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DER TOTE KAPITÄN IM WALD - Kostenlose Leseprobe

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Doch schon im selben Moment hörte er die laute Stimme seines Mitarbeiters, die aus der Richtung aus dem Wald kam, in der auch der Waldweg mit den Autos lag: »Verdammter Mist!«

Keine halbe Minute später stolperte Lutz Baum mit schmerzverzerrtem Gesicht zwischen den Bäumen hervor und rieb mit der freien linken Hand über eine Stelle an seinem Kopf, wo er sich vermutlich an einem niedrigen Ast gestoßen hatte. In der anderen Hand hielt er einen Pappbecher mit noch immer dampfendem Kaffee von McDonalds, den er sich auf dem Weg hierher besorgt haben musste, um halbwegs wach zu werden. Ausnahmsweise wenigstens kein grässlicher Automatenkaffee, überlegte Schäringer.

»So ein Wald ist ja lebensgefährlich!«, schimpfte Baum, als er seinen Kollegen erblickte. Der 38-jährige Kriminalkommissar hielt sich nicht oft und dann nur ungern in der freien Natur auf. Dabei hätte ihm mehr Bewegung an der frischen Luft nach Schäringers Meinung nicht geschadet, da Baum zum Übergewicht neigte, was sich momentan vor allem an den Hüften, am Bauch und im Gesicht zeigte. Schuld daran waren neben der mangelnden Bewegung und den reichhaltigen Mahlzeiten, die er mit Vorliebe genoss, vor allem die Berge an Süßigkeiten, die er jeden Tag zwischendurch in sich hineinstopfte. Baum war mittelgroß und hatte kurzes, gelocktes, karottenrotes Haar. Wie stets trug er auch heute seine über alles geliebte Jacke von Just Cavalli aus weichem, schwarzem Lammleder, die er nicht einmal im Büro auszog. Dazu eine klassische schwarze Denim-Jeans von Levi's im 5-Pockets-Style mit Knopfleiste, ein silber meliertes Piqué-Poloshirt und schwarze Slipper, die für einen Spaziergang durch den Wald nicht unbedingt erste Wahl waren.

Schäringer hob das Absperrband, damit sein junger Kollege darunter durchschlüpfen konnte.

»Morgen, Franz. Was haben wir denn?«, fragte Baum und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Der kurze Spaziergang durch den morgendlichen Wald und seine Begegnung mit den Tücken der Natur schienen ihn zumindest vollends wachgerüttelt und seine Lebensgeister geweckt zu haben, denn er machte ausnahmsweise einen ausgeschlafenen Eindruck, obwohl es noch nicht einmal halb neun Uhr vormittags war.

»Guten Morgen, Lutz. Da hinten liegt ein toter Kapitän im Wald.« Schäringer unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen.

»Willst du mich verarschen, Franz? Da musst du aber früher aufstehen.« Weil Schäringer im Weg stand, konnte Baum den Toten nicht sehen.

»Früher als du? Das ist nun wirklich keine große Kunst. Das mache ich ohnehin jeden Tag.«

»Du weißt schon, wie ich's meine. Also, nochmal von vorne. Ich frage: Was haben wir denn? Und du sagst dann zum Beispiel: Männliche Leiche, erschossen, hat überhaupt nichts von einem Kapitän an sich. Okay?«

»Dann sieh doch einfach selbst nach, wenn du mir nicht glaubst.«

»Na gut.« Baum trank seinen Kaffee aus, da er vermutlich befürchtete, er könnte ihm nach dem Anblick der Leiche nicht mehr ganz so gut schmecken, und zerknüllte den Becher in der Hand. Da dies ein Tatort war, warf er ihn allerdings nicht auf den Boden, sondern behielt ihn in der Hand. An einem anderen Ort hätte sich Schäringer hingegen nicht gewundert, wenn Baum den leeren Becher einfach weggeworfen und damit die Umwelt verschmutzt hätte.

Schäringer trat zur Seite, damit sein Kollege an ihm vorbeigehen und sich dem Toten nähern konnte.

Schon nach drei Schritten, noch ehe er den Leichnam erreicht hatte, blieb Baum jedoch abrupt stehen und sagte: »Scheiße aber auch, das gibt’s doch gar nicht.«

Schäringer grinste. Obwohl er Baums Gesicht nicht sehen konnte, hatte er eine lebhafte Vorstellung, wie es in diesem Moment aussah. Wenn es ihm gelungen wäre, jetzt ein Foto seines Kollegen zu machen, hätte er ihn damit vermutlich sein Leben lang erpressen können.

»Und was ist eigentlich mit seinem Gesicht passiert, verdammt noch mal? Das ist doch nicht ansteckend, oder?«

»Hat Ihnen diese kostenlose Leseprobe gefallen, liebe Leserin und lieber Leser?«, fragte Schäringer, bevor er mit Baum ins Büro zurückfuhr. »Möchten Sie gern erfahren, wie die Geschichte weitergeht? Wird es meinem jungen Kollegen und mir gelingen, herauszufinden, wie es dazu kam, dass ein toter Kapitän, der an einem Schlangenbiss starb, nun im Bernrieder Wald liegt? Warum ist er überhaupt wie ein Kapitän gekleidet? An welchem Ort und warum wurde er von einer exotischen Giftschlange gebissen? Und vor allem: Wem gehört die Schlange, und wer hat die Leiche hier in den Wald gelegt? Möchten Sie gern die Antworten auf diese Fragen erfahren, verehrte Leserin und verehrter Leser? Dann lesen Sie doch einfach hier weiter:

DER TOTE KAPITÄN IM WALD

Eine Kriminalgeschichte aus Oberbayern

ISBN-13 978-3-8476-4246-6

53 Seiten, veröffentlicht am 26. Juni 2013

0,99 EUR

Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich spannende Unterhaltung wünscht Ihnen weiterhin Ihr Kriminalhauptkommissar Franz Schäringer.«