Corona-Komplott

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Kapitel 2
VIRENKOMPLOTT

Als die ersten Fälle des Coronavirus in den USA auftauchten und die Amerikaner nach Informationen über den Grund der Pandemie dürsteten, behandelte die Regierung legitime Fragen zur Reaktion des Landes nur als persönliche oder parteiische Angriffe. Mick Mulvaney, der damals noch amtierender Stabschef des Weißen Hauses war, beschuldigte die Medien sogar, nur deswegen über das Virus zu berichten, um Donald Trump anzugreifen. “Der Grund, warum Sie heute so viel Aufmerksamkeit auf [das Coronavirus] richten, ist, dass Sie glauben, dass dies die Sache sein wird, die den Präsidenten stürzt”, sagte Mulvaney einem konservativen Konferenzpublikum. “Nur darum geht es hier”, schloss er sein Statement ab.

Noch erschreckender war die von US-Präsident Donald Trump selbst verwendete Sprache, bei der er von Verschwörungstheorien sprach, um die Kritik an seinem Umgang mit dem Ausbruch und mit den Medien zu parieren. Trump behauptete allen Ernstes, das Coronavirus 2019-nCoV sei ein “neuer Scherz” der Demokraten, mit dem sie nur auf Stimmenfang gehen möchten. Wie dumm darf man eigentlich sein, um Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden?

Wie “wirr” Donald Trump tatsächlich ist, demonstrierte er beim täglichen “Corona-Briefing” am 23. April 2020 im Weißen Haus. Der US-Präsident empfahl nicht nur die Bestrahlung eines infizierten Körpers mit UV-Licht, sondern auch die Injektion von Desinfektionsmitteln in den erkrankten Körper. Kurz vor ihm hatte ein Experte am Rednerpult berichtet, dass das Virus auf metallischen Oberflächen durch Bleich- und Desinfektionsmittel abgetötet werden kann und dass die Lebensdauer des Erregers sich auch durch direkte Sonneneinstrahlung verringern würde. Trump, der bereits das Malaria-Medikament “Hydroxychloroquin” kurz zuvor als Heilmittel gegen 2019-nCoV angepriesen hatte, obwohl die Arzneimittelbehörde FDA davor warnte, war ganz von den klaren Äußerungen des Experten offensichtlich so fasziniert, dass er selbst zum Experten mutierte. Er sei zwar kein Doktor, aber es “wäre interessant, das zu prüfen”, sagte er. Die New Yorker Gesundheitsbehörde erklärte daraufhin am Freitag, den 24. April 2020: “Auf gar keinen Fall sollten Desinfektions- oder Reinigungsmittel in den Körper gespritzt werden, um 2019-nCoV zu behandeln oder davor zu schützen.” Derzeit gebe es weder einen Impfstoff noch ein Heilmittel gegen das Virus.

Abb. 14

Verwirrter US-Präsident Donald Trump

Herkunft bestimmt?

Mittlerweile ist es für viele Menschen kaum nachzuvollziehen, dass sich 2019-nCoV rein zufällig erst über Wildtiere von einem unbedeutenden chinesischen Markt in Wuhan ausgebreitet haben soll. Daher zweifeln viele diese Erklärung berechtigterweise seit langem schon an: Auch Trump machte im April 2020 für die Verbreitung des Virus ausschließlich China verantwortlich, so dass die kurz zuvor noch erzielte chinesische Übereinstimmung mit den Amerikanern schon wieder null und nichtig war. “War es ein Fehler, der außer Kontrolle geriet, oder wurde es absichtlich getan?”, fragte Donald Trump bei seiner täglichen Pressekonferenz am 17. April 2020. In letzterem Fall “sollte es Konsequenzen geben”, sagte der US-Präsident. Damit spielte Trump auf angebliche Erkenntnisse amerikanischer Geheimdienste an, wonach der Erreger aus einem chinesischen Forschungsinstitut stammen soll. Gemeint ist das WIV, von wo es ein Mitarbeiter offenbar versehentlich in die Stadt gebracht haben soll.

Der neue Generalstabschef Mark Milley unterstützte seinen Präsidenten und schloss ebenfalls nicht aus, dass das Virus aus einem chinesischen Labor stamme. Zuvor war Milley bei einer Pressekonferenz von einer Journalistin gefragt worden, ob Hinweise für die Annahme vorlägen, dass das neuartige Coronavirus aus einem chinesischen Labor stamme und versehentlich freigesetzt worden sei. “Einige unserer Geheimdienste haben sich das etwas genauer angesehen”, sagte Milley. “Ich würde an dieser Stelle einfach sagen: Es ist nicht eindeutig.” Das Gewicht der Beweise gehe zwar in Richtung eines natürlichen Ursprungs, “aber wir wissen es nicht genau”, ergänzte der US-Verteidigungsminister Mark Esper. Deshalb hat die US-Regierung nach den Äußerungen von Donald Trump offizielle Ermittlungen in Bezug auf die Frage eingeleitet, ob die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit 2019-nCoV tatsächlich auf Forschungen in einem Labor im chinesischen Wuhan zurückgehen kann.

Böse Chinesen?

Die US-Geheimdienste wollten nun akribisch Informationen über dieses Labor und den angeblichen Ausbruch der Epidemie sammeln. Mit den eingeleiteten Untersuchungen sollen “die einzelnen Puzzleteile richtig zusammengesetzt werden”, um herauszufinden, seit wann Chinas Kommunistische Parteiführung (CCP) etwas Genaueres zu dem Virus SARS-CoV-2 gewusst hatte. Das Ergebnis und die Analyse aus den Ermittlungen soll dann der Trump-Administration übermittelt werden, um zu eruieren, auf welche Weise sich China im Angesicht der globalen Pandemie genau zur Verantwortung ziehen lässt. Auch Australiens und Großbritanniens Regierungen schlossen sich den US-amerikanischen Forderungen an. Der in Vertretung für den an 2019-nCoV erkrankten Premier Boris Johnson handelnde Vize Großbritanniens, Dominic Raab, erklärte: “Es gibt keinen Zweifel mehr daran, dass wir nicht sofort zu ‘business as usual’ mit China zurückkehren werden können. Nach dieser Krise werden die harten Fragen auf den Tisch kommen müssen, woher dieses Virus stammt und warum es sich nicht früher hat eindämmen lassen.”

Abb. 15

Rekombinationsparadigmen für Coronaviren

Von was genau haben die Amerikaner mit ihrer Radikaloffensive aber tatsächlich versucht, die Öffentlichkeit abzulenken?

Bereits während der SARS-Pandemie 2002/2003 gab die WHO am 16. April 2003 bekannt, dass als Verursacher ein Virus aus der Familie Coronaviridae von verschiedenen Laboren bestimmt worden war. Mit über 29,7 Kilo-Basenpaaren (kbp oder kb) ist das SARS-CoV-Genom damit eines der umfangreichsten unter den RNS-Viren und infiziert über den ACE2-Rezeptor die Zellen von Menschen. Mitte Mai 2003 erfolgte per Tierexperiment schließlich der endgültige Beweis, dass SARS-CoV die Erkrankung auslöst. Im Februar 2020 berichtete die “New York Times”, dass ein Team unter der Leitung von Professorin Zheng-Li Shi am WIV als Erstes die neuartige genetische Sequenz von 2019-nCoV schon am dritten Tag identifiziert, analysiert und in einer öffentlichen Datenbanken für alle anderen Wissenschaftler hochgeladen habe. Somit sollten auch diejenigen ohne eine aktuelle Probe an einer Problemlösung arbeiten können, um das Virus besser zu verstehen.

Unvollständige Daten?

Die chinesischen Forscher haben bei ihren Untersuchungen zwei Subtypen des neuartigen Coronavirus mit unterschiedlicher Virulenz entdeckt: Die WIV-Wissenschaftler haben dazu 103 Coronavirus-Proben untersucht und festgestellt, dass 149 Mutationen aufgetreten sind, die sich in einen L-Typ und einen S-Typ entwickelt hätten. Diese zwei Subtypen wurden in 101 Proben entdeckt, von denen 70 Prozent vom L-Typ und 30 Prozent vom S-Typ waren. Der L-Typ ist wesentlich virulenter, heißt es in der Studie. Das Coronavirus vom S-Typ ähnelt eher dem in Fledermäusen gefundenen Virus aus Guandong 2002, weshalb die chinesischen Forscher glauben, dass der S-Typ eine “alte” mutierte Version des SARS-CoV-1 ist. Im Gegensatz dazu war in den ersten Tagen des Ausbruchs in Wuhan der L-Typ weit verbreitet, aber schon nach der ersten Woche verringerte sich seine Inzidenz. Was hat das zu bedeuten? Inzwischen ist es internationaler Standard, das Erbgut von Viren und Bakterien zu manipulieren!

Eiweiße und Proteine werden von hier nach dort verpflanzt oder Teile des einen in ein anderes Virus gesetzt, nur um die Erreger dann aus einem Tier wiederholt in ein anderes zu übertragen. Die “Labor-Frankensteine” bezeichnen diese kontroversen Versuche als “Gain-of-Function”-Experimente (GOF) und wollen damit insbesondere synthetische Mutationen provozieren. Selbstverständlich werden solche GOF-Experimente auch am WIV gemacht. Bei einem dieser Experimentierte an dem Coronavirus SADS-CoV wurde 2016 eine Schweineseuche in Guangdong ausgelöst, nachdem man drei Tage alten Ferkeln immer wieder Viren entnommen und neu injiziert hat. Erst 2019 war der leitende Wissenschaftler Li Ning in diesem Zusammenhang zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er lebende kontaminierte Labortiere illegal an Märkte wie den in Wuhan weiterverkaufte – als Tierfutter.


Abb. 16

Risiken von GOF-Experimenten

Ferner wurden 2015 HeLa, MERS und CoV-Virusteile mit dem neuen Fledermausvirus SHC014 kombiniert, aus dem dann das neue Virus SHC014-MA15 entstand. Dieses besaß jetzt auch die Übertragbarkeit auf Menschen, über die das ursprüngliche Fledermausvirus nicht verfügte. Seltsamerweise teilte Zheng-Li Shi bei ihrer Veröffentlichung von 2019-nCoV nur die Sequenz des Virus mit der Weltöffentlichkeit, nicht aber das Virus selbst. Hatte das mit der Veröffentlichung (GDL und WIV) von 2015 und SHC014-MA15 zu tun?

In dem Fall hätte man 2019-nCoV möglicherweise schnell identifiziert und es mit mehreren im GOF-Experiment gefährlicher gemachten “synthetischen” Viren aus 2015 in Verbindung bringen können. Außerdem befasste man sich am WIV auch mit seltsamen Studien, bei denen einige SARS-verwandte Viren in Kombination mit HI-Viren in menschliche Lymphozyten eindringen können. Mit derartigen GOF-Experimenten untersuchten die “Labor-Frankensteine” Jahre zuvor zum Beispiel, was eine saisonale Grippe von der Vogelgrippe H5N1 unterscheidet, die mehr als die Hälfte aller Infizierten tötet, aber im Gegensatz dazu wenig ansteckend ist. Doch wer außer den “Labor-Frankensteinen” möchte so etwas wirklich wissen?

 

Gefährlichere Viren?

Im Piemont (Italien) tauchte die Vogelgrippe 1878 erstmals als “Lombardische Hühnerpest” auf, aber erst nachdem 1957 das H5N1-Virus in einem westlichen Labor aus Wildenten gezielt isoliert wurde, entwickelte sich die Krankheit zu einem ernsten tiermedizinischen Problem, so dass die Ausbrüche seit 1959 zahlreicher wurden.

Nachdem 2011 zwei Arbeitsgruppen das H5N1-Virus gezielt “viel ansteckender” für Säugetiere gemacht hatten, häuften sich die Erkrankungen auf Geflügelfarmen überall auf dem Globus. Auch dieser Ausbruch wurde der Natur zugeschoben, obwohl ganz offensichtlich Laborviren dafür verantwortlich waren. Diese Forschungen wurden dann in den Laboren für ein paar Jahre gestoppt, doch das Verbot hob man 2017 unerklärlicherweise wieder auf. Wie einfach die Viren gefährlicher gemacht werden können, sah man, nachdem die neue Technik bei H5N1 vorgestellt wurde: Kaum ein Jahr später hatte eine andere Arbeitsgruppe aus Japan ein ähnliches Experiment an dem H7N1-Vogelgrippevirus wiederholt. Im ersten Schritt fügte die Arbeitsgruppe um Yoshihiro Kawaoka zufällige Mutationen in das Hämagglutinin des Virus ein, bis das Virenprotein die synthetische Mutation an Moleküle in Säugetieratemwegen band statt in Vögeln. Dieses veränderte Protein baute die ganz offensichtlich “durchgeknallte” und “nicht bei Sinnen” gewesene Forschungsgruppe dann in ein menschliches H1N1-Virus ein und infizierte damit Frettchen. Bereits nur einige Tage später hatten sich die Viren ausreichend angepasst, um “durch die Luft” übertragen zu werden. Wem sollen denn bitte solche Experimente helfen, die in der Natur gar nicht möglich sind? Sind alle gefährlichen Viren in Wahrheit somit nur von “Labor-Frankensteinen” synthetisch hergestellt?


Abb. 17

Gefährliche Virenforschung im Wuhan-Labor

Der pensionierte amerikanische Biologe James Lyons-Weiler hat in der Vergangenheit etliche Virenstudien begleitet und vertritt tatsächlich die Ansicht, dass das 2019-nCoV ebenfalls “ausschließlich im Labor hergestellt worden sein muss”, da es, wie das manupulierte H1N1-Virus, ein “einzigartiges Genfragment” aufweist. Der Virologe Alan Cantwell schrieb ebenfalls schon vor einigen Jahren, dass “das mysteriöse SARS-Virus ein neues Virus ist, das noch nie zuvor von Virologen gesehen wurde. Es handelt sich um eine völlig neue Krankheit mit verheerenden Auswirkungen auf das Immunsystem, und “es gibt keine bekannte Behandlung”. Cantwell bemerkte auch, dass die Gentechnik von Coronaviren schon seit Jahrzehnten sowohl in medizinischen als auch in militärischen Laboren stattfindet: “Ich habe schnell bestätigt, dass Wissenschaftler seit über einem Jahrzehnt tierische und menschliche Coronaviren gentechnisch verändert haben, um krankheitserzeugende mutierte und rekombinante Viren herzustellen.”

Sinnlose Forschung?

Bis heute wurde von medizinischen Nachrichtenredakteuren zu keiner Zeit betont, dass Wissenschaftler seit über fünfzig Jahren mit allen möglichen Arten von tierischen und menschlichen Viren “Gattungsroulette” spielen und – für wen auch immer – verschiedene Chimärenviren (Viren, die aus Viren zweier verschiedener Spezies zusammengesetzt sind) herstellen. Hinzu kommt, dass die Labore bei ihren Experimenten nicht wirklich von Fachleuten kontrolliert werden. Es existiert auch kein internationales Abkommen oder eine ernstzunehmende Kontrollbehörde, die solche Experimente genehmigt und beaufsichtigt. “Kein Wunder, dass die Wissenschaftler der WHO das SARS/Coronavirus so schnell identifiziert haben”, so Cantwell. Diese bislang unbeaufsichtigte Forschung produziert gefährliche künstlich hergestellte Viren, von denen viele ein Potenzial als Biowaffe haben. Sicherlich hat auch SARS somit die Merkmale einer Biowaffe. Sind neue biologische Kampfstoffe nicht dazu bestimmt, eine neue Krankheit mit einem neuen Infektionserreger zu erzeugen?

Nur kurze Zeit nach Einblick in die Gensequenz von 2019-nCoV deuteten mehrere russische Wissenschaftler eine Verbindung zwischen SARS und biologischer Kriegsführung an. Sergej Kolesnikow, ein Mitglied der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, sagte, die Ausbreitung des SARS-Virus könne jederzeit durch das Austreten eines Kampfvirus verursacht worden sein, das in bakteriologischen Waffenlaboren gezüchtet wurde. Nach einer ganzen Reihe von Nachrichtenberichten behauptete Kolesnikow, dass das Virus der atypischen Lungenentzündung (SARS) eine Synthese “zweier Viren” sei, deren natürliche Verbindung in dieser vorliegenden Form unmöglich sei, weil diese Mischung in der Natur niemals auftreten könne, und er erklärte: “Dies kann so nur in einem Labor geschehen.”

Auch Nikolai Filatov (Moskauer Epidemiologische Dienste) glaubt, dass 2019-nCoV vom Menschen verursacht wurde, weil “es keinen Impfstoff gegen dieses Virus gibt und seine genaue Zusammensetzung unklar ist. Dazu war es bislang nicht sehr verbreitet und die Menschen sind nicht immun dagegen.”

Haben wir es mit einem Komplott zu tun?

Falsche Batwomen?

Als die Virologin Zheng-Li Shi von ihren US-amerikanischen und australischen Kollegen den Spitznamen “Batwomen” erhielt, waren sie zuvor gemeinsam von April 2011 bis Oktober 2012 in den Höhlen von Kunming in der Provinz Yunnan im Süden Chinas unterwegs gewesen, um Fledermäuse zu jagen. Das Team bestand aus Peter Daszak, Jonathan H. Epstein, Jonna K. Mazet, Gary Crameri, Zheng-Li Shi und 15 weiteren wissenschaftlichen Mitarbeiter des WIV-Instituts. Dabei ging es ihnen allerdings weniger um die Hufeisenfledermäuse als um die Viren, die sie in sich tragen. Ihre Jagd war schließlich von Erfolg gekrönt: In 117 Speichel- und Kotproben entdeckten sie 27 bisher unbekannte Viren, die dem schon bekannten SARS-Virus ähnlich waren. 2013 berichteten sie dann in der renommierten Fachzeitschrift “Nature” (Vol: 503) vom 30. Oktober über ihre Beute und die Entdeckungen: “Obwohl angenommen wurde, dass Fledermäuse die natürlichen Reservoire beider Viren sind, waren Versuche, das Vorläufervirus von SARS-CoV aus Fledermäusen zu isolieren, erfolglos.”

Es gelang den Forschern bis heute also nicht, einen Nachweis über SARS-CoV-1 in Fledermäusen zu führen, der mit dem Pandemievirus von 2002 aus Guandong identisch war. Alle entdeckten Viren aus den Fledermäusen (SL-CoV) waren bis ins Jahr 2012 nur um 76 bis 92 Prozent mit SARS-CoV-1 ähnlich. Die Viren waren bis dahin für die Infizierung von Menschen völlig ungeeignet!

Abb. 18

“Batwomen” Professor Zeng-Li Shi

Dann entdeckten die Forscher in SL-CoV zwei besondere Viren, die zwar keine 100-prozentige, aber eine Ähnlichkeit von mindestens 95 Prozent mit SARS-CoV-1 aufwiesen. Das Besondere an WIV-1 (RsSHC014 und Rs3367) waren die Vero E6-Zellen, die eine typische Coronavirus-Morphologie und eine Sequenzidentität von 99,9 Prozent mit Rs3367 zuließen und über ACE2 als Eintrittsrezeptor von Menschen verwendet werden konnten: “Unsere Ergebnisse liefern den bislang stärksten Beweis dafür, dass chinesische Hufeisenfledermäuse natürliche Reservoire für SARS-CoV sind und dass Zwischenwirte möglicherweise nicht für eine direkte Infektion des Menschen durch einige Fledermaus-SL-CoVs erforderlich sind.”

Nach der Entdeckung der Fähigkeiten von Rs3367 folgten weitere Experimente in der Forschungsgruppe mit folgendem Resultat: “Die Gesamtidentität der Nukleotidsequenzen dieser beiden Genome ist weitaus enger mit SARS-CoV verwandt als alle zuvor identifizierten Fledermaus-Coronaviren. Wir fanden heraus, dass WIV1 ACE2 unterschiedlicher Herkunft verwendet und in den ACE2-exprimierenden Zellen effizient replizieren kann.”

Gefährliche Tests?

Weitere Tests ergaben, dass sowohl monoklonale Antikörper- als auch Impfstoffansätze unter Verwendung des neuen Spike-Proteins nicht neutralisiert und vor einer Infektion mit Coronaviren geschützt werden konnten. “Auf der Grundlage dieser Ergebnisse haben wir ein infektiöses rekombinantes SHC014-Virus voller Länge synthetisch neu abgeleitet”, schreiben die Virologen. Daraufhin wurde eine neue 15-köpfige Arbeitsgruppe um Zheng-Li Shi und den amerikanischen Virologen Ralph S. Baric gebildet, die sowohl in China als auch in den USA an weiteren synthetischen Varianten von SHC014 arbeiteten. In Folge dieser Neuentdeckungen experimentierten die Forscher munter weiter und isolierten gewisse Bausteine, die dann vermehrt wurden, um sie mit Fledermauszellen, Mäusezellen und Menschenzellen zu rekombinieren.

Dabei sollte die Anpassungsfähigkeit unter Wirtsbedingungen des synthetisierten SHC014-CoV-A, SHC014-CoV-B, SHC014-CoV-C, SHC014-CoV-D, SHC014-CoV-E und SHC014-CoV-F, die von einzigartigen BglI-Stellen flankiert sind und eine gerichtete Assemblierung der cDNS voller Länge ermöglichten, geprüft werden. Am 9. November 2015 erschienen die Arbeitsergebnisse dann in einem Artikel in “Nature Medicine”: “Nachdem wir festgestellt haben, dass der SHC014-Spike die Infektion menschlicher Zellen vermitteln und bei Mäusen Krankheiten verursachen kann, synthetisierten wir als Nächstes einen SHC014-CoV-infektiösen Klon in voller Länge, basierend auf dem für SARS-CoV verwendeten Ansatz.”

Hat also erst das synthetisch im Labor mit Menschenzellen veränderte SHC014-CoV somit das 2019-nCoV ausgelöst? Ganz offensichtlich!

Die “Labor-Frankensteine” schufen ein chimäres Virus, das aus einem Oberflächenprotein von SHC014 und dem Rückgrat eines SARS-Virus besteht, das zuerst “synthetisch” an die Bedingungen angepasst wurde, um nicht nur in Mäusen zu wachsen, sondern auch menschliche Krankheiten in Mäusen nachzuahmen. Diese in Mäuse eingesetzten Chimären infizierten menschliche Atemwegszellen und sind der Beweis dafür, dass das Oberflächenprotein von SHC014-CoV genau wie 2019-nCoV die notwendige Struktur besitzt, um diese an einen Schlüsselrezeptor auf den menschlichen Zellen zu binden und diese zu infizieren.

Abb. 19

SARS-ähnliche Viren replizieren sich in menschlichen Atemwegszellen

Schon kurze Zeit nach Veröffentlichung dieser Arbeit stellten einige unabhängige Virologen bereits 2015 die Frage, ob “die aus dem Experiment gewonnenen Informationen das potenzielle Risiko überhaupt rechtfertigen” würden. Obwohl das Ausmaß eines Risikos schwer einzuschätzen ist, wies der Virologe Simon Wain-Hobson vom Pasteur-Institut in Paris darauf hin, dass die Forscher ein neuartiges Virus entwickelt hätten, das vornehmlich in den menschlichen Zellen “bemerkenswert gut wächst”. “Wenn das Virus jedoch entkommen sollte, könnte niemand die genaue Flugbahn vorhersagen, die es nehmen wird”, bemerkte er abschließend. Heute wissen wir zumindest, wo das SHC014-CoV gelandet ist – mit verheerenden Folgen für Menschen auf der ganzen Welt!

Wie viele Influenza-Virologen verwendete auch John Steel von der Emory University in Atlanta häufig einen schwachen Influenza-Laborstamm, um zu untersuchen, wie sich die saisonale Grippe ausbreitet. “Es ist ein böses Virus, wenn Sie eine Maus sind”, sagte der Virologe über den 80 Jahre alten Laborstamm, der als PR8 bekannt ist.