Das große Buch vom Dachzelten

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Das große Buch vom Dachzelten
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Impressum

DAS GROßE BUCH VOM DACHZELTEN

(FABIAN KLEINKE)

Vorwort

Moin liebe Dachzelt-Freundin, lieber Dachzelt-Freund,

vielen Dank für den Kauf meines Buches. Du findest in diesem umfassenden Ratgeber alle relevanten Informationen rund um das Thema Dachzelten. Von der Anschaffung, der richtigen Pflege bis zur passenden Dachzelt-Versicherung und sinnvollem Zubehör. In zahlreichen Kapiteln gebe ich dir wertvolle Tipps für den Alltag auf Reisen und wissenswerte Informationen zum Thema Dachzelten.

Bereits in der ehemaligen DDR gab es Dachzelte. Sie wurden auf dem Trabant verbaut (wo auch sonst?) und waren im Volksmund unter der Bezeichnung „Pension Sachsenruh“ bekannt und beliebt. Der damalige Dachzelt-Trend blüht seit einigen Jahren regelrecht neu auf. Während Dachzelte im Ausland bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz kommen, erfreuen sie sich seit jüngster Vergangenheit auch in Deutschland wieder zunehmender Beliebtheit. Inzwischen gibt es eine regelrechte „Dachzelt- Bewegung“ mit Gruppen in sozialen Netzwerken, Dachzelt-Festivals und Merchandise-Artikeln.

Die Gründe für die wachsende Community liegen auf der Hand: Dachzelte bieten gegenüber herkömmlichen Wohnmobilen oder Campern einen deutlich günstigeren Anschaffungspreis und sind zudem flexibler in der Handhabung. In wenigen Augenblicken kann ein „normales“ Auto durch ein Dachzelt in ein kompaktes Reisemobil mit komfortabler Schlafmatratze verwandelt werden. Zudem bleibt der Wagen zu jeder Zeit absolut alltagstauglich.

Neben dem günstigen Anschaffungspreis gibt es weitere Gründe, warum das Dachzelten so beliebt ist und immer mehr Anhänger gewinnt: Dachzelten ist trendy, hip, sexy. Es ist anders als im Wohnwagen zu reisen. Selbst ein VW Bus kann neben einem Dachzelt spießig wirken. Zwar gibt es auch Busse deutscher Premiumhersteller, die über ein Hub- oder Hochdach verfügen, jedoch ist das Platzangebot zum Schlafen gegenüber einem Dachzelt häufig deutlich geringer.

Abgesehen von der wunderbaren Aussicht bieten Dachzelte etwas Neues und bringen somit „frischen Wind“ auf die Campingplätze - und das kommt an. Dachzelte liegen am Puls der Zeit. Ich selbst bin seit mehreren Jahren begeisterter Dachzeltschläfer und genieße jede einzelne Nacht auf dem Dach meines Autos. Wird man morgens von der Sonne geweckt, fühlt man sich vollkommen mit der Natur verbunden. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.

Auf meinen Reisen mit dem Dachzelt wecke ich die Aufmerksamkeit vieler Menschen. Man kommt mit einem Dachzelt auf dem Auto sehr schnell in Kontakt mit anderen Leuten. Auch das ist ein großer Vorteil, wie ich finde. Menschen sind interessiert und sprechen einen auf dem Campingplatz oder dem Autobahnparkplatz an. Selbst an Grenzübergängen wird das Dachzelt schnell zum Gesprächsthema. Nagut, an der Grenze zu Albanien hatte der Polizist eher Angst, dass ich dort oben etwas schmuggle. In der Regel sind solche negativen Erfahrungen jedoch die Ausnahme.

Ein Buch über‘s Dachzelten?

Im Gespräch mit anderen Menschen kommen in der Regel immer die gleichen Fragen auf: Wie teuer ist ein Dachzelt? Wie muss ich ein Dachzelt lagern? Wie bekommst du deinen Hund in das Dachzelt? Auf Reisen und in diesen zahlreichen Unterhaltungen kam mir schließlich die Idee, einen Ratgeber zu schreiben, in dem sämtliche Informationen zum Dachzelten zusammengefasst sind.

Der Markt für Dachzelte wächst mit zunehmender Nachfrage. Das macht auch die Entscheidung nach dem richtigen Modell nicht unbedingt leichter: Welches Dachzelt passt zu mir? Welche Bedürfnisse habe ich und wie viel Geld muss ich in ein brauchbares Dachzelt investieren? Keine Sorge. In diesem Ratgeber findest du Antworten auf alle wichtigen Fragen.

Bitte gib mir ein Feedback!

Für Kritik, Lob oder Anregungen zu diesem Buch bin ich offen und freue mich über eine persönliche Rückmeldung von dir. Nur durch individuelles Feedback kann das nächste Buch noch besser werden. Für Anregungen und Kritik kannst du gerne diese E-Mail-Adresse nutzen: info@99adventures.de

Vielen Dank dafür und nun viel Spaß beim Lesen.

Fabian

Wer bin ich?


Mein Name ist Fabian und ich bin seit einigen Jahren selbst total begeistert vom Dachzelten. Auf zahlreichen Touren habe ich mein Dachzelt ausgiebig getestet und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt, die ich in diesem Buch gerne mit dir teilen möchte.

Ich bin jedoch nicht nur mit dem Dachzelt unterwegs. Im Sommer fahre ich mit meiner Enduro auch gerne nach Schweden oder durch das schöne Mecklenburg. Auf meiner Internetseite 99adventures.de kannst du meine Touren verfolgen. Ich freue mich auf deinen Besuch.

Wohin bin ich schon gereist?

Ich bin mit meinem Dachzelt schon mehrere Tausend Kilometer unterwegs gewesen: Hoch in den Norden in die schottischen und verregneten Highlands und südlich bis ins warme Griechenland über Albanien, Montenegro und Bosnien Herzegowina. Insbesondere auf längeren Reisen mit täglicher und ausgiebiger Nutzung stellen sich schnell die Vor- und Nachteile eines Dachzeltes heraus.


Unser Lagerplatz im warmen und sonnigen Montenegro am Adriatischen Meer

Warum habe ich mich für ein Dachzelt entschieden?

Bevor ich mit dem Dachzelten begonnen habe, war ich hauptsächlich mit „normalen“ Zelten unterwegs, denn Zelte bieten eine hervorragende und vor allem preisgünstige Möglichkeit zu reisen. Als meine Freundin Josi und ich uns jedoch einen Hund (Karl) geholt haben, wurde das Platzangebot im Auto schlagartig reduziert.


Seitdem nennt Karl nun den gesamten Kofferraum sein Königreich und wir müssen uns seither auf das Platzangebot auf der Rücksitzbank beschränken. Hinzu kommt, dass wir ein recht kleines Auto haben, indem ohnehin nicht viel Platz ist. Wir haben also nach einer Möglichkeit gesucht, Platz im Auto zu sparen. Da man in den meisten Dachzelten die Bettwäsche (oder Schlafsäcke) auch im zusammengeklappten Zustand lassen kann, erschien mir diese Möglichkeit als sehr nützlich, um Platz zu sparen. Dann habe ich ausgiebig recherchiert und mich für ein Klappdachzelt entschieden. Warum ein Klappdachzelt? Die Antwort und insbesondere die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachzelt-Typen findest du in einem späteren Kapitel.

Ich nutze mein Dachzelt jedoch nicht nur für längere Touren durch Europa, sondern auch für kürzere Trips in Deutschland. Ein verlängertes Wochenende im Dachzelt ist Erholung pur und passt zeitlich eigentlich immer. Aus diesem Grund ist mein Dachzelt in den wärmeren Monaten meist durchgehend auf dem Autodach. Somit ist auch ein spontaner Trip ohne Probleme möglich. In wenigen Minuten sind wir abfahrbereit. Schlafsäcke und ein paar Unterhosen eingepackt, fertig. Hundefutter nicht vergessen. Sonst bekommt Karl schlechte Laune und die Stimmung kann schnell kippen.

Warum Dachzelten?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Welt zu bereisen. Aber kein Weg fühlt sich dabei so schön und exotisch an wie das Dachzelten. Bei keiner anderen Art zu reisen ist man der Natur so verbunden wie in seinem persönlichen 5-Millionen-Sterne-Hotel auf dem Dach seines Autos. Die wunderschöne Aussicht am nächsten Morgen ist inklusive.


Mein persönliches 5-Millionen-Sterne-Hotel

Dachzelten ist Natur in allen Varianten: Bei schönem Wetter und strahlendem Sonnenschein sowie bei Nieselregen, der einem am Vormittag von der Seite ins Gesicht trifft. Aber genau das macht die Faszination Dachzelten aus. Draußen sein und die Natur ungefiltert spüren. Klar, dass das Wetter und das recht überschaubare Platzangebot auch mal nerven können, aber Pauschalurlaub will ja nun wirklich niemand.

Dachzelten ist anders. Hoch oben auf dem Autodach überblickt man den Campingplatz wie der Löwe seine Savanne. Der König des Dschungels, der König des Zeltplatzes. Alle schauen zu dir nach oben und sind begeistert. Mit einem Dachzelt zu reisen heißt auch, leichter ins Gespräch mit Menschen zu kommen. Viele kennen Dachzelte noch nicht oder wenn doch, dann nur aus dem Internet. Da kann man schnell zum Highlight des Campingplatzes werden. Spätestens wenn andere Camper die dicke und gemütliche Matratze im Dachzelt entdecken, kommt schnell Interesse auf: „Das sieht aber gemütlich aus.“, „Wie schläft es sich da oben?“, „Darf ich mal Probeliegen?“. Mit einem Dachzelt zu reisen hilft also, Länder und Menschen besser kennenlernen zu können. Ein weiterer klarer Punkt für das Dachzelten.

Dachzelten ist Minimalismus

Reisen mit dem Dachzelt schränkt ein. Das klingt im ersten Augenblick als wäre es etwas Schlechtes. Das stimmt jedoch nicht. Gerade das Beschränken auf die wichtigsten Dinge macht das Dachzelten zu einem wahren Lebensgefühl.


Die Aussicht genießen

 

Erst dadurch erfährst du, was du wirklich benötigst und ob der Föhn während des Road-Trips zu Hause nicht besser aufgehoben wäre. Kleinigkeiten bekommen dadurch einen größeren Wert und man lernt, auch kleine Dinge schätzen zu lernen. Außerdem ist Dachzelten aufregend und macht Spaß. Insbesondere dann, wenn du mit Kindern unterwegs bist. Sie werden es lieben, am Abend in ihre „Höhle“ zu kriechen. Am Tag bietet ihnen das Zelt eine prima Aussichtsplattform. Abenteuer pur für die Kleinen.

Zum Dachzelten benötigst du keinen besonders großen Stellplatz. Es genügen in den allermeisten Fällen die Abmessungen deines Fahrzeugs (bei Klappdachzelten wird etwas mehr Fläche benötigt, hierzu später mehr). Darum ist es auch fast überall möglich, spontan zu übernachten. Bist du auf einer Reise unterwegs und findest durch einen Zufall eine schöne Stelle an einem See, an der man zudem noch baden gehen kann, kannst du einfach anhalten und das Dachzelt aufbauen und eine wunderschöne Nacht in der Natur verbringen. Am nächsten Morgen springst du zum Wachwerden in den See, herrlich. Wo du mit einem Dachzelt rechtlich problemlos stehen und übernachten darfst, erkläre ich übrigens in einem späteren Kapitel.

Natürlich bietet das Dachzelten neben den zahlreichen emotionalen Punkten auch viele rationale Aspekte und wesentliche Vorteile. Dachzelte punkten vor allem durch einen günstigen Anschaffungspreis im Vergleich zu einem vollwertigen Wohnmobil. Brauchbare Modelle sind für ca. 1.000 Euro zu bekommen, was auch für Studenten, Azubis und junge Menschen erschwinglich ist. Darüber hinaus fallen keine regelmäßigen Kosten an wie bei einem Camper für Versicherung und Steuern. Kein TÜV, der einem die Freude auf den Urlaub vermiesen könnte.

Darüber hinaus fallen für Dachzelte keine zusätzlichen Gebühren für Tunnel, Brücken oder Fähren an, wie es bei Wohnmobilen oder -anhängern der Fall ist. Außerdem können kleine Reparaturen in den allermeisten Fällen selbst durchgeführt werden. Ein kleines Werkzeug-Set und etwas handwerkliches Geschick sind in den meisten Fällen vollkommen ausreichend.

Außerdem bieten Dachzelte ein Maximum an Flexibilität. Die Montage geht schnell und ist simpel. Ein Wohnmobil wirst du sicher nur selten zum Einkaufen nutzen oder um die Kinder aus der Kita zu holen. Mit einem Dachzelt auf dem Auto ist das jedoch problemlos möglich. Ein Auto bleibt vollkommen alltagstauglich und die meisten Fahrzeuge passen auch noch mit einem Dachzelt in die Tiefgarage oder in das Parkhaus in der Stadt. Dies ist vor allem bei Städte-Trips ein wesentlicher Vorteil.

Darüber hinaus kannst du deine Bettwäsche oder deinen Schlafsack auch während der Fahrt im Dachzelt lassen. Dadurch sparst du Platz im Auto und kannst das gesamte Ladungsvolumen erhalten – das ist praktisch. So bleibt ausreichend Platz für Kind, Hund und Gepäck.

Die Dachzelt-Community wächst stetig und damit auch die Möglichkeiten, um mit seinem Dachzelt unterwegs zu sein. Neue Dachzelt-Festivals bieten Wege, sich auszutauschen und zu „Netzwerken“. Hier kann unter Gleichgesinnten eine schöne Zeit verbracht werden, „Fachsimpeln“ inklusive.

Darum Dachzelten.

Welche Dachzelt-Typen gibt es?

Die zahlreichen Vorteile für das Dachzelten haben wir im vorherigen Kapitel ausführlich geklärt. Zu Beginn stellt sich nun die Frage, welches Dachzelt zu mir passt. Schließlich wächst der Markt für Dachzelte ständig, was einem die Auswahl nicht unbedingt einfacher macht. Ich möchte dir daher die Auswahl des richtigen Dachzeltes anhand von unterschiedlichen Kriterien vereinfachen.

In diesem Kapitel zeige ich dir zunächst die verschiedenen Dachzelt-Typen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen sowie ihren geeigneten Einsatzgebieten. Außerdem gehe ich darauf ein, für wen sich welcher Dachzelt-Typ am ehesten eignet.

Grundsätzlich werden alle Dachzelte in Hartschalen– und Klappdachzelte unterschieden. Eine Besonderheit sind sogenannte Hybrid-Dachzelte, die eine Kombination aus beiden Typen darstellt.

Jeder Mensch ist individuell und damit auch seine Bedürfnisse. Daher müssen die nachfolgenden Punkte in diesem Kapitel auch nicht zwingend und vollumfänglich auf jede Person zutreffen. Dennoch bieten die allgemeinen Informationen aus dem nachfolgenden Abschnitt eine gute Entscheidungsgrundlage.

Hartschalendachzelte

Hartschalendachzelte zeichnen sich durch ihre charakteristische Bauweise aus, bei der das Dach aus einer stabilen Hartschale besteht. Das Dach kann im aufgebauten Zustand je nach Modell eine schräge oder eine horizontale Position einnehmen.


Hartschalendachzelt mit Schrägdach

Der Aufbau ist bei allen Modellen, dank verbauter Gasdruckfedern (wie bei einem Kofferraum) oder einer Handkurbel, sehr simpel und dauert daher auch nur wenige Sekunden.

Für wen eignen sich Hartschalendachzelte?

Hartschalendachzelte eignen sich vorwiegend für Dauernutzer oder Fernreisende, die beispielsweise eine Weltreise planen und das Dachzelt dementsprechend häufig auf- und abbauen müssen.

Vorteile von Hartschalendachzelten

Im Vergleich zu Klappdachzelten nehmen Hartschalendachzelte grundsätzlich weniger Feuchtigkeit auf, da durch das Hartschalendach weniger Zeltstoff zur Verfügung steht. Aus diesem Grund trocknen Hartschalendachzelte in der Regel schneller und eignen sich daher auch eher für den Einsatz in feuchten oder kühleren Gebieten wie Schottland, England oder Irland. Aufgrund der typischen Bauweise von Hartschalendachzelten eignen sich auch kleinere Stellplätze für eine Übernachtung, da das Zelt in der Regel nicht über die Außenmaße des Autos ragt (siehe Foto).


Hartschalendachzelt mit horizontalem Dach

Das stabile Dach des Hartschalendachzeltes hat weiterhin den Vorteil, dass zusätzliche (leichte) Anbauten auf dem Dachzelt verbaut werden können wie Solarmodule oder Alu-Boxen zur Erweiterung des Stauraums. Darüber hinaus bietet die robuste Oberfläche eines Hartschalendachzeltes einen guten Schutz vor herabfallenden Ästen oder bei starkem Unwetter. Dies kann je nach Reiseregion ein ausschlaggebender Punkt für die Wahl eines Hartschalendachzeltes sein. Im zusammengeklappten Zustand punkten Hartschalendachzelte zudem durch einen schmalen und aerodynamischen Aufbau, was zum einen den zusätzlichen Spritverbrauch in Grenzen hält und zum anderen auch schnellere Fahrten auf der Autobahn zulässt. Weiterhin bleiben somit die Windgeräusche im Innenraum des Fahrzeugs akzeptabel. Häufig sehen Hartschalendachzelte im zusammengeklappten Zustand aus wie große Dachboxen, in denen zusätzliches Gepäck transportiert wird. Dies hat den Vorteil, dass sie nicht so leicht die Aufmerksamkeit von potenziellen Dieben auf sich ziehen. Wie du dein Dachzelt gegen Diebstahl sichern kannst, erkläre ich in einem späteren Kapitel. Außerdem verfügen die meisten Hartschalendachzelte über eine Innenbeleuchtung und bieten zudem diverse Ablagemöglichkeiten für Kleidung, Handy oder sonstige Kleinigkeiten.

Nachteile von Hartschalendachzelten

Der wohl größte Nachteil von Hartschalendachzelten ist der grundsätzlich höhere Anschaffungspreis im Vergleich zu Klappdachzelten. Brauchbare Einsteigermodelle kosten zwischen 1.300 Euro und 1.800 Euro. Hochwertigere Hartschalendachzelte beginnen meist ab einem Preis von etwa 2.000 Euro und können sogar bis zu 8.000 Euro kosten.

Ein weiterer Nachteil von Hartschalendachzelten ist die kleinere Liegefläche im Innenraum. Aufgrund der Bauweise mit den charakteristischen Steilwänden reduziert sich die Liegefläche im Vergleich zu Klappdachzelten. In der Regel beträgt die maximale Liegefläche von Hartschalendachzelten etwa 1,5 x 2,1 Meter, weshalb sie sich tendenziell eher nicht für Familien mit mehreren Kindern oder Paaren mit (großen) Hunden eignen.

Ein weiterer Nachteil von Hartschalendachzelten ist das grundsätzlich höhere Gewicht. Im Vergleich zu Klappdachzelten verfügen sie demnach über ein schlechteres „Gewicht–Volumen–Verhältnis“. Das bedeutet, dass ein Klappdachzelt in einer vergleichbaren Größe meist weniger wiegt und dennoch mehr Platzangebot im Innenraum bietet.

Ein höheres Gewicht kann vor allem bei Fahrten im Gelände zu einem Problem werden. Das zusätzliche Gewicht des Dachzeltes verändert den Schwerpunkt des Fahrzeugs, was sich in der Folge negativ auf die Fahreigenschaften auswirkt, wodurch beispielsweise der Neigungswinkel des Autos reduziert wird (siehe Foto).


Die Fahrweise sollte mit einem Dachzelt angepasst werden

Weiterhin verfügen Hartschalendachzelte nur sehr selten über einen überdachten Eingang. Dadurch ist kein geschützter Bereich vor dem Dachzelt vorhanden und im Regen kommt so schnell Nässe und Feuchtigkeit mit ins Zelt. Einige Hersteller bieten jedoch optionales Zubehör wie Sonnensegel oder Vorzelte an.

Darüber hinaus nehmen Hartschalendachzelte meist die gesamte Dachfläche des Autos in Anspruch, sodass kein Stauraum für zusätzliches Gepäck wie Alu-Boxen oder Treibstoffkanister auf dem Autodach zur Verfügung steht.


Natürlich hat jeder Mensch andere Bedürfnisse und Vorstellungen. Demnach kann ich nur Empfehlungen aussprechen, die meine persönliche Meinung widerspiegeln. So kannst du dich auch problemlos für ein Klappdachzelt auf einer längeren Reise entscheiden, wenn es eher deinen Vorstellungen entspricht. Ausschlaggebend ist, dass dein Dachzelt zu dir und deinem Vorhaben passen sollte.

Klappdachzelte

Die Bauweise von Klappdachzelten unterscheidet sich grundlegend von Hartschalendachzelten. Das gesamte Klappdachzelt besteht aus Stoff und muss für die Nutzung ausgeklappt werden, was im Vergleich zu Hartschalendachzelten etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Für wen eignen sich Klappdachzelte?

Klappdachzelte sind insbesondere für Dachzelt-Einsteiger geeignet, da sie im Vergleich zu Hartschalenzelten deutlich preiswerter sind. Geeignete Modelle sind teilweise für unter 1.000 Euro zu bekommen.


Klassisches Klappdachzelt mit großen Seitenfenstern und Vordächern an den Eingängen links und rechts

Welche Vorteile haben Klappdachzelte?

Ein wesentlicher Vorteil von Klappdachzelten ist, dass sie im aufgebauten Zustand ein größeres Raumangebot bieten als Hartschalendachzelte, weshalb sie auch bei Familien oder bei Hundebesitzern sehr beliebt sind. Häufig verfügen Klappdachzelte über eine Liegefläche von bis zu 2,40 x 1,60 Metern. Auch größere Hunde oder ein bis zwei Kinder können somit problemlos mit im Dachzelt schlafen.

Das Packmaß eines Klappdachzeltes beträgt grundsätzlich die Hälfte der Liegefläche (ausgeklappt). Die meisten Klappdachzelte verfügen über einen überdachten Eingang oder über ausstellbare Vordächer, weshalb man auch bei Regen trocken in den „1. Stock“ kommt. Eine Leiter ist bei allen Klappdachzelten notwendig und wird in der Regel vom Hersteller mitgeliefert.

Aufgrund des geringeren Gewichts kommen Klappdachzelte häufig auch bei Rallys und Offroadfahrzeugen zum Einsatz. Weiterhin sind Klappdachzelte im zusammengeklappten Zustand kompakter als Hartschalendachzelte und bieten daher noch zusätzlichen Stauraum für Gepäck oder Zubehör auf dem Autodach (insbesondere bei größeren Geländewagen, siehe Foto).


Klappdachzelt und Gepäck passen auf das Autodach

 

Neben der größeren Liegefläche bieten Klappdachzelte durch die großzügige Höhe im Spitzdach ein besseres Raumgefühl im Inneren. Einige Modelle verfügen zusätzlich über ein Innenzelt, was das Raumklima deutlich verbessert. Die Doppelwand sorgt für eine verbesserte Absorption von Feuchtigkeit und hat zudem einen isolierenden Effekt. In der Folge bleibt es im Dachzelt trockener und die Sachen werden nicht so leicht feucht und klamm. Ein zusätzliches Innenzelt bietet sich daher vor allem in feuchteren und kälteren Regionen an. Darüber hinaus verfügen Klappdachzelte über mehrere Öffnungen (Eingänge und Fenster), was für eine hervorragende Frischluftzufuhr im Inneren sorgt.

Klappdachzelte können in der Regel mit einem optionalen Vorzelt erweitert werden. Dies vergrößert das Platzangebot erheblich und sorgt für einen wind- und regengeschützten Bereich, in dem auch bei Regen ausreichend Platz zum Umziehen oder Kochen zur Verfügung steht. Ein solches Steilwandzelt bietet außerdem einen hervorragenden Sicht- und Sonnenschutz (siehe Foto).


Klappdachzelt mit aufgebautem Vorzelt und einer Markise auf der gegenüberliegenden Seite

Nachteile von Klappdachzelten

Ein Nachteil von Klappdachzelten ist, dass der Aufbau etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Für den Aufbau müssen Reißverschlüsse geöffnet und Federstahlstäbe am Dachzelt für die Vordächer aufgestellt werden. Hier solltest du bei den meisten Modellen zwischen vier und zwölf Minuten einplanen. Der Abbau dauert etwas länger – maximal zehn Minuten.

Klappdachzelte bieten mehr Oberflächen aus Stoff und nehmen demnach auch mehr Feuchtigkeit auf. Dies kann schnell dazu führen, dass die Sachen im Dachzelt etwas klamm werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Bettwäsche oder Schlafsäcke erst kurz vor dem Schlafen in das Dachzelt zu bringen und während der Fahrt im Auto zu transportieren. In warmen Monaten kann jedoch die Bettwäsche auch problemlos im Dachzelt transportiert werden.

Bei Klappdachzelten ist es sehr wichtig, dass sie nach dem Gebrauch noch eine gewisse Zeit zum Trocknen haben, da ansonsten die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Auch wenn gute Hersteller in den meisten Fällen schimmelresistente Stoffe verwenden, empfiehlt sich dennoch immer eine ausgiebige Trocknung des Zeltes nach der Nutzung.

Das Packmaß von Klappdachzelten ist im zusammengeklappten Zustand in der Regel höher als bei Hartschalendachzelten. Folglich steigen durch die schlechtere Aerodynamik auch der Spritverbrauch und die Geräusche im Innenraum des Fahrzeugs, weshalb die Geschwindigkeit entsprechend angepasst werden sollte. Ich persönlich fahre mit meinem Klappdachzelt beispielsweise nicht schneller als 130 Km/h. Diese Geschwindigkeit ist in der Regel ausreichend und sobald man Deutschland verlässt, besteht sowieso kaum die Möglichkeit, schneller zu fahren.


Packmaß eines Klappdachzeltes

Ein Fahrzeug mit einem Klappdachzelt benötigt im aufgebauten Zustand eine größere Stellfläche als Hartschalendachzelte. Dies liegt daran, dass das Dachzelt zu einer Seite klappt und somit die Außenmaße des Autos überragt. Eine Leiter dient in der Regel als Einstieg und Stütze der Liegefläche. Diesen Punkt solltest du daher bei der Standortwahl berücksichtigen. Außerdem ist zu beachten, dass der Aufbau auf sehr hohen Autos wie größeren Geländewagen etwas umständlicher sein kann.


Hybriddachzelte

Bei Hybriddachzelten handelt es sich um eine Kombination aus Hartschalen- und Klappdachzelt. Das Ziel von Hybriddachzelten ist, die positiven Eigenschaften von beiden Dachzelt-Typen zu kombinieren. Dies ist auch der Grund, warum Hybriddachzelte zunehmend an Popularität gewinnen.

Ein Hybriddachzelt besitzt ein Hardtop, welches wie ein Hartschalendachzelt durch Gasdruckfedern aufgestellt wird. Jedoch öffnet sich nicht das ganze Dachzelt in einem Schritt, sondern ein Teil des Dachzeltes wird zur Seite geklappt – wie bei einem Klappdachzelt.

Der Auf- und Abbau von Hybriddachzelten nimmt daher auch nur wenige Minuten in Anspruch. Die Liegefläche bietet im ausgeklappten Zustand häufig ausreichend Platz für bis zu vier Personen. Ein Beispiel für ein Hybriddachzelt ist das „Skycamp-Dachzelt“ von der Firma iKamper.

Die Preise für Hybrid-Dachzelte sind in der Regel höher und beginnen bei rund 2.500 Euro.

Übersicht und Zusammenfassung

In der folgenden Tabelle habe ich die beiden Dachzelt-Typen (Hartschale vs. Klappdach) noch einmal nach sämtlichen Kriterien gegenübergestellt. Dies ermöglicht dir auf einen Blick, die für dich relevanten Informationen zu finden.

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