Das Herz der Natur

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DRITTES KAPITEL
DER WALD

Der am tiefsten gelegene Abschnitt des Tistatals hat eine Höhe von nur 210 Metern über dem Meeresspiegel. Das Tal ist tief eingeschnitten, eng begrenzt und ständig von Feuchtigkeit gesättigt. Kaum, dass sich ein Lufthauch regt, und wie in einem Treibhaus wird alles Pflanzenleben zu gesteigertem Wachstum angetrieben. Die Bäume erreichen allerdings nicht die Höhe der Riesenbäume Kaliforniens oder der Eukalypten Australiens; aber einige der Bäume im Tistatal haben doch eine Höhe von 60 Metern, mit stützenreichen Stämmen von 12 bis 15 Metern Umfang, und sie erwecken den gleichen Eindruck von Stattlichkeit und ruhevoller Gelassenheit. Mit unglaublicher Kraftanspannung und in unaufhörlichem Kampf haben sie ihre gegenwärtige stolze Stellung gewonnen, und bereitwillig zollt ihnen der Reisende den ihnen gebührenden Tribut.

Mächtige tropische Eichen von fast 15 Metern Umfang kommen vor, 15 Meter hohe Pandanussträucher mit einer riesigen Krone aus großartigen, fast fünfviertel Meter langen Blättern, viele Arten von Palmen, Rotang, Bambus, Bananen und hohe Gräser, wie sie nur in dichten, heißen Dschungeln wachsen. Riesenhafte Schlingpflanzen heften sich an die höchsten Bäume. Eine dem Kürbis verwandte Kletterpflanze trägt ungeheure, gelblichweiße, hängende Blüten; eine andere eigenartige, krugförmige Blumen.

Schlingpflanzen, Pfeffergewächse und Pothos verflechten sich mit den Palmen und Bananen zu einem undurchdringlichen Dschungel. Orchideen umkleiden die Bäume. Immer und überall hören wir das Schwirren und Summen der Insektenwelt, manchmal leise und beruhigend, dann wieder misstönend und grell. Und überall, wohin wir nur schauen, sehen wir unzählige Falter umherschweben; viele sind stumpftönig und von anspruchslosem Aussehen, manche aber von einer Leuchtkraft der Farben, die uns einen Ausruf des Entzückens entlockt.

Wir mögen schweißüberströmt sein, geplagt von Fliegen und Moskitos und in ständiger Furcht vor Blutegeln. Alle diese Belästigungen aber vergessen wir über der Freude an diesen Wundern der Tropen, seien es Bäume oder Orchideen, Farne oder Schmetterlinge. Wie solch ein farbenprächtiges Insekt sich vor uns niederlässt, langsam die Flügel hebt und senkt und sich dreht und wendet, fast als stelle es sich uns zum besonderen Vergnügen zur Schau – das ist ein Anblick, der uns für alle Qual entschädigt, die seine Gefährten in der Insektenwelt uns verursachen mögen.

Wie es bei der dampferfüllten, tropfnassen Luft nicht anders zu erwarten ist, herrschen die Farne in der Pflanzenwelt vor. Nicht weniger als zweihundert verschiedene Arten hat man gefunden. Am bemerkenswertesten sind die Baumfarne, von denen es hier allein acht Arten gibt. Im Durchschnitt werden sie etwa 6 Meter hoch, aber auch Pflanzen von 12 und 15 Metern Höhe sind keine Seltenheit. Mit ihren schlanken Stämmen und ihren Kronen aus riesigen, anmutigen Fiederwedeln bilden sie in den Wäldern eine auffallende Erscheinung; in den feuchteren Tälern, wo sie sich zu fruchtbarer Üppigkeit entwickeln, kann man sie sowohl in ausgedehnten Hainen als auch in kleinen Gruppen stehen sehen. Vier Arten Frauenhaar, immer von anziehender Duftigkeit und Anmut, kommen vor; von Farnen, die auch in Europa heimisch sind, Osmunda regalis, der Königsfarn, dazu die Mondraute und die Natterzunge. Dann gibt es einen Farn, der riesenhafte Größenverhältnisse erreicht, besonders in den kühleren Wäldern, wo seine massigen Wedel über 4½ Meter lang und fast 3 Meter breit werden; von einer Wedelspitze zur gegenüberstehenden gemessen dehnt er sich über 7 Meter aus. Ein schmucker Kletterfarn zieht sich über die Stämme hoher Bäume; häufig kommt ein anderer vor, der sich an Gräsern und kleineren Sträuchern hinaufrankt; wieder ein anderer bildet fast undurchdringliche Dickichte von 5 und 6 Metern Höhe. Unter den Arten, die auf Felsen und Bäumen wachsen, sind die Hautfarne, von denen es acht Arten gibt, von größter Zartheit und Schönheit. Am größten wird der irische Hautfarn; er überzieht im tiefen Schatten die Vorderseite großer Felsen; seine Wedel werden über 30 Zentimeter lang. Viele anmutige Tüpfelfarne und Streifenfarne wachsen während der Regenzeit auf Felsen und Bäumen. Ein besonders zierlicher Tüpfelfarn, der auf dem Boden wächst, hat 2½ bis 2¾ Meter lange, manchmal auch 6 Meter messende Wedel von entsprechender Breite. Weiterhin fällt uns der Vogelnest-Streifenfarn in die Augen, dessen umfangreiche gewichtige Wedel im Schatten auf Felsen und Baumstämmen wachsen.

Wenn wir nicht besondere Kenner der Farne sind, ist es uns unmöglich, unter so vielen Arten jede einzelne zu bestimmen. Jedenfalls gewinnen wir von ihnen den Eindruck der Zierlichkeit und Anmut und einer oft ätherischen Leichtigkeit sowie einer wunderbaren Verschiedenartigkeit in Größe und Gestalt.

Von den Farnen wenden wir uns zum übrigen Wald. Nach der anfänglichen Verwirrung über die Überfülle und Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt versuchen wir, einige wenige Einzelerscheinungen oder Typen im Auge zu behalten, deren Übereinstimmung wir erkennen können mit Formen, die wir sonst wo in Indien oder in irgendeinem Palmenhaus in England gesehen haben. Wir befinden uns in der regungslosen, dampferfüllten Atmosphäre eines Treibhauses und sind uns bewusst, dass rings um uns in wuchernder Fülle seltene, wundervolle Pflanzen wachsen, von denen ein einziges Exemplar in der Heimat als Kostbarkeit gewertet und mit pfleglichster Sorgfalt behandelt werden würde. Wir sehnen uns danach, diese Schätze erkennen zu können und dadurch eine engere Verbindung herzustellen zwischen der Heimat und diesem so ausnehmend begünstigten Gebiet, begünstigt hinsichtlich des Pflanzenlebens. Unter den Riesenbäumen, den Bambusstauden, den Palmen, den Kletterpflanzen, den Sträuchern, Blumen, Orchideen schauen wir suchend nach Freunden aus, zumindest nach Bekannten, aus denen, wie wir hoffen, Freunde werden mögen im Verlauf immer neuer Begegnungen auf unseren Wanderungen durch die Wälder.

Unter den Blumen sind es naturgemäß zuerst die Orchideen, die uns anziehen. Als wirkliche Edelsteine leuchten sie aus dem umgebenden Grün. Wie mit einem plötzlichen Ruck wird der Blick auf sie gezogen. Hier scheint die Vollkommenheit in Farbe, Form, und Bau so nahe erreicht zu sein, wie das überhaupt möglich ist. Ist die Orchidee weiß, so ist sie vom reinsten Weiß und leuchtet keusch und unberührt inmitten der stumpfen Töne ihrer Umgebung. Ist sie purpurfarben oder blassgelb oder goldgelb, rosig oder violett oder weiß, immer ist die Farbe von einer Tiefe und Reinheit, an der das Auge sich satt schaut. Anscheinend sind Orchideen darum von außergewöhnlicher Schönheit, weil gerade die wachsartige Beschaffenheit ihrer Blüten ein ausgezeichnetes Mittel ist, um die Farbe zu voller Wirkung kommen zu lassen. Diese Beschaffenheit ist von eben der Art, die sich am besten eignet, die Schönheit der Farbe zu offenbaren. Pflücken wir einen Zweig dieser erlesenen Kostbarkeiten im Wald vom Ast und halten ihn ins Sonnenlicht, so haben wir die Empfindung, Farbe nahezu in ihrer Vollendung zu erblicken.

Für sich allein schon wären die Farbe und der Bau der Blüte schön genug. Doch ein weiterer Reiz dieser Orchideen liegt in ihrer Gestaltung, in der Krümmung ihrer Kelchblätter und Blütenblätter, in den wunderbaren kleinen Kannen und Bechern und Lippen und Zungen, die eine Orchidee aufweist. Diese Gestaltung ist nicht etwa bloß eine geometrische Zusammenstellung von Linien und Kurven. Sie ist offensichtlich eine erfinderische Einrichtung, die zu einem besonderen Zweck bestimmt ist. Wie wir jetzt wissen, ist dieser Zweck das Anlocken von Insekten, die beim Saugen des Orchideenhonigs unbewusst auf ihren Flügeln oder Rücken den Blütenstaub mit sich forttragen und damit eine andere Orchidee befruchten. Ob freilich das Insekt im Verlauf langer Jahrhunderte des Bohrens an der Orchidee diese zwang, sich ihm anzupassen, oder ob die Blüte das Insekt zwang, sich seinerseits anzupassen, oder ob – was wohl das Wahrscheinlichste ist – sich im Laufe der Jahrhunderte ein Vorgang gegenseitiger Anpassung abgespielt hat und Blüte und Insekt sich allmählich aufeinander eingerichtet haben, das ist unter Naturforschern noch eine Streitfrage.

Wir können keine Orchideen irgendwelcher Art pflücken, ohne über ihren verwickelten Bau zu staunen. Wenn wir sie in ihrer natürlichen Umgebung, im Wald selbst, betrachten und dabei die ungeheuren Mengen der Insekten um sie herum sehen und deren unendliche Verschiedenheit an Größe, Gestalt und Gewohnheiten; Insektenart sich auslesen und für deren Bedürfnisse die entsprechende Nahrung beschaffen, während das Insekt andererseits unter allen Blumen die besondere Orchideenart auswählen muss; wenn wir sehen, wie Insekt, ob Schmetterling, Biene, Motte, Schnake oder Ameise oder irgendeine andere der zahlreichen Insektenarten, und Orchideen sich aufeinander einstellen müssen – dann erkennen wir, wie wunderbar die gegenseitige Anpassung von Insekt und Blüte gewesen sein muss. Wir sehen, wie die besondere Orchideenart die besondere Bienenart und wie diese ihrerseits jene auserwählt haben muss, wie dann Biene und Orchidee darangingen, sich einander anzupassen, die Orchidee, indem sie alle Kunstgriffe der Farbe, des Duftes, der Süße des Honigs anwandte, um das Insekt anzulocken, und indem sie allmählich die Form annahm, die dem Insekt erlaubt, besser zum Honig zu gelangen; das Insekt seinerseits, indem es seinen Rüssel verlängerte und auch in anderer Weise sich anpasste, um das, was es haben will, sich desto besser zu sichern. Und wir sehen nun, wie vollkommen, oder nahezu vollkommen, der Bau der Blüte ihrem Zweck entspricht.

Vielleicht das am meisten Bewundernswerte an einer Orchidee ist die Tatsache, dass dieses Wunder an Farbe, Gestalt und Bau sich aus einem höchst unförmigen, unschönen, unähnlich aussehenden Knollen heraus entfaltet. Aus formlosen, farblosen Knollen, die sich an Baumstämmen und Ästen festsetzen oder an Felsen anklammern, gehen diese Aristokraten der Blumenwelt hervor, die ihresgleichen nicht haben, von vollendetem, fleckenlosem Schliff, nur durch ihren Rang und ihre Vollendung in jeder Einzelheit als Erste herrschend; und auch dadurch ausgezeichnet, dass ihre Schönheit offensichtlich nicht die Eintagsschönheit einer Winde ist, die im Augenblick welkt und dahinschwindet, sondern dass sie eine Schönheit ist, die zu höchster Reife gelangte, die kraftvoll, tief und beständig ist.

 

Von den 450 Orchideenarten, die in den Wäldern von Sikkim vorkommen, sind viele sehr selten. Glücklicherweise sind die seltensten Arten nicht auch die schönsten an Farbe und Gestalt. Manche besonders schöne Orchideen sind zugleich sehr häufig. Am verbreitetsten sind die Dendrobien, von denen es etwa vierzig Arten gibt. Die schönste und bekannteste ist Dendrobium nobile. Sie wächst in den tiefer liegenden Bergen und Tälern bis in 1500 Metern Höhe, aber auch in der Ebene. Die Blüten wechseln sowohl in der Größe als auch in der Farbentönung; in Sikkim jedoch sind die Kelch- und Blütenblätter immer purpurfarben, sie gehen am Blattgrund in Weiß über. Die Blumenblattspitze hat in der Mitte einen Fleck von sehr tiefem Purpurrot, den ein breiter blassgelber oder weißer Rand umgibt. In englischen Treibhäusern ist diese Orchidee jetzt sehr verbreitet; hier ist also ein Berührungspunkt mit dem Tropenwald gegeben. Dendrobium densiflorum ist verbreitet und gedeiht so ziemlich in dem gleichen Gebiet. Die Blüten stehen in einer dichten Traube an einem Stängel, ungefähr wie bei der Hyazinthe. Die Kelch- und Blütenblätter dieser schönen Art sind blassgelb, während die Lippe von sattem Orangerot ist. Eine der reizvollsten der Sikkim-Dendrobien duftet wie ein Veilchen; Kelch- und Blütenblätter sind weiß mit violetten Spitzen; der Stängel kann bis zu ¾ Meter lang werden. Eine weitere bemerkenswerte Dendrobie ist Dendrobium pierardi, in deren Farbe ein wundervolles Rosenrot oder ein leichtes Purpurrot vorwiegt.

Nach den Dendrobien verdienen die Coelogyne-Arten die meiste Beachtung. Coelogyne cristata ist in Höhen von 1500 bis 2400 Metern verbreitet und blüht den ganzen März und April. Sie hat zahlreiche große Blüten, durchweg reinweiß bis auf die Lamellen der Lippe, die gelb sind. Im Orchideenhaus im Botanischen Garten zu Kew bei London kann man sie im März in Blüte sehen. In den Wäldern wächst sie in solcher Fülle, dass sie einem abgestorbenen Baumstamm das Aussehen gibt, als sei er schneebedeckt.

Coelogyne humilis ist unter dem Namen Himalajakrokus bekannt. Sie wächst wie ein Krokus aus einer Knollenzwiebel in Höhen von 2100 bis 2550 Metern und blüht den Februar und März hindurch. Die Blüten sind weiß und haben 5 bis 6¼ Zentimeter im Durchmesser. Die Lippe ist gegen den Rand hin purpurgesprenkelt.

Wenig verbreitet, aber größer und hübscher als die Dendrobien, sind die Cymbidien, von denen es sechzehn verschiedene Arten gibt; sie haben gewöhnlich lange, grasartige Blätter und vielblütige, hängende Blütentrauben mit schönen, großen Blumen. Eine sehr wohlriechende Art ist Cymbidium eburneum, die in Höhen von 300 bis 900 Metern häufig vorkommt und im März und April blüht. Die Farbe der Blüte ist vorwiegend elfenbeinweiß, der Wulst auf der Lippe jedoch von leuchtendem Gelb. Auch diese Pflanze ist im März in Kew zu sehen.

Das sind einige der verbreitetsten Orchideen; sie alle gedeihen jetzt in England. Wir können daher allmählich im Tropenwald Fuß fassen und das Gefühl überwinden, als sei er uns gänzlich fremd. Je höher wir steigen, werden wir unter den Blumen noch viel mehr Freunde finden. Als Führer zu den Bäumen und Blumen haben wir glücklicherweise Sir Joseph Hooker, der in seinen »Himalaja-Tagebüchern« dieses Paradies des Botanikers in liebevollem Eingehen auf Einzelheiten geschildert hat; wir können daher nichts Besseres tun, als ihm zu folgen. Unter den vielen Pflanzen, die er erwähnt, können wir nur wenige herausgreifen, aber diese wenigen werden dazu beitragen, uns wenigstens eine annähernde Vorstellung vom Ganzen zu geben, und im Verlauf unseres Aufstiegs werden wir sehen, wie weit die Verschiedenheit der Formen geht.

Wenn wir das Tal weiter hinaufsteigen bis in eine Höhe von etwa 1200 Metern, beginnen europäische Bäume und Pflanzen sich der tropischen Vegetation beizumengen. Es zeigen sich Hagebuchen, und Birke, Weide, Erle und Walnussbaum stehen Seite an Seite mit wilden Bananen, Palmen und riesenhaften Bambusstauden. Brombeersträucher, Ehrenpreis, Vergissmeinnicht wachsen neben Feigenbäumen, Balsambäumen, Pfeffersträuchern und riesigen Schlingpflanzen. Auf dem Boden findet sich die heimische Walderdbeere, während darüber tropische Orchideen, wie die Dendrobien, die Eichenstämme überziehen. Der Adlerfarn und der Bärlapp unserer britischen Moore wachsen in Gesellschaft mit Baumfarnen. Und dicht neben den Moosen des Himalajas stehen Moose der Heimat.

Das Tal selbst setzt sich in gleicher Gestaltung fort, tief eingeschnitten, die Steilhänge waldbedeckt; der Pfad turnt über Querrippen hinüber, macht weite Umwege in Seitentäler hinauf oder scheuert längs der Felswände hin, die senkrecht über dem unten tobenden Strom stehen. Da und dort nur sind im Wald Lichtungen, wo Leptschas oder Nepaler sich ein paar Holzhäuser gezimmert haben und das Land in einfachster Weise bebauen. Im Übrigen befinden wir uns unter dem gleichen grünen Waldmantel, der sich überall über die Berge breitet, und obgleich wir jetzt quer durch die Hauptachse des Himalajas vordringen, ist uns selten auch nur ein flüchtiger Durchblick auf die schneebedeckten Höhen beschieden, die doch so nahe sein müssen.

Während unseres Aufstiegs ist aber eine deutliche Änderung im Charakter der Vegetation wahrzunehmen. Die Bäume und Pflanzen, die im besonderen Maß die Tropen kennzeichnen, verschwinden allmählich, und immer mehr treten Blumen der gemäßigten Zone in Erscheinung. Und indem wir weiter in die Bergwelt eindringen, wird das Klima merklich trockener, der Wald lichter. Der Regen ist noch immer bedeutend genug, um im Allgemeinen jeder Pflanze und jedem menschlichen Wesen zu genügen. Aber es ist nicht mehr die Sintflut, die auf die vorgelagerten Höhenzüge niedergeht. Darum ist auch der Wald nicht mehr so dicht. An seiner Stelle bekleiden häufig gesellig wachsende Gräser die Berghänge, und gelbe Veilchen, Primeln, Anemonen, Rittersporn, Johannisbeersträucher und Steinbreche erinnern an Gebiete, die unseren heimischen verwandt sind.

Jetzt haben wir auch den Standort der Rhododendren erreicht, die einen besonderen Ruhm gerade von Sikkim ausmachen, und es lohnt sich, etwas zu verweilen, um sie genauer zu betrachten. Unter den dreißig Arten, die man in Sikkim findet, sind – hauptsächlich durch Sir Joseph Hooker – die schönsten alle in England eingeführt worden und werden außer in Kew auch in vielen Parks und Gärten gezogen. Man kann sich daher in England eine gewisse Vorstellung machen von dem Anblick, den die blühenden Bäume des Waldes in Sikkim bieten. Aber die wenigen Proben, die man in einem englischen Park oder in einem Gewächshaus sieht, muss man sich stark vervielfacht denken und sich klarmachen, dass diese Rhododendrenbäume im Wald von Sikkim stehen wie Schlüsselblumen im Wiesengras. Rot, lila, weiß und gelb wachsen sie als gewaltige Blumen unter den grünen Riesen des Waldes und durchstrahlen ihn mit Farbe. Die einzelnen Blüten eines Rhododendron lassen sich an Schönheit nicht vergleichen mit einer Orchidee, von denen jede ihre besondere Gestalt hat. Sie besitzen weder die satte Farbenpracht noch die wunderbare Gestalt, noch erwecken sie den gleichen Eindruck einer vollreifen Vollendung. Der Anspruch auf des Rhododendrons Wertschätzung beruht vielmehr in der Wirkung der Blütenmasse als Ganzes; rein mit dem Gewicht der Zahl und Masse der Blumen bringt es seine Farbenwirkung hervor. In einigen der oberen Täler sind die Gebirgshänge wie in einen tiefgrünen Mantel gehüllt, in dem scharlachrote, weiße oder gelbe Blütenglocken aufglühen.

Wohl das prächtigste dieser Rhododendren ist Rhododendron grande oder argenteum, das 9 bis 12 Meter hoch wird und wachsartige, glockenförmige Blüten hat von einem gelblichen, rosa überhauchten Weiß; es wird 5 bis 7½ Zentimeter lang und etwa ebenso breit. Das scharlachrote Rhododendron arboreum, das im Himalaja allgemein vorkommt, ist in Sikkim sehr verbreitet und bildet in den Wäldern leuchtende Farbflecke. Eine prachtvolle Art ist Rhododendron aucklandii oder griffithianum; es hat große weiße, rosa abgetönte Blüten von festem, fleischigem Bau und misst quer über die Kelchöffnung 12½ Zentimeter. Man hat dieses Rhododendron die Königin aller blühenden Sträucher genannt. In Cornwall gedeiht die Art gut, und unter ihren Kreuzungen ist die berühmte »Pink Pearl«.

Rhododendron falconeri, eine weißblühende Art, ist in Aussehen und Standort für die Eigenart der Gattung besonders bezeichnend: Sie kommt nie unterhalb der Höhe von 3000 Metern vor. Ihre Belaubung ist ohne Vergleich die schönste aller Rhododendronarten. Sie lässt einen Stamm oder auch zwei von etwa 9 Metern Höhe glatt und rein aufschießen; die Äste endigen in ungeheuren Blättern; auf der Oberseite sind sie tiefgrün mit gelbem Rand, auf der Unterseite von bräunlichem Rubinrot. Die sahneweißen Blüten sind lila abgetönt, sie verbreiten einen schwachen Duft. Sie erscheinen in dicht gepackten Büscheln von 23 bis 38 Zentimetern Durchmesser in einer Anzahl von zwanzig und mehr.

Eine eigentümliche Art ist Rhododendron dalhousiae; sie ist unter allen Rhododendren der einzige Epiphyt, und sie trägt weitaus die größten Blüten. Wie die Orchideen wächst sie zwischen Farnen und Moos auf den Stämmen großer Bäume, insbesondere der Eichen und Magnolien, und erreicht eine Höhe von 1,8 bis 2,4 Metern. Drei bis sieben Blüten bilden eine Dolde; die Blüte misst in der Länge 8¾ bis 12½ Zentimeter und quer über die Blütenöffnung ebenso viel; sie ist weiß, stellenweise rosa getönt und duftet stark. Was Größe, Farbe und Duft anbelangt, ist diese Art die edelste ihrer Gattung. In Cornwall gedeiht sie im Freien, im übrigen England im Kalthaus als kümmerlicher Strauch von 3 bis 3,6 Metern Höhe. Rhododendron barbatum ist ein 12 bis 18 Meter hoher Baum; es trägt Blüten von sattem Scharlach- und Blutrot, manchmal auch violettbraune oder lebhaft rosagefärbte. Es ist eines der schönsten Rhododendren des Himalajas und in England jetzt sehr verbreitet, wo es im Freien gut gedeiht. Eine andere wahrhaft prächtige Pflanze ist Rhododendron maddeni, dessen sehr hübsche reinweiße Blüten 8¾ bis 10 Zentimeter lang und über die Blütenöffnung ebenso breit sind. Es steht in England heutzutage in ganz besonderer Gunst. In großen Büschen gedeiht es in Cornwall im Freien; es besitzt einen ungemein süßen Duft. Rhododendron virgatum ist ein wunderschöner, zartweiß blühender Strauch. Und Rhododendron campylocarpum trägt eine Menge köstlicher blassgelber Blütenglocken von seltenster Feinheit zur Schau.

Außer Rhododendren treffen wir im Höhersteigen auch Esche, Nussbaum und Ahorn immer zahlreicher an, und bei 2700 Metern zeigt sich die Lärche; es treten auch Wälder mit einer Edeltanne auf, die in ihrer allgemeinen Erscheinung mit der norwegischen Edeltanne Ähnlichkeit hat. Unter den Pflanzen sind Sauerklee, Brombeeren, Haselnuss, Spierstaude und verschiedene südeuropäische und nordamerikanische Gattungen vertreten.

Die Luft ist nicht mehr erstickend, und die Blutegel sind verschwunden. Wir vermissen so manche Schönheiten des Tropenwaldes. Aber infolge der immer größeren Angleichung der Vegetation an das uns in Europa Gewohnte fühlen wir uns heimischer. Der Pfad windet sich, den wechselnden Formen der Berghänge folgend, durch hübsche, kühle Waldungen. Um uns her bedrückt uns nicht mehr eine Fremdartigkeit des Lebens. Fast an jeder Wegbiegung stoßen wir auf irgendetwas, das uns wohl neu, aber doch nicht völlig fremd ist. Unter den Erinnerungen an dieses Gebiet tritt eine in besonderem Maß hervor, der Anblick einer riesenhaften Lilie, die im Wald 3 Meter hoch in die Luft ragt; in ihrer fleckenlosen Weiße steht sie so rein da, als sei sie in einem Garten gezogen worden. Es ist Lilium giganteum; die Pflanze hat einen Stängel, an dem sie vierzehn Blüten trägt, jede 11¼ Zentimeter lang und ebenso breit.

Unsere innigste Liebe gehört nach wie vor den weißen Veilchen, die wir als Kinder in einem englischen Wald pflücken; auch diese ragende weiße Lilie wird sie aus unserem Herzen niemals verdrängen. Aber der Anblick der herrlichen Pflanze, wie sie stolz aus dem Grün ihrer Waldumrahmung aufsteigt, wird uns mehr bedeuten, als je ein Bild vermöchte. Und dass sie »wild« wächst, verleiht ihr für uns den gleichen Zauber, den für das Kind eine wild wachsende, nicht im Garten gezogene Blume besitzt. In einem Blumenladen mögen wir vielleicht Lilien sehen von noch größerer Schönheit als selbst diese, aber der Genuss, der uns aus dem Erzeugnis des Blumengärtners erwächst, lässt sich nicht vergleichen mit dem, der uns entspringt aus dem Anblick dieser Lilie im fernen Himalajawald, wohin nicht viele Weiße kommen. Wir machen öfters Erfahrungen, die uns merklich altern lassen. Dies aber ist eine jener Erfahrungen, die uns ganz gewiss verjüngen. Wieder wie einst sind wir Kinder, die im Wald Blumen finden.

 

Je höher wir aufwärtssteigen, umso mehr weitet sich das Tal, die Berge treten zurück und sind weniger steil. Sie sind auch schwächer bewaldet, Gras bedeckt häufiger ihre Abhänge, und der Fluss ist keine tobende, reißende Flut mehr, sondern strömt in breitem Bett in mannigfachen Windungen dahin. Die mächtigen Gipfel erheben sich irgendwo dicht in der Nähe, die höchsten sind jedoch nicht zu erblicken, und für den Himalaja ist der Landschaftscharakter etwas zahm. Groß aber ist die Zahl der Kräuter. Ihre vollständige Ausführung würde die meisten der in Europa und Nordamerika verbreiteten Gattungen umfassen. Unter ihnen befinden sich purpurrote, gelbe, rosa und weiße Primeln, goldene Fingerkräuter, Enziane vom tiefsten Azurblau, zarte Anemonen, Ehrenpreis, Schachblume, Sauerklee, Balsaminen und Ranunkeln. Eine ganz besondere Köstlichkeit dieser Gegend ist Rosa macrophylla, eine große, rote Rose, eine der schönsten Himalajapflanzen; ihre ungefüllten Blüten sind von Handtellergröße. Unter diese Pflanzen aus der gemäßigten Zone mischen sich die Ausläufer der tropischen Gattungen – Orchideen, Begonien und andere –, deren Aufstieg in diese hochgelegenen Gebiete von der großen Hitze und Feuchtigkeit des Sommers begünstigt wurde.

Wir befinden uns jetzt im Gebiet der Primeln, um derentwillen Sikkim neben seinen Orchideen und Rhododendren berühmt ist. In der Tat kann man Sikkim das Hauptquartier der indischen Primeln nennen; es finden sich dort viele Arten, die, wie es scheint, sonst nirgends vorkommen. Es gibt dreißig bis vierzig Arten, von denen die Mehrzahl in Höhen von 3600 bis 4500 Metern gedeiht; nur zwei oder drei finden sich unterhalb von 3000 Metern, zwei oder drei steigen in eine Höhe von 4800 bis 5100 Metern. Am bekanntesten ist Primula sikkimensis, die auch in England gut gedeiht und einer riesenhaften Schlüsselblume ähnlich sieht. Entzücken erfüllt uns beim Anblick ihrer goldfarbenen Blütenmassen an feuchten, sumpfigen Stellen der Hochtäler; der eigentliche Farbton ist eher mit zitronengelb als mit golden zu bezeichnen.

Das Purpurrot herrscht als Farbe der Primeln vor, aber auch Weiß, Gelb, Blau und Rosa finden sich. Primula denticulata hat Blüten von Purpurrot bis zum lebhaften Saphirblau, und weite Strecken des Landes sind fast durchweg blau durch die lieblichen Blütenkronen dieser Primel. Kilometerweit sieht man das Land buchstäblich bedeckt mit Primula obtusifolia, die purpurrot blüht und stark metallisch riecht. Primula kingii, eine sehr schöne Pflanze, hat Blüten von so tiefem Bordeauxrot, dass sie fast schwarz wirken. Vielleicht die eindrucksvollste aller Primeln ist Primula elwesiana, die große einzelne, abwärts gekehrte purpurfarbene Blüten trägt.

Auch Mohnarten sind der Vegetation in Sikkim eigentümlich. In der Nähe der Hütten züchtet das Volk eine majestätische Art, die Meconopsis simplicifolia nahesteht; sie wächst in dichten Büscheln von 60 bis 90 Zentimetern Höhe. Der Durchmesser der Blüten schwankt zwischen 12½ und 17½ Zentimetern; beim ersten Aufblühen ist die Farbe ein ungemein leuchtendes Blau, das sich jedoch vor dem Wellen nach Purpurrot verändert. Meconopsis simplicifolia selbst findet sich ebenfalls in Höhen von 3600 bis 4500 Metern; es ist eine besonders schöne Art, in der Farbe von einem klaren lichten Blau; sie wächst als Einzelblüte auf nur einem Stängel und ist jetzt in Kew und auch in Edinburgh zu sehen. Ein anderer schöner Mohn ist Meconopsis nepalensis, der in den feuchtesten Innengebieten Sikkims in Höhen von 3000 bis 3300 Metern vorkommt und einer Malve in Miniaturausgabe ähnlich sieht, mit blassgoldenen oder schwefelgelben Blüten, die 5 bis 7½ Zentimeter in der Breite messen und zu mehreren an einem Stängel sitzen.

Bei der Annäherung an Tangu weitet sich das Tal zu breiten, grasbedeckten Flächen; hier in etwa 3900 Metern Seehöhe geht der Pflanzenwuchs sowohl in seiner Höhe als auch in seiner Üppigkeit sehr rasch zurück; zugleich ist der Artenwechsel sehr bedeutend. Lärche, Ahorn, Kirschbaum, Spierstaude verschwinden, zurückbleiben Weiden, Wacholder, Strauchbirke, Silbertanne, Eberesche, Berberitze, Johannisbeerstrauch, Geißblatt, Azaleen und viele Rhododendren. Den rasigen Boden bedecken Enziane Fingerkräuter, Geranien, purpurrote und gelbe Meconopsis, Rittersporn, Orchideen, Steinbreche, Glockenblumen, Ranunkeln, Anemonen, Primeln (einschließlich der prächtigen Primula sikkimensis) und drei oder vier Farnarten. Da das Land jetzt viel offener ist, glüht es im Talboden und an den Berghängen von Purpur und Gelb in vielfachen Tönen. Selbst hier nicht, wie überhaupt nirgends im Himalaja, beobachten wir die Farbenflut und Farbenglut, die wir in Kalifornien finden, wo weite Flächen Wiesenland vom Purpur der Lupinen und dem Gold des kalifornischen Mohns flammen. Aber an Menge der Pflanzenarten sind diese Hochtäler des Tistaflusses kaum zu übertreffen. Beim Ersteigen der Bergabhänge oberhalb Tangu finden wir sie von Pflanzen zahlreicher Arten bedeckt, und selbst in 4200 Metern Höhe sammelte Hooker noch über 200 Pflanzen.

Nun aber nähern wir uns der Grenze pflanzlichen Lebens. In 5100 Metern ist die Vegetation nicht mehr alpin, sie ist arktisch geworden, und die Pflanzen dicht an der Schneegrenze sind winzige Primeln, Steinbreche, Enziane, Gräser, Seggen, rasiger Wermut und ein Zwergrhododendron, die alpinste der Holzpflanzen.

Auf der Höhe des Donkiapasses fand Hooker nur eine Blütenpflanze, Arenaria rupifraga. Schwingelgras (Festuca ovina), ein kleiner Farn (Woodsia) und eine Saussurea steigen fast bis ganz auf die Höhe hinauf. Eine rosafarbige, wollige Saussurea und Delphinium glaciale sind zwei der am höchsten wachsenden Pflanzen; sie finden sich meistens in 5250 bis 5400 Metern. Neben einigen dürftigen Moosen gedeihen auf der Höhe mehrere Flechten, wie Cladonia vermicularis, die gelbe Lecidea geographica und die orangerote Lecidea miniata.

In 5500 Metern stieß Hooker auf einem Stein auf eine schöne schottische Flechte eine Gyrophora-Art, das »tripe de roche« der Polarfahrer und die Nahrung der kanadischen Jäger. In den schottischen Alpen ist sie ebenfalls sehr häufig.

Auf dem Gipfel des Bhomtsos, 5610 Meter, fanden sich als einzige Pflanzen die Flechten Lecidea miniata (oder Parmelia miniata), die oben erwähnt wurde, und Borrera. Die erstgenannte winzige Flechte ist auf der Erde in der Arktis, Antarktis und in den Alpen und auch sonst weit verbreitet und tritt öfters in solcher Fülle auf, dass die Felsen orangerot gefärbt sind.

Die volle Reihe pflanzlichen Lebens, vom echt tropischen bis zum abgehärtetsten arktischen, ist nun vollständig. Von der Grenze des ewigen Schnees aus rückwärts schauend, übersehen wir mit einem Blick den ganzen großen Zug. Weder afrikanische noch südamerikanische noch australische Pflanzen haben wir angetroffen und daher auch die Pflanzenwelt keineswegs in ihrer Ganzheit geschaut. Aber von den Tropen bis zur Arktis war die Reihe vollständig und ununterbrochen. In keinem anderen Gebiet könnten wir auf der kurzen Strecke von 160 Kilometern, der Entfernung etwa zwischen Berlin und Leipzig, die gesamte Reihe in so vollständiger Vertretung sehen. Und in der Tat zu sehen, wie riesig in Ausdehnung und Mannigfaltigkeit das pflanzliche Leben ist, das ist etwas ganz anderes, als nur davon Kenntnis zu haben; es ist etwas ganz und gar Verschiedenes, ob man die Blumen in ihrer Körperlichkeit sieht oder ob man nur Beschreibungen liest; und es ist von ganz anderer Wirkung auf uns, wenn wir sie in Massen und an ihren natürlichen Standorten schauen, als wenn wir einige wenige in einem Garten oder in einem Treibhaus erblicken. Hier an Ort und Stelle ist es uns, als seien wir mit dem Herzen der Natur in innigster Fühlung. Wir sehen, wie die Schöpfungen der Natur in frischem, jungem Leben unmittelbar aus dem Urquell emporsteigen. Wir erleben die Freude, die Hand ausstrecken und eine Blume aus der ihr eigenen Umwelt heraus pflücken zu können, sie zu liebkosen, sie nach allen Seiten hin zu untersuchen, ihre Farbe, ihre Gestalt, ihren Bau zu bewundern, ihre Schönheit mit der anderer Blumen zu vergleichen und festzustellen, worauf ihre besondere Schönheit beruht. Niemals werden wir selbst der köstlichsten Orchidee oder der vollkommensten Lilie die Liebe zuwenden können, die wir für die Primeln und Veilchen unseres Heimatlandes empfinden. Aber wir mögen versichert sein, dass unser Naturforscher-Künstler – wenn er im Geist die Eindrücke zusammenfasst, die er auf seiner Fahrt durch die Tropenwälder hinauf zum alpinen Hochland und von dort bis zur Grenze des ewigen Schnees empfangen hat – gewahr werden wird, dass sich der Sinn in ihm unermesslich erweitert hat für die verschiedenartige Schönheit, die in Bäumen und Blättern, in Farnen und Blumen zu finden ist. Er wird dem Ganzen des Pflanzenlebens mit gefestigtem Erkennen gegenüberstehen. Er wird für die diesem innewohnende Schönheit einen verlässlicheren Maßstab besitzen. Unwiderstehlich, aber mit Freuden wird er sich näher an das Herz der Natur herangezogen fühlen.

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