Vegan. Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Gesund ernähren bei Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose - Demenz und Krebs vorbeugen.

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Fleischkonsum steigert die Gewichtszunahme und das Risiko für Diabetes Typ 2, wie Forscher in einer 2013 publizierten Studie mit 149 143 Teilnehmern zeigten. Sie stellten fest, dass eine Steigerung um mehr als eine halbe Portion Fleisch pro Tag das Risiko für Diabetes Typ 2 um 48 % erhöht. Ein sinkender Fleischkonsum verringert dagegen das Körpergewicht und das Risiko für Diabetes.170

Fleischesser haben einen eher unangenehmen Körpergeruch. Wissenschaftler der Karls-Universität in Prag verglichen den Körpergeruch von Fleischessern und Vegetariern. Die Vegetarier schneiden auf der ganzen Linie besser als die Fleischesser ab. Der Schweißgeruch von Vegetariern wird von Frauen als angenehmer beurteilt, sie finden ihn attraktiver und weniger intensiv.171

Übrigens kann man dieses Phänomen auch bei fleischlos bzw. vegan ernährten Hunden feststellen, die einen eindeutig besseren Geruch aufweisen.

Eine 2013 publizierte Arbeit weist darauf hin, dass Fleisch keine gesunde Quelle für Eisen ist. Das gilt besonders für Kinder. Säuglingsernährung mit Fleisch ist nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich. Dies ergab eine Arbeit der Medizinerin Ulka Agarwal, Direktorin der klinischen Forschung der Ärztekommission PCRM. Die Möglichkeit, dass eine Eisenmangelanämie in der Kindheit auftreten kann, hat einige veranlasst, rotes Fleisch als frühe Beikost für Säuglinge zu empfehlen. Allerdings weisen Kinder und Erwachsene, die kein rotes Fleisch verzehren, keine höhere Inzidenz an Eisenmangelanämien auf. Die Autorin empfiehlt eine Säuglingsernährung auf pflanzlicher Basis, eisenreiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, um die Entwicklung von langfristig gesunden Essgewohnheiten zu fördern. Sie weist auch auf die negativen Auswirkungen durch den Verzehr von Fleisch hin, darunter Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes Typ 2.172

2013 wertete eine Studie die Daten von 448 568 Männern und Frauen im Rahmen der sogenannten EPIC Studie aus. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Konsum von verarbeitetem Fleisch (zum Beispiel Wurstwaren) und vorzeitigem Tod nachgewiesen werden, sogar wenn man andere Risikofaktoren (wie Rauchen, Alkohol etc.) herausrechnete. Bei unverarbeitetem Fleisch ergab sich auch ein Zusammenhang, aber er war unter diesen Bedingungen nicht signifikant.173 Leider ist die Studie von eher schlechter Qualität und sie stiftete dadurch fatalerweise große Verwirrung. Mit dem Herausrechnen von willkürlich ausgewählten Risikofaktoren werden die Ergebnisse verfälscht, da erhebliche Risikofaktoren für die menschliche Gesundheit und damit für einen vorzeitigen Tod (besonders Milch und Milchprodukte) überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Daher können so verwirrende Ergebnisse herauskommen, dass der Zusammenhang einmal signifikant und einmal nicht signifikant ist. Entscheidend für die Gesundheit ist nicht nur Fleisch, sondern die Aufnahme von Tierprodukten insgesamt! Und dieser entscheidende Zusammenhang wurde in dieser Studie gar nicht berücksichtigt. Da die Risikofaktoren willkürlich ausgewählt und die Hauptrisikofaktoren (Milch, Milchprodukte) gar nicht berücksichtigt wurden, kommen folgerichtig bei dieser Studie auch falsche bzw. verwirrende Ergebnisse heraus, die wiederum zu falschen Schlüssen und Empfehlungen führen: So konnte man denn auch in einigen Tageszeitungen und Internetportalen als Interpretation der Studie nachlesen, dass Wurst das Leben verkürzt, Fleisch dagegen nicht. Und dies, obwohl die meisten Studien einen Zusammenhang zwischen vorzeitigem Tod und Fleischkonsum (sowohl verarbeitetem als auch nicht verarbeitetem Fleisch) aufzeigen können. Gerade deshalb haben insbesondere die Studien von T. Colin Campbell eine so herausragende Bedeutung, da er zusammen mit seinem Team den Zusammenhang zwischen dem Tierproduktekonsum insgesamt und dem Krankheitsrisiko bzw. einem vorzeitigen Tod nachweisen kann und die dahinterstehenden biologischen Ursachen plausibel macht.25

Durch das Tricksen mit Risikofaktoren bzw. ungesunden Nahrungsmitteln können Studien so stark manipuliert werden, dass ungesunde Nahrungsmittel auf einmal gesund erscheinen. Als Beispiel sei eine 2012 erschienene Studie genannt, die den angeblich cholesterinsenkenden Effekt von Rindfleisch zeigen soll.174 Ein Effekt, der den Ergebnissen anderer Studien völlig widerspricht. Die Folgen dieser Manipulationen sind dann, dass die Tierindustrie und ihre „wissenschaftlichen“ Lobbyisten behaupten, dass Rindfleisch Teil einer „ausgewogenen“ Ernährung auch bei Herzerkrankungen sei, wo es ja bekanntlich besonders auf eine Senkung des Cholesterinspiegels ankommt. Die meist ahnungslose Presse springt dann sofort auf den Zug auf, um ihren Lesern die glückliche Botschaft vom angeblich gesunden Fleisch übermitteln zu können. Um die Tricks dieser Wissenschaftler zu entlarven, muss man sich die Studie genauer anschauen. Aber das tut in der Regel kein Journalist und auch kein Arzt. Wie haben diese skrupellosen „Wissenschaftler“ diese kuriosen Ergebnisse hervorzaubern können? Ganz einfach: Sie stellten die Kost der Mischköstler in der Studie so um, dass sie Geflügel, Schweinefleisch, Käse usw. stark reduzierten und stattdessen Rindfleisch in den Speiseplan aufnahmen. Insgesamt wurde so die Aufnahme von gesättigten tierlichen Fetten halbiert. Auf diese Weise sank zwar der Cholesterinspiegel zwangsläufig etwas ab, aber trotzdem war die neue Diät mit Rindfleisch weder gesund noch kam der Cholesterinspiegel in gesunde Bereiche, bei denen man sicher vor einer koronaren Herzerkrankung ist. Deshalb kann auch von einem cholesterinsenkenden Effekt des Rindfleischs überhaupt keine Rede sein. Die leichte Senkung des Cholesterinspiegels war lediglich auf die geringere Aufnahme von gesättigten tierlichen Fetten und Tierprotein durch weniger Tierprodukte zurückzuführen. Wenn man eine „sehr ungesunde Ernährung“ mit einer „ungesunden Ernährung“ vergleicht, wird die „ungesunde Ernährung“ bessere Cholesterinwerte aufweisen als die „sehr ungesunde Kost“. Aber deshalb wird die „ungesunde Ernährung“ noch lange nicht gesund und sie kann auch nicht vor Erkrankungen schützen. Das ist ein exzellentes Beispiel für manipulative Wissenschaft von skrupellosen Wissenschaftlern im Dienst der Profite der Nahrungsmittelindustrie.

Die Ergebnisse der seriösen wissenschaftlichen Studien zeigen eindeutig: Eine starke Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels in Bereiche, die eine koronare Herzerkrankung nahezu unmöglich machen, ist auf natürliche Weise wahrscheinlich nur durch eine gesunde vegane Kost möglich.

Ein sicherer Cholesterinwert, der eine koronare Herzerkrankung verhindert, liegt bei 150 mg/dl oder darunter. Der oft angegebene „Normalwert“ von 200 mg/dl ist zwar in unserer chronisch fehlernährten Gesellschaft tatsächlich „normal“, aber alles andere als sicher!

Wissenschaftler untersuchten 2013 den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Übergewicht sowie der Fettverteilung im Bauchraum. Sie stellten fest, dass der Konsum von Fleischprodukten bei Männern mit Übergewicht, insbesondere auch mit einem höheren Bauchfettanteil verbunden ist. Bei Frauen zeigt besonders der Verzehr von rotem Fleisch diese negativen Folgen.175

Fleisch und Milch erhöhen das Risiko für bösartige Tumore des Lymphsystems. Dies ist das Ergebnis der 2013 veröffentlichten Studie, in der Wissenschaftler der Medizinischen Universitätsklinik Montevideo untersuchten, inwieweit Ernährungsgewohnheiten mit bösartigen Tumoren des Lymphsystems zusammenhängen. Dabei zeigt sich eindeutig, dass rotes Fleisch, gesalzenes Fleisch und Milch mit einem erhöhten Risiko für bösartige Tumore des Lymphsystems verbunden sind. Pflanzliche Nahrungsmittel schützen hingegen vor diesen Erkrankungen.59

Es gibt mehrere Gründe, warum Fleisch und andere Tierprodukte zu Arteriosklerose führen. Ein wichtiger Grund ist ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut, der wiederum durch Tierprotein, Transfette, gesättigte tierliche Fette und Nahrungscholesterin erhöht wird. Als weitere Ursache für Arteriosklerose identifizierten Forscher der renommierten Herzklinik in Cleveland Carnitin. Als Inhaltsstoff von Fleisch fördert es die Arteriosklerose. Es ist auch in Energy-Drinks enthalten und wird als Nahrungsergänzung angeboten.176

Eine 2011 publizierte Studie untersuchte 2386 Frauen mit Brustkrebs und 1703 gesunde Frauen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Zufuhr von Fleisch mit einem signifikant erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert ist.177

In einer 2009 vom National Cancer Institute der USA veröffentlichten Studie wurde untersucht, welchen Einfluss Fleisch, Zubereitungsarten, mutagene Substanzen und Eisen auf das Brustkrebsrisiko haben. Die Studie umfasste 52 158 Frauen. Laut der Studie erhöht der Verzehr von rotem Fleisch die Aufnahme von Häm-Eisen und heterozyklischen Aminen und damit das Risiko für Brustkrebs.178

Im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition wurde 2011 die Auswertung von Langzeitstudien mit 442 101 Teilnehmern durch die Harvard School of Public Health veröffentlicht. Danach besteht kein Zweifel mehr daran, dass das Fleisch von Rind, Schwein und Lamm grundsätzlich ungesund ist – dies gilt schon für geringe Mengen. Der Studienleiter betont, dass sowohl verarbeitetes als auch unverarbeitetes Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 verbunden ist.179

Wissenschaftler der Universität Athen analysierten in einer 2005 veröffentlichten Studie 1514 Männer und 1528 Frauen auf den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und Diabetes. Die Studie zeigt, dass ein erhöhter Verzehr von Fleisch und Vollmilchprodukten mit einer Insulinresistenz assoziiert ist.30

 

Über den Zusammenhang von Fleischkonsum und Diabetes Typ 2-Risiko veröffentlichten Wissenschaftler der Universität Oslo 2009 eine Meta-Analyse, der 12 Studien zugrunde liegen. Das Ergebnis zeigt, dass Fleischkonsum das Risiko für den Diabetes Typ 2 erhöht.180

Nach einer Meta-Studie der American Heart Association aus dem Jahr 2012 mit 329 495 Studienteilnehmern aus Europa, Japan und den USA erhöhen rotes und verarbeitetes Fleisch das Risiko für Schlaganfälle. Jede Portion Fleisch als Bestandteil der täglichen Ernährung vergrößert das Schlaganfall-Risiko um 11 %, jede tägliche Portion von verarbeitetem Fleisch um 13 %.148

Die Tierindustrie und ihre Helfer aus der Wissenschaft haben mittlerweile die Öffentlichkeit und die Presse so stark manipuliert, dass der Unsinn vom wertvollen Eisen und dem angeblich so wichtigen tierlichen Protein in den Hirnen der Menschen fest eingebrannt ist. Dabei sind gerade Häm-Eisen und Protein aus Fleisch und Fisch in größeren Mengen äußerst gesundheitsschädlich! Es wäre daher völlig unsinnig, wegen Eisen krankmachendes Fleisch zu verzehren, das zusätzlich noch Hormone, gefährliches tierliches Protein, gesättigte Fette, Cholesterin und Umweltgifte enthält. Denn es ist schon seit längerem bekannt, dass das in Fleisch und Fisch enthaltene Häm-Eisen sehr gesundheitsschädlich sein kann. Auch eine aktuelle Studie aus 2013 zeigt dies. Die Wissenschaftler untersuchten Daten von 38 859 Männern, unter denen innerhalb von fast 12 Jahren 3097 Schlaganfälle registriert wurden. Die Studie belegt, dass eine hohe Zufuhr von Häm-Eisen das Risiko für Schlaganfälle erhöht. Durch die Zufuhr von Nicht-Häm-Eisen (aus pflanzlicher Kost) wurde das Schlaganfallrisiko hingegen nicht beeinflusst.181

Wie schädlich Fleisch ist, zeigt sehr gut eine 2009 publizierte Studie. 683 Frauen mit Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) wurden mit 777 Kontrollpersonen verglichen. Es wurden drei Haupternährungsmuster identifiziert: „Snacks und Alkohol“, „Obst und Gemüse“ und „Fleisch und Fett“. Ein Ernährungsmuster mit erhöhtem Fleisch- und Fettkonsum ist mit einem vergrößerten Risiko für ein Ovarialkarzinom assoziiert – und zwar um den Faktor 2,5 bei den Frauen mit dem höchsten Fleisch- und Fettverzehr.182

Eine hohe Fett- und Fleischzufuhr begünstigt nicht nur das Ovarialkarzinom, sondern auch andere Krebsarten. In einer schwedischen Studie wurden die Daten von 61 433 Frauen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren analysiert. Die Wissenschaftler konnten einen deutlichen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Dickdarmkrebs feststellen.183

Eine Meta-Studie analysierte 13 Studien hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Fleischverzehr und dem Risiko für Nierenkarzinome. Dabei zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen der Höhe des Fleischkonsums und der Nierentumorrate. Dies trifft sowohl für rotes Muskelfleisch und Geflügel als auch für verarbeitete Fleischprodukte zu.184

Fleischverzehr fördert Hautkrebs – dies ist das Ergebnis einer australischen Studie aus dem Jahr 2007. Ein hoher Fleisch- und Fettverzehr erhöht signifikant das Risiko für das Auftreten von Stachelzell-Karzinomen, dem häufigsten Hautkrebs beim Menschen. Ein hoher Verzehr von Gemüse und Obst führt hingegen zu einer Verminderung dieses Tumorrisikos um 54 %.185

Eine 2007 vom Cancer Institute of New Jersey veröffentlichte Meta-Studie inkludierte insgesamt 19 Studien über den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und dem Auftreten von Gebärmutterkrebs. Fleischverzehr, insbesondere rotes Fleisch, erhöht das Risiko für Gebärmutterkrebs.186

Die Harvard School of Public Health wertete in einer 2013 publizierten Studie die Daten und Ernährungsgewohnheiten von 37 698 Männern und 83 644 Frauen aus. Der Konsum von rotem Fleisch ist mit einem insgesamt erhöhten totalen Sterblichkeitsrisiko und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko durch Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs verbunden.187

Eine fleischreiche Ernährung erhöht die Sterblichkeit – dies ist das Ergebnis einer 2007 veröffentlichten Studie, für die 75 000 Frauen über mehrere Jahre hinweg beobachtet wurden. Ein hoher Fleischkonsum erhöht auch das Risiko für Diabetes. Dagegen zeigt die Studie auch, dass eine Ernährung mit reichhaltigem Verzehr von Früchten zu einer geringeren Sterblichkeit führt.188

Fleisch erhöht das Risiko für Prostatakrebs erheblich. Dies konnten Wissenschaftler der University of Southern California und des Cancer Prevention Institute of California nachweisen. Rotes Fleisch erhöht das Risiko für fortgeschrittenen Prostatakrebs um bis zu 40 %. Die Studie untersuchte die Daten von 2000 Männern, mehr als 1000 davon mit einem fortgeschrittenem Prostatakarzinom. Beim Verzehr der relativ kleinen Menge von mehr als 2,5 Portionen gebratenem rotem Fleisch pro Woche erhöht sich das Risiko für fortgeschrittenen Prostatakrebs um 40 %.189

Hier sei nochmal die australische Studie von 2009 erwähnt, die zeigt, dass der Verzehr von Fleisch sowie von Milchprodukten die Konzentration von Steroidhormonen erhöht, die auch eng mit dem Risiko für Brustkrebs und Prostatakrebs verbunden sind.75

Fleischkonsum erhöht das Risiko für das Prostatakarzinom, so das Ergebnis einer Studie von 2008. Im Rahmen der Agricultural Health Study mit 23 080 Teilnehmern wurde ein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom bei Fleischkonsum festgestellt. Die Art des Fleisches und die Zubereitungsmethoden spielen für das erhöhte Prostatakrebsrisiko keine Rolle.190

Den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Diabetes untersuchte 2008 eine Studie, bei der die Wissenschaftler über einen Zeitraum von 17 Jahren neu auftretende Diabetesfälle analysierten. Personen, die mindestens einmal pro Woche Fleisch verzehren, erhöhen ihr Diabetesrisiko um 74 %. Diejenigen, die verarbeitete Fleisch- oder Fischprodukte konsumieren, haben ein um 38 % erhöhtes Risiko.191

Die Belege für eine gesundheitsschädliche Wirkung von Fleisch sind so überwältigend klar, dass 2015 auch die Weltgesundheitsorganisation WHO rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch als „krebserregend“ einstufte. Wissenschaftler aus aller Welt analysierten dafür mehr als 800 Studien, in denen die krebserregenden Eigenschaften von rotem und verarbeitetem Fleisch untersucht wurden. Die Autoren betonen in ihrer Meta-Studie den Anstieg des Darmkrebsrisikos um 17 % pro 100 g konsumiertem rotem Fleisch und einen Anstieg des Risikos um 18 % pro 50 g verarbeitetem Fleisch. Die Wissenschaftler erkannten die Zusammenhänge zwischen rotem und verarbeitetem Fleisch sowie Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs.192

Die gesundheitsschädlichen Wirkungen von Fleisch und anderen Tierprodukten sind seit Jahren bekannt. Trotzdem werden Fleisch und andere Tierprodukte von der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) und von staatlichen Stellen als Bestandteile einer angeblich „ausgewogenen Ernährung“ auch für Kleinkinder und Kinder empfohlen! Diese gesundheitsschädlichen Tierprodukte werden zudem seitens des Staates und der EU mit gigantischen Beträgen aus Steuergeldern subventioniert. Der Profit der Tierindustrie hat für die Politik ganz offensichtlich Priorität, da die Profiteure der Tier- und Agrarindustrie nicht nur äußerst effektive Lobbyarbeit bei Regierungen und Parlamenten betreiben, sondern sogar selbst in Parlamenten und Regierungen sitzen. Auf die Gesundheit unserer Kinder wird dabei keine Rücksicht genommen. Ganz im Gegenteil wird sogar eine vegane Ernährung aus Unkenntnis oder vorsätzlich wider besseres Wissen als Mangelernährung diffamiert. Ein unerträglicher Skandal zulasten der Kinder.

Übergewicht und Adipositas breiten sich wie eine Seuche über die Kinder in den Industrienationen aus. Selbsternannte „Experten“ beschuldigen mangelnde Bewegung und den raffinierten Zucker in Limonaden. Zwar ist Sport gesund, aber hinsichtlich des Körpergewichts nicht entscheidend. Raffinierter Zucker ist ein wichtiger Faktor bei Übergewicht, aber entscheidend ist der Konsum von Fleisch und Milch. Eine Schweizer Studie analysierte die Ernährungsgewohnheiten bei übergewichtigen und normalgewichtigen Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die Studie offenbarte, dass die Proteinaufnahme durch den Fleischverzehr der entscheidende Ernährungsfaktor ist, der den Body Mass Index bestimmt.193

Der Ernährungswissenschaftler Campbell betont in seinem Buch China Study, dass Kinder keine tierproteinreiche Nahrung essen sollten. Genau das Gegenteil wird aber von den vermeintlichen „Experten“ empfohlen, obwohl dies den wissenschaftlichen Erkenntnissen völlig widerspricht. Wissenschaftler der Harvard School of Public Health untersuchten 2008 den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Brustkrebs. Dabei wurden die Daten von 39 268 Frauen ausgewertet. Die Ergebnisse belegen klar, dass ein hoher Verzehr von rotem Fleisch in der Jugend das Risiko für Brustkrebs erhöht.194

Fleisch ist äußerst gesundheitsschädlich. Eine 2018 publizierte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass alleine durch eine hohe Fleischsteuer und dem damit verbundenen verringerten Konsum jährlich 220 000 Menschen vor Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Tod gerettet werden könnten. Außerdem würden die Gesundheitskosten um 41 Milliarden Dollar gesenkt. Weltweit lassen sich der Studie zufolge jedes Jahr 2,3 Millionen Todesfälle mit Fleischverzehr in Verbindung bringen.195

Laut einer wissenschaftlichen Analyse des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit BAG über die Belastung von Nahrungsmitteln mit krebsauslösenden Umweltgiften stammen 50 % der Dioxine und PCBs in der Nahrung aus Milch und Milchprodukten, 40 % aus Fleisch und Fisch.73

Ebenso berichtet das deutsche Umweltbundesamt in einer wissenschaftlichen Publikation, dass die Aufnahme der krebserregenden Umweltgifte Dioxin und PCB mit der Nahrung zu über 90 % über fetthaltige tierliche Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Eier erfolgt!71

Wenn man sich die Studienlage anschaut, dann ist es unglaublich, dass selbst von der Nahrungsmittelindustrie finanzierte bzw. abhängige Ernährungswissenschaftler und Politiker noch allen Ernstes Fleisch als Bestandteil einer vermeintlich „ausgewogenen Ernährung“ empfehlen. Doch genau das passiert! Das ist der skrupellose, aber leider auch sehr erfolgreiche Versuch, die seriöse Wissenschaft zu verschleiern und Verwirrung bei den Menschen zu stiften.

Doch die mit der Industrie verbundenen Wissenschaftler gehen noch weiter. Sie konstruieren und manipulieren sogar Studien, um den Fleischkonsum als unbedenklich darzustellen und ihn zu fördern. Ein gutes Beispiel ist eine Meta-Studie aus dem Jahr 2019, die zu dem mehr als erstaunlichen Ergebnis kam, dass man angeblich bedenkenlos Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte in jeder Menge essen kann.196

Eine Meta-Studie ist eine Analyse, die andere Studien zu einer Studie zusammenfasst. Die erstaunlichen Ergebnisse dieser „Studie“ waren dann auch kurz nach ihrer Veröffentlichung ein grosses Thema in der internationalen Presse. Aber in den Presseartikeln wurde kaum darüber berichtet, dass Wissenschaftler der Harvard University197 und weitere angesehene Forscher198 den wissenschaftlichen Hintergrund dieser „Studie“ bereits analysiert und dann festgestellt hatten, dass dieses Forscherteam die Ergebnisse manipuliert hatte, so dass deren Empfehlungen sogar den Ergebnissen der ursprünglich zugrundeliegenden Studien widersprechen. Eine unfassbare Manipulation durch eine unglaublich dreiste Verdrehung der Fakten.

Hier stellt sich natürlich die Frage, warum Wissenschaftler so manipulativ tätig sind. Bald kam heraus, dass der Studienleiter Bradley C. Johnston bei den Angaben zu seinen Interessenkonflikten in der „Studie“ seine Verbindungen zur Fleischindustrie verschwiegen hatte. Interessant ist auch, dass Johnston schon früher mittels „Studien“ unverfrorene Werbung für gesundheitsschädliche Produkte der Nahrungsmittelindustrie machte. Denn aufgefallen war Johnston schon einmal, als er 2016 in einer „Studie“ die absurde Botschaft publizierte, dass raffinierter Zucker angeblich nicht gesundheitsschädlich sei. Auch diese „Studie“ wurde von der Nahrungsmittelindustrie finanziert.

Der Normalbürger weiß das alles nicht, denn er liest nur die effektheischenden Presseartikel, dass man ruhig weiter Fleisch essen könne. Selbst wenn er mehr erfahren sollte, dann kann er das alles natürlich nicht einordnen und denkt, dass die Gesundheitsschädlichkeit von Fleisch und anderen Tierprodukten „umstritten“ sei und es ausreichen würde, etwas „weniger“ Tierprodukte zu konsumieren. Allerdings bleiben Tierprodukte und insbesondere Fleisch auch dann gesundheitsschädlich, wenn man weniger davon isst. Zudem werden erfahrungsgemäß diejenigen, die sich vornehmen weniger zu essen, nach einiger Zeit in ihre alten Verhaltensweisen zurückfallen und wieder die gewohnten Mengen konsumieren. Letztlich erreicht die „Fleischlobby“ bereits damit ihr Ziel, den Fleischkonsum und somit die Profite zu stabilisieren. Daher ist es nicht erstaunlich, dass der Fleischkonsum über die letzten Jahre mit durchschnittlich fast 60 kg pro Person und Jahr in etwa gleich blieb, obwohl die Zahlen der Vegetarier und Veganer in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind und obwohl man von Fleischessern ständig hört, dass sie angeblich kaum noch Fleisch essen und wenn, dann nur vom Biobauern aus der Nachbarschaft.

 

Abgesehen davon, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO bzw. ihre Krebsforschungsagentur IARC nach Auswertung von über 800 Studien 2015 zu dem Ergebnis kam, dass Fleisch „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch „krebserregend“ ist, gibt es keinen vernünftigen Zweifel an der erheblichen Gesundheitsgefährdung durch Fleisch:

•Die überwältigend große Anzahl der Studien, die Fleisch für Herzerkrankungen, Diabetes, Krebs und andere schwerste chronische Erkrankungen verantwortlich machen.

•Ich kenne keine einzige seriöse Studie, die Fleisch einen Schutzeffekt vor Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs zuschreibt. Mir ist auch keine seriöse Studie bekannt, die feststellt, dass je höher der Fleischkonsum, desto geringer sei das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes, Krebs oder eine andere schwere chronische Erkrankung.

•Die Erkenntnisse von einigen Studien, dass Herzerkrankungen, Diabetes und teilweise auch Krebs durch eine Ernährung ohne Fleisch und ohne andere Tierprodukte gestoppt werden können und sogar heilbar sind, müsste auch einem medizinischen Laien zu denken geben.

Es gibt allerdings auch Studien, die keinen gesundheitsschädlichen Effekt von Fleisch nachweisen. Aufgrund der vorliegenden eindrucksvollen Datenlage, die eine erhebliche Gesundheitsgefährdung durch Fleisch belegt, stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wie das überhaupt möglich ist. Dies ist aber einfach zu erklären. Fleisch und Fleischprodukte sind nur zwei von vielen Ernährungsbestandteilen, die die gesundheitlichen Effekte einer Ernährung bestimmen. Die „normale“ westliche Ernährungsweise ist ein riesiges Puzzle aus vielen gesundheitsschädlichen und gesundheitsfördernden Bestandteilen. Wenn man in einer Studie lediglich einen Bestandteil einer Ernährung analysiert, dann hat dieser Bestandteil zwar eine Wirkung, aber in der Regel nur eine schwache, die manchmal gar nicht nachweisbar ist. Wir sehen also, dass es primär auf die Gesamtwirkung einer Ernährung ankommt und nicht so sehr auf einzelne Bestandteile. Wenn man sich also insgesamt ungesund ernährt und dann einen ungesunden Bestandteil dieser Ernährung weglässt oder gar nur reduziert, dann hat das wahrscheinlich nur eine sehr kleine positive Auswirkung, die letztlich aber kaum merklich ist, weil all die vielen anderen gesundheitsschädlichen Bestandteile sich weiterhin negativ auf die Gesundheit auswirken. In der Regel wird man besonders auch dann keine Auswirkung eines Fleischverzichts feststellen können, wenn das Fleisch durch andere gesundheitsschädliche Nahrungsmittel wie zum Beispiel Milchprodukte ersetzt wird.

Ein großer Unterschied besteht auch darin, ob in einer Studie ein Fleischverzicht oder nur eine Verringerung des Fleischkonsums untersucht wird. Denn Studien der Loma Linda University100 oder auch die China Study25 konnten nachweisen, dass eine Verringerung des Fleischkonsums hinsichtlich Gesundheit bzw. Krankheitsrisiken nicht so viel bewirkt. Nur ein völliger Verzicht auf Fleisch und andere Tierprodukte bringt letztlich einen wirklichen gesundheitlichen Vorteil.

Diese komplexen Zusammenhänge machen die Ernährungsforschung aber auch so schwierig und so anfällig für scheinbar wechselnde Ergebnisse, aber auch für Manipulationen. Allerdings ist die Studienlage beim Fleisch erdrückend eindeutig. Die Ergebnisse von Studien zeigen in der Regel eine sehr negative gesundheitliche Wirkung von Fleisch und nur manchmal keine Auswirkungen. Wie ich bereits betonte, sind mir keine seriösen Studien bekannt, die dem Fleischverzehr eine schützende Wirkung gegen Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes attestieren.

Von einer reduktionistischen Forschung, die nur einzelne Bestandteile der Ernährung analysiert, kann man nicht allzu viel erwarten. Diese reduktionistische Forschung mit einem Nahrungsbestandteil wäre nur dann wirklich aussagekräftig, wenn man zwei randomisierte Gruppen von Menschen mit der exakt gleichen Ernährung untersucht, in der jeweils nur ein Nahrungsbestandteil über einen längeren Zeitraum unterschiedlich wäre. Genau dies wurde aber meines Wissens nach nur in Fütterungsversuchen mit Tieren gemacht. Campbell stellte bei solchen Fütterungsversuchen fest, dass Kasein (Milchprotein) krebserregend ist.25 Bei Menschen werden solche Versuche aber kaum über einen längeren Zeitraum möglich sein, weil sie sich freiwillig nicht über einen längeren Zeitraum so missbrauchen lassen wie gefangengehaltene Tiere.

Daher ist es zielführender in der Ernährungsforschung ganze Ernährungsstile (omnivor, vegetarisch, vegan) miteinander zu vergleichen. Dies kann aber dann tückisch sein, wenn man undifferenziert vorgeht, weil eine vegane Ernährung sowohl gesund als auch ungesund sein kann. Diese undifferenzierte Gleichschaltung von ungesunder und gesunder veganer Ernährung ist nicht nur ein Problem der Presse und der Medizin, sondern auch der Ernährungsforschung. Man kann eine ungesunde und eine gesunde vegane Kost nicht einfach gleichsetzen, wenn man gesundheitlich relevante Ergebnisse erzielen möchte, weil die gesundheitlichen Folgen völlig entgegengesetzt sind. Diese Gleichsetzung ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch aus medizinischer Sicht fatal, weil die Ergebnisse kaum oder nicht verwertbar sind. Trotzdem geschieht dies regelmäßig. So stellte zum Beispiel 2019 die sogenannte „VeChi Diet Studie“ fest, dass 10 % der vegan ernährten Kinder ein zu geringes Gewicht hatten. Wenn aber nicht differenziert wird, wie die Kinder vegan ernährt wurden, also ungesund oder gesund vegan, dann ist das Ergebnis ernährungswissenschaftlich substanzlos und ohne Nutzen für die Praxis. Ganz im Gegenteil sind solche unwissenschaftlichen Studiendesigns ein gefundenes Fressen für die Presse, um die vegane Ernährung und insbesondere die vegane Kinderernährung zu diskreditieren und Eltern von der gesündesten Ernährung ihrer Kinder abzuhalten. Diese unsäglichen Presseartikel erscheinen ja bekanntlich immer wieder einmal, wenn ein angeblich vegan ernährtes Kind einen Gesundheitsschaden erlitten hat. Bei diesen Berichterstattungen wird dann nicht differenziert, ob das Kind überhaupt vegan ernährt wurde und wie es vegan ernährt wurde.

Umso erstaunlicher ist es, dass bei den meisten vergleichenden Untersuchungen von omnivorer, vegetarischer und veganer Ernährung trotzdem herauskommt, dass Veganer ein gesünderes Körpergewicht, weniger Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und weniger andere chronische Erkrankungen und eine geringere Mortalität aufweisen. Denn nach meinen Erfahrungen ernähren sich die meisten Veganer nicht wirklich gesund. Denn viele Veganer leben aus ethischen Gründen vegan und weniger aus gesundheitlichen Gründen. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, warum nicht alle Veganer den positiven ethischen Aspekt des Veganismus mit dem Vorteil einer gesunden veganen Ernährung verbinden.

Besondere Bedeutung haben die herausragenden Studien der beiden renommierten amerikanischen Wissenschaftler Caldwell B. Esselstyn199 200 201 und Dean Ornish202, die die Auswirkungen einer gesunden veganen Ernährung mit vollwertigen pflanzlichen Nahrungsmitteln auf die koronare Herzerkrankung untersuchten, die bekanntlich die häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern ist. In diesen Studien wurde eindeutig nachgewiesen, dass eine gesunde vegane Ernährung die einzige wirksame Therapie ist, die eine koronare Herzkrankheit nicht nur zu stoppen, sondern sogar zu heilen vermag. Keine schulmedizinische oder alternative Therapie vermag das! Im Umkehrschluss dürfte sogar jedem Laien klar sein, dass eine Ernährung, die diese schwere Herzerkrankung heilen kann, sie selbstverständlich auch am besten verhüten kann. Selbst wenn es keine der anderen unzähligen Vorteile einer gesunden veganen Ernährung gäbe, dann müsste die Ausschaltung der häufigsten Todesursache für jeden mindestens durchschnittlich intelligenten Menschen ein ausreichender Grund für diese Ernährungsform sein.