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Karl der Große im Norden

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8.2. Karlsdichtung im altostnordischen Polysystem



Die Position der Karlsdichtung als Zeugnis kultureller Adaption (Lüsebrink) im altostnordischen Polysystem kann anhand der kodikologischen bzw. soziopolitischen Kontextualisierungen bestimmt werden. Jene vier schwedischen SammelhandschriftenSammelhandschrift bilden ein literarisches System, das aus Texten heterogener Gattungen und unterschiedlicher Provenienz besteht. Übersetzte Texte, die im Zuge von Kanonisierungsprozessen im Gegensatz zu autochthonen Texten und Genres eher an der Peripherie angesiedelt sind, übernehmen laut Even-Zohar unter bestimmten Umständen zentrale Positionen, da sich die Zentren und Peripherien literarischer Systeme in einer zentrifugalen Interaktion befinden. Wie sind nun die übersetzten

chansons de geste

chansons de geste zu positionieren?



Im zweiten Kapitel dieser Untersuchung wurden die einzelnen Texte der SammelhandschriftSammelhandschrift bezüglich der Provenienz ihrer Motivkomplexe untersucht. Obwohl in einigen Fällen die Vorlagen nicht mehr zu ermitteln sind, lässt sich konstatieren, dass in jeder der vier Sammelhandschriften die übersetzten Texte, also jene mit fremdsprachigen Vorlagen, im Vergleich zu den Texten einheimischer Provenienz deutlich überwiegen. Während die Adaptionen den breiten Fundus der europäischen literarischen Traditionen repräsentieren, angefangen von der oneiromantischen Schrift der Antike

Nota Somnia Danielis

 (Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4) über die

chansons de geste

chansons de geste in Form von

Karl Magnus

 und

Amicus och Amelius

 bis zur dominanten Gruppe der höfischen Romane, umfassen einheimische Texte vor allem historiographische Texte wie Reimchroniken, beispielsweise

Erikskrönikan

Erikskrönikan und

 Lilla Krönikan

 sowie Texte religiöser Prägung – Legenden, Wunder und Gebete. Die Position der übersetzten Literatur, also auch der Karlsdichtung, kann in diesem speziellen kodikologischen Polysystem nun als zentral bestimmt werden, und zwar aufgrund des innovatorischen Potenzials der Übersetzungen bei der Vermittlung neuer literarischer Modelle und Diskurse, da das einheimische Literatursystem offensichtlich nicht in der Lage war, Innovationen im Bereich der profanen vernakulären Unterhaltungsliteratur zu produzieren. Im Hinblick auf das gesamte volkssprachige literarische Polysystem in Schweden des 15. Jahrhunderts sei jedoch vor Pauschalisierungen in Bezug auf die Position der übersetzten Literatur gewarnt: Die zentrale Position erhielten die übersetzten Texte in den sog.

lekmannahandskrifter

Laienhandschriften

 –, während das Zentrum des schwedischen literarischen vernakulären Polysystems von den Rechtstexten sowie Texten mit religiös-geistlicher Ausrichtung belegt war.



Im Bereich der dänischen Literatur ist eine solche Kontextualisierung aufgrund der einzigen Handschrift, die den Text der

Karl Magnus Krønike

überliefert, nicht konstruktiv. Der

Krønike

, wie auch anderen narrativen Texten dieser Zeit, muss eine periphere Position zugeordnet werden. Als zentral einzuordnen ist hingegen die große Anzahl der Gesetzestexte und historiographischer Literatur in Form von Chroniken sowie religiösen Texten, die das dänische literarische Polysystem von 1100–1550 prägten.1 Dass die

Karl Magnus Krønike

trotz der höfisierenden Tendenzen ihrer altwestnordischen Vorlage dennoch keinerlei Anzeichen aristokratischer Ideologie aufweist, kann auf die Tatsache der fehlenden literarischen Modelle der höfischen Epik in Dänemark zurückgeführt werden: Die Rezeption der höfisch-ritterlichen Literatur setzte in Dänemark im Vergleich mit Norwegen und Schweden erst ab der Mitte des 15. Jahrhunderts verspätet ein. Die Übertragungen der

Eufemiavisor

Eufemiavisor aus dem Altschwedischen werden erst für die Zeit 1470–1480 angenommen; die einzig erhaltene Handschrift Cod. Holm. K47, die neben den

Eufemiavisor

 auch weitere höfische Texte wie

Dværgekongen Lavrin

,

Persenober oc Konstantianobis

 sowie eine original dänische höfische Erzählung

Den kyske dronning

 zu einer Ritteranthologie vereint, stammt aus der Zeit 1483–1503.2 Es ist anzunehmen, dass dem Übersetzer und Redaktor aus dem nordjütischen Prämonstratenserkloster BørglumBørglum die aristokratische Literatur und die darin vermittelten Werte von Rittertum und Liebe noch unbekannt oder fremd waren. Dementsprechend fiel die Übersetzung – entsprechend dem klösterlichen Milieu – hagiographisierend-religiös aus. Weiterhin ist denkbar, dass die

Karl Magnus Krønike

als solche rezipiert wurde, als unterhaltsame und belehrende Chronik, eine Historienerzählung von den Kriegstaten eines großen Herrschers. Dass die hagiographischen Valenzen der

chansons de geste

chansons de geste in Dänemark offensichtlich in geringerem Maße genutzt wurden, als es bei der deutschen Rezeption der französischen Heldenepik der Fall war,3 lässt sich auf den Karlskult, wie er in spezieller Ausprägung im nieder- und mitteldeutschen Raum, in Italien, Frankreich und Teilen Spaniens, nicht aber in Skandinavien existierte, zurückführen. Gleichzeitig gab es im Norden eigene Herrscherheilige, unter anderem Sankt Olav in Norwegen, Sankt Knud (Lavard) in Dänemark und Sankt Erik (Jedvardsson) in Schweden. Gerade in konfliktträchtigen Zeiten der Kalmarer UnionKalmarer Union bekam die kultische Verehrung Sankt Eriks, der als König und Märtyrer zum Schutzpatron Schwedens wurde, im Kampf gegen die dänische Suprematie protonationalen Charakter.4 Karl der Große betrat hingegen nicht als Heiliger, sondern als heroischer Herrscher und

rex iustus

rex iustus die schwedische Literatur und konnte somit der schwedischen Aristokratie zusammen mit anderen Herrscherfiguren wie Alexander dem Großen als Identifikationsangebot dienen.





8.3. Ausblick



Die in den ostnordischen Kulturraum transferierten französischen Heldengedichte stellen eine Form kultureller Adaption dar. Im östlichen Skandinavien wurden sie nicht als kulturelle Texte rezipiert oder als Erinnerungsorte eines kulturellen Gedächtnisses aufgefasst, sondern als unterhaltende, subtil didaktische Erzählungen mit spezifischen hagiographisierenden, heroisierenden, zuweilen aber auch profanisierenden Tendenzen in Bezug auf die Hauptperson Karls des Großen.



Die Akkulturation der Karlsdichtung ist vor allem aufgrund der

mouvance

 des mittelalterlichen Textbegriffs erfolgt: Die metrische Form der französischen Heldenepik wurde prosifiziert, das machte die Stoffe integrationsfähig, während die Komplexitätsreduktion neue Sinnstiftungen durch die nordischen Rezipienten ermöglichte. Entgegen der Forschungstendenz, das Mittelalter zur Epoche der Varianz zu stilisieren, hat diese Untersuchung gezeigt, wie unveränderlich einige Diskurse auch durch die jahrhundertelange Transmission bleiben. Das betrifft vor allem die Geschlechterkonstruktionen in den adaptierten Texten, aber auch die narrativen Darstellungen der

Anderen

und der

Fremden

. Die

chansons de geste

chansons de geste brachten in den Norden nicht nur den

rex iustus

rex iustus Karl den Großen, sondern vor allem einen einheimischen Helden, HolgerHolger Danske Danske, dessen literarische Wirkungsgeschichte die des Karl Magnus bei Weitem übersteigt.



Wie der Diskurstransfer in übersetzten Texten anderer Gattungen, beispielsweise in den höfischen Romanen, der Historiographie oder der gelehrten Literatur ausgefallen ist, welche Akkulturationspraktiken womöglich genreunabhängig im ostnordischen Kulturraum konstatiert werden können und welche produktiven Kulturtransferfolgen die Adaptionen kontinentaleuropäischer Traditionen in der Evolution des literarischen Polysystems Ostskandinaviens initiiert haben, werden hoffentlich weitere Untersuchungen zeigen können. Neben den nach wie vor essenziellen philologischen Studien können vor allem kulturwissenschaftliche Ansätze als notwendiges Korrektiv gegenüber bestehenden Urteilen im Hinblick auf die Qualität und Ästhetik der ostnordischen Überlieferungen neue Zugriffe auf die ostnordische, nicht nur übersetzte, Literatur als Medium der Inszenierung von Identitäten, Alteritäten und Erinnerungskulturen bieten.





Abstract



Die altostnordischen Bearbeitungen der altfranzösischen

chansons de geste

,

Karl Magnus

 sowie

Karl Magnus Krønike

, stellen ein vergleichsweise spätes Rezeptionszeugnis der französischen Heldendichtung dar und wurden in der vorliegenden Untersuchung als Intertexte in ihrem spezifischen literarischen Feld aufgefasst, also in den Sammelhandschriften des 15. Jahrhunderts. Konnte man die altfranzösischen Heldenepen anhand der von Aleida Assmann formulierten Kriterien wie Rezeptionsverhalten, Kanonisierung sowie Identitätsbezug noch als

kulturelle

 Texte definieren, so zeigt die vorliegende Untersuchung, dass die heldenepischen Texte ohne Rückbindung an ihr franko-romanisches kulturelles Gedächtnis ihren Status wechselten: Aus ihnen wurden nun literarische Texte, welche sich in das neue literarische Umfeld sowie dessen dominante Normen und Diskurse, integrieren konnten. Bedingt durch veränderte Rezeptionserwartungen im neuen kulturellen Umfeld führte zudem die Prosifizierung der

chansons

 zum Verlust oder zur Modifikation gattungsdistinktiver Merkmale der französischen Heldenepik. Betroffen waren nicht nur die metrischen sowie stilistischen Elemente, sondern auch die inhaltliche und diskursive Ebene der Texte, sind doch die altostnordischen Adaptionen in beträchtlichem Maße von einer quantitativen, aber auch inhaltlichen Reduktion gekennzeichnet. So pejorativ es an dieser Stelle auch anmuten mag, begründet diese Vorgehensweise eine eigene, ostnordische Ästhetik im Umgang mit den Historien einer fremden Vergangenheit, indem die narrativen Kerne, vor allem die Kampfszenen, beibehalten und fokussiert werden, was zu einer stringenten und knappen Erzählweise führt. Diese Konzentration auf die Ereignisse und deren Ablauf ist sicherlich als eine charakteristische Tendenz der ostnordischen Bearbeitungen aufzufassen.

 



Der Transfer zentraler Diskurse der Karlsepik wurde durch diese attestierte Reduktion infolge der Prosifizierung nicht beeinträchtigt, was die Analyse folgender diskursiver Felder belegt: Alterität und Identität, Genre und Gender sowie narrative Heldenentwürfe in den altschwedischen und altdänischen Versionen. Trotz der metrischen und inhaltlichen Modifikationen sind einige der transferierten Diskurse durch eine erstaunliche Stabilität charakterisiert; dies gilt vor allem für das von Simon Gaunt entwickelte Konzept der

monologischen Maskulinität

 als der dominierenden Genre-Konvention. Die Abhandlung diskutiert Möglichkeiten einer produktiven Kontamination durch zeitgenössische literarische Modelle, welche von der hegemonialen Männlichkeit abweichende Konzepte bieten könnten, präsentieren doch Texte wie

Flores och Blanzeflor

,

Herr Ivan

 oder

Amicus och Amelius

 durchaus alternative Männlichkeitsentwürfe, die zudem im kodikologischen Verbund in unmittelbarer Nähe von

Karl Magnus

 erscheinen.



Anhand von

close reading

 einschlägiger Textpassagen der Roncesvalles-Episoden in

Karl Magnus

 und

Karl Magnus Krønike

 wird die Stabilität der monologischen Männlichkeit nach deren Transfer ins 300 Jahre jüngere literarische System des östlichen Skandinaviens hinterfragt. Zentral hierfür sind die weiblichen Figuren, welche in ihrer Entwicklung zum einen den Akt der Akkulturation, zum anderen den der Negation der bestehenden Normen repräsentieren.



Einen weiteren untersuchten Diskurs stellen narrative Repräsentationen der

Anderen

 dar. Bereits den frühen

chansons de geste

 werden ambivalente Alteritätsbilder attribuiert, indem die Darstellung der Sarazenen als „mirror images“ der christlichen Kämpfer aufgrund struktureller Parallelen ihrer sozialen und politischen Ordnungen, aber auch ihrer mit den christlichen Werten korrelierenden Verhaltensnormen, wie etwa Tapferkeit oder Loyalität, erfolgte. Gleichzeitig galt es, die Religion als das einzig distinktive Merkmal im Dienste der Bildung der eigenen kollektiven Identität aufrechtzuerhalten. Im Zuge der Vereinnahmung der Heldenepik für politisch-ideologische Zwecke changieren sicherlich auch die Darstellungen der ‚Andersgläubigen‘ bis hin zu Dämonisierungen. Die vorliegende Arbeit untersucht den narrativen Umgang mit den Anderen in der dänischen und schwedischen Bearbeitung der Roncesvalles-Episode. Ein nuanciertes Bild der Gegner in der binär konstruierten Weltordnung des Kampfes kann aufgrund der diskursiven Reduktion und der Verlagerung des Fokus auf den ideologisch motivierten Kampf erst gar nicht entstehen. Die Alteritätsdiskurse der

Karl Magnus Krønike

 fügen sich zudem insgesamt in die religiös-hagiographisierende Ausrichtung der dänischen Bearbeitung. Durch die Übersetzungen erhalten die ostnordischen Rezipienten Zugriff auf bereits vorgeformte, durch den Transfer jedoch noch weiter stabilisierte, weil reduzierte Konzepte der Alterität – als

present absence

 waren die

blamæn

 im Norden in den literarischen Übersetzungen durchweg pejorativ konnotiert.



Eine andere Ausformung erhält hingegen der Orient-Diskurs in den Jerusalem- und Konstantinopel-Episoden: Als utopischer Gegenentwurf zur martialischen Wirklichkeit der Schlacht fungiert hier Byzanz und die prächtige Welt des Orients. Der Palast des Kaisers Hugo als liminoider Ort wird zur Bühne, auf der das Fremde mit dem Eigenen im Dienste der Konstruktion und Vergewisserung der christlich-fränkischen feudalen Identität ausgehandelt wird. Das Differenzierungsmerkmal der binären Opposition ist diesmal nicht die Religion, sondern die Weltordnung: Höfische respektive heldenepische Weltentwürfe treffen hier aufeinander. Die orientalischen Topoi des Luxus, der Pracht und der Wunder von Byzanz begründen einen zweiten, ungleich positiveren, exotisierenden Diskurs in der Begegnung mit dem Anderen in den ostnordischen Bearbeitungen.



Von einer Funktionalisierung des Alteritätsdiskurses im Dienste einer memorial-kulturellen Identitätsstiftung ist im ostnordischen literarischen System zunächst nicht auszugehen. Man kann hingegen im Hinblick auf die kodikologische Kontextualisierung in den schwedischen Handschriften annehmen, dass diese Texte als profane Unterhaltungsliteratur mit einer (subtilen) Didaxe rezipiert wurden. Der Orient als Bühne bot den altostnordischen Rezipienten einen Blick in eine fremde Welt, mit der sie sonst nicht in Kontakt kamen. Dass offensichtlich jene vorgeformten Orient-Bilder dem Interesse und den Bedürfnissen des zielkulturellen Publikums entsprachen, offenbaren, zumindest für den Fall der schwedischen Bearbeitung, weitere Texte, die ähnliche orientalische Topoi wie in

Karl Magnus

 thematisieren, nämlich

Konung Alexander

 sowie

Flores och Blanzeflor

.



Der Transfer von Heldenfiguren in den ostnordischen Raum, exemplarisch untersucht am Beispiel von Wdger Danske und Karl dem Großen, brachte das bereits im 12. Jahrhundert propagierte Bild der

milites Dei

, der Soldaten Gottes, in den Norden. Signifikant für die ostnordische, speziell dänische Bearbeitung war die Tradierung des Helden Wdger. Der Redaktor der

Karl Magnus Krønike

 hat dem einheimischen Helden zwar nicht mehr narrative Handlungsmöglichkeiten eingeräumt, dennoch wird in der

Krønike

 ein Heldenkonzept entworfen, das offensichtliche Anschlussmöglichkeiten an die späteren Umformungen im Zuge nationaler Sinnstiftungen und dänischer Identitätsdiskurse bieten konnte.



Die lange Reihe europäischer heroisierender Repräsentationen Karls des Großen wird durch die ostnordische Karlsepik ergänzt: In beiden (ostnordischen) Literaturtraditionen verkörpert er das seit dem 7. Jahrhundert lancierte Bild eines

rex iustus

, des gerechten Königs und Idealherrschers, wobei die beiden Episoden der schwedischen Bearbeitung ein recht ambivalentes – pathetisches wie satirisches – Bild von Karl zeichnen, während das dänische Karlsbild von subtilen, zum Ende hin jedoch immer stärker hervortretenden hagiographisierenden Tendenzen gekennzeichnet ist. Die Fokussierung der Handlung auf militärische Auseinandersetzungen lässt vor allem das Bild des Kriegerhelden Karl entstehen.



Die Abhandlung diskutiert die in den ostnordischen Kulturraum transferierten französischen Heldengedichte als eine Form kultureller Adaption: als unterhaltende, subtil didaktische Erzählungen mit spezifischen hagiographisierenden, heroisierenden, zuweilen aber auch profanisierenden Tendenzen in Bezug auf die Hauptperson Karls des Großen.



Die Akkulturation der Karlsdichtung ist vor allem aufgrund der ‚mouvance‘ des mittelalterlichen Textbegriffs erfolgt: Die metrische Form der französischen Heldenepik wurde prosifiziert, das machte die Stoffe integrationsfähig, während die Komplexitätsreduktion neue Sinnstiftungen durch die nordischen Rezipienten ermöglichte. Die Untersuchung demonstriert die Stabilität einiger Diskurse auch durch die jahrhundertelange Transmission. Das betrifft vor allem die Geschlechterkonstruktionen in den adaptierten Texten, aber auch die narrativen Darstellungen der Anderen. Die

chansons de geste

 brachten in den Norden nicht nur den

rex iustus

 Karl den Großen, sondern vor allem auch den späteren einheimischen Nationalhelden, Holger Danske, dessen literarische Wirkungsgeschichte die des Karl Magnus bei Weitem übertrifft.





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Bampi, Massimilia