licht. Die NRA-Vorsitzende Dawn Sweeney schweigt derweil zu den Zahlen. Ihr dämmert wahrscheinlich, dass Behauptungen besser sind als Beweise. Zumindest für Lobbyisten. Und besonders dann, wenn sie, wie Sweeney, viel Geld dafür bekommen, dass andere wenig verdienen. Die National Restaurant Association zahlt ihr schließlich 3,8 Millionen Dollar im Jahr. Das sind umgerechnet fast 1.900 Dollar pro Stunde. Der Lohn, den ein Vollzeit arbeitender Mindestlohn-Beschäftiger in einem Restaurant nach sechs Wochen erhält.

20.04.2018

James Comeys Notizen über seine Gespräche mit Trump sind jetzt online einzusehen. Aber es gibt Lücken. Zahlreiche Stellen sind geschwärzt. Aber warum die Fehlstellen nicht zum Ausgangspunkt machen? Das wäre zumindest mal eine Aufgabe: Die Geschichte der Menschheit als Geschichte ihrer Schwärzungen zu schreiben. Das ergäbe – im wahrsten Sinne des Wortes – einen ganz neuen Ausschnitt aus der Historie.

21.04.2018

Trump schimpft über den hohen Ölpreis. Daraufhin sinkt der Ölpreis.

Anschließend lobt er seinen Verstand. Daraufhin schießt sein Verstand in die Höhe, durchbricht die Schädeldecke und wird nie mehr gesehen.

22.04.2018

Meine Berater haben gesagt, ich solle was zum heutigen Tag der Erde schreiben. Habe geschrieben: »Barbara Bush liegt seit gestern drin.« Aber das fanden sie nicht gut. Sollte lieber was über Umweltschutz schreiben. Habe geschrieben: »Der Umweltschutz ist bei uns so tot wie Barbara Bush.« Aber das mochten sie auch nicht. Haben mich gebeten, auf alle Erwähnungen von Barbara Bush zu verzichten und den Umweltschutz als etwas Ur-Amerikanisches darzustellen. Habe geschrieben: »Umweltschutz ist bei uns Sache der Natur.« Jetzt muss ich nichts mehr schreiben.

(Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

23.04.2018

Zwei Männer im Anzug

pflanzen im Garten ’ne Eiche

und daneben stehen ihre Frauen

und versinken mit den Stilettos im Rasen.

It’s 2018.

It’s Macronald.

It’s the oakonomy, stupid!

24.04.2018

In den USA können Lebensmittelmarken bald online bei Amazon eingelöst werden. Als größter Lebensmittelhändler im E-Commerce-Bereich profitiert der Konzern besonders stark vom 70 Milliarden Dollar umfassenden Lebensmittelhilfsprogramm. Und das gleich mehrfach. Zum einen kauft fast die Hälfte der Leute, die auf das Programm angewiesen sind, schon jetzt bei Amazon ein. Und zum anderen gehören auch Amazons eigene Mitarbeiter zu den Bedürftigen. Amazon hat in den USA zwar inzwischen über eine Milliarde Dollar an Subventionen bekommen, aber die Bezahlung seiner Angestellten ist teilweise so schlecht, dass die Leute auf das Hilfsprogramm angewiesen sind. In Pennsylvania und Ohio bekommt jeder zehnte Amazon-Mitarbeiter Lebensmittelmarken, in Arizona sogar jeder Dritte. Damit können sie dann bei ihrem eigenen Arbeitgeber etwas zu essen erwerben. Ein Wirtschaftskreislauf made in A(r)merika.

25.04.2018

Noch tausend Tage Trump.

26.04.2018

Präsident Truman macht’s möglich. Sein 1950 während des Korea-Krieges erlassener »Defense Production Act« soll reaktiviert werden, um Amerikas unprofitable Kohle- und Atomkraftwerke mit Aufträgen und Geld zu versorgen. Die ursprüngliche Aufgabe des Gesetzes war es, die amerikanische Ökonomie auf Kriegswirtschaft umzustellen, aber ein demokratischer Senator aus dem Kohlestaat West Virginia hat Trump gestern einen Brief geschrieben und den Einsatz zu Gunsten der Kraftwerke gefordert. Trump findet die Idee großartig. Erstens mag er alles, was mit Kohle zu tun hat, und zweitens hat er nichts zu verlieren. Wenn die Sache schiefgeht, waren’s die Demokraten. Wenn’s klappt, war er’s. Und wenn nichts passiert, fängt er einfach seinen eigenen Korea-Krieg an. Mit Präsident Trump ist eben alles möglich. It’s true, man.

27.04.2018

Vorgestern ist bei Madame Tussauds in New York die Wachsfigur Melania enthüllt worden. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine Wachsfigur lebendiger aussieht als das Original.

28.04.2018

Trump attackiert seit Monaten den deutschen Handelsüberschuss. Besonders gegen die deutschen Autobauer wettert er. Merkel kann daran nichts ändern, denn Donnie ist ein Mann, der Fakten schafft und sich nicht auf Merkels Laberrhabarber einlässt. Er ist einer, der die Dinge beim Namen nennt. Er braucht keine Regierungssprecher, die abstrakte Ungewissheiten in ungewisse Abstrakta umformulieren. Die Leiterin für strategische Kommunikation im Weißen Haus heißt nicht umsonst Mercedes Schlapp.

29.04.2018

Es heißt, ein Präsident solle nicht abgehoben sein und nicht auf das Volk herabschauen. Er soll aber auch nicht wie das Volk sein, sondern einer, zu dem man aufblicken kann. Trump ist nichts von beidem und vereint doch alles in sich. Er ist abgehoben und schaut gern auf andere herab. Zugleich aber ist er so wie das Volk nun mal so ist: einfältig, vulgär und gemein. Genau das aber lieben seine Wähler an ihm. Sie blicken zu ihm auf und sehen sich selbst.

30.04.2018

Habe die Zölle auf europäisches Stahl und Aluminium aus gutem Grund verschoben. Denke nach dem Besuch der beiden EUlen aus Paris und Berlin nämlich noch über eine extra Blechredesteuer nach. Wird sie teuer zu stehen kommen!

(Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

01.05.2018

Bestechung, Bedrohung, Korruption – Trump benimmt sich im Falle der Vergabe der Fußball-WM 2026 in aller Öffentlichkeit so, wie es die Fifa tagein, tagaus hinter verschlossenen Türen macht. Das ist nur konsequent. Die offene Drohung ist die Ehrlichkeit des Mächtigen. Amerikas Gegenkandidat bei der WM-Vergabe hat jedenfalls keine Chance und geht schon vor der ersten Abstimmungsrunde Marok k. o.

02.05.2018

Das Weiße Haus hat heute einen neuen Begriff eingeführt. Er ersetzt den Ausdruck »Letzter Versuch, den Handelskrieg mit Peking doch noch abzuwenden« und lautet: Mnuchina.

03.05.2018

Der neue US-Botschafter in Deutschland heißt Richard Grenell. Er ist Trump-Unterstützer, Israel-Freund, Christ, hochgebildet und homosexuell. Er ist der Kollegah von der anderen Seite.

04.05.2018

Die Arbeitslosenrate in den USA ist auf 3,9 % gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit Ende 2000. Wenn Trump die Mauer baut, wird er Mexikaner brauchen, die für ihn den Mörtel anrühren.

05.05.2018

Natürlich Regieren Amokläufer.

06.05.2018

Ich sitze in der Sonne und frage mich, ob ich noch immer hilflos bin. Die Wahrheit ist: Ich habe mich an diesen Idioten im Amt gewöhnt. Aber in dem Fall gibt es noch eine weitere Wahrheit, und die besagt, dass diese Gewohnheit im Grunde die größte Hilflosigkeit ist. Nur leider ist es nicht jene, die mich damals (»damals«!) dazu gebracht hat, dieses Tagebuch zu beginnen. Wenn ich also aus Gewohnheit weiterschreibe, so nur in der Hoffnung, eines Tages wieder anders hilflos zu werden. Vielleicht ja sogar vor Glück.